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Dolder Grand. Sylvia Sepielli hat das Luxus-Spa im ... - Robert Kropf

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<strong>Dolder</strong> <strong>Grand</strong>. <strong>Sylvia</strong> <strong>Sepielli</strong> <strong>hat</strong> <strong>das</strong> <strong>Luxus</strong>-<strong>Spa</strong> <strong>im</strong> <strong>Luxus</strong>hotel in Zürich entworfen, <strong>das</strong> man auch tageweise nutzen kann – gegen die kleine Gebühr von 300 Euro.<br />

Fotos: Xxxxxxxxxx<br />

40 schaufenster


<strong>Spa</strong><br />

and the city<br />

untertauchen in der Metropole. Wellness<br />

boomt, vor allem in grossen Städten. Neun neue<br />

Urbane Wellnesszonen, Neunmal Ruhe<br />

inmitten von Verkehr und Hektik.<br />

text: <strong>Robert</strong> <strong>Kropf</strong><br />

schaufenster 41


Das Motto für die Zukunft: Die Kunst des<br />

Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens.<br />

Es wird <strong>im</strong>mer deutlicher, <strong>das</strong>s der Kunde<br />

nach <strong>Spa</strong>-Paketangeboten verlangt, und ein<br />

<strong>Spa</strong> wird daher in jedem Fünf-Sterne-oder<br />

besserem Hotel, in jeder Ferien- und Freizeitwohnanlage<br />

als selbstverständlich angesehen.“ Das<br />

sagt die Britin Susan Harmworth, eine der weltweit erfolgreichsten<br />

<strong>Spa</strong>-Entwicklerinnen. Ihre Espa-Gruppe ist<br />

in über 45 Ländern tätig. Conde Nast Traveller zeichnete<br />

eines ihrer Projekte, <strong>das</strong> Espa <strong>im</strong> One & Only One Reethi<br />

Rah auf den Malediven, als bestes <strong>Spa</strong> des Jahres 2008<br />

aus. „Vor allem die Städte werden <strong>im</strong>mer mehr zu den Erholungsrevieren<br />

der Zukunft“, so Harmworth. Grund genug,<br />

uns neun neue Ruhezonen in großen Städten dieser<br />

Welt genauer anzusehen.<br />

1. <strong>Dolder</strong> <strong>Grand</strong> <strong>Spa</strong>, Zürich. Man darf es so sagen:<br />

Hier fehlt nur noch <strong>das</strong> Champagnerbad. Das Hotel „<strong>Dolder</strong><br />

<strong>Grand</strong>“ eröffnete und (fast) ganz Zürich kam am Tag<br />

der offenen Tür, um zu sehen, wie es ist, wenn man <strong>im</strong><br />

Reichtum lebt. Der britische Stararchitekt Sir Norman<br />

Foster <strong>hat</strong> die alte Symmetrie des Hauses wiederhergestellt<br />

und den Haupteingang wie einst nach vorne verlegt;<br />

die alte Steinhalle strahlt in ihrer alten Pracht. Um<br />

die Z<strong>im</strong>merzahl auf 173 erhöhen zu können, legte Foster<br />

der 109 Jahre alten Dame, wie er sagt, „einen Schal<br />

um die Schulter“ – einen modernen geschwungenen Anbau<br />

mit Z<strong>im</strong>mern und Suiten, einen Ballsaal und ein <strong>Spa</strong>.<br />

Womit wir be<strong>im</strong> Thema wären: Das <strong>Grand</strong> <strong>Spa</strong> des Hotels<br />

wurde von der amerikanischen <strong>Spa</strong>-Expertin <strong>Sylvia</strong><br />

Fotos: Ritz Carlton, Olavesen <strong>Spa</strong><br />

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2 3<br />

<strong>Sepielli</strong> entworfen, vor allem japanische Einflüsse prägen<br />

den 4000 Quadratmeter großen Wellnessbereich – mit<br />

drei sogenannten Wet-Zones, getrennt für Männer und<br />

Frauen, sowie einem gemischten Bereich, Aromabädern,<br />

Saunen und Dampfbädern. Dazu kommen 21 Behandlungsz<strong>im</strong>mer,<br />

ein Café, ein Shop, eine Bibliothek und ein<br />

über 20 Meter langes Schw<strong>im</strong>mbecken. Die Wellnesszone<br />

steht nicht nur Hotelgästen offen; man kann Klubmitglied<br />

werden (um 4500 Euro pro Jahr). Ein luxuriöses <strong>Spa</strong> wie<br />

<strong>das</strong> des <strong>Dolder</strong> ist aber ein exklusiver Klub, und in einem<br />

solchen Klub „möchten sich die Mitglieder sozial wohlfühlen“,<br />

wie es Hoteldirektor Thomas Schmid umschreibt.<br />

Das Hotel führt darum ein Aufnahmeverfahren durch;<br />

die Mitgliedersuche erfolgt nach best<strong>im</strong>mten Kriterien,<br />

die aus Diskretionsgründen gehe<strong>im</strong> bleiben. Tagesaufenthalte<br />

<strong>im</strong> <strong>Spa</strong> sind zwar möglich, allerdings nur dann,<br />

wenn man eine Behandlung ab 300 Euro bucht. „Wir wollen<br />

<strong>das</strong> <strong>Spa</strong> nicht um jeden Preis füllen“, betont Schmid.<br />

Große Worte in Zeiten wie diesen.<br />

2. Ritz Carlton, Moskau. Lenin würde staunen: 38 Milliardäre<br />

und tausende Millionäre gibt es derzeit in Moskau<br />

(die Betonung liegt auf derzeit). Die Stadt wuchs zum<br />

Mekka des <strong>Luxus</strong>, be<strong>im</strong> Roten Platz entstand mit dem Ritz<br />

Carlton eines der protzigsten Hotels der Welt. Nur <strong>das</strong><br />

Beste ist hier gut genug – <strong>das</strong> gilt auch für den <strong>Spa</strong>-Bereich:<br />

Hunderte Swarovski-Kristalle beleuchten den Pool, Gold<br />

ist eine der dominierenden Farben <strong>im</strong> 2000 Quadratmeter<br />

großen Wellnessbereich, <strong>im</strong> <strong>Spa</strong>-Café knistert ein offenes<br />

<br />

schaufenster 43


4 5<br />

6 7<br />

8 9<br />

Feuer, der Kellner serviert über 40 Mineralwässer (der<br />

Vodka-Sommelier übrigens gleich viele Sorten Vodka) am<br />

Pool. Wenn man schon dort ist, muss man richtig Geld<br />

ausgeben: in der O2-Lounge hoch oben auf dem Dach,<br />

mit weißen Sofas auf schwarzem Steinfußboden, Kokonsesseln<br />

aus rotem Samtbrokat mit Blick auf den Kreml<br />

und den Roten Platz. Und <strong>im</strong> Drei-Sterne-Lokal Jeroboam<br />

von Heinz Winkler. Summa summarum – ein herrlich<br />

dekadentes Haus, Russenschick in Überdosis.<br />

3. Olavesen <strong>Spa</strong>, Stockholm. Wir wissen: Im Norden<br />

ist es lange finster – zumindest <strong>im</strong> Winter. Deswegen<br />

haben Ajas Mellbye und Kristine Storeide von Mellbye<br />

Architects und Marianne Olavesen speziell für <strong>das</strong> <strong>Grand</strong><br />

Hotel Stockholm ein neues <strong>Spa</strong>-Konzept entwickelt, <strong>das</strong><br />

<strong>im</strong> Wesentlichen auf der Lichttherapie basiert. Das ist ein<br />

von der Wissenschaft anerkanntes Verfahren zur Behandlung<br />

von Depressionen. Im Olavesen-<strong>Spa</strong> wird man dabei<br />

<strong>im</strong> gesamten Dachgeschoß des <strong>Grand</strong> Hotels Stockholm<br />

hellem Kunstlicht ausgesetzt. Das ist nicht unangenehm,<br />

aber gewöhnungsbedürftig. Im <strong>Spa</strong> wachsen auch Bäume:<br />

Eine durch Birkenstämme vom Pool getrennte Ruheoase<br />

sorgt für Entspannung nach der Lichtdusche.<br />

Wenn die Depression anhält: Küchenchef Mathias Dahlgren<br />

führt <strong>im</strong> Hotel laut Magazin „Wallpaper“ <strong>das</strong> beste<br />

Restaurant des Nordens. www.olavesenspa.com<br />

4. Q! <strong>Spa</strong>, Q! Hotel Berlin. Der adelige Hoteltester<br />

Hubertus von Hohenlohe fand nur schmeichelhafte<br />

Worte für <strong>das</strong> Q!: „Unbestritten <strong>das</strong> hippste Hotel in Berlin“.<br />

Wir glauben ihm <strong>das</strong>, der Mann kommt ja viel herum<br />

in der Weltgeschichte. Was ihm dort gefallen <strong>hat</strong>: Wir<br />

schätzen, die zenbuddhistische, glasklar designte „Japanese<br />

Washing Zone“ (wem ist dieses Wort eingefallen?).<br />

Oder <strong>das</strong> Beachfeeling mit dem sonnenwarmen Sand, der<br />

<strong>im</strong> Ruheraum die kühlen Bodenfliesen ersetzt. Vielleicht<br />

waren es auch nur Wände, Boden und Möbel, die scheinbar<br />

übergangslos ineinanderfließen, und die Badewanne,<br />

die die Welle macht. www.loock-hotels.com<br />

5. Armani <strong>Spa</strong>, Tokio. Giorgio Armani <strong>hat</strong> für sein erstes<br />

eigenes Geschäft in Japan den Italiener Mass<strong>im</strong>iliano<br />

Fuksas, den Direktor der Architekturbiennale von<br />

Venedig 2000, beauftragt, ein auffallendes Bauwerk für<br />

Tokio zu schaffen. Dieser entwarf für den Modezaren in<br />

Tokios Shoppingviertel Ginza einen elfstöckigen, 20 Millionen<br />

Dollar teuren Turm mit einer Fassade aus milchweißem<br />

Plexiglas. Alles, was die Markenwelt Armanis<br />

bislang zu bieten <strong>hat</strong>, findet sich hier cool verpackt unter<br />

einem Dach: von den diversen Kleiderkollektionen<br />

bis hin zu einem italienischen Spezialitätenrestaurant<br />

und eben dem weltweit ersten Armani-<strong>Spa</strong> mit drei Behandlungsräumen.<br />

Der Preis für 90 Minuten Armani-<br />

Fotos: bEIGESTELLT<br />

44 schaufenster


Wohlfühl-Service: 60.000 Yen, umgerechnet 360 Euro<br />

– typisches Armani-Design, gepaart mit römischer Thermalbadtradition.<br />

Unsere Empfehlung: stilvoll Energie tanken<br />

mit Lavagesteinheilkräften: „Obsidian Ceremony“ um<br />

285 Euro. www.armaniginzatower.jp<br />

6. Mandarin Oriental, Tokio. Es bleibt einem die Luft<br />

weg, und man weiß <strong>im</strong> ersten Moment nicht, warum. Ist<br />

es die 360-Grad-Aussicht auf Tokio aus dem 37. und 38.<br />

Stock des Mandarin Oriental in Tokio? Oder ist es die Anwendung<br />

„Oriental Harmony“? Ein von zwei Therapeuten<br />

gemeinsam aufgetragenes, warmes Peeling und eine vierhändige<br />

Massage mit einer abschließenden s<strong>im</strong>ultanen<br />

Kopf- und Fußmassage. Daher ganz praktisch: Das <strong>Spa</strong><br />

mit seinen vier Behandlungsräumen und den fünf Suiten<br />

steht auch externen Gästen als Day <strong>Spa</strong> zur Verfügung.<br />

7. Stein des H<strong>im</strong>mels, Peninsula Peking. ESPA lässt<br />

sich nicht lumpen, wenn die Peninsula-Hotelgruppe anruft<br />

und um einen Vorschlag für ein völlig neues <strong>Spa</strong> in Peking<br />

bittet: Die Treatments für <strong>das</strong> neue 1400 Quadratmeter<br />

große <strong>Spa</strong> sind eigens für <strong>das</strong> Peninsula entwickelt. Die<br />

„Jade-Hot-Stone-Massage“ etwa beginnt mit einem Ingwerfußbad,<br />

gefolgt von einer klärenden Akkupressurkopfmassage,<br />

die auf die anschließende Massage mit heißen Jadesteinen<br />

und warmen Aromaölen einst<strong>im</strong>mt. Klingt gut,<br />

tut gut. Architektonisch hält sich <strong>das</strong> neue <strong>Spa</strong>-Refugium<br />

an die Ideen von Susan Harmworth, der Gründerin von<br />

ESPA (Educational <strong>Spa</strong>): Die zehn Behandlungsräume,<br />

zwei <strong>Luxus</strong>-<strong>Spa</strong>-Suiten und die Teelounge sind in dezenten<br />

Erdfarben gehaltene Räume und strahlen Ruhe<br />

und Klarheit aus. www.peninsula.com<br />

8. Aiyasha <strong>Spa</strong>, München. Medical <strong>Spa</strong>s werden <strong>im</strong>mer<br />

schicker: Aktuellstes Beispiel ist <strong>das</strong> gerade eröffnete<br />

Aiyasha <strong>Spa</strong> in München. Dunkle Holzböden, Bäder<br />

aus italienischem Naturstein, balinesische Duftkerzen<br />

und Bambusportale zu den Behandlungssuiten sorgen<br />

auf 800 Quadratmetern für min<strong>im</strong>alistisches Zen-Flair.<br />

Neben Facials, klassischen und asiatypischen Massagen,<br />

Pediküre und Maniküre bietet <strong>das</strong> <strong>Spa</strong> auch medizinisch-kosmetische<br />

Behandlungen an. Ein Schwerpunkt<br />

ist Detox – Entschlackung des Körpers über die Haut<br />

durch Kräuterdampfbäder, Algenpackungen und spezielle<br />

Lymphdrainagen. Betrieben wird <strong>das</strong> <strong>Spa</strong> von keinen<br />

Unbekannten in München – die Dermatologen Hans-<br />

Peter Schoppelrey, Stefan Duve und Wolfgang Niederdorfer<br />

stehen mit ihrem Haut- und Laserzentrum hinter der<br />

Investition. www.aiyasha-spa.de<br />

iN DEN NEUEN cITY-SPAS WACHSEN bÄUME,<br />

WARMER sAND ERSETZT KALTE FLIESEN.<br />

9. Banyan Tree, Bangkok. Make-over nennt man <strong>das</strong> <strong>im</strong><br />

Hotelneudeutsch, wenn ein Teil des Hauses neu gestaltet<br />

wird. Im Banyan Tree Bangkok <strong>hat</strong> <strong>das</strong> <strong>im</strong> Sommer den<br />

<strong>Spa</strong>-Bereich betroffen: Nach der Renovierung stehen insgesamt<br />

16 Behandlungsräume <strong>im</strong> 19. und 20. Stockwerk<br />

zur Verfügung. Mitrenoviert wurde auch gleich <strong>das</strong> Angebot:<br />

Neu ist die „RainMist-Experience“ in der <strong>Grand</strong>-<br />

<strong>Spa</strong>-Suite speziell für Paare – eine Behandlung mit einer<br />

Kombination aus Dampf- und Aqua-Anwendungen.<br />

Die „Regenwald Morgentau“-Behandlung beinhaltet ein<br />

Orange-Joghurt-Peeling, einen Conditioner aus Milch<br />

und Honig sowie eine „RainMist“-Dusche und eine Massage<br />

nach Wahl. Danach will man gar nicht mehr raus in<br />

die große Stadt. www.banyantree.com u

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