S e ie n S ie w ä h le r is c h - Gemeinde Kirchlengern

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DIE
REPORTAGE
NABU KIDS Kirchlengern
Von Nix kommt Nix heißt seit über 20 Jahren das
Programm des Naturschutzbundes Deutschland e.
V. (NABU) im Kreis Herford. Er pflegt Kopfweiden
und Streuobstwiesen, pflanzt Bäume und Hecken
und schafft Lebensräume für viele Tiere. Mit praktischen
Beispielen, Vorträgen und naturkundlichen
Wanderungen will er im Kreis Herford viele Menschen
für die Natur und ihren Schutz begeistern.
Der NABU gehört zu den größten Umweltschutzorganisationen
Deutschlands. Seit über 100 Jahren
setzt er sich konsequent für den Erhalt von Natur
und Umwelt ein. Er realisiert konkrete Natur- und
Umweltschutzprojekte und meldet sich zu Wort,
wenn die Umwelt einen Anwalt braucht. Wissenschaftliche
Forschung, Umweltbildung für Groß und
Klein sowie aktiver Einsatz vor Ort gehören ebenfalls
zu seinem Engagement. Mehr als 400.000 Mitglieder
tragen auf diese Weise Verantwortung für
die Zukunft.
Auch in der Gemeinde Kirchlengern sind sich immer
mehr Menschen dieser Aufgabe bewusst geworden,
was schließlich dazu führte, dass im März 2011 eine
Ortsgruppe Kirchlengern gegründet wurde. Seitdem
trifft man sich jeden ersten Mittwoch im Monat um
20 Uhr zur Monatsversammlung im AWO-Seniorenzentrum
am Mittelacker in Kirchlengern. Es gibt
zwar noch keine festen Strukturen und die Gruppe
ist kein eingetragener Verein, aber jeder macht das,
was er am besten kann und schließlich sind für alle
Aufgaben die richtigen Leute vorhanden.
Besonders stolz ist man aber darauf, dass es gelungen
ist, die NABU-Kids zu gründen, die sich jeweils
einmal im Monat zu bestimmten Themen treffen
und aktiv werden. Dahinter steht im Besonderen die
engagierte Mutter und Erzieherin Björna Ladage, die
schon immer etwas für ihre Kinder gesucht hat und
bei der Gründungsversammlung in Kirchlengern aktiv
wurde. Björna Ladage: „Da habe ich Mitstreiter
gefunden und dann ging es los. Das hat schon etwas
mit Herzblut zu tun, wenn man selbst etwas organisieren
will, von dem man in der Sache überzeugt
ist.“
Im Juni 2011 wurde das erste Treffen veranstaltet
und seitdem gibt es in jedem Monat ein neues Programm.
Im November konnte bereits die 2. Gruppe
gebildet werden. Die Nabu-Kids in Kirchlengern
starteten durch. Das nahm aber auch nicht wunder,
denn das, was angeboten wurde, traf den Nerv der
jungen Naturschützer. Seitdem treffen sich die Kinder
zwischen acht und elf Jahren jeden 3. Mittwoch
im Monat und die Kinder zwischen fünf und sieben
Jahren jeden 4. Mittwoch im Monat zwischen 16
und 18 Uhr, in den Wintermonaten wegen der frühen
Dämmerung von 15 bis 17 Uhr. Die Themen sind
für beide Gruppen gleich. Und was ganz besonders
ist: Die Veranstaltungen sind so konzipiert, dass alle
Ortsteile Kirchlengerns angesprochen und angelaufen
werden. Björna Ladage: „So können die Kinder
die Vielfalt Kirchlengerns kennen lernen.“
Und nach etwas mehr als einem halben Jahr haben
die Kinder mittlerweile selbst die Initiative ergriffen
und geben nach einem „Brainstorming“ die Themen
selbst vor, die sie angehen wollen. Die heißen
in den nächsten Monaten: 22. und 29. Februar „Wir
brauchen Nisthilfen für Vögel“, 21. und 28. März
„Krötentaxi und Froschkönig“, 18. und 25. April „Ein
Naturgarten entsteht“, 23. und 30. Mai. Streuobstwiesenexkursion,
20. und 27. Juni „Ein Insektenhaus
entsteht“, 19. und 26. September Apfelfest, 24. und
31. Oktober „Eine Hecke für Igel, Zaunkönig und
Co.“, 21. und 28. November „So helfen wir den Vögeln
über den Winter“. Alle, die mitmachen wollen,
können sich zu den einzelnen Aktionen bei Björna
Ladage, Tel. 1 74 37, anmelden.
Für Björna Ladage ist es praktischer Naturschutz,
wenn die Kinder die Themen vorgeben und Spaß daran
haben. Hier werde Wissen vermittelt, das auch
etwas bewirken könne. Ladage: „Die Kinder haben
klare Vorstellungen und wollen wissen, warum es
bisher keine Streuobstwiese in Kirchlengern gegeben
hat. Und die sprechen schon mal jemanden an,
wenn er mit seinem Laubpuster unterwegs ist, ob er
auch an die Igel gedacht habe.“
Jetzt ist aber etwas Großes erreicht, nachdem sich
Björna Ladage und Freyja Damm im Herbst letzten
Jahres darauf verständigt hatten, ihr Projekt beim
Energiekonzern E.ON mit freundlichen Worten anzumelden.
Die Nabu-Kids in Kirchlengern erhielten
schließlich als „Herausragendes Leuchtturmprojekt
2011 für bürgerschaftliches Engagement“ ein
Förderpaket von 4.000 Euro für den Ausbau eines
vorhandenen Bauwagens zu einer Forscherstation
für jeweils zwölf Kinder. Die Kinder sollen in dem
Bauwagen, der vom Unternehmer Rüdiger Dröge
zur Verfügung gestellt worden ist, einen Stützpunkt
und Rückzugsort für die Erkundung und Erforschung
der Tier- und Pflanzenwelt erhalten. Der Bauwagen,
der derzeit noch beim Tiefbauunternehmen Schneider
steht, soll entsprechend ausgestattet und möbliert
werden und den NABU-Gruppen ein Zuhause
bieten. Beim NABU in Kirchlengern freut man sich
darauf.
Gerade die Preisübergabe sei für die Kinder eine tolle
Sache gewesen, beschreibt Bernhard Maack die
Feierstunde: „Das war ein tolles Flair, zwischen all
den wichtigen Leuten mit auf der Bühne zu stehen.
Aber unsere Kinder haben es deutlich gemacht: Wir
machen etwas Sinnvolles, wir packen Ideale an und
setzen sie um.“
Die NABU-Kids freuen sich jetzt auf die nächsten
Events, zumal sie mit dem Bauwagen und der im November
angelegten Streuobstwiese zwei Rückzugsmöglichkeiten
haben. Aber gerade auf der Streuobstwiese
wird sich in Zukunft viel Leben abspielen,
denn sie kann und wird ein Erlebnis für alle Sinne
werden. In Kirchlengern und beim NABU freut man
sich darauf.
REPORTAGE
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