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Ascensia News 1 - Bayer-Diabetes-Blutzuckermessgerät

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Reportage<br />

DIE GÖTTER HABEN UNS DORT OBEN<br />

NICHT GEWOLLT<br />

Hoffen, Kämpfen und Scheitern am<br />

Shisha Pangma in Tibet<br />

Ein kleiner Steinaltar in der tibetischen Weite,<br />

betende Nepali, andächtige Europäer - das<br />

alles vor der Kulisse eines unendlich hohen<br />

Berges - „unseres“ Berges, der Shisha<br />

Pangma - mit 8013 m der höchste vollständig<br />

in Tibet befindliche Gipfel. Bunte Gebetsfahnen<br />

wehen vom Altar in alle Himmelsrichtungen<br />

und markieren das Ende der<br />

lebbaren Welt.<br />

Kein Einheimischer würde diese Grenze überschreiten,<br />

ohne die Götter, die in den Eisbrüchen<br />

und auf den Gipfelgraten leben, vorher um Gnade<br />

zu bitten. Auch uns Westler bewegt diese Puja-<br />

Zeremonie, die am Anfang jeder Expedition steht.<br />

Wenn wir die riesigen Windfahnen betrachten, die<br />

vom Gipfel herabwehen, müssen auch wir an die<br />

Existenz mächtiger Wesen glauben, die nach<br />

Belieben mit uns spielen können, sobald wir ihnen<br />

zu nahe kommen. Kekse, Popcorn, Cola und Bier,<br />

alles was in der kargen Atmosphäre eines<br />

Basislagers kostbar ist, haben wir den Göttern<br />

geopfert.<br />

Damit sie auch jeden einzelnen von uns kennen,<br />

haben wir alle unsere Eispickel unter den<br />

Steinaltar gelegt.<br />

6 <strong>Ascensia</strong> 01/04<br />

Ein Sieben- oder Achttausender lässt sich nicht<br />

einfach besteigen, indem man seinen Rucksack<br />

packt und von unten nach oben klettert (sogenannter<br />

Alpinstil). Der Körper muss sich langsam<br />

an immer größere Höhen anpassen. Dies erfordert<br />

ein stetes und meist langweiliges Rauf und Runter<br />

am Berg, wobei bei jedem Anstieg die bisher<br />

erreichte Höhe überschritten werden soll.<br />

Dazwischen wird immer wieder ins Basislager<br />

abgestiegen, da nur dort Regeneration möglich ist.<br />

Über 6000 m baut der Körper selbst im Schlaf ab.<br />

Die mehrmaligen Aufstiege dienen auch dem<br />

Lastentransport. Der endgültige Gipfelgang soll<br />

5-7 Tage dauern. Dafür sollen schon vorher in<br />

6350 m (unserem Hochlager 1) und in knapp<br />

7000 m (unserem Hochlager 2) ausreichend Zelte<br />

und Ausrüstung deponiert sein, um den Aufstieg<br />

zu erleichtern. Nur das dritte Hochlager in 7500 m<br />

Höhe kann nicht vor dem Gipfelgang entstehen,<br />

womit die Rucksäcke auf dieser Etappe besonders<br />

schwer werden.<br />

Tagelang strahlt der Eisgipfel im Sonnenlicht. Nie<br />

trüben Windfahnen die Sicht. Wir kommen gut<br />

voran. Innerhalb der ersten zehn Tage gelingt es<br />

uns, Lager 1 vollkommen einzurichten und die

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