Anlage Jurybegründungen - RIS
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Umsetzung ihrer Ideen ist allerdings noch offen, sie befinden sich auf der Suche nach einem<br />
speziellen Performer, „einer Art von Körperlichkeit auf der Bühne, wie es sie in München<br />
bislang selten zu sehen gab“. Die Jury befürwortet – nach einem Pilotprojekt im Bereich Tanz<br />
– die Vergabe einer Debütförderung im Bereich Theater an CADAM in Höhe von 12.000 €.<br />
Arbeits- und Fortbildungsstipendiien<br />
Emre Akal und Tunay Önder: Forschungsprojekt „Wörterayntoff“<br />
Tunay Önder, gebürtige Münchnerin mit türkisch-tscherkessischem Migrationshintergrund, ist<br />
freischaffende Soziologin und Ethnologin. Sie studierte in Istanbul und Heidelberg und arbeitet<br />
seit 2009 als Bloggerin, Regieassistentin und Projektleiterin für zahlreiche Dokumentarprojekte<br />
in der Freien Szene und an den Münchner Kammerspielen, wie zum Beispiel „Gleis<br />
11“ von Christine Umpfenbach. Sie leitete dort auch die Redaktion für den Stadtatlas „südliches<br />
Bahnhofsviertel München“. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf dem Thema Migration.<br />
Emre Akal ist gebürtiger Münchner mit türkisch-griechischem, albanisch-georgischem,<br />
sefardischem Hintergrund. Er ist Autor zahlreicher Theaterstücke, Schauspieler und Regisseur.<br />
Als Autor und Regisseur der Performance „Die Schafspelzratten. Eine migrantische Live-Studie“<br />
im Import-Export erhielt er im Jahr 2012 eine Debütförderung der Landeshaupstadt<br />
München im Bereich Theater.<br />
Beide Künstler stellen als Dokumentaristen gemeinsam den Antrag auf ein Stipendium für<br />
eine Recherche zu neuen zweisprachigen Wortzusammensetzungen und -neuschöpfungen,<br />
die sie in einem Wortatlas zusammenführen und präsentieren wollen, den sie mit Witz “Wörterayntoff“<br />
nennen, was so viel bedeutet wie „Wörtereintopf“. Schon in dieser Sprachneuschöpfung<br />
lässt sich der Reichtum erkennen, der in der Vielfalt und Originalität gegenwärtiger<br />
Sprach- und Sprechwelten in Deutschland vorhanden ist. Sie wollen auf die Suche gehen,<br />
recherchieren, Wörter sammeln für ihren „Wörterayntoff“ wie „schutudgart“ – Stuttgart<br />
oder „doycland“ – Deutschland und andere mehr, um ihn später als wundersame Originalitäts-<br />
und Qualitätsschöpfung in Form einer Installation und multimedialen Inszenierung vorzustellen.<br />
Über die originäre Idee dieser neuen Art von Sprachforschung, die den Zusammenstoß<br />
verschiedener Kulturen nicht negativ als Clash zeigt, sondern mit Humor und Esprit<br />
die positiven Seiten eines interkulturellen Miteinanders darstellt, hat sich die Jury gefreut und<br />
empfiehlt die Vergabe eines Arbeitsstipendiums in Höhe von 4.000 €.<br />
Institut für Glücksfindung/Stefanie Fleckenstein: Veröffentlichung der<br />
„Forschungsberichte“<br />
Das Kollektiv '“Institut für Glücksfindung“, das basierend auf einer Idee von Peter Kroher im<br />
Jahr 2010 von Michael Bischoff und Florian von Hoermann initiiert wurde, bewegt sich auf<br />
dem Grat der darstellenden und bildenden Kunst. Seither bereicherte das Institut die Münchner<br />
Theaterszene mit Interventionen und Performances. Das Institut forscht interdisziplinär<br />
auf der Suche nach einem Arbeits- und Darstellungsstil. Bei dem 2010 geförderten Projekt<br />
#EINS und der Wiederaufnahme und Erweiterung mit #ANDERTHALB wurde der Zuschauer<br />
in einer kaleidoskopischen Raum- und Charakterencollage auf der teils erschütternde, teils<br />
versöhnliche Glückssuche mitgenommen. Philosophisches Denken und individuelles Empfinden<br />
setzen die Kontraste, aus denen die Collage entsteht, die ein facettenreiches Gebilde<br />
aufbaut. Bei dem gefördertem Projekt #SIEBEN.SIEBEN ging das Kollektiv im Rahmen einer<br />
Feldforschung auf die Suche nach „Widerständen“ im Stadtraum. Bei dem Antrag auf ein Arbeitsstipendium<br />
sollen die bisherigen Projekte des „Instituts für Glücksfindung“ in einer Publikation<br />
zusammengefasst, hinterfragt und präsentiert werden. Das Thema ist das Ausloten