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PDF-Datei, 3.021 KB - Religionspädagogisches Institut Loccum

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sichts des zunehmenden Leistungsdrucks an Schulen m.E. ein immer wichtiger werdendes Korrektiv<br />

werden kann. Aber eins bleibt klar:<br />

Religionsunterricht ist zu allererst Unterricht – und nur in seltenen Ausnahmen Verkündigung.<br />

Deshalb erscheint es mir auch sinnvoll zu sein, im Hauptteil meines VORTRAGS 1<br />

eine Einführung in die aktuelle Diskussion zur Unterrichtsqualität zu geben.<br />

1. Meine Hauptbotschaft: Zehn Merkmale guten Unterrichts<br />

Ein erstaunlicher Konsens ist zu vermelden: Die Mehrzahl der in den letzten Jahren im<br />

deutschsprachigen Raum entwickelten Kriterienkataloge zum guten Unterricht sieht<br />

recht ähnlich aus. Das ist kein Zufall, sondern eine Folge der Orientierung am internationalen<br />

Forschungsstand. Ich habe diesen Forschungsstand im Wege von Meta-<br />

Analysen studiert, ihn bildungstheoretisch gewichtet, inhaltlich erweitert und dann zu<br />

zehn Einzelmerkmalen komprimiert, um einen überschaubaren Satz von Kriterien zu<br />

haben, der auch im Schulalltag genutzt werden kann (Meyer 2004):<br />

ZEHNERKATALOG Meyer:<br />

1. Klare Strukturierung des Unterrichts<br />

2. Hoher Anteil echter Lernzeit<br />

3. Lernförderliches Klima<br />

4. Inhaltliche Klarheit<br />

5. Sinnstiftendes Kommunizieren<br />

6. Methodenvielfalt und Methodentiefe<br />

7. Individuelles Fördern<br />

8. Intelligentes Üben<br />

9. Transparente Leistungserwartungen<br />

10. Vorbereitete Umgebung<br />

11. Joker (z.B. für fachdidaktische Merkmale)<br />

Es handelt sich um abstrakte Kriterien – nicht um Rezepte. Kriterien sind die Messlatten,<br />

mit deren Hilfe Unterrichtsqualität bestimmt werden kann, nicht die Sache selbst.<br />

(Deshalb steht vor der Mehrzahl der Kriterien ein qualifizierendes Adjektiv.)<br />

Demgegenüber ist der Unterricht selbst vielfältig, bunt und einladend, manchmal auch<br />

monoton und grau. Die Kriterien müssen also mit Phantasie und Fachverstand für die<br />

Beurteilung konkreter Unterrichtsarrangements kleingearbeitet werden. Weil sie so abstrakt<br />

sind, gelten sie mit geringfügigen Veränderungen für alle Fächer, für alle Schulstufen<br />

und –formen und darüber hinaus auch für die Uni, für eine Orchesterprobe und –<br />

mit Einschränkungen – auch für die Analyse der didaktischen Qualität eines Gottesdienstes.<br />

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