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berg bau Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt - RDB eV

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Offizielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher<br />

Bergingenieure<br />

5<br />

Mai<br />

2013<br />

64. Jahrgang<br />

<strong>berg</strong><br />

<strong>bau</strong><br />

<strong>bau</strong><br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />

<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />

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Offizielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher<br />

Bergingenieure<br />

5<br />

Mai<br />

<strong>berg</strong><br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong><strong>bau</strong><br />

K 10978<br />

<strong>berg</strong><br />

<strong>bau</strong><br />

5<br />

2013<br />

<strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />

64. Jahrgang<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />

<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />

<br />

<br />

Titelbild: Cat ® Detect Personnel - Personenerkennung im Streb<br />

Um die Sicherheit untertage weiter zu verbessern, bietet Caterpillar ein System zur Personenerkennung<br />

(PPD Personal Proximity Detection) im Streb an. Die Cat Minestar Technologie<br />

„Cat ® Detect Personnel“ ermöglicht die Lokalisierung von Bergleuten im Streb und leitet diese<br />

Informationen direkt an die Schildaus<strong>bau</strong>steuerung weiter. Hierdurch kann zum Beispiel das<br />

automatische Vorrücken eines Schildes verzögert bzw. verhindert werden, wenn eine Person<br />

in dem betreffenden Bereich des Strebes geortet wird. Als Assistenzfunktion neben dem Aus<strong>bau</strong>gesperrtschalter<br />

leistet Cat ® Detect Personnel einen erheblichen Schritt zu Steigerung der<br />

Sicherheit untertage.<br />

Weitere Informationen: www.mining.cat.com<br />

Inhaltsübersicht<br />

194 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> aktuell<br />

Tage<strong>bau</strong><br />

196 Bau des neuen<br />

Bandsammelpunktes im<br />

Tage<strong>bau</strong> Inden aus<br />

geotechnischer Sicht<br />

Dipl.-Ing. Michael Weuffel,<br />

Bergheim,<br />

Dr.-Ing. Matthias Nendza,<br />

Aachen,<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Wilden,<br />

Bergheim<br />

Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />

202 Auswertung und Erkenntnisse<br />

aus den bisherigen<br />

Schadensfällen auf Grund von<br />

Verflüssigung bei Innenkippen<br />

in der Lausitz<br />

Dipl.-Ing. Jörg Weißbach,<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfram Kudla,<br />

Frei<strong>berg</strong><br />

Uranerz<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

208 „Uran <strong>für</strong> Moskau“ –<br />

Streiflichter zur Geschichte<br />

der Wismut AG<br />

Dr. oec. Rainer Karlsch, Berlin<br />

Entsorgungs<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

212 Hochverfügbare<br />

Still-Elektrostapler <strong>für</strong> die<br />

Sicherung der aktuellen<br />

Aufgaben der Schachtanlage<br />

Asse II über- und untertage<br />

Dipl.-Ing. Peter Springfeld, Berlin<br />

Rohstoffkooperation<br />

214 Russisch-Deutsche<br />

Ressourcenuniversität soll<br />

Rohstoffkooperation stärken<br />

Historischer Berg<strong>bau</strong><br />

215 Reviertypische<br />

Grubenlampen, Teil 1<br />

Dipl.-Ing. Werner Horning,<br />

Frankfurt am Main<br />

Fachverbände und Unternehmen<br />

218 Mitgliederversammlung der<br />

Fachgruppe Gesteins<strong>bau</strong>stoffe<br />

des UVMB und<br />

12. Baustoffkolloquium<br />

Aus- und Fortbildung<br />

219 RAG-Stiftungsvorstand<br />

Bergerhoff-Wodopia<br />

besuchte Nach<strong>berg</strong><strong>bau</strong>-<br />

Nachwuchskräfte<br />

219 TFH Georg Agricola begrüßt<br />

neue Studierende<br />

Forschung und Prüfung<br />

220 Klassiker mit klarer<br />

Kompetenz –<br />

DMT-Berg<strong>bau</strong>Forum<br />

macht das Dutzend voll<br />

221 Industrie<br />

223 Journal<br />

224 Veranstaltungen<br />

<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />

226 Exkursion zum<br />

Versuchsendlager<strong>berg</strong>werk<br />

Asse<br />

229 Exkursion zum Bergwerk<br />

Prosper-Haniel – Standort<br />

Schacht Franz Haniel<br />

<strong>RDB</strong> e.V.<br />

231 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

232 <strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />

233 <strong>RDB</strong>-Ehrung<br />

Dr.-Ing. Bruno Heide<br />

234 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

240 <strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />

195 Stellenanzeige<br />

Buchbesprechungen<br />

211 Nach Untertage – Wie ein<br />

schlesischer Flüchtlingsjunge<br />

aus Niederbayern in den<br />

Ruhr<strong>berg</strong><strong>bau</strong> kam<br />

228 Bauphysik-Kalender 2013<br />

Vorschau 6/2013<br />

● <br />

<br />

<br />

<br />

● <br />

<br />

<br />

● <br />

<br />

<br />

<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 193


erg<br />

aktuell<br />

<strong>bau</strong><br />

Peter Schrimpf zum stellvertretenden Vorsitzenden<br />

des Vorstandes bestellt<br />

Der Aufsichtsrat des Unternehmens hat Peter Schrimpf, Mitglied<br />

des Vorstandes der RAG und als Arbeitsdirektor zuständig<br />

<strong>für</strong> das Ressort Belegschaft, zum stellvertretenden Vorsitzenden<br />

des Vorstandes bestellt. „Die Berufung zeigt, welche Bedeutung<br />

der Personalarbeit gerade im Auslauf des deutschen Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s<br />

zukommt“, meinten übereinstimmend der RAG-Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Dr. Werner Müller, Vorsitzender des Vorstandes<br />

der RAG-Stiftung, sowie der stellvertretende RAG-Aufsichtsratsvorsitzende<br />

und ehemalige Vorsitzende der IG Berg<strong>bau</strong>,<br />

Chemie und <strong>Energie</strong>, Hubertus Schmoldt. Ende 2018 schließt<br />

das letzte deutsche Steinkohlen<strong>berg</strong>werk.<br />

Der damit verbundene Belegschaftsab<strong>bau</strong> wird sozialverträglich<br />

gestaltet. Gleichzeitig aber müssen die Arbeitsprozesse produktiv<br />

und sicher bleiben. Dies erfordert eine nach wie vor hoch motivierte<br />

und leistungsfähige Mannschaft. Wie erfolgreich die Bewältigung<br />

dieser Prozesse bisher verläuft, zeigen unter anderem auch die aktuellen<br />

Unfallzahlen, die sich auf einem historischen Tief befinden.<br />

Peter Schrimpf wurde am 20.12.1956 geboren. Der heute 56-jährige<br />

diplomierte 1984 an der RWTH Aachen zum Berg<strong>bau</strong>-Ingenieur.<br />

Nach unterschiedlichen Positionen auf Bergwerken des RAG-<br />

Konzerns wurde er Anfang 2004 Leiter der Hauptabteilung Personal<br />

der Deutschen Steinkohle AG (DSK) und kurze Zeit später Mitglied<br />

des Vorstandes der Deutschen Steinkohle AG (DSK). Seit Januar<br />

2008 ist Peter Schrimpf Mitglied des Vorstandes der RAG.“<br />

Internet: www.rag.de<br />

<strong>Energie</strong>verbrauch wächst stärker als Wirtschaft<br />

Entwicklung und Struktur des <strong>Energie</strong>verbrauchs wurden 2012<br />

in Deutschland vor allem durch die energiepolitischen Beschlüsse<br />

sowie niedrige Temperaturen geprägt. Insgesamt stieg der<br />

Verbrauch an Primärenergien auf 13 645 PJ oder rund 466 Mio. t<br />

SKE. „Das entspricht einer Zunahme von knapp 1 % gegenüber<br />

dem Vorjahr und einem Niveau, das nur wenig über dem Krisenjahr<br />

2009 liegt“, erläuterte das geschäftsführende Vorstandsmitglied<br />

der Arbeitsgemeinschaft <strong>Energie</strong>bilanzen, Hans-Joachim<br />

Ziesing, anlässlich der Vorlage der vorläufigen Jahresdaten zum<br />

<strong>Energie</strong>verbrauch in Deutschland.<br />

Den größten Einfluss auf den <strong>Energie</strong>verbrauch hatte 2012 die<br />

vergleichsweise kühle Witterung. Die gemessene Durchschnittstemperatur<br />

von 9,2 °C lag unter dem Mittel der vergangenen<br />

10 Jahre und deutlich tiefer als im Vorjahr (9,7 °C). Von der verbrauchssteigernden<br />

Wirkung der niedrigen Temperaturen profitierten<br />

vor allem die Wärmeenergien Mineralöl (Heizöl) und Erdgas.<br />

Von der Konjunktur gingen dagegen verbrauchsdämpfende Effekte<br />

aus. Zwar stieg die gesamte wirtschaftliche Leistung um<br />

<strong>Energie</strong>träger<br />

PRIMÄRENERGIEVERBRAUCH IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND<br />

2011/2012(*)<br />

Jahreswerte<br />

2011 2012 2011 2012 2012/2011<br />

Petajoule (PJ)<br />

Mio. t SKE<br />

Petajoule<br />

Veränderungen Anteile in %<br />

Mio. t<br />

SKE<br />

% 2011 2012<br />

Mineralöl 4537 4513 154,8 154,0 -23 -0,8 -0,5 33,6 33,1<br />

Erdgas 2911 2953 99,3 100,8 +42 +1,5 +1,4 21,5 21,6<br />

Steinkohle 1621 1671 55,3 57,0 +50 +1,7 +3,1 12,0 12,2<br />

Braunkohle 1562 1645 53,3 56,1 +83 +2,8 +5,3 11,6 12,1<br />

Kernenergie 1178 1085 40,2 37,0 -93 -3,2 -7,9 8,7 8,0<br />

Erneuerbare <strong>Energie</strong>n 1465 1583 50,0 54,0 +118 +4,0 +8,1 10,8 11,6<br />

Stromaustauschsaldo -23 -83 -0,8 -2,8 -61 -2,1 … -0,2 -0,6<br />

Sonstige 267 278 9,1 9,5 +11 +0,4 +4,1 2,0 2,0<br />

Insgesamt 13518 13645 461,2 465,6 +127 +4,4 +0,9 100,0 100,0<br />

1 PJ (Petajoule) = 10 15 Joule<br />

1 Mio. t SKE entsprechen 29,308 PJ<br />

03/2013 (*) vorläufig<br />

0,7 %. Allerdings verringerte sich im produzierenden Gewerbe -<br />

insbesondere in den energieintensiven Industrien - die Produktion<br />

um insgesamt 1,2 %.<br />

Ohne den verbrauchssteigernden Effekt der kühlen Witterung<br />

wäre der <strong>Energie</strong>verbrauch in Deutschland nach den Berechnungen<br />

der AG <strong>Energie</strong>bilanzen um fast 1 % gesunken.<br />

Bei den einzelnen <strong>Energie</strong>trägern verlief die Entwicklung unterschiedlich.<br />

Die stärkste prozentuale Zunahme gab es bei den<br />

erneuerbaren <strong>Energie</strong>n. Sie legten insgesamt um etwas über 8 %<br />

zu. Der Anteil erneuerbarer <strong>Energie</strong>n am gesamten <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

stieg von 10,8 auf 11,6 %. Zuwächse verbuchten auch die<br />

Steinkohle (+ 3,1 %) und die Braunkohle (+ 5,3 %). Beide <strong>Energie</strong>n<br />

leisteten einen Betrag zum Gesamtverbrauch in Höhe von jeweils<br />

rund 12 %. Das Erdgas legte um 1,4 % zu und trug mit gut einem<br />

Fünftel zum Gesamtverbrauch bei. Das Mineralöl blieb mit einem<br />

Anteil von gut einem Drittel wichtigster <strong>Energie</strong>träger. Während<br />

der Verbrauch an Heizöl, Diesel- und Flugkraftstoff zunahm, gab<br />

es beim Absatz an Ottokraftstoff erneut einen Rückgang. Die Bedeutung<br />

der Kernenergie nahm infolge des Ausstiegsprogramms<br />

weiter ab. 2012 hatte dieser <strong>Energie</strong>träger nur noch einen Anteil<br />

von 8 % am Gesamtverbrauch. 2012 konnte Deutschland 32 %<br />

des gesamten <strong>Energie</strong>verbrauchs aus heimischen <strong>Energie</strong>ressourcen<br />

decken. Die größten Beiträge lieferten die Braunkohle<br />

sowie die erneuerbaren <strong>Energie</strong>n.<br />

Anders als beim gesamten <strong>Energie</strong>verbrauch kam es beim<br />

Stromverbrauch zu einem Rückgang. Der Bruttostromverbrauch<br />

sank um etwas mehr als 1 % auf 595 Mrd. kWh. Die Bruttostromerzeugung<br />

lag dagegen um gut 1 % über dem Vorjahreswert. Eine<br />

höhere Nachfrage aus dem Ausland führte zu einem positiven<br />

Stromaustauschsaldo.<br />

Wie die AG <strong>Energie</strong>bilanzen berechnete, hat sich die gesamtwirtschaftliche<br />

<strong>Energie</strong>produktivität im vergangenen Jahr geringfügig<br />

verschlechtert. Ohne den Witterungseinfluss wäre die gesamtwirtschaftliche<br />

<strong>Energie</strong>effizienz zwar um 1,5 % gestiegen,<br />

hätte damit aber den langjährigen Mittelwert von 1,9 % nicht<br />

erreicht. Die gesamtwirtschaftliche Stromproduktivität hat sich<br />

dagegen positiv entwickelt und verzeichnete eine kräftige Steigerung<br />

um über 2 %. Hier lag die Zunahme in den vergangenen 20<br />

Jahren nur bei jahresdurchschnittlich rd. 1 %.<br />

Der Jahresbericht der AG <strong>Energie</strong>bilanzen bietet zusätzlich zu<br />

den präzisen Daten der Verbrauchsentwicklungen ausführliche Detailinformationen<br />

zur <strong>Energie</strong>effizienz, zur Preisentwicklung sowie<br />

eine erste Abschätzung der energiebedingten CO 2 -Emissionen.<br />

Der Jahresbericht ist damit eine wichtige Daten- und Arbeitsgrundlage<br />

<strong>für</strong> das von der Bundesregierung beschlossene Monitoring<br />

zur <strong>Energie</strong>wende.“<br />

Internet: www.ag-energiebilanzen.de<br />

„Mining Solutions mit neuem Geschäftsfeld“<br />

„Die RAG Mining Solutions GmbH mit Sitz in Herne erweitert<br />

ihr Geschäftsfeld: So bietet der Bereich <strong>Umwelt</strong>schutz seinen<br />

Kunden aus Industrie und öffentlicher Hand seit geraumer Zeit<br />

Lösungen zum Korrosionsschutz an.<br />

Hintergrund: Die jährlichen Kosten durch Korrosionsschäden<br />

und deren Folgen summieren sich <strong>für</strong> die deutsche Industrie<br />

nach Experten-Schätzungen auf mehrere Mrd. €. RAG Mining<br />

Solutions will sich auf diesem attraktiven Markt etablieren. In der<br />

Vergangenheit hat das Unternehmen bereits einige Projekte realisiert,<br />

unter anderem ein neuer Schutzanstrich <strong>für</strong> eine Schleuse<br />

in Saarbrücken. Neben Aufträgen aus der Wasserschifffahrt sind<br />

laut Ludwig Simon, Leiter der Sparte Industriesanierung, die Bereiche<br />

Industrieanlagen, Verkehrstechnik, Anlagen- und Maschinen<strong>bau</strong><br />

sowie die Ver- und Entsorgung verstärkt das Ziel.“<br />

Internet: www.derwesten.de<br />

194 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


erg<br />

aktuell<br />

<strong>bau</strong><br />

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Baugrundbewertung, Gründungsberatung<br />

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- einen fachspezifischen Abschluss<br />

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- Erfahrung in den Planungsphasen der HOAI<br />

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sich aus dem Dienstverhältnis oder der sozialen<br />

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kostenlosen Bezug der monatlich erscheinenden<br />

Fachzeitschrift „<strong>berg</strong><strong>bau</strong>“.<br />

Informationen<br />

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Juliusstraße 9<br />

45728 Essen<br />

Tel.: 0201/232238<br />

Fax: 0201/234578<br />

E-Mail: rdb@rdb-ev.de<br />

Internet: www.rdb-ev.de<br />

20. und 21. Juni 2013<br />

in Leipzig<br />

Programm und Anmeldung<br />

unter www.<strong>berg</strong><strong>bau</strong>forum.de<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 195


Tage<strong>bau</strong><br />

Bau des neuen Bandsammelpunktes im Tage<strong>bau</strong><br />

Inden aus geotechnischer Sicht<br />

Dipl.-Ing. Michael Weuffel, Bergheim, Dr.-Ing. Matthias Nendza, Aachen,<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Wilden, Bergheim*<br />

Im Städtedreieck zwischen Köln,<br />

Aachen und Mönchengladbach<br />

liegt das rheinische Braunkohlenrevier.<br />

In den dortigen 3, von<br />

der RWE Power AG betriebenen<br />

Tage<strong>bau</strong>en Hambach, Garzweiler<br />

und Inden werden jährlich bis zu<br />

100 Mio. t Braunkohle gefördert.<br />

Rund 90 % dieser Fördermenge<br />

werden in den RWE Power eigenen<br />

Braunkohlenkraftwerken zur<br />

Stromerzeugung, die übrigen 10 %<br />

in den Fabriken zur Herstellung<br />

von Veredlungsprodukten eingesetzt.<br />

Die in den o.g. 3 Tage<strong>bau</strong>en<br />

genehmigungsrechtlich abgesicherten<br />

Kohlenvorräte betragen<br />

knapp 3,24 Mrd. t und können die<br />

Versorgung der Kraftwerke und<br />

Fabriken im rheinischen Revier<br />

somit bis zur Mitte des Jahrhunderts<br />

sicherstellen. Von der<br />

jährlichen Braunkohlenfördermenge<br />

entfallen etwa 20 bis 25 Mio. t<br />

auf den Tage<strong>bau</strong> Inden, die dieser<br />

ausschließlich in das benachbarte<br />

Kraftwerk Weisweiler liefert. Beide<br />

Betriebe bilden zusammen einen<br />

Inselbetrieb, da eine Versorgung<br />

des Kraftwerks aus anderen Tage<strong>bau</strong>en<br />

nicht möglich ist.<br />

Um das weitere Vorfeld des<br />

Tage<strong>bau</strong>es Inden mit dem Ab<strong>bau</strong><br />

erschließen zu können, musste<br />

der Bandsammelpunkt, der seit<br />

Mitte der 1980er Jahre in Betrieb<br />

war, an einen neuen Standort,<br />

nördlich der Ortschaft Lamersdorf,<br />

verlegt werden (Bild 1). Die Inbetriebnahme<br />

des neuen Bandsammelpunktes<br />

erfolgte im Juni 2008<br />

[1], [2], [3].<br />

*Dipl.-Ing. Michael Weuffel<br />

RWE Power AG<br />

Abteilung PCS-GE<br />

Zum Gut Bohlendorf<br />

50126 Bergheim<br />

Tel.: 02271 / 751 22785<br />

E-Mail: michael.weuffel@rwe.com<br />

Internet: www.rwe.com<br />

Dr.-Ing. Matthias Nendza<br />

Geotechnisches Büro<br />

Prof. Dr.-Ing. H. Düllmann<br />

Neuenhofstraße 112<br />

52078 Aachen<br />

Tel.: 0241 / 928390<br />

E-Mail: nendza@gbduellmann.de<br />

Internet: www.rwe.com<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Wilden<br />

RWE Power AG<br />

Abteilung PCS-GE<br />

Zum Gut Bohlendorf<br />

50126 Bergheim<br />

Tel.: 02271 / 751 22789<br />

E-Mail: ulrich.wilden@rwe.com<br />

Internet: www.rwe.com<br />

Geotechnische Situation<br />

Der Standort des neuen Bandsammelpunktes<br />

liegt in einem zuvor ausgekohlten<br />

und wiederverfüllten Tage<strong>bau</strong>bereich. Der<br />

Auf<strong>bau</strong> des neuen Bandsammelpunktes<br />

musste entsprechend der Tage<strong>bau</strong>entwicklung<br />

des Tage<strong>bau</strong>s Inden erfolgen.<br />

Dies bedeutete, dass zu Beginn der Baumaßnahme<br />

nur ein Teil des Unterplanums<br />

<strong>für</strong> den Bandsammelpunkt verkippt war.<br />

Die restliche Fläche konnte erst nach<br />

der Auskohlung <strong>bau</strong>begleitend mittels<br />

Bandabsetzer hergestellt werden.<br />

Das Kippenmaterial besteht überwiegend<br />

aus eng gestuften Mittelsanden (SE<br />

nach DIN 18196). Der Schluffanteil liegt<br />

bei rd. 8,5 Massen-%, der Sandanteil dominiert<br />

mit 91,3 Massen-%, die Kippenmächtigkeit<br />

beträgt i.M. 29 m.<br />

Bedingt durch die überwiegend sehr<br />

lockere Lagerungsdichte und der unterschiedlichen,<br />

zum Teil kurzen Liegezeit<br />

des Kippenmaterials waren ungleichmäßige<br />

Setzungen infolge der Kippeneigensetzung<br />

nicht ganz auszuschließen, wobei die<br />

Höhe der Kippeneigensetzung abhängig<br />

vom Kippenmaterial, der Kippenmächtigkeit<br />

und der Liegezeit der Kippenschichten<br />

ist. Zusätzlich wird durch die Kippenauflast<br />

das Liegende wiederbelastet. Des<br />

Weiteren wurden Setzungen als Folge der<br />

Belastungen durch die Auf<strong>bau</strong>ten, wie z.B.<br />

die Stahlkonstruktionen der Bandstraßen,<br />

erwartet. Daher erforderte die Gründung<br />

auf dem frisch verkippten, wenig tragfähigen<br />

Kippenboden besondere Maßnahmen,<br />

um verträgliche Verformungen bzw.<br />

1 Gesamtübersicht Neu<strong>bau</strong> Bandsammelpunkt Inden II<br />

196 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Tage<strong>bau</strong><br />

Setzungen zu gewährleisten. Der Aufwand<br />

der Verbesserungsmaßnahmen richtete<br />

sich nach der Anforderung möglichst kleiner<br />

<strong>bau</strong>werksverträglicher Verformungen<br />

im Gebrauchszustand einerseits und der<br />

Wirtschaftlichkeit andererseits.<br />

Da die Verkippung ausschließlich mit<br />

dem Großabsetzer erfolgten sollte, wurden<br />

im Vorfeld Bauverfahren untersucht,<br />

die zum Einen eine optimale Flächenbefestigung<br />

zuließen und zum Anderen<br />

die Leistung des Großabsetzers nicht zu<br />

sehr beeinflussten. Zu diesen Bauverfahren<br />

zählen u.a. Berg<strong>bau</strong>verbesserungen<br />

durch Verdichten, durch Stabilisierung und<br />

durch Bodenaustausch.<br />

Baugrundverbesserung durch<br />

Verdichten<br />

Die einfachste Art, einen verformungsarmen<br />

Baugrund zu erzeugen, ist die<br />

Vorbelastung durch einen Damm. Demgegenüber<br />

steht die lange Liegezeit des<br />

Dammes (mindestens 6 Monate), die dieses<br />

Bauverfahren nur bei Baumaßnahmen<br />

mit großem zeitlichen Vorlauf attraktiv und<br />

wirtschaftlich werden lässt.<br />

Die Verfahren, die auf der Stoßverdichtung<br />

beruhen, setzen schlagartig große<br />

<strong>Energie</strong>n frei, die auf den Baugrund einwirken.<br />

Die bekannteste Form ist die dynamische<br />

Intensivverdichtung nach<br />

Menard. Hierbei wird ein Gewicht mit einem<br />

Kran angehoben und im freien Fall<br />

auf den Boden fallen gelassen. Die Reichweite<br />

der verbesserten Bereiche ist von<br />

der Bodenzusammensetzung, der Fallhöhe,<br />

dem Fallgewicht, dem Rastermaß und<br />

der Schlagzahl abhängig.<br />

Das Verfahren der Rütteldruckverdichtung<br />

ist eine Methode der Tiefenverdichtung,<br />

die mit Hilfe eines Tiefenrüttlers ausgeführt<br />

wird. Bei dem Tiefenrüttler handelt<br />

es sich um einen zylindrischen Körper mit<br />

einem Durchmesser von 30 bis 40 cm und<br />

einer Länge von 3 bis 5 m. Bedingt durch<br />

sein Eigengewicht von 15 bis 25 kN dringt<br />

der Tiefenrüttler, unterstützt durch die Spülkraft<br />

von Wasser und mit Hilfe der von ihm<br />

erzeugten Schwingungen, bis zu einer geplanten<br />

Tiefe in den Boden ein. Der an einem<br />

Kran oder Bagger hängende Rüttler<br />

wird nun in vorher festgelegten Hebungsstufen<br />

und Zeitintervallen aus dem Boden<br />

gezogen. Durch die horizontalen Schwingungen<br />

werden die Bodenkörner im Einflussbereich<br />

(bis zu 5 m Durchmesser) des<br />

Rüttlers dazu angeregt, sich umzulagern<br />

und in eine dichtere Lagerung überzugehen.<br />

Je nach Bodenbeschaffenheit kann eine Volumenverminderung<br />

von bis zu 15% eintreten.<br />

Dieses Verfahren findet besonders in<br />

Böden Anwendung, die keine Kohäsion aufweisen<br />

und sich durch Schwingungen verdichten<br />

lassen. Also in grobkörnigen Böden<br />

wie Sanden und Kiesen.<br />

Diese Variante wurde nicht umgesetzt,<br />

da ein konzentrierter Wassereintrag in den<br />

Kippenkörper vermieden werden sollte.<br />

Als weiteres Verfahren der Bodenverbesserung<br />

bietet sich die Verdichtung mittels<br />

Walzenzügen oder Anhängerwalzen<br />

an. Besonders gute Erfahrungen konnten<br />

durch den Einsatz eines von der Fa. BO-<br />

MAG entwickelten Walzenzuges mit Polygonbandage<br />

(z.B. Typ: BW 225D-3 BVC-<br />

Variocontrol mit Polygonbandage, Gewicht<br />

25 t) gemacht werden. Anders als bei einer<br />

Rundbandage, deren Kraftwirkungsrichtung<br />

sich während des Abrollvorgangs nicht<br />

ändert, beruht die besondere Verdichtungswirkung<br />

der Polygonbandage auf einem<br />

stetigen Kraftrichtungswechsel von Platten-<br />

und Keilsegmenten. Die Plattensegmente<br />

verdichten dabei durch Einleitung<br />

konzentrierter vertikaler Druckkräfte. Die<br />

Keilsegmente bewirken eine Verformung<br />

des Bodens, indem durch die hohe Linienbelastung<br />

und die Drehbewegung der Bandage<br />

Schubkräfte eingeleitet werden, die<br />

den Boden örtlich verschieben. Die Kombination<br />

von Spitzendruck und Schubkräften<br />

ergibt ein verdichtungsförderndes Kneten<br />

und Entspannen des Bodens. Hierdurch ist<br />

es möglich, relativ hohe Verdichtungs- und<br />

Tiefwirkungen zu erzielen.<br />

Probefeld<br />

Tage<strong>bau</strong><br />

Garzweiler<br />

05/2006<br />

Tage<strong>bau</strong><br />

Inden<br />

05/2011<br />

Baugrundverbesserung durch<br />

Stabilisierung<br />

Zu diesem Verfahren zählt u.a. die Rüttelstopfverdichtung.<br />

Dieses Verfahren<br />

ist eine Weiterentwicklung der o.g. Rütteldruckverdichtung.<br />

Die Baugrundverbesserung<br />

der verdichtungsunwilligen Böden erfolgt<br />

durch die Herstellung lastabtragender<br />

Stopfsäulen aus verdichtetem grobkörnigem<br />

Zugabematerial. Das Zugabematerial<br />

wird jeweils bei dem schrittweisen Anziehen<br />

(Pilgerschritt) des Schleusenrüttlers<br />

eingebracht. Dann wird der Schleusenrüttler<br />

wieder abgelassen, so dass er das<br />

eingebrachte Material ebenfalls verdichtet<br />

und verdrängt. Dadurch verspannt sich<br />

der umliegende Boden und erhöht seine<br />

Stützwirkung <strong>für</strong> die Stopfsäulen. Die Säulendurchmesser<br />

liegen zwischen 60 cm<br />

und 1,0 m, die Rasterabstände zwischen<br />

1,0 und 2,5 m.<br />

Baugrundverbesserung durch<br />

Bodenaustausch<br />

Diese Variante stellt <strong>für</strong> den Einsatz<br />

des Großabsetzers eine wirtschaftliche<br />

Lösung dar. Die Verkippung erfolgt ohne<br />

Zusatzmaßnahmen bis zum Gründungsniveau<br />

der Bodenplatte des Bandsammelpunktes.<br />

Nur im Bereich der Fundamente<br />

<strong>für</strong> die Stahlkonstruktion der Bandstraßen<br />

wird der unterhalb der Gründungssohle der<br />

Fundamente anstehende gering tragfähige<br />

Boden durch verdichtungsfähigen Kiesboden<br />

ersetzt. Die Mächtigkeit der Polsterschicht<br />

ist abhängig von den Lasten, die in<br />

den Baugrund abgeleitet werden müssen<br />

und den Fundamentbreiten. Bevor die Bodenplatte<br />

dann hergestellt wird, erfolgt die<br />

Verdichtung des fertiggestellten Planums.<br />

Nach der Prüfung aller möglichen Baugrundverbesserungsmaßnahmen<br />

stellte<br />

sich als wirtschaftlichste Lösung eine weitere<br />

Variante heraus, bei welcher der Absetzer<br />

die obersten 3,50 m in 2 Scheiben<br />

(2,0 m und 1,50 m) verkippte. Nach Abschluss<br />

der Verkippung jeder Scheibe fanden<br />

die Verdichtungsarbeiten statt, wobei<br />

eine mindestens mitteldichte Lagerung erreicht<br />

werden sollte. Die Erreichung dieser<br />

Lagerungsdichte ist abhängig von der Anzahl<br />

der Überfahrten. Bei zurückliegenden<br />

Verdichtungsversuchen mit der Polygonwalze<br />

wurde festgestellt, dass ein locker<br />

gelagerter Sand mit 9 Verdichtungsüberfahrten<br />

im erforderlichen Maß verdichtet<br />

werden kann.<br />

Bei einigen außerhalb der Stahlbetonplatte<br />

des Bandsammelpunktes liegenden<br />

Fundamenten der Stahlkonstruktion <strong>für</strong><br />

die Bandtrasse erfolgte die Erhöhung der<br />

Tragfähigkeit des Kippenbodens mittels<br />

Rüttelstopfverdichtung.<br />

Probeverdichtungen<br />

Zwischen 2006 und 2011 wurden Probeverdichtungen<br />

an frischen Kippen in den<br />

Eingesetzte Verdichtungsgeräte<br />

Typ Gewicht Frequenz Amplitude Überfahrten<br />

DYNAPAC CA 302<br />

Walzenzug,<br />

Glattmantelbandage<br />

BOMAG TD-3<br />

Walzenzug,<br />

Polygonbandage<br />

LANDPAC<br />

Hochenergieverdichter<br />

(HEIC)<br />

BOMAG BW 226<br />

Walzenzug,<br />

Polygonbandage<br />

14,9 t 33 Hz 1,7 mm 9<br />

28,0 t 26 Hz 2,5 mm 9<br />

12,0 t - 150 bis 230 mm 20 / 30 / 40<br />

32,0 t 25 Hz 2,5 mm 6 / 10 / 16<br />

Tabelle 1: Zusammenfassung der Auswertung berücksichtigter Probefelder und<br />

eingesetzter Verdichtungsgeräte<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 197


Tage<strong>bau</strong><br />

Tage<strong>bau</strong>en Garzweiler und Inden mit unterschiedlichen<br />

Verdichtungsgeräten durchgeführt<br />

und ausgewertet. Verdichtet wurden<br />

jeweils Kippenböden, die mit einer sehr lockeren<br />

bzw. lockeren Ausgangslagerungsdichte<br />

gute Ausgangsbedingungen <strong>für</strong> die<br />

Durchführung von Probeverdichtungen<br />

boten. Für den Vergleich wurden die Ergebnisse<br />

der eingesetzten Walzenzüge mit<br />

Glattmantelbandage und Polygonbandage<br />

sowie einer Anhängewalze Typ LANDPAC<br />

herangezogen (Tabelle 1).<br />

Eigenschaften der Kippenböden<br />

Das Kippenmaterial im Bereich der<br />

durchgeführten Probeverdichtungen besteht<br />

überwiegend aus den Abraummassen<br />

des Tage<strong>bau</strong>s. Es setzt sich aus quartären<br />

und tertiären Sanden, Kiesen und<br />

Schluffen zusammen, die durch die Gewinnung<br />

und den Absetzvorgang durchmischt<br />

wurden. Es entstand dadurch ein<br />

neues „technogenes“ Lockergestein, ursprüngliche<br />

Bodenschichtungen sind nicht<br />

mehr vorhanden.<br />

In der Regel dominiert die Sandkornfraktion.<br />

Dabei handelt es sich mehrheitlich<br />

um enggestufte Sande und um weitgestufte<br />

Sand-Kies-Gemische mit schluffigen<br />

Beimengungen. Im Mittel lässt sich das<br />

Kippenmaterial als schluffiger, schwach<br />

kiesiger Sand ansprechen und nach DIN<br />

18 196 der Gruppe der gemischtkörnigen<br />

Böden „SU“ zuordnen. Das Kornverteilungsband<br />

der Kippenböden ist graphisch<br />

in Bild 2 zusammengefasst.<br />

Eingesetzte Verdichtungsgeräte<br />

Walzenzug mit Glattmantelbandage<br />

Eingesetzt wurde ein im Tage<strong>bau</strong> Garzweiler<br />

vorhandenes, relativ leichtes Gerät<br />

vom Typ CA 302 (Bild 3) mit einem Gesamtgewicht<br />

von 14,9 t. Die mittlere Fahrgeschwindigkeit<br />

des Gerätes lag zwischen<br />

1,0 bis 1,5 km/h. Die Zahl der Ü<strong>berg</strong>änge<br />

wurde mit max. Ü = 9 gewählt.<br />

Walzenzug mit Polygonbandage<br />

Bei den Probefeldern in den Tage<strong>bau</strong>en<br />

Garzweiler 2006 und Inden 2011 wurde<br />

jeweils ein Walzenzug mit Polygonbandage<br />

eingesetzt (Bild 4). Der Walzenzug<br />

2 Kornverteilungsband der Kippenböden<br />

3 Dynapac-Glattmantelwalze, Typ: CA 302<br />

des Typs BW 226 kam 2006 in Garzweiler<br />

zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um<br />

ein inzwischen bewährtes Standardgerät<br />

der Firma BOMAG. Das Gesamtgewicht<br />

beträgt 28,0 t.<br />

Der Walzenzug Typ BW 332 gehört<br />

mit einem Gesamtgewicht von insgesamt<br />

32,0 t zu den schwersten bisher in Serie<br />

ge<strong>bau</strong>ten Vibrationswalzen. Dieses neu<br />

von der Firma BOMAG entwickelte Gerät<br />

wurde im Probefeld im Tage<strong>bau</strong> Inden<br />

2011 eingesetzt.<br />

4 Walzenzug mit Polygonbandage, BOMAG<br />

BW 226 bzw. BW 332<br />

Anhängewalze Typ LANDPAC<br />

Das Arbeitsprinzip der Anhängewalze<br />

des Typs LANDPAC besteht darin, durch<br />

wiederholte Walzenü<strong>berg</strong>änge mit einer nockenförmigen<br />

Stahlbandage bei einem Gewicht<br />

von 10 t eine hohe Schlagenergie aus<br />

einer Fallhöhe von 150 bis 230 mm auf die<br />

Bodenoberfläche aufzubringen. Die Fahrgeschwindigkeit<br />

ist im Vergleich zu den Walzenzügen<br />

mit ca. 10 km/h verhältnismäßig<br />

hoch. Die Gesamtmasse der Anhängewalze<br />

beträgt 12 t. Bei den Verdichtungsversuchen<br />

wurde die Zahl der Verdichtungsü<strong>berg</strong>änge<br />

(Ü) seitens des Geräteherstellers<br />

mit<br />

20, 30 und 40 vorgegeben<br />

(Bild 5).<br />

Konzept der<br />

Probeverdichtungen<br />

Die angelegten<br />

Probefelder in den<br />

Tage<strong>bau</strong>en Garzweiler<br />

und Inden bestanden<br />

aus Fahrstreifen<br />

mit einer an<br />

5 Anhängewalze Typ LANDPAC mit<br />

Zuggerät<br />

die Bandagengröße des jeweiligen Verdichtungsgerätes<br />

angepassten Spurbreite.<br />

Die Fahrstreifen bzw. Verdichtungsspuren<br />

hatten eine Länge von 50 m. Die<br />

Beschaffenheit der Kippenböden wurde<br />

vorlaufend mittels Rammkernsondierungen<br />

erkundet und mit leichten Rammsondierungen<br />

wurde die Ausgangslagerungsdichte<br />

der Kippe vor der Verdichtung<br />

ermittelt. Es folgte die Verdichtung der<br />

Probefelder mit den unterschiedlichen<br />

Verdichtungsgeräten und den jeweils gewählten<br />

Überfahrten. Nach einer Ruhezeit<br />

des Bodens von mindestens 2 Tagen wurde<br />

die Veränderung der Lagerungsdichte<br />

mittels leichten Rammsondierungen detektiert.<br />

Ergebnisse der<br />

Probeverdichtungen<br />

Die Ergebnisse der Probeverdichtungen<br />

lassen sich anschaulich an Hand eines<br />

Verbesserungsfaktors darstellen. Der<br />

Verbesserungsfaktor ergibt sich aus dem<br />

Quotienten der Mittelwerte der Schlagzahlen<br />

der leichten Rammsondierungen<br />

N10 vor und nach der Verdichtung. In der<br />

Auswertung bedeutet somit ein Verbesserungsfaktor<br />

von 1,0 keine Steigerung der<br />

Schlagzahlen nach der Verdichtung. Ein<br />

Verbesserungsfaktor von 2,0 dokumentiert<br />

eine Verdoppelung des Schlagzahlniveaus.<br />

Ergebnisse der Probeverdichtungen im<br />

Tage<strong>bau</strong> Garzweiler 2006<br />

Eine teufendifferenzierte Auswertung<br />

der Verbesserungsfaktoren des Probefeldes<br />

im Tage<strong>bau</strong> Garzweiler 2006 ist in<br />

Bild 6 dargestellt. In dem Probefeld wurden<br />

die Walzenzüge mit Glattmantelbandage<br />

(DYNAPAC) und Polygonbandage<br />

(BOMAG) sowie die Anhängewalze des<br />

Typs LANDPAC eingesetzt.<br />

Der ermittelte Verbesserungsfaktor <strong>für</strong><br />

den Walzenzug mit Glattmantelbandage<br />

steigt auf dem oberen halben Meter bis auf<br />

einen Wert von ca. 2 an. Darunter nimmt<br />

der Verbesserungsfaktor kontinuierlich ab.<br />

Die Einwirktiefe des Walzenzuges mit Glattmantelbandage<br />

kann bei 9 Überfahrten mit<br />

ca. 0,5 m bewertet werden. Mittels Walzenzug<br />

mit Polygonbandage (BW 226; 28,0 t)<br />

werden deutlich höhere Verbesserungsfak-<br />

198 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Tage<strong>bau</strong><br />

6 Probeverdichtungen im Tage<strong>bau</strong> Garzweiler 2006,<br />

Verbesserungsfaktoren <br />

(Mittelwert N 10 nach der Verdichtung / Mittelwert N 10 vor der<br />

Verdichtung)<br />

8 Zusammenfassung Probeverdichtungen, Verbesserungsfaktoren <br />

(Mittelwert N 10 nach der Verdichtung / Mittelwert N 10 vor der<br />

Verdichtung)<br />

7 Probeverdichtungen im Tage<strong>bau</strong> Inden 2011,<br />

Verbesserungsfaktoren (Mittelwert N 10 nach der Verdichtung/<br />

Mittelwert N 10 vor der Verdichtung)<br />

toren erzielt. Der Höchstwert beträgt 3,1<br />

in einer Tiefe von 1,4 m. Die Einwirktiefe<br />

beträgt bei 9 Überfahrten ca. 3,0 m. Die<br />

Ergebnisse der Verdichtung mit der LAND-<br />

PAC-Anhängewalze zeigen ebenfalls eine<br />

deutliche Tiefenwirkung. Eine Anzahl von<br />

20 bzw. 30 Überfahrten reicht jedoch nicht<br />

aus, um mit dem Polygonbandagen-Walzenzug<br />

vergleichbare Verbesserungsfaktoren<br />

zu erreichen. Hier<strong>für</strong> sind ca. 40 Überfahren<br />

erforderlich (Verbesserungsfaktor<br />

3,0 in einer Tiefe von ca. 1,5 m).<br />

Ergebnisse der Probeverdichtungen im<br />

Tage<strong>bau</strong> Inden 2011<br />

Im Rahmen der Probeverdichtungen im<br />

Tage<strong>bau</strong> Inden 2011 wurde der von der Fa.<br />

BOMAG neu entwickelte Walzenzug mit<br />

Polygonbandage und einem Gesamtgewicht<br />

von 32 t eingesetzt. Es wurden Verdichtungen<br />

mit 6, 10<br />

und 16 Überfahrten<br />

durchgeführt. Bild 7<br />

zeigt eine teufendifferenzierte<br />

Auswertung<br />

der ermittelten<br />

Verbesserungsfaktoren.<br />

Die Auswertung<br />

der Probeverdichtungen<br />

zeigt, dass bei<br />

10 Überfahrten ein<br />

günstiges Verhältnis<br />

zwischen Verdichtungsergebnis<br />

und<br />

Anzahl der durchgeführten<br />

Überfahrten<br />

erzielt wird und<br />

weitere Überfahrten<br />

keinen deutlichen<br />

Mehrnutzen bringen.<br />

Die Darstellung<br />

zeigt auch, dass die<br />

Erhöhung der Überfahrten<br />

von 6 auf 10<br />

zu einer deutlichen<br />

Verbesserung der<br />

Verdichtung führt.<br />

Zudem dokumentieren<br />

die Ergebnisse<br />

eine ausgeprägte<br />

Tiefenverdichtung durch den schweren<br />

Walzenzug mit Polygonbandage. Es werden<br />

maximale Verbesserungsfaktoren über<br />

6 in einer Tiefe von ca. 1,30 m erreicht. Bis<br />

in eine Tiefe von ca. 4,50 m wird ein Wert<br />

des Verbesserungsfaktors von 2 nicht unterschritten.<br />

Zusammenfassende Bewertung der<br />

Probeverdichtungen<br />

In Bild 8 ist die teufendifferenzierte<br />

Auswertung der ermittelten Verbesserungsfaktoren<br />

der Probefelder Tage<strong>bau</strong><br />

Garzweiler 2006 und Tage<strong>bau</strong> Inden 2011<br />

dargestellt. Für die vergleichende Bewertung<br />

wurden jeweils die Verdichtungen mit<br />

9 bzw. 10 Überfahrten der Walzenzüge<br />

und 40 Überfahrten der LANDPAC-Anhängewalze<br />

gewählt.<br />

Die Walzenzüge mit Polygonbandage<br />

erzielten das beste Verdichtungsergebnis,<br />

wobei mit dem neu entwickelten schweren<br />

Walzenzug der Fa. BOMAG (32 t) nochmals<br />

eine deutliche Steigerung der Verdichtungsleistung<br />

erreicht werden konnte.<br />

Die LANDPAC-Anhängewalze fällt bei der<br />

Bewertung der Verdichtung mit 40 Ü<strong>berg</strong>ängen<br />

hinter die Ergebnisse der Walzenzüge<br />

mit Polygonbandage zurück. Der<br />

Standardwalzenzug mit Glattmantelbandage<br />

erzielte im Vergleich den geringsten<br />

Dichtezuwachs. Dies ist mit der Form der<br />

Bandage und dem im Vergleich deutlich<br />

geringeren Betriebsgewicht des eingesetzten<br />

Gerätes zu begründen.<br />

Im praktischen Einsatz hat die LAND-<br />

PAC-Anhängewalze den Vorteil einer<br />

vergleichsweise hohen Fahrgeschwindigkeit.<br />

Zur Erzielung von Verdichtungsleistungen,<br />

die denen der Walzenzüge<br />

mit Polygonbandage entsprechen, sind<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 199


Tage<strong>bau</strong><br />

9 Lage der Untersuchungsansatzstellen<br />

jedoch deutlich mehr Überfahrten erforderlich.<br />

Mit einer mittleren Fahrgeschwindigkeit<br />

der LANDPAC-Anhängewalze von<br />

ca. 10 km/h werden mit 40 Überfahrten<br />

ca. 430 m²/h verdichtet. Die Walzenzüge<br />

mit Polygonbandage erreichen mit einer<br />

mittleren Fahrgeschwindigkeit von 1,3<br />

km/h und 10 erforderlichen Überfahrten<br />

eine spezifische Flächenleistung von ca.<br />

310 m²/h. Aufgrund der konzentrisch gelagerten<br />

Achskonstruktion der LANDPAC-<br />

Anhängewalze stellte sich das Anfahren<br />

im Rahmen der ausgeführten Probeverdichtungen<br />

des Kippenbodens als teilweise<br />

schwierig dar. Für den Einsatz der<br />

LANDPAC-Anhängewalze ist ein Zuggerät<br />

mit einer sehr guten Traktion erforderlich.<br />

Es empfiehlt sich der Einsatz dieses Walzentyps<br />

bei sehr großflächigen Einsatzgebieten,<br />

bei denen möglichst ohne Anhalteoder<br />

Wendevorgänge gearbeitet werden<br />

kann. Die Walzenzüge mit Polygonbandage<br />

bieten den Vorteil, dass sie eine hohe<br />

Verdichtungsleistung mit einer einfachen<br />

Handhabung des Gerätes verbinden und<br />

auch <strong>für</strong> kleine Flächen geeignet sind. Die<br />

Walzenzüge können wie ein konventioneller<br />

Walzenzug ohne gerätespezifische<br />

Ausbildung bedient werden.<br />

Oberflächennah, d.h. bis ca. 0,4 m u.<br />

GOK, ist bei Einsatz der Walzenzüge mit<br />

Polygonbandage zunächst eine Auflockerung<br />

festzustellen. Ab 0,5 m ergibt sich<br />

eine erhebliche Verbesserung gegenüber<br />

dem Ausgangszustand. In einer Tiefe von<br />

0,6 m bis 1,8 m u. GOK wird im Mittel eine<br />

dichte Lagerung detektiert. Bis zu der betrachteten<br />

Teufe von 5 m wird eine mitteldichte<br />

Lagerung nicht mehr unterschritten.<br />

Nach Abschluss der Verdichtungsarbeiten<br />

ist der aufgelockerte oberflächennahe Bereich<br />

mittels einer Glattmantelwalze nachzuverdichten.<br />

Nachweis der Verdichtung<br />

Auf der Grundlage der unter dem Hauptkapitel<br />

Probeverdichtungen beschriebenen<br />

Ergebnisse der Verdichtungsversuche<br />

in Garzweiler wurde festgelegt, <strong>für</strong><br />

die Verdichtung des eingebrachten Kippenmaterials<br />

<strong>für</strong> den Bandsammelpunkt<br />

Inden den 28 t Walzenzug mit Polygonbandage<br />

der Firma BOMAG einzusetzen,<br />

da das zu verdichtende Material ähnliche<br />

Eigenschaften besitzt wie das beim Verdichtungsversuch<br />

in Garzweiler. Auf jeder<br />

Verkippungsscheibe erfolgten mindestens<br />

9 Überfahrten.<br />

Nach Abschluss der Verdichtungsarbeiten<br />

auf jeder Verkippungsscheibe wurden<br />

zum Nachweis der Verdichtung Sondierungen<br />

mit der leichten Rammsonde (DPL) bis<br />

in eine Tiefe von mindestens 5,0 m durchgeführt.<br />

Mit dieser indirekten Erkundungsmethode<br />

lässt sich der Eindringwiderstand<br />

durch das Einrammen eines Stahlstabes<br />

in den anstehenden Boden ermitteln. Das<br />

Einrammen erfolgt durch einen Rammbären<br />

bei gleich bleibender Fallhöhe, wobei die<br />

Schlagzahlen, die benötigt werden, um einen<br />

Stab 10 cm in den Boden einzubringen,<br />

indirekte Aussagen über die Lagerungsdichte<br />

geben. Die Auswertung erfolgt mittels der<br />

Auftragung der ermittelten Schlagzahlen<br />

über die Tiefe in einem Stufendiagramm.<br />

Der Nachweis der Verdichtungsarbeit erfolgte<br />

an insgesamt 47 Ansatzstellen (Bild 9,<br />

rote Punkte bzw. Kreise).<br />

Ergebnisse der Sondierungen<br />

Repräsentativ <strong>für</strong> alle Sondierergebnisse<br />

sind im Bild 10 die Ergebnisse bei den<br />

Ansatzstellen 5, 8 und 10 dargestellt. In den<br />

Rammdiagrammen ist die Verdichtung des<br />

Kippenbodens über die Tiefe abgebildet.<br />

Die blaue Linie zeigt die Verdichtung,<br />

die auf der 1. Verdichtungsebene und die<br />

rote Linie die Verdichtung, die auf der 2.<br />

Verdichtungsebene erreicht wurde.<br />

Bei der Betrachtung der Sondierergebnisse<br />

ist zu erkennen, dass nach Abschluss<br />

der Verdichtungsarbeiten auf der<br />

1. Verdichtungsebene eine überwiegend<br />

mitteldichte Lagerung erzielt wurde. Nach<br />

Abschluss der Verdichtung der 2. Verdichtungsebene<br />

weisen die Sondierungen bis<br />

2,0 m Tiefe eine vorwiegend mitteldichte<br />

Lagerung auf. Zwischen 2,0 m und 4,0 m<br />

Tiefe zeigen die Sondierungen eine deutliche<br />

Steigerung der Lagerungsdichte von<br />

mitteldicht auf dicht bis bereichsweise<br />

sehr dicht. Diese Ursache liegt vermutlich<br />

darin begründet, dass der verdichtete Kippenboden<br />

aus der 1. Verdichtungsphase<br />

wie eine Platte wirkt und bei Auflast und<br />

200 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Tage<strong>bau</strong><br />

10 Ergebnisse der Rammsondierungen<br />

weiterer Verdichtung somit eine deutliche<br />

Zunahme der Lagerungsdichte bewirkt.<br />

Wie den Diagrammen zu entnehmen ist,<br />

steigt die Anzahl der Schläge pro 10 cm<br />

Sondeneindringung von i.M. 20 Schläge<br />

auf bis 87 Schläge an. Auffallend ist<br />

zudem, dass eine geringe Zunahme der<br />

Lagerungsdichte auch noch in über 4,0 m<br />

Tiefe feststellbar ist.<br />

Zusammenfassung<br />

Bedingt durch das weitere Aufschwenken<br />

des Tage<strong>bau</strong>es Inden musste der bisherige<br />

Bandsammelpunkt verlegt werden.<br />

Der neue Standort liegt in einem nach der<br />

Auskohlung wiederverfüllten Tage<strong>bau</strong>bereich.<br />

Aufgrund der lockeren Lagerung<br />

des frisch verkippten Bodenmaterials waren<br />

Verdichtungsverfahren zu vergleichen,<br />

die es ermöglichten, den Baugrund unter<br />

wirtschaftlichen Aspekten so zu verdichten,<br />

dass Bauwerkslasten setzungsarm in<br />

den Untergrund abgeleitet werden können.<br />

Grundlage hier<strong>für</strong> waren die Ergebnisse<br />

der in den Tage<strong>bau</strong>en Garzweiler und Inden<br />

in den Jahren 2006 und 2011 durchgeführten<br />

Verdichtungsversuche.<br />

Mit Hilfe eines 28,0 t Walzenzuges mit<br />

Polygonbandage der Fa. BOMAG wurde<br />

das locker gelagerte Kippenmaterial soweit<br />

verdichtet, dass Ingenieur<strong>bau</strong>werke<br />

(wie z.B. die Fundamente der Stahlkonstruktion<br />

der Bandanlage, die eine Bodenpressung<br />

von rd. 200 kN/m² aufweisen)<br />

setzungsarm gegründet werden konnten.<br />

<strong>berg</strong><br />

<strong>bau</strong><br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />

<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />

<br />

E-Mail „Redaktionsteam“:<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong>@makossa.de<br />

Internet: www.rdb-ev.de<br />

Anhand der Ergebnisse der umfangreich<br />

durchgeführten Sondierungen mit der<br />

leichten Rammsonde konnten die erzielten<br />

Verdichtungen nachgewiesen werden.<br />

Gesonderte Bodenverbesserungsmaßnahmen<br />

waren nur dort erforderlich, wo die<br />

Fundamente eine deutlich höhere Bodenpressung<br />

bzw. große Fundamentflächen<br />

aufweisen bzw. wenn die statisch erforderliche<br />

Gründungssohle in größerer Tiefe<br />

erfolgen muss. Hier wurde eine Baugrundverbesserung<br />

mittels Rüttelstopfverdichtung<br />

durchgeführt.<br />

Als Fazit ist festzuhalten, dass verschiedenste<br />

Verfahren die Möglichkeit bieten,<br />

einen geringtragfähigen Boden unter Berücksichtigung<br />

der geotechnischen Erfordernisse<br />

<strong>für</strong> ein Bauwerk so zu verdichten,<br />

dass Ingenieur<strong>bau</strong>werke setzungsarm gegründet<br />

werden können.<br />

Alle Bilder/Grafiken: RWE Power AG<br />

Literaturverzeichnis<br />

[1] Arthur Oster, Oliver Röggener: 100 Jahre<br />

Zukunft – Tage<strong>bau</strong> Inden –Braunkohlengewinnung<br />

westlich der Inde zwischen Eschweiler<br />

und Jülich – World of Mining 6/2010, S. 320 bis<br />

337.<br />

[2] RWE Power AG<br />

Pressemitteilung v. 19.05.2009. Neuer Bandsammelpunkt<br />

im Tage<strong>bau</strong> Inden fertiggestellt.<br />

[3] RWE Power AG: Neuer Bandsammelpunkt<br />

im Tage<strong>bau</strong> Inden fertiggestellt. Reportage in<br />

Advanced Mining Solutions, 02/2009, S. 62<br />

Tatsächlich verbreitete<br />

Auflage im<br />

Jahresdurchschnitt<br />

8.000 Exemplare<br />

monatlich<br />

Makossa Druck und Medien GmbH<br />

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<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 201


Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />

Auswertung und Erkenntnisse aus den bisherigen<br />

Schadensfällen auf Grund von Verflüssigung bei<br />

Innenkippen in der Lausitz<br />

Dipl.-Ing. Jörg Weißbach, Prof. Dr.-Ing. Wolfram Kudla, Frei<strong>berg</strong>*<br />

Der Braunkohle<strong>berg</strong><strong>bau</strong> in der<br />

Lausitz hat mehrere 100 km²<br />

Kippenflächen hinterlassen. Nach<br />

der Einstellung einer Vielzahl<br />

noch aktiver Tage<strong>bau</strong>e nach 1990<br />

sind die Kippenflächen saniert<br />

und rekultiviert worden. Die Sanierung<br />

sah vor allem die Erstellung<br />

„versteckter Dämme“ längs<br />

der verbliebenen Restlöcher vor,<br />

um ein Setzungsfließen in das<br />

Restloch zu verhindern und die<br />

notwendige Böschungssicherheit<br />

zu gewährleisten [LMBV 1998].<br />

Gleichzeitig mit der Sanierung<br />

ist das Grundwasser in einem<br />

Großteil der Kippen planmäßig<br />

wieder auf den ursprünglichen<br />

Stand nahe der Geländeoberfläche<br />

angestiegen. Einhergehend<br />

mit dem ansteigenden Grundwasser<br />

kam es seit etwa 2007<br />

zu einer Häufung von Bodenverflüssigungsereignissen.<br />

Diese<br />

erfassten abweichend von bisherigen<br />

Erfahrungen auch nahezu<br />

ebene Innenkippenflächen hinter<br />

den versteckten Dämmen und/<br />

oder nahmen ein Ausmaß an, mit<br />

dem nicht gerechnet worden war.<br />

Die Lausitzer und Mitteldeutsche<br />

Berg<strong>bau</strong>-Verwaltungsgesellschaft<br />

*Dipl.-Ing. Jörg Weißbach<br />

Institut <strong>für</strong> Berg<strong>bau</strong> und Spezialtief<strong>bau</strong><br />

Technische Universität Bergakademie Frei<strong>berg</strong><br />

Gustav-Zeuner Str. 1A<br />

09596 Frei<strong>berg</strong><br />

Tel.: 03731 / 39 23 57<br />

Fax: 03731 / 39 35 81<br />

E-Mail:<br />

Joerg.Weissbach@mabb.tu-frei<strong>berg</strong>.de<br />

Internet: www.tu-frei<strong>berg</strong>.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfram Kudla<br />

Institut <strong>für</strong> Berg<strong>bau</strong> und Spezialtief<strong>bau</strong><br />

Technische Universität Bergakademie Frei<strong>berg</strong><br />

Gustav-Zeuner Str. 1A<br />

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(LMBV) als Sanierer ehemaliger<br />

Braunkohletage<strong>bau</strong>e und die<br />

Vattenfall Europe Mining AG als<br />

Betreiber der aktiven und zukünftigen<br />

Tage<strong>bau</strong>e in der Lausitz haben<br />

Forschungsvorhaben in Auftrag<br />

gegeben, um die Ursachen<br />

<strong>für</strong> die Bodenverflüssigungen bei<br />

Innenkippen wissenschaftlich zu<br />

untersuchen.<br />

Unter Bodenverflüssigung versteht<br />

man den plötzlichen Verlust<br />

der Scherfestigkeit des Bodens.<br />

Eine Ursache <strong>für</strong> eine Bodenverflüssigung<br />

kann beispielsweise<br />

ein Kollaps des Korngerüstes unter<br />

Schubverformung bei gleichzeitig<br />

kontraktantem Verhalten<br />

des Bodens sein, bei dem sich<br />

der Porenwasserdruck auf einen<br />

Wert erhöht, der nahezu den totalen<br />

Spannungen entspricht. Die<br />

effektiven Spannungen gehen auf<br />

nahezu Null zurück. Der Boden<br />

geht in eine Suspension über und<br />

ist unbeschränkt deformationsfähig.<br />

Auslöser ist eine Anregung,<br />

ein Initial. Bei einer spontanen<br />

Verflüssigung reicht oft eine kleine<br />

Störung, um eine weiterlaufende<br />

Kettenreaktion auszulösen [LMBV<br />

1998].<br />

Viele Kippenböden in der Lausitz<br />

sind auf Grund ihres Kornauf<strong>bau</strong>s<br />

besonders verflüssigungsgefährdet.<br />

Meist handelt sich um<br />

Fein- bis Mittelsande mit einem<br />

Feinkornanteil zwischen 3 % und<br />

20 % (vorwiegend 5 % bis 12 %).<br />

Die Körner sind gut abgerundet.<br />

Die Böden sind enggestuft (Ungleichförmigkeitsgrad<br />

C U =1,5 – 3)<br />

und wurden beim Abwurf auf der<br />

Kippe locker abgelagert. Typische<br />

Porenanteile liegen bei 40 bis<br />

45%. Durch den Grundwasserwiederanstieg<br />

verliert der Boden<br />

seine Kapillarkohäsion und liegt<br />

in einem metastabilen Zustand<br />

vor. Schon geringe äußere oder<br />

innere Anregungen können unter<br />

Umständen genügen, um ein<br />

Zusammenbrechen des Korngerüstes<br />

zu verursachen.<br />

Beschreibung der<br />

Schadensfälle<br />

Die Auswirkungen der Bodenverflüssigungen<br />

an der Geländeoberfläche gestalten<br />

sich sehr unterschiedlich (Bilder 1<br />

und 2). Meist werden Flächen von einigen<br />

Hektar erfasst. Auf diesen Flächen kommt<br />

es immer zu Einsenkungen. Darüber hinaus<br />

sind noch folgende Merkmale zu<br />

finden, die je nach Verhältnissen unterschiedlich<br />

ausgeprägt sind und teilweise<br />

auch ganz fehlen:<br />

● Hebungen in ursprünglich tiefer gelegenen<br />

Bereichen<br />

● Abbruchkanten, teils staffelförmig an<br />

den Rändern des betroffenen Gebietes<br />

● Austrittsstellen von Suspension<br />

(„Sandvulkane“)<br />

● Bildung und teilweise sehr große horizontale<br />

Bewegung von Schollen aus<br />

dem erdfeuchten Boden oberhalb des<br />

Grundwasserspiegels<br />

● Nachbrüche (erdfallartige Einbrüche nach<br />

einem Ereignis ohne Suspensionsaustritt).<br />

In die Auswertung von Schadensfällen<br />

im Rahmen der an der TU Bergakademie<br />

Frei<strong>berg</strong> durchgeführten Foschungsar-<br />

ereignisse<br />

aus den Jahren 2006 bis 2011<br />

nisse<br />

sind in den ehemaligen Tage<strong>bau</strong>en<br />

1 Zerstörte Kippenstraße nach einer<br />

Bodenverflüssigung im Tage<strong>bau</strong><br />

Schlabendorf Süd, Verflüssigungsereignis<br />

vom Typ 2<br />

202 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />

Schlabendorf Süd, Schlabendorf Nord,<br />

Seese West, Spreetal und Lohsa aufgetreten<br />

(Bild 3). In diesen Tage<strong>bau</strong>en kamen<br />

Abraumförderbrücken (AFB) vom<br />

Typ F34 zum Einsatz, die im Zweibrückenbetrieb<br />

gefahren wurden. Mit Hilfe dieser<br />

Abraumförderbrücken wurde der Hauptteil<br />

der Kippen aufge<strong>bau</strong>t. Teilweise wurden<br />

die AFB-Kippen noch durch Absetzerkip-<br />

<br />

2 Suspensionsaustrittsstellen und<br />

sedimentierte Suspension im Tage<strong>bau</strong><br />

Schlabendorf Süd<br />

Auswertung raumbezogener<br />

Daten und Klassifikation<br />

Durch die Analyse der bei der Markscheiderei<br />

der LMBV vorhandenen Daten<br />

wurden die Bereiche eingegrenzt, die<br />

von Bodenverflüssigung betroffen waren.<br />

Dabei waren vor allem die Daten aus Laserscanbefliegungen<br />

von Bedeutung, die<br />

in unregelmäßigen zeitlichen Abständen<br />

vorgenommen werden. Bei Laserscanbefliegungen<br />

wird aus einem Flugzeug die<br />

Geländeoberfläche mittels Laser abgetastet.<br />

Die Ergebnisse liegen nach einer<br />

3 Lage der Verflüssigungsereignisse<br />

Datenaufbereitung als Geländehöhen in<br />

einem Raster von 1 m vor.<br />

Mit Hilfe der flächendeckend vorliegenden<br />

Geländehöhen lassen sich folgende<br />

Auswertungen und Darstellungen vornehmen:<br />

● Darstellung der Morphologie<br />

● Veränderungen der Geländeoberfläche<br />

durch Absenkung oder Hebung als<br />

Differenz der Geländehöhen zwischen<br />

zwei Befliegungszeitpunkten<br />

● Darstellung der Neigung als Ableitung<br />

der Geländehöhen.<br />

Weiterhin können unter Einbeziehung der<br />

zeitlichen Entwicklung der Grundwasser-<br />

<br />

Raten des Grundwasserwiederanstieges<br />

berechnet werden.<br />

Durch georeferenzierte Orthofotos können<br />

Horizontalbewegungen erkannt werden. Dies<br />

gelingt nur dort, wo entsprechende Landmarken<br />

im Vorher- und Nachher-Zustand vorhanden<br />

sind. In die Auswertung wurden nur<br />

Horizontalbewegungen ab 1 m einbezogen,<br />

da erst ab diesem Wert eine Veränderung sicher<br />

erkennbar ist.<br />

In Bild 4 sind die genannten Auswertungen<br />

beispielhaft <strong>für</strong> ein Ereignis auf<br />

der Innenkippe des Tage<strong>bau</strong>s Schlabendorf<br />

Nord dargestellt. Bei diesem Ereignis<br />

kam es zu einer flächenhaften Einsenkung<br />

hinter dem versteckten Damm zum Tage<strong>bau</strong>restsee.<br />

Über die gesamte Fläche verteilt<br />

trat Suspension aus, die an 2 Stellen<br />

den versteckten Damm überspülte und in<br />

den Restsee abfloss. Diese 2 Stellen sind<br />

in Bild 4 markiert. Im südlichen Bereich<br />

wurden Schollen der erdfeuchten Überdeckung<br />

bis ca. 300 m in den Tage<strong>bau</strong>restsee<br />

verdriftet.<br />

Durch das Verflüssigungsereignis am<br />

24.02.2011 wurde eine Fläche von 28,8 ha<br />

erfasst, mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von<br />

1000 m und einer Ost-West-Ausdehnung<br />

von 550 m. Die maximalen Einsenkungen<br />

betrugen 7,48 m und die maximalen Hebungen<br />

2,60 m. Die mittlere Einsenkung lag bei<br />

1,39 m, allerdings blieben hier die Massen,<br />

die unter der Wasseroberfläche des Restsees<br />

abgelagert wurden, unberücksichtigt.<br />

Dadurch ist die mittlere Einsenkung tendenziell<br />

überschätzt. Die maximale Geländehöhendifferenz<br />

vor dem Verflüssigungsereignis<br />

lag bei 13,16 m und die steilste Neigung bei<br />

1: 2,5 (22°), wobei jedoch 98,1 % der Fläche<br />

Neigungen kleiner 1:10 aufwiesen.<br />

Auffällig ist die langgestreckte und zackenartige<br />

Form der von der Verflüssigung<br />

betroffenen Fläche. Die Längsseiten<br />

der verflüssigten Fläche orientieren sich<br />

an der ehemaligen Tage<strong>bau</strong>achse, der<br />

Strosse. Diese Besonderheit tritt in der<br />

Mehrzahl der untersuchten Flächen auf<br />

und deutet auf eine bevorzugte Ausbreitungsrichtung<br />

der Kettenreaktion längs<br />

der Strosse während des Verflüssigungsvorganges<br />

hin.<br />

Unterscheidung der<br />

Verflüssigungsereignisse<br />

Die meisten der untersuchten Verflüssigungsereignisse<br />

sind ohne erkennbare<br />

Anregung durch menschliche Tätigkeiten<br />

abgelaufen. Lediglich bei 3 von 42 untersuchten<br />

Ereignissen sind Tätigkeiten auf<br />

der Kippe bekannt, die Schwingungen und<br />

Belastungen in den Boden eingetragen<br />

und damit Porenwasserüberdrücke verursacht<br />

haben. Daher sind die Randbedingungen,<br />

die zu einer Bodenverflüssigung<br />

auf der Innenkippe führen, vor allem in<br />

den örtlichen Gegebenheiten zu suchen.<br />

Der Vergleich der Morphologie und der<br />

Grundwasserverhältnisse in den Ereignisflächen<br />

zeigt, dass 2 verschiedene Typen<br />

von Verflüssigungsereignissen zu finden<br />

sind (Bild 5).<br />

Typ 1 ist charakterisiert durch eine weitgehend<br />

ebene Geländeoberfläche vor<br />

dem Verflüssigungsereignis. Der Grundwasserflurabstand<br />

ist zum Ereigniszeitpunkt<br />

noch groß (rund 8 m), jedoch ist die<br />

Rate des Grundwasserwiederanstieges<br />

beträchtlich (bis zu 3 m pro Jahr).<br />

Flächen des Typs 2 weisen vor dem<br />

Verflüssigungsereignis eine bewegte Geländeoberfläche<br />

auf. In Muldenlagen ist<br />

nur ein geringer Grundwasserflurabstand<br />

vorhanden. Teilweise gibt es auch freie<br />

Wasserflächen, die mit dem Grundwasser<br />

korrespondieren. Die Rate des Grundwasserwiederanstieges<br />

ist meist kleiner als in<br />

Flächen des Typs 1.<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 203


Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />

4 Verflüssigungsereignis vom 24.02.2011 im Tage<strong>bau</strong> Schlabendorf-Nord<br />

a - Orthofoto vorher; b - Orthofoto nachher; c - Vertikalbewegung; d - Grundwasserflurabstand vorher; e - Morphologie vorher;<br />

f - Morphologie nachher; g - Neigungen vorher; h - Neigungen nachher<br />

Abgegrenzt wird Typ 1 von Typ 2 durch<br />

die Auswertung der Horizontalverschiebung.<br />

Bei Typ 1 sind keine Horizontalverschiebungen<br />

der Geländeoberfläche nach einem<br />

Verflüssigungsereignis feststellbar (< 1 m).<br />

Bei Typ 2 sind in der Mehrzahl der Fälle Horizontalbewegungen<br />

von wenigen Metern zu<br />

sehen, es können aber auch Bewegungen<br />

von mehr als 100 m auftreten.<br />

In Bild 5 sind schematisch die Ausgangssituationen,<br />

der Ablauf und die Geländeoberfläche<br />

nach dem Ereignis <strong>für</strong> Typ 1 und Typ<br />

2 dargestellt. Typ 1 ist durch Einsenkungen<br />

gekennzeichnet (Bild 6). Die Geländeoberfläche<br />

ist nur punktuell durch Suspensionsaustritte<br />

und Abrisskanten geschädigt.<br />

Bei Flächen des Typs 2 kommt es dagegen<br />

zu einer großflächigen Zerstörung des Geländes<br />

(Bild 1). Die Oberfläche wird in Schollen<br />

zerrissen, die sich schiefstellen. Es bleiben<br />

große Areale zurück, in denen sich Suspension<br />

abgesetzt hat. Steile Randböschungen<br />

stellen zudem einen Ausgangspunkt <strong>für</strong> weitere<br />

Verflüssigungsereignisse dar.<br />

Meteorologische und<br />

hydrologische<br />

Besonderheiten<br />

Bei der Auswertung der Verflüssigungsereignisse<br />

interessieren im Wesentlichen<br />

die Fragen nach den besonderen Umständen,<br />

wann und wo Ereignisse auftreten.<br />

Die Frage nach dem Wann lässt sich<br />

dabei mit meteorologischen und hydrologischen<br />

Besonderheiten zum jeweiligen<br />

Zeitpunkt verbinden.<br />

Da die meisten Ereignisse in abgelegenen<br />

oder gesperrten Gebieten aufgetreten<br />

sind, ist eine zeitliche Eingrenzung in vielen<br />

Fällen nicht genau möglich. Bekannt<br />

ist lediglich das Datum der Erstentdeckung.<br />

Aus diesem Grund wurden seismische<br />

Aufzeichnungen herangezogen,<br />

die im Wesentlichen im seismologischen<br />

Observatorium Berggießhübel im Osterzgebirge<br />

aufgezeichnet wurden. In vielen<br />

Fällen konnten den Aufzeichnungen reale<br />

204 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />

5 Bodenverflüssigung Typ 1 (links) und Typ 2 (rechts)<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 205


Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />

Ereignisse zugeordnet werden, so dass<br />

<strong>für</strong> die Auswertung von zeitabhängigen<br />

Daten die Zeitpunkte verwendet wurden,<br />

die aus den seismischen Aufzeichnungen<br />

ermittelt wurden. Die Verflüssigungszeitpunkte<br />

sind in Bild 7 auf der Zeitachse<br />

markiert.<br />

6 Ereignis des Typs 1, überwiegend<br />

nur Einsenkungen und geringe<br />

Oberflächenschäden<br />

Danach wurden die meteorologischen<br />

Daten vor dem jeweiligen Verflüssigungszeitpunkten<br />

erhoben (Bild 7). Es handelt<br />

sich dabei um Tageswerte der mittleren<br />

Temperatur und um Niederschlagssummen<br />

der DWD-Station Cottbus. Dabei<br />

zeigte sich, dass fast alle Ereignisse an<br />

hohen Niederschlag und/oder Frost gebunden<br />

sind. Beim Niederschlag ist dabei<br />

ein längerer Zeitraum vor dem Ereignis<br />

maßgeblich. Dazu wurde die Summe der<br />

Niederschläge <strong>für</strong> 7, 30 und 90 Tage vor<br />

dem Ereignis berechnet. In Bild 7 ist die<br />

90-Tage-Ganglinie dargestellt. Des Weiteren<br />

wurde der Mittelwert der Temperatur<br />

aus den 10 Tagen vor einem Verflüssigungsereignis<br />

berechnet und in Bild 7<br />

dargestellt.<br />

Frostperioden sind daran erkennbar,<br />

dass der Mittelwert der Lufttemperatur<br />

der 10 Vortage unter 0 °C liegt. Aus Bild 7<br />

ist ersichtlich, dass die meisten Ereignisse<br />

bei Frost und damit im Winterhalbjahr<br />

aufgetreten sind. Sowohl Frost als auch<br />

langanhaltende Niederschläge führen zu<br />

einer Reduzierung der Gasdurchlässigkeit<br />

der oberen Bodenzone an der Geländeoberkante.<br />

Bei Niederschlägen sättigen<br />

die oberen Dezimeter auf, wodurch sich<br />

zwangsläufig die Gasdurchlässigkeit reduziert.<br />

Frost und langanhaltende Nieder-<br />

schläge fördern damit das Auftreten von<br />

Bodenverflüssigungen, wobei die eigentliche<br />

Ursache in der Unterbindung des<br />

Gaspfades liegt. Bei dem ab ca. 1 bis 2 m<br />

Tiefe anstehenden Kippengas in der ungesättigten<br />

Zone ist der Sauerstoffanteil der<br />

Luft nahezu vollständig durch CO 2 ersetzt.<br />

Die genaue Wirkungsweise des CO 2 bei<br />

der Verflüssigung wird derzeit untersucht.<br />

Bei der Untersuchung wurden auch<br />

die Parameter Luftdruckveränderung und<br />

Wind untersucht. Diese sind nur in wenigen<br />

Fällen auffällig, z.B. im Zusammenhang<br />

mit dem Orkan Kyrill im Jahr 2007. Bei den<br />

meisten Ereignissen spielen Luftdruckveränderungen<br />

und Wind jedoch keine Rolle.<br />

7 Vergleich der Ereigniszeitpunkte mit der Temperaturentwicklung<br />

und der Summe der Niederschläge<br />

Morphologie der<br />

Geländeoberfläche<br />

Durch den Vergleich der Geländeoberflächen<br />

(vor der Verflüssigung) der von<br />

Verflüssigung betroffenen Flächen lässt<br />

sich der Einfluss von Böschungen feststellen.<br />

Zu diesem Zweck wurde innerhalb<br />

jeder verflüssigten Fläche eine „kritische“<br />

Böschung bestimmt. Es handelt sich dabei<br />

um eine subjektive Auswahl anhand<br />

der Parameter<br />

● <br />

● <br />

● niedriger Grundwasserflurabstand am<br />

Böschungsfuß.<br />

Bei dieser „kritischen“ Böschung könnte<br />

<br />

genannten Parameter sind in Bild 8 dargestellt.<br />

Auf der Abszisse ist ein Produkt<br />

<br />

<br />

„kritischen“ Böschung angegeben, da<br />

beide Faktoren die Standsicherheit einer<br />

<br />

-<br />

schungsfuß der kritischen Böschung dargestellt.<br />

Die Verflüssigungsereignisse des<br />

Typs 1 sind durch Böschungen gekennzeichnet,<br />

die geringe Höhenunterschie-<br />

<br />

stand<br />

zum Ereigniszeitpunkt zwischen<br />

4 m und 11 m und damit meist groß. Bei<br />

Verflüssigungsereignissen des Typs 2<br />

ist die kritische Böschung deutlich ausge-<br />

liegt immer<br />

über 0,2 (zum Vergleich, eine Böschung<br />

mit 2 m Höhenunterschied und einer<br />

Neigung von 1:10 ergibt einen Wert von<br />

<br />

großen Horizontalverschiebungen<br />

weisen einen Wert<br />

von >0,7<br />

auf (Bild 8). Bei<br />

0,2< 0,7 können<br />

Horizontalverschiebungen<br />

von<br />

mehreren Hundert<br />

Metern auftreten.<br />

Durch die in Bild 8<br />

vorgenommene<br />

Auswertung wird<br />

deutlich, dass die Ereignisse<br />

des Typs 2,<br />

die große Schäden<br />

an der Geländeoberfläche<br />

hinterlassen,<br />

an „ausgeprägte“<br />

Böschungen mit einem geringen Grundwasserflurabstand<br />

am Böschungsfuß gebunden<br />

sind. Ein negativer Grundwasserflurabstand<br />

bedeutet, dass am Böschungsfuß Wasser<br />

über der Geländeoberfläche angestaut ist.<br />

Die Verflüssigungen des Typs 1 und<br />

des Typs 2 haben die selbe(n) Ursache(n),<br />

auch wenn diese letztlich noch unbekannt<br />

ist/sind. Die Verflüssigungen des Typs 2<br />

verursachen nur deshalb erheblich größere<br />

Oberflächenschäden, da dort Horizontalbewegungen<br />

auftreten. Diese sind<br />

an „bewegtes“ Gelände (Hügel) gebunden,<br />

durch die wesentlich mehr potentielle<br />

<strong>Energie</strong> im System gespeichert ist, die<br />

sich in kinetische <strong>Energie</strong> bei der Verflüssigung<br />

umwandelt.<br />

Die natürlichen Initiale, die insbesondere<br />

zu den Verflüssigungsereignissen des<br />

Typs 1 führen, sind Gegenstand weiterer<br />

Forschungsvorhaben.<br />

Sanierungsvarianten<br />

Die Innenkippen im Zuständigkeitsbereich<br />

der LMBV werden derzeit einer<br />

Bewertung hinsichtlich der Gefahr der<br />

206 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Tage<strong>bau</strong>sanierung<br />

Bodenverflüssigung unterzogen. Darauf<br />

auf<strong>bau</strong>end sollen Teile der Flächen saniert<br />

werden. Es sind verschiedene Sanierungsmöglichkeiten<br />

in der Diskussion,<br />

die noch auf Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

untersucht werden müssen. Dazu<br />

gehört eine flächendeckende Verdichtung<br />

der Kippe durch schonendes Sprengen<br />

und eine Sicherung von einzelnen Objekten<br />

durch Dräns, die bei einer beginnenden<br />

Verflüssigung die Porenwasserüberdrücke<br />

ab<strong>bau</strong>en.<br />

Bei den Innenkippen der aktiven Tage<strong>bau</strong>e<br />

von Vattenfall Europe Mining besteht<br />

noch die Möglichkeit, die Geländemodellierung<br />

so zu steuern, dass „steile“ Böschungen<br />

mit „größerer“ Höhe vermieden<br />

werden.<br />

8 Daten von ausgewählten kritischen Böschungen innerhalb der Flächen der<br />

Verflüssigungsereignisse<br />

Fazit<br />

Die Bodenverflüssigungen auf Innenkippen<br />

in der Lausitz lassen sich in 2 Typen<br />

unterscheiden. Bei Typ 1 treten lediglich<br />

Vertikalverformungen auf, es kommt zu<br />

Einsenkungen an der Geländeoberfläche.<br />

Bei Typ 2 kommt es teils zu großen Horizontalverschiebungen,<br />

die Geländeoberfläche<br />

wird stark zerstört. Bodenverflüssigungen<br />

des Typs 2 sind an ausgeprägte<br />

Böschungen und geringe Grundwasserflurabstände<br />

gebunden.<br />

Der Zeitpunkt der Bodenverflüssigung<br />

ist überwiegend an einen hohen Niederschlag<br />

in einem längeren Zeitraum und/<br />

oder Frost gebunden. Beide Vorgänge<br />

verändern den Sättigungsgrad in Kippen<br />

und verringern die Gasdurchlässigkeit der<br />

ungesättigten Bodenzone und können so<br />

eine Verflüssigung begünstigen (natürliche<br />

Initiale). Davon abzugrenzen sind anthropogene<br />

Intiale, wie Verdichtungsmaßnahmen<br />

und Massenauftrag.<br />

Die Vorgänge in der Kippe, die eine<br />

Verflüssigung auslösen können, sind Gegenstand<br />

weiterer Forschungen. Ein besonderer<br />

Fokus wird dabei auf Sackungen<br />

auf den Innenkippen gelegt.<br />

Alle Bilder und Grafiken: Verfasser<br />

Literaturverzeichnis<br />

LMBV (Hrsg.): Beurteilung der Setzungsfließgefahr<br />

und Schutz von Kippen gegen Setzungsfließen.<br />

(„Grünes Heft“). Senften<strong>berg</strong>,<br />

Dezember 1998<br />

TU Bergakademie Frei<strong>berg</strong>: Untersuchungen<br />

zur Bodenverflüssigung und zu Sackungen in<br />

flachwelligen Kippenbereichen - Zwischenbericht<br />

zu Recherche, Analyse und Ursachenfindung<br />

zu bekannten Schadensereignissen.<br />

Unveröffentlicht, Frei<strong>berg</strong>, Juli 2012<br />

Diener, U.: Sackungen von Kippen - Modellversuche<br />

und statistisch gestützte Betrachtungen.<br />

Dissertation. TU Bergakademie Frei<strong>berg</strong>,<br />

Frei<strong>berg</strong>, 1999<br />

Kudla, W.; Weißbach, J.; Szczyrba, S. (2012):<br />

Bodenverflüssigungsprobleme bei Berg<strong>bau</strong>kippen<br />

in der Lausitz. In: Vogt, N. (Hrsg.): Beiträge<br />

zum Geotechnik-Tag in München. Geotechnik<br />

und <strong>Energie</strong>. München, 09.03.2012.<br />

Förster, W. ; Gockel, G. (2008): Sanierung<br />

in den Berg<strong>bau</strong>gebieten Ostdeutschlands :<br />

dargestellt am Beispiel der Niederlausitz. In:<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> Freunde und Förderer der Technischen<br />

Universität Bergakademie Frei<strong>berg</strong><br />

15, (2008), S. 14 bis 22<br />

Gehrisch, M. u.a. (2005): Bodenmechanik<br />

und Tage<strong>bau</strong>sicherheit im Braunkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

der Lausitz, 2. Auflage, Cottbus : Förderverein<br />

Kulturlandschaft Niederlausitz e.V.,<br />

2005 (Beiträge zur Geschichte des Berg<strong>bau</strong>s<br />

in der Niederlausitz), ISBN 3-9808035-3-8<br />

Raju, V. R. (1994): Spontane Verflüssigung<br />

lockerer granularer Körper - Phänomene, Ursachen,<br />

Vermeidung. Universität Fridericiana<br />

in Karlsruhe. Dissertation. 1994.<br />

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<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 207


Uranerz<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

„Uran <strong>für</strong> Moskau“ –<br />

Streiflichter zur Geschichte der Wismut AG<br />

Dr. oec. Rainer Karlsch, Berlin*<br />

Wismut – hinter diesem<br />

harmlos klingenden<br />

Namen verbarg sich der<br />

weltweit größte Berg<strong>bau</strong>betrieb<br />

zur Förderung<br />

von Uranerzen und zur<br />

Produktion von chemischem<br />

Urankonzentrat.<br />

Auch wenn die USA,<br />

Kanada und die Sowjetunion<br />

zwischen 1945 und<br />

1990 jeweils noch etwas<br />

mehr Uran förderten als<br />

die DDR, gab es doch<br />

selbst in diesen großen<br />

Ländern keinen einzelnen<br />

Berg<strong>bau</strong>betrieb, der die Dimensionen<br />

der „Wismut“ hinsichtlich der<br />

Menge des geförderten Urans und<br />

der Mitarbeiterzahl erreichte.<br />

Gegründet wurde die „Zweigstelle<br />

der Staatlichen sowjetischen Aktiengesellschaft<br />

der Buntmetallindustrie<br />

„Wismut“ im Mai 1947 auf<br />

Grundlage eines Beschlusses des<br />

Ministerrates der UdSSR. Ihren<br />

Hauptsitz hatte die Gesellschaft<br />

in Moskau. Die „Zweigstelle“, das<br />

heißt die Generaldirektion, residierte<br />

anfangs in Aue und ab 1949<br />

in Chemnitz. Um den wirklichen<br />

Geschäftszweck nicht offenzulegen<br />

und unter Verweis auf den<br />

Ab<strong>bau</strong> von Wismut-Erzen in den<br />

Minen des Alt<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s kam es zu<br />

der ungewöhnlichen Namensgebung.<br />

Freilich ließ sich nicht geheim<br />

halten, was der eigentliche<br />

Bestimmungszweck des Unternehmens<br />

war. Die Abschottung<br />

funktionierte dennoch so gut, dass<br />

nur spärliche Informationen über<br />

das Innenleben des Betriebes<br />

nach außen drangen. Erst nach<br />

dem Ende des Kalten Krieges<br />

konnten Historiker beginnen, sich<br />

mit der Geschichte der Wismut AG<br />

auseinanderzusetzen<br />

(Bilder 1 und 2).<br />

1 Wichtige Wismut-Standorte in Sachsen und Thüringen<br />

Die Anfänge des nuklearen<br />

Wettrüstens und die<br />

sowjetische „Uranlücke“<br />

Die amerikanischen Atombombenabwürfe<br />

über Hiroshima und Nagasaki am<br />

6. und 9.August 1945 führen nicht nur zu<br />

einer raschen Beendigung des 2. Weltkrieges<br />

im Pazifik, sondern veränderten auch<br />

die geostrategische Lage grundlegend.<br />

Die Sowjetunion sah ihre neu gewonnene<br />

2 Gemälde von Werner Petzold „In der<br />

Teufe“ (1975)<br />

*Dr. oec. Rainer Karlsch<br />

Wirtschaftshistoriker<br />

c/o Bürogemeinschaft KCG<br />

Palais am Festungsgraben<br />

Am Festungsgraben 1<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: 030/9290787<br />

Fax: 030/47002228<br />

E-Mail: rkuek@t-online.de<br />

Position als Weltmacht bedroht.<br />

Stalin erklärte seinen Physikern<br />

und Militärs: „Hiroshima hat die<br />

Welt verändert. Das Gleichgewicht<br />

ist gestört. Baut die<br />

Bombe – dies wird eine große<br />

Gefahr von uns abwenden.“<br />

Am 20. August 1945 wurde<br />

daraufhin das „Spezialkomitee<br />

Nr. 1“ (Atomfragen) gegründet<br />

und mit außerordentlichen Vollmachten<br />

ausgestattet. Fortan<br />

lag die Steuerung dieses wichtigsten<br />

Rüstungsvorhabens in<br />

den Händen des Innenministeriums<br />

(NKWD).<br />

Weder die USA noch die<br />

Sowjetunion verfügten zu dieser<br />

Zeit über einen leistungsfähigen<br />

Uranerz<strong>berg</strong><strong>bau</strong>. Zwar gab es in<br />

beiden Ländern erkundete Vorkommen,<br />

doch waren diese von minderer Qualität<br />

und hätten allein nicht ausgereicht, um<br />

die im Auf<strong>bau</strong> befindlichen Atomkomplexe<br />

zu versorgen. Beide Supermächte waren<br />

also zwingend auf Uranimporte angewiesen.<br />

Die Amerikaner hatten sich zwischen<br />

1943 und 1945 gemeinsam mit den Briten<br />

den Zugriff auf den allergrößten Teil der<br />

damals weltweit bekannten Uranreserven<br />

gesichert und deckten mehr als 85 % ihres<br />

Bedarfs durch Importe aus Belgisch-<br />

Kongo, Südafrika und Kanada. Die Sowjetunion<br />

reagierte mit einer Uransuche<br />

auf „breiter Front“ nicht nur im riesigen<br />

eigenen Land, sondern in ihrem gesamten<br />

Einflussbereich.<br />

Hartnäckig hält sich bis heute das Gerücht,<br />

die Einteilung der Besatzungszonen<br />

in Deutschland sei mit Blick auf die Uranvorkommen<br />

erfolgt. Doch das ist eine Legende.<br />

Tatsächlich spielte die Uranfrage<br />

bei den alliierten Verhandlungen im Herbst<br />

1944 über die Zoneneinteilung und dem<br />

Treffen der Regierungschefs in Jalta im<br />

Februar 1945 keine Rolle. Vor Kriegsende<br />

besaßen sowjetische Geologen keine<br />

gesicherten Kenntnisse über die Uranvorkommen<br />

in Westsachsen.<br />

Die einzige bedeutende Uranlagerstätte<br />

in Mitteleuropa war die von Joachimsthal<br />

(Jáchymov) in Böhmen. Erst im Herbst<br />

1946 waren die geologischen Erkundungen<br />

dann auch in Sachsen so weit vorangekommen,<br />

dass der Geheimdienstchef<br />

und Leiter des Komitees Nr. 1, Lawrenti<br />

Berija, in einem Schreiben an Stalin die<br />

208 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Uranerz<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

Aufnahme eines Uran<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s in Sachsen<br />

vorschlug: „Aufgrund der überschläglichen<br />

Einschätzung der Uranvorräte vermuten<br />

unsere sowjetischen Geologen, die<br />

in Sachsen arbeiten, nach dem Befund<br />

der geologischen Daten, dass es in den<br />

gefundenen Gängen bis zu 700 t Uran<br />

gibt.“ Später wurden dann noch weitaus<br />

größere Vorkommen, vornehmlich in<br />

Thüringen entdeckt (Bilder 3 und 4).<br />

3 Szene aus dem Film „Sonnensucher“<br />

von Konrad Wolf (1958). Der Film wurde<br />

unmittelbar nach der Fertigstellung<br />

verboten<br />

4 Der sowjetische Außenminister Molotow<br />

(in der Mitte mit Hut), Ministerpräsident<br />

Grotewohl (2.v.l.) bei Wismut-Bergleuten in<br />

Johanngeorgenstadt (1954)<br />

Auf dem Weg zum Gulag<br />

oder zum Musterbetrieb?<br />

Das Betriebsregime im sowjetisch geführten<br />

Uran<strong>berg</strong><strong>bau</strong> hatte wenig mit den<br />

postulierten sozialistischen Idealen gemein.<br />

Das einzige woran der Generaldirektor<br />

und NKWD-General Michail Malzew<br />

in Moskau gemessen wurde, war die Erfüllung<br />

des Förderplans. „Erz Genossen, wir<br />

brauchen Erz und keine Moral“, so spornte<br />

er seine Offiziere an. Doch bereits nach<br />

kurzer Zeit sah sich die sowjetische Direktion<br />

gezwungen, von ihrer harten Haltung<br />

gegenüber der zum größten Teil zwangsverpflichteten<br />

Belegschaft abzurücken.<br />

Im Ergebnis heftiger interner Auseinandersetzungen<br />

über die Zustände in<br />

den Berg<strong>bau</strong>kreisen erließ der Oberste<br />

Chef der Sowjetischen Militäradministration<br />

in Deutschland (SMAD), Marschall<br />

Sokolowski, am 26. Mai 1947 den Geheimbefehl<br />

Nr.0024 „über die materielle<br />

Versorgung der Arbeiter der Objekte des<br />

Generalmajors Malzew“. Am gleichen Tag<br />

wurde die Wismut AG gegründet. Sie trat<br />

an die Stelle der sächsischen Berg<strong>bau</strong>verwaltung<br />

des NKWD. In keinem anderen<br />

sowjetischen Auslandsbetrieb wurde in<br />

der Folgezeit ein ähnlich ausgeklügeltes<br />

System an Leistungsanreizen geschaffen<br />

wie bei der Wismut AG. Dieses Unternehmen<br />

entwickelte sich zu einem Sonderfall<br />

unter den Uran<strong>berg</strong><strong>bau</strong>betrieben des<br />

Ostblocks. Die Wismut AG basierte nicht<br />

wie vergleichbare Uran<strong>berg</strong><strong>bau</strong>betriebe in<br />

<br />

Nordkorea auf dem massenhaften Einsatz<br />

von Häftlingen. Ein Gulag entstand in<br />

Sachsen und Thüringen nicht. Seit Anfang<br />

der 1950er Jahre arbeiteten ausschließlich<br />

Freiwillige bei der Wismut AG zu vergleichsweise<br />

sehr guten Konditionen. Es<br />

bildete sich eine gut qualifizierte und hoch<br />

motivierte Stammbelegschaft. Die Wismut<br />

AG, ab 1954 in eine sowjetisch-deutsche<br />

Aktiengesellschaft (SDAG) umgewandelt,<br />

brachte Geld unter die Bergleute und ihre<br />

Familien, und es begann sich ein bescheidener<br />

Wohlstand zu entwickeln (Bilder 5<br />

und 6).<br />

Der Umgang mit<br />

den Strahlenrisiken<br />

Eine Besonderheit des Uran<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s<br />

im Erzgebirge bestand darin, dass dort<br />

bereits vor dem 2. Weltkrieg medizinische<br />

Erkenntnisse über die „Schnee<strong>berg</strong>er<br />

Krankheit“, das heißt den Lungenkrebs<br />

von Bergleuten, bekannt waren. Versuche<br />

zur Wiedereinführung der Karlsbader<br />

Bergpolizeiverordnung von 1940, mit der<br />

weltweit erstmals ein Grenzwert <strong>für</strong> die<br />

Arbeit in „Radium<strong>berg</strong>werken“ gesetzt<br />

worden war, scheiterten 1947 am Unwillen<br />

der Besatzungsmacht. Dabei gab es<br />

eindringliche Warnungen von Medizinern.<br />

Ein Bericht von Georg Wildführ, Direktor<br />

der Hygienischen Untersuchungsanstalten<br />

Dresden, wurde im Mai 1947 dem Parteivorstand<br />

der SED vorgelegt. Der Professor<br />

warnte: „Die Berufsschädigungen,<br />

die im Uranerz<strong>berg</strong><strong>bau</strong> auftreten können,<br />

werden durch folgende 3 Faktoren bestimmt:<br />

Staub, radioaktive Strahlen und<br />

Blei. Die längere Einwirkung radioaktiver<br />

Strahlen wird zu schweren irreparablen<br />

Allgemeinschädigungen führen, wie sie<br />

uns bei den Erkrankungen durch radioaktive<br />

Stoffe bei Menschen, die mit diesen<br />

Stoffen arbeiten, bekannt sind.“ Auf den<br />

Bericht angesprochen, spielte ein Beauftragter<br />

der sächsischen Landesregierung<br />

die Gefahren herunter: „Bei den 21 000<br />

Arbeitskräften, von denen etwa 12 000 nur<br />

beim Uran beschäftigt sind, ist noch nicht<br />

ein einziger solcher Krankheitsfall (Lungenkrebs)<br />

festgestellt worden.“ An dieser<br />

Stelle verzeichnete das Protokoll ein „Hört,<br />

hört!“ Die SED-Führung war beruhigt und<br />

blieb passiv. Allerdings hätte sich die Besatzungsmacht<br />

wohl kaum dazu bewegen<br />

lassen, zugunsten des Gesundheitsschutzes<br />

das Tempo des Aus<strong>bau</strong>s der Schächte<br />

zu reduzieren.<br />

5 Zufahrt zum Wismut-Schacht 132 mit<br />

den typischen Losungen jener Jahre<br />

(um 1949)<br />

Auch die Besatzungsmacht wusste von<br />

den Gesundheitsgefahren. Bereits 1946<br />

zeichnete sich das grundsätzliche Herangehen<br />

der sowjetischen Verantwortlichen<br />

ab: gesundheitliche Risiken sollten durch<br />

erhöhte materielle Zuwendungen abgegolten<br />

werden. Es ging weniger um die<br />

Gefahrenabwehr als um die rasche Ausdehnung<br />

der Produktion. Dem diente die<br />

Gewährung von Zuschlägen <strong>für</strong> die Arbeit<br />

in „besonders gesundheitsschädlichen<br />

Produktionsstätten“. Außerdem sollten die<br />

sowjetischen Mitarbeiter 48 Tage Urlaub<br />

im Jahr erhalten, „weil die Abteilung der<br />

Aktiengesellschaft „Wismut“ in einem <strong>für</strong><br />

Kehlkopferkrankungen ungünstigen Gebiet<br />

liegt.“<br />

6 Wismut – Betrieb in Schlema (1975)<br />

Wer in den Anfangsjahren zum Uranerz<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

kam, der wusste kaum etwas<br />

von den unsichtbaren Gefahren der radioaktiven<br />

Strahlung und wurde darüber<br />

auch nicht informiert. Der Zeitdruck, ein<br />

oft unsachgemäßer Aus<strong>bau</strong> der Schächte<br />

und ihre ungenügende Bewetterung<br />

wirkten sich verhängnisvoll <strong>für</strong> die Bergleute<br />

aus, die in den Jahren vor 1955<br />

eingestellt wurden. Bis 1990 wurden bei<br />

rund 15 000 Bergleuten Silikose und bei<br />

5 300 Lungenkrebs als Berufskrankheiten<br />

anerkannt. Die Dunkelziffer dürfte noch<br />

weit höher liegen, zumal die Statistik nur<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 209


Uranerz<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

7 Ein sowjetischer Soldat untersucht eine<br />

Abraumhalde auf Gammastrahlen von Uran<br />

(um 1948)<br />

diejenigen erfasste, die bei der Wismut<br />

blieben (Bild 7).<br />

Erschreckende Zahlen, doch wie sind<br />

diese im internationalen Vergleich zu<br />

bewerten? Die amerikanischen Uranfirmen<br />

sahen sich als „Soldaten des kalten<br />

Krieges“. Kritik an den Zuständen in den<br />

Uranminen von Colorado, Utah und New<br />

Mexiko wurden als kommunistische Propaganda<br />

abgetan. Noch höhere Strahlenbelastungen<br />

als im Erzgebirge maßen<br />

amerikanische Mediziner in den Uranminen<br />

von Colorado. Infolgedessen kam es<br />

unter den dort überwiegend in kleineren<br />

Berg<strong>bau</strong>betrieben Beschäftigten, darunter<br />

viele Navajo-Indianer, zu einer Krebsepidemie<br />

mit hunderten von Toten. Erst<br />

in den 1960er Jahren setzte unter dem<br />

Druck engagierter amerikanischer Mediziner<br />

allmählich ein Umdenken bei Gesundheitsbehörden<br />

und Minenbetreibern ein.<br />

„Erz <strong>für</strong> den Frieden“?<br />

Anfang der 1950er Jahre wurden pro<br />

Halbjahr rund 1 000 Bergleute wegen Verstößen<br />

gegen die Wachvorschriften verhaftet.<br />

Zumeist handelte es sich um Bagatellen<br />

und die Betreffenden kamen rasch<br />

wieder frei, aber es gab auch zahlreiche<br />

Fälle, die tragisch endeten. Mindestens<br />

70 Wismut-Mitarbeiter wurden in den Jahren<br />

1951 bis 1953 als vermeintliche Spione<br />

oder „Erzdiebe“ verurteilt, in die Sowjetunion<br />

verschleppt und dort hingerichtet.<br />

Zu ihnen gehörten auch die Bergarbeiter<br />

Gerhard König und Hans-Jürgen Erdmann.<br />

Sie waren im August 1951 verhaftet<br />

worden, weil sie, so die Anschuldigung,<br />

das Hauptstromkabel zum Schacht I in<br />

Johanngeorgenstadt gesprengt hätten.<br />

Beide wurden am 26. Juni 1952 im Keller<br />

des Butyrka-Gefängnisses in Moskau<br />

erschossen. Die Angehörigen wurden in<br />

solchen Fällen in der Regel über Jahre<br />

hinweg im Unklaren gelassen. Der Bruder<br />

von Hans-Jürgen Erdmann, Dietrich<br />

Erdmann, wandte sich am 26. Juni 1952<br />

mit einem Auskunftsersuchen an das Ministerium<br />

<strong>für</strong> Justiz. Die Antwort bestand<br />

aus einem einzigen Satz: „Ihr oben angeführtes<br />

Gesuch wurde von uns dem Ministerium<br />

<strong>für</strong> Staatssicherheit der Deutschen<br />

Demokratischen Republik zur Überprüfung<br />

zugeleitet.“ Ein Aktenvermerk vom<br />

29. Mai 1957 enthält einen handschriftlichen<br />

Zusatz, demzufolge die „Personen“<br />

am 30.08.1951 „an den Freund abgegeben“<br />

wurden.<br />

Aus der zentralen Bedeutung der ostdeutschen<br />

Uranlieferungen <strong>für</strong> die sowjetische<br />

Atomindustrie leitete die SED-Führung<br />

die These vom „Erz <strong>für</strong> den Frieden“<br />

ab. Von vornherein, so argumentierten sie,<br />

verbiete sich aus diesem Grund jede Kritik<br />

an der Tätigkeit der Wismut AG. Belastungen<br />

von Menschen, Regionen und <strong>Umwelt</strong><br />

müssten im Interesse der Friedenssicherung<br />

in Kauf genommen werden. Es sei<br />

dahingestellt, wie weit diese Propaganda<br />

von den Bergleuten angenommen wurde.<br />

Ohne Wirkung blieb sie jedenfalls<br />

nicht. Wohl die meisten Beschäftigten in<br />

der Industrie sind von der Sinnhaftigkeit<br />

ihres Tuns überzeugt. Dies ist zentraler<br />

Bestandteil von Firmenkulturen. Auch die<br />

Uran<strong>berg</strong>leute, deren Zusammenhalt besonders<br />

ausgeprägt war, entwickelten mit<br />

der Zeit einen Produzentenstolz, hinter<br />

dem die Schattenseiten und Risiken ihrer<br />

Tätigkeit zurücktraten (Bild 8).<br />

Von 1946 bis 1990 wurden von der<br />

SDAG Wismut rund 231 000 t Uran produziert<br />

und in die Sowjetunion geliefert.<br />

Damit nahm die DDR, hinter Kanada, den<br />

USA und der UdSSR den vierten Platz in<br />

der Welturanproduktion ein. Rund 25 Mrd.<br />

8 Aufbereitungsfabrik (1975)<br />

DDR-Mark flossen an direkten Subventionen<br />

in den Uran<strong>berg</strong><strong>bau</strong>. Angesichts solcher<br />

Zahlen konnte es nicht verwundern,<br />

dass die SED-Führung die Uranproduktion<br />

als einen „zusätzlichen Verteidigungsbeitrag“<br />

ansah. Als gewisse Kompensation<br />

hoffte man auf die Nutzung eines Teils der<br />

einheimischen Uranvorräte <strong>für</strong> den Auf<strong>bau</strong><br />

einer eigenen Atomwirtschaft. Vereinfacht<br />

gesagt, ein Teil des Uranerzes sollte künftig<br />

zur Bezahlung der aus der Sowjetunion<br />

zu beziehenden Brennstoffkassetten <strong>für</strong><br />

die DDR-Atomkraftwerke dienen.<br />

9 Eine Frauenbrigade an einem Hunt<br />

(um 1949)<br />

Diese Pläne konnten jedoch nur ansatzweise<br />

und mit Verzögerung umgesetzt<br />

werden. Erst Anfang der 1980er<br />

Jahre überschritt der Anteil des in den<br />

Atomkraftwerken Rheins<strong>berg</strong> und Greifswald<br />

erzeugten Stroms die 10 %-Marke an<br />

der Gesamterzeugung von Elektroenergie<br />

und stagnierte danach.<br />

Sanierung der Altlasten<br />

Nach der Reaktorkatastrophe von<br />

Tschernobyl im Jahr 1986 überdachte die<br />

Sowjetunion ihre <strong>Energie</strong>politik und wollte<br />

ihre Uranerzbezüge reduzieren. An einem<br />

abrupten Ende des Uranerz<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s hatte<br />

nun aber die Uranlobby in der DDR kein<br />

Interesse. Sie <strong>für</strong>chtete eine Entwertung<br />

des investierten Kapitals, sah Probleme<br />

bei der Umsetzung von Zehntausenden<br />

Beschäftigten kommen und war denkbar<br />

schlecht auf die Sanierung von Altlasten<br />

vorbereitet (Bild 9). Im Sommer 1990 beschloss<br />

die erste und letzte frei gewählte<br />

Volkskammer der DDR die Aufkündigung<br />

des Wismut-Abkommens mit der Sowjetunion.<br />

Der in zunehmenden Turbulenzen<br />

befindlichen sowjetischen Regierung war<br />

dies recht, da das deutsch-sowjetische<br />

Gemeinschaftsunternehmen seinen strategischen<br />

Wert inzwischen verloren hatte.<br />

210 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Uranerz<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

10 Ehemaliger Urantage<strong>bau</strong> Lichten<strong>berg</strong><br />

bei Ronneburg Foto: Wismut GmbH<br />

Am 16. Mai 1991 unterzeichneten die Bundesrepublik<br />

Deutschland, da es die DDR<br />

schon nicht mehr gab, und die Sowjetunion<br />

ein Abkommen über die Beendigung<br />

der Tätigkeit der SDAG Wismut. In den<br />

Uran- Berg<strong>bau</strong>kreisen gab es gewaltige<br />

Hinterlassenschaften: Fast 3 700 ha Flächen<br />

waren zu sanieren, über 300 Mio. m 3<br />

Haldenmaterial mussten abgetragen und<br />

Schlammteiche mit einem Volumen von<br />

mehr als 160 Mio. m 3 Inhalt versiegelt werden.<br />

Unter Tage galt es, Gruben<strong>bau</strong>e in<br />

einer Länge von fast 1 400 km zu sichern<br />

(Bild 10).<br />

Die meisten Wismut-Kumpel wussten<br />

oder ahnten, dass die Tage des einstigen<br />

Giganten gezählt waren. Doch wer sollte<br />

an die Stelle des größten Arbeitgebers der<br />

Region treten? Zu den wirtschaftlichen<br />

Problemen kamen noch die psychologischen.<br />

Kaum ein Tag verging ohne neue<br />

Hiobsbotschaften. Zu lesen war u. a. vom<br />

„Hiroshima im Erzgebirge“. Der Region<br />

bescherten solche auf Unkenntnis beruhenden<br />

Berichte ein Imageproblem. Es<br />

sollte Jahre dauern, bis eine realistische<br />

Bestandsaufnahme der tatsächlichen Gesundheits-<br />

und <strong>Umwelt</strong>schäden vorlag.<br />

Diese Bilanzen sind schlimm genug, haben<br />

aber wenig gemein mit Pressemeldungen,<br />

nach denen ganze Landstriche hätten<br />

geräumt werden müssen. Die Gefährdungen<br />

konzentrierten sich vor allem auf die<br />

Schlammteiche, Schachtanlagen, Halden<br />

und ehemalige Produktionsanlagen. Ein<br />

erhöhtes Gesundheitsrisiko <strong>für</strong> die Bevölkerung<br />

in der Berg<strong>bau</strong>region besteht gemäß<br />

den Untersuchungen des Bundesamtes<br />

<strong>für</strong> Strahlenschutz heute nicht mehr.<br />

Der Auf- und Aus<strong>bau</strong> des Uranerz<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s<br />

hatte eine Generation gedauert und<br />

immense Ressourcen erfordert. Für die<br />

Sanierung der Altlasten wurde 1990 ein<br />

Finanzbedarf von rund 6,2 Mrd. € veranschlagt.<br />

Solch einen Kraftakt, darin sind sich<br />

11 Gelände der neuen Landschaft bei<br />

Ronneburg<br />

Foto: Wismut GmbH<br />

nahezu alle Kommentatoren einig, hätte die<br />

DDR nicht bewältigen können. Die 1991<br />

aus der SDAG Wismut hervorgegangene<br />

Wismut GmbH hat inzwischen den größten<br />

Teil der Altlasten saniert. Vollständig wiederherstellen<br />

ließ sich der ursprüngliche<br />

Zustand nicht. Die wesentlichsten Sanierungsarbeiten<br />

wurden an den Standorten<br />

Ronneburg, Aue und Crossen im Jahr 2010<br />

abgeschlossen (Bild 11). In Königstein und<br />

Seelingstädt dauert die Sanierung noch an.<br />

Die materiellen Hinterlassenschaften der<br />

Wismut sind inzwischen weitgehend verschwunden,<br />

doch ihre 45jährige Tätigkeit<br />

wirkt noch immer nach und bietet weiterhin<br />

Stoff <strong>für</strong> unterschiedliche Sichtweisen und<br />

Kontroversen.<br />

Fotos 1 bis 9: Dr. Rainer Karlsch<br />

Buchbesprechung<br />

Nach Untertage –<br />

Wie ein schlesischer Flüchtlingsjunge aus Niederbayern in den Ruhr<strong>berg</strong><strong>bau</strong> kam<br />

Die Lebenserinnerungen von HansVölkel<br />

kreisen um 3 große Themen:<br />

● die Geschichte des Ruhr<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s in<br />

der Nachkriegszeit<br />

● die Entwicklung des Ruhrgebiets zwischen<br />

Wiederauf<strong>bau</strong> und Strukturwandel<br />

● die Erfahrungen der Flüchtlinge und<br />

Vertriebenen in der Bundesrepublik.<br />

Es ist eine eher kritische als verschönernde<br />

Bilanz – dargestellt aus der Sicht von<br />

innen und mit dem Abstand von heute.<br />

Hans Völkel kam 1951 in das Ruhrgebiet,<br />

um auf der Zeche Friedrich Heinrich in<br />

Kamp-Lintfort eine Berglehre zu beginnen.<br />

Damals war der Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

die entscheidende Schlüsselindustrie <strong>für</strong><br />

den Wiederauf<strong>bau</strong>: Werber der Zechengesellschaften<br />

und Arbeitsämter lockten<br />

im ganzen Bundesgebiet mit dem Versprechen<br />

auf eine gute Ausbildung und<br />

einen sicheren Arbeitsplatz Tausende von<br />

jungen Männern in das Revier. Einer von<br />

ihnen war der aus einer Flüchtlingsfamilie<br />

stammende Hans Völkel, er zog von Niederbayern<br />

in das Ruhrgebiet. In seinen<br />

Lebenserinnerungen lässt er die <strong>berg</strong>männische<br />

Ausbildung dieser Zeit, die<br />

Freizeitgestaltung der Berglehrlinge und<br />

das Leben im Berglehrlingsheim wieder<br />

lebendig werden. Dauerhaft im Berg<strong>bau</strong><br />

geblieben ist Hans Völkel nicht, wie viele<br />

seiner Altersgenossen. Sein Berufsleben<br />

beendete er als Gründer und Leiter der<br />

Zentralstelle <strong>für</strong> Präparationstechnik an<br />

der 1961 gegründeten Ruhr-Universität<br />

Bochum und Lehrer an der 1976 ebenfalls<br />

von ihm initiierten Höheren Berufsfachschule<br />

<strong>für</strong> präparationstechnische<br />

Assistenten. Damit spiegeln seine Lebenserinnerungen<br />

auch die Geschichte<br />

des Strukturwandels in der Region.<br />

Mit „Nach Untertage“ setzt die Fritz Hüser-Gesellschaft<br />

die Reihe ihrer autobiographischen<br />

Schriften aus der Arbeitswelt<br />

fort. Die Reihe vermittelt Einblicke in die<br />

Geschichte und Gegenwart der Welt der<br />

Arbeit und zwar aus der Sicht derjenigen,<br />

die diese Welt als Arbeitnehmer aus eigenem<br />

Erleben schildern können und vielfach<br />

auch mitgestaltet haben.<br />

Hans Völkel<br />

Nach Untertage<br />

Wie ein schlesischer Flüchtlingsjunge<br />

aus Niederbayern in den Ruhr<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

kam<br />

erschienen am 21.01.2013<br />

172 Seiten, zahlreiche Abb., 14,95 €<br />

ISBN 978-3-8375-0768-3<br />

Klartext Verlagsgesellschaft mbH<br />

Heßlerstraße 37<br />

45329 Essen<br />

Tel.: 0201/86206-0<br />

Fax: 0201/86206-22<br />

E-Mail:info@klartext-verlag.de<br />

Internet: www.klartext-verlag.de<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 211


Entsorgungs<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

Hochverfügbare Still-Elektrostapler <strong>für</strong> die<br />

Sicherung der aktuellen Aufgaben der<br />

Schachtanlage Asse II über- und untertage<br />

Dipl.-Ing. Peter Springfeld, Berlin*<br />

Bis Mitte der 60er Jahre wurde<br />

aus der Schachtanlage Asse II bei<br />

Remlingen Salz gefördert. Dann<br />

kaufte das Bundesforschungsministerium<br />

die Anlage, um dort die<br />

Machbarkeit einer Endlagerung<br />

von schwach- und mittelradioaktivem<br />

Abfall in Salz<strong>berg</strong>werken<br />

zu erproben. Tatsächlich wurden<br />

bis 1978 rund 126000 Fässer mit<br />

schwach- und mittelradioaktiven<br />

Abfällen eingelagert. Mitte der<br />

60er Jahre wurde in der Asse der<br />

erste Gabelstapler der Hamburger<br />

Firma Still in Betrieb genommen.<br />

Still hat sich damals im Wettbewerb<br />

mit anderen Herstellern<br />

durchgesetzt und erfüllt seitdem<br />

die hohen Anforderungen an einen<br />

sicheren Betrieb und an eine<br />

hohe Verfügbarkeit der Flurförderzeuge.<br />

Zur Gewährleistung der Langzeitsicherheit<br />

gilt heute die Rückholung<br />

als beste Option <strong>für</strong> die<br />

sichere Stilllegung der Asse. Das<br />

neue Asse-Gesetz bekräftigt die<br />

Rückholung der radioaktiven<br />

Abfälle aus der Schachtanlage<br />

Asse II als Vorzugsoption. Es<br />

bedarf einer akribisch geplanten<br />

Vorbereitung, einem realisierbaren<br />

Sicherheitskonzept sowie<br />

einem akzeptierten, sicheren<br />

Standort <strong>für</strong> die Zwischenlagerung.<br />

Das Bundesamt <strong>für</strong> Strahlenschutz,<br />

das 2009 die Schachtanlage<br />

als Betreiber übernommen<br />

hat, muss den gesetzlichen<br />

Auftrag umsetzen, das Endlager<br />

sicher stillzulegen. Die derzeitige<br />

Interimslagerung ist bis dahin so<br />

*Dipl.-Ing. Peter Springfeld<br />

Freier Fachjournalist<br />

Friedlander Strasse 5<br />

12489 Berlin<br />

Tel.: 030 / 67 70 372<br />

Fax: 030 / 67 70 372<br />

E-Mail: pspringfeld.red@t-online.de<br />

zu überwachen, dass von der<br />

Schachtanlage keinerlei Gefahren<br />

ausgehen. Das erfordert<br />

unter anderem ein stetiges Stabilisieren<br />

der unterschiedlichen<br />

Sohlebereiche im Schacht sowie<br />

die regelmäßige Wartung und im<br />

Bedarfsfall eine schnelle, professionelle<br />

Reparatur der im Schacht<br />

arbeitenden Technik. Dazu sind<br />

auf den verschiedenen Sohlebereichen<br />

Werkstätten eingerichtet.<br />

Insgesamt sind in der Schachtanlage<br />

etwa 60 Großfahrzeuge,<br />

wie Kranarmlader oder Teilschnittmaschinen,<br />

sowie etwa 40 PKWs<br />

und Stapler eingesetzt.<br />

Umschlags- und<br />

Transportarbeit untertage<br />

Die Hauptwerkstatt <strong>für</strong> Fahrzeuge befindet<br />

sich in einer Teufe von 490 m. Die<br />

Tiefste der 13 Sohlen befindet sich in einer<br />

Teufe von 750 m. Die Werkstätten<br />

sind teils fest und teils mobil eingerichtet.<br />

Stets geht es darum, dass die Werkstätten<br />

ganz in der Nähe der schweren Technik<br />

platziert sind. Insgesamt arbeiten in<br />

diesen Untertage-Werkstätten 4 Elektro-<br />

Frontstapler der Firma Still. Sie transportieren<br />

dort Ersatzteile, Baumaterialien,<br />

aber auch Kraftstoffcontainer, die dort als<br />

„Untertage-Tankstellen“ dienen, sowie<br />

Baumaterial aus den Untertage-Arbeiten<br />

zur Stabilisierung der Schachtanlage. Seit<br />

5 Jahren arbeiten im Schacht die Elektrostapler<br />

RX 60-35 und RX 20-18 der Firma<br />

Still (Bild 1). Ein RX 60-35 trägt eine Drehvorrichtung<br />

mit einer Fassklammer zum<br />

1 Still-Stapler im Untertageeinsatz<br />

Foto: Asse GmbH<br />

schonenden Drehen von schweren Ersatzteilen.<br />

Da im Schacht rund um die Uhr<br />

gearbeitet wird, müssen auch die Stapler<br />

stets einsatzbereit sein. Wartung und<br />

Kleinreparaturen erledigen die gut ausgebildeten<br />

Kfz-Fachleute der Schachtanlage<br />

selbst. Die jährlichen Überprüfungen führt<br />

der Still-Service aus. „Und der klappt gut“,<br />

bekundet Frank Cronjäger, Leiter Maschinenbetrieb<br />

der Asse GmbH. „Im Fall von<br />

größeren Reparaturen an einem Stapler<br />

stellt uns die Still-Niederlassung in Hannover<br />

ein Ersatzgerät zur Verfügung.“<br />

„Still-Fahrzeuge“, fügt Heinz Brockmann,<br />

Still-Regionalverkaufsleiter, hinzu,<br />

„sind schier unverwüstlich. Selbst 15 Jahre<br />

alte Dieselstapler R 70-70 und R 70-80<br />

Stapler sind noch im Einsatz“ (Bild 2).<br />

2 Frank Cronjäger, Leiter Maschinenbetrieb<br />

der Asse GmbH; Heinz Brockmann, Still-<br />

Regionalverkaufsleiter; Eberhard Voges,<br />

Reviersteiger im technischen Bereich,<br />

Jürgen Österheld, Staplerfahrer (v.l.n.r.)<br />

Umschlags- und<br />

Transportarbeit übertage<br />

Übertage weist vor allem die Förderturmanlage<br />

aus dem Jahre 1908 auf die<br />

Schachtanlage hin. Die Schachthalle, von<br />

außen betrachtet, sowie die Lager und andere<br />

Funktionsgebäude entsprechen dem<br />

Charakter von Industrie<strong>bau</strong>ten.<br />

„Still-Stapler“, erläutert Eberhard Voges,<br />

Reviersteiger im technischen Bereich,<br />

„übernehmen das Be- und Entladen<br />

von LKWs. Sie bedienen das Lager und<br />

transportieren sämtliche Güter, die in den<br />

Schacht einzubringen beziehungsweise<br />

herauszuholen sind. Dabei stellt der Förderkorb<br />

in der Schachthalle die einzige<br />

materialflusstechnische Verbindung zwischen<br />

über- und untertage her.“<br />

212 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Entsorgungs<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

Umschlagsarbeit in der<br />

Schachthalle<br />

Mit dem Förderkorb gelangen aber nicht<br />

nur die Bergleute sowie sämtliches Material<br />

und Ausrüstungen in den Schacht, der<br />

Schacht führt auch die Luft oder die Wetter,<br />

wie die Bergleute die Luft in der Grube<br />

nennen, mit nach unten. Deshalb soll die<br />

Luft in der Schachthalle möglichst sauber<br />

sein. Batteriebetriebene Elektrostapler erfüllen<br />

genau diese Vorgabe.<br />

Übertage sind derzeit 2 Still-Elektro-<br />

Stapler im Einsatz. Es handelt sich dabei<br />

um einen RX 60-40 (Bild 3) und<br />

um einen RX 20-18 Still-Elektrostapler<br />

(Bild 4). Entsprechend der Bedeutung<br />

des Förderkorbs zur Versorgung der unterschiedlichen<br />

Sohlenbereichen gilt die<br />

Schachthalle gewissermaßen als Heimathafen<br />

<strong>für</strong> die beiden Stapler. Dort befinden<br />

sich auch die Ladestationen.<br />

3 Blick auf den RX 60-40<br />

Je nach Treibstoffverbrauch der Maschinen<br />

untertage muss immer eine ausreichende<br />

Menge Treibstoff in den entsprechenden<br />

Sohlebereichen vorhanden<br />

sein. Doch der Vorrat ist aus Sicherheitsgründen<br />

begrenzt. Das ist nur einer der<br />

Gründe, warum auch die übertage eingesetzten<br />

Stapler jederzeit einsatzbereit sein<br />

müssen, um den jeweils angeforderten<br />

Treibstoff oder anderes Fördergut termingerecht<br />

zum Förderkorb bringen zu können<br />

(Bild 5). Der Treibstofftransportbehälter<br />

(Bild 6) ist so ausgelegt, dass er sicher<br />

in den Förderkorb passt und die zur Verfü-<br />

5 Treibstofftransportbehälter <strong>für</strong> den<br />

Untertageeinsatz<br />

6 präzises Einführen des<br />

Treibstofftransportbehälters in den<br />

Förderkorb<br />

7 sichtoptimiertes Hubgerüst<br />

Der abgebildete Still-Elektrofrontstapler<br />

mit einer Tragfähigkeit von 4,0 t gehört zur<br />

Baureihe RX 60. Bei den RX 60-Modellen<br />

handelt es sich um Vierradstapler, die mit<br />

einem Drehstromantrieb ausgestattet sind<br />

und Tragkräfte im Bereich von 1,60 t bis<br />

4,99 t bieten. Das sichtoptimierte Hubgerüst<br />

bietet beste Unterstützung beim präzisen<br />

Manövrieren (Bild 7). Die Außenmaste<br />

bestehen aus schmalen, biegesteifen<br />

C-Profilen, hinter denen die Hubzylinder<br />

montiert sind. Der bislang übliche breite<br />

Mittelzylinder wurde durch 2 seitlich angebrachte<br />

schmale Freihubzylinder ersetzt.<br />

Transport- und<br />

Umschlagsarbeit im<br />

Außenbereich<br />

Beide Stapler, sowohl der RX 60-40 als<br />

auch der Dreirad-RX 20-18 Still-Elektrostapler<br />

arbeiten in der Schachthalle und<br />

im Außenbereich. Im Außenbereich übernehmen<br />

sie sämtliche Be- und Entladearbeiten<br />

von den Lastkraftwagen. Bau- und<br />

andere Materialien sind ins Lager zu bringen<br />

(Bild 8) oder gleich in die Schachthalle<br />

zu transportieren. Des Weiteren transportieren<br />

sie Paletten, um die Güter, die in die<br />

Grube zu bringen sind, so zu palettieren,<br />

dass der Förderkorb optimal genutzt wird.<br />

Mitunter ist auch Altholz aus der Grube<br />

zwischenzulagern (Bild 9).<br />

Die RX 20-Stapler<strong>bau</strong>reihe bietet in<br />

5 Stufen Tragfähigkeiten von 1,4 t bis<br />

2,0 t. Die technische Ausstattung beider<br />

Baureihen befähigt die Stapler <strong>für</strong> den<br />

anspruchsvollen Einsatz, der wie in Remlingen<br />

eine hohe Zuverlässigkeit erfordert.<br />

Das beginnt in der Ausstattung mit sparsamen<br />

und leisen Drehstromantrieben.<br />

Durch die komplette Kapselung ist der<br />

gesamte Antrieb geschützt gegen das<br />

Eindringen von schädlichem Staub und<br />

Spritzwasser, also bestens <strong>für</strong> den rauen<br />

Betrieb geeignet.<br />

8 Umschlag und Transport von Baumaterial<br />

4 RX 20-18 Still-Elektrostapler vor der<br />

Antriebshalle des Förderturms<br />

gung stehende Grundfläche optimal nutzt.<br />

Der Förderkorb hat zwar ein Tragkraft von<br />

10 t und eine maximale Höhe von 6 m, um<br />

auch längeres Transportgut aufnehmen zu<br />

können, jedoch nur ein Grundfläche von<br />

1,15 x 2,00 m. Die Still-Elektrofrontstapler<br />

sind genau <strong>für</strong> die dazu notwendige präzise<br />

Einführung der Last in den Förderkorb<br />

geschaffen.<br />

9 Benjamin Albrecht bei der<br />

Zwischenlagerung von Altholz<br />

Die Stapler beider Baureihen sind mit<br />

2 CAN-Bus-Systemen ausgestattet. So<br />

sorgt die robuste Steuerung durch 2 Prozessoren,<br />

die sich gegenseitig überwa-<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 213


Entsorgungs<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

10 bequemer und schonender seitlicher<br />

Batteriewechsel<br />

chen, <strong>für</strong> größtmögliche Zuverlässigkeit,<br />

aber auch <strong>für</strong> eine sensibel, ansteuerbare<br />

Fahrdynamik. Bei einer intensiven Nutzung<br />

über mehrere Schichten kann man<br />

mit einer Wechselbatterie arbeiten. Mit<br />

der Möglichkeit, den Batteriewechsel von<br />

der Seite zu erledigen, wird der Wechsel<br />

nicht nur einfacher, er wird auch sicherer<br />

(Bild 10). Der Wechsel mit Hilfe eines Gabelhubwagens<br />

ist darüber hinaus auch <strong>für</strong><br />

die Batterie schonender.<br />

Auch die anwenderfreundliche Gestaltung<br />

der Fahrerplätze ist in beiden Stapler-Baureihen<br />

gleich. Steigt ein Fahrer von<br />

einem zu einem anderen Gerät um, kann<br />

er den Stapler mit gleichen Handgriffen<br />

entsprechend sicher fahren. Zum sicheren<br />

Fahren trägt weiterhin der ermüdungsfrei<br />

gestaltete Fahrersitz bei. Darüber hinaus<br />

unterstützen die feinfühlig bedienbaren<br />

Joysticks das präzise Manövrieren<br />

(Bild 11).<br />

Nicht zuletzt dient auch die einstellbare<br />

Lenksäule sowie die Servounterstützung<br />

ein präzises Positionieren bei geringen<br />

Lenkkräften. „Die Zufriedenheit der Fahrer<br />

und die seit Jahren bewiesene Zuverlässigkeit<br />

der Geräte sowie der perfekte Service“,<br />

betont Frank Cronjäger, „wird dazu<br />

beitragen, dass bei der in Aussicht stehenden<br />

Erweiterung der Staplerflotte Still uns<br />

bei der Ausschreibung ein willkommener<br />

Anbieter sein wird.“<br />

11 ergonomisch platzierte Bedienelemente<br />

Fotos 2 bis 11: Still GmbH<br />

Weitere Informationen<br />

STILL GmbH<br />

Jürgen Wrusch<br />

International Corporate Communications<br />

Berzeliusstraße 10<br />

22113 Hamburg<br />

Tel.: 040 / 73 39 15 08<br />

Fax: 040 / 73 39 12 49<br />

Rohstoffkooperation<br />

Russisch-Deutsche Ressourcenuniversität soll<br />

Rohstoffkooperation stärken<br />

Eine länderü<strong>berg</strong>reifende Hochschulkooperation<br />

in Lehre und Forschung soll<br />

die deutsch-russische Zusammenarbeit in<br />

der Rohstoffwirtschaft stärken. Prof. Bernd<br />

Meyer, Rektor der TU Bergakademie Frei<strong>berg</strong>,<br />

stellte auf der 6. Deutsch-Russischen<br />

Rohstoff-Konferenz vor Vertretern<br />

aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft<br />

beider Länder das Projekt der Russisch-<br />

Deutschen Ressourcenuniversität (RU-<br />

DERU) vor. Auf der Konferenz, die vom<br />

16. bis 17.04. im westsibirischen Chanty<br />

Mansysk stattfand, standen unternehmerische<br />

wie wissenschaftliche Kooperationen<br />

im Rohstoffbereich im Mittelpunkt. In einer<br />

Abschlusserklärung verständigten sich die<br />

Teilnehmer darauf, die Technologiepartnerschaft<br />

von Wissenschaftlern beider Länder<br />

auszu<strong>bau</strong>en und vor diesem Hintergrund<br />

die Gründung der Russisch-Deutschen<br />

Ressourcenuniversität zu unterstützen.<br />

Der Rektor der TU Bergakademie Frei<strong>berg</strong>,<br />

Prof. Bernd Meyer, betonte in seinem<br />

Beitrag die Bedeutung der deutsch-russischen<br />

Rohstoffkooperation <strong>für</strong> beide Länder<br />

und stellte das Projekt einer länderü<strong>berg</strong>reifenden<br />

Hochschulkooperation in Lehre<br />

und Forschung der Rohstoffwirtschaft vor.<br />

„Mit dem Projekt der gemeinsamen Rohstoff-Universität<br />

verfolgen wir das Ziel der<br />

Vereinigung des intellektuellen Potenzials<br />

unserer beiden Länder in der Technologieund<br />

Rohstoffkompetenz auf internationalem<br />

Spitzenniveau“, so der Frei<strong>berg</strong>er Rektor.<br />

Der Bayerische Ministerpräsident a. D.,<br />

Dr. Edmund Stoiber, Mitglied des Präsidiums<br />

des Rohstoff-Forums, sieht im Aus<strong>bau</strong><br />

der Technologiepartnerschaft von Wissenschaftlern<br />

beider Länder – wie ihn die Abschlusserklärung<br />

der Konferenz fordert –<br />

den zentralen Ansatzpunkt <strong>für</strong> eine engere<br />

wirtschaftliche Kooperation in beiderseitigem<br />

Interesse. „Das Vorhaben der beiden<br />

ältesten Montanhochschulen der Welt in<br />

St. Petersburg und Frei<strong>berg</strong> zur Gründung<br />

einer Russisch-Deutschen Ressourcenuniversität<br />

ist eine ausgezeichnete Steilvorlage<br />

<strong>für</strong> den Aus<strong>bau</strong> der bilateralen Modernisierungspartnerschaft“,<br />

teilte er mit.<br />

In der autonomen Region Jugra, in der<br />

Chanty Mansysk liegt, wird mit ca. 200 Mio. t<br />

Erdöl im Jahr knapp doppelt so viel gefördert,<br />

wie in Deutschland verbraucht wird.<br />

Im Fokus der Konferenz standen daher<br />

Themen wie die Aktivierung von Erdöllagerstätten<br />

und die Kooperation in der Erdölverarbeitung.<br />

Zudem wurden bilaterale<br />

Projekte zur <strong>Energie</strong>einsparung und <strong>Energie</strong>effizienz<br />

sowie die Zusammenarbeit bei<br />

der Nutzung von Erdölbegleitgas, Wasserstoff<br />

und Helium diskutiert. Ein weiteres<br />

wichtiges Thema <strong>für</strong> die deutsche Industrie:<br />

Seltene Erden. Die Zusammenarbeit<br />

mit russischen Unternehmen, nicht zuletzt<br />

bei der Wiederaufbereitung von wertigen<br />

Industrieabfällen, stand daher ebenso im<br />

Zentrum der Diskussionen.<br />

Veranstalter dieser <strong>für</strong> die deutsch-russischen<br />

Beziehungen wichtigen Konferenz<br />

ist das Deutsch-Russische Rohstoff-Forum<br />

– eine Dialogplattform zur Entwicklung von<br />

Strategien <strong>für</strong> die effektive Nutzung fossiler,<br />

mineralogischer und alternativer Rohstoff-<br />

Ressourcen. Es wurde am 10.10.2006<br />

im Beisein von Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel und dem russischen Präsidenten<br />

Wladimir Putin von der TU Bergakademie<br />

Frei<strong>berg</strong> und dem St. Petersburger Staatlichen<br />

Berg<strong>bau</strong>institut (seit 2012: Nationale<br />

Universität <strong>für</strong> mineralische Ressourcen<br />

„Gorny“) – den ältesten Montanhochschulen<br />

der Welt – gegründet. Das Unternehmen<br />

Verbundnetz Gas AG (VNG) unterstützt<br />

die Konferenz maßgeblich.<br />

Weitere Informationen<br />

TU Bergakademie Frei<strong>berg</strong><br />

Bastian Fermer<br />

Pressesprecher<br />

Pressestelle<br />

Akademiestraße 6<br />

09599 Frei<strong>berg</strong><br />

Tel.: 03731/392355<br />

Mobil: 0152/09214388<br />

Fax: 03731/392418<br />

E-Mail:<br />

bastian.fermer@zuv.tu-frei<strong>berg</strong>.de<br />

Internet: tu-frei<strong>berg</strong>.de<br />

und zum Programm und den Referenten<br />

der 6. Deutsch-Russischen Rohstoff-Konferenz:<br />

www.rohstoff-forum.org<br />

214 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Historischer Berg<strong>bau</strong><br />

Reviertypische Grubenlampen, Teil 1<br />

Dipl.-Ing. Werner Horning, Frankfurt am Main*<br />

Es ist sicher nicht allgemein<br />

bekannt, dass es fast in jedem<br />

Land, in dem Berg<strong>bau</strong> umgeht<br />

oder umging und Untertage<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

betrieben wurde, reviertypische<br />

Grubenlampen gab,<br />

wobei ich nicht die von Firmen in<br />

Massen produzierten Grubenlampen<br />

meine, sondern die Lampen,<br />

die von den Bergschmieden<br />

oder den örtlichen Schmieden<br />

und Blechschmieden hergestellt<br />

wurden. Manche Lampen wurden<br />

auch von den Bergleuten selbst<br />

gefertigt, denn stellte doch eine<br />

gekaufte Grubenlampe immerhin<br />

einen Kostenfaktor von einem halben<br />

bis einem Wochenlohn dar.<br />

Im Folgenden sollen einige<br />

markante Beispiele da<strong>für</strong>, sowohl<br />

aus Europa, Nordafrika oder<br />

aus Übersee stammend, vorgestellt<br />

werden. Alle hier gezeigten<br />

Grubenlampen befinden sich in<br />

meiner Sammlung. Ich sammele<br />

seit ca. 40 Jahren Grubenlampen<br />

und beschaftige mich auch wis-<br />

5 und 6 Einfache Blende, Midge, Material:<br />

Eisenblech, Messing, Kupferdraht,<br />

Breite: 93 mm<br />

senschaftlich mit dem Thema 1 .<br />

Seit 13 Jahren bin ich der Herausgeber<br />

der „Grubenlampen-<br />

Info“, einem Journal, das einmal<br />

jährlich erscheint, dreisprachig ist<br />

(deutsch, englisch, französisch),<br />

immer ca. 250 Seiten umfasst<br />

und ein Organ <strong>für</strong> die weltweite<br />

Sammlergemeinde von Grubenlampen<br />

darstellt. Wir schätzen,<br />

3 und 4 Einfache Blende <strong>für</strong> Kerzenbrand<br />

Material: Holz, Eisenblech (ehemalige<br />

Keksbüchse), Eisendraht, Tiefe: 96 mm<br />

1 und 2 Einfache Kerzenlampe, Material:<br />

Eisenblech und Draht, Durchmesser: 50 mm<br />

*Dipl.-Ing. Werner Horning<br />

Mitglied im <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Georg-Speyer-Straße 77<br />

60487 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 069/708223<br />

1 Der Autor arbeitete fast 35 Jahre als<br />

Wissenschaftler in der Forschung am<br />

Battelle Institut in Frankfurt am Main,<br />

einem Tochterunternehmen des<br />

amerikanischen Forschungsinstituts<br />

gleichen Namens, mit Sitz in<br />

Columbus/Ohio mit ca. 8 500 Mitarbeitern<br />

7 und 8 Wie oben, aber Breite (vorn): 75mm<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 215


Historischer Berg<strong>bau</strong><br />

dass es in Europa, Amerika, Australien<br />

eingeschlossen ca. 2 000<br />

Sammler von Grubengeleucht<br />

gibt.<br />

Begeben wir uns zunächst nach Großbritannien,<br />

genauer gesagt nach Wales. In<br />

den oberflächennahen Flözen, in denen<br />

noch nicht mit Schlagwettern zu rechnen<br />

war, bediente man sich der Kerzen, die<br />

entweder am Schachthut mit einem Klumpen<br />

Lehm oder vor Ort in gleicher Weise<br />

befestigt wurden. Aber es gab dann auch<br />

schon ganz einfache Kerzenhalter, die<br />

immerhin einen Dorn hatten, so dass man<br />

sie in Spalten oder in den Holzaus<strong>bau</strong> einschlagen<br />

konnte (Bilder 1 und 2). Diese<br />

„Lampen“ wurden noch bis in das frühe<br />

20. Jahrhundert gefahren.<br />

Während bei der Kerzenlampe in Bild 1<br />

der Blechschmied noch mitgewirkt hat, ist<br />

die folgende Lampe eindeutig Marke Eigen<strong>bau</strong>.<br />

Es handelt sich um eine Blende<br />

<strong>für</strong> Kerzenbrand und um den Vorläufer<br />

der Midge (Bilder 3 und 4).<br />

Die „Midge“ (Bilder 5 bis 8) stellt schon<br />

eine Verbesserung gegenüber der vorhergehenden<br />

Lampe dar und wurde wohl<br />

auch halbindustriell gefertigt. Da sie beim<br />

Fahren sehr heiß wurde, wurde der Tragegriff<br />

noch extra mit dickem Kupferdraht<br />

umwickelt.<br />

Die sogenannte „Peg & Ball Lamp“<br />

(Bilder 9 bis 13) ist eine ganz besondere<br />

Grubenlampe, wurde sie doch hauptsächlich<br />

in Südwales gefahren. Der Dochthalter<br />

konnte mit dem leeren Griffstück, das<br />

bei der Grubenfahrt einfach hinter ein<br />

Band an der Mütze gesteckt werden konnte,<br />

abgedeckt werden (Bild 13).<br />

Auch diese Lampe wurde noch bis zum<br />

Beginn des 20. Jahrhunderts gefahren.<br />

Der Vorteil <strong>für</strong> die Kumpel war, dass sie<br />

nach der Schicht mit dieser Lampe direkt<br />

ins „Pub“ gehen konnten, denn die Lampe<br />

steckten sie in die Hosentasche und keiner<br />

wusste, dass sie gerade vom „Pütt“<br />

kamen.<br />

Die französischen Bergleute benutzten<br />

hauptsächlich in Nordfrankreich um<br />

Pas-de-Calais die „Astiquette“ (Bilder<br />

14 bis 17) oder auch „lampe a clou“ (Nagellampe),<br />

die als typische Grubenlampe<br />

des Germinals bezeichnet wurde. Später<br />

verbreitete sie sich bis Belgien und selbst<br />

so ein namhafter deutscher Hersteller von<br />

Grubengeleucht, wie Friemann & Wolf in<br />

Zwickau, stellte diesen Lampentyp unter<br />

der Bezeichnung „Kreisellampe“ her, wohl<br />

um im französischen Markt mitzuspielen.<br />

Erst mit dem Grubenunglück von Courrieres<br />

im März 1906 wurde die Astiquette,<br />

wie alles andere offene Grubengeleucht,<br />

aus den Kohlegruben verbannt. Die ersten<br />

Astiquettes sind schon <strong>für</strong> die Zeit nach<br />

1850 nachgewiesen. Zu Anfang wurden<br />

sie nur von Blechschmieden aus der Region<br />

gefertigt, bis sie dann gegen Ende des<br />

19. Jahrhunderts eine weitere Verbreitung<br />

fanden. Die Vorteile der Lampe lagen auf<br />

der Hand. Man hatte die Hände frei beim<br />

Fahren und bei der Arbeit und der Lichtschein<br />

folgte der Kopfbewegung.<br />

Die „Rave“ oder Tunnellampe, auch<br />

Linsenlampe genannt, die zunächst nur<br />

um St. Etienne gefahren wurde, hat dann<br />

eine so große Verbreitung in ganz Europa<br />

gefunden, wohl auch wegen der Tatsache,<br />

dass sie als Tunnellampe genutzt wurde,<br />

9 bis13 Peg & Ball-Lamp, Material: Eisenblech, Messing, Durchmesser: 70 mm<br />

216 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Historischer Berg<strong>bau</strong><br />

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14 bis 17 Astiquette oder Kreisellampe, Material: Eisenblech, Eisendraht, Messing<br />

Durchmesser: 80 mm. Beispiel einer „Rave“ auch Tunnel- oder Linsenlampe<br />

so dass ich sie hier nicht mehr als reviertypisch<br />

vorstellen werde, denn italienische,<br />

schweizer, spanische, belgische und deutsche<br />

Firmen stellten sie dann in großer<br />

Stückzahl her.<br />

Die Serie zu reviertypischen Grubenlampen<br />

wird fortgesetzt.<br />

Alle Fotos: Verfasser<br />

Literatur<br />

● Broschüre, Big Pit Blaenafon, 1981<br />

● Broschüre, Grufvan, schwedisch, 1986<br />

● Diverse Firmenkataloge<br />

● Des Bergmann offenes Geleucht, Porezag,<br />

Verlag Glückauf, 1982<br />

● Des Bergmanns Geleucht, Porezag, Verlag<br />

Glückauf, 1982, 1988<br />

● Des Bergmanns Geleucht, Börkel/Woeckner,<br />

Verlag Glückauf, 1983<br />

● The Miner‘s Flame Light Book, HA Pohs,<br />

1995<br />

● The last Gold Rush, B. Grimstad und R.L.<br />

Drake, 1983<br />

● La Lampe des Mineurs de „Germinal“:<br />

L‘astiquette, M. Bonnot, 2008<br />

● Grubenlampen aus Schweden, K. Heupel, D.<br />

Stoffels, 2010<br />

● Diverse Grubenlampen-Infos, von 1994 bis<br />

2012<br />

● Mining Artifact Collector, W.E. Wilson und<br />

Mark Bohannan, - 1994<br />

● Diverse Patentschriften um 1900<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 217


Fachverbände und Unternehmen<br />

Mitgliederversammlung der<br />

Fachgruppe Gesteins<strong>bau</strong>stoffe des UVMB und<br />

12. Baustoffkolloquium<br />

Deutliche Mengenrückgänge im<br />

Jahr 2012 im Vergleich zum „sehr<br />

gut gelaufenen Jahr 2011“ in der<br />

Produktion von -13 % bei Sand<br />

und Kies und -8 % bei Naturstein<br />

würden die gegenwärtige Lage im<br />

Verbandsgebiet kennzeichnen.<br />

Dies berichtete der Fachgruppenvorsitzende<br />

Thorsten Tonndorf<br />

den Teilnehmern der gemeinsamen<br />

Mitgliederversammlung der<br />

Fachgruppe Gesteins<strong>bau</strong>stoffe<br />

des Unternehmerverbandes Mineralische<br />

Baustoffe (UVMB) e.V.<br />

und der Abteilung Gesteins<strong>bau</strong>stoffe<br />

des BAU-ZERT Ost e.V. am<br />

12.03., das an der Technischen<br />

Universität Berlin/Institut <strong>für</strong> Bauingenieurwesen<br />

stattfand. Lediglich<br />

der Bereich der Recycling<strong>bau</strong>stoffe<br />

sei mit einem leichten<br />

Zuwachs von + 1 % nahezu konstant<br />

geblieben. Erfreulich sei dabei<br />

die nahezu konstant gebliebene<br />

Erlössituation in den Betrieben,<br />

die bei Recycling<strong>bau</strong>stoffen sogar<br />

mit + 15 % deutlich gestiegen sei,<br />

so Tonndorf. Deutliche Rückgänge<br />

sind hingegen bei der Verwertung<br />

von mineralischen Abfällen durch<br />

die Verfüllung zu verzeichnen.<br />

Diese liegen bei ca. - 26 % und<br />

seien das Resultat der Verschärfungen<br />

der Anforderungen an das<br />

Verfüllregime, insbesondere in<br />

Sachsen und Sachsen-Anhalt.<br />

Die Genehmigungspraxis bei der Verfüllung<br />

mineralischer Abfälle, das Wasserentnahmeentgeld,<br />

die neuen Entwürfe der<br />

Bundeskompensationsverordnung und die<br />

Mantelverordnung würden deshalb bei der<br />

zukünftigen Verbandsarbeit im Mittelpunkt<br />

stehen.<br />

Erfolge habe es in der Rohstoffsicherung<br />

gegeben, berichtete Bert Vulpius, Assistent<br />

der Geschäftsleitung. „Die neuen Entwürfe<br />

der Landesentwicklungspläne Thüringen<br />

und Sachsen gehören mit ihren programmatischen<br />

Aussagen zur Rohstoffsicherung<br />

zu den modernsten in Deutschland.“<br />

Viele Vorschläge seitens des UVMB sei-<br />

Im Vergleich zum guten Jahr 2011 habe es<br />

2012 im Verbandsgebiet Rückgänge in der<br />

Produktion gegeben, sagte Thorsten Tonndorf<br />

In der Rohstoffsicherung habe der UVMB<br />

Erfolge erreicht, berichtete Bert Vulpius<br />

In nährstoffarmen Gewässern in stillgelegten<br />

Kiesgruben fühlen sich viele Amphibien<br />

sehr wohl, erklärte Dr. Norbert Schneeweiß<br />

en in die Landesentwicklungspläne (LEP)<br />

eingeflossen. In die Pläne seien <strong>für</strong> die<br />

Sicherung der <strong>Rohstoffgewinnung</strong> auch<br />

Sicherungszeiträume von 25 bis 30 Jahren<br />

eingegangen. Damit wurde einer Forderung<br />

erfüllt, um welche die Industrie in<br />

den letzten Jahren sehr gekämpft habe.<br />

Darüber hinaus gibt es die Sicherungskategorie<br />

„langfristige Rohstoffsicherung <strong>für</strong> zukünftige<br />

Generationen“, mit der potentielle<br />

Lagerstätten bedarfsunabhängig gesichert<br />

werden sollen, sagte Vulpius.<br />

Deutlicher Nachholbedarf bestehe in<br />

Mecklenburg/Vorpommern, wo die völlig<br />

unakzeptablen Passagen aus dem LEP<br />

von 2005 nahezu wörtlich übernommen<br />

worden sind. Die Rohstoffindustrie wird<br />

hier nach wie vor als „Zustandsstörer“<br />

behandelt und ihre wirtschaftliche Bedeutung<br />

bleibt dagegen völlig unerwähnt.<br />

Die Verfüllungspraxis mineralischer Abfälle<br />

und deren rechtliche Aspekte standen<br />

auch während des anschließenden 12. Baustoffkolloquium<br />

zur Diskussion, welches die<br />

TU Berlin gemeinsam mit dem UVMB, dem<br />

BAU-ZERT Ost sowie der TU Bergakademie<br />

Frei<strong>berg</strong>, der BTU Cottbus und der Bauhaus<br />

Universität Weimar organisiert hatten.<br />

Neben Vorträgen zu Fachthemen aus verschiedenen<br />

Bereichen der Gesteinsindustrie<br />

wurden auch die immer mehr an Bedeutung<br />

gewinnenden Themen „Artenschutz“<br />

und „Ressourceneffizient“ breit diskutiert.<br />

So berichtete Dr. Norbert Schneeweiß vom<br />

Landesamt <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Gesundheit und<br />

Verbraucherschutz Brandenburg über das<br />

Artenschutzpotential von Tage<strong>bau</strong>en der<br />

Steine- und Erdenindustrie. In einer Projektarbeit<br />

habe man 76 Sand- und Kiestage<strong>bau</strong>e<br />

untersucht, von denen 71 prinzipiell<br />

<strong>für</strong> Naturschutzprojekte geeignet seien. Besonders<br />

die nährstoffarmen und meist fischlosen<br />

Gewässer böten hier hervorragende<br />

Bedingungen <strong>für</strong> seltene Amphibien- und<br />

Insektenarten. Zu den wertvollen Biotopen<br />

zählen auch Trockenrasenstandorte,<br />

welche sich auf stillgelegten Ab<strong>bau</strong>flächen<br />

entwickeln und deren Bestände in unserer<br />

intensiv genutzten Kulturlandschaft als stark<br />

gefährdet eingestuft werden müssen.<br />

Informationen<br />

Michael Schlutter<br />

Presseagentur Fakt<br />

Sperlingsweg 16<br />

99089 Erfurt<br />

Tel.: 0361/7467313<br />

E-Mail: info@presseagentur-fakt.de<br />

Internet: www.presseagentur-fakt.de<br />

218 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Aus- und Fortbildung<br />

RAG-Stiftungsvorstand Bergerhoff-Wodopia<br />

besuchte Nach<strong>berg</strong><strong>bau</strong>-Nachwuchskräfte<br />

Im Jahr 2018 endet die subventionierte<br />

Förderung der Steinkohle in<br />

Deutschland. Um die sogenannten<br />

Ewigkeitsaufgaben nach dem<br />

Ende des aktiven Berg<strong>bau</strong>s wird<br />

sich die RAG-Stiftung kümmern.<br />

Die da<strong>für</strong> nötigen Fachkräfte werden<br />

seit diesem Sommersemester<br />

auch an der Technischen Fachhochschule<br />

(TFH) Georg Agricola<br />

ausgebildet.<br />

Bärbel Bergerhoff-Wodopia, im Vorstand<br />

der RAG-Stiftung <strong>für</strong> den Bereich<br />

Personal zuständig, traf sich am 25.03.<br />

mit den ersten 31 Studierenden des neuen,<br />

deutschlandweit einzigartigen Master-<br />

Studiengangs Geoingenieurwesen und<br />

Nach<strong>berg</strong><strong>bau</strong> an der TFH.<br />

Frau Bergerhoff-Wodopia informierte<br />

die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure<br />

über Aufgaben und Bedeutung<br />

der RAG-Stiftung. Der neue Studiengang<br />

und das ebenfalls an der TFH geplante,<br />

forschungsorientierte Kompetenzzentrum<br />

Nach<strong>berg</strong><strong>bau</strong> entsprächen thematisch den<br />

Intentionen der RAG-Stiftungssatzung, die<br />

die Bewältigung der Ewigkeitsaufgaben<br />

und die <strong>berg</strong><strong>bau</strong>nahe Förderung von Bildung,<br />

Wissenschaft und Kultur umfassen.<br />

Bärbel Bergerhoff-Wodopia (li.) im<br />

Gespräch mit den Studierenden<br />

„Aufgrund der Beendigung des subventionierten<br />

Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s ab 2019 muss<br />

das Wissen über die geotechnische Nachsorge<br />

in den nächsten Jahren dringend<br />

weiterentwickelt werden. Der geplante Studiengang<br />

verfolgt das Ziel, das Know-how<br />

des Berg<strong>bau</strong>s zu erhalten und auszu<strong>bau</strong>en,<br />

und Ingenieurinnen und Ingenieure auf<br />

hohem Niveau zu qualifizieren.“, beschrieb<br />

Frau Bergerhoff-Wodopia die Bedeutung<br />

des Studiengangs aus Sicht der RAG-<br />

Stiftung. Ebenso notwendig wie die Ausbildung<br />

von Fachkräften sei die Forschung<br />

im Bereich Nach<strong>berg</strong><strong>bau</strong>, beispielsweise in<br />

den Bereichen Schachtsicherung, Grubenwasserhaltung<br />

und Poldermaßnahmen sowie<br />

bei rechtlichen und betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekten. „Wir hoffen und erwarten,<br />

dass von dem neuen Kompetenzzentrum<br />

Impulse <strong>für</strong> die Bewältigung von Aufgaben<br />

des Nach<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s ausgehen.“<br />

Die meisten der Studierenden, mit denen<br />

sich Frau Bergerhoff-Wodopia im<br />

Anschluss austauschte, kennen das Aufgabengebiet<br />

aus 1. Hand, mit dem sie<br />

sich in den kommenden 6 Semestern wissenschaftlich<br />

auseinandersetzen werden.<br />

Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

RAG, der Bergbehörden oder von Ingenieurdienstleistern<br />

wollen sie sich neben<br />

ihrem Beruf durch das Studium an der<br />

TFH zu Experten <strong>für</strong> Nach<strong>berg</strong><strong>bau</strong> weiterqualifizieren.<br />

„Wie Produktion im Berg<strong>bau</strong><br />

läuft, weiß ich schon. Jetzt ist der Rück<strong>bau</strong><br />

dran.“, brachte einer der Studierenden seine<br />

persönlichen Lernziele auf den Punkt.<br />

Der berufsbegleitende Master-Studiengang<br />

Geoingenieurwesen und Nach<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

kombiniert naturwissenschaftliche<br />

und technische Qualifikationen an der<br />

Schnittstelle Berg<strong>bau</strong>-Markscheidewesen/<br />

Vermessung-Geotechnik. Schwerpunkte<br />

des Studienprogramms sind unter anderem<br />

Wasserhaltung, Schachtsicherung,<br />

die Sanierung belasteter Flächen sowie<br />

die Entwicklung von Folgenutzungen. Die<br />

RAG-Stiftung unterstützt die TFH durch die<br />

Förderung einer Stiftungsprofessur. Auch<br />

beim Auf<strong>bau</strong> des forschungsorientierten<br />

Kompetenzzentrums Nach<strong>berg</strong><strong>bau</strong> wollen<br />

TFH und RAG-Stiftung kooperieren.<br />

Internet: www.tfh-bochum.de<br />

TFH Georg Agricola begrüßt neue Studierende<br />

238 Studierende starteten am<br />

18.03. an der Technischen Fachhochschule<br />

(TFH) Georg Agricola<br />

ihr ingenieurwissenschaftliches<br />

oder betriebswirtschaftliches Studium,<br />

das sind ca. 30 % mehr als im<br />

Sommersemester des vergangenen<br />

Jahres. Trotz dieses Rekords<br />

bei den Studierendenzahlen bleibt<br />

die TFH mit insgesamt rund 2 100<br />

Studierenden eine kleine, familiäre<br />

Hochschule – <strong>für</strong> TFH-Präsident<br />

Professor Dr. Jürgen Kretschmann<br />

einer der entscheidenden Vorteile<br />

gegenüber vielen anderen Hochschulen,<br />

wie er bei der Erstsemesterbegrüßung<br />

im Studierendenzentrum<br />

der TFH betonte.<br />

Besonders ist die TFH auch aufgrund<br />

ihrer fast 200-jährigen Geschichte, die<br />

Kretschmann – wie immer bei solchen Anlässen<br />

in den traditionellen Bergkittel gekleidet<br />

– den neuesten und jüngsten Hochschulmitgliedern<br />

schilderte. Dabei ging er<br />

auch auf den Namenspatron der TFH ein,<br />

der im 16. Jahrhundert die Montanwissenschaften<br />

begründet hatte: „Georg Agricola<br />

fühlen wir uns verpflichtet, weil er als Universalgelehrter<br />

Wert auf eine umfassende Allgemeinbildung<br />

gelegt hat. Auch wir wollen<br />

hier Ingenieurinnen und Ingenieure ausbilden,<br />

die nach links und rechts schauen und<br />

sich <strong>für</strong> Politik und gesellschaftliche Zusammenhänge<br />

interessieren.“ Das Ausbildungskonzept<br />

der TFH schaffe den Studierenden<br />

nicht zuletzt auch ausgezeichnete Zukunftsperspektiven:<br />

„Wir haben einen hohen Qualitätsanspruch.<br />

Fast alle, die hier studieren,<br />

haben am Tag der Zeugnisü<strong>berg</strong>abe einen<br />

Job sicher.“<br />

Wie man möglichst effektiv lernt und das<br />

anspruchsvolle ingenieurwissenschaftliche<br />

oder betriebswirtschaftliche Studium<br />

meistert, vermittelte Dirk Reichstädter,<br />

Absolvent und wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

der TFH den neuen Studierenden.<br />

Die Studienberater Stefanie Aust und Dirk<br />

Hansel stellten die Einrichtungen und Beratungsangebote<br />

an der TFH vor. Im Namen<br />

der Studierendenvertretung begrüßte der<br />

AStA-Vorsitzende Efe Volkan Avci die neuen<br />

Kommilitoninnen und Kommilitonen und<br />

präsentierte ihnen die vielfältigen studentischen<br />

Aktivitäten an der TFH – von der<br />

Semesterstartparty über den internationalen<br />

Austausch bis zur hochschulpolitischen<br />

Gremienarbeit. Nach einem vom AStA organisierten<br />

Rundgang über den TFH Campus<br />

starteten die Erstsemester dann in ihren<br />

Wissenschaftsbereichen ins Studium.<br />

Informationen<br />

Stephan Düppe<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Technische Fachhochschule<br />

Georg Agricola zu Bochum<br />

Tel.: 0234/968-3334<br />

Fax: 0234/968-3417<br />

E-Mail: presse@tfh-bochum.de<br />

Internet:<br />

www.tfh-bochum.de/pressestelle.html<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 219


Forschung und Prüfung<br />

Klassiker mit klarer Kompetenz –<br />

DMT-Berg<strong>bau</strong>Forum macht das Dutzend voll<br />

Seit mehr als 20 Jahren ist das<br />

Berg<strong>bau</strong>Forum eine feste Größe<br />

<strong>für</strong> den konstruktiven Informationsaustausch<br />

im Berg<strong>bau</strong>- und<br />

Rohstoffsektor. Ins Leben gerufen<br />

wurde die Veranstaltung 1991<br />

durch die Essener DMT GmbH<br />

und Co. KG, einem Unternehmen<br />

mit über 100-jähriger Erfahrung<br />

und Expertise in diesen Arbeitsfeldern.<br />

Über fachspezifische<br />

Themen, namhafte Referenten<br />

und den persönlichen Dialog von<br />

und mit Experten aus Theorie und<br />

Praxis hat sich das Berg<strong>bau</strong>Forum<br />

nationale Anerkennung erworben<br />

und kann sich steigender<br />

Akzeptanz erfreuen.<br />

Wissens-Basis und<br />

Ideen-Pool<br />

Alle 2 Jahre bietet sich den Teilnehmern<br />

an wechselnden Veranstaltungsorten, in<br />

Regionen mit Berg<strong>bau</strong>tradition, die Gelegenheit,<br />

mit anerkannten Fachleuten aus<br />

Wissenschaft und Forschung wie auch<br />

den Entscheidungsträgern der Branche<br />

in Kontakt zu treten. Vor dem Hintergrund<br />

zukünftiger Anpassungsprozesse im deutschen<br />

Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong> widmet sich<br />

das aktuelle Programm – im sogenannten<br />

B-Block – verstärkt neuen Fragen und<br />

Perspektiven. Bei der diesjährigen Veranstaltung<br />

vom 20. und 21.06. in Leipzig sind<br />

das beispielsweise Vorträge zur Exploration<br />

und Lagerstättenentwicklung oder<br />

Berg<strong>bau</strong>folge und Nachnutzung. „Klassische“,<br />

wiederkehrende Themen, wie<br />

z.B. Förderung, Transport, Seile oder<br />

Modernisierung und Automatisierung<br />

werden im A-Block präsentiert.<br />

Exkursionen in die vom Berg<strong>bau</strong> geprägte<br />

Umgebung sowie ein unterhaltsames<br />

Rahmenprogramm <strong>für</strong> Begleitpersonen<br />

erweitern die Tagungsinhalte. Parallel<br />

bietet die Fachausstellung Unternehmen<br />

der Branche eine Plattform zur Vorstellung<br />

ihrer Produkte und Dienstleistungen.<br />

Verbindung von Tradition und<br />

Moderne<br />

Der Grundstein <strong>für</strong> das Berg<strong>bau</strong>Forum<br />

wurde kurz nach der deutschen Einheit<br />

gelegt. Am 01.01.1991 fand die Abteilung<br />

Seilfahrtwesen des ehemaligen Instituts<br />

<strong>für</strong> Berg<strong>bau</strong>sicherheit Leipzig den An-<br />

schluss an das Institut <strong>für</strong> Förderung und<br />

Transport, das heute zum Geschäftsfeld<br />

Berg<strong>bau</strong> Service der DMT gehört. Initiator<br />

des Projekts war Dr. Manfred Wohlrab,<br />

Sachverständiger des damaligen Instituts<br />

und späterer Leiter der Leipziger Zweigniederlassung.<br />

Um Kunden des ostdeutschen<br />

Kali- und Braunkohletage<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s<br />

die Leistungen der nun unter DMT firmierenden<br />

Fachabteilung vorzustellen, realisierte<br />

er bereits im März des Jahres eine<br />

gesamtdeutsche Berg<strong>bau</strong>-Fachtagung.<br />

Die mit 72 Teilnehmern besetzte Veranstaltung<br />

sollte vorrangig bestehende Sicherheitsvorschriften<br />

der alten und neuen<br />

Bundesländer miteinander vergleichen.<br />

Schnell stellte sich heraus, dass im<br />

Osten Deutschlands insgesamt ein hoher<br />

Bedarf an Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />

mit „dem Westen“ herrschte.<br />

Die Idee zum DMT-Berg<strong>bau</strong>Forum war<br />

geboren und fand im 2-jährigen Turnus in<br />

wechselnden Berg<strong>bau</strong>revieren ihre Fortsetzung.<br />

In den Folgejahren begannen in Ostdeutschland<br />

vorbereitende Aktivitäten<br />

zur Schließung und Verwahrung vieler<br />

Schächte des Kali- und Uran<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s.<br />

Das im April 1995 im erzgebirgischen<br />

Schlema ausgerichtete 3. Berg<strong>bau</strong>Forum<br />

fand folgerichtig unter dem Motto<br />

„Erfahrungen beim Errichten, Betreiben,<br />

Umrüsten, Sanieren und Verwahren von<br />

Bergwerken“ statt. 111 Teilnehmer dokumentierten<br />

die wachsende Akzeptanz des<br />

Forums in Fachkreisen. Erstmals wurden<br />

Exkursionen in das Programm aufgenommen,<br />

im speziellen Fall die Befahrung von<br />

Bergwerken in der Region. Die nachfolgenden<br />

Foren mit kontinuierlich steigender<br />

Teilnehmerzahl belegen die große<br />

Nachfrage auf Betreiber-, Hersteller- und<br />

Behördenseite. Jedes <strong>für</strong> sich trug wesentlich<br />

zur positiven Entwicklung des<br />

„guten Rufs“ der Veranstaltung bei.<br />

Im April 2005 lag das Berg<strong>bau</strong>Forum in<br />

seiner 8. Auflage erstmals in den Händen<br />

von Prof. Dr. Apel, dem Leiter des Geschäftsfelds<br />

Berg<strong>bau</strong> Service der DMT.<br />

Der Veranstaltungsort Hohenroda/Hessen,<br />

im Kalirevier an der Werra und am<br />

Rande eines Zentrums der Erdgasspeicherung<br />

gelegen, nahm wie immer Einfluss<br />

auf die Themenkombination – und<br />

begeisterte 253 Teilnehmer.<br />

2007 war mit Geldern in Nordrhein-<br />

Westfalen das Ruhrgebiet Gastgeber des<br />

9. Berg<strong>bau</strong>Forums. Um auf die zunehmende<br />

Anzahl von Beiträgen zu reagieren,<br />

teilte man das Programm erstmalig in<br />

2 fachlich getrennte, parallel verlaufende<br />

Vortragsblöcke. Mit mehr als 50 verschiedenen<br />

Referaten und annähernd 300<br />

externen Teilnehmern setzte Radebeul<br />

bei Dresden im Jahre 2009 die Messlatte<br />

erneut höher. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung<br />

verabschiedete sich Dr.<br />

Wohlrab, der langjährige Vordenker und<br />

Organisator, nach 10 Veranstaltungen in<br />

den Ruhestand.<br />

Mit Bezug zum Rheinischen Braunkohlerevier<br />

konnte sich das 11. Berg<strong>bau</strong>Forum<br />

2011 in Köln in einer aktiven Berg<strong>bau</strong>region<br />

präsentieren. Aktuell durch die<br />

politische Diskussion befördert und um<br />

den unterschiedlichen Aktivitäten in diesem<br />

komplexen Umfeld Rechnung zu tragen,<br />

war der Themenblock Endlager<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

hinzugekommen.<br />

Theorie und Praxis bleiben<br />

im Dialog<br />

Mit dem 12. Berg<strong>bau</strong>Forum 2013 in<br />

Leipzig möchten die Verantwortlichen bei<br />

DMT den Anspruch festigen, eine der zukunftsweisenden<br />

Referenzfachtagungen<br />

<strong>für</strong> die Bereiche Berg<strong>bau</strong> und Rohstoffe<br />

auszurichten. Die zunehmend internationale<br />

Fokussierung bezüglich der Themen<br />

soll mittelfristig das hohe Niveau und die<br />

Exklusivität der Veranstaltung aus<strong>bau</strong>en.<br />

„Wir arbeiten daran, <strong>für</strong> 2015 sowohl die<br />

internationalen Themen zu erweitern als<br />

auch weiter verstärkt die Herausforderungen<br />

des rückläufigen und des verbleibenden<br />

nationalen Berg<strong>bau</strong>s sowie die<br />

unterschiedlichsten Aufgaben der Berg<strong>bau</strong>sanierung<br />

und der Berg<strong>bau</strong>folge zu<br />

berücksichtigen.“, erläutert Jens-Peter<br />

Lux, stellvertretender Leiter des DMT Geschäftsfeldes<br />

Berg<strong>bau</strong> Service. Als Projektionsfläche<br />

<strong>für</strong> Hersteller und Betreiber<br />

wird die Fachausstellung parallel den<br />

„Mehrwert“ <strong>für</strong> mitwirkende Unternehmen<br />

wie teilnehmende Personen gleichermaßen<br />

steigern.<br />

Das aktuelle Programm zum<br />

12. Berg<strong>bau</strong>Forum in Leipzig, finden Sie<br />

unter www.<strong>berg</strong><strong>bau</strong>forum.de<br />

Weitere Informationen<br />

DMT GmbH & Co. KG<br />

Carola Kassner<br />

Tel.: 0201/172-1398<br />

E-Mail: Carola.Kassner@dmt.de<br />

oder<br />

Jörn Phillip Jordan<br />

Tel.: 0201/172-1284<br />

E-Mail: Joernphilipp.Jordan@dmt.de<br />

220 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Industrie<br />

Industriekonzern Atlas Copco<br />

weltweit auf Rekordkurs<br />

Der schwedische Industriekonzern Atlas Copco hat 2012 weltweit<br />

einen Rekordumsatz von 90,5 Mrd. SEK (10,5 Mrd. €) erwirtschaftet.<br />

Damit stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um gut<br />

11 %. Der Betriebsgewinn legte um 9 % zu, und zwar ebenfalls auf<br />

einen Rekordwert von 19,2 Mrd. SEK (2,2 Mrd. €). Der Gewinn<br />

vor Steuern wuchs um 7 % auf 18,5 Mrd. SEK (2,1 Mrd. €). Zum<br />

Jahresende waren 39 800 Menschen bei Atlas Copco beschäftigt,<br />

gut 2 200 mehr als Ende 2011 (37 579). Der Konzern fertigt und<br />

vertreibt Kompressoren und Drucklufttechnik, Bau- und Berg<strong>bau</strong>ausrüstungen<br />

sowie Industriewerkzeuge und Montagesysteme.<br />

„In Deutschland war das vergangene Jahr allerdings eher von<br />

Unsicherheit gekennzeichnet“, erklärte Piet Leys, Geschäftsführer<br />

der deutschen Atlas Copco Holding GmbH in Essen. „Das<br />

spiegelte sich unter anderem im Ifo-Index wider, der sich über<br />

viele Monate verschlechterte.“ Trotzdem sei es Atlas Copco auch<br />

hierzulande gelungen, seine Auftragseingänge zu verbessern,<br />

und zwar um 3 % gegenüber 2011.<br />

Der deutsche Markt, in dem die Gesellschaften der Holding den<br />

größten Teil ihrer Geschäfte machen, zeigte sich stabil. Vor allem<br />

die Automobilindustrie, der Maschinen<strong>bau</strong> und die Allgemeine<br />

Industrie unterstützten die Nachfrage. Schlecht verlief dagegen<br />

das Geschäft mit der Bau- und Berg<strong>bau</strong>branche, die sich mit Investitionen<br />

zurückhielt.<br />

„Unsere Position in Deutschland wurde speziell von SCA Schucker<br />

gestärkt, die nach der Akquisition im Sommer 2011 im letzten<br />

Jahr nun vollständig zum Umsatz der Holding beitrugen“, sagte<br />

Leys. SCA stellt im badischen Bretten Klebe- und Dichtsysteme<br />

<strong>für</strong> die Industrie her und hat insbesondere in der Automobilindustrie<br />

eine starke Position. Mitte 2012 hatte Atlas Copco außerdem<br />

Ekomak übernommen, einen türkischen Kompressorenhersteller,<br />

der hierzulande mit der Ekomak Kompressoren GmbH in Moers<br />

vertreten ist.<br />

Stark abgeschnitten hat auch Atlas Copco Energas in Köln. Das<br />

Unternehmen entwickelt und fertigt Turbokompressoren und Turbinen.<br />

Die Kölner profitierten von einem hohen Auftragsbestand<br />

aus dem Vorjahr und steigerten den Umsatz in der Domstadt. Unter<br />

anderem erhielt Energas wichtige Aufträge aus Saudi-Arabien<br />

<strong>für</strong> ein Elektrizitätswerk sowie aus Australien <strong>für</strong> ein Flüssiggas-<br />

Projekt.<br />

„Aus der Branche der <strong>Energie</strong>rückgewinnungsanlagen kommen<br />

positive Zeichen <strong>für</strong> die Zukunft“, ergänzt Leys. Auch die Service-<br />

Aktivitäten der verschiedenen Gesellschaften nahmen im Laufe<br />

des Jahres wieder zu. Bei den deutschen Unternehmen unter dem<br />

Dach der Atlas Copco Holding waren 2012 durchschnittlich 2 360<br />

Mitarbeiter beschäftigt, darunter etwa 90 Auszubildende.<br />

„Der Ifo-Index weist seit Monaten nach oben, die Stimmung bei<br />

unseren Kunden wird zuversichtlicher“, hat Piet Leys festgestellt.<br />

„Daher rechnen wir <strong>für</strong> dieses Jahr auch wieder mit höheren Investitionen<br />

aus der Industrie.“<br />

Atlas Copco wurde übrigens im Januar vom Weltwirtschaftsforum<br />

(WEF) in Davos als eines der am nachhaltigsten wirtschaftenden<br />

Unternehmen der Welt ausgezeichnet. Das WEF notiert<br />

den Konzern auf Platz 18 seiner „Global 100“-Liste.<br />

Am 21.02. feierte Atlas Copco weltweit seinen 140. Geburtstag.<br />

Der Konzern ist seit über 60 Jahren in Deutschland vertreten.<br />

Internet: www.atlascopco.de<br />

Terex ® CC 9800 verlädt Stützpfeiler <strong>für</strong> Offshore-<br />

Windkraftpark auf Transportschiff<br />

Zum Verladen von Stützpfeilern <strong>für</strong> die Fundamente von Offshore-Windkraftanlagen<br />

in der Ostsee setzte der belgische Krandienstleister<br />

Sarens im Rostocker Seehafen einen Terex CC 9800<br />

ein.<br />

Windkraftanlagen auf hoher See haben einen entscheidenden<br />

Vorteil gegenüber Onshore-Anlagen: Sie sind wegen der besseren<br />

Windverhältnisse deutlich ertragreicher. Diesem Vorteil steht<br />

jedoch ein erheblich höherer <strong>bau</strong>licher Aufwand gegenüber. Das<br />

betrifft unter anderem das Fundament, mit dem das Windrad sicher<br />

und dauerhaft auf dem Meeresboden „verankert“ werden<br />

muss. Eine verbreitete Technik ist das so genannte „Tripod-Fundament“.<br />

Dabei handelt es sich um eine Dreibeinkonstruktion aus<br />

Stahlrohren, die unter Wasser einen Hauptpfahl stützen, auf den<br />

der Turm des Windrades aufgesetzt wird. Die Verankerung des<br />

Dreibeins erfolgt mit kleinen Pfählen, die in den Meeresboden<br />

gerammt werden. „Unsere Aufgabe war es, eine Vielzahl der <strong>für</strong><br />

diese Konstruktion benötigten stählernen Stützpfeiler von Tiefladern<br />

auf ein Transportschiff zu verladen, das die Bauteile zum<br />

Standort des Windparks bringt“, bringt Sarens-Projektmanager<br />

Hendrik Sanders die Aufgabe seines Teams auf den Punkt. Doch<br />

ganz so einfach, wie es sich anhört, war der Job nicht. „Als größtes<br />

Problem erwies sich der Untergrund, der dem Gewicht des<br />

Terex-Krans ohne Vorbereitung nicht gewachsen war – zumal wir<br />

den CC 9800 <strong>für</strong> diesen Einsatz mit einem selbstangetriebenen<br />

Gegengewichtswagen ausrüsten mussten“, berichtet Kranfahrer<br />

Peter Derniest.<br />

Der Terex CC 9800 verlädt Stützpfeiler<br />

<strong>für</strong> Offshore-Windkradftpark auf ein<br />

Transportschiff<br />

Foto: Terex<br />

Aufwändige Vorbereitungsarbeiten<br />

Um den Arbeitsplatz <strong>für</strong> den Kran ausreichend zu stabilisieren,<br />

<strong>bau</strong>te das Sarens-Team auf dem Kai eine Plattform aus Betonund<br />

Stahlplatten sowie Holzplanken. Im Halbkreis um die Plattform<br />

wurde zudem eine Fahrstrecke <strong>für</strong> den Gegengewichtswagen<br />

errichtet, der mit 640 t beladen war. Der Kran selbst wurde in<br />

SSL-Konfiguration mit einem 66 m langen Hauptausleger gerüstet.<br />

Das Gegengewicht auf dem Oberwagen betrug 235 t.<br />

Damit war der CC 9800 <strong>für</strong> die bevorstehenden Hübe der Stützpfeiler<br />

bestens vorbereitet. „Wir mussten 2 verschiedene Typen<br />

von Pfeilern auf das Transportschiff verladen: Pfeiler 1 hatte eine<br />

Länge von 40 m, einen Durchmesser von 3,5 m und brachte 400 t<br />

auf die Waage; Pfeiler 2 war mit einer Länge von 70 m, einem<br />

Durchmesser von 3,9 m und einem Gewicht von 750 t deutlich<br />

schwerer und größer“, beschreibt Hendrik Sanders die Lasten.<br />

Dank der optimalen Vorbereitung des Arbeitsgeländes konnten<br />

die beiden Kranfahrer Peter Derniest und Joaquim „Chuckie“ Tegeleiro<br />

die Hübe jedoch routiniert und zügig durchführen: Um die<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 221


Industrie<br />

Pfeiler perfekt ausbalancieren zu können, war an der Unterflasche<br />

des CC 9800 eine Traverse montiert, an deren Enden Schlaufen<br />

zur Aufnahme der Last angeschlagen waren. So konnte der Kran<br />

die Pfeiler in stabiler waagerechter Position aufnehmen, sie in<br />

einem Radius von 90° schwenken und sicher auf dem Transportschiff<br />

ablegen. „Der CC 9800 erwies sich dabei als hervorragendes<br />

Arbeitsgerät: Er ist äußerst einfach zu bedienen und<br />

bietet gleichzeitig die hohe Präzision, die beim Verladen dieser<br />

Art von Last erforderlich ist“, erklärt Chuckie Tegeleiro. Und Peter<br />

Derniest ergänzt: „Bereits beim Rüsten überzeugte der Kran mit<br />

seiner montagefreundlichen Konstruktion – trotz der ungünstigen<br />

Platzverhältnisse vor Ort, verlief der Auf<strong>bau</strong> völlig problemlos.“<br />

In den folgenden Wochen kann der CC 9800 dann einen weiteren<br />

seiner Vorteile ausspielen: seine hohe Zuverlässigkeit – denn<br />

bis die Installation des kompletten Windparks, voraussichtlich<br />

2013, abgeschlossen ist, wird er noch einen Vielzahl dieser Hübe<br />

ausführen.<br />

Terex ® CC 9800<br />

Der Terex ® CC 9800 basiert auf dem bestehenden Modell Terex<br />

CC 8800-1 und verwendet die gleichen Maschinenkomponenten<br />

wie der größere Terex CC 8800-1 TWIN Gittermast-Raupenkran,<br />

der mit einer Tragkraft von 3 200 t zu den größten Mobilkranen<br />

der Welt gehört. Das maximale Lastmoment – 1122 t bei 24 m<br />

Radius und 800 t Superlift-Gegengewicht – beträgt 26 930 Metertonnen<br />

(mt). Die maximale Hauptauslegerlänge in SSL/LSL<br />

Konfiguration ist 156 m. In der typischen Konfiguration zum Heben<br />

von Windkraftanlagen hat der Kran bis zu 144 m Hauptausleger<br />

und einen 18 m Hilfsausleger, der 20° vorgeneigt ist (SSL/LSL +<br />

LF). Mit 132 m-Hauptausleger und 18 m-Verlängerung erreicht<br />

die Maschine eine Tragfähigkeit von 375 t und eine Hakenhöhe<br />

von 147 m. Die maximal mögliche SWSL-Kombination (wippbarer<br />

Hilfsausleger mit Superlift) beträgt 108 m + 120 m, daraus ergibt<br />

sich eine maximale Hakenhöhe von 223 m.<br />

Internet: www.terex.com<br />

Vortrieb der südlichen Röhre wieder auf. Während des fünfmonatigen<br />

Vortriebs übertrafen die Baustellenteams ihre Bestleistungen<br />

der 1. Röhre nochmals: sie erreichten während eines Monats<br />

eine Rekordleistung von 1 014 m in 30 Tagen.<br />

Tunneldurchschlag<br />

Foto: Herrenknecht<br />

Die Tunnelbohrmaschine von Herrenknecht (um<strong>bau</strong>barer EPB-<br />

Schild S-670, Ø 10 010 mm) bewältigte 2 unterschiedliche Bodenarten.<br />

Sie fuhr in Lockergestein (Mischung aus Sandstein und Muschelkalk)<br />

im geschlossenen EPB (Erddruckschild)-Modus und in<br />

Hartgestein (Buntsandstein) im offenen Modus.<br />

Der französische TGV benötigt von Paris nach Straßburg zurzeit<br />

2 h und 20 min.. Der weitere Aus<strong>bau</strong> in Richtung Osten auf<br />

106 km durch das Elsass bis Straßburg läuft auf Hochtouren, um<br />

die Fahrtzeit <strong>für</strong> die Passagiere ab 2016 um 30 min. zu verkürzen.<br />

Internet: www.herrenknecht.de<br />

Vortrieb im TGV-Tempo<br />

Einige Monate früher als geplant, schloss Tunnelbohrmaschine<br />

Charlotte am 25.02.2013 den Vortrieb <strong>für</strong> die beiden Röhren<br />

des „Tunnel de Saverne“ ab. Während des Vortriebs der 2. Röhre<br />

erreichten die Baustellenteams eine Rekordleistung von 1 014 m<br />

in 30 Tagen. Insgesamt absolvierte die Herrenknecht TBM eine<br />

Strecke von knapp 8 km im Hart- und Lockergestein. Der Eisenbahntunnel<br />

ist ein Teil des Abschnitts auf der TGV-Strecke Paris-<br />

Straßburg, der derzeit ausge<strong>bau</strong>t wird.<br />

Für die Unterquerung der Vogesen setzte das französische<br />

Baukonsortium Spie Batignolles TPCI – Dodin Campenon<br />

Bernard eine Tunnelbohrmaschine (TBM) von Herrenknecht ein.<br />

Die TBM hatte im November 2011 auf der Ostseite der Vogesen<br />

am Startportal bei Ernolsheim lès Saverne den Vortrieb der knapp<br />

4 km langen nördlichen Röhre aufgenommen. Mit einem zweimonatigen<br />

Vorsprung auf den Bauzeitplan konnte sie den Vortrieb<br />

der 1. Röhre Ende Juni 2012 auf der Westseite der Vogesen abschließen.<br />

Während des Vortriebs erreichten die Baustellenteams<br />

Tagesbestleistungen von bis zu 46 m.<br />

Nach dem Durchstich des 1. Tunnels wurde die Maschine demontiert<br />

und beim Startportal bei Ernolsheim lès Saverne wieder<br />

startklar gemacht. Ende September 2012 nahm „Charlotte“ den<br />

Sohleninstandhaltung mit der Wirtgen SF 2600i –<br />

effektiver und zuverlässiger Ab<strong>bau</strong> unter Tage<br />

Die Dimensionen im Steinsalz<strong>berg</strong>werk der Südwestdeutsche<br />

Salzwerke AG in Heilbronn sind beachtlich. Dazu zählt auch das<br />

über 700 km lange Streckennetz unter Tage, das fortwährend<br />

instand gehalten werden muss. Eine herausfordernde Aufgabe,<br />

welche die Wirtgen Sohlenfräse SF 2600i erfolgreich umsetzt.<br />

Beim Vortrieb durch Sprengen und Schneiden sowie durch,<br />

<strong>für</strong> die Salzgewinnung benötigte, Schwerfahrzeuge bildet sich<br />

in der Sohle eine gefährliche Kombination aus Schlaglöchern,<br />

Bodenwellen, Absätzen und Spurrillen. „Die Auswirkungen sind<br />

gravierend“, erklärt Obersteiger Herbert Hesser. „Achsen, Räder,<br />

Chassis sowie Getriebe unserer 150 im Bergwerk betriebenen<br />

mobilen Maschinen werden durch die Sohlenunebenheiten stark<br />

in Mitleidenschaft gezogen.“<br />

Die SF 2600i egalisiert mit ihrer Schneidwalze unebene Flächen<br />

und erzeugt absolut plane, gut befahrbare Sohlen mit geringem<br />

Rollwiderstand. Im Bergwerk Heilbronn beträgt die Druckfestigkeit<br />

des Salzes zwischen 20 und 25 MPa. Die SF 2600i erzielt hier<br />

bei 2,5 m Arbeitsbreite und 0,1 m Schneidtiefe Vorschubleistungen<br />

von bis zu 800 m/8-Stunden-Schicht. „So können wir unser<br />

Streckennetz stets in gutem Zustand halten“, lobt der Obersteiger.<br />

Nach dem Schneiden wird das hinter der Maschine abgelegte<br />

Material von Gradern profiliert, bewässert und abschließend verdichtet.<br />

Das Ergebnis überzeugt. Die Fahrzeiten zu den bis zu 10 km<br />

weit entfernten Arbeitsplätzen der Mitarbeiter sind deutlich kürzer,<br />

der Kraftstoffverbrauch wird um ganze 35 % reduziert. Das spart<br />

dem Unternehmen Tag <strong>für</strong> Tag bares Geld.<br />

Internet: www.wirtgen.de<br />

222 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Journal<br />

Radioaktive Abfälle sicher<br />

endlagern<br />

Fachgespräch zur Endlagerung<br />

radioaktiver Abfälle<br />

Mehr als 120 Teilnehmer konnten die<br />

Veranstalter, die DMT GmbH & Co. KG, die<br />

GNS Gesellschaft <strong>für</strong> Nuklear-Service mbH<br />

und die DBE TECHNOLOGY GmbH beim<br />

diesjährigen „2. Essener Fachgespräch<br />

Endlager<strong>berg</strong><strong>bau</strong>“ am 28.02. begrüßen. Die<br />

Vortragsveranstaltung war auch in diesem<br />

Jahr als Plattform <strong>für</strong> Fachinformationen<br />

aus 1. Hand, <strong>für</strong> den Erfahrungsaustausch<br />

und zur Kontaktpflege mit Fachkollegen sowie<br />

Vertretern der zuständigen Behörden<br />

auf reges Interesse gestoßen.<br />

Die politisch kontroversen Diskussionen<br />

um das neue Endlagersuchgesetz und die<br />

Dauer dieses Prozesses zeigen, wie anspruchsvoll<br />

es ist, politische, gesellschaftliche<br />

und verfahrenstechnische Aspekte<br />

im Umfeld der Endlagerung adäquat und<br />

möglichst im Konsens mit allen Stakeholdern<br />

zu berücksichtigen. Gleichwohl gibt<br />

es auch technische Entwicklungen an den<br />

deutschen Endlagerstandorten, über die es<br />

lohnt zu berichten. Der Blick über die Grenzen<br />

Deutschlands hinaus zeigt, welche Herausforderungen<br />

diese komplexe Aufgabe<br />

an alle beteiligten Fachdisziplinen stellt.<br />

Dr. Jürgen Krone (DBE TECHNOLOGY<br />

GmbH) berichtete daher zu Anfang über<br />

den „Internationalen Stand der Endlagerung<br />

radioaktiver Abfälle aus deutscher<br />

Sicht“. Michael Tichauer vom Institut de<br />

Radioprotection et de Sûreté Nucléaire<br />

(IRSN) erläuterte in seinem Vortrag den<br />

aktuellen Stand der Endlagerung in Frankreich<br />

und stellte die Ergebnisse des „Dossier<br />

2009“ dar. Dieser vom französischen<br />

Unternehmen Andra (L‘Agence nationale<br />

pour la gestion des déchets radioactifs) erstellte<br />

Bericht, der den aktuellen Planungsstand<br />

eines Endlagers <strong>für</strong> hochradioaktive<br />

Abfälle in Tonformationen zusammenfasst,<br />

wurde durch das IRSN einem kritischen<br />

Review unterzogen und durch konkrete<br />

Handlungsempfehlungen ergänzt.<br />

Heinrich Pettenpohl (DMT GmbH & Co.<br />

KG) stellte den aktuellen Stand zur „Lieferung<br />

von 2 Spritzmanipulatorfahrzeugen<br />

<strong>für</strong> das Endlager Konrad“ vor. Dieses laufende<br />

Projekt wird in einer Arbeitsgemeinschaft<br />

mit der Firma Herbst SMAG Mining<br />

Technologies GmbH im Auftrag der Deutschen<br />

Gesellschaft zum Bau und Betrieb<br />

von Endlagern <strong>für</strong> Abfallstoffe mbH ausgeführt.<br />

Es wurden technische Lösungen<br />

aufgezeigt, die deutlich machten, wie die<br />

Anforderungen des Planfeststellungsbeschlusses<br />

aus dem Jahr 2002 unter Beachtung<br />

des Standes von Wissenschaft<br />

und Technik erfüllt werden.<br />

Abschließend trug der technische Geschäftsführer<br />

der Asse GmbH Jens Köhler<br />

zur „Faktenerhebung in der Asse: Eine<br />

besondere Herausforderung“ vor. Anhand<br />

eines konkreten Beispiels – dem Durchbohren<br />

einer Barriere aus Bitumen in einem<br />

Abdicht<strong>bau</strong>werk und der erforderlichen<br />

Entwicklung eines Verfahrens unter den<br />

gegebenen technischen aber auch genehmigungsrechtlichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

– wurde deutlich, welche Herausforderung<br />

das vermeintlich „einfache“ Anbohren einer<br />

Einlagerungskammer an alle Beteiligten<br />

stellt. Ein Vortrag, der die Teilnehmer am<br />

„Tagesgeschäft“ der Asse teilhaben ließ.<br />

Für Teilnehmer und Veranstalter war das<br />

Essener Fachgespräch Endlager<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

auch 2013 eine wertvolle und rundum gelungene<br />

Veranstaltung. Daher luden die<br />

Gastgeber bereits vor Ort zum „3. Essener<br />

Fachgespräch Endlager<strong>berg</strong><strong>bau</strong>“ im kommenden<br />

Jahr 2014 ein.<br />

Internet: www.dmt.de<br />

HAVER & BOECKER investiert in<br />

Brasilien<br />

Freitag, der 01.03., war <strong>für</strong> HAVER &<br />

BOECKER Latinoamericana (HBL), die<br />

brasilianische Tochtergesellschaft von<br />

HAVER & BOECKER in Monte Mor/Campinas,<br />

in der Nähe von Sao Paulo, ein<br />

großer Tag. In Anwesenheit von mehr als<br />

200 Gästen aus Nord- und Südamerika,<br />

Europa und Asien wurde eine Erweiterung<br />

des Firmengebäudes feierlich eingeweiht.<br />

Für HBL war dies ein bedeutender Moment.<br />

Das Unternehmen war seit seiner<br />

Gründung vor knapp 40 Jahren stetig und<br />

solide gewachsen. Die Gebäudeerweiterung<br />

war Teil eines Investitionsprogramms<br />

der letzten Jahre, das darauf abzielt, den<br />

gestiegenen Anforderungen des brasilianischen<br />

und lateinamerikanischen Marktes<br />

gerecht zu werden. So konnte der Umsatz<br />

in Brasilien in den letzten 5 Jahren mehr als<br />

verdoppelt werden. Der steigende Anteil von<br />

Engineeringleistungen erforderte die Erweiterung<br />

der Bürofläche auf mehr als 1 500 m 2 .<br />

Gleichzeitig nutzte HAVER & BOECKER<br />

die Gelegenheit, wichtige Entscheidungen<br />

<strong>für</strong> die Zukunft der Firma zu verkünden. Die<br />

HAVER-Gruppe schuf die HAVER & BOE-<br />

CKER Holding Americas, um alle Tochtergesellschaften<br />

in Nord- und Lateinamerika<br />

technisch, finanziell und kommunikativ zu<br />

unterstützen. Die Holding wird von Adrián<br />

Gamburgo geführt, der seit vielen Jahren<br />

Geschäftsführer von HAVER & BOECKER<br />

Latinoamericana war. Diese Aufgabe<br />

nimmt nun Rodrigo Campos wahr.<br />

Die guten Geschäfte in Brasilien machten<br />

eine Erweiterung und Modernisierung der<br />

brasilianischen Tochtergesellschaft von<br />

HAVER & BOECKER erforderlich.<br />

HAVER & BOECKER Latinoamericana ist<br />

damit bestens <strong>für</strong> die Zukunft gerüstet,<br />

symbolisiert auch durch ein neues Gebäude<br />

Foto: HAVER & BOECKER<br />

Diese Maßnahmen gestatten es der<br />

HAVER-Gruppe, ihre Präsenz in Brasilien<br />

und Lateinamerica zu stärken sowie den<br />

lokalen Markt und die eigenen Mitarbeiter<br />

mit der Kultur und den Werten eines Familienunternehmens<br />

mit 125-jähriger erfolgreicher<br />

Geschichte zu führen.<br />

Die neuen Räumlichkeiten schaffen die<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> eine kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung als Lösungsanbieter<br />

<strong>für</strong> die Kunden.<br />

Internet: www.haverboecker.com<br />

Prof. Dr.-Ing. Holger Lieberwirth<br />

übernimmt Professur <strong>für</strong><br />

Aufbereitungsmaschinen<br />

Zum 01.03.2013 wurde Prof. Dr.-Ing. Lieberwirth<br />

auf den Lehrstuhl <strong>für</strong> Aufbereitungsmaschinen<br />

am gleichnamigen Institut der TU<br />

Bergakademie Frei<strong>berg</strong> berufen. Prof. Lieberwirth<br />

bekleidete zuvor Führungspositionen<br />

in der Industrie, u.a. bei ThyssenKrupp<br />

Fördertechnik, Beumer und Takraf.<br />

Prof. Dr.-Ing. Holger Lieberwirth<br />

Foto: TU BA Frei<strong>berg</strong><br />

Das Institut bildet u.a. zum „Ingenieur<br />

<strong>für</strong> Aufbereitungsmaschinen“ aus und<br />

forscht auf den Gebieten Zerkleinerung,<br />

Mischung, KLassierung, Sortierung und<br />

Agglomeration von Rohstoffen im Rahmen<br />

des Ressourcebprofiles der TU Bergakademie<br />

Frei<strong>berg</strong>.<br />

Internet: www.tu-frei<strong>berg</strong>.de<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 223


Veranstaltungen<br />

AIMS 2013<br />

4. Internationales Kolloquium<br />

„Mineral Resources and Mine<br />

Development 22. bis 23.05.2013<br />

in Aachen<br />

Das vorläufige Programm des diesjährigen<br />

Kolloquiums steht online unter www.<br />

aims.rwth-aachen.de/en/presentations<br />

zur Verfügung.<br />

Im Programm finden Sie Informationen<br />

zu:<br />

● Symposium Details<br />

● Allgemeinen Informationen<br />

● Zeitablauf der Präsentationen<br />

● Ausstellung & Anzeigenschaltung<br />

● Unterkunft und Hotelreservierung<br />

● Anreise<br />

● Anmeldung<br />

Eine Broschüre können Sie unter aism@<br />

bbk1.rwth-aachen.de anfordern.<br />

Das 1. Themengebiet des Kolloquiums<br />

– Mine Development – fokussiert sich auf<br />

Berg<strong>bau</strong>projekte:<br />

● Projektplanung, Organisation und Logistik<br />

● Schneidverfahren <strong>für</strong> Hartgestein<br />

● Maschinentechnik und Ausrüstung<br />

● Betriebliche Erfahrungen<br />

● Zukünftige Technologien<br />

● Berg<strong>bau</strong>prozesse und Ressourceneffizienz<br />

Das 2. Themengebiet von AIMS 2013 –<br />

Mineral Resources – behandelt die nachhaltige<br />

Entwicklung und Versorgung mit<br />

Rohstoffen sowie zugehörige Themen:<br />

● Politik, Strategien und Konzepte<br />

● Rohstoff Management und Versorgung<br />

(inkl. kritischer Rohstoffe)<br />

● Rechtliche Aspekte, Genehmigungsverfahren<br />

und Finanzierung<br />

● <strong>Umwelt</strong>bedingte Herausforderungen und<br />

Vorgehensweisen<br />

● Ansichten, Positionen und Forderungen<br />

von Regierungen, Wirtschaftszweigen<br />

und Unternehmen<br />

AIMS hat sich innerhalb des Berg<strong>bau</strong>s<br />

zu einer weltweit anerkannten Veranstaltungsserie<br />

entwickelt und zählt zu den<br />

führenden Plattformen des internationalen<br />

Know-How-Transfers. Das Symposium<br />

bietet mit rund 350 Teilnehmern eine<br />

ausgezeichnete Plattform <strong>für</strong> den Erfahrungsaustausch<br />

zwischen internationalen<br />

Vertretern des Berg<strong>bau</strong>s, des Tunnel<strong>bau</strong>s,<br />

der Zulieferindustrie, sowie Behörden und<br />

Forschung.<br />

Eine begleitende Ausstellung sowie die<br />

traditionelle Abendveranstaltung in der<br />

„Aula Carolina“ am 22.05.2013 eröffnet die<br />

Gelegenheit zum „Networken“ mit Fachleuten,<br />

Kunden und Kollegen.<br />

Das Kolloquium AIMS 2013 wird von<br />

Caterpillar Global Mining Europe GmbH,<br />

Minova CarboTech GmbH, Hilti Aktiengesellschaft,<br />

Sandvik Mining and Construction<br />

Europe GmbH und Maney Publishing<br />

gesponsert.<br />

Viele weitere Informationen können<br />

Sie ebenfalls unserer Internetseite www.<br />

aims.rwth-aachen.de entnehmen.<br />

Gerne steht Ihnen das Tagungssekretariat<br />

<strong>für</strong> Fragen unter der E-Mail aims@<br />

bbk1.rwth-aachen.de oder bei Miriam<br />

Wolfsteiner, Tel.: 0241/80-95673, zur Verfügung.<br />

ISM 2013 und <strong>Energie</strong> und<br />

Rohstoffe 2013<br />

Der Deutsche Markscheider-Verein e.V.<br />

lädt zum XV. internationalen ISM-Kongress<br />

(International Society for Mine Surveying)<br />

vom 16. bis 20.09.2013 nach Aachen ein.<br />

Der Kongress findet in Verbindung mit<br />

der nationalen Konferenz <strong>Energie</strong> und<br />

Rohstoffe (EuR 2013) des DMV e.V. statt.<br />

Auf dem weltweit größten Markscheider-<br />

Kongress treffen sich internationale Experten<br />

aus dem Markscheidewesen, Entscheidungsträger<br />

aus der Berg<strong>bau</strong>- und<br />

Rohstoffindustrie und Experten aus angrenzenden<br />

Geofachwissenschaften.<br />

Es werden 500 Teilnehmer erwartet.<br />

Schwerpunktthemen des Kongresses sind:<br />

● Innovative Messverfahren und Instrumente<br />

(z.B. GNSS, InSAR)<br />

● GIS und Risswerkführung<br />

● Lagerstättenmanagement und Ab<strong>bau</strong>planung<br />

● Messung und Vorausberechnung von<br />

Gebirgs- und Bodenbewegungen<br />

● Genehmigungsverfahren, <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

und Nachhaltigkeit im Berg<strong>bau</strong><br />

● Berg<strong>bau</strong>stilllegung, Alt<strong>berg</strong><strong>bau</strong> und wirtschaftlicher<br />

Wandel von Berg<strong>bau</strong>regionen<br />

● Grubenwassermanagement in allen<br />

Berg<strong>bau</strong>phasen<br />

● Erneuerbare und innovative <strong>Energie</strong>quellen<br />

(z.B. Unkonventionelles Gas,<br />

Geothermie, CCS)<br />

● Ausbildung und Rechtsfragen im Markscheidewesen.<br />

Der ISM-Kongress dient dem internationalen<br />

Wissensaustausch über Neuheiten auf<br />

dem breiten Fachgebiet des Markscheidewesens<br />

und der angrenzenden Geowissenschaften.<br />

Keynotes, Fachvorträge,<br />

Arbeitsgruppen, Exkursionen und eine begleitende<br />

Fachausstellung vermitteln den<br />

Stand der Wissenschaft und Technik. Ein<br />

touristisches Begleitprogramm und stimmungsvolle<br />

Abendveranstaltungen runden<br />

die Tagung ab.<br />

Veranstaltungsort ist das Eurogress<br />

Convention Center in Aachen. Eine Fachausstellung<br />

in nächster Nähe zu den Vortrags-<br />

und Tagungsräumen bietet Anbietern<br />

von Vermessung sinstrumenten, CADund<br />

GIS-Software und Ingenieurleistungen<br />

die Möglichkeit, sich einem internationalen<br />

Fachpublikum zu präsentieren.<br />

Ausführliche Informationen zum Tagungsprogramm,<br />

zu Sponsoring und Ausstellung<br />

finden Sie auf der Homepage<br />

www.ism-germany-2013.de.<br />

ISM 2013 Kongress-Sekretariat<br />

RWTH Aachen<br />

Institut <strong>für</strong> Markscheidewesen, Bergschadenkunde<br />

und Geophysik im Berg<strong>bau</strong><br />

Wüllnerstraße 2<br />

52062 Aachen<br />

Tel.: 0241/80-95687<br />

Fax: 0241/80-92150<br />

E-Mail: info@ism-germany-2013.de<br />

Mining Equipment<br />

Investitionsgütermesse<br />

„Future Mongolia“ im Juni 2013<br />

wieder in Ulan Bator<br />

Nach dem beachtlichen Erfolg im vergangenen<br />

Jahr wird die Investitionsgütermesse<br />

„Future Mongolia“ vom 19. bis<br />

22.06. wieder in der mongolischen Landeshauptstadt<br />

Ulan Bator durchgeführt.<br />

Der Veranstalter erwartet etwa 120 Aussteller<br />

aus verschiedenen Nationen. Auch<br />

Branchengrößen wie Caterpillar, Takraf,<br />

Thyssen-Krupp und Siemens waren beim<br />

letzen Mal dabei.<br />

Mit jährlich 2-stelligen Wachstumsraten<br />

des Bruttoinlandsproduktes zählt die<br />

Mongolei zu den sich am schnellsten entwickelnden<br />

Volkswirtschaften der Welt.<br />

Allein <strong>für</strong> 2013 prognostizieren führende<br />

Wirtschaftsforschungsinstitute einen<br />

weiteren Anstieg zwischen 15 und 18 %.<br />

Finanzexperten sprechen vom zukünftigen<br />

„Dubai des Ostens“. Gemeint ist die<br />

etwa 1,2 Mio. Bewohner zählende Landeshauptstadt<br />

Ulan Bator, wo sich das<br />

224 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Veranstaltungen<br />

Die Investitionsgütermesse „Future<br />

Mongolia“ findet vom 19. bis 22.06. wieder<br />

in der mongolischen Landeshauptstadt<br />

Ulan Bator statt. Das Foto zeigt eine Szene<br />

während der Eröffnungsfeier der 1. „Future<br />

Mongolia“ im vergangenen Jahr.<br />

Foto: VF Messen GmbH<br />

wirtschaftliche und kulturelle Leben des<br />

insgesamt 2,8 Mio. Einwohner zählenden<br />

Landes konzentriert.<br />

Der Grund <strong>für</strong> das immense Wachstum<br />

ist der in seinen Dimensionen bisher kaum<br />

abschätzbare Reichtum an Bodenschätzen,<br />

vor allem Kohle, Kupfer, Gold und<br />

seltenen Erden. Die Mongolei zählt zu den<br />

rohstoffreichsten Ländern der Erde. Im Süden<br />

der Wüste Gobi sind erst vor einiger<br />

Zeit Kohle- und Kupferlagerstätten nachgewiesen<br />

worden, die zu den größten der<br />

Welt gehören. Schon heute ist der Berg<strong>bau</strong><br />

die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle<br />

des Landes. Viele, vor allem große<br />

und international tätige Berg<strong>bau</strong>betreiber<br />

haben sich mittlerweile im Land engagiert.<br />

Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach<br />

Berg<strong>bau</strong>maschinen, vor allem <strong>für</strong> den Tage<strong>bau</strong>,<br />

in dem derzeit noch die meisten Bodenschätze<br />

gewonnen werden. Doch auch<br />

der untertätige Berg<strong>bau</strong> ist im Vormarsch.<br />

Breites Fachpublikum<br />

Mit der „Future Mongolia“, sagt Stephan<br />

A. Fischer, habe man eine Messe kreiert,<br />

die es Investitionsgüterherstellern aller<br />

Branchen erstmals ermögliche, ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen einem breiten<br />

Fachpublikum aus der Mongolei und umliegenden<br />

Ländern vorzustellen. Fischer<br />

ist Geschäftsführer des Veranstalters der<br />

„Future Mongolia“, der VF Messen GmbH,<br />

einem Unternehmen aus München. Unterstützt<br />

werden er und sein Team vom Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagen<strong>bau</strong><br />

(VDMA), der die ideelle Trägerschaft<br />

<strong>für</strong> die „Future Mongolia“ übernommen<br />

hat. Mit mehr als 3 000 Mitgliedsunternehmen,<br />

die insgesamt mehr als 900 000 Mitarbeiter<br />

beschäftigen, zählt der VDMA zu<br />

den größten und einflussreichsten Industrieverbänden<br />

Europas.<br />

An der 1. „Future Mongolia“, im Mai<br />

vergangenen Jahres, nahmen rund 100<br />

Aussteller aus 14 Nationen teil. Fischer<br />

rechnet damit, diese Zahl bei der kommenden<br />

Veranstaltung übertreffen zu können.<br />

Die Aussteller seien, wie eine Befragung<br />

ergeben habe, fast durchweg zufrieden<br />

gewesen. Neue Kundenkontakte konnten<br />

geknüpft und teilweise auch Geschäfte<br />

vor Ort abgeschlossen werden. Begleitet<br />

wird die Messe von einem umfangreichen<br />

Tagungsprogramm, in das Vertreter staatlicher<br />

und privater Organisationen, Institutionen<br />

und Firmen aus der Mongolei eingebunden<br />

werden sollen.<br />

3000 m 2 Hallenflächen<br />

Veranstaltet wird die „Future Mongolia“<br />

wieder im und um den, direkt neben dem<br />

internationalen Flughafen von Ulan Bator<br />

liegenden, Sportkomplex „Buyant Ukhaar“.<br />

Alles in allem stehen 3 000 m 2 Hallen- und<br />

4 500 m 2 Freiflächen zur Verfügung. Gefördert<br />

wird die Messe von der mongolischen<br />

Landesregierung, der Stadt Ulan Bator<br />

und der Bundesrepublik Deutschland. Nähere<br />

Informationen sowie Anmeldeformulare<br />

<strong>für</strong> Aussteller sind im Internet oder per<br />

Telefon unter 089/244419370 erhältlich.<br />

Internet: www.future-mongolia.com<br />

„Kohle.Global“<br />

Eine Sonderausstellung des Ruhr<br />

Museums im Wechselausstellungsraum<br />

auf der 12-Meter-Ebene der<br />

Kohlenwäsche<br />

15.04. bis 24.11.2013<br />

Auf Zeche Zollverein wird wieder Kohle<br />

gebunkert. Das Ruhr Museum zeigt<br />

„Kohle.Global“, die große Ausstellung zu<br />

einem Thema von weltweiter Bedeutung.<br />

Nie zuvor wurde so viel Kohle abge<strong>bau</strong>t<br />

und verbraucht wie heute. Nahezu jedes<br />

3. Land der Erde ist Kohleproduzent, fast<br />

alle Staaten sind Kohleverbraucher. Kohle<br />

ist Teil der Weltwirtschaft: Kohle wird global<br />

finanziert, gehandelt und transportiert.<br />

„Kohle.Global“ zeigt die Gegenwart der<br />

Kohle und ihre Entstehung im Zuge der<br />

Erdgeschichte. Die Ausstellung stellt die<br />

pflanzlichen Produzenten der fossilen<br />

<strong>Energie</strong>quelle und die Produzenten auf<br />

dem Kohle-Weltmarkt, die Wanderung der<br />

Kontinente mit ihren Kohlelagerstätten und<br />

die Transportwege der Kohle aus den globalen<br />

Kohlerevieren zum Verbraucher vor.<br />

Sie zeigt die Speicherung von CO 2 in der<br />

Kohle über Millionen von Jahren und dessen<br />

kurzfristige Freisetzung durch Verbrennung.<br />

Sie visualisiert die Wälder mit ihren<br />

urtümlichen Pflanzen, aus denen die Kohle<br />

entstand, und die Kohlelandschaften der<br />

Gegenwart mit riesigen Tage<strong>bau</strong>en, Megastädten<br />

und rauchenden Schornsteinen.<br />

„Kohle.Global“ ist eine Weltreise zu den<br />

Kohlerevieren der anderen, von Spitz<strong>berg</strong>en<br />

bis Feuerland, von Indonesien bis<br />

Südafrika, von Wyoming bis Sibirien. Es<br />

kommt zu faszinierenden Begegnungen<br />

mit verschiedenen „Kohlemenschen“, die<br />

das schwarze Gold fördern, mit ihren unterschiedlichen<br />

Kulturen und mit der Vielfalt<br />

und Ungleichzeitigkeit ihrer Arbeitswelten.<br />

Die Ausstellung beschreibt den <strong>Energie</strong>hunger<br />

der alten und neuen Industriegesellschaften<br />

und schärft das Bewusstsein<br />

<strong>für</strong> die Folgen und Chancen der Globalisierung,<br />

die Grenzen des Wachstums, den<br />

Umgang mit Rohstoffen und <strong>für</strong> Fragen der<br />

Verteilungsgerechtigkeit. Im Kohlekosmos<br />

geht es um die großen Zukunftsfragen unserer<br />

Zeit.<br />

Öffnungszeiten<br />

täglich 10.00 bis 18.00 Uhr<br />

24., 25. und 31.12. geschlossen<br />

Eintritt<br />

6,- € , ermäßigt 4,- € , Kinder und<br />

Jugend-liche bis 14 Jahre sowie Schülerund<br />

Studierendengruppen<br />

im Rahmen einer<br />

gebuchten Führung frei, Gruppenermäßigungen<br />

und Kombitickets erhältlich<br />

Gruppenführungen<br />

90 min., 70,- € plus 5,- € Eintritt/Person,<br />

Schüler- und Studierendengruppen 50,- €,<br />

max. 20 Teilnehmer, Fremdsprachen auf<br />

Anfrage<br />

Öffentliche Führungen<br />

90 min., 3,- €/Person plus Eintritt, max.<br />

20 Teilnehmer, Donnerstag und Samstag<br />

14.00 Uhr, Sonntag 11.00 Uhr<br />

Kombiführung mit dem Denkmalpfad<br />

ZOLLVEREIN®<br />

120 min.: 110,- € (dt.)/120,- € (engl.);<br />

180 min.: 135,- € (dt.)/150,- € (engl.), plus<br />

5,- € Eintritt/Person, max. 20 Teilnehmer<br />

Anmeldung und Buchung<br />

Ruhr Museum<br />

UNESCO-Welterbe Zollverein<br />

Areal A [Schacht XII], Kohlenwäsche [A 14]<br />

Gelsenkirchener Str. 181<br />

45309 Essen<br />

Besucherdienst Ruhr Museum<br />

Montag bis Freitag von 9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Tel.: 0201/24681444<br />

Fax: 0201/24681445<br />

E-Mail: besucherdienst@ruhrmuseum.de<br />

Internet: www.ruhrmuseum.de<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 225


<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />

Am 18.02 und 04.03.2013 hatte<br />

jeweils 1 Gruppe des BV TFH<br />

zu Bochum die Möglichkeit, das<br />

Versuchsendlager<strong>berg</strong>werk Asse<br />

II in Remlingen im Landkreis<br />

Wolfenbüttel in der Nähe von<br />

Braunschweig zu besichtigen.<br />

Jeweils um 06.30 Uhr morgens<br />

ging es vom Parkplatz der TFH<br />

Georg Agricola zu Bochum mit<br />

einem Kleinbus ins 320 km entfernte<br />

Remlingen zur Schachtanlage<br />

Asse II. Dort angekommen<br />

wurden wir herzlich im dortigen<br />

Besucherzentrum begrüßt und wir<br />

bekamen, bei Kaffee und belegten<br />

Brötchen als Stärkung <strong>für</strong><br />

die anstehende Grubenfahrt, eine<br />

Einführung zur Geschichte und<br />

Problematik der Schachtanlage<br />

Asse.<br />

Die Schachtanlage Asse bestand ehemals<br />

aus 3 aktiven Schachtanlagen, die<br />

Anfang 1900 zur Gewinnung von Steinund<br />

Kalisalz erschlossen wurden.<br />

In den Jahren 1909 bis<br />

1964 wurde in diesen Schachtanlagen<br />

gefördert. Von den<br />

ehemaligen Anlagen ist heute<br />

nur noch die Schachtanlage<br />

Asse II befahrbar.<br />

Die Schachtanlage Asse II<br />

hatte einmal eine Endteufe von<br />

957 m. Dort befand sich bis in<br />

die 90er Jahre der Forschungsbereich<br />

der Schachtanlage.<br />

Dieser Bereich wurde aber vor<br />

einigen Jahren verfüllt und ist<br />

heute nicht mehr zugänglich.<br />

Die heutige Endteufe liegt bei<br />

ca. 800 m.<br />

Nach dem Ende der Steinund<br />

Kalisalzgewinnung im Jahre<br />

1964 ging die Anlage 1965 in<br />

die Hand des Bundes über und<br />

wurde in ein Versuchslager <strong>für</strong><br />

schwach- und mittelradioaktive<br />

Stoffe umgewandelt. Von<br />

1967 bis 1978 wurden in 13<br />

ehemaligen Ab<strong>bau</strong>kammern in<br />

725 m bis 750 m Teufe und von<br />

Exkursion zum<br />

Versuchsendlager<strong>berg</strong>werk Asse<br />

1 Grubenhohlräume in der Schachtanlage Asse mit den rot<br />

gekennzeichneten Einlagerungskammern<br />

Grafik: Helmholtz Zentrum München<br />

Deutsches Forschungszentrum <strong>für</strong><br />

<strong>Umwelt</strong> und Gesundheit (HMGU)<br />

1972 bis 1977 in 511 m Tiefe<br />

ca. 126 000 Fässer radioaktiver<br />

Müll mit verschiedenen Techniken,<br />

stehend oder liegend gestapelt,<br />

lose verkippt oder per Abseiltechnik<br />

eingelagert.<br />

Diese Kammern befinden sich alle<br />

entlang der Südflanke des Steinsalzvorkommens.<br />

Und genau hier beginnen die<br />

Probleme: Das Salzvorkommen dort ist in<br />

den Ab<strong>bau</strong>bereichen durch den Kammer-<br />

Pfeiler Ab<strong>bau</strong> stark ausgehöhlt worden<br />

und hat dadurch seine Stabilität verloren,<br />

denn die Kammern wurden nach Ab<strong>bau</strong>ende<br />

nicht wieder verfüllt. Der Gebirgsdruck<br />

sorgte und sorgt auch heute, genauso<br />

wie im Ruhrgebiet, da<strong>für</strong>, dass sich die<br />

Strecken und Ab<strong>bau</strong>bereiche verformen<br />

und einbrechen. Auch entstehen durch die<br />

Verformung des Salzgesteins starke Klüftungen,<br />

die dem Grundwasser den Weg<br />

zum Eindringen ins Bergwerk ermöglichen.<br />

An der Südflanke ist dies besonders<br />

gefährlich, da die Steinsalzschicht dort<br />

sehr dünn ist und dahinter der sogenannte<br />

„Rotanhydrid“ liegt, der sehr einfach auch<br />

durch bereits salzgesättigtes Wasser gelöst<br />

werden kann.<br />

Nach dieser interessanten und überraschend<br />

offenen Einführung ging es dann<br />

zum Hauptteil der Befahrung, der Grubenfahrt.<br />

Wer schon einmal eine Grubenfahrt<br />

gemacht hat, ist einen Zaun um das<br />

Bergwerk und ein Pförtnerhäuschen am<br />

Bergwerkseingang gewöhnt. Eine vorherige<br />

strafrechtliche Überprüfung und Sicherheitsuntersuchung<br />

wie am Flughafen<br />

hatte jedoch wohl keiner der BV-Mitglieder<br />

erwartet. Da die Schachtanlage Asse II<br />

unter Atomrecht steht, wird hier sehr genau<br />

darauf geachtet, wer herein möchte<br />

und noch genauer wird darauf geachtet,<br />

wer wieder herauskommt und am Ende<br />

womöglich noch etwas mitnimmt!<br />

Nach dieser Untersuchung empfing uns<br />

unsere Begleitung vom Besucherservice<br />

der Asse GmbH, Annette Palitz, die sich<br />

während der Befahrung <strong>für</strong> uns als wohl<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong>lich am besten informierte Germanistin<br />

der Welt herausstellen sollte. Unterstützt<br />

wurde sie vom BV-Mitglied Bernd<br />

Frommenkord, der ebenfalls bei der Asse<br />

GmbH angestellt ist.<br />

Bergmännisch eingekleidet, mit Sauerstoffselbstretter<br />

und Dosimeter, einer Art<br />

Geigerzähler zur Strahlungsmessung<br />

ausgestattet, ging es<br />

dann mit dem Förderkorb auf<br />

die 490 m Sohle, wo uns angenehme<br />

25° Grad empfingen.<br />

Dort angekommen erklärte<br />

uns Frau Palitz anhand eines<br />

Grubenplanes den genauen<br />

Auf<strong>bau</strong> des ehemaligen Salz<strong>berg</strong>werkes<br />

und die Einlagerungsbereiche<br />

der schwach<br />

bis mittelradioaktiven Stoffe<br />

(Bild 1).<br />

Danach ging es zu einem<br />

der wichtigsten Bereiche, der<br />

zentralen Grubenwassersammelstelle.<br />

Zwischen 500 und<br />

600 m Teufe dringt Grundwasser<br />

durch Klüfte, die durch den<br />

Gebirgsdruck entstanden sind,<br />

ins Grubengebäude ein. Da<br />

die Ab<strong>bau</strong>kammern, wie oben<br />

erwähnt, in der Vergangenheit<br />

nicht verfüllt wurden, brachen<br />

diese mit der Zeit unter<br />

dem Gebirgsdruck ein und so<br />

verbanden sich die Kammern<br />

untereinander. Durch diese<br />

Verbindungen fließt das Grubenwasser<br />

nun von oben nach<br />

unten durch das Grubenge-<br />

226 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />

bäude bis zur 658 m Sohle. Ab dort ist die<br />

Salzbarriere in Takt, da man dort u.a. ab<br />

den 1990er Jahren die Kammern per Einblasverfahren<br />

zumindest größtenteils stabilisiert<br />

hat. Jedoch verformen sich auch<br />

diese Kammern noch etwas, da sie nicht<br />

komplett verfüllt wurden und erst durch<br />

eine Kompaktierung einen Kraftschluss<br />

erreichen.<br />

2 Sammelbecken auf der 490 m Sohle<br />

Foto: Benedikt Strobel<br />

Um das salzhaltige Wasser daran zu<br />

hindern, das Grubengebäude weiter aufzuweichen<br />

und den noch leichter löslichen<br />

Rotanhydrid anzugreifen, wird das Wasser<br />

auf der 658 und 750 m Sohle und noch an<br />

einigen anderen Stellen in Sümpfen aufgefangen<br />

und in 3 speziell mit Folie und<br />

Kies abgedichtete Becken auf die 490 m<br />

Sohle hochgepumpt. Um Verdunstung<br />

vorzubeugen, sind diese Becken zusätzlich<br />

abgedeckt (Bild 2). Das dort aufgefangene<br />

Wasser ist nicht radioaktiv belastet<br />

und wird, nachdem es „freigemessen“,<br />

also <strong>für</strong> unbedenklich erklärt wurde, nach<br />

Über Tage abgepumpt und zur Verfüllung<br />

des ehemaligen Salz<strong>berg</strong>werks „Maria<br />

Glück“ der Kali und Salz AG bei Hofer genutzt.<br />

Das Wasser ist aber nicht nur <strong>für</strong> die<br />

Stabilität des Bergwerks gefährlich, sondern<br />

auch <strong>für</strong> die Kammern mit den radioaktiv<br />

belasteten Stoffen.<br />

So dringt das Wasser vereinzelt in die<br />

Kammern und wäscht dort radioaktive<br />

Stoffe und Toxine aus beschädigten und<br />

verrosteten Fässern aus. Dies ist in einem<br />

Pumpensumpf vor der Lagerkammer 12<br />

nachweisbar. Das dort aufgefangene<br />

Wasser ist mit Cäsium 137 belastet und<br />

muss daher in speziellen Behältern gesammelt<br />

werden. Jahrelang wurde dieses<br />

kontaminierte Wasser in die Forschungsbereiche<br />

in 975 m Teufe verkippt, dies<br />

wurde jedoch nach Übernahme durch das<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Strahlenschutz, das das<br />

Bergwerk mit ca. 1 500 direkt und indirekt<br />

dort beschäftigten Mitarbeitern betreibt,<br />

untersagt. Heute wird das kontaminierte<br />

Wasser gesammelt und speziell nach geltendem<br />

Atomrecht entsorgt.<br />

Insgesamt aber muss an dieser Stelle<br />

festgehalten werden, dass im Gegensatz<br />

zur kursierenden Meinung in Bezug auf die<br />

Asse, unter Tage die Strahlung geringer<br />

ist als über Tage! Nur an einigen wenigen<br />

Stellen sehr nah an den Lagerkammern<br />

ist eine geringe und nicht direkt schädliche<br />

Strahlung im Alpha- und Beta-Bereich<br />

überhaupt messbar. Das Atomrecht wird<br />

hier wirklich rigoros durchgesetzt, was<br />

sich leider in bestimmten Verfahren als<br />

sehr erschwerend und zeitraubend auswirkt.<br />

Aber dazu im späteren Verlauf mehr.<br />

Nachdem wir neben der zentralen Wasserhaltung,<br />

wie es im Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

heißen würde, noch die Werkstätten auf<br />

dieser Ebene besichtigt hatten, ging es zu<br />

einem technisch interessanten Bereich,<br />

der Abseilanlage. Zwischen 1972 und<br />

1977 wurden 1 301 Fässer mit 90 % mittelradioaktiven<br />

Abfällen mit einer speziellen<br />

Magnetabseilanlage in die Kammer 8a in<br />

511 m Teufe abgelassen (Bild 3).<br />

Wer sich vielleicht daran erinnert: Diese<br />

Anlage wurde in den 1980er Jahren einmal<br />

in einer Folge zum Thema Atomkraft<br />

in der „Sendung mit der Maus“ gezeigt.<br />

Die Anlage könnte im Falle einer Rückholung<br />

wieder in Betrieb genommen werden.<br />

Nachdem wir diesen Teil der Besichtigung<br />

abgeschlossen hatten, ging es mit<br />

dem Korb nun auf die 725 m Sohle, in<br />

die Nähe der 12 Einlagerungskammern.<br />

Dort nahmen wir zuerst den 2. Schacht<br />

in Augenschein. Dieser ist, wie die meisten<br />

wohl annehmen, kein normal ausge<strong>bau</strong>ter<br />

Schacht mit großer Förderanlage<br />

und Bewetterungsaufgabe. Er ist eher ein<br />

kleiner Hilfsschacht mit Notförderanlage.<br />

Sämtliche Material-, Personal- und Wetterbewegungen<br />

gehen durch den einzigen<br />

Hauptschacht. Während des aktiven<br />

Gewinnungsbetriebes gab es eine große<br />

Anzahl an Blindschächten und Rolllöchern,<br />

die heute verfüllt sind bzw. verfüllt<br />

werden. Im Füllort des Hilfsschachtes<br />

konnten wir dann die Kraft des Gebirges<br />

betrachten (Bild 4). Nun kann man auch<br />

verstehen, warum es so viele Probleme<br />

mit der Standsicherheit gibt. Wenn schon<br />

Stahlträger einknicken wie Streichhölzer,<br />

wird Salz nicht mehr Widerstand leisten.<br />

4 Verformte T-Stahlträger<br />

Foto: Benedikt Strobel<br />

3 Magnetabseilanlage<br />

Foto: Benedikt Strobel<br />

Um jedoch weitere Verformungen zu<br />

verhindern, verwendet man spezielle<br />

<strong>berg</strong>männische Verfahren wie Ankertechnik,<br />

TH-Stahlbogenaus<strong>bau</strong> und einen<br />

speziellen Salzbeton aus salzhaltigem<br />

Anmachwasser und Magnesiumoxidpulver,<br />

um Strecken und Pfeiler abzustützen.<br />

Die spezielle Baustoffmischanlage konnten<br />

wir in einer Nebenstrecke in Schachtnähe<br />

besichtigen und Frau Palitz erklärte uns<br />

die Problematik dieses Salzbetons: Dieser<br />

muss vor Ort angemischt werden, da er<br />

recht schnell und unter starker Abbindungswärme<br />

erhärtet und daher nur über kurze<br />

Strecken gepumpt werden kann. Daher ist<br />

die Anlage komplett auf Rädern verfahrbar.<br />

Zum Schluss ging es noch, leider nur in<br />

die Nähe und per Video zugeschaltet, zur<br />

Kammer Nr. 7. Kammer Nr. 7 ist eine von 2<br />

Lagerkammern, die <strong>für</strong> eine Untersuchung<br />

des Zustandes des eingelagerten Mülls,<br />

angebohrt werden soll (Bild 5). Hier<strong>für</strong> war<br />

ein über Monate hingezogenes Planungsund<br />

Genehmigungsverfahren notwendig,<br />

um diese Untersuchung überhaupt beginnen<br />

zu lassen. Da die Sicherheit der Arbeiter<br />

und der <strong>Umwelt</strong>schutz an erster Stelle<br />

steht, musste das Bundesamt <strong>für</strong> Strahlenschutz<br />

einen großen technischen Aufwand<br />

mit speziellen Maschinen und Abdichtungstechniken<br />

betreiben, um einen Austritt radioaktiver<br />

Stoffe zu verhindern. Hier spielt<br />

auch das oben erwähnte Atomrecht wieder<br />

eine große und verkomplizierende Rolle.<br />

Spätestens hier konnte man nun verstehen,<br />

warum das Thema Asse so langwierig<br />

und kompliziert ist: Eine Menge<br />

Auflagen und viele, in der Vergangenheit<br />

vermeidbare, Fehler verkomplizieren die<br />

Arbeit vor Ort und werden noch <strong>für</strong> Jahre<br />

<strong>für</strong> Beschäftigung sorgen. Denn letztendlich<br />

muss etwas mit dem Müll in der Asse<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 227


<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />

passieren. Hier<strong>für</strong> und <strong>für</strong> die Schließung<br />

der Asse gibt es 3 Lösungen:<br />

1. Die Rückholung des radioaktiven Mülls<br />

und Lagerung über Tage.<br />

2. Die Abfälle in tiefere, in 1200 m Teufe<br />

liegende und neu aufzufahrende Bergwerksbereiche<br />

bringen und dort einzulagern.<br />

3. Die Abfälle dort zu lassen wo sie sind<br />

und sie mit Salzbeton eingießen.<br />

Alle 3 Lösungen haben Vor- und Nachteile.<br />

Favorisiert wird aktuell die 1. Lösung,<br />

da sie weitgehend maschinell und ohne<br />

Gefährdung der Arbeiter vollzogen werden<br />

kann. Problematisch ist es aber, was<br />

man mit den rückgeholten, teilweise oder<br />

größtenteils beschädigten Fässern tut und<br />

wo man sie lagert. Ein Endlager an der<br />

mus<br />

nicht gerade ein kleines Ziel.<br />

Bevor man sich aber mit diesem Thema<br />

5 Bohrbereich vor Kammer 7<br />

Grafik: Asse GmbH<br />

praktisch befasst, muss erst einmal da<strong>für</strong><br />

gesorgt werden, dass eine Rückholung<br />

überhaupt realisiert werden kann und das<br />

Bergwerk Asse nicht von alleine kollabiert.<br />

Diese Arbeiten werden noch einige Jahre<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Mit all diesen Eindrücken einer mal<br />

ganz anderen Berg<strong>bau</strong>welt ging es nach<br />

knapp 3 Stunden Befahrung wieder nach<br />

über Tage. Bevor man jedoch in den Förderkorb<br />

durfte, musste sich noch jeder<br />

an einer Messstation am Schacht an den<br />

Händen und den Fußsohlen freimessen.<br />

Auch durfte das Dosimeter Über Tage keine<br />

Strahlung anzeigen, was es auch bei<br />

keinem der Mitfahrer tat.<br />

Nachdem wir dann geduscht hatten<br />

und uns noch einmal durchsuchen lassen<br />

mussten, ging es wieder Richtung Bochum.<br />

Aber natürlich nicht, ohne sich bei<br />

unseren beiden hervorragend informierten<br />

Begleit- und Führungspersonen Annette<br />

Palitz und BV-Kamerad Bernd Frommenkurd<br />

mit dem <strong>berg</strong>männischen Fahrstock<br />

als Geschenk zu bedanken!<br />

Benedikt Strobel<br />

BV TFH zu Bochum<br />

Buchbesprechung<br />

Aspekte der Nachhaltigkeit bestimmen<br />

die Richtung zukunftweisender Gebäudekonzepte.<br />

Dabei werden die Zukunftsfähigkeit<br />

und Ressourcenschonung insbesondere<br />

an der <strong>Energie</strong>effizienz gemessen.<br />

Die Mitgliedsländer der Europäischen<br />

Union müssen ihre Regeln an die EU-<br />

Richtlinie <strong>für</strong> energieeffiziente Gebäude<br />

2010 anpassen. Diese erlaubt ab 2020 nur<br />

noch Passiv- und Nullenergie-Neu<strong>bau</strong>ten<br />

und fordert energieeffiziente Sanierungen<br />

im Bestand. Deutschland wird die <strong>Energie</strong>einsparverordnung<br />

EnEV 2009 zur<br />

EnEV 2014 novellieren. Der Referentenentwurf<br />

liegt vor und wird nach Anhörung,<br />

Kabinettsbeschluss, Annahme in Bundesrat<br />

und Bundestag schließlich in Brüssel<br />

bestätigt und voraussichtlich Mitte 2013<br />

verkündet werden, um zum 01.01.2014<br />

inkraftzutreten.<br />

Seit April 2012 gibt es das Bewertungssystem<br />

Nachhaltiges Bauen <strong>für</strong> Bundesgebäude<br />

(BNB) <strong>für</strong> den Neu<strong>bau</strong> von Büround<br />

Verwaltungsgebäuden. Hier<strong>für</strong> hatte<br />

das Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung (BMVBS) in Zusammenarbeit<br />

mit der Deutschen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) und<br />

wissenschaftlich begleitet durch das Bundesinstitut<br />

<strong>für</strong> Bau-, Stadt- und Raumforschung<br />

(BBSR) einen Kriterienkatalog<br />

zur ganzheitlichen Betrachtung und Bewertung<br />

von Nachhaltigkeitsaspekten <strong>für</strong><br />

Gebäude entwickelt.<br />

Für die Gesamtbewertung werden außerdem<br />

verschiedene energetische Gebäudestandards<br />

herangezogen, die im<br />

Bauphysik-Kalender 2013<br />

Bauphysik-Kalender 2013 erläutert und<br />

verglichen werden. Die wichtigsten in<br />

Deutschland jetzt schon verwendeten<br />

Zertifizierungssysteme zur Nachhaltigkeitsbeurteilung<br />

sind DGNB (Deutsche<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> nachhaltiges Bauen),<br />

LEED (Leadership in Energy and Environmental<br />

Design/U.S. Green Building<br />

Council) und BREEAM (Building Research<br />

Establishment's Environmental<br />

Assessment Method/UK).<br />

Das Instrumentarium <strong>für</strong> Entwurf und<br />

Bemessung energetischer Konzepte unter<br />

Einbeziehung der licht- und wärmedurchlässigen<br />

Gebäudehülle sowie der<br />

Heizungs- und Klimatechnik, Beleuchtung<br />

und stromerzeugenden Anlagen liefert<br />

DIN V 18599 „Energetische Bewertung<br />

von Gebäuden – Berechnung des Nutz-,<br />

End- und Primärenergiebedarfs <strong>für</strong> Heizung,<br />

Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser<br />

und Beleuchtung“ Teile 1 bis 10 in der<br />

aktuellen Fassung von Dezember 2011.<br />

Alle 10 Normteile werden aus 1. Hand <strong>für</strong><br />

die Praxis kommentiert.<br />

An die Planungspraxis werden also hohe<br />

Anforderungen gestellt, daher zeigen<br />

Ausführungsbeispiele z.B. nachhaltige<br />

<strong>Energie</strong>konzepte <strong>für</strong> Nichtwohngebäude,<br />

energetische Sanierung mit vorgefertigten<br />

Bauteilen und energetische Stadtsanierung.<br />

Das Kompendium der Wärmedämmstoffe<br />

sowie ein aktueller Beitrag über lastabtragende<br />

Wärmedämmungen sind Planungsgrundlagen<br />

<strong>für</strong> die tägliche Praxis.<br />

Auf aktuellem Stand sind außerdem die<br />

Materialtechnischen Tabellen.<br />

Hrsg.: Nabil A. Fouad<br />

Bauphysik-Kalender 2013<br />

Nachhaltigkeit und <strong>Energie</strong>effizienz<br />

ISBN: 978-3-433-03019-6, 139,- €,<br />

Preis im Fortsetzungsbezug 119,- €<br />

Wilhelm Ernst & Sohn<br />

Verlag <strong>für</strong> Architektur und technische<br />

Wissenschaften GmbH & Co. KG<br />

Rotherstraße 21<br />

10245 Berlin<br />

Tel.: 030/47031-292<br />

Fax: 030/47031-230<br />

Internet: www.ernst-und-sohn.de<br />

228 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />

Exkursion zum Bergwerk Prosper-Haniel –<br />

Standort Schacht Franz Haniel<br />

Zum Besuch des Leitstandes<br />

Franz-Haniel und des Servicebereichs<br />

Technik & Logistik fanden<br />

sich am 15.05.2012 19 Teilnehmer<br />

des BV Oberhausen auf dem<br />

dortigen Parkplatz ein.<br />

Im Besprechungsraum des Kellerbereichs<br />

begrüßten uns Herr<br />

Müller, Bereichsleiter Elektro- und<br />

Steuerungstechnik vom Servicebereich<br />

Technik & Logistik, sowie<br />

Herr Eisermann von der Abteilung<br />

Öffentlichkeitsarbeit des Bergwerks<br />

Prosper-Haniel. Zunächst<br />

stellte Herr Eisermann das Bergwerk<br />

Prosper-Haniel (Bild 1) vor.<br />

1 Vortrag von Herrn Eisermann<br />

Foto: H.-J. Vennemann<br />

Am Standort Franz Haniel betreibt das<br />

Bergwerk 2 Schächte und hat einen Teil<br />

des Platzbetriebes zur Verfügung.<br />

Der Schacht 1 hat eine Teufe von 557 m<br />

und ist ein reiner Wetterschacht. Über ihm<br />

steht ein kleines Gerüst, das eine Seilscheibe<br />

<strong>für</strong> eine Befahrungsbühne trägt.<br />

Die Grubenlüfter stehen in der ehemaligen<br />

Elektrowerkstatt auf der 3. (557 m) Sohle.<br />

Schacht 2 ist ein einziehender Schacht,<br />

er hat eine Teufe von 1 077 m (Bild 2).<br />

Über ihm erhebt sich seit mehr als 60 Jahren<br />

ein Doppelbockgerüst. Die südliche<br />

Förderung (Seilscheiben links) ist als<br />

Gestellförderung ausgeführt. Die nördliche<br />

Förderung wird als Skip-Förderung<br />

mit 2 Gefäßen (Nutzlast 22 t/Gefäß) <strong>für</strong><br />

Wasch<strong>berg</strong>e betrieben. Dabei werden die<br />

Wasch<strong>berg</strong>e von der 5. Sohle zu Tage gebracht<br />

und über einen Bunker auf Schwer-<br />

LKWs bzw. Muldenkipper verladen.<br />

Diese Fahrzeuge bringen die Wasch<strong>berg</strong>e<br />

über Werksstraßen zur Schöttelhalde.<br />

Die Skipgefäße werden von einem<br />

Messband auf der 5. (786 m) Sohle befüllt.<br />

Das Band erhält die Wasch<strong>berg</strong>e über einen<br />

Bunker. Dieser wird von der ca. 3 km<br />

langen Bandstraße auf der 5. Sohle und<br />

einen weiteren Bunker beschickt. Letzter<br />

Bunker erhält die Wasch<strong>berg</strong>e über das<br />

Förder<strong>berg</strong>band im Untergurt. Der Untergurt<br />

wird in der Förder<strong>berg</strong>halle von Bandstraße<br />

Aufbereitung Prosper II im Bottroper<br />

Süden beladen. Im O<strong>berg</strong>urt des<br />

Förder<strong>berg</strong>bandes wird die Kohle aus dem<br />

Niveau der 5. Sohle zu Tage gebracht. Zubringer<br />

ist das Beschleunigungsband und<br />

ein daran anschließender 2,2 km langer<br />

Gurtförderer, der die Kohle von der Bandstraße<br />

1 000 m Sohle aus dem Norden des<br />

Bergwerkes auf das Niveau von 783 m zur<br />

Kehre Beschleunigungsband transportiert.<br />

2 Doppelbockgerüst Schacht 2<br />

Foto: H.-J. Vennemann<br />

Am Standort Franz-Haniel arbeitet auch<br />

die Hauptwasserhaltung auf der 1 000 m<br />

Sohle in Schachtnähe. Zum Bergwerk<br />

zählen neben den Standorten Franz-Haniel<br />

und Prosper II mit Aufbereitung, Ausbildung<br />

und Förder<strong>berg</strong> noch 3 weitere<br />

Schachtanlagen.<br />

Prosper IV Schacht 9 (1 000 m Teufe)<br />

dient der Seilfahrt, dem Materialtransport<br />

und ist Haupt-Abwetterschacht. Prosper V<br />

Schacht 10 (Teufe 1 316 m) ist einziehender<br />

Haupt-Material- und Seilfahrtsschacht. An<br />

seinem Standort ist auch die Werksdirektion<br />

angesiedelt. Außerdem werden über den<br />

Schacht Hünxe die Abwetter aus dem Baufeld<br />

Haniel-West abgesaugt.<br />

Im Mai 2012 arbeiteten 4 211 Mitarbeiter<br />

auf diesem Bergwerk. Die Kohlegewinnung<br />

erfolgte zu diesem Zeitpunkt in<br />

4 Bauketten mit Hobelbetrieben. 9 Teilschnittmaschinen<br />

waren im Einsatz. Im<br />

konventionellen Streckenvortrieb wurden<br />

9 Strecken aufgefahren.<br />

3 Leitwarte Franz-Haniel<br />

Foto: H.-J. Vennemann<br />

Beim Vortrag von Herrn Müller wurde<br />

die Leitwarte und Leitwartentechnik zur<br />

Automatisierung von Bergwerksprozessen<br />

vorgestellt. Untergebracht im Gebäude<br />

der ehemaligen Bergberufsschule sind<br />

die Grubenwarte, die Ab<strong>bau</strong>warten und<br />

die zentrale Softwareabteilung. Es umfasst<br />

478 m 2 Grundfläche und 3 Geschosse.<br />

Die Raum- und Arbeitsplatzgestaltung<br />

erfolgte nach ergonomischen Erkenntnissen.<br />

Technische Voraussetzung <strong>für</strong> den<br />

Betrieb sind 180 km Datenübertragung<br />

über Lichtwellenleiternetze. Im Gebäude<br />

wurden 12 000 m <strong>Energie</strong>leitungen<br />

und 32 000 m IT-Verkabelung ver<strong>bau</strong>t.<br />

Weiter sind installiert: 3 Großbildwände<br />

(1 x 10 x 50“ Cubes und 2 x 8 x 50“ Cubes),<br />

224 Monitore (14 x 65“ und 210 x bis 22“),<br />

und 49 Telefone bzw. 20 Wechselsprechstellen.<br />

Auch sind 260 leistungsfähige<br />

Steuerungen Voraussetzung <strong>für</strong>, leistungsstarke<br />

Sensorik und Aktorik der automatisierten<br />

und autonomen Maschinen in<br />

Vorleistung, Infrastruktur und Gewinnung<br />

(Bilder 3 und 4).<br />

Im Kellergeschoss befinden sich die<br />

redundante <strong>Energie</strong>einspeisung inklusive<br />

Notstromversorgung (USV). Redundant<br />

aufge<strong>bau</strong>t sind hier auch die Rechnerräume.<br />

Brandschutztechnisch getrennt ist die<br />

autarke Notstromversorgung. Hier befinden<br />

sich Module <strong>für</strong> die Überwachung des<br />

gesamten Betriebsablaufes (Ab<strong>bau</strong>, Vorleistung,<br />

Logistik, Infrastruktur, Produktenförderung).<br />

Außerdem erfolgt hier die<br />

Übernahme sämtlicher Bergwerksdaten<br />

über Lichtwellenleiter, Kupfer und Richtfunkstrecken.<br />

Im Erdgeschoss ist das „Online Support<br />

Center“ tätig. Hier werden die Aufgaben<br />

der zentralen Softwareabteilung <strong>für</strong> die Betriebe<br />

wahrgenommen. Der „Walzenlader<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 229


<strong>RDB</strong>-Betriebserfahrungsaustausch<br />

4 Vortrag von Herrn Müller<br />

Foto: E. Grürmann<br />

6 Arbeitsplatz in der Ab<strong>bau</strong>leitwarte<br />

Foto: WAZ, Essen<br />

Online Service“ <strong>für</strong> die Schrämwalzenlader<br />

SL 300/420 IPC/MU/SL 750 ist <strong>für</strong> Service<br />

und Support rund um die Uhr an allen Tagen<br />

im Jahr belegt. Außerdem wird hier die<br />

Programmierung <strong>für</strong> SPS-IPC, S5, S7, Betacontrol<br />

und Promos vorgenommen. Der<br />

Auf<strong>bau</strong> der Netzwerkstruktur, die Prozessleittechnik,<br />

die Prozessvisualisierung werden<br />

hier weiterentwickelt und ausge<strong>bau</strong>t.<br />

Weiter wird von hier die Überwachung des<br />

gesamten Betriebsablaufes (Vorleistung,<br />

motore und andere hochwertige Betriebsmittel<br />

auf Abruf befinden.<br />

Danach befuhren wir den Platzbetrieb<br />

des Standortes Franz-Haniel. Hier lagern<br />

große Maschinenteile, wie Kreuzrahmen,<br />

verschiedene Arten von Antrieben, Antriebsrollen<br />

usw.. Außerdem sind dort verschiedene<br />

Arten von Rohrleitungen gelagert. Ein<br />

großes Areal im Norden des Platzes nutzt<br />

das Bergwerk zur speziellen Lagerung.<br />

Zum Abschluss brachte uns Herr Grünheid<br />

Logistik, Infrastruktur, Produktenförderung)<br />

mittels eines Vortrages die Aufgaben<br />

und die Informationsweitergabe an<br />

Direktion und Fachstellen durchgeführt.<br />

und die Geschäftsfelder vom Servicebereich<br />

näher.<br />

Da<strong>für</strong> sind 26 Arbeitsplätze <strong>für</strong> Programmierung,<br />

Visualisierung und Betrieb eingerichtet.<br />

Von hier erfolgt die Grundvisualisierung<br />

des Betriebsablaufs einschließlich<br />

Eingriffsmöglichkeiten mit den Modulen<br />

Ab<strong>bau</strong>, Logistik, Produktenförderung (Infrastruktur),<br />

Wettertechnik, Vorleistung,<br />

Markscheidedaten und Instandhaltung.<br />

Im O<strong>berg</strong>eschoss befindet sich der Leitstand.<br />

Sie ist unterteilt in Grubenwarte und<br />

in die Ab<strong>bau</strong>warte. Aufgaben der Grubenwarte<br />

sind Überwachung und Auswertung<br />

aller sicherheitsrelevanten Einrichtungen<br />

7 In der Schützwerkstatt vor dem Prüffeld<br />

Foto: E. Grürmann<br />

(wettertechnische Messgeräte, Gasabsaugung,<br />

Hauptlüfter) und die Alarmauslösung<br />

im Ereignisfall mit 7 Arbeitsplätzen<br />

(Bilder 5 und 6).<br />

Die Ab<strong>bau</strong>warte leistet mit 5 Arbeitsplätzen<br />

das Steuern und Überwachen<br />

eines komplexen Betriebsablaufs in Gewinnungsbetrieben<br />

mit Walzen- oder Hobelantrieb.<br />

Weiter ist im O<strong>berg</strong>eschoss das<br />

Call-Center OSC mit 6 Arbeitsplätzen tätig.<br />

Nach Besuch des Leitstandes führte<br />

uns Herr Grünheid zuerst durch die<br />

Schützwerkstatt, dann in die Garage der<br />

Friktionswinden (Bilder 7 und 8). Wir besichtigten<br />

Der Servicebereich Technik- und<br />

Logistikdienste BT umfasste 2012 20<br />

Bereiche. Der Bereich Analytik ist nach<br />

DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert. Es<br />

werden Probenahmen und Analytik von<br />

Feststoffen, Flüssigkeiten und Gasen<br />

durchgeführt. Ihm obliegt die fachliche<br />

Zuständigkeit <strong>für</strong> die Bergwerks-Labore.<br />

Weitere Aufgaben sind Erstellung von<br />

Gutachten und Beratungen.<br />

Das Facility Management FM erbringt<br />

Dienstleistungen <strong>für</strong> alle Bergwerke, Betriebe<br />

und Verwaltungen an Ruhr und<br />

Lagerhallen, in denen sich<br />

Schaltfelder <strong>für</strong> Hochspannung, Elektro-<br />

5 In der Leitwarte Foto: E. Grürmann<br />

8 Eine Friktionswinde in der Garage<br />

Foto: E. Grürmann<br />

Saar. 145 Liegenschaften mit ca. 1 500<br />

Gebäuden, ca. 1 200 000 m 2 Gebäudefläche<br />

und ca. 3 800 000 m 2 bewirtschaftete<br />

Außenfläche werden von ihm betreut. Es<br />

erarbeitet Standortkonzepte und deren<br />

Umsetzung. Weiter ist es <strong>für</strong> das Vertragsmanagement<br />

dieser Liegenschaften zuständig.<br />

FM erarbeitet Standortkonzepte<br />

und ist <strong>für</strong> deren Umsetzung verantwortlich.<br />

Ferner betreut und überwacht es das<br />

Zugangskontrollsystem.<br />

Aufgaben der Lagerwirtschaft sind<br />

Lagerung und Bestandsführung auf Freiflächen<br />

und in den Hallen. Dazu gehören<br />

das Sortieren und Sichten von gebrauchten<br />

Betriebsmitteln und Materialien. Sie<br />

umfasst die Kommissionierung und Verladung<br />

auf jedem Bergwerks-Standort, in<br />

einem Zentrallager und in den Werkstätten.<br />

Hier ist auch der Zentrale Rücklauf<br />

(Bild 9) aus allen Betrieben im südlichen<br />

Platzbereich angesiedelt.<br />

9 Südlicher Rücklaufbereich (Elektro) auf<br />

dem Platz<br />

Foto: H.-J. Vennemann<br />

Der Fuhrpark umfasst den gesamten<br />

Fahrbetrieb, die Kfz-Werkstatt und die Regiewerkstatt<br />

<strong>für</strong> diverse Fabrikate (wie eine<br />

Vertragswerkstatt). Die Mobilgerätewerkstatt<br />

<strong>für</strong> den Einsatz von Schacht- und Rettungswinden<br />

befindet sich außerdem hier.<br />

Die Zentralwerkstatt Prosper betreibt<br />

auf Franz-Haniel in der Schützwerkstatt<br />

(frühere Maschinenwerkstatt) den Bau, die<br />

Wartung und Reparatur von <strong>Energie</strong>versorgungszügen<br />

und Elektrogeräten. Weitere<br />

Bereiche des Servicebereiches T & L sind:<br />

Aus<strong>bau</strong>technik, Elektrotechnik, Logistik,<br />

Maschinentechnik, Montage über und unter<br />

Tage, das Prüfwesen, und die Schachtfördertechnik.<br />

Ferner sind Technische Planung<br />

und Betreuung, sowie Vermarktung<br />

und Wettertechnik wichtige Elemente. Die<br />

Polderanlagen im gesamten Ruhrgebiet,<br />

die Wasserhaltung an verschiedenen stillgelegten<br />

Standorten und die Hauptstelle<br />

<strong>für</strong> das Grubenrettungswesen sind wichtige<br />

Tätigkeitsfelder von T & L. Viele Bereiche<br />

sind in Herne ansässig. Im STEAG-<br />

Gebäude Franz-Haniel (ehem. Kraftwerk)<br />

sind Büros und Werkstätten untergebracht.<br />

Nach der Diskussion und einem Imbiss<br />

endete eine interessante Veranstaltung.<br />

Hans-Jürgen Vennemann<br />

BV Oberhausen<br />

230 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Nachruf<br />

Helmut Kalweit, BV Buer, 55 Jahre<br />

Fritz Kleine<strong>berg</strong>, BV Buer, 80 Jahre<br />

Uwe Kleinert, BV Clausthal, Bez.-Gr. Harz, 74 Jahre<br />

Ottfried Schwarz, BV Dillenburg, 78 Jahre<br />

Peter Apmann, BV Erdöl und Erdgas Celle, 77 Jahre<br />

Werner Pätsch, BV Langendreer, 86 Jahre<br />

Edmund Czapczyk, BV Niederrhein, 91 Jahre<br />

Johann Trombik, BV Peißen<strong>berg</strong>, 78 Jahre<br />

Kurt Altmann, BV Rheinische Braunkohle, Bez.Gr. Tgb. Garzweiler, 82 Jahre<br />

Gisbert Schlutt, BV TFH zu Bochum, 44 Jahre<br />

Otto Niemann, BV Unna, 82 Jahre<br />

Heinz-Peter Zeis<strong>berg</strong>, BV Wattenscheid, 78 Jahre<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden<br />

wir stets ein ehrendes Andenken bewahren<br />

Der Hauptvorstand<br />

Bergmannsjubiläen<br />

Juni 2013<br />

35 Jahre<br />

Ahlen-Heessen<br />

Wilfried Sudhoff<br />

Clausthal-Asse<br />

Harald Hegemann<br />

Clausthal-Oker<br />

Dr. Piet Scheeren<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Jürgen Lehmann<br />

Peter Hobracht<br />

Oberhausen<br />

Theodor Schopmann<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

Tgb. Garzweiler<br />

Claus Kuhnke<br />

Werra<br />

Gerd Neumann<br />

Mitgliedsjubiläen<br />

<strong>RDB</strong> e.V. 01.06.2013<br />

25 Jahre<br />

Ibbenbüren<br />

Andreas Dierkes<br />

Meinhard Audick<br />

Saar<br />

Jakob Herrmann<br />

40 Jahre<br />

Neuhof<br />

Walter Boehme<br />

Saar<br />

Raimund Schmidt<br />

50 Jahre<br />

Buer<br />

Heinz Brachfeld<br />

Clausthal-Hannover Land<br />

Heinz Maiwald<br />

Saar<br />

Bernhard Spies<br />

Geburtstage<br />

Juni 2013<br />

Einzelmitglieder<br />

Eugen Panthel, 75 Jahre, 27.06.<br />

Aachen-Mayrisch<br />

Adalbert Ernst, 80 Jahre, 30.06.<br />

Ahlen-Heessen<br />

Michael Kreidler, 50 Jahre, 28.06.<br />

Karl-Heinz Kreher, 60 Jahre,<br />

25.06.<br />

Rolf Freist, 85 Jahre, 30.06.<br />

Baden-Württem<strong>berg</strong><br />

Friedhard Korf, 75 Jahre, 01.06.<br />

Johannes Gulich, 85 Jahre, 10.06.<br />

Bergakademie Frei<strong>berg</strong><br />

Dr. Karl-Heinz Eulen<strong>berg</strong>er,<br />

75 Jahre, 29.06.<br />

Prof. Dr. Norbert Piatkowiak,<br />

80 Jahre, 17.06.<br />

Bergkamen<br />

Klaus-Peter Wiemann, 60 Jahre,<br />

28.06.<br />

Georg Habenicht, 80 Jahre, 23.06.<br />

Bram<strong>bau</strong>er<br />

Peter Hoffmann, 70 Jahre, 06.06.<br />

Heinz Corbach, 85 Jahre, 15.06.<br />

Buer<br />

Gerd Kapluck, 70 Jahre, 10.06.<br />

Herbert Luene<strong>berg</strong>, 70 Jahre,<br />

27.06.<br />

Clausthal-Einzelmitglied<br />

Olaf Peuster, 50 Jahre, 17.06.<br />

Clausthal-Harz<br />

Uwe Kleinert, 75 Jahre, 27.06.<br />

Karl Harre, 85 Jahre, 30.06.<br />

Walter Bischoff, 85 Jahre, 30.06.<br />

Clausthal-Hildesheim<br />

Horst Siebeneichler, 75 Jahre,<br />

26.06.<br />

Clausthal-Lehrte<br />

Benno Brönnecke, 80 Jahre,<br />

30.06.<br />

Clausthal-Oker<br />

Bernd Bock, 70 Jahre, 23.06.<br />

Clausthal-Peine-Salzgitter<br />

Jürgen Oppitz, 60 Jahre, 05.06.<br />

Dortmund-Mengede<br />

Wolfgang Ruehl, 70 Jahre,<br />

25.06.<br />

Ibbenbüren<br />

Manfred Sieler, 75 Jahre, 17.06.<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Thomas Penk, 50 Jahre, 18.06.<br />

Lünen<br />

Franz Welzel, 70 Jahre, 03.06.<br />

Lothar Leuthold, 75 Jahre, 13.06.<br />

Manfred Schleiffer, 75 Jahre,<br />

07.06.<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Maren Holtz, 50 Jahre, 16.06.<br />

Regina Bauer, 60 Jahre, 14.06.<br />

Horst Herold, 75 Jahre, 08.06.<br />

Niederrhein<br />

Helmut Dietz, 75 Jahre, 11.06.<br />

Niederrhein-Moers<br />

Heinz-Juergen Rademacher,<br />

60 Jahre, 28.06.<br />

Werner Dammertz, 70 Jahre,<br />

24.06.<br />

Peißen<strong>berg</strong><br />

Ulrich Bock, 75 Jahre, 14.06.<br />

Recklinghausen<br />

Olaf Koch, 50 Jahre, 20.06.<br />

Sven Gerusel, 50 Jahre, 12.06.<br />

Klaus Wickenhoefer, 70 Jahre,<br />

30.06.<br />

Joachim Steiner, 80 Jahre, 05.06.<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

Hambach / Mitte<br />

Barthel Krosch, 60 Jahre, 03.06.<br />

Norbert Martin, 60 Jahre, 08.06.<br />

Rudolf Henseler, 60 Jahre, 11.06.<br />

Reinhard Schmidt, 70 Jahre, 07.06.<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

Tgb. Inden<br />

Olaf Jäger, 50 Jahre, 04.06.<br />

Wilhelm Reuter, 75 Jahre, 02.06.<br />

Saar<br />

Hans Cordier, 50 Jahre, 12.06.<br />

Hans-Willi Lisch, 60 Jahre, 02.06.<br />

Norbert Neis, 60 Jahre, 18.06.<br />

Rudolf Schwed, 75 Jahre, 30.06.<br />

Karl Trautmann, 80 Jahre, 07.06.<br />

Paul Maximini, 80 Jahre, 26.06.<br />

Herbert Hector, 85 Jahre, 09.06.<br />

Winfried Powollik, 85 Jahre, 03.06.<br />

Siegerland<br />

Horst Stark, 85 Jahre, 27.06.<br />

Unna<br />

Horst-Guenter Mahlke, 90 Jahre,<br />

14.06.<br />

Wanne-Eickel<br />

Bernd Weiss, 75 Jahre, 14.06.<br />

Werra<br />

Edwin Meiss, 50 Jahre, 18.06.<br />

Westerzgebirge<br />

Adolf Vater, 75 Jahre, 27.06.<br />

Zielitz<br />

Dieter Wetzig, 60 Jahre, 10.06.<br />

Der Hauptvorstand des <strong>RDB</strong> e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 231


<strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />

BV Aachen<br />

Jahreshauptversammlung 2013<br />

Die diesjährige Jahreshauptversammlung des BV findet am<br />

Montag, dem 03.06.2013, um 18.00 Uhr im „Aldenhovener Berg<strong>bau</strong>museum“,<br />

Dietrich-Mühlfahrt-Str. 8a, 52457 Aldenhoven<br />

statt. Zu dieser wichtigen Versammlung sind alle Mitglieder sehr<br />

herzlich eingeladen. Die folgende Tagesordnung wird im Saal <strong>für</strong><br />

alle Teilnehmer ausgelegt und daher nicht zusätzlich verschickt.<br />

Tagesordnung<br />

1. Eröffnung und Begrüßung<br />

1.1 Knappenchor St. Barbara Alsdorf<br />

2. Ehrung unserer Jubilare<br />

2.1 Knappenchor St. Barbara Alsdorf<br />

3. Grußworte<br />

4. Geschäftsbericht<br />

5. Kassenbericht<br />

6. Bericht der Kassenprüfer<br />

7. Entlastung des Vorstandes<br />

8. Neuwahlen<br />

8.1 Wahl des Geschäftsführers<br />

8.2 Wahl des Kassierers<br />

8.3 Wahl des Schriftführers<br />

8.4 Wahl des Medienbeauftragten<br />

9. Verschiedenes<br />

10. Knappenchor St. Barbara Alsdorf<br />

11. Schlusswort<br />

Bitte bildet Fahrgemeinschaften und kommt zu unserer wichtigen<br />

Jahreshauptversammlung. Anmeldeschluss ist Montag, der<br />

03.06..<br />

Fahrt nach Tongeren<br />

Der Erweiterte Vorstand des BV hat <strong>für</strong> Samstag, den 08.06.2013<br />

eine Fahrt mit Partnern geplant. Wir werden nach Tongeren in<br />

Belgien fahren und wollen dort schon gegen 9.45 Uhr ankommen.<br />

Um 10.00 Uhr werden wir mit Kaffee und kleinen Spezialitäten<br />

begrüßt. Eine halbe Stunde später ist der Besuch des Gallo-Römischen<br />

Museums geplant, wo<strong>für</strong> wir uns Zeit bis mittags<br />

nehmen können. Um 12.00 Uhr erwartet man uns gemeinsam in<br />

einem Lokal zu einem schmackhaften Mittagessen. Ab 14.00 Uhr<br />

machen wir dann eine Stadtführung und besuchen den großen<br />

Marktplatz, die Liebfrauenkirche, das Ambiorix-Denkmal und<br />

den Beginenhof.<br />

Wenn wir dann die Altstadt von Tongeren erkundet haben, stärken<br />

wir uns gegen 16.00 Uhr in einem Café. Danach ist dann die<br />

Rückfahrt nach Siersdorf und Hückelhoven geplant. Für dieses<br />

umfangreiche Programm sind pro Teilnehmer 15,- € Eigenanteil<br />

zu zahlen.<br />

Bus-Treffpunkte:<br />

7.45 Uhr in Hückelhoven am Schwimmbad-Parkplatz<br />

8.15 Uhr in Siersdorf am Kreisverkehr der Schule<br />

Um 16.30 bis 17.00 Uhr ist die Rückfahrt geplant<br />

Anmeldungen bitte an folgende Kameraden :<br />

Emil Mayrisch & Anna, Peter Büttgen, Tel.: 02401/4403<br />

Sophia-Jacoba, Peter Spiertz, Tel.: 02453/3839555<br />

Einzelmitglieder, Karlheinz Witt, Tel.: 02432/80811<br />

Weil die Plätze in unserem Bus begrenzt sind, solltet ihr so<br />

schnell wie möglich anrufen und bitte in Fahrgemeinschaften zu<br />

unseren Treffpunkten kommen. Es gibt max. 49 Sitzplätze.<br />

BV Ahlen-Heessen<br />

Termine und Aktivitäten 2013<br />

Am 07.06. findet eine Tagesexkursion zur Firma Caterpillar, ehemals<br />

DBT-Lünen, statt.<br />

An dieser Exkursion nehmen 20 Kameraden teil. Die Teilnehmer<br />

haben sich während der Versammlung bereits angemeldet.<br />

Am 07.09. findet eine Tagesexkursion/Sommerfest zum Bergwerk<br />

Prosper Haniel in Bottrop statt. Zur Anmeldung <strong>für</strong> diese<br />

Exkursion werden alle Mitglieder rechtzeitig informiert.<br />

Vom 30.09. bis 09.10. findet die Jahresexkursion in die baltischen<br />

Länder statt. An dieser Exkursion nehmen 49 Personen teil. Der<br />

Vorsitzende Friedrich Haumann hat bereits alle Vorbereitungen<br />

<strong>für</strong> dieser Exkursion getroffen.<br />

Am 12.10. findet in Essen die Erweiterte Vorstandssitzung des<br />

<strong>RDB</strong> e.V. statt.<br />

Am 07.12.findet in der Stadthalle in Ahlen die Barbarafeier statt.<br />

Die Einladungen der Mitglieder zu den einzelnen Aktivitäten werden<br />

per Brief, im Schaukasten und über die <strong>Zeitschrift</strong> „<strong>berg</strong><strong>bau</strong>“<br />

mitgeteilt.<br />

BV Dillenburg<br />

Termine 2013<br />

August: Familientag auf der Grube Malapertus am 19.08.<br />

November: Barbarafeier im Gasthaus „Grüner Baum“ in Pohlheim<br />

am 24.11.<br />

Nähere Informationen und Bekanntgabe weiterer Termine erfolgen<br />

rechtzeitig<br />

BV Langendreer<br />

Stammtisch mit Damen<br />

Der Vorstand lädt herzlich zum Stammtisch mit Damen am Freitag,<br />

den 14.06.2013, um 15.30 Uhr, ein. Beginn mit Kaffeetrinken.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Ruderclub Witten, Wetterstraße 30A, 58453 Witten, Tel.: 02302/12990.<br />

Die Kostenbeteiligung <strong>für</strong> die Veranstaltung beträgt 10,- €/Person.<br />

Die Getränke hat jeder selbst zu zahlen.<br />

Anmeldungen bis zum 01.06.2013 telefonisch bei: Hans-Jürgen<br />

Lewer, Tel.: 02302/64697 oder Mobil: 0171/7657 587, Marie-Luise<br />

Grigo, Tel.: 0234/353188 und Jürgen Korten, Mobil: 0176/99607837<br />

BV Saar<br />

www.vsb-saar.de<br />

55. VSB-Treff<br />

Am Sonntag, dem 26.05.2013 veranstaltet die Vereinigung Saarländischer<br />

Bergingenieure im „Naturfreundehaus“ in Friedrichsthal<br />

ihren nächsten VSB-Treff. An diesem Tage wird uns<br />

unser Mitglied Karl-Heinz Grabsch mit seinem Reisebericht in<br />

den Westen von Kanada einladen. Von Calgary geht es durch<br />

die einzigartige Landschaften der Rocky Mountains, hin zu den<br />

Gletschern des Columbia Icefields bis in die kleine Stadt Smithers,<br />

fast an der Grenze zu Alaska.<br />

Lassen Sie sich überraschen, eine Teilnahme an diesem Sonntagmorgen<br />

lohnt sich.<br />

Beginn ist wie immer um 10.00 Uhr, der Eintritt natürlich frei.<br />

Gäste sind uns jederzeit herzlich willkommen.<br />

BV Siegerland<br />

Termine 2013/2014<br />

Betriebserfahrungsaustausch<br />

In der Zeit vom 06. bis 09.06. findet ein Betriebserfahrungsaustausch<br />

mit dem BV Nordbayern statt. Ein Gemeinschaftstreffen<br />

ist am 07.06. vorgesehen.<br />

Der Herbstausflug führt am 30.08.2013 nach Ramsbeck. Ab<br />

Meggen soll ein Bus eingesetzt werden. Die Kameraden aus<br />

dem Siegerland und von der Schachtgruppe Lüderich treffen<br />

sich um 14.00 Uhr am Berg<strong>bau</strong>museum Siciliaschacht in Meggen.<br />

Hier gibt es die besten Parkmöglichkeiten.<br />

Die Fahrt geht zunächst nach Ramsbeck. Wir werden dort einen<br />

Vortrag über die Geschichte der Grube Ramsbeck hören.<br />

Anschließend fahren wir nach Andreas<strong>berg</strong> zum Schlammteich.<br />

Weiter geht die Fahrt zur Autobahnbrücke in Bestwig,<br />

es ist die höchste Autobahnbrücke im Sauerland. Von dort<br />

fahren wir über Siedlinghausen und durch das Sorpetal nach<br />

Winkhausen, wo wir in der Deimann-Hütte den Tag ausklingen<br />

lassen.<br />

Eine 3-tägige Exkursion soll 2014 nach Idar-Oberstein führen,<br />

mit Besichtigung der Edelsteinschleifereien, dem Schau<strong>berg</strong>werk<br />

Fischbach und der Felsenkirche. Wir werden voraussichtlich<br />

in Bad Kreuznach Quartier beziehen. Hier besteht die<br />

Möglichkeit eine kulturelle Veranstaltung zu besuchen.<br />

232 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


<strong>RDB</strong>-Ehrung<br />

BV Siegerland<br />

Dr.-Ing. Bruno Heide erhält Verdienstmedaille des Verdienstordens der<br />

Bundesrepublik Deutschland als Ehrung <strong>für</strong> großes Engagement<br />

Kürzlich händigte Landrat Beckehoff in einer<br />

Feierstunde im Kreishaus in Olpe Dr. Ing. Bruno<br />

Heide aus Meggen die Verdienstmedaille<br />

des Verdienstordens der Bundesrepublik<br />

Deutschland aus, die ihm von Bundespräsident<br />

Joachim Gauck verliehen worden war.<br />

Dr. Bruno Heide, der verheiratet und Vater von<br />

3 Kindern ist, arbeitete von 1964 bis zu seinem<br />

durch die Stilllegung des Betriebs bedingten<br />

vorzeitigen Renteneintritt 1997 bei der Firma<br />

Sachtleben Berg<strong>bau</strong> AG Lennestadt, zuletzt<br />

als Direktor der Aufbereitung des Metallerz<strong>berg</strong>werks<br />

Meggen.<br />

1998 war Bruno Heide Gründungsmitglied des<br />

„Fördervereins Berg<strong>bau</strong>denkmäler in Lennestadt“.<br />

Das Bergwerk seines früheren Arbeitgebers<br />

gehörte lange zu den bedeutendsten<br />

Schwefelkies-, Zinkerz- und Schwerspatgruben<br />

der Welt. Darüberhinaus war er am Bau<br />

und der Inbetriebnahme neuer Erz<strong>berg</strong>werke<br />

weltweit beteiligt, so 1964 in Tunesien, 1965 in<br />

der Türkei und 1978 in Thailand.<br />

1992 endete der Berg<strong>bau</strong>. Bei den Überlegungen,<br />

die Anlage als Zeugnis der regionalen<br />

Wirtschafts- und Sozialgeschichte zu erhalten,<br />

war zunächst der örtliche Heimatverein federführend.<br />

Dem Einsatz und der Überzeugungskraft<br />

von Dr. Heide ist es zu verdanken, dass<br />

der Förderturm mit den beiden Maschinenhallen<br />

und Fördermaschinen 1997 in die Denkmalliste<br />

eingetragen wurde. 1999 initiierte er<br />

den Eintrag von weiteren noch vorhandenen<br />

Gebäuden der Schachtanlage. Wesentlicher<br />

Schwerpunkt seiner Tätigkeit war zunächst die<br />

Erstellung eines Nutzungskonzepts sowie die<br />

Sicherstellung der Finanzierung <strong>für</strong> die notwendige<br />

Sanierung. Hierzu fanden von 1995<br />

bis 2002 unter maßgeblicher Beteiligung von<br />

Bruno Heide zahlreiche Gespräche mit Behörden<br />

und Stiftungen statt.<br />

Schon zu Beginn dieser Gespräche wurde<br />

deutlich, dass eine Umsetzung nur in Trägerschaft<br />

eines Vereins erfolgen konnte, dessen<br />

Gründung er engagiert forcierte. Besondere<br />

Überzeugungsarbeit leistete er bei der Stadt,<br />

damit sie nach Beendigung der Abschlussarbeiten<br />

das Eigentum an den Objekten übernahm.<br />

Nach Abschluss des Nutzungsvertrags zwischen<br />

Kommune und Förderverein, der die<br />

eigenverantwortliche Betreuung der Objekte<br />

durch den Verein sicherstellte, übernahm<br />

Dr.-Ing. Bruno Heide mit der<br />

Verdienstmedaille des<br />

Verdienstordens der<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Foto: Privat<br />

Bruno Heide von 1998 bis 2003 das Amt des<br />

Stellvertreters und seit 2003 den Vorsitz.<br />

Dabei war er während der sich über 4 Jahre<br />

hinausziehenden Sanierung der Schachtanlage<br />

gleichzeitig auch Bauleiter vor Ort und Koordinator<br />

<strong>für</strong> Ablauf und Finanzierung.<br />

Er wandte seine ganze Kraft auf, um die überörtliche<br />

regionalgeschichtliche Bedeutung des<br />

Berg<strong>bau</strong>s einer breiten Bevölkerungsschicht<br />

zu vermitteln, das Berg<strong>bau</strong>museum konzeptionell<br />

in die Museumslandschaft des Kreises<br />

Olpe einzubinden und die Dauerhaftigkeit der<br />

Einrichtung – unter Reduzierung öffentlicher<br />

Mittel und Akquirierung zusätzlicher Spenden<br />

– sicherzustellen.<br />

Das Berg<strong>bau</strong>denkmal „Siciliaschacht“ wurde<br />

zu einem Anziehungspunkt in der Region.<br />

Unter fachlicher Leitung von Bruno Heide<br />

entstand eine umfassende Sammlung mit<br />

Themenschwerpunkten. Damit übernahm das<br />

Museum eine wichtige Bildungs- und Vermittlungsfunktion<br />

<strong>für</strong> Schulen der Region und alle<br />

Interessierten als außerschulischer Lernort.<br />

Er dokumentierte durch Videoaufnahmen Gespräche<br />

mit früheren Bergleuten und anderen<br />

Zeitzeugen.<br />

Neben dem Aus<strong>bau</strong> und<br />

der Erweiterung des<br />

Museums setzte sich<br />

Bruno Heide erfolgreich<br />

<strong>für</strong> die Anlage von „<strong>berg</strong><strong>bau</strong>geschichtlichen<br />

Wanderwegen“<br />

ein. An den Wegen<br />

aufgestellte Schautafeln<br />

dokumentieren durch<br />

Fotos, Zeichnungen und<br />

Texte den Berg<strong>bau</strong>, die<br />

Arbeit der Menschen in<br />

der Region und zeigen<br />

zudem auf, welche Spuren<br />

der Berg<strong>bau</strong> in der Landschaft hinterlassen<br />

hat. Nahezu ständig steht Bruno Heide – ohne<br />

jegliche Entschädigung – als äußerst fachkundiger<br />

Führer durch das Museum Schüler- und<br />

Studentengruppen sowie Vereinen zur Verfügung.<br />

Er ist Mitglied der 2008 gegründeten „AG<br />

Museumslandschaft Kreis Olpe“ und arbeitet<br />

aktiv an der Weiterentwicklung der Museumslandschaft<br />

im Kreisgebiet mit.<br />

Seit 1994 gehört Dr. Bruno Heide dem Vorstand<br />

des <strong>RDB</strong> e.V. Ring Deutscher Bergingenieure,<br />

Bezirksverein Siegerland, in der Funktion des<br />

1. Vorsitzenden an. Zudem war er von 1999<br />

bis 2011 im Redaktionsbeirat der Fachzeitschrift<br />

„<strong>berg</strong><strong>bau</strong>“, dem Organ des <strong>RDB</strong> e.V.,<br />

gleichberechtigtes Mitglied und trägt auch<br />

heute noch mit seinem exzellenten Fundus an<br />

Wissen, Ideen und Kreativität wesentlich zum<br />

Erfolg der <strong>Zeitschrift</strong> bei. Nicht unerwähnt soll<br />

bleiben, dass Bruno Heide auch seit 1975 <strong>für</strong><br />

20 Jahre in seiner evangelischen Kirchengemeinde<br />

Presbyter war und dort auch seit 2003<br />

Aushilfsorganist ist.<br />

Den Erhalt der Verdienstmedaille beschrieb<br />

Bruno Heide als „große Ehre.“ Er sei „überrascht“<br />

und habe sich darüber „sehr gefreut“,<br />

als er davon erfuhr. Er bedanke sich mehrfach<br />

<strong>für</strong> die Ehrung und auch bei seinen Weggefährten.<br />

Einen besonderen Dank richtete er aber<br />

an seine Frau: „All die ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />

wären nicht möglich gewesen, wenn<br />

meine liebe Frau Inge sie nicht wohlwollend<br />

unterstützt hätte“.<br />

Text mit freundlicher Genehmigung der Zeitung<br />

SauerlandKurier vom 17.04.2013<br />

<strong>berg</strong><br />

<strong>bau</strong><br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />

<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />

<br />

<strong>RDB</strong> e.V.,<br />

Ring Deutscher Bergingenieure<br />

E-Mail „Redaktionsteam“:<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong>@rdb-ev.de<br />

Tatsächlich verbreitete<br />

Auflage im<br />

Jahresdurchschnitt<br />

8000 Exemplare<br />

monatlich<br />

Makossa Druck und Medien GmbH<br />

Pommernstraße 17<br />

45889 Gelsenkirchen<br />

Tel.: 02 09/9 80 85-0<br />

Fax: 02 09/9 80 80-85<br />

E-Mail: druck.medien@makossa.de<br />

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<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 233


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

BV Ahlen-Heessen<br />

Jahreshauptversammlung 2013<br />

Am 03.03. hatte der BV zur Jahreshauptversammlung<br />

in das Restaurant<br />

der Stadthalle in Ahlen eingeladen.<br />

Der 1. Vorsitzende Friedrich<br />

Haumann begrüßte die Anwesenden<br />

und nahm anschließend die<br />

Totenehrung vor. Im Geschäftsjahr<br />

2012 sind die Kameraden Gerfred<br />

Grootens und Werner Pabst verstorben.<br />

Am 29.01. ist der Kamerad<br />

Franz Gerdes verstorben.<br />

Das Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

vom 11.03.2012 und<br />

der Jahresbericht 2012 wurden<br />

vom Schriftführer Josef Kleinepähler<br />

vorgelesen. Bedenken oder Anregungen<br />

wurden seitens der Mitglieder<br />

nicht vorgetragen. Das Protokoll<br />

und der Jahresbericht 2012<br />

wurden zur Kenntnis genommen.<br />

Der Schatzmeister Ralf Sollmann<br />

konnte den Versammlungsteilnehmern<br />

einen ausgeglichenen Haushalt<br />

präsentieren. Die Kameraden<br />

hatten die Möglichkeit, Einsicht in<br />

die Unterlagen des Kassenberichtes<br />

zu nehmen. Der Kassenbericht<br />

wurde ohne Diskussion angenommen.<br />

Die Prüfung der Kasse wurden<br />

von den Kameraden Wilfried<br />

Niederschirp, Hermann Marx und<br />

Eugen Reif durchgeführt. Der Sprecher<br />

der Kassenprüfung Wilfried<br />

Niederschirp bestätigte dem<br />

Schatzmeister eine korrekte und<br />

übersichtliche Kassenführung. Auf<br />

Antrag des Kassenprüfers Wilfried<br />

Niederschirp wurden dem Schatzmeister<br />

und dem Vorstand einstimmig<br />

Entlastung erteilt.<br />

Zur Neuwahl des Vorstandes wurde<br />

der Kamerad Dieter Schleifen<strong>bau</strong>m<br />

zum Wahlleiter vorgeschlagen und<br />

von der Versammlung gewählt.<br />

Der Schriftführer Josef Kleinepähler<br />

legte nach 25 Jahren seine<br />

Funktion als Schriftführer nieder.<br />

Es wurden gewählt:<br />

Vorsitzender: Friedrich Haumann<br />

Geschäftsführer/stellvertretender<br />

Vorsitzender: Michael Hüppe<br />

Schatzmeister: Ralf Sollmann<br />

Schriftführer: Karl-Heinz Weigel<br />

Beisitzer: Markus Borgolte, Willi<br />

Eikenbusch, Thomas Gurtler, Josef<br />

Kleinepähler, Hubert Kroner und<br />

Ernst Woitschig.<br />

Der Vorstand des BV wurde einstimmig,<br />

bei Enthaltung der Betroffenen,<br />

von der Versammlung<br />

gewählt.<br />

Für den ausscheidenden Kassenprüfer<br />

Wilfried Niederschirp wurde<br />

der Kamerad Jürgen Wolff vorgeschlagen<br />

und von den Versammlungsteilnehmern<br />

gewählt.<br />

Der Schatzmeister Ralf Sollmann<br />

gab den Mitgliedern die Termine<br />

<strong>für</strong> die Aktivitäten im Jahr 2013<br />

bekannt.<br />

Am 07.06. findet eine Tagesexkursion<br />

zur Firma Caterpillar, ehemals<br />

DBT-Lünen, statt. An dieser<br />

Exkursion nehmen 20 Kameraden<br />

teil. Die Teilnehmer haben sich<br />

während der Versammlung bereits<br />

angemeldet.<br />

Am 07.09. findet eine Tagesexkursion/Sommerfest<br />

zum Bergwerk<br />

Prosper Haniel in Bottrop statt. Zur<br />

Anmeldung <strong>für</strong> diese Exkursion<br />

werden alle Mitglieder rechtzeitig<br />

informiert.<br />

Vom 30.09. bis zum 09.10. findet<br />

die Jahresexkursion in die baltischen<br />

Länder statt. An dieser Exkursion<br />

nehmen 49 Personen teil.<br />

Der Vorsitzende Friedrich Haumann<br />

hat bereits alle Vorbereitungen<br />

<strong>für</strong> dieser Exkursion getroffen.<br />

Am 12.10. findet in Essen die Erweiterte<br />

Vorstandssitzung des<br />

<strong>RDB</strong> e.V. statt.<br />

Am 07.12. findet in der Stadthalle in<br />

Ahlen die Barbarafeier statt.<br />

Die Einladungen der Mitglieder zu<br />

den einzelnen Aktivitäten werden<br />

per Brief, im Schaukasten und über<br />

die <strong>berg</strong><strong>bau</strong>-<strong>Zeitschrift</strong> mitgeteilt.<br />

Anschließend hat Edgar Hoppius<br />

von der Schachtanlage „RAG Anthrazit<br />

Ibbenbüren“ an Hand von<br />

Diagrammen über die Gas/Kohlen-<br />

Ausbrüche von 1972 bis 2012 und<br />

über die Verhütung von Gasausbruch<br />

in den Flözen referiert.<br />

Zum Abschluss der Versammlung<br />

dankte der Vorsitzende Friedrich<br />

Haumann dem nach 25jähriger<br />

Tätigkeit als Schriftführer des BV<br />

ausscheidenden Josef Kleinepähler<br />

<strong>für</strong> seine Tätigkeit im Vorstand.<br />

Jedoch wird Josef Kleinepähler<br />

den Vorstand weiterhin als Beisitzer<br />

unterstützen. Zum Dank überreichte<br />

ihm der Vorsitzende Friedrich<br />

Haumann einen Präsentkorb.<br />

Mit dem Empfang des Bergmannstrunkes<br />

beendete der Vorsitzende<br />

mit dem Bergmannsgruß „Glück<br />

Auf“ die Versammlung.<br />

Kleinepähler<br />

BV Hamm<br />

Im Zuge seines Programms<br />

„Nachnutzung von ehemaligen<br />

Zechenstandorten“ befuhr der<br />

BV am 12.04.2013 den inha<strong>berg</strong>eführten<br />

Stahlhandel „Scheibe<br />

Stahl“ in Herne-Börnig.<br />

Auf dem Gelände des Bergwerks<br />

Friedrich der Große 3/4/6 entstand<br />

direkt am Rhein-Herne-Kanal ein<br />

Gewerbegebiet, das die gesamte<br />

Fläche des ehemaligen Bergwerks<br />

einnimmt. Schacht 1 wurde ab<br />

1870 in Herne-Horsthausen abgeteuft,<br />

Schacht 2 ab 1890. Diese<br />

Schachtanlage war bis 1978 in Betrieb<br />

und konnte die aufbereiteten<br />

Kohlen über einen Stichkanal zum<br />

Rhein-Herne-Kanal transportieren.<br />

Heute steht auf diesem Gelände<br />

ein Gewerbebetrieb und ein Tennisclub.<br />

Die Schächte Friedrich der<br />

Mitglieder des BV Hamm bei Scheibe Stahl<br />

Große (Piepenfritz) 3 und 4 wurden<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

abgeteuft und gingen 1907 in Betrieb.<br />

1913 bis 1915 wurde nördlich<br />

der Schächte 1 und 2 der ausziehende<br />

Wetterschacht 5 abgeteuft<br />

(grenzläufige Bewetterung). In<br />

den 1960er Jahren wurde dann<br />

noch Schacht 6 auf dem Gelände<br />

der Schächte 3 und 4 in Betrieb<br />

genommen – ein Stahlbetonturm<br />

mit Turmfördermaschine. Über<br />

einen ca. 2 km langen Gesteins<strong>berg</strong><br />

wurde 1973 das Grubenfeld<br />

Mont-Cenis in Herne-Sodingen mit<br />

Friedrich der Große verbunden.<br />

1978 kam dann das Ende: Auslaufen<br />

des Verbund<strong>berg</strong>werks mit<br />

nachfolgendem Abriss der Übertageanlagen.<br />

Die Firma Scheibe Stahl liegt direkt<br />

am Rhein-Herne-Kanal mit<br />

Ent- und Belademöglichkeit <strong>für</strong><br />

Kanalschiffe. Per Schiff werden<br />

Brammen und Bleche von 25 bis<br />

550 mm Stärke von der Dillinger<br />

Hütte im Saarland angeliefert. Die<br />

Lager- und Bearbeitungshallen<br />

werden mit 50 t Elektromagnet-<br />

Kranbahnen überfahren; damit<br />

werden auch die Schiffe beladen.<br />

In der Bearbeitungshalle werden<br />

die Rohbleche erst gerichtet, dann<br />

mit speziellen, computergesteuerten<br />

Schneidemaschinen bearbeitet.<br />

Es entstehen Stahl<strong>bau</strong>teile u.a. <strong>für</strong><br />

Windkraftwerke Onshore und Offshore,<br />

sowie <strong>für</strong> andere Großanlagen<br />

und den Maschinen<strong>bau</strong>. Auf<br />

dem ca. 16 000 m 2 großen Gelände<br />

arbeiten seit 2005 31 Mitarbeiter. Es<br />

werden ca. 30 000 t Stahl/a bearbeitet.<br />

Die jetzigen Besitzer haben<br />

den Stahlhandel 1994 in Köln übernommen.<br />

Die Firma ist Anfang der<br />

1960er Jahre in Köln entstanden.<br />

Die Kameraden vom BV wurden<br />

umfassend informiert. Bei einem<br />

Rundgang durch den Betrieb konnten<br />

alle Arbeitsgänge besichtigt<br />

werden. Unser Dank geht an Vater<br />

und Sohn Scheibe, sowie an Ringkamerad<br />

Hans Rochol, der diese<br />

Befahrung organisiert hat.<br />

Foto: Fricke<br />

In eigener Sache: Der BV Hamm<br />

schenkt seinen besonderen Jubilaren<br />

das Hörbuch „Zeitreise in<br />

die Tiefe“. Der Schauspieler Josef<br />

Tratnik liest Geschichten und Anekdoten<br />

von Lothar Köhling aus dem<br />

Berg<strong>bau</strong> der 1960er und 1970er<br />

Jahre. Informationen dazu von den<br />

beiden Kameraden Rost oder Frikke,<br />

oder unter www.ohrland.de.<br />

Nachrichtlich Infos über den Kegelfrühschoppen<br />

am 23.02.2013:<br />

Sieger Bahn 1:<br />

Klaus Bilges mit 31 Holz<br />

Sieger Bahn 2:<br />

Oswald Scharein mit 30 Holz<br />

Sieger Bahn 3:<br />

Rudi Brösel mit 28 Holz<br />

Sieger Bahn 4:<br />

Günther Kostistanski mit 27 Holz<br />

Gesamtsieger:<br />

Günther Kostistanski mit 47 Holz<br />

Im Juni geht es weiter!<br />

Rost<br />

BV Niederrhein<br />

Jahreshauptversammlung 2013<br />

Knapp 80 Bergleute versammelten<br />

sich am Sonntag, dem 17.03.2013<br />

im „Festsaal des Ledigenheims“ in<br />

Dinslaken-Loh<strong>berg</strong> zu Ihrer jährlichen<br />

Hauptversammlung.<br />

Der 1. Vorsitzende des BV Silvo<br />

Magerl begrüßte die Anwesenden,<br />

besonders die Ehrenvorsitzenden<br />

Theo Schlösser und Manfred Stratenhoff<br />

sowie die Ehrenmitglieder<br />

Karl Klumpers, Dietrich Balduhn,<br />

Alwin Erdmann und Kamerad<br />

Hans-Werner Nowak vom befreundeten<br />

BV Oberhausen.<br />

Ebenso begrüßte er die Kameraden<br />

des Männergesangverein<br />

Concordia Loh<strong>berg</strong> unter Leitung<br />

von Norbert Grundhöfer, die den<br />

feierlichen Teil der Versammlung<br />

musikalisch untermalten.<br />

In der Begrüßungsrede des Festaktes<br />

betonte er die Kameradschaftspflege<br />

in der Tradition des<br />

Berg<strong>bau</strong>s. Die Totenehrung galt<br />

besonders den verstorbenen Kameraden<br />

Herbert Lucht, Josef Mi-<br />

234 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Der Männergesangverein Concordia Loh<strong>berg</strong><br />

halj, Walter Weber, Dieter Rischka,<br />

Walter Fritz, Horst Kiefer, Hans<br />

Michaux, Harry Spiering, Karl-<br />

Heinz Dammers, Heinz Marbach,<br />

Dieter Schulze-Elvert, Hans-Peter<br />

Van Ingen, Wolfgang Schmitz und<br />

Hans-Jürgen Sielaff.<br />

Im kohlepolitischen Jahresrückblick<br />

verwies Silvo Magerl auf einen<br />

Leistungsanstieg von 11,2 %<br />

bei der Förderung in kg/MS und<br />

das bei der abnehmenden Zahl an<br />

fördernden Bergwerken bei gleichzeitigem<br />

Personalab<strong>bau</strong>.<br />

Der Ehrenvorsitzende des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Theo Schlösser begrüßte in seinem<br />

Grußwort die <strong>RDB</strong>-Kameraden unseres<br />

BV auf das herzlichste und<br />

überbrachte die Grüße des gesamten<br />

Hauptvorstandes.<br />

Als Erstes ging er auf den deutschen<br />

Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong> ein.<br />

Der deutsche Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

gehe nun leider 2018 zu Ende. Die<br />

Kohle sei aber kein Auslaufmodell,<br />

denn sie werde in der Welt auch zukünftig<br />

mehr denn je benötigt. Dies<br />

sagen alle verlässlichen Prognosen<br />

der <strong>Energie</strong>institute voraus,<br />

insbesondere vor dem Hintergrund<br />

des zunehmenden Einsatzes von<br />

Kohle in den Schwellenländern.<br />

Leider hätte sich aber die Politik in<br />

Deutschland anders entschieden.<br />

Danach führte er einige Gedanken<br />

zur <strong>Energie</strong>wende aus. Langsam<br />

komme die Politik mit den negativen<br />

Themen – wie die hohen<br />

Strompreise auf Grund der getroffenen<br />

energiepolitischen Beschlüsse<br />

– an die Öffentlichkeit.<br />

Die <strong>Energie</strong>wende sei aber bei<br />

weitem kein Selbstläufer, sondern<br />

werde noch Vieles abfordern, was<br />

den Menschen bisher noch nicht<br />

vermittelt worden sei, so Theo<br />

Schlösser.<br />

Darüber hinaus erläuterte er die<br />

beschlossenen Kooperationen des<br />

<strong>RDB</strong> e.V. mit anderen Verbänden<br />

in der Bundesrepublik. Erfahrungsaustausch<br />

im Berg<strong>bau</strong> und der<br />

Rohstoffindustrie mit allen Führungskräften<br />

sowie die Möglichkeit<br />

Foto: Privat<br />

der politischen Einflussnahme seien<br />

wesentlich <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />

Arbeit unseres Verbandes. Dabei<br />

würdigte er auch das wesentliche<br />

Engagement unseres BV bei der<br />

Durchsetzung der Kooperationen<br />

auf dem Delegiertentag im letzten<br />

Jahr.<br />

Zusätzlich stellte er nochmals das<br />

besondere Ziel des <strong>RDB</strong> e.V. heraus,<br />

die Pflege <strong>berg</strong>männischer<br />

Traditionen und Kameradschaft,<br />

die besonders auch in unserem BV<br />

gelebt werden. Genauso wesentlich<br />

sei aber auch die Förderung<br />

des lebenslangen Lernens und die<br />

Vertretung unserer Interessen in<br />

der Öffentlichkeit.<br />

Mit einem herzlichen Dank an den<br />

Vorstand des BV <strong>für</strong> die erfolgreiche<br />

Arbeit sowie an alle Mitglieder<br />

des BV <strong>für</strong> ihre aktive Unterstützung<br />

der Ziele des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

schloss Theo Schlösser seine Ausführungen<br />

und wünschte unserem<br />

BV viel Erfolg <strong>für</strong> die zukünftigen<br />

Aufgaben, wobei er uns die Unterstützung<br />

des Hauptvorstandes<br />

zusicherte.<br />

Bei der Ehrung der 47 Jubilare<br />

des Jahres 2013 betonte Theo<br />

Schlösser als Laudator, dass die<br />

heutige Feierstunde <strong>für</strong> ihn nochmals<br />

Anlass zur Beschäftigung<br />

mit den Wurzeln des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

gewesen sei – aber auch mit der<br />

Zukunft, so Theo Schlösser.<br />

Hauptthemen zur Zeit der Gründung<br />

unseres Verbandes seien<br />

die Flüchtlingsströme und die<br />

Versorgung der Bevölkerung mit<br />

Lebensmitteln und Kohle gewesen.<br />

Leider hätten das viele Menschen<br />

verdrängt oder vergessen.<br />

Ein markanter Tag dieser Zeit<br />

sei der 13.05.1949, der Tag der<br />

Gründung des <strong>RDB</strong> e.V., wobei<br />

er auch auf die erste 50-Pfennig-<br />

Münze aus dem Jahr 1949 einging.<br />

Das Bild zeige eine junge Frau, die<br />

vorsichtig einen Eichen<strong>bau</strong>msetzling<br />

pflanzt, ein Bild, welches die<br />

Theo Schlösser und der amtierende Vorstand des BV Niederrhein<br />

Foto: Privat<br />

Die geehrten Jubilare<br />

Foto: Privat<br />

damalige Aufbruchstimmung in<br />

Deutschland wiedergebe und auch<br />

als ein Symbol <strong>für</strong> den <strong>RDB</strong> e.V.<br />

gilt, der heute eine beachtliche<br />

Größe erreicht habe.<br />

Die inhaltliche Ausrichtung des<br />

<strong>RDB</strong> e.V. sei klug und weitsichtig<br />

gewählt gewesen. So wichtig die<br />

Pflege und der Erhalt <strong>berg</strong>männischen<br />

Brauchtums aber auch<br />

seien, darauf allein sei aber keine<br />

vitale bisher 64jährige Geschichte<br />

begründbar.<br />

Die sich ständig wandelnden Rahmenbedingungen<br />

und Herausforderungen<br />

der Zeit erforderten einerseits<br />

Anpassung und fachliche<br />

Entwicklung, andererseits aber<br />

auch eine aktive Einflussnahme<br />

auf Politik und Wirtschaft.<br />

Die Herausforderungen der Zeit<br />

dabei jeweils anzunehmen, sei<br />

<strong>für</strong> Generationen von Bergleuten<br />

selbstverständlich. Die größte<br />

umweltpolitische Herausforderung<br />

der Menschheit sei heute der Klimawandel.<br />

Mit der stetig wachsenden Nutzung<br />

fossiler Rohstoffe steigen<br />

die CO 2 -Emissionen, die <strong>für</strong> die<br />

globale Erwärmung verantwortlich<br />

zeichneten. Gleichzeitig wachse<br />

der <strong>Energie</strong>- und Rohstoffhunger<br />

rasant wachsender Volkswirtschaften<br />

wie China und Indien. Globale<br />

Lösungen <strong>für</strong> eine zukunftsfähige<br />

<strong>Energie</strong>versorgung unter der Reduzierung<br />

der CO 2 -Emmissionen<br />

müssten entwickelt werden.<br />

Die Aktivitäten dürften aber nicht<br />

nur auf einzelne Länder oder Regionen<br />

in der Welt beschränkt sein,<br />

und neben der Nachhaltigkeit müssten<br />

sie auch die Aspekte der Wirtschaftlichkeit<br />

und Versorgungssicherheit<br />

beinhalten.<br />

Ein breiter <strong>Energie</strong>mix unter vorrangiger<br />

Nutzung erneuerbarer<br />

<strong>Energie</strong>quellen sei unbestritten<br />

notwendig. Genauso klar sei aber,<br />

dass die Bedeutung fossiler Brennstoffe,<br />

allen voran die der Kohle,<br />

wachse.<br />

An 1. Stelle der Handlungsskala<br />

stehe heute die Einsparung von<br />

<strong>Energie</strong>verbrauch und damit die<br />

Vermeidung von CO 2 -Emissionen<br />

bei gleichzeitiger Ressourcenschonung.<br />

Die Verwirklichung der<br />

2-Grad-Zieles, also die Erwärmung<br />

der Erde bis 2050 um max. 2º C<br />

zu beschränken, würde zu einer<br />

drastischen Verringerung des statistischen<br />

Pro-Kopf-Ausstoßes auf<br />

nur noch 2 t CO 2 pro Jahr führen.<br />

Wie knapp dieses Budget bemessen<br />

ist, zeigte er an einigen Beispielen<br />

auf und auch, wie eine solche<br />

<strong>Energie</strong>politik in den nächsten<br />

Jahrzehnten in das Leben von uns<br />

Kohle-Bergleuten eingreifen wird.<br />

Die Welt verändere sich, der<br />

<strong>RDB</strong> e.V. habe es bisher verstanden,<br />

diese Veränderungen positiv<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 235


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

zu nutzen, so Theo Schlösser.<br />

Die Zukunft werde weiterhin viele<br />

Herausforderungen mit sich bringen<br />

und der <strong>RDB</strong> e.V. müsse auch<br />

weiterhin <strong>für</strong> die notwendigen Veränderungen<br />

offen sein. Gerüstet<br />

da<strong>für</strong> seien wir. Erhalten bleiben<br />

müssten dabei die Vereinswerte<br />

der Gründer, die sich in unserer<br />

Satzung fänden. Das sei und bleibe<br />

die Priorität, ja das sind wir den<br />

Gründern und uns selbst schuldig.<br />

Abschließend sprach er den Jubilaren<br />

die herzlichsten Glückwünsche<br />

im Namen des <strong>RDB</strong> e.V. aus und<br />

dankte ihnen <strong>für</strong> Ihre Arbeit sowie<br />

die immer faire Zusammenarbeit<br />

mit ihren Kameraden im BV.<br />

Sie könnten aufrecht und mit Stolz<br />

sagen, sie hätten mitgeholfen, den<br />

Berg<strong>bau</strong> in Deutschland zu dem zu<br />

machen, was er heute ist, und den<br />

Grundstein gelegt zu haben, dass<br />

Berg<strong>bau</strong> und <strong>berg</strong>männische Tradition<br />

weiterhin bestehen kann. In<br />

diesem Sinn wünschte er allen ein<br />

herzliches Glückauf.<br />

Folgende Kameraden hatten ein<br />

Jubiläum zu feiern:<br />

Arbeitsjubiläum mit der<br />

1. Schicht vor 35 Jahren:<br />

Jochen Frowein, Bernd Gunkel,<br />

Reiner Hecht, Paul Herzinger,<br />

Torsten Krieber, Heinz-Werner Lapehn,<br />

Gerd-Werner Linke, Ulrich<br />

Mertens, Peter Mikki, Michel Neuhaus,<br />

Andreas Nowoczin, Reinert<br />

Oehmichen, Christopher Palmowski,<br />

Dietmar Quetting, Dieter Reddig,<br />

Berthold Rietz, Andreas Schützelhofer,<br />

Jürgen Stubbe, Wolfgang<br />

Traud, Michael Uhde und Ralf Wylezol<br />

25jährige Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong><br />

e.V.: Uwe Bergmann, Eltayib Eltom,<br />

Andreas Götze, Dieter Grell, Franz<br />

Hebinck, Gerhard Seidel, Michael<br />

Weber und Ralf Wylezol<br />

40jährige Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong><br />

e.V.: Manfred Birrenkoven, Helmut<br />

Bogaczyk, Dietmar Brandt, Werner<br />

Breiing, Siegfried Grawert, Horst<br />

Kauffeld, Bernd Kayser, Werner<br />

Raschke, Kurt Reiske, Walter<br />

Der neue Vorstand des BV Niederrhein<br />

Foto: Privat<br />

Aufmerksame Teilnehmer an der Jahreshauptversammlung<br />

Schweitzer und Werner Wondrak<br />

55jährige Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong><br />

e.V.: Dietrich Balduhn, Friedhelm<br />

Isselhorst, Berthold Kulik und Helmut<br />

Quicker<br />

60jährige Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong><br />

e.V.: Rolf Axning, Heribert Vennemann,<br />

Siegfrid Vöpel und Gerhard<br />

Wittig<br />

Den offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung<br />

begann Silvo<br />

Magerl mit einem kurzen Rückblick<br />

auf das vergangene Jahr 2012 mit<br />

seinem erfolgreichen Winterfest,<br />

der Jahreshauptversammlung, des<br />

Grillabends, unserer Weihnachtsmarkttour<br />

nach Münster, Werksbesichtigungen,<br />

dem regelmäßig<br />

durchgeführten Stammtisch und<br />

der geführten Motorradtour.<br />

Nach dem Verlesen des Protokolls<br />

der JHV 2012 durch den Schriftführer<br />

gab Kamerad Klare den Geschäftsbericht<br />

bekannt.<br />

Danach hatte der BV zum<br />

31.12.2012 noch 616 Mitglieder,<br />

von denen noch 20 % im aktiven<br />

Berufsleben stehen. Die Vorstandsarbeit<br />

wurde vorgestellt, der<br />

Internetauftritt des www.rdb-bvniederrhein.de<br />

aufgezeigt und dort<br />

proklamierte Veranstaltungshinweise<br />

den anwesenden Kameraden<br />

empfohlen.<br />

Es ist dem Vorstand ein Anliegen,<br />

den Kameraden auch nach dem<br />

Ausscheiden aus dem aktiven<br />

Dienst durch den BV eine <strong>berg</strong>männische<br />

Heimat zu geben und<br />

die Kameradschaft zu pflegen.<br />

Der detaillierte Kassenbericht<br />

wurde durch den Schatzmeister<br />

Uwe Grah verlesen: Bei langsam<br />

sinkenden Einnahmen und<br />

steigenden Ausgaben steht eine<br />

Beitragserhöhung lange nicht zur<br />

Diskussion. Die Kasse ist weiterhin<br />

in Ordnung. Dieses wurde<br />

durch den Kassenprüfbericht der<br />

Kameraden Anton Vukas und Peter<br />

Schulte-Mattler bestätigt. Sie<br />

bescheinigten dem Schatzmeister<br />

eine einwandfreie und vorbildliche<br />

Kassenführung, so dass der Jahreshauptversammlung<br />

die Entlastung<br />

des Vorstandes empfohlen<br />

werden konnte. Kamerad Anton<br />

Vukas wurde anschließend zum<br />

Wahlleiter gewählt.<br />

Nach der Wiederwahl unseres<br />

1. Vorsitzenden Silvo Magerl wurde<br />

der erweiterte Vorstand einstimmig<br />

per Blockwahl gewählt.<br />

Der neue Vorstand des BV besteht<br />

aus den Kameraden Brandt, Klare,<br />

Bobsien, Au<strong>berg</strong>, Magerl, Grah,<br />

Otte, Saborowski, Balduhn, Erdmann,<br />

Nowoczin und Müller.<br />

Die Kassenprüfer Anton Vukas,<br />

Christopher Palmowski, Heiko<br />

Bohmann und Sigurd Lettau wurden<br />

auch alle einstimmig gewählt.<br />

Ein festliches Hauermahl, an dem<br />

noch viele interessante Gespräche<br />

geführt wurden, beendete die Jahreshauptversammlung<br />

2013.<br />

Jochen Au<strong>berg</strong><br />

BV Saar<br />

www.vsb-saar.de<br />

Die diesjährige Jahreshauptversammlung<br />

fand am 14.04.2013 in<br />

der „Stadthalle in Püttlingen“ statt.<br />

Es waren 72 Mitglieder und 4 Gäste<br />

(Begleitung) in die Stadthalle<br />

gekommen.<br />

Tagesordnung der JHV<br />

1. Eröffnung und Begrüßung<br />

2. Genehmigung der Tagesordnung<br />

3. Genehmigung der Niederschrift<br />

der JHV vom 25.03.2012<br />

4. Nachehrung der Jubilare 2012<br />

5. Jahresbericht des 1. Vorsitzenden<br />

6. Kassenbericht des Schatzmeisters<br />

7. Kassenprüfungsbericht<br />

8. Aussprache zu den Berichten<br />

9. Wahl eines Versammlungsleiters<br />

10. Entlastung des Vorstandes<br />

11. Neuwahlen zum Geschäftsführenden<br />

Vorstand<br />

1. Vorsitzender: bisher Reinhard<br />

Marian<br />

Schatzmeister: bisher Fritz Koall<br />

Schrifführer: bisher Michael Schröder<br />

1. Beigeordneter: bisher Helmut<br />

Kreis<br />

4. Beigeordneter: bisher Rüdiger<br />

Krieger<br />

Geschäftsführer: bisher Jürgen<br />

Podevin<br />

12. Nennungen zum Erweiterten<br />

Vorstand<br />

13. Verschiedenes<br />

Mit einem herzlichen Glückauf<br />

eröffnete der 1. Vorsitzende Reinhard<br />

Marian und begrüßte alle Anwesenden,<br />

sowie den Ehrenvorsitzenden<br />

Hermann Leidner.<br />

Als Referenten zum Thema „Die<br />

Regionalwirtschaftliche Bedeutung<br />

der Stahlindustrie <strong>für</strong> das<br />

Saarland“ begrüßte der 1. Vorsitzende<br />

den Generalbevollmächtigten<br />

der Stahl Holding Saar (SHS)<br />

Albert Hettrich. Mit ein paar Worten<br />

über die Gemeinsamkeiten von<br />

Kohle und Stahl im Saarland leitete<br />

Reinhard Marian zu dem Vortrag<br />

von Albert Hettrich über und erteilte<br />

ihm damit das Wort.<br />

Reinhard Marian bedankt sich<br />

bei dem Generalbevollmächtigten<br />

der Stahl Holding Saar Albert<br />

Hettrich <strong>für</strong> seinen Vortrag<br />

Albert Hettrich referierte in einem<br />

sehr interessanten Vortrag über die<br />

Tätigkeiten und Produkte der SHS.<br />

Weiterhin zeigte er anhand von Belegschafts-<br />

und Umsatzzahlen der<br />

SHS die beeindrucken Entwicklung<br />

der letzten Jahrzehnte auf. Im<br />

Anschluss seines Vortrages haben<br />

noch einige unserer Mitglieder Fragen<br />

an Albert Hettrich gestellt, die<br />

alle von ihm zur vollen Zufriedenheit<br />

beantwortet wurden. Danach<br />

bedankte sich der 1.Vorsitzende<br />

bei Albert Hettrich mit einem kleinen<br />

Präsent und verabschiedete<br />

ihn mit unserem Bergmannsgruß.<br />

1. Nach einer kurzen Pause eröffnete<br />

Reinhard Marian die Jahreshauptversammlung<br />

und bat die<br />

Anwesenden zur Totenehrung <strong>für</strong><br />

236 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Der Vorstand bedankt sich bei unseren Jubilaren <strong>für</strong> ihre Treue zur<br />

VSB<br />

die Verstorbenen des vergangenen<br />

Jahres sich von ihren Plätzen<br />

zu erheben.<br />

2. Zur vorliegenden Tagesordnung<br />

gab es von den Anwesenden keine<br />

Einwände und wurde somit angenommen.<br />

3. Die Niederschrift der JHV vom<br />

25.03.2012 wurde ebenfalls einstimmig<br />

angenommen.<br />

4. Die Nachehrung der Jubilare<br />

2012 wurde von dem Ehrenvorsitzenden<br />

Hermann Leidner, dem<br />

1. Vorsitzenden Reinhard Marian<br />

und dem 2. Vorsitzenden Gerhard<br />

Meiser durchgeführt.<br />

Geehrt wurden die Kameraden:<br />

Für 25-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V.: Norbert Giese, Eckehardt<br />

Keller und Konrad Thull,<br />

<strong>für</strong> 35-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V.: Arnold Hand, Karl-Heinz<br />

Hugo, Harald Kien und Günter Wycislo,<br />

<strong>für</strong> 40-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V.: Oswald Kühn, Alois Peter<br />

und Jakob Schons,<br />

<strong>für</strong> 50-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V.: Karl-Josef Geier und<br />

Walter Langenbahn<br />

5. Bericht des Vorsitzenden<br />

Reinhard Marian bedankte sich bei<br />

allen, die sich eingebracht haben<br />

in die Arbeiten zum Gelingen der<br />

Veranstaltungen des vergangenen<br />

Jahres. Ganz besonders nannte er<br />

die Mitglieder des geschäftsführenden<br />

Vorstandes, die Organisatoren<br />

der VSB-Treffs, die Kameraden des<br />

AK Betreuung, sowie die Kollegen,<br />

die bei Kranzniederlegungen zur<br />

Verfügung standen. Es gab 4 VSB-<br />

Treffs, ein Betriebserfahrungsaustausch<br />

(BEA) der VSB in Baden<br />

Württem<strong>berg</strong>, ein BEA mit dem<br />

BV Clausthal an der Saar. Nicht zu<br />

vergessen die Sommerfahrt nach<br />

Freudenstadt im Schwarzwald und<br />

natürlich unsere Barbarafeier, die<br />

wieder mal sehr gut besucht war.<br />

Veranstaltungen 2013<br />

Am 28.07. wird unsere diesjährige<br />

Sommerfahrt nach Mannheim<br />

stattfinden. Auf der Hinfahrt wird<br />

auf der Raststätte Pfalz unser<br />

gewohntes Bergmannsfrühstück<br />

stattfinden. In Mannheim werden<br />

4 Stadtführer auf uns treffen und eine<br />

ca. 1,5 stündige Stadtrundfahrt<br />

begleiten. Danach ist Zeit <strong>für</strong> jeden<br />

Teilnehmer zur weiteren freien Erkundung<br />

der Stadt.<br />

4 VSB-Treffs 2013:<br />

24.02. Olaf Guillaume; Aktueller<br />

Stand beim BW Saar<br />

26.05. K.H. Grabsch; Reisebericht<br />

Kanada (näheres im <strong>RDB</strong>-Veranstaltungskasten)<br />

25.08. Führung durch die Ausstellung<br />

„Das Erbe“, ehemaliges BW<br />

Reden<br />

03.11. Adrian Wolf; Von der Kohle<br />

zum Holz, Festbrennstoffe in der<br />

zukünftigen Stromerzeugung der<br />

BRD<br />

Betriebserfahrungsaustausch<br />

22. bis 24.08. zu Gast beim BV<br />

Hamm<br />

Barbarafeier am 30.11. in der<br />

„Stadthalle in Püttlingen“. Als<br />

Schirmherr hat bereits der Bezirksleiter<br />

der IGBCE Saar Dietmar<br />

Geuskens zugesagt.<br />

Der 1.Vorsitzende Reinhard<br />

Marian verabschiedet den<br />

scheidenden Geschäftsführer<br />

Jürgen Podevin aus dem<br />

Vorstand<br />

Der Arbeitskreis Betreuung benötigt<br />

dringend etwa 7 neue Mitglieder<br />

um seine Aufgaben vernünftig<br />

zu erfüllen. Der AK Betreuung hat<br />

seit seiner Gründung in den letzten<br />

12 Jahren insgesamt 1 168<br />

Hausbesuche durchgeführt. Er hat<br />

insgesamt 1 700 Glückwunschkarten<br />

an die Mitglieder versandt.<br />

Reinhard bittet darum, dass Interessierte<br />

sich bei Rüdiger Krieger<br />

melden sollen.<br />

Für die Berichte in unserem Organ<br />

„<strong>berg</strong><strong>bau</strong>“ bedankt sich Reinhard<br />

bei dem Redaktionsteam und besonders<br />

bei Gerhard Meiser <strong>für</strong> die<br />

geleistete Arbeit.<br />

Für den 17.10. ist von Reinhard <strong>für</strong><br />

die Mitglieder des AK Betreuung<br />

ein Besichtigungstermin beim Instandsetzungswerk<br />

der Saarbahn<br />

<strong>für</strong> insgesamt 15 Teilnehmer vereinbart<br />

worden.<br />

Zum Schluss bedankt sich Reinhard<br />

bei allen, die unsere Webseite<br />

so fleißig besucht haben.<br />

Besonders bedankt er sich <strong>für</strong> die<br />

geleistete Arbeit unseres Webmaster<br />

Helmut Kreis.<br />

6. Der Schatzmeister Fritz Koall<br />

erläutert den Anwesenden anhand<br />

seiner Folien die finanzielle Situation.<br />

Nach der Gegenüberstellung<br />

von Ausgaben und Einnahmen<br />

konnte der Schatzmeister eine positive<br />

Bilanz vermelden.<br />

7. Michael Wolf berichtet über<br />

die Prüfung der Kasse am 03.04.<br />

durch die Kassenprüfer Heinz Buck<br />

und Michael Wolf. Die Prüfung der<br />

Kasse ergab keine Unstimmigkeiten.<br />

Aus der Sicht der Kassenprüfer<br />

gibt es keinen Grund gegen die<br />

Entlastung des Vorstandes.<br />

8. Zu dem Punkt Aussprache zu<br />

den Berichten gab es keine Wortmeldung<br />

aus dem Plenum.<br />

9. Willi Schmitz wird als Versammlungsleiter<br />

vorgeschlagen. Er<br />

nimmt die Wahl an und führt die<br />

Versammlung fort.<br />

10. Willi Schmitz fragt die Anwesenden<br />

Mitglieder, ob es Gründe<br />

gibt den Vorstand nicht zu entlasten.<br />

Dies war nicht der Fall. Somit<br />

wurde der Vorstand einstimmig<br />

entlastet.<br />

11. Es folgte nun die Wahl zum<br />

GV nach vorliegendem Plan. Willi<br />

Schmitz fragt das Plenum, ob es<br />

weitere Vorschläge <strong>für</strong> das Amt des<br />

1. Vorsitzenden gibt. Dies war nicht<br />

der Fall. Reinhard Marian wurde<br />

einstimmig als 1. Vorsitzender wiedergewählt.<br />

Danach ü<strong>berg</strong>ab der<br />

Versammlungsleiter den weiteren<br />

Verlauf wieder an den 1. Vorsitzenden.<br />

Reinhard bedankte sich<br />

<strong>für</strong> die Wiederwahl und lenkte nun<br />

seine Worte auf Jürgen Podevin,<br />

der sein Amt als Geschäftsführer<br />

aus persönlichen zur Verfügung<br />

stellte. Reinhard beschreibt in einer<br />

kurzen Zusammenfassung die<br />

langjährige Tätigkeit von Jürgen<br />

in und <strong>für</strong> unsere Vereinigung. Er<br />

würdigte seine Arbeit und dankte<br />

ihm da<strong>für</strong>, dass er schon seit nunmehr<br />

30 Jahren im Vorstand der<br />

VSB tätig war. Außerdem teilte er<br />

den Anwesenden mit, dass Jürgen<br />

Podevin an unserer diesjährigen<br />

Barbarafeier am 30.11. die Ehrenmitgliedschaft<br />

in unserer Vereinigung<br />

verliehen wird. Langanhaltender<br />

Applaus und Geschenke<br />

des Vorstandes <strong>für</strong> unseren Kameraden<br />

Jürgen Podevin begleiteten<br />

ihn bei seiner Verabschiedung.<br />

Jürgen Podevin bedankte sich bei<br />

allen Anwesenden <strong>für</strong> die jahrzehntelange<br />

gute Zusammenarbeit. „Im<br />

erweiterten Vorstand und im Arbeitskreis<br />

Betreuung werde ich natürlich<br />

weiter mitarbeiten“, so seine<br />

abschließenden Worte.<br />

Nun stellte der 1. Vorsitzende das<br />

Blatt mit den Wahlvorschlägen<br />

vor. Er gab Erläuterungen zu den<br />

Neubesetzungen des Geschäftsführers<br />

und des 4. Beigeordneten<br />

durch Stephan Schley.<br />

Nach diesen Erläuterungen schlägt<br />

Reinhard vor, alle zur Wahl anstehenden<br />

en Block per Handzeichen<br />

zu wählen. Der Vorschlag wurde<br />

angenommen und alle Vorgeschlagenen<br />

wurden einstimmig gewählt.<br />

Die Gewählten nahmen auf Nachfrage<br />

durch den 1. Vorsitzenden<br />

alle die Wahl an.<br />

12. Nennungen zum erweiterten<br />

Vorstand: Markus Hewer, Christoph<br />

Engel und Jürgen Conrad.<br />

Der 2. Vorsitzende Gerhard<br />

Meiser gratuliert Reinhard<br />

Marian <strong>für</strong> seine 25 Jahre<br />

Vorstandstätigkeit in der VSB<br />

Nach den Wahlen trat der 2. Vorsitzende<br />

Gerhard Meiser an das<br />

Rednerpult und bedankte sich mit<br />

einer kleinen Laudatio bei unserem<br />

1. Vorsitzenden Reinhard Marian<br />

<strong>für</strong> seine vielfältige Arbeit und seine<br />

sehr gute Leistung zum Wohle<br />

der VSB. Gerhard Meiser gratulierte<br />

Reinhard Marian <strong>für</strong> 25 Jahre<br />

Vorstandsarbeit in der Vereinigung<br />

Saarländischer Bergingenieure<br />

und überreichte ihm im Namen des<br />

gesamten Vorstandes und der Mitglieder<br />

eine kleines Präsent.<br />

Unter dem Punkt Verschiedenes<br />

erinnerte Reinhard Marian mit einem<br />

Hinweis auf die Zahlungsmodalitäten<br />

unserer Mitglieder und<br />

bat diese ihre Zahlungen nochmals<br />

zu überprüfen. Weiter informierte<br />

er die Anwesenden über<br />

die bevorstehende Umstellung im<br />

europäischen Zahlungsverkehr<br />

zum 01.02.2014 auf SEPA und die<br />

damit verbundenen notwendigen<br />

Änderungen.<br />

Am Ende der Veranstaltung bedankte<br />

sich der 1. Vorsitzende bei<br />

allen Anwesenden <strong>für</strong> die produktive<br />

Mitarbeit an der JHV sowie die<br />

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<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Arbeit des Vorstandes und schloss<br />

die Veranstaltung mit unserem<br />

Bergmannsgruß Glück Auf!<br />

Michael Schröder<br />

BV Siegerland<br />

Mitgliederversammlung 2013<br />

Am 01.03.2013 hatte der BV zu<br />

einer ordentlichen Mitgliederversammlung<br />

eingeladen.<br />

Zur Eröffnung der ordentlichen<br />

Mitgliederversammlung konnte der<br />

1. Vorsitzende Dr. Bruno Heide 17<br />

Kameraden mit einem herzlichen<br />

Glückauf begrüßen. Schade, daß<br />

es nicht mehr waren.<br />

Laurent Schmitt verlas den Geschäftsbericht<br />

<strong>für</strong> den Berichtszeitraum<br />

2011/2012. In Kurzform<br />

wurde über Exkursionen, Wanderungen<br />

und Vereinsfeste informiert<br />

und die Höhepunkte der Veranstaltungen<br />

noch einmal in Erinnerung<br />

gerufen.<br />

Durch die rege Beteiligung unserer<br />

Mitglieder an den Vereinsaktivitäten<br />

wurde der Vorstand in der Programmgestaltung<br />

bestätigt. Weiter<br />

wurde die Versammlung über die<br />

Vereinsarbeit des Vorstandes informiert,<br />

wie die Durchführung von<br />

Vorstandssitzungen, die Organisation<br />

der einzelnen Exkursionen<br />

bzw. Festveranstaltungen und<br />

die Teilnahme an Sitzungen des<br />

Hauptvorstandes in Essen.<br />

Die Mitgliederentwicklung war im<br />

Berichtszeitraum leider wieder<br />

rückläufig. Am 31.12.2010 hatte<br />

der BV noch 56 Mitglieder. In<br />

der Zeit vom 01.01.2011 bis zum<br />

31.12.2012 sind 3 Vereinskameraden<br />

gestorben, so daß wir zum<br />

31.12.2012 noch 53 Mitglieder<br />

hatten. Weitere Fragen zum Geschäftsbericht<br />

gab es nicht.<br />

Der Kassenbericht wurde vom<br />

Kassierer Bertold Plaßmann vorgetragen.<br />

Detailliert wurde über Einnahmen<br />

und Ausgaben berichtet.<br />

Die Exkursionen wurden wieder<br />

fast ausschließlich aus der Teilnehmerumlage<br />

finanziert.<br />

Wortmeldungen gab es nicht.<br />

Den Kassenprüfbericht erläuterte<br />

H.J. Kramer. Er erklärte, daß die<br />

Eintragungen im Kassenbuch mit<br />

den vorhandenen Belegen übereinstimmten.<br />

Dem Kassenführer<br />

wurde eine ordentliche und sorgfältige<br />

Kassenführung bestätigt.<br />

Anschließend zum Kassenprüfbericht<br />

wurde der Antrag auf Entlastung<br />

des Kassenführers und des<br />

gesamten Vorstandes einstimmig<br />

angenommen.<br />

Der 2. Vorsitzende Ewald Nölke<br />

übernahm zunächst die Aufgaben<br />

des Wahlleiters. Es mußten der<br />

1. Vorsitzende, der Geschäftsführer,<br />

der Kassierer und der Leiter<br />

<strong>für</strong> Fortbildung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

gewählt werden.<br />

Für das Amt des 1. Vorsitzenden<br />

hat sich der amtierende Vorsitzende<br />

Dr. Heide <strong>für</strong> weitere 4 Jahre bereit<br />

erklärt. Weitere Vorschläge <strong>für</strong><br />

dieses Amt gab es nicht. Dr. Bruno<br />

Heide wurde einstimmig wiedergewählt.<br />

Er übernahm die Wahlleitung<br />

<strong>für</strong> den weiteren Verlauf der<br />

Ergänzungswahlen.<br />

Für das Amt des Geschäftsführers<br />

hat sich Laurent Schmitt <strong>für</strong> eine<br />

erneute Kandidatur bereit erklärt.<br />

Auch <strong>für</strong> dieses Amt gab es keine<br />

weiteren Vorschläge. Die Wiederwahl<br />

war einstimmig.<br />

Der amtierende Kassierer ist Bertold<br />

Plaßmann. Er war ebenfalls<br />

bereit <strong>für</strong> das Amt erneut zu kandidieren.<br />

Weitere Vorschläge gab es<br />

nicht und so wurde Bertold Plaßmann<br />

einstimmig wiedergewählt.<br />

Leiter <strong>für</strong> Fortbildung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

war Heinz Glasmeyer.<br />

Er war <strong>für</strong> eine Wiederwahl bereit.<br />

Weitere Vorschläge <strong>für</strong> dieses<br />

Amt gab es nicht. Heinz Glasmeyer<br />

wurde einstimmig wiedergewählt.<br />

Horst Engel wird das Amt als Kassenprüfer<br />

<strong>für</strong> 2 weitere Jahre behalten.<br />

Als neuer 2. Kassenprüfer<br />

wurde Paul Walkenbach einstimmig<br />

gewählt.<br />

Dr. Heide berichtete von einem<br />

Brief unseres ältesten BV-Mitgliedes<br />

Egon Wölfer, der sich <strong>für</strong> die<br />

Glückwünsche und ein Blumengeschenk<br />

des BV anläßlich seines<br />

90. Geburtstages bedankte. Es<br />

geht ihm gesundheitlich, dem Alter<br />

entsprechend, gut. Er wird in diesem<br />

Jahr <strong>für</strong> 40-jährige Mitgliedschaft<br />

im <strong>RDB</strong> e.V. geehrt.<br />

Unser BV-Mitglied Joachim Petri<br />

erhielt anläßlich seines 85. Geburtstages<br />

ein Buchgeschenk.<br />

Für den BV Nordbayern wird in der<br />

Zeit vom 06. bis 09.06.2013 beim<br />

BV Siegerland ein Betriebserfahrungsaustausch<br />

stattfinden. Am<br />

07.06. ist mit den Kameraden des<br />

BV Siegerland ein Gemeinschaftstreffen<br />

vorgesehen.<br />

Der Herbstausflug am 30.08.2013<br />

nach Ramsbeck wurde besprochen<br />

und erläutert. Ab Meggen soll<br />

ein Bus eingesetzt werden. Die<br />

Kameraden aus dem Siegerland<br />

und von der Schachtgruppe Lüderich<br />

treffen sich um 14.00 Uhr am<br />

Berg<strong>bau</strong>museum Siciliaschacht in<br />

Meggen. Hier gibt es die besten<br />

Parkmöglichkeiten.<br />

Die Fahrt geht zunächst nach<br />

Ramsbeck. Wir werden dort einen<br />

Vortrag über die Geschichte der<br />

Grube Ramsbeck hören. Anschließend<br />

fahren wir nach Andreas<strong>berg</strong><br />

zum Schlammteich.<br />

Weiter geht die Fahrt zur Autobahnbrücke<br />

in Bestwig, es ist die<br />

höchste Autobahnbrücke im Sauerland.<br />

Von dort fahren wir über<br />

Siedlinghausen und durch das<br />

Sorpetal nach Winkhausen, wo wir<br />

in der Deimann-Hütte den Tag ausklingen<br />

lassen.<br />

Eine 3-tägige Exkursion <strong>für</strong> 2014<br />

wurde besprochen. Der Vorschlag<br />

fiel auf Idar-Oberstein, mit Besichtigung<br />

der Edelsteinschleifereien,<br />

dem Schau<strong>berg</strong>werk Fischbach<br />

und der Felsenkirche. Wir würden<br />

voraussichtlich in Bad Kreuznach<br />

Quartier beziehen. Hier besteht<br />

die Möglichkeit eine kulturelle Veranstaltung<br />

zu besuchen.<br />

Dr. Heide berichtete noch über<br />

den Stand der Widersprüche zur<br />

Mehrleistungsversicherung der<br />

Knappschaft und über seine Arbeit<br />

im Rechtsausschuß, wo z.Z. ein<br />

Antrag eines Kameraden vom BV<br />

Nordbayern auf Rechtsbeistand<br />

durch den <strong>RDB</strong> e.V. diskutiert wurde.<br />

Im Anschluß an die ordentliche<br />

Mitgliederversammlung des BV<br />

berichtete Dipl.-Ing. Ulrich Henke<br />

von der Fa. Feldhaus Berg<strong>bau</strong> in<br />

Schmallen<strong>berg</strong> in einem hochinteressanten<br />

Vortrag über die <strong>berg</strong>männische<br />

Herstellung eines Zugangstollens<br />

sowie Aufzugschachtes<br />

zur Burg Altena.<br />

Der Vortrag wird als Kurzbericht in<br />

einer der nächsten Ausgaben der<br />

„<strong>berg</strong><strong>bau</strong>“ wiedergegeben.<br />

L.Schmitt/M. Geuer<br />

BV TFH zu Bochum<br />

Fahrt zum Oberschlesischen<br />

Landesmuseum in<br />

Ratingen-Hösel<br />

11 Mitglieder der BV TFH zu Bochum,<br />

Recklinghausen, Herne,<br />

Moers und Essen besuchten mit<br />

ihren Frauen das Oberschlesische<br />

Landesmuseum in Hösel.<br />

Die <strong>RDB</strong>-Mitglieder gehören dem<br />

Lehrerstammtisch Bochum an und<br />

treffen sich 14-tägig in der Gastronomie<br />

Rietkötter in Bochum. Der<br />

„Ortsälteste“ des Lehrerstammtisches,<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerd Falkenhain,<br />

ist Sprecher und organisierte<br />

den Besuch und die Führung im<br />

Höseler Museum. Lehrer des ehemaligen<br />

WBK-Schulsystems, der 5<br />

Bergschulen und der Nachfolgerinstitution<br />

der Fachhochschulen, der<br />

Bergberufsschulen und der Fachschulen<br />

<strong>für</strong> Technik und weiter die<br />

Institutsmitglieder der Prüf- und<br />

Oberschlesisches<br />

Landesmuseum in<br />

Ratingen-Hösel<br />

Foto:<br />

Dr. Anne Meyer zu Düttingdorf<br />

Forschungsstellen der WBK treffen<br />

sich zum Gedankenaustausch und<br />

halten somit Verbindung zur Technischen<br />

Fachhochschule Georg<br />

Agricola zu Bochum.<br />

Das Höseler Museum wurde 1983<br />

von dem damaligen nordrheinwestfälischen<br />

Ministerpräsidenten<br />

Johannes Rau eröffnet mit dem<br />

Ziel, ein umfassendes Bild von der<br />

Geschichte und der Kultur Oberschlesiens<br />

zu vermitteln. Neben<br />

einer Dauerausstellung mit dem<br />

Gesamtüberblick Oberschlesiens<br />

werden größere Wechselausstellungen<br />

präsentiert.<br />

Seilscheibe vor dem<br />

Museumsgebäude Foto:<br />

Dr. Anne Meyer zu Düttingdorf<br />

Wie im Ruhrgebiet ist der Kernbereich<br />

der Berg- und Hüttenindustrie<br />

längs der Städte Duisburg, Essen,<br />

Bochum und Dortmund angesiedelt,<br />

so zeigt sich auch das Oberschlesische<br />

Industriegebiet mit den<br />

Städten Bytom, Kattowitz, Gliwice,<br />

Jaworzno und Siemianowice Slaskie<br />

als Perlenschnur aufgereiht.<br />

Der Besucher wird überrascht sein,<br />

dass nicht nur die Kohle als das<br />

schwarze Gold eine wichtige Rolle<br />

spielt, sondern das Land auch<br />

reich an anderen Bodenschätzen,<br />

wie Basalt, Granit, Sandsteine,<br />

Marmor, Eisen- und Kupfererze<br />

ist. Auch das „weiße Gold“ – Tone<br />

und Kaoline – sind wichtige Bodenschätze<br />

<strong>für</strong> feines Porzellan.<br />

Die ersten schlesischen Porzellanfabriken<br />

wurden 1820 gegründet<br />

und produzierten preisgünstig und<br />

mit hohen Stückzahlen. Daneben<br />

entstanden aber auch Luxusartikel<br />

mit aufwendigen Formen und<br />

prachtvollen Dekors.<br />

Im Oberschlesischen Kohlenbecken<br />

entwickelte sich das Karbon<br />

auf einer Fläche von über<br />

6 500 km 2 und ist im Westen in<br />

einer Mächtigkeit von fast 7 000 m<br />

und im Osten nur mit 2 500 m ausgebildet.<br />

Ihre Sedimente schließen<br />

im Westen insgesamt 95 Flöze mit<br />

135 m Kohle, im Osten dagegen<br />

50 Flöze mit etwa 90 m Kohle ein.<br />

Die wichtigste Flözgruppe ist die<br />

Sattelflözgruppe mit Flözen von<br />

6 bis 10 m, ja 16 m Mächtigkeit.<br />

Die Lagerung in diesem Sattel ist<br />

6º bis 10º, in den Flügeln im Norden<br />

und Süden wird es stärker mit<br />

30º bis 35º und mehr. Die Teufe in<br />

diesem Zentralrevier liegt bei 300<br />

bis 400 m.<br />

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<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

BV Saar<br />

Verabschiedung von Jürgen Podevin aus dem Geschäftsführenden Vorstand<br />

der VSB durch den 1.Vorsitzenden Reinhard Marian<br />

Sehr geehrte VSB-Kameradinnen und Kameraden,<br />

aus dem Team des Geschäftsführenden Vorstandes<br />

der Vereinigung Saarländischer Bergingenieure<br />

e.V. verabschieden wir heute einen<br />

Kameraden, der sich immer zu unserer Vereinigung<br />

bekannte und in seinen Jahrzehnten<br />

ehrenamtlicher Arbeit diese Vereinigung durch<br />

seine außerordentliche Leistung, seine Ideen<br />

und Spontanität entscheidend prägte.<br />

Ich erinnere nur an den Arbeitskreis „Betreuung“,<br />

die Sommerfahrten, die attraktiven<br />

St. Barbarafeiern mit ihren tollen Programmen<br />

und natürlich an die Barbarafestschriften mit<br />

dem Impressum. Herausgeber: Jürgen Podevin<br />

Wer Jürgen Podevin mit seiner Art, seiner Arbeit<br />

und seiner Mentalität näher kennen lernen<br />

durfte, ist um ein Stück Lebenserfahrung reicher<br />

geworden und das alles zum sogenannten<br />

Nulltarif.<br />

Jürgen Podevin hat uns alle und somit die VSB<br />

im wahrsten Sinne jahrelang reich beschenkt.<br />

Und vielleicht war es ein Wink des Schicksals,<br />

dass ich als 1. Vorsitzender bei der<br />

letzten Sitzung des Erweiterten Vorstandes<br />

am 26.03.2013 im Naturfreundehaus in Friedrichsthal,<br />

Jürgen Podevin auf den Tag genau<br />

<strong>für</strong> 30 Jahre Vorstandsarbeit zum Wohle der<br />

VSB gratulieren konnte.<br />

Jürgen Podevin wurde am 26.03.1983 als<br />

4. Beigeordneter in den Geschäftsführenden<br />

Vorstand unserer Vereinigung Saarländischer<br />

Bergingenieure gewählt.<br />

Es zeichnete sich in den nächsten Jahren deutlich<br />

ab, dass auf Jürgen Podevin in diesem<br />

Vorstand stets Verlass war und seine vielfältige<br />

Arbeit und seine Ideen dem Vorstand sehr zu<br />

Nutze waren.<br />

1992 wurde Jürgen Podevin offiziell zum Geschäftsführer<br />

unserer Vereinigung gewählt,<br />

stellte sich 10 Mal zur Wiederwahl in diesem<br />

Amt und gewann 10 Mal euer Vertrauen und<br />

dies immer einstimmig.<br />

Für seine stets tollen Sprüche war Jürgen<br />

Geschäftsführer Jürgen Podevin<br />

scheidet nach 30 Jahren aus dem<br />

Vorstand der VSB aus<br />

Foto: Helmut Kreis<br />

Podevin bekannt wie zum Beispiel: „30 Jahre<br />

Vorstandstätigkeit – vom 4. Beigeordneten<br />

zum Geschäftsführer – also quasi vom Tellerwäscher<br />

zum Millionär ehrenamtlicher Arbeit!“<br />

Neben dieser ehrenamtlichen Haupttätigkeit in<br />

der VSB war er ebenso aktiv beim Deutschen<br />

Roten Kreuz in mehreren Funktionen, in 2 Fußballvereinen,<br />

ebenfalls in Vorstandsfunktionen,<br />

in 2 Theatergruppen, auch dort in mehreren<br />

Funktionsbereichen.<br />

Bei der Industrie und Handelskammer ist er<br />

heute noch in 2 Prüfungsausschüssen und<br />

beim Deutschen Verband <strong>für</strong> Schweißtechnik<br />

noch heute einer von 4 Prüfern und gleichzeitig<br />

Vorsitzender des Prüfungsausschusses an der<br />

Saar. Und da der Gesang eine große Leidenschaft<br />

von Jürgen Podevin ist, ist er natürlich<br />

auch Mitglied in mehreren Chören.<br />

Lieber Jürgen,<br />

25 Jahre haben wir beide nun zusammen in<br />

diesem Vorstand zum Wohle der Vereinigung<br />

Saarländischer Bergingenieure gearbeitet und<br />

fast die Hälfte dieser Jahre als gemeinsam<br />

Verantwortliche <strong>für</strong> die VSB nach dem Bürgerlichen<br />

Gesetzbuch, du als Geschäftsführer und<br />

ich als 1. Vorsitzender<br />

Ich <strong>für</strong> meine Person kann dir ehrlich sagen,<br />

dass ich keinen einzigen Tag unserer gemeinsamen<br />

Zeit bereue.<br />

Heute heißt es <strong>für</strong> dich Abschied nehmen vom<br />

Amt des Geschäftsführers. Es war deine persönliche<br />

Entscheidung und deine Vorstandskameraden<br />

waren nach deiner Ankündigung im<br />

vergangenen Jahr wie paralysiert, keiner wollte<br />

es wahrhaben, aber deine Entscheidung stand<br />

fest. 30 Jahre höchst anzuerkennende Vorstandsarbeit<br />

in der VSB gehen heute zu Ende.<br />

Du hast uns allen sehr gut getan.<br />

Erfreulich ist eben bei diesem Abschied aber<br />

auch, dass du uns, wie schon erwähnt, in anderen<br />

Funktionen innerhalb der VSB erhalten<br />

bleibst.<br />

Der Geschäftsführende Vorstand, der Erweiterte<br />

Vorstand sowie die Mitglieder der Jahrershauptversammlung<br />

haben sich einstimmig<br />

da<strong>für</strong> ausgesprochen, Jürgen Podevin bei der<br />

St. Barbarafeier am Samstag, dem 30.11.2013<br />

die Ehrenmitgliedschaft unserer Vereinigung<br />

anzutragen.<br />

Jürgen Podevin hat sich um diese VSB verdient<br />

gemacht, und das ist zu ehren.<br />

Lieber Jürgen,<br />

aus dem Geschäftsführenden Vorstand wirst<br />

du heute auf eigenen Wunsch nach 30 Jahren<br />

ausscheiden, aber auf die weitere Zusammenarbeit<br />

freuen wir uns.<br />

Wir alle wünschen dir weiterhin alles Gute und<br />

viel Schaffenskraft außerhalb der geschäftsführenden<br />

Vorstandsarbeit und freuen uns auf<br />

die nächsten gemeinsamen Jahre mit dir in<br />

der VSB, verbunden mit einem großen Dankeschön<br />

und einem herzlichen Glückauf.<br />

Reinhard Marian<br />

1. Vorsitzender<br />

Wir haben es im Ruhrrevier nur mit<br />

dem über 6 500 km 2 nachgewiesenen<br />

Südflügel einer ausgedehnten<br />

Steinkohlenablagerung zu tun.<br />

In dem etwa 3000 m Mächtigkeit<br />

flözführenden Karbon sind etwa 65<br />

<strong>bau</strong>würdige Flöze von 0,60 m bis<br />

3,0 m Mächtigkeit.<br />

Mit dem Erlass der „Revidierten<br />

Bergverordnung <strong>für</strong> das souveräne<br />

Schlesien und die Grafschaft<br />

Glatz“ vom 05.06.1769 war die<br />

Grundlage <strong>für</strong> die Entwicklung der<br />

schlesischen Bergwerksindustrie<br />

gelegt.<br />

Ein besonderes Verdienst an der<br />

Aufwärtsentwicklung Schlesiens<br />

gebührt dem Berghauptmann<br />

Friedrich Wilhelm Graf von Reden.<br />

Nicht nur durch die Gewinnung,<br />

sondern besonders durch die Ver-<br />

arbeitung der Bodenschätze Steinkohle,<br />

Eisen-, Zink- und Bleierze<br />

war die wirtschaftliche Entwicklung<br />

Oberschlesiens im 18. Jahrhundert<br />

gekennzeichnet. Im Jahre 1786<br />

setzte Reden die Bestellung und<br />

den Kauf einer Dampfmaschine<br />

aus England durch, um im Erz<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

Tarnowitz die mächtigen<br />

Wasserzuflüsse zu heben. Es war<br />

die erste Dampfmaschine im oberschlesischen<br />

Berg<strong>bau</strong>. Staatliche<br />

Steinkohlen<strong>berg</strong>werke bei Zabrze<br />

und Ghorzow (später Hindenburg<br />

und Königshütte) lieferten die Kohle<br />

<strong>für</strong> 2 benachbarte staatliche Hütten,<br />

die Gleiwitzer Hütte mit dem<br />

1. deutschen Koksofen im Jahre<br />

1796 und die Königshütte im Jahre<br />

1802.<br />

Im 18. Jahrhundert fehlte qualifiziertes<br />

Führungspersonal, wie<br />

Gruben- und Revierbeamte. Zur<br />

Ausbildung der Führungskräfte<br />

errichtete Reden die Bergschule<br />

in Tarnowitz. Am 06.01.1803 wurde<br />

dann über die Einrichtung der<br />

Fortbildungsstätten in Tarnowitz<br />

und Königshütte beschlossen. Ein<br />

Unterricht in Lesen, Schreiben<br />

und Rechnen sollten junge Bergarbeiter<br />

außerhalb der Schichtzeit<br />

erteilt bekommen. Vorbild <strong>für</strong> diese<br />

Bergschulen war die 1. deutsche<br />

Bergschule, die im Jahre 1777 in<br />

Frei<strong>berg</strong> entstand. Die 1. Bergschule<br />

im Ruhrgebiet war die Essener<br />

Bergschule, die im Jahre<br />

1814 entstand und in Bochum im<br />

Jahre 1816.<br />

Im Ruhr<strong>berg</strong><strong>bau</strong> entstanden Großzechen<br />

mit einem extrem hohen<br />

Arbeitskräftebedarf. Die Zahl der<br />

Beschäftigten nahm im Zeitraum<br />

von 1870 bis 1913 von 52 160 auf<br />

444 000 Kumpel zu. Der regionale<br />

Arbeitsmarkt war erschöpft, so<br />

dass Anfang der 1890er Jahre mit<br />

der Anwerbung ausländischer, vorwiegend<br />

aus den preußischen Ostprovinzen,<br />

darunter viele polnischsprachige<br />

Arbeitskräfte begonnen<br />

wurde. In den Bergwerken der<br />

preußischen Provinzen Rheinland<br />

und Westfalen arbeiteten 1890<br />

30 000 Polen; bis zum Beginn des<br />

1. Weltkrieges 1914 verzehnfachte<br />

sich ihre Zahl.<br />

Die Ausstellung in Hösel zeigte<br />

eindrucksvoll die Bedeutung des<br />

oberschlesischen Berg<strong>bau</strong>s.<br />

Gerd Falkenhain<br />

Manfred Scherschel<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013 239


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<br />

240 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 5/2013


Die Grüne Oase<br />

der Lausitz<br />

Nach dem Berg<strong>bau</strong> entstehen neue Lebensräume<br />

<strong>für</strong> Flora und Fauna sowie attraktive<br />

Erholungslandschaften. Der seit 10 Jahren<br />

bestehende »Findlingspark Nochten« ist ein<br />

Zeichen gelungener Rekultivierung und längst<br />

ein sehenswerter Besuchermagnet in Sachsen.<br />

Entdecken auch Sie die über 6000 Findlinge<br />

inmitten einer einmaligen Gartenlandschaft.<br />

www. vattenfall.de

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