Biomasse- heizanlagen - O.Ö. Energiesparverband
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BeisPiele<br />
„<strong>Biomasse</strong> für Fronius“ –<br />
anlagen-Contracting für das neue Werk in sattledt<br />
Überblick<br />
Die internationale Konzern Fronius International GmbH errichtete<br />
eine Fertigungs- und Logistikeinheit in Sattledt und produziert<br />
seit 2007 an diesem neuen Standort. Das Gebäude<br />
wird mit einer Hackschnitzelheizung mit Wärme versorgt. „Mit<br />
diesem Projekt will unser Unternehmen mit gutem Beispiel<br />
vorangehen und einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten“,<br />
so der Prokurist der Firma Fronius, Herbert Mühlböck.<br />
hintergrund<br />
Fronius ist ein weltweit erfolgreicher Systemanbieter und<br />
Technologieführer für Schweißtechnik und Batterieladesysteme,<br />
der mehr als 1.500 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Mit<br />
der Sparte Solarelektronik ist das Unternehmen mittlerweile<br />
Europas zweitgrößter Solar-Wechselrichterhersteller. Trotz<br />
laufender Umbauten war der Platz an den verschiedenen<br />
Standorten vollends ausgeschöpft. Fronius errichtete daher<br />
in Sattledt ein neues Produktionswerk für mehr als 600 Mitarbeiter/innen,<br />
das größte im gesamten Konzern.<br />
„Wir können Schweißtechnikanlagen, Batterieladesysteme<br />
und Solar-Wechselrichter herstellen, aber wir können kein<br />
Bio masseheizwerk errichten und betreiben. Dafür müssen<br />
wir uns einen Spezialisten suchen“, erklärt Prokurist Mühlböck<br />
und daher wurde das Projekt an einen Contractor vergeben.<br />
Auch wenn anfänglich die Wärmeversorgung des<br />
Werks mit Gas überlegt wurde, war schnell klar, dass bei<br />
der Firmenphilosophie und dem Tätigkeitsbereich in der<br />
<strong>Ö</strong>koenergiebranche heimische <strong>Biomasse</strong> als Heizmaterial<br />
zum Einsatz kommen sollte.<br />
Installierte Leistung 1.500 kW <strong>Biomasse</strong><br />
1.300 kW Gas<br />
Brennstoff Hackgut,<br />
Sägenebenprodukte, Rinde<br />
Contracting ja<br />
Investitionskosten ca. 750.000 Euro<br />
Technische aspekte<br />
Der Contractor Ing. Aigner GmbH errichtete an dem neuen<br />
Standort der Firma Fronius im Jahr 2006 ein <strong>Biomasse</strong>heizwerk<br />
mit Kesseln zu 1.200 kW für den Winterbetrieb und<br />
300 kW für den Sommerbetrieb sowie einem Gaskessel mit<br />
1.300 kW zur Spitzenlastabdeckung und als Ausfallssicherung.<br />
Die Anlage kann über das ganze Jahr im optimalen Wirkungsbereich<br />
betrieben werden. Das Brennstofflager fasst<br />
550 m 3 und die Trassenlänge beträgt 100 m.<br />
Das Hackgut wird durch den Contractor von den lokalen<br />
Landwirten bezogen, der jährliche Heizwärmebedarf beträgt<br />
ca. 5.000 MWh. Das Besondere an der Anlage ist, dass das<br />
Kesselhaus und das Hackschnitzellager unterirdisch angeordnet<br />
sind. „Mit dieser Bauweise haben wir eine für uns sehr<br />
attraktive Lösung gefunden“, freut sich der Prokurist.<br />
anlagenschema<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Das Investitionsvolumen der Heizanlage beträgt 750.000 Euro<br />
und wurde über ein Anlagen-Contracting mit einer Laufzeit<br />
von 15 Jahren (von 2006 bis 2021) finanziert. Der Contractor<br />
übernimmt die Finanzierung, die Planung und den Bau,<br />
den Betrieb, das Service und das Funktions- und Leistungsrisiko<br />
des <strong>Biomasse</strong>heizwerkes und versorgt mittels Wärmeliefervertrag<br />
das Unternehmen mit Raum- und Prozesswärme.<br />
zusammenfassung<br />
Durch die Errichtung der <strong>Biomasse</strong>anlage können im Vergleich<br />
zu Erdgas pro Jahr 1.000 CO 2 Tonnen eingespart werden.<br />
Der Gesamtjahreswärmebedarf der Firma wird zu 99 %<br />
aus <strong>Biomasse</strong> abgedeckt. Die 3-Kesselanlage ermöglicht<br />
einen Betrieb im optimalen Leistungsbereich, effiziente Ressourcennutzung<br />
und geringstmögliche Emissionen.