<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2012 DAS WISSEN VOM LERNEN Noch nie waren Daten, Fakten und Fachkenntnisse so leicht zugänglich. Das verändert auch das Lernen und Lehren. Worauf es dabei heute ankommt, erläutert Oliver Tacke Foto: istockphoto Seite 6
Vor Kurzem war ich auf einem Symposium in Berlin zu Gast. Einer der Redner vertrat dort die These „Wissen war Macht“ und erläuterte, warum der schon etwas in die Jahre gekommene Begriff der Wissensarbeit nicht mit Fachwissensarbeit verwechselt werden dürfe. Um neue Informationen zu beurteilen, einzuordnen und zu verarbeiten, bleibe Fachwissen weiterhin notwendig. Mit seiner bloßen Anhäufung allein werde es allerdings zusehends schwieriger, anspruchsvollen Tätigkeiten professionell gerecht zu werden. Ebenso, wie Ortskenntnisse von Taxifahrern in ein kleines Gerät namens TomTom verpackt werden können, werden immer mehr Dienstleistungen automatisiert und komplett elektronisch abgewickelt. Betroffen sind jedoch auch Berufe wie etwa der des Bankberaters. Er wird durch das Internet nicht komplett ersetzt, die einfachen Anteile seiner Arbeit jedoch schon: Zahlreiche Seiten im Internet liefern in Windeseile mehr Details zu Fonds und Aktien, als ein Mensch im Kopf haben könnte. Für das bloße Bereithalten von Informationen werden Kunden kaum mehr den Weg in die Bank auf sich nehmen wollen, geschweige denn dafür bezahlen. Ähnlich betroffen sind beispielsweise Ärzte, Anwälte oder Lehrer. Künftig erfordern es auch solche gehobenen Berufe in verstärktem Maße, mit Menschen umgehen zu können, fantasievoll Ideen zu entwickeln und diese energisch voranzutreiben, ein Gespür dafür zu haben, wie man sie für Kunden ansprechend gestaltet und wie man Menschen den Sinn ihrer Aufgabe verdeutlicht. Da muss man wirklich etwas kön- nen! Doch um diese Fähigkeiten zu erwerben, wird oftmals kein Raum zur Verfügung gestellt. Man beschränkt sich etwa bei der beruflichen Weiterbildung häufig darauf, in Ein- oder Zwei-Tages-Seminaren Fachwissen zu präsentieren oder in kurzen Übungen so etwas wie soziale Kompetenz einzustudieren und hofft, dass alles Weitere schon irgendwie nebenbei erlernt wird. Ich fürchte, das wird auf lange Sicht nicht genügen. Doch was haben soziale Medien hier zu bieten? Sie können das Lernen von Angesicht zu Angesicht nicht vollständig ersetzen, aber durchaus Teile davon. Sie sehen die Parallele? Als reine Präsentatoren liefern elektronische Medien schon Inhalte als Text, Tonaufzeichnung, Video oder interaktive Elemente – wann, wo Führungskräfteentwicklung Nehmen Sie die Herausforderung an! Die neuen SkillSoft e-Learning Formate für Führungskräfte bieten eindrucksvolle Videos und interaktiv lösbare Fallstudien, mit Konzepten, die sofort in der Praxis eingesetzt werden können. Effektive Schulungs- und Informationsressourcen, die Spaß machen! Kostenlos testen! � 0800 400 41 40 � info@skillsoft.de www.SkillSoft.de Die schönste Plattform, die interessantesten Themen und der spannendste Kurs führen zu nichts, wenn Sie bei niemandem Begeisterung für die Teilnahme wecken. Oliver Tacke und wie oft die Lernenden diese benötigen. Warum also die wertvolle Präsenzzeit nicht besser nutzen? Darüber hinaus bringt das Internet aber vor allem Menschen zusammen, um gemeinsam Themen zu diskutieren und zu erarbeiten. Ganz jung sind in dieser Hinsicht etwa Massive Open Online Courses, bei Speziell für Führungskräfte Interaktiv und ansprechend Geringer Zeitaufwand Direkt in der Praxis umsetzbar denen sich über den gesamten Erdball verteilt Lernende und Lehrende selbstgesteuert mit den Werkzeugen ihrer Wahl vernetzen. Dort müssen sie ihre eigenen Ideen verteidigen und können ihr Durchsetzungsvermögen auf die Probe stellen. Sie müssen mit anderen kommunizieren und vielleicht zur Mitarbeit an einem Projekt bewegen, das sich aus dem Kurs ergibt. Mit Fachwissen allein kommen sie da nicht weit. Die Chancen solcher und anderer Entwicklungen wegen Startschwierigkeiten außer Acht zu lassen, könnte sich als voreilig erweisen. Aber bereits begangene Fehler sollte man ebenso wenig wiederholen. Es genügt nicht, vordergründig die Technik offen und partizipativ aufzupolieren, wenn kulturell im Hintergrund alles beim Alten gelassen wird. Die schönste Plattform, die interessantesten Themen und der spannendste Kurs führen zu nichts, wenn Sie bei niemandem Begeisterung für die Teilnahme wecken. Und auch das lässt sich im Internet üben. Probieren Sie es doch einfach einmal aus. ■ Oliver Tacke studierte Wirtschaftsinformatik und arbeitete als Unternehmensberater im IT- Umfeld. Als Doktorand an der Technischen Universität Braunschweig beschäftigt er sich mit der betrieblichen Weiterbildung und Fragen des E-Learning in Theorie und Praxis. Er hält auf der LEARNTEC 2012 den Vortrag „Enterprise 2.0: Worauf es beim Lernen ankommt“. Klick! www.olivertacke.de Ò Klick! www.learntec.de <strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2012 Seite 7 Werbung