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Biomasse- heizanlagen - O.Ö. Energiesparverband

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26<br />

BeisPiele<br />

4 x „Win“ – das <strong>Biomasse</strong>projekt<br />

des Benediktinerstifts Kremsmünster<br />

Überblick<br />

Besonders modern präsentiert sich das Stift Kremsmüns-ter<br />

seit einigen Jahren. Auf der Suche nach einer optimalen Wärmeversorgung<br />

für das gesamte Stiftareal ist man auf den heimischen<br />

Brennstoff Holz aufmerksam geworden. Eine sehr<br />

gute Idee, zumal der Brennstoff direkt von den Forstbetrieben<br />

des Stifts zur Verfügung gestellt werden kann. Finanziert<br />

und betrieben wird das <strong>Biomasse</strong>heizwerk über Anlagen-Contracting.<br />

Installierte Leistung 1.000 kW<br />

Brennstoff Hackschnitzel<br />

Contracting ja<br />

Investitionskosten gesamt 430.000 Euro<br />

hintergrund<br />

Eine Vielzahl von Gebäuden unterschiedlicher Nutzung gehören<br />

zum Areal des Stifts Kremsmünster und müssen mit<br />

Wärme versorgt werden. Heute bezieht das Stift mit Konvikt,<br />

Gymnasium, Verwaltungsgebäude, Stiftsschenke, Stiftskellerei,<br />

Meierhof, Kindergarten, Brauhäuser, Hopfgarten und Freibad<br />

Wärme vom <strong>Biomasse</strong>heizwerk.<br />

Die Entscheidung für <strong>Biomasse</strong> lag auf der Hand, da diese<br />

von den Forstbetrieben des Stifts zur Verfügung gestellt werden<br />

kann. Keine Investitionskosten, kein finanzielles und technisches<br />

Risiko und die Versorgungssicherheit überzeugten<br />

Pater Gotthard Niedrist von der Idee der innovativen Finanzierung.<br />

Technische aspekte<br />

Zur Wärmeversorgung steht ein <strong>Biomasse</strong>heizwerk mit 1 MW<br />

Nennwärmeleistung zur Verfügung. Die Anlage ist unterirdisch<br />

angeordnet. Zur Ausfallabsicherung und Spitzenlastabdeckung<br />

ist zusätzlich ein 1,5 MW <strong>Ö</strong>lkessel vorhanden. Der<br />

Wärmebedarf für das gesamte Stiftsareal beträgt 3.000 MWh<br />

pro Jahr, dafür werden ca. 4.700 srm Waldhackgut und Sägenebenprodukte<br />

benötigt. Die Lieferung des Brennstoffes<br />

erfolgt über die Forstbetriebe des Stiftes. Für den Brennstoff<br />

ist ein 400 m 3 Lager vorgesehen. Die Anlage wurde im<br />

Herbst 2004 mit einer Bauzeit von nur 3 Monaten realisiert.<br />

In der ursprünglichen Projektvariante war das Projekt als Wärmeversorgung<br />

mit stiftsinternem Mikronetz konzipiert. Als Optimierungsmaßnahme<br />

wurde das Ortsfernwärmenetz Kremsmünster<br />

in das Projekt miteingebunden, so dass nunmehr<br />

ein „4 x Win – Projekt“ erfolgreich realisiert werden konnte.<br />

„Win“ für die Umwelt und „Win“ für die 3 Projektpartner: das<br />

Stift Kremsmünster als Brennstofflieferant und Wärmekunde,<br />

die Fa. Ing. Aigner Wasser-Wärme-Umwelt GmbH als Contractor<br />

& Generalplaner sowie die WBG Wärmebetriebe GmbH,<br />

die als Netzbetreiber fungieren. Die Vereinbarungen zwischen<br />

den Projektpartnern werden in einem Wärmeliefervertrag,<br />

Brennstoffliefervertrag und Pachtvertrag festgelegt.<br />

Das Besondere am Projekt Stift Kremsmünster ist die effiziente<br />

Ressourcennutzung. Der Betrieb der 1 MW Hackgutfeuerungsanlage<br />

erfolgt derart, dass sie nach der jährlichen Inbetriebnahme<br />

solange in Volllast gefahren wird, bis der Gesamtjahresheizwärmebedarf<br />

des Stifts Kremsmünster (dzt. rund<br />

3.000 MWh) in das Fernwärmenetz eingespeist ist, zumindest<br />

jedoch 3.000 Stunden. Damit sind mindestens 3.000<br />

Volllaststunden jährlich garantiert und die Anlage kann im optimalen<br />

Wirkungsgradbereich betrieben werden (kein Teillastbetrieb).<br />

Außerdem kann das <strong>Biomasse</strong>heizwerk zur Spitzenlastabdeckung<br />

und als Ausfallsicherung für das Ortsfernwärmenetz<br />

fungieren.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Die Gesamtkosten der Anlage belaufen sich auf rund<br />

430.000 Euro, gefördert wurde die Investition durch Bund<br />

und Land O<strong>Ö</strong>. Für den Contractingvertrag wurde eine Laufzeit<br />

von 15 Jahren vereinbart. Die CO 2 -Reduktion von 720 Tonnen<br />

pro Jahr ist auch von großer ökologischer Bedeutung.<br />

zusammenfassung<br />

Das Stift Kremsmünster ist sehr zufrieden mit der innovativen<br />

Gesamtlösung für seine Wärmeversorgung. Besonders wichtig<br />

ist Pater Gotthard Niedrist die Steigerung der regionalen<br />

Wertschöpfung, die durch den Bezug des Brennstoffes aus<br />

der Region gegeben ist.

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