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Impressum - Reisswolf

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Campus<br />

Ich setze das Messer am Fleisch an. Das<br />

Mensa-Messer geht absolut nicht durch!<br />

Keine Chance! Ich habe Glück, dass mir bei<br />

diesem waghalsigen Versuch am höchsten<br />

Punkt meines Essenstapels nicht die Soße<br />

samt Käsespätzlen vom VPEUS hüpft. Da<br />

hätte ich ja Serviette Nummer zwei schon<br />

vorzeitig verbraucht!<br />

Mir wird klar, dass es sich bei der nicht<br />

durchtrennbaren Stelle wohl um einen Knochen<br />

handelt. Für bessere Zugänglichkeit<br />

drehe ich das Werkstück um 180°, um von<br />

der anderen Seite<br />

anschneiden<br />

zu können. Hab<br />

ich mir wohl so<br />

gedacht! Auch<br />

Knochen! Ich<br />

drücke mit der<br />

„Schneide“ mitten auf das Fleischstück und<br />

finde weichen Untergrund. Erfreut stelle ich<br />

fest, dass ich nicht nur Knochen bekommen<br />

habe. Ich denke darüber nach, ob es vielleicht<br />

Rundrohrknochenschweine gibt.<br />

Die hinterlistigen Muskelfasern, auf die<br />

ich mich so freue, müssten sich demzufolge<br />

in der Mitte versteckt haben, unter ihrem<br />

Panadepanzer. Ich lasse das Fleisch noch etwas<br />

seinen Triumph auskosten, es soll ruhig<br />

denken, es hätte mich überlistet!<br />

Sanft bette ich es in eine der zwei quadratischen<br />

Aussparungen des VPEUS um,<br />

damit ich endlich an den Allgäuer Teil der<br />

Mahlzeit gelange. Käsespätzle mit Soße. Dagegen<br />

kann man nichts sagen. Eine etwas<br />

ungewöhnliche Kombination, aber gut essbar,<br />

also wieder zurück zum „Schnitzel“.<br />

„Wirklich satt bin ich nicht geworden,<br />

aber der Appetit ist auf<br />

jeden Fall weg.“<br />

In der Mitte findet sich tatsächlich mehr<br />

oder minder fettfreies, eher trockenes Schweinefleisch.<br />

Doch es wird nicht einfacher. Nach<br />

und nach kann ich einzelne Fleischstücke aus<br />

dem allgegenwärtigen Knochen lösen. Dabei<br />

platzt alle Panade ab. Also verfahre ich folgendermaßen:<br />

Fleischstück herausarbeiten<br />

und auf die Gabel spießen; Panade dazu spießen;<br />

durch die Soße fahren; im Mund abliefern.<br />

Am Ende sieht mein VPEUS genauso<br />

aus, wie bei dem Kommilitonen am Nachbartisch,<br />

den ich vorhin fast als komischen<br />

Esser verleumdet<br />

hätte: Irgendwelche<br />

Fleisch-Bestandteile<br />

und<br />

viel Panade liegen<br />

herum.<br />

Mir reicht es<br />

mit der Mensa. Wirklich satt bin ich nicht<br />

geworden, aber der Appetit ist auf jeden Fall<br />

weg.<br />

Ich mache mich auf den Weg zum Chemiebau.<br />

Dabei fällt mir eine studentische Initiative<br />

ein: Die Campus-Cneipe! Bei einem<br />

abendlichen Besuch war mir vor kurzem<br />

aufgefallen, dass das C2 bereits um 13 Uhr<br />

öffnet. Ich habe noch eine halbe Stunde Zeit,<br />

also setze ich mich ins C2 und trinke einen<br />

leckeren Latte Macchiato.<br />

Erstaunt lese ich an der Wand: „Wochengericht:<br />

Käsespätzle, 4 Euro“. Aber mein Appetit<br />

ist nun mal weg.<br />

In Zukunft werde ich öfter in der Campus-Cneipe<br />

vorbeischauen anstatt immer<br />

wieder die gleichen Speisepläne zu durchstöbern!<br />

Leo Gall<br />

Quelle: http://xkcd.com/382/<br />

Lizensiert unter einer Creative-Commons-Attribution-Noncommercial-2.5-Lizenz.<br />

www.reisswolf.mw.tum.de<br />

06/08 REISSWOLF 71

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