Kundenzentrierung im Retailgeschäft - Roland Berger
Kundenzentrierung im Retailgeschäft - Roland Berger
Kundenzentrierung im Retailgeschäft - Roland Berger
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Roland</strong> <strong>Berger</strong> Strategy Consultants<br />
Für eine spartenübergreifende Beratung müssen Relationship Manager gezielt auf die<br />
Besonderheiten der kombinierten und integrierten Angebote vorbereitet werden. In der Praxis<br />
haben sich insbesondere illustrative Landkarten zur strukturierten Bedarfsermittlung<br />
bewährt. Die Chance auf einen erfolgreichen Abschluss kann zudem durch vorgefertigte<br />
Argumentationshilfen für Telefonkontakte und persönliche Kundengespräche messbar<br />
gesteigert werden. Ebenso kommen Instrumente zur Vertriebssteuerung zum Einsatz. Die<br />
Planung der Kundeninteraktion kann durch konkrete Richtlinien und Ziele zu Kontaktanzahl<br />
und -häufigkeit vereinfacht und gesteuert werden.<br />
Mit systematischer<br />
Kundenbetreuung punkten<br />
30<br />
Anhand des Lebensphasenmodells sollten den<br />
Kunden die jeweils altersgemäßen Angebote<br />
unterbreitet werden.<br />
Implizites Wissen will systematisiert sein<br />
Die Identifikation von Vertriebsopportunitäten ist bei den meisten Organisationen leider<br />
kein systematischer Prozess. Dabei ist es sehr sinnvoll, das Geschäftsmodell hinsichtlich<br />
seines Opt<strong>im</strong>ierungs-, Expansions- und Innovationspotenzials zu untersuchen und auf<br />
Basis dieser Erkenntnisse Zielkundensegmente und Vertriebsopportunitäten zu identifizieren.<br />
Die Attraktivität der Zielkundensegmente und die Stärken der Organisation sind die<br />
Basis für Priorisierungsentscheide zur Gewinnung von Neukunden und zur Ausweitung<br />
bestehender Kundenbeziehungen.<br />
Um die Vertriebsleistung zu steigern, reicht es nicht, die Zahl und die Qualität der Interaktionen<br />
zu steigern. Vielmehr gilt es auch, die Kundenbearbeitung zu systematisieren.<br />
Dafür werden Einzelaktivitäten von Zielkunden definiert und in der Abfolge so ausgestaltet,<br />
dass systematisch eine zunehmend effektive und effiziente Konversion erreicht<br />
wird. Konkret kann dies bedeuten, dass man Kunden, die nur über ein Girokonto verfügen,<br />
mit dem Erreichen des 30. Lebensjahres Angebote für Baufinanzierungen oder Sparpläne<br />
für die Kinder unterbreitet und die Konversionsrate für die effektive Bearbeitung<br />
künftiger Kundengenerationen dokumentiert. Durch den kontinuierlichen Aufbau von<br />
Erfahrungen wird <strong>im</strong>plizites Wissen der besten Vertriebsmitarbeiter systematisiert und<br />
für die gesamte Vertriebsorganisation nutzbar gemacht.<br />
In einem Beratungsprojekt konnte durch eine bedürfnisorientierte Zielkundenansprache<br />
die Konversionsrate gegenüber der Durchschnittsrate vergleichbarer Projekte deutlich<br />
gesteigert werden. Schon nach der ersten Kontaktaufnahme war die Resonanz vergleichsweise<br />
gut. 14 Prozent der kontaktierten Kunden vereinbarten ein Beratungsgespräch.<br />
Dank des maßgeschneiderten Angebots und der umfassenden Schulung der Berater mündeten<br />
57 Prozent der Beratungsgespräche mit einem Abschluss – ein Ergebnis, von denen<br />
die meisten Vertriebsinitiativen weit entfernt sind.<br />
Kulturellen Wandel beschleunigen<br />
Damit die <strong>Kundenzentrierung</strong> in die DNA der Bank übergeht, ist in den allermeisten Fällen<br />
ein spürbarer Wandel der Unternehmenskultur notwendig, der sich nicht über Nacht herbeiführen<br />
lässt. Unter Umständen muss überdacht werden, ob die Vergütungsstruktur die<br />
richtigen Anreize setzt, um den Wandel des Selbstverständnisses der Bank zu fördern.<br />
Denn oftmals werden die zentralen Werte <strong>im</strong>plizit durch die bestehenden Gehalts- und<br />
Beförderungstrukturen transportiert.