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PDF-Datei, 3.021 KB - Religionspädagogisches Institut Loccum

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Methodenvielfalt oder Methodentiefe? Ein Methoden-Feuerwerk, von dem sich die<br />

Teilnehmer/innen eher erschlagen als bereichert fühlen, bringt aber nicht viel. Das ist<br />

auch empirisch gut belegt. Dort, wo ein breites Methodenangebot vorliegt, lernen die<br />

Schüler mehr. Es gibt aber keine lineare Lernerfolgssteigerung durch ein Mehr an Methodenvielfalt.<br />

Schneller als gedacht kippt die Kurve wieder um (Helmke 2009, S. 266):<br />

Wichtiger als Methodenvielfalt ist deshalb Methodentiefe (siehe Meyer 2007). Allerdings<br />

wissen wir aus anderen empirischen Untersuchungen zur alltäglichen Methodenpraxis<br />

(Hage, Bischoff u.a. 1985; Helmke 2009, S. 265), dass an den meisten Schulen und<br />

sicherlich auch an den Hochschulen keinerlei Anlass besteht, vor zu viel Methodenvielfalt<br />

zu warnen. Bei der Methodenfrage ist’s wie beim ostfriesischen Tee: Die Mischung<br />

macht’s.<br />

Methodentraining: Die Lernenden benötigen ebenfalls einen Grundstock an sicher<br />

beherrschten Methoden, die möglichst im Kollegium/im Fachbereich abgesprochen<br />

sind, um Synergieeffekte zu erzielen. Isoliertes Training, wie es zum Teil in Anschluss<br />

an Heinz Klippert (1994) propagiert wird, klappt nämlich nicht und macht deshalb allenfalls<br />

in kurzen Einführungsphasen Sinn. Entscheidend für den Erfolg ist die Integration<br />

der Arbeit am Methodenrepertoire in den Fachunterricht, in die Projekte und die Praktika.<br />

(7) Individuelles Fördern (durch Freiräume, Geduld und Zeit; durch innere Differenzierung;<br />

durch individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte Förderpläne;<br />

besondere Förderung von Schülern aus Risikogruppen)<br />

Ein in Deutschland gern zitierter pädagogischer Slogan lautet: „Es ist normal, verschieden<br />

zu sein“. Im Schulalltag spüren wir aber zu wenig davon. Eines der schlimmsten<br />

deutschen Ergebnisse der PISA-Studie lautet, dass deutsche Lehrer zu wenig Engagement<br />

und Fantasie im individuellen Fördern entwickeln.<br />

Viele Lehrer orientieren sich an einem fiktiven „Durchschnittsschüler“. Aber diese Strategie<br />

funktioniert angesichts der immer größer gewordenen Heterogenität der Schülerinnen<br />

und Schüler nicht mehr.<br />

Individuelles Fördern besteht, wie die beiden Beispiele aus (1) und (2) zeigen sollten,<br />

darin, Lernsituationen zu schaffen, in denen Schülerinnen und Schüler mit individuellem<br />

Förderbedarf und/oder individuellen Lernschwerpunkten ihre Stärken entfalten und ihre<br />

Schwächen kompensieren können.

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