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James Potter und die Schatzkammer der ... - Rohn Erlach AG

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PROLOG 9<br />

»Verzeihen Sie das Versäumnis, Senator«, rief <strong>die</strong> dunkle Gestalt, <strong>die</strong> plötzlich stehen<br />

geblieben war. In ihrer Stimme schwang <strong>die</strong> kultivierte Note eines britischen Akzents mit. Sie<br />

schien zu lächeln. »Wenn ich es richtig verstehe, dann gibt es hier gewisse Traditionen, <strong>die</strong> zu<br />

beachten sind. Immerhin ist <strong>die</strong>s ein magischer Trick.« Der Mann erhob eine Hand zu seinem<br />

maskierten M<strong>und</strong> <strong>und</strong> räusperte sich. Dann breitete er theatralisch beide Arme aus <strong>und</strong> schien<br />

damit das ganze Chryslergebäude umarmen zu wollen, den donnernden Wasserfall, <strong>und</strong> auch<br />

Filmore selbst.<br />

»Ta-da!«, rief er laut, so klar wie ein Kristall in dem brüllenden Lärm. Und dann lachte er,<br />

<strong>und</strong> lachte, <strong>und</strong> lachte.<br />

Weit davon entfernt, <strong>und</strong> ein paar Wochen später, läutete ein Imbisskoch mit einem Handschlag<br />

eine Klingel <strong>und</strong> knallte einen dampfenden Teller auf den Tresen.<br />

»Nummer drei, ohne Zwiebeln, mit extra Mayo, essen Sie’s, solange es heiß ist«, rief er, ohne<br />

hinzusehen.<br />

Eine Kellnerin in einem schmuddeligen Kunstseidenkleid blies sich verärgert eine Haarsträhne<br />

aus dem Gesicht. »Nun bleib mal auf dem Teppich. Ich hol es ja gleich.« Sie wandte sich<br />

wie<strong>der</strong> einem übergewichtigen Paar zu, welches sich in eines <strong>der</strong> Fensterabteile gezwängt hatte.<br />

Sie lehnten beide über eselsohrigen Speisekarten <strong>und</strong> stu<strong>die</strong>rten sie, als handle es sich dabei um<br />

ihre Abschlussprüfung. Der Mann blickte zu <strong>der</strong> Kellnerin hinauf, wobei seine Augen hinter den<br />

riesigen, schwarz eingefassten Brillengläsern zu verschwimmen schienen.<br />

»Wird <strong>der</strong> Thunfisch auf Weißbrot serviert, o<strong>der</strong> in einer <strong>die</strong>ser schicken, ausgehöhlten<br />

Tomaten?«<br />

»Schicke ...«, zwinkerte <strong>die</strong> Kellnerin. Dann meinte sie mit fre<strong>und</strong>lichem Spott: »Sie sind sich<br />

nicht bewusst, wo Sie sich hier befinden, nicht wahr?«<br />

»Wir sind in Bridgend, nicht wahr?«, fragte <strong>die</strong> übergewichtige Frau plötzlich. Sie schaute<br />

kurz zu <strong>der</strong> Kellnerin, dann blickte sie besorgt zu ihrem Mann. »Nicht wahr? Ich habe dir doch<br />

gesagt, wir hätten <strong>die</strong> Autobahn nehmen sollen. Wir haben uns verfahren, ist es nicht so?«<br />

»Nein, ich meinte nur ...«, begann <strong>die</strong> Kellnerin, aber <strong>der</strong> Mann unterbrach sie, indem er eine<br />

große, zusammengefaltete Landkarte aus seiner Brusttasche zog.<br />

»Bridgend«, sagte er nachdrücklich, während er <strong>die</strong> Karte auseinan<strong>der</strong>faltete <strong>und</strong> dann mit<br />

seinem knubbeligen Finger darauftippte. »Genau hier, siehst du? Du hast doch das Schild gesehen,<br />

als wir den letzten Verkehrskreisel verlassen haben.«<br />

»Ich habe heute viele Schil<strong>der</strong> gesehen, Herbert«, schnupfte <strong>die</strong> Frau <strong>und</strong> richtete sich zimperlich<br />

in <strong>der</strong> roten Nische auf.<br />

»Schauen Sie«, sagte <strong>die</strong> Kellnerin <strong>und</strong> ließ ihren Notizblock sinken, »wenn Sie beiden noch<br />

ein paar Minuten brauchen ...«<br />

Die Klingel am Tresen läutete erneut, <strong>die</strong>smal lauter. Die Kellnerin sah sich um, <strong>und</strong> ihr<br />

Temperament flackerte auf, aber eine an<strong>der</strong>e Kellnerin ging hinter ihr vorbei <strong>und</strong> klopfte ihr auf<br />

<strong>die</strong> Schulter.<br />

»Ich kümmere mich darum, Trish«, sagte <strong>die</strong> jüngere (<strong>und</strong> auf jeden Fall hübschere) Kellnerin.<br />

»Tisch drei, nicht wahr?«<br />

Trish atmete hörbar aus <strong>und</strong> starrte zu <strong>der</strong> Durchreiche hinüber. »Danke, Judy. Ich schwöre<br />

dir, eines Tages ...«<br />

»Ich weiß, ich weiß«, lächelte Judy, dann ging sie den schmalen Gang zwischen den Tischen<br />

entlang <strong>und</strong> winkte mit einer Hand, um zu sagen, dass sie <strong>die</strong>s schon h<strong>und</strong>ert Mal gehört hätte.

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