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James Potter und die Schatzkammer der ... - Rohn Erlach AG

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12 JAMES POTTER<br />

»Ich habe nichts Falsches getan!«, schrie er mit hoher, vibrieren<strong>der</strong> Stimme. Er sah sich noch<br />

immer nicht um. »Was habe ich denn getan? Was wollen Sie? Können Sie mich nicht einfach in<br />

Ruhe lassen?«<br />

Judy ging vorwärts <strong>und</strong> begann, langsam <strong>die</strong> Treppe emporzusteigen. Die Überreste <strong>der</strong> Tür<br />

schepperten zur Seite, als sie sich ihnen näherte. »Was glauben Sie, wer ich bin?«, fragte sie, <strong>und</strong><br />

ihre Stimme klang erfreut <strong>und</strong> belustigt.<br />

»Nun, das ist doch wohl klar, nicht wahr?«, antwortete <strong>der</strong> Mann zitternd. Endlich blickte er<br />

sich über seine rechte Schulter um, während er immer noch seinen Stock festhielt. »Sie sind vom<br />

Ministerium. Sie haben das mit meinem Stock herausgef<strong>und</strong>en. Aber es ist gar kein richtiger<br />

Zauberstab, nicht wirklich. Ich habe ihn per Versandhandel bestellt, das ist doch nicht illegal,<br />

nicht wahr? Ich meine, er funktioniert ja kaum richtig. Das verletzt doch meine Bewährungsauflagen<br />

nicht. Sie müssen mich nicht wie<strong>der</strong> zurückschicken.«<br />

»Sie ...«, sagte Judy, während sie weiter <strong>die</strong> Treppe hinaufging <strong>und</strong> neugierig lächelte, »Sie ...<br />

sind tatsächlich ein Zauberer. Eine magische Person, nicht wahr?«<br />

Der Mann glotzte sie über seine Schulter hinweg an <strong>und</strong> drehte sich nun halb zu ihr um.<br />

»Was meinen Sie damit? Warum wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Sie wollen es mir wohl<br />

noch mal unter <strong>die</strong> Nase reiben, dass ich jetzt leben muss wie <strong>die</strong> verfluchten Muggel? Dabei war<br />

es doch nur ein kleiner Diebstahl. Ich habe meine Zeit in Askaban abgesessen, anständig <strong>und</strong><br />

ehrlich. Und wenn ich noch für weitere acht Monate sauber bleibe, dann bekomme ich sogar<br />

meinen Zauberstab zurück. Warum wollen Sie mich halb zu Tode erschrecken, <strong>und</strong> mich dann<br />

damit aufziehen, dass ich ein Zaub ...«<br />

Der Mann verstummte, als er <strong>die</strong> Wahrheit im Gesicht <strong>der</strong> Frau erkannte. Sie wollte ihn nicht<br />

aufziehen. Sie war jetzt fast neben ihm. Sie standen beide auf <strong>der</strong> Treppe im Schatten. Sie befand<br />

sich zwei Stufen unter ihm, <strong>und</strong> trotzdem waren sie auf gleicher Augenhöhe. Der wässerige Blick<br />

des Mannes weitete sich, als er bemerkte, dass <strong>die</strong>s daher kam, dass sie mehrere Zentimeter in <strong>der</strong><br />

Luft schwebte, während sie ihn in <strong>der</strong> Dunkelheit immer noch anlächelte.<br />

»Jetzt verstehe ich es«, sagte sie mit einem verw<strong>und</strong>erten Kopfschütteln. »Eine vollständige,<br />

magische Gesellschaft, <strong>die</strong> im Geheimen lebt. Wie absolut son<strong>der</strong>bar! Erstaunlich, wie <strong>die</strong> Zeiten<br />

sich verän<strong>der</strong>t haben. Und doch ergibt jetzt alles einen Sinn. Jetzt w<strong>und</strong>ert es mich nicht mehr ...<br />

aber was für ein Glück, dass ich Sie zufälligerweise gesehen habe, mein Fre<strong>und</strong>, <strong>und</strong> dass ich <strong>die</strong><br />

seltsame Art Ihres Stocks erkannt habe. Wie ist denn Ihr Name, wenn ich fragen darf ?«<br />

Der Mann zitterte noch immer so stark, dass seine Zähne klapperten, als er stotternd antwortete:<br />

»B-b-b ... Blagwell. Harvey. Blagwell.«<br />

»Was für ein unglückseliger Name«, meinte <strong>die</strong> Frau stirnrunzelnd. »Nun, Mr. Blagwell, ich<br />

frage mich, ob Sie mir wohl weiterhelfen können. Ich bin auf <strong>der</strong> Suche nach jemandem. Ich<br />

habe schon viele Leute gefragt, <strong>und</strong> keiner von ihnen konnte mir Auskunft geben, aber jetzt verstehe<br />

ich auch, warum. Ich hoffe so sehr, dass das bei Ihnen an<strong>der</strong>s sein könnte.«<br />

Blagwell nickte heftig, wobei seine Augen hervortraten.<br />

Die Frau lehnte sich nach vorn <strong>und</strong> schwebte noch etwas höher in <strong>die</strong> Luft, so dass er in<br />

ihrem Schatten stand. »Haben Sie jemals von jemandem gehört namens ... <strong>James</strong> <strong>Potter</strong>?«<br />

Blagwell starrte mit bebenden Lippen zu ihr hinauf. Er machte ein hustendes Geräusch,<br />

dann ließ er ein abgehacktes Kichern vernehmen. »P ... <strong>Potter</strong>?«, sagte er mit einem Kopfschütteln,<br />

als hätte sie sich gerade über ihn lustig gemacht. »Sie ... Sie veralbern mich, nicht wahr?«<br />

Judys Lächeln wurde breiter, so breit, dass es nicht mehr hübsch war. Es wurde zu einem<br />

Grinsen, <strong>und</strong> dann zu einer irrsinnigen Maske. »Erzählen Sie mir mehr!«, hauchte sie.<br />

»Wa ... was wollen Sie denn wissen?«, rief Blagwell, <strong>der</strong> sich unter <strong>der</strong> Macht ihres starren<br />

Blicks nach hinten neigte. »Je<strong>der</strong>mann kennt sie. S ... s ... sie sind sehr berühmt, nicht wahr?«<br />

»Sie ist dort«, antwortete <strong>die</strong> Frau in einer seltsamen Singsang-Stimme. Ihr Gesicht verlor<br />

sich in den Schatten. »Ich konnte es in <strong>der</strong> Erinnerung ihrer Gedanken spüren. Da war nicht viel,

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