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von robert kropf fotos Jack coble

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Roomservice hotel<br />

Miami heiss<br />

Laufsteg und Laissez faire. Miami inszeniert sich gerade neu.<br />

Überall in der Stadt an der Südspitze Floridas schieSSen<br />

schicke Luxushotels aus dem Boden. Das schönste darunter<br />

ist das neue Gansevoort south. Ein Traum in Weiss.<br />

<strong>von</strong> Robert Kropf Fotos <strong>Jack</strong> Coble<br />

mark guthrie<br />

82<br />

flair: 00/2007


Hier<br />

schwimmen<br />

die reichen<br />

und schönen<br />

- im 30 Meter-<br />

Pool am Dach<br />

des hotels<br />

Gansevoort<br />

South<br />

flair: 00/2007 83


Roomservice hotel<br />

Superstar ist der<br />

Pool auf Dach - mit<br />

uneingeschränktem<br />

Blick auf den<br />

zuckerweißen Strand<br />

AAn den Liegen der Rooftop Bar<br />

ist kein Platz mehr frei. Der Barkeeper<br />

mixt die ersten Mojitos,<br />

die Musik verstößt längst gegen<br />

die Lärmschutzverordnung und<br />

so manches Dekolleté gegen die<br />

guten Sitten. Schaut man hinuter<br />

auf die Collins Avenue, tragen<br />

Surfer ihre Boards wie Trophäen<br />

vom Strand, weiter links tanzt<br />

eine Dragqueen vor einer Bar.<br />

Happy Hour für Hedonisten.<br />

Wir sind in Miami gelandet –<br />

besser gesagt im nagelneuen<br />

Gansevoort South Hotel in South<br />

Beach. Seit die Design-Herberge<br />

im April eröffnete, scheint es so,<br />

als wäre ein ganzer New Yorker<br />

Stadtteil auf Urlaub gefahren:<br />

Das Gansevoort South ist der<br />

erste Ableger des bekannten<br />

Celebrety-Hotels im New Yorker<br />

Meatpacking District. Die Prominenz<br />

des Big Apple mietet sich<br />

schon in den 334 Zimmern ein,<br />

wer <strong>von</strong> ihnen ein bisschen mehr<br />

Kleingeld in der Börse hat, kauft<br />

eine der 259 Eigentumswohnungen<br />

des Hotels. Angela Jolie<br />

hat schon samt Brad und Babybauch<br />

einen Blick darauf geworfen,<br />

Harrison Ford gefällt es hier<br />

auch ausgezeichnet, er promotet<br />

geradeseinen neuen „Indiana<br />

Jones“ im Gansevoort Hotel.<br />

Mit der Meute der Reichen und<br />

Schönen folgt der Champagner<br />

und das gute Essen: „STK“,<br />

das momentan „Sexiest Steakhouse“<br />

im New Yorker Meatpack<br />

District, führt das Restaurant im<br />

Gansevoort South. Und Philippe<br />

Chow, legendärer Chef des Mr.<br />

Chow in Manhattan, bezog vor<br />

einigen Tage sein 300 Quadratmeter<br />

großes Lokal im Hotel. Big<br />

Apple meets Miami Beach.<br />

Das Palmenparadies mit den<br />

puderzuckerweißen Postkartenstränden<br />

erlebt ein beispielloses<br />

Facelifting. Kräne prägen das<br />

Stadtbild, so weit das Auge<br />

reicht. Allein in und um Downtown<br />

Miami entstehen in den<br />

nächsten Jahren fast 100 spektakuläre<br />

Neubauten, im Herbst<br />

wurde das rund 330 Millionen<br />

Euro teure Kulturzentrum Carnival<br />

Center eröffnet. Überall<br />

werden Hotels und ‚condominiums‘,<br />

Millionen Dollar teure<br />

Eigentumswohnungen, gebaut.<br />

Die Stadt, die 1896 auf moskitoverseuchtem<br />

Sumpfgebiet gegründet<br />

wurde, verzeichnet den<br />

größten Boom in ihrer Geschichte.<br />

Die großen Luxushotelketten<br />

sind längst vertreten, allein Ritz-<br />

Carlton dreimal. Im Herbst öffnet<br />

das neue W-Hotel die Türen,<br />

am Ocean Drive eröffnete das<br />

neue „The Regent South Beach“<br />

mit 80 Suiten, Butlerservice und<br />

dem Los-Angeles-Restaurant-<br />

Export „Table 8“. Auch Nicky<br />

Hilton, Paris’ jüngere Schwester,<br />

sollte dort in Kürze mit dem<br />

schicken Boutiquehotel „Nicky<br />

O“ glamourös Premiere feiern.<br />

Der momentane Superstar ist<br />

aber das Gansevoort South in<br />

der Collins Avenue: Ähnlich wie<br />

in New York ist das Rooftop der<br />

Place to be: eine 300 Quadratmeter<br />

große Sonnenterrasse samt<br />

Bar und einem 30-Meter-Pool,<br />

der größte der gesamten Ostküste<br />

– mit uneingeschränktem<br />

Blick auf die Collins Avenue und<br />

das Meer. Würde „Sex and the<br />

City“ nicht in New York spielen,<br />

das hier wäre der perfekte Platz<br />

dafür. Dazu kommt ein Multi-<br />

Level-Beachclub des Designer<br />

Stephane Dupoux (Nikki Beach<br />

lässt grüßen), ein zweite, 500<br />

Quadratmeter große Design-<br />

Wasserwelt und ein ebenso<br />

großer Flagship-Gym <strong>von</strong> David<br />

Barton. Beeindruckend ist das<br />

Aquarium – wenn man es so<br />

nennen darf: ein 20 Meter langer<br />

Wassertank in der Lobby<br />

84<br />

flair: 00/2007


18 Stockwerke<br />

näher dem Himmel.<br />

Der Pool am Dach<br />

des hotels ist mit<br />

Sicherheit der<br />

gröSSte an der<br />

gesamten Ostküste<br />

der Vereinigten<br />

Staaten. Der mit<br />

dem höchsten<br />

Promifaktor ist er<br />

sowieso.<br />

flair: 00/2007 85


Roomservice hotel<br />

Haifisch trifft<br />

Steakhaus. Das<br />

REstaurant<br />

„STK“, New<br />

Yorks sexiest<br />

Steakhaus,<br />

eröffnete im<br />

Gansevoort<br />

South. 27 Meter<br />

lang ist das<br />

Aquarium, in<br />

denen sich<br />

mehrere<br />

entspannte<br />

Haie tummeln<br />

(rechts oben).<br />

Das Hotel bietet<br />

334 Zimmer und<br />

259 Eigentumswohnungen<br />

Miami ist der bessere Drehort für “Sex and the city”<br />

Gansevoort South Hotel, Miami, 2377 Collins Avenue,<br />

zwischen 23rd and 24rd Street, Tel.: +1 305 604 1000.<br />

Zimmer ab 380 Euro. www.gansevoortsouth.com<br />

Miami Speis. 8 and a half. Der neue Gourmettempel im<br />

Clinton Hotel. 821 Washington Avenue.<br />

Pelican Miami Beach. Hotel-Restaurant <strong>von</strong> Diesel-Gründer<br />

Renzo Rosso. www.pelicanhotel.com<br />

Blue Door at Delano. Französische Küche mit asiatitischen<br />

Akzenten im Hotels Delano. www.delano-hotel.com<br />

Prime 112. Ein „modern steakhouse“ <strong>von</strong> Myles Chefetz in<br />

SoFi, dem boomenden Viertel South of Fifth Street in Miami<br />

Beach. Sushi. www.prime112.com<br />

Afterglo. International beauty cuisine. Die Idee: Alles, was<br />

gekocht wird, ist absolut bio, enthält keine Chemie, dafür<br />

viele Vitamineund Mineralien. 100 Washington Avenue.<br />

Hotels mit Biss. Ausgezeichnet. „The Shore Club“ mit Nobu<br />

Miami, „Vix“ im Hotel Victor, „The Wish“ im „The Hotel“,<br />

„The Restaurant“ and „The Grill“ im Hotel „The Setai“.<br />

“Social Miami”, das neue Restaurant im Sagamore Hotel.<br />

Best of Bars nd Clubs. The Fifth ist derzeit der Tempel<br />

der Nacht in Miami. Eine Mega-Disco mit riesigen<br />

Kristalllustern, ausgestopften Pferden und fliegenden Kühen.<br />

www.thefifth.com Ins elitäre Mokai passen nur 220 Gäste.<br />

Wer reinkommt, teilt die Tanzfläche mit Lindsay Lohan,<br />

Pharell Williams oder Enrique Iglesias. Set ist der neueste<br />

Hotspot im South Beach-Dreiergespann der Opium Group<br />

(Opium Garden und Prive). Auch bunt, laut und schrill:<br />

Mansion, Skybar, Nikki Beach Club, Pawn Shop Lounge,<br />

Cameo, Rok Bar, Club Space, Twist und die Mint Bar.<br />

86<br />

flair: 00/2007


Der Barkeeper mixt die ersten<br />

Cocktails, die Musik verstößt gegen<br />

die Lärmschutzverordnung, die<br />

Dekolletes gegen die guten Sitten.<br />

Willkommen in Miami.<br />

des Hotels, mit 27 Fischarten<br />

und mehreren entspannten Haifischen.<br />

Gebaut wurde das Hotel<br />

<strong>von</strong> Vater und Sohn Achenbaum,<br />

die mit ihrer Gruppe GHG und<br />

ihrem Partner Arik Kislin schon<br />

an weiteren Projekten arbeiten.<br />

Das Lifestyle-Resort Gansevoort<br />

South ist ihr zweites Projekt, ein<br />

drittes Hotel, das Gansevoort<br />

Park in New York, ist bereits im<br />

Entstehen. Projekte in Las Vegas<br />

und London sind in Planung.<br />

Drei Merkmale sind es, die die<br />

Gansevoort-Hotels auszeichnen:<br />

Sie stehen jeweils an den prosperierendsten<br />

Plätzen einer Stadt,<br />

die Dachterassen und Pools haben<br />

Kult-Charakter und die Restaurants<br />

spielen in der Oberliga<br />

der Gastronomie.<br />

Den wirkliche Härtetest wird das<br />

Hotel im Dezember überstehen<br />

müssen. Dann, wenn der amerikanische<br />

Ableger der Art Basel<br />

Miami Beach Leben eingehaucht.<br />

Allein in der Woche der Kunstmesse<br />

Anfang Dezember gibt<br />

es 1200 Partys: Dinner-Parties.<br />

Preview-Partys. Skylounge-<br />

Partys. Pool-Partys. Roof-Partys.<br />

Chill-Out-Partys. Alle Terrassen<br />

des Hotels sind bereits jetzt<br />

zur Gänze gebucht. Auch andere<br />

Häuuer werdendann im<br />

Mittelpunkt stehen. Etwa das<br />

Hotel Delano. „Schuld“ daran<br />

ist nicht der legendäre Pool mit<br />

kilometerlangen, weißen Stoffbahnen,<br />

die im Wind segeln, das<br />

Kerzenlicht und die Dutzenden<br />

Liegebetten, sondern der neue<br />

„Florida Room“: Rock-Musiker<br />

Lenny Kravitz hat die Lounge<br />

designt, in die Restaurant-Chef<br />

Jeffrey Chodorow und sein<br />

Küchenchef Claude Troisgros<br />

das Essen aus dem Blue Door-<br />

Restaurant (French cuisine mit<br />

brasilianischen Elementen), der<br />

Brasserie und des Asia-Fusion-<br />

Tempels „Blue Sea“ hochschleppen<br />

werden. Denn Gutes Essen<br />

spielt sich in Miami in den guten<br />

Hotels ab. So im Restaurant Vix<br />

des Hotels Victor, das zur Hyatt-<br />

Gruppe gehört. Erst kürzlich<br />

wurde das Hotel aus dem Jahre<br />

1937 <strong>von</strong> Jaques Garcia neu gestaltet<br />

(der auch schon dem Hotel<br />

Costes in Paris gute Dienste<br />

erwiesen hat).<br />

Zweites gutes Beispiel dafür,<br />

dass man in Miami in einem<br />

Hotel vorzüglich essen kann, ist<br />

der asiatisch angehauchte Artdéco-Palast<br />

„The Setai“: Die „Miami<br />

Herald Tribune“ lobt den<br />

Küchenchef Jonathan Wright als<br />

den besten der Stadt.<br />

Der Abend klingt an der Cocktailbar<br />

‚Plunge“ des Gansevoort<br />

Hotel aus – auf dem Dach, mit<br />

Blick auf den Ocean Drive. Über<br />

den luftigen Liegen schweben<br />

Holzbaldachins, überall stehen<br />

Kerzen, die „beautiful people“<br />

relaxen auf den weißen Liegen.<br />

Die Drinks werden wieder<br />

stärker, die Dekolletes tiefer -<br />

und das Schild am Eingang der<br />

Bar macht wirklich Sinn: Adults<br />

only - nur für Erwachsene.<br />

flair: 00/2007 87

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