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Mag. Manuel Nagl - BILDUNGaktuell

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Vor Kurzem war ich auf einem Symposium in<br />

Berlin zu Gast. Einer der Redner vertrat dort<br />

die These „Wissen war Macht“ und erläuterte,<br />

warum der schon etwas in die Jahre gekommene<br />

Begriff der Wissensarbeit nicht mit<br />

Fachwissensarbeit verwechselt werden dürfe.<br />

Um neue Informationen zu beurteilen, einzuordnen<br />

und zu verarbeiten, bleibe Fachwissen<br />

weiterhin notwendig. Mit seiner bloßen<br />

Anhäufung allein werde es allerdings zusehends<br />

schwieriger, anspruchsvollen Tätigkeiten<br />

professionell gerecht zu werden.<br />

Ebenso, wie Ortskenntnisse von Taxifahrern<br />

in ein kleines Gerät namens TomTom verpackt<br />

werden können, werden immer mehr Dienstleistungen<br />

automatisiert und komplett elektronisch<br />

abgewickelt. Betroffen sind jedoch<br />

auch Berufe wie etwa der des Bankberaters.<br />

Er wird durch das Internet nicht komplett ersetzt,<br />

die einfachen Anteile seiner Arbeit jedoch<br />

schon: Zahlreiche Seiten im Internet liefern<br />

in Windeseile mehr Details zu Fonds und<br />

Aktien, als ein Mensch im Kopf haben könnte.<br />

Für das bloße Bereithalten von Informationen<br />

werden Kunden kaum mehr den Weg in<br />

die Bank auf sich nehmen wollen, geschweige<br />

denn dafür bezahlen. Ähnlich betroffen sind<br />

beispielsweise Ärzte, Anwälte oder Lehrer.<br />

Künftig erfordern es auch solche gehobenen<br />

Berufe in verstärktem Maße, mit Menschen<br />

umgehen zu können, fantasievoll Ideen<br />

zu entwickeln und diese energisch voranzutreiben,<br />

ein Gespür dafür zu haben, wie man<br />

sie für Kunden ansprechend gestaltet und wie<br />

man Menschen den Sinn ihrer Aufgabe verdeutlicht.<br />

Da muss man wirklich etwas kön-<br />

nen! Doch um diese Fähigkeiten zu erwerben,<br />

wird oftmals kein Raum zur Verfügung<br />

gestellt. Man beschränkt sich etwa bei der<br />

beruflichen Weiterbildung häufig darauf, in<br />

Ein- oder Zwei-Tages-Seminaren Fachwissen<br />

zu präsentieren oder in kurzen Übungen so<br />

etwas wie soziale Kompetenz einzustudieren<br />

und hofft, dass alles Weitere schon irgendwie<br />

nebenbei erlernt wird. Ich fürchte, das wird<br />

auf lange Sicht nicht genügen. Doch was haben<br />

soziale Medien hier zu bieten?<br />

Sie können das Lernen von Angesicht zu Angesicht<br />

nicht vollständig ersetzen, aber durchaus<br />

Teile davon. Sie sehen die Parallele? Als<br />

reine Präsentatoren liefern elektronische Medien<br />

schon Inhalte als Text, Tonaufzeichnung,<br />

Video oder interaktive Elemente – wann, wo<br />

Führungskräfteentwicklung<br />

Nehmen Sie die Herausforderung an! Die neuen SkillSoft<br />

e-Learning Formate für Führungskräfte bieten eindrucksvolle<br />

Videos und interaktiv lösbare Fallstudien, mit Konzepten,<br />

die sofort in der Praxis eingesetzt werden können. Effektive<br />

Schulungs- und Informationsressourcen, die Spaß machen!<br />

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Die schönste Plattform, die<br />

interessantesten Themen<br />

und der spannendste Kurs<br />

führen zu nichts, wenn Sie bei<br />

niemandem Begeisterung für<br />

die Teilnahme wecken.<br />

Oliver Tacke<br />

und wie oft die Lernenden diese benötigen.<br />

Warum also die wertvolle Präsenzzeit nicht<br />

besser nutzen? Darüber hinaus bringt das Internet<br />

aber vor allem Menschen zusammen,<br />

um gemeinsam Themen zu diskutieren und<br />

zu erarbeiten. Ganz jung sind in dieser Hinsicht<br />

etwa Massive Open Online Courses, bei<br />

Speziell für<br />

Führungskräfte<br />

Interaktiv und<br />

ansprechend<br />

Geringer<br />

Zeitaufwand<br />

Direkt in der<br />

Praxis umsetzbar<br />

denen sich über den gesamten Erdball verteilt<br />

Lernende und Lehrende selbstgesteuert<br />

mit den Werkzeugen ihrer Wahl vernetzen.<br />

Dort müssen sie ihre eigenen Ideen verteidigen<br />

und können ihr Durchsetzungsvermögen<br />

auf die Probe stellen. Sie müssen mit anderen<br />

kommunizieren und vielleicht zur Mitarbeit<br />

an einem Projekt bewegen, das sich aus<br />

dem Kurs ergibt. Mit Fachwissen allein kommen<br />

sie da nicht weit.<br />

Die Chancen solcher und anderer Entwicklungen<br />

wegen Startschwierigkeiten außer<br />

Acht zu lassen, könnte sich als voreilig erweisen.<br />

Aber bereits begangene Fehler sollte<br />

man ebenso wenig wiederholen. Es genügt<br />

nicht, vordergründig die Technik offen und<br />

partizipativ aufzupolieren, wenn kulturell im<br />

Hintergrund alles beim Alten gelassen wird.<br />

Die schönste Plattform, die interessantesten<br />

Themen und der spannendste Kurs führen zu<br />

nichts, wenn Sie bei niemandem Begeisterung<br />

für die Teilnahme wecken. Und auch das<br />

lässt sich im Internet üben. Probieren Sie es<br />

doch einfach einmal aus. ■<br />

Oliver Tacke studierte Wirtschaftsinformatik<br />

und arbeitete als Unternehmensberater im IT-<br />

Umfeld. Als Doktorand an der Technischen Universität<br />

Braunschweig beschäftigt er sich mit<br />

der betrieblichen Weiterbildung und Fragen des<br />

E-Learning in Theorie und Praxis. Er hält auf der<br />

LEARNTEC 2012 den Vortrag „Enterprise 2.0:<br />

Worauf es beim Lernen ankommt“.<br />

Klick! www.olivertacke.de<br />

Ò Klick! www.learntec.de<br />

<strong>BILDUNGaktuell</strong> 01/2012 Seite 7<br />

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