toptHema : Kinder & die welt - Rappel-Post

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8 TOPTHEMA: Die Welt Grenzen überwinden mit der Dose Bei Graffiti-Workshops spielt die Nationalität keine Rolle Wenn Marcus Dörr die Spraydose auspackt, sind Grenzen schnell vergessen. Da spielt es keine Rolle, aus welchen Land seine Mitsprüher stammen, welcher Religion sie angehören und welche Hautfarbe sie haben. „Kunst verbindet eben“, sagt Dörr, und „Graffiti ist Kunst“. Vor gut 15 Jahren begann Dörr seine Liebe zum Sprühen zum Geschäft zu machen. Mit seiner Werbe- und Kreativagentur artmos4 in Offenbach trat er an und gewann Banken, Energieversorger und andere Unternehmen quer durch die Republik als Kunden. Mit diesen Aufträgen verdient die Agentur Geld, doch Marcus Dörr hat die Brücke zu den Ursprüngen nicht abgebrochen: Mit der Spraydose gelingt es ihm und seinem Team, junge Menschen zu begeistern und mitunter vom falschen Pfad abzubringen. „Wenn die Kids mit der Spraydose arbeiten, sind sie anders drauf als wenn ich mit einem Kohlestift komme“, sagt Dörr. Die Dose ist ein pädagogisches Mittel, um an die Kinder heranzukommen. Und in den Workshops, die Dörr bundesweit für Schulen anbietet, gelingt es, „so wichtiges wie Teamgeist und Teamarbeit weiterzugeben“. Dies schafft er auch, wenn die jungen Menschen nicht gerade als pflegeleicht gelten. „Eine Ecke weit ist das dann Sozialarbeit, und man muss ganz schön tough sein, um etwas zu erreichen“, sagt Dörr und nennt als Beispiel die Arbeit mit Kindern im Frankfurter Stadtteil Sindlingen. Dort gab und gibt es Jugendgangs und Cliquen, die sich mitunter unversöhnlich gegenüberstehen. Für ein Projekt, das von der Wohnungsbaugesellschaft gefördert wurde, brachte Dörr viele Dosen mit und hatte eine Wand zur Verfügung. „Eine schwierige Arbeit, nicht nur mit den Kids, die einen schlechten Ruf haben“, sagt Dörr. Auch Anwohner rollten die Augen, als sie die Sprüher sahen. „Für manche war das merkwürdig, doch wir haben ziemlich Aufklärungsarbeit geleistet.“ Erfahrungen wie jene sammelte Dörr bei Workshops in Berlin oder in Offenbach-Lauterborn. Und ein Resultat solcher Workshops ist gleichfalls übertragbar: „Wenn Schüler eine Wand gestalten, dann sind sie stolz und achten darauf. Dann wird sie keiner kaputt machen. Das trägt sich auch weiter in den Freundeskreis. Wenn sich da dann einer verewigen will, bekommt er Stress“, sagt Dörr. Fast die ganze Welt eingebunden hat er mit einem Projekt für die Stadt Offenbach Anfang vergangenen Jahres. Mit Kindern gestaltete er eine Wand nahe des Hauptpost-Geländes. „Kunst kennt keine Grenzen“ steht dort in kunterbunten und mit vielen Symbolen gestalteten Buchstaben. „Wir haben den Spruch über die ganze Wand gezogen – denn er soll Multikulti und das Kreative der Stadt Offenbach darstellen“, sagt Dörr. Jeder Buchstabe steht für eine andere Region der Erde, ist mit entsprechenden Farben, Mustern und Symbolen verziert. Ein Projekt, das Schule macht und sich mit anderen Motiven auch in anderen Städten wiederholen lässt. Die Farben sind laut Dörr inzwischen nahezu frei von Lösungsmitteln, so dass Kinder, die mit einer Spraydose hantieren können, gleich loslegen - und das am besten gemeinsam. Dörr: „Wenn alle Hand in Hand arbeiten bringt das Ergebnis Freude.“ Klaus Kühlewind www.graffitiworkshop.org Tanzen verbindet „Ist das niedlich!“ „Schau mal, die Kleine, wie süß!“ Wenn Kinder gemeinsam tanzen, sind die Erwachsenen, besonders die Eltern und Großeltern, begeistert. Die Kinder selbst nicht minder. „Tanzen ist für die kleinen Kinder die spielerische Umsetzung ihrer Bewegungsfreude“, sagt Annette Löw von der Offenbacher Tanzschule Weiss. Sie beobachtet an ihrer in der Innenstadt gelegenen Tanzschule neben der Freude am Tanzen in allen Altersgruppen eine starke Integration. „Tanzen verbindet, Tanzen hat in allen Kulturkreisen eine starke Bedeutung.“ Unser Service: Spiel-Sets zum Ausleihen & Geburtstagskörbchen Wir haben eine große Auswahl an: Haba, Sigikid, Playmobil, Lego, Kosmos, Lillifee, Schleich, Puky, u. a. Götzenhainer Str. 2 63128 Dietzenbach 06074 / 2 11 66 00 Mo bis Fr : 9 - 13 und 15 - 18 Uhr Samstag: 9 - 13 Uhr www.spielzeugkiste -dietzenbach.de Die Inhaberin der ältesten Tanzschule der Stadt hat immer wieder neue Ideen und attraktive Angebote für ihre Mitglieder. „Bei unseren Festen wird viel gemeinsam getanzt, über alle Kulturkreise hinweg.“ Für die Jüngeren in den Kindertanzkursen bietet sie immer wieder spezielle Tage an wie den Prinzessinnentag oder den Spanischen Tag. „Dann sind die Prinzessinnen oder Flamencotänzer wunderbar zurecht gemacht!“ Regelmäßig führen die Kindertanzgruppen zum Abschlussball ihre Choreo grafien auf, dann sind auch die Eltern herzlich eingeladen, bei einem typischen Abschlussball mit dabei zu sein. „Natürlich werden die Eltern wie auch die Kinder auf die Etikette beim Ball vorbereitet, das ist oft Neuland für sie“, schmunzelt Annette Löw. (mp) Die Kosten für die Kindertanzkurse belaufen sich auf 16 € pro Monat, 13 € für Geschwisterkinder. Schnuppern ist nach Voranmeldung jederzeit möglich. www.tanzschule-weiss.de
Natur erleben wurzeltrapp Herzlich willkommen in der „grünen Welt“, der Naturseite der RAPPEL-POST. Lasst euch von Axel Trapp, dem Wurzeltrapp; anstecken, geht raus und probiert die Dinge aus. Knüpft Verbindungen zur Natur… 9 Vor deiner Tür… Wenig beachtete Pflanzenwesen Heute möchte ich dir zwei heimische Pflanzenwesen vorstellen. Sie sind vor deiner Haustür zu finden und blühen im Moment. Wichtig: Ernte nur das; was du zu 100% kennst. Alles andere ist Leichtsinn und kann tödlich enden. Nimm von 10 Pflanzen immer nur eine, der Rest bleibt stehen! Erkläre der Pflanze, warum du das tust und danke ihr für die Gaben, die sie bereithält für dich. Viel Spaß beim Sammeln und Ausprobieren wünscht der Wurzeltrapp. Löwenzahn (Taraxacum officinale) Seine gelben Blüten sehen wie kleine Sonnen aus. Sie schließen sich bei Nacht und schlechtem Wetter. Deshalb wurde er früher Sonnenwirbel genannt. Seine großen, grob gebuchteten Blätter sind nur am Boden und in einer Rosette um den Stengel angeordnet. Wird der verletzt, tritt ein milchiger Saft aus, auf den manche Menschen mit Hautreizungen reagieren. Essbar sind seine Blätter, Blüten, und Knospen. Roh machen sich seine jungen Blätter hervorragend in Salaten. Gekocht oder gebraten in Bauernomelette, Kartoffelsuppe und Spinat sind sie eine Delikatesse. Wurzeln wurden früher getrocknet und geröstet, um sie dann als Kaffee zu verwenden. Wurzeln werden im Frühjahr und Herbst gesammelt, indem man die ganze Rosette aussticht. Blätter können das ganze Jahr gesammelt werden – die jungen schmecken milder. Knospen und Blüten gibt es in meiner Region von April bis Juni. Der Löwenzahn ist ein wahres Lebenselixier! Er verändert über das Jahr hinweg seine Inhaltstoffe und hält so immer das bereit, was wir Menschen zu dieser Jahreszeit gerade brauchen. Hauptsächlich wirkt er fördernd auf Leber und Galle. Der Löwenzahn wächst überall und so manch einer möchte ihn gerne aus seinem Garten verbannen. In Amerika habe ich dazu ein wunderbare Sprichwort gehört „If you can´t beat ´em, eat ´em“ Sauerampfer (Rumex acetosa) Auf Wiesen, Weiden, Wegen und am Ufer steht der bis zu einem Meter hohe Sauerampfer. Seine winzigen Blüten haben unzählige Blütenblätter. In meiner Gegend blüht er von Mai bis August – zuerst in grünen Tönen und zum Schluss in Rot. Seine länglichen Blätter sind wechselständig und ganzrandig. Die unteren Blätter haben einen Stiel, die oberen umgeben den kantigen Stängel. Als Kulturfolger ist der Sauerampfer überall dort zu finden, wo auch der Mensch ist. Er kann als Medizin und Nahrung genutzt werden, darf aber wegen seiner Oxalsäure nicht regelmäßig in höheren Dosen eingenommen werden. Nierenund Rheumakranke sollten besser auf ihn verzichten. Essbar sind seine Blätter und Blütenstände. Die sammelt man am besten von März bis November und mischt sie unter den Wildsalat Zusammen mit Löwenzahnblättern gebraten und auf Reis angerichtet wird ein Hauptgericht daraus. Und hier mein Feinschmecker-Tipp: Ampher pürieren, mit Zucker und Essig aufkochen – fertig ist eine grüne Soße zu Fisch. Der Ampfer ist magenwirksam, blutreinigend, hautwirksam und entwässernd. Seine Blätter stillen den Durst und senken Fieber. Eine wunderbare Erste Hilfe- Medizin bei Insektenstichen und Brennnessel-Bekanntschaften ist ein Breiumschlag aus den oberirdischen Teilen des Ampfer. So ein Umschlag hilft aber auch bei Hautleiden und Wundinfektionen. Am besten sammelt man die Pflanze vor der Blüte, denn da hat sie die meiste Heilkraft. Übrigens, Oma nutzte den Pflanzensaft als Fleckenmittel (Tinte) und als Poliermittel für angelaufenes Silber. WurzeLTRApp BeobacHTungsTIpps ROSENMOND Im Juni kannst du überall im Gras Schaum finden. Das ist der Kuckucksspeichel. Was meinst du, hat da der Kuckuck hingespuckt? Hast du Vogelalarme gehört, die eine Katze ausgelöst hat? Schau bei jedem Alarm, was da los ist und versuche Schirm oder Popcorn zu erkennen. Eidechsen und Blindschleichen sonnen sich jetzt gerne – wo kannst du welche finden? Besuche mal die Brennnesseln. Sie sind jetzt voll mit Raupen, die sich von ihr ernähren. Schau in einem Bestimmungsbuch nach, welche Raupe später zu welchem Schmetterling wird. Suche Löwenzahn und Sauerampfer vor deiner Tür. Ernte etwas und Naturerlebnisort im Rhein-Main-Gebiet • 40 Tierarten mit ca. 400 Tieren • Haustiergarten mit Streichelzoo • Greifvogelschau, Ponyreiten • Freitags Rabatttag täglich ab 9:00 Uhr Fasaneriestraße 106 63456 Hanau/Klein-Auheim Tel.: 06181 61833010 www.erlebnis-wildpark.de bereite dir ein köstliches Mal. Jetzt kommen die Distelfalter vom Mittelmeer zu uns zurück – wer von deiner Familie entdeckt den ersten? KRÄUtermond Im Juli kannst du abends in Parks und Wiesen die Glühwürmchen sehen. Sind das wirklich Würmer? Warum leuchten die Männchen und was machen die Weibchen bei all dem Licht? Achte auf die Alarme der Vögel! Hast du gesehen, wie sie vor Hund und Katzen warnen? Mit welchen Rufen warnen Vögel vor einem Luftfeind? Gibt es bei dir in der Nähe einen Storchenhorst? Dort kannst du jetzt beobachten, wie die jungen Störche den Horst verlassen. Benutze ein Fernglas und geh nicht so nah heran! Hast du schon Löwenzahn und Ampher vor deiner Tür gefunden? Probiere eins meiner Rezepte aus. Ende Juli ist die beste Zeit, mal wieder an einen Tümpel zu gehen. Jetzt werden die Kaulquappen zu Fröschen, Kröten oder Unken. Entwickeln sich eigentlich die Vorderbeine zuerst? Schau dir das draußen genau an. Veranstaltungen - Kurse 15. bis 16.06.13 Wild(e) Kräuter Küche :: 22. bis 23.06.13 :: Survival Basiswissen - im Einklang mit der Natur :: 15. bis 21.07.13 Wildnis Ferien Camp 2013 Mehr Infos: www.wurzeltrapp.de Foto: © Horst Krull
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