31.10.2012 Aufrufe

INFO - Bauzentrum Struth

INFO - Bauzentrum Struth

INFO - Bauzentrum Struth

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GrundleGend WichtiG –<br />

die estricharten<br />

Foto: PCI<br />

Estriche werden entweder mit einem<br />

Bodenbelag versehen oder beispielsweise<br />

als eingefärbter Fließestrich selbst als<br />

Fußboden genutzt. Bei Räumen, die nicht<br />

unterkellert sind, wird eine Abdichtung<br />

gegen aufsteigende Bau- oder Bodenfeuchtigkeit<br />

eingebracht. Bei Decken<br />

über Feuchträumen ist eine Dampfsperre<br />

erforderlich.<br />

Zementestrich<br />

Durch seine universellen Einsatzmöglichkeiten und seine ausgezeichneten Eigenschaften ist der Zementestrich die am<br />

häufigsten verwendete Estrichart. Er hat sehr gute Festigkeitswerte und kann auf Grund seiner Unempfindlichkeit gegen<br />

Feuchte sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verlegt werden. Darüber hinaus eignet er sich als Heizestrich.<br />

Allerdings ist Zementestrich erst nach 20-30 Tagen belegreif. Dieser Estrich besteht aus Wasser, Sand (Körnung 0-8 mm<br />

oder 0-16 mm), Normzement sowie eventuell noch ein Hartstoffzuschlag. Zementestriche werden nach DIN in acht<br />

Festigkeitsklassen (ZE 12 bis ZE 65) eingeteilt. Dabei geben die Ziffern an, mit wieviel Druck (in N/mm²) man den<br />

Estrich belasten kann. Bei einem schwimmenden Estrich im Wohnungsbau verwendet man z. B. einen Estrich ZE 20.<br />

Anhydritestrich<br />

Der Anhydritestrich benötigt eine kürzere Bauzeit und ist dadurch seit einigen Jahren stark im Kommen. Dieser Estrich<br />

ist früh begeh- und belastbar, biologisch sowie ökologisch unbedenklich und kann sauber und einfach eingebracht<br />

werden. Der Anhydritfließestrich besitzt eine optimale Wärmeleit- und Wärmespeicherfähigkeit, ist spannungsarm und<br />

nicht brennbar, so dass er sich hervorragend als Heizestrich eignet. Mit der Aufheizung kann bereits nach sieben bis<br />

zehn Tagen begonnen werden. Da der Anhydritestrich empfindlich gegen Feuchtigkeit ist, eignet er sich nicht für den<br />

Außenbereich, für Nassräume oder als Nutzestrich ohne Belag. Bei Dampfdiffusion aus dem Untergrund darf er auch<br />

nicht als Verbundestrich verwendet werden. Anhydritestrich setzt sich aus Wasser, Sandkies (Körnung 0-8 mm) sowie<br />

Anhydrit-Binder zusammen. Angeboten wird dieser Estrich in vier Festigkeitsklassen (AE 12 bis AE 40). Der Estrich<br />

AE 20 wird beispielsweise im Wohnungsbau verwendet. Auch hier geben die Ziffern die Druckfestigkeit in N/mm² an.<br />

Magnesiaestrich<br />

Der Magnesiaestrich hat einen sehr geringen Marktanteil. Dennoch prädestinieren ihn einige Eigenschaften für<br />

spezielle Anforderungen. Magnesiaestrich ist nahezu staubfrei sowie elektrisch leitfähig und daher besonders<br />

für Antistatikböden geeignet. Darüber hinaus zeichnet er sich durch eine hohe Schall- und Wärmedämmfähigkeit<br />

aus. Der Magnesiaestrich ist nicht im Außenbereich und in Nassräumen einsetzbar, da er gegen hohe Dauerfeuchtigkeit<br />

empfindlich ist.<br />

Gussasphaltestrich<br />

Auch der Gussasphaltestrich wird nicht so häufig eingesetzt, obwohl auch er einige positive Eigenschaften zu bieten<br />

hat. Gussasphaltestrich kann unabhängig von Temperatur und Witterung verlegt werden. Nach dem Erkalten des<br />

Estrichs können sofort die weiterfolgenden Arbeiten ausgeführt werden, so dass es hier keine Wartezeiten gibt. Der<br />

Estrich ist sehr gut für die Verwendung in Nassräumen geeignet, denn er ist nahezu dampfdicht. Zudem besitzt er<br />

gute Wärme- und Schallschutzeigenschaften, ist staub- und wasserfrei sowie geruchlos.<br />

richtiG auFGebaut –<br />

sicher ausGeFührt<br />

Verbundestrich<br />

Verbundestrich ist ein Estrich, der im Verbund mit dem tragenden Untergrund erstellt<br />

wird. In Keller- und Abstellräumen oder Garagen wird er oftmals unmittelbar als Boden<br />

genutzt. Zusätzlich kann er aber auch mit einer Beschichtung bzw. einem Belag ausgeführt<br />

werden. Als Verbundestrich sind alle Estricharten geeignet. Die Estrichdicken<br />

reichen dabei je nach Estrichart, Nutzungszweck und Korngröße des Zuschlages von<br />

20 bis 70 mm.<br />

Estrich auf Trennschicht<br />

Durch eine Zwischenlage, z. B. aus Polyethylenfolien, Bitumenpapier oder Rohglasvliesbahnen<br />

wird hier der Estrich vom Untergrund getrennt. Er eignet sich dann unmittelbar<br />

als Boden oder wird mit einer Beschichtung bzw. einem Belag versehen.<br />

Er findet vor allem in Heizräumen, Wasch- und Trockenräumen oder Lagerräumen<br />

Verwendung. Alle Estricharten eignen sich für den Einsatz auf einer Trennschicht. Die<br />

Trennschicht wird, außer bei Gussasphalt, zweilagig verlegt. Gegen aufsteigende<br />

Feuchtigkeit in Untergeschossräumen kann eine Lage auch als Abdichtung ausgeführt<br />

werden. Die Entkopplung des Estrichs vom Untergrund wird durch die zweilagige<br />

Verlegung der Trennschicht gesichert. Darüber hinaus ermöglicht diese Art der Verlegung<br />

eine spannungsfreie Bewegung des Estrichs auf der Unterlage. Ein Trennstreifen<br />

an den Wänden, der in der Regel umlaufend fünf Millimeter stark ausgebildet wird,<br />

verhindert eine Einspannung. Die Estrichmindestdicken liegen mit Gussasphaltestrich<br />

bei 20 mm, mit Anhydritestrich bei 30 mm und mit Zementestrich bei 35 mm.<br />

Estrich auf Dämmschicht<br />

Bei der Ausführung Estrich auf Dämmschicht, auch schwimmender Estrich genannt,<br />

wird der Estrich über einer Dämmschicht eingebaut. Da dieser mit den angrenzenden<br />

Bauteilen keine unmittelbare Verbindung hat, »schwimmt« er sozusagen. Diese<br />

Ausführungsform dient dem optimierten Schall- und Wärmeschutz, vor allem aber zur<br />

Verbesserung der Trittschalldämmung. Alle Estricharten können als schwimmender<br />

Estrich verwendet werden. Für die Dämmschicht werden Dämmstoffe aus mineralischen<br />

und pflanzlichen Fasern sowie aus Schaumkunststoffen wie Polysterol und Polyurethan<br />

(PUR) eingesetzt. Je nach der erforderlichen Dicke kann der Dämmstoff ein- oder mehrlagig<br />

eingebracht werden. Aus zwei Einzellagen ist z. B. eine kombinierte Trittschall-<br />

und Wärmedämmung möglich.<br />

Foto: PCI<br />

Fußboden | spezial<br />

Zur Abdichtung des Dämmstoffs gegen Feuchtigkeit werden Polyethylenfolien oder<br />

Bitumenpapier eingesetzt. Die Estrichdicken sind bei dieser Konstruktion vom späteren<br />

Bodenbelag, von der Dicke der Dämmstoffschicht sowie deren Zusammendrückbarkeit<br />

abhängig. Bei Gussasphaltestrich sind mindestens 20 mm Dicke, bei Anhydrit- und<br />

Zementestrich 35 mm Dicke erforderlich.<br />

Heizestrich<br />

Einen schwimmenden Estrich, der einer Wärmespeicherung und der Aufnahme von<br />

Heizelementen einer Fußbodenheizung dient, bezeichnet man als Heizestrich. Besonders<br />

geeignet für eine Fußbodenheizung ist Fließestrich. Durch seine hervorragenden<br />

Fließeigenschaften umschließt er gleichmäßig die Heizrohre und sorgt so für optimale<br />

Wärmeabgabe und -verteilung in den Raum – er benötigt auch nur etwa die Hälfte<br />

der Aufwärmzeit wie konventionelle Estriche. Schnellere Aufwärmung erlaubt natürlich<br />

auch niedrigere Vorlauftemperaturen im Heizkessel. Sie profitieren durch eine höhere<br />

Energieeffizienz als bei herkömmlichen Estrichen und können somit bares Geld sparen.<br />

Fließestrich eignet sich durch seine gute Wärmeleitfähigkeit und die niedrigen Vorlauftemperaturen<br />

daher ausgezeichnet für moderne Erdwärme- bzw. Solarthermieheizanlagen.<br />

Auch in Sachen Aufbau und Konstruktion spielt der Fließestrich seine Vorteile aus. Er<br />

kann deutlich schlanker aufgebaut werden. Für Sie bedeutet das gewonnene Schichtstärken,<br />

die Sie beispielsweise für eine zusätzliche Wärmedämmung oder Trittschallschutz<br />

verwenden können. Dazu kommt seine enorme Stabilität. Keine Absenkung des<br />

Bodens im Randbereich und keine Schmutzfugen, in denen sich Staub und Putzwasser<br />

sammeln können.<br />

08 | 09

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!