Netzwerke bilden, Frauen integrieren mit Frauen gewinnen - Rudern.de
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<strong>Netzwerke</strong> <strong>bil<strong>de</strong>n</strong>,<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>integrieren</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>gewinnen</strong><br />
5. DRV-<strong>Frauen</strong>-Forum<br />
<strong>de</strong>s Deutschen Ru<strong>de</strong>rverban<strong>de</strong>s<br />
6. bis 8. November 2009 in Hamburg<br />
www.ru<strong>de</strong>rn.<strong>de</strong>
Herausgeber:<br />
Deutscher Ru<strong>de</strong>rverband e.V.<br />
Ausschuss <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rn<br />
Geför<strong>de</strong>rt durch das Bun<strong>de</strong>sministerium<br />
für Familie, Senioren, <strong>Frauen</strong> und Jugend.<br />
© Alle Rechte <strong>de</strong>r Verbreitung liegen<br />
beim Herausgeber. Nachdruck (auch auszugsweise)<br />
und Wie<strong>de</strong>rgabe in analoger<br />
o<strong>de</strong>r digitaler Form vorbehalten.<br />
Layout:<br />
Christian Speelmanns<br />
Ressort Öffentlichkeitsarbeit<br />
Titelfoto: <strong>Frauen</strong> <strong>gewinnen</strong> – wie hier <strong>de</strong>r<br />
<strong>Frauen</strong>achter aus Witten das Ru<strong>de</strong>rbun<strong>de</strong>sliga-Rennen<br />
auf <strong>de</strong>r Regatta in Essen-<br />
Kupferdreh.<br />
Aufnahe: Detlev Seyb<br />
Vertrieb:<br />
Deutscher Ru<strong>de</strong>rverband e.V.<br />
Vertriebsstelle<br />
Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10<br />
30169 Hannover<br />
Telefon (0511) 9 80 94-0<br />
Fax (0511) 9 80 94-25<br />
www.ru<strong>de</strong>rn.<strong>de</strong><br />
info@ru<strong>de</strong>rn.<strong>de</strong><br />
www.ru<strong>de</strong>rszene.<strong>de</strong>,<br />
ru<strong>de</strong>r-fraueninfunktion<br />
2
Inhalt<br />
Das DRV-<strong>Frauen</strong>forum im Jahr <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong><br />
im Sport <strong>Frauen</strong> <strong>gewinnen</strong> durch <strong>Netzwerke</strong><br />
und Integration<br />
Heida Benecke – 5<br />
2009 „Jahr <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> im Sport“<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>gewinnen</strong>!<br />
Ilse Rid<strong>de</strong>r-Melchers – 6<br />
<strong>Frauen</strong> als Schlagmänner?! Die sporthistorische<br />
Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rns<br />
in West- und Ost<strong>de</strong>utschland.<br />
Anne Hutmacher – 13<br />
Integration von <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergrund<br />
in <strong>de</strong>n Sport<br />
Fatma Keckstein – 17<br />
<strong>Netzwerke</strong> erstellen – und sie lebendig<br />
gestalten<br />
Angela Braasch-Eggert – 25<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity Vielfalt statt Einfalt<br />
Dr. Inge Voltmann-Hummes – 27<br />
Spiele <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Macht Wie <strong>Frauen</strong> sich<br />
durchsetzen<br />
Marion Knaths – 29<br />
Das 5. DRV-<strong>Frauen</strong>forum Geschichte<br />
und Verpflichtung<br />
Heida Benecke – 31<br />
3
Das DRV-<strong>Frauen</strong>forum im Jahr<br />
<strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> im Sport<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>gewinnen</strong> durch<br />
<strong>Netzwerke</strong> und Integration<br />
Heida Benecke<br />
Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s DRV-Arbeitskreises <strong>Frauen</strong><br />
Der DOSB hat das Jahr 2009 zum Jahr <strong>de</strong>r<br />
<strong>Frauen</strong> im Sport erklärt. Dafür gibt es einen<br />
guten Grund: noch immer sind <strong>Frauen</strong><br />
sowohl als Mitglie<strong>de</strong>r, insbeson<strong>de</strong>re aber<br />
als verantwortliche Mitarbeiter in Vereinen<br />
und Verbän<strong>de</strong>n unterrepräsentiert. Es<br />
geht <strong>de</strong>m DOSB und auch im Ru<strong>de</strong>rsport<br />
darum, <strong>Frauen</strong> zu <strong>gewinnen</strong>, und zwar <strong>mit</strong><br />
Herz und Verstand.<br />
Eine ebenso häufig gehörter wie etwas<br />
abwegiger Hinweis ist, dass <strong>Frauen</strong> in<br />
<strong>de</strong>n Vorstän<strong>de</strong>n von Vereinen und Verbän<strong>de</strong>n<br />
doch willkommen sind, es fän<strong>de</strong>n sich<br />
lei<strong>de</strong>r nur keine, die <strong>mit</strong>arbeiten wollten.<br />
Hier stellt sich die Frage, woran dies liegt.<br />
Kurz gesagt: an vielem, u.a. daran, dass<br />
die vorherrschen<strong>de</strong>n Bedingungen eben<br />
nicht frauenfreundlich sind, auch wenn es<br />
immer wie<strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> gibt, die sich da<strong>mit</strong><br />
zurechtfin<strong>de</strong>n. Sicherlich auch daran, dass<br />
sich <strong>Frauen</strong> – und hier im Gegensatz zu<br />
Männern - ten<strong>de</strong>nziell weniger zutrauen<br />
als sie wirklich können. Deshalb wer<strong>de</strong>n<br />
wir weiter daran arbeiten, <strong>Frauen</strong> zu schulen<br />
und auf Führungsaufgaben vorzubereiten.<br />
Dazu gehört auch, sie zu ermutigen,<br />
sich solchen Aufgaben zu stellen.<br />
Wir <strong>gewinnen</strong> <strong>Frauen</strong>, die bereit und in<br />
<strong>de</strong>r Lage sind, Verantwortung zu übernehmen<br />
– dies ist nur die eine Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />
Mottos „<strong>Frauen</strong> <strong>gewinnen</strong>“. Im Ru<strong>de</strong>rsport<br />
ist es selbstre<strong>de</strong>nd, dass <strong>Frauen</strong> <strong>gewinnen</strong>.<br />
Die Leistungsbilanz <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>-Nationalmannschaft<br />
kann sich sehen lassen!<br />
Das Motto hat aber noch eine an<strong>de</strong>re<br />
Be<strong>de</strong>utung: Im Zeichen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografischen<br />
Entwicklung und <strong>de</strong>s Generationenwan<strong>de</strong>ls<br />
ergibt sich auch für Ru<strong>de</strong>rvereine<br />
die Notwendigkeit, <strong>Frauen</strong> als neue Mitglie<strong>de</strong>r<br />
zu <strong>gewinnen</strong>, wenn sie <strong>de</strong>nn auf<br />
Dauer überlebensfähig bleiben wollen.<br />
Dazu gehört auch die Erschließung und Integration<br />
an<strong>de</strong>rer Bevölkerungsgruppen.<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergrund sind<br />
eine interessante, wenn auch nicht so einfach<br />
zu <strong>gewinnen</strong><strong>de</strong> Zielgruppe.<br />
Das Ziel, <strong>Frauen</strong> zu <strong>gewinnen</strong>, ist aber kein<br />
Selbstläufer. Vielmehr sind mancherlei<br />
Anstrengungen erfor<strong>de</strong>rlich, und dies <strong>mit</strong><br />
Augenmaß und Ausdauer, allen voran ein<br />
intensiver Erfahrungsaustausch und das<br />
Wissen um die besten Wege. Ohne <strong>Netzwerke</strong><br />
geht hier wenig. Wenn <strong>Frauen</strong> sich<br />
untereinan<strong>de</strong>r vernetzen, Informationen<br />
austauschen, Hilfestellung leisten, sind sie<br />
stark. Da können <strong>Frauen</strong> sich einiges aus<br />
<strong>de</strong>r Männerwelt abgucken. Wenn wir die<br />
Möglichkeiten nutzen, die uns das Netz<br />
bietet, können wir effizient arbeiten und<br />
wer<strong>de</strong>n etwas erreichen.<br />
„<strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung war gestern, Gen<strong>de</strong>r<br />
ist heute, Diversity heißt es morgen.“<br />
Mit dieser Aussage zeigt Inge Voltmann-<br />
Hummes (Deutscher Turnerbund) die<br />
Richtung an. So wichtig <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung<br />
war - die weitere Entwicklung kann nur<br />
über Gleichstellung dahin gehen, dass es<br />
als wichtig und völlig normal angesehen<br />
wird, dass Männer und <strong>Frauen</strong>, Junge und<br />
Alte, Einheimische und Migranten zusammenarbeiten,<br />
dass sie durch die Vielfalt<br />
ihrer Erfahrungen (Diversity) <strong>de</strong>n Ru<strong>de</strong>rsport<br />
för<strong>de</strong>rn und das Leben in <strong>de</strong>n Vereinen<br />
stärken.<br />
So wird es dann hoffentlich schon bald<br />
nicht nur heißen, „<strong>Frauen</strong> <strong>gewinnen</strong>“, son<strong>de</strong>rn<br />
„Wir alle <strong>gewinnen</strong>“.<br />
5
2009 „Jahr <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> im Sport“<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>gewinnen</strong>!<br />
Ilse Rid<strong>de</strong>r-Melchers<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>ntin <strong>Frauen</strong> und Gleichstellung im DOSB<br />
FRAUEN GEWINNEN!<br />
2009 „Jahr <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> im Sport“<br />
FRAUEN GEWINNEN!<br />
Auf <strong>de</strong>m Neujahrsempfang <strong>de</strong>s Deutschen Olympischen<br />
Sportbun<strong>de</strong>s hat Dr. Thomas Bach 2009 zum<br />
„Jahr <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> im Sport“ erklärt.<br />
Es gibt viele gute Grün<strong>de</strong>…<br />
90 Jahre <strong>Frauen</strong>wahlrecht<br />
60 Jahre Grundgesetz <strong>mit</strong> Artikel 3 Abs. 2<br />
Aber auch wichtige sportpolitische Grün<strong>de</strong>!<br />
1<br />
2<br />
Schirmherrin Dr. Angela Merkel<br />
„Ich bin gern bereit, dieses Engagement <strong>de</strong>s autonomen<br />
Sports zu unterstützen und die Schirmherrschaft über das<br />
‚Jahr <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> im Sport‘ zu übernehmen.“<br />
Ein Blick auf Mitglie<strong>de</strong>rversammlungen <strong>de</strong>s DOSB<br />
3<br />
4<br />
FRAUEN GEWINNEN!<br />
Wir wollen<br />
mehr <strong>Frauen</strong> und Mädchen für <strong>de</strong>n aktiven Sport und<br />
als Ehrenamtliche für unsere Sportvereine <strong>gewinnen</strong><br />
<strong>Frauen</strong> gleichberechtigt an <strong>de</strong>r Führung <strong>de</strong>r Sportvereine<br />
und Sportverbän<strong>de</strong> beteiligen<br />
zeigen, dass Sport auch gesellschaftspolitisch ein<br />
Motor für mehr Chancengleichheit von <strong>Frauen</strong> und<br />
Männern sein kann.<br />
Welche <strong>Frauen</strong> und Mädchen erreichen wir heute?<br />
• ca. 10 Mio. <strong>Frauen</strong> und Mädchen<br />
• in über 91 000 Sportvereinen<br />
• <strong>Frauen</strong>anteil in Sportvereinen: 39,5% (Männer: 60,5%)<br />
• Anteilig zur Bevölkerung: <strong>Frauen</strong> 22,30% / Männer 35,49%<br />
• Das Interesse von <strong>Frauen</strong> am Sport ist aber viel größer !<br />
5<br />
6<br />
6
Anteil <strong>de</strong>r im Sport organisierten <strong>Frauen</strong> und Männer<br />
Altersgruppe weiblich männlich<br />
Bis 6 Jahre 23 % 25 %<br />
7 – 14 Jahre 60 % 79 %<br />
15 – 18 Jahre 42 % 63 %<br />
19 – 26 Jahre 21 % 38 %<br />
27 – 40 Jahre 20 % 29 %<br />
41 – 60 Jahre 21 % 32 %<br />
Über 60 Jahre 12 % 25 %<br />
Unsere Aktionen zur Mitglie<strong>de</strong>rgewinnung<br />
(Quelle: Jahrbuch <strong>de</strong>s Sports 2008/2009)<br />
7<br />
8<br />
<strong>Frauen</strong>SportWochen 2009<br />
<strong>Frauen</strong>SportWochen 2009<br />
„<strong>Frauen</strong> <strong>gewinnen</strong> – Für Bewegung und Gesundheit“<br />
geför<strong>de</strong>rt vom Bun<strong>de</strong>sministerium für Gesundheit<br />
Netzwerkprojekt – Mehr Migrantinnen in<br />
<strong>de</strong>n Sport<br />
„Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> - nicht bei uns“<br />
9<br />
10<br />
Ziele <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>SportWochen<br />
Aktives Zugehen auf sportferne Mädchen und <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong><br />
vielfältigen Mitmachangeboten<br />
Anstöße für Vereine geben, ihre Sportangebote zu<br />
überprüfen<br />
<strong>Netzwerke</strong> knüpfen zu <strong>Frauen</strong>verbän<strong>de</strong>n, kommunalen<br />
Gleichstellungsstellen, Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>n u. a.,<br />
um neue Zielgruppen besser zu erreichen<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.dosb.<strong>de</strong>; www.die-praevention.<strong>de</strong><br />
Mitmachkriterien <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>SportWochen<br />
min<strong>de</strong>stens drei unterschiedliche<br />
Gesundheitssportangebote zum Mitmachen<br />
ein 3.000-Schritte-Spaziergang<br />
ein familienfreundliches Rahmenprogramm<br />
Das Materialpaket umfasste:<br />
Schrittzähler, T-Shirts, Flyer, Plakate, Musterpresse<strong>mit</strong>teilung,<br />
Praxisleitfa<strong>de</strong>n „<strong>Frauen</strong>SportWochen vor Ort“<br />
11<br />
12<br />
7
Rund 200 Vereine haben sich bun<strong>de</strong>sweit 2009 beteiligt-<br />
mehr als doppelt soviel, wie im Vorjahr.<br />
Ein Erfolg, <strong>de</strong>r Mut macht!<br />
Netzwerkprojekt: Bewegung und Gesundheit –<br />
mehr Migrantinnen in <strong>de</strong>n Sport<br />
Geför<strong>de</strong>rt vom Bun<strong>de</strong>sministerium für Gesundheit<br />
13<br />
14<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Unsere Ziele<br />
Angebote orientieren an Interessen von Mädchen und <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong><br />
Migrationshintergrund<br />
„ Sport + X“:<br />
- alle Sportkurse haben Zusatzangebote,<br />
- z.B. Sprachkurse, <strong>de</strong>n externe Partnern durchführen,<br />
( Volkshochschule, Migrantenorganisation, Gleichstellungsbüro,<br />
etc. = <strong>Netzwerke</strong> aufbauen! )<br />
Migrantinnen als Übungsleiterinnen qualifizieren,<br />
Migrantinnen zur Mitarbeit in Vorstän<strong>de</strong>n <strong>gewinnen</strong>,<br />
Sportvereine für interkulturelle Zusammenarbeit sensibilisieren,<br />
(„Sport interkulturell“ )<br />
„Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> – nicht bei uns“<br />
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> am<br />
25.November 2009:<br />
Wir engagieren uns gesellschaftspolitisch!<br />
15<br />
16<br />
Sport kann<br />
Ziele<br />
wirkungsvolle Hilfen bei <strong>de</strong>r Prävention und Intervention<br />
gegen Gewalt an <strong>Frauen</strong> und Mädchen anbieten.<br />
Durch Selbstbehauptung und Selbstverteidigung wer<strong>de</strong>n<br />
Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl<br />
eigene Verteidigungsbereitschaft gestärkt<br />
<strong>Frauen</strong> und Mädchen wer<strong>de</strong>n motiviert, Übergriffe<br />
wahrzunehmen und sich gemeinsam zu wehren.<br />
Akteure/innen<br />
Deutscher Olympischer Sportbund gemeinsam <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n<br />
Kampfsportverbän<strong>de</strong>n<br />
Deutscher Aikido-Bund,<br />
Deutscher Judo-Bund,<br />
Deutscher Ju-Jutsu Verband,<br />
Deutscher Karate Verband und die<br />
Deutsche Taekwondo Union<br />
17<br />
18<br />
8
und <strong>de</strong>n Kooperationspartnerinnen:<br />
<strong>Frauen</strong> in Führungspositionen - Handlungsbedarf<br />
Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>beratungsstellen und<br />
<strong>Frauen</strong>notrufe <strong>Frauen</strong> gegen Gewalt e.V.,<br />
<strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>hauskoordinierung e.V.<br />
sowie <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft kommunaler<br />
Gleichstellungsbeauftragten und <strong>Frauen</strong>büros.<br />
Auftaktveranstaltung zur Aktion am 14. November in enger<br />
Kooperation <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Bayrischen Lan<strong>de</strong>s-Sportverband<br />
Weitere Informationen unter: www.aktiongegengewalt.dosb.<strong>de</strong> Flyer zur Aktion wer<strong>de</strong>n zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
(Quelle: Jahrbuch <strong>de</strong>s Sports 2008/2009)<br />
19<br />
20<br />
Verantwortungsbereiche von <strong>Frauen</strong> im Vorstand von<br />
Sportvereinen<br />
<strong>Frauen</strong> in <strong>de</strong>r Führung <strong>de</strong>s Sports: Warum so wenige?<br />
Ursachen vielschichtig:<br />
• Erwartungshaltungen an Führungskräfte versus<br />
tradierte Vorstellungen über Kompetenzen von <strong>Frauen</strong>.<br />
Folge: weniger <strong>Frauen</strong> bewerben sich für Führungsämter<br />
bzw. wer<strong>de</strong>n dafür gar nicht erst angesprochen.<br />
• Führungsstrukturen - auch im Sport - häufig unattraktiv für<br />
<strong>Frauen</strong> ( und künftig wohl auch Männer )<br />
Problem: Beruf, Familie, Ehrenamt<br />
Quelle: Breuer, C. & Wicker, P. (2008). Mädchen und <strong>Frauen</strong> im Sportverein. Sportentwicklungsbericht 2007/2008 –<br />
Analyse zur Situation <strong>de</strong>r Sportvereine in Deutschland. Son<strong>de</strong>rauswertung.<br />
21<br />
22<br />
• Rekrutierungsstrukturen<br />
- geschlossene: Präsi<strong>de</strong>nt sucht sich ‚seine Mannschaft’<br />
- offene: ausschreiben, bzw. öffentlich machen,<br />
Je mehr Personen bei Suche für Ämter eingebun<strong>de</strong>n/ und<br />
KandidatInnen zugelassen = <strong>de</strong>sto mehr <strong>Frauen</strong> setzen<br />
sich in Vorstän<strong>de</strong>n und Präsidien durch!<br />
• Strukturelle För<strong>de</strong>rung<br />
- z.B. <strong>Frauen</strong>ausschuss, Gleichstellungsplan, Finanzen<br />
• Informelle Maßnahmen<br />
- z.B. gezielte Ansprache von <strong>Frauen</strong> bei Wahlen,<br />
Auszeichnungen als Ehrenamtliche, Repräsentanz<br />
Mehr Chancengleichheit sichern durch:<br />
• Strukturen für Gleichstellung schaffen<br />
- Aufnahme in Zielen, Leitbil<strong>de</strong>rn und Satzungen<br />
- Bereitstellen von finanziellen wie personellen Ressourcen.<br />
• Vorbil<strong>de</strong>r schaffen und Erfolge sichtbar machen<br />
- Präsentation von engagierten <strong>Frauen</strong> in Führung,<br />
Verleihung von Preisen für vorbildliches Engagement<br />
(DOSB- Gleichstellungspreis), Pressearbeit u.a.m.<br />
23<br />
24<br />
9
• Mentoring-Programme initiieren<br />
- erfahrene <strong>Frauen</strong> begleiten/ unterstützen junge <strong>Frauen</strong><br />
Qualifizierungen anbieten<br />
- <strong>Frauen</strong> motivieren, ihre Kompetenzen für<br />
Führungsaufgaben zu stärken und sich selbstbewusst zu<br />
bewerben<br />
<br />
<br />
Unsere Aktionen im „Jahr <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> im Sport“<br />
für mehr <strong>Frauen</strong> in Führungspositionen<br />
Verbandswettbewerb „<strong>Frauen</strong> an die Spitze“<br />
Führungstalente-Camp für <strong>Frauen</strong><br />
• <strong>Netzwerke</strong> aufbauen und ausbauen<br />
- die <strong>Frauen</strong> auf <strong>de</strong>m Weg an die Führungsspitze begleiten<br />
- durch persönliche Kontakte und Erfahrungsaustausch<br />
gemeinsam stärken und unterstützen<br />
<br />
<br />
Gen<strong>de</strong>r- und Diversity – Impuls<br />
DOSB - Innovationsfond<br />
25<br />
26<br />
Verbandswettbewerb „<strong>Frauen</strong> an die Spitze“<br />
<strong>mit</strong> Unterstützung <strong>de</strong>s BMFSFJ<br />
Ausschreibungskriterien <strong>de</strong>s Wettbewerbs<br />
„<strong>Frauen</strong> an die Spitze“<br />
Schaffung eines frauenfreundlichen Umfelds, z.B.<br />
Kin<strong>de</strong>rbetreuung, entsprechen<strong>de</strong> Trainingszeiten etc.<br />
Qualifizierungsmaßnahmen für <strong>Frauen</strong> auf <strong>de</strong>m Weg in die<br />
Führungsebenen<br />
frauenfreundliche Strukturen auf allen Ebenen, bspw. offene<br />
Besetzungsverfahren o<strong>de</strong>r -quoten, die <strong>Frauen</strong> <strong>de</strong>n Zugang<br />
erleichtern, familienfreundliche Sitzungszeiten<br />
27<br />
28<br />
Führungstalente-Camp<br />
Zielgruppe: <strong>Frauen</strong>, die eine Führungsposition anstreben<br />
und Nachwuchsfrauen<br />
Einführungsworkshop auf <strong>Frauen</strong>-Vollversammlung 2009<br />
Fit für Führung<br />
Fit für Gespräche und Verhandlungen<br />
Fit für Sportpolitik und Sportmanagement<br />
Fit für öffentliche Auftritte<br />
2010: 4 Workshops<br />
Ausschreibung: Dezember 2009/Januar 2010<br />
Gen<strong>de</strong>r- und Diversity -Training<br />
Zielgruppe: Präsidium <strong>de</strong>s DOSB <strong>mit</strong> Verbän<strong>de</strong>-VertreterInnen<br />
Inhalt:<br />
- Wie verän<strong>de</strong>rn gemischtgeschlechtlich besetzte Gremien<br />
Denken und Han<strong>de</strong>ln und was be<strong>de</strong>utet es für <strong>de</strong>n Sport<br />
- Bewusstsein wecken für die Unterschie<strong>de</strong> zwischen Männern<br />
und <strong>Frauen</strong> in Bezug auf Führung und Kommunikation und<br />
die da<strong>mit</strong> verbun<strong>de</strong>nen Rollenerwartungen<br />
- Anregungen geben für Gen<strong>de</strong>r- und Diversity –Management<br />
im Sport<br />
29<br />
30<br />
10
Querschnittsaufgabe Gleichstellung –<br />
Zusammenarbeit innerhalb <strong>de</strong>s DOSB<br />
<strong>Frauen</strong>, die powern!<br />
GB Leistungssport: „Situation von Trainerinnen“<br />
Themenschwerpunkt bei Bun<strong>de</strong>strainerkonferenz <strong>de</strong>s DOSB und<br />
bei <strong>de</strong>r Traineraka<strong>de</strong>mie<br />
GB Finanzen: Weiterentwicklung <strong>de</strong>s DOSB als<br />
familienfreundlicher Betrieb, z.B. Einrichtung einer Tagesstätte<br />
GB Internationales: Internationale Präsentation <strong>de</strong>s Projektes<br />
bei IOC und EWS<br />
DOSB - Innovationsfond<br />
4. <strong>Frauen</strong>-Vollversammlung <strong>de</strong>s DOSB 2009 in Lübeck<br />
31<br />
_<br />
32<br />
2009 „Jahr <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> im Sport“<br />
FRAUEN GEWINNEN!<br />
Ich wünsche mir viele schöne<br />
Aktionen in allen Verbän<strong>de</strong>n!<br />
Weitere Informationen unter www.frauen-<strong>gewinnen</strong>.<strong>de</strong><br />
33<br />
11
<strong>Frauen</strong> als Schlagmänner?!<br />
Die sporthistorische<br />
Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rns<br />
in West- und Ost<strong>de</strong>utschland.<br />
Anne Hutmacher<br />
Doktorandin an <strong>de</strong>r Sporthochschule Köln<br />
<strong>Frauen</strong> als „Schlagmänner“?!<br />
Anne Hutmacher<br />
Deutsche Sporthochschule Köln<br />
Institut für Sportgeschichte<br />
Agenda<br />
1. Deutscher Damen-Ru<strong>de</strong>r-Verband 1919-1933<br />
2. Deutscher Ru<strong>de</strong>rverband und Deutscher Damen-Ru<strong>de</strong>r-Verband<br />
3. Unterausschuss <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rn 1948-1972<br />
4. Referat Ru<strong>de</strong>rinnen 1972-1986<br />
5. Von <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung zum Gen<strong>de</strong>r Mainstreaming<br />
6. <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplan im DRV<br />
7. Ausschuss <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rn und <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplan<br />
8. Ausschuss <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rn und Gen<strong>de</strong>r Mainstreaming<br />
9. Mitglie<strong>de</strong>rstatistik<br />
10. Schlussbetrachtung<br />
„Auf Fahrt“ <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Deutschen Damen-Ru<strong>de</strong>r-Verband<br />
von 1919 bis 1933<br />
• Vorsitzen<strong>de</strong>r Prof. Hermann Altrock<br />
• keine Unterstützung durch <strong>de</strong>n DRV<br />
• Wan<strong>de</strong>rru<strong>de</strong>rn, Jugendpflege, Wettbewerbe, För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s „Damenru<strong>de</strong>rns“<br />
• Ru<strong>de</strong>rwart-Lehrgang für <strong>Frauen</strong><br />
• „Sonntagswettbewerb“<br />
Deutscher Damen-Ru<strong>de</strong>r-Verband<br />
„Unruhiges Fahrwasser“ – DDRV und DRV<br />
„Der DRV übernimmt keine Verpflichtung,<br />
die Angelegenheiten <strong>de</strong>s Damenru<strong>de</strong>rns<br />
zu för<strong>de</strong>rn. Die Aufnahme von<br />
selbstständigen Damenru<strong>de</strong>rvereinen<br />
sowie von Verbän<strong>de</strong>n solcher Vereine<br />
wird abgelehnt“. (1921)<br />
• unabhängige Entwicklung bei<strong>de</strong>r Organisationen<br />
• DRV tolerierte <strong>Frauen</strong>abteilungen<br />
• Ru<strong>de</strong>rinnen gebun<strong>de</strong>n an Satzung <strong>de</strong>s Herrenru<strong>de</strong>rvereins<br />
13
„Unruhiges Fahrwasser“ – DDRV und DRV<br />
„Entscheidungsträger“<br />
• Aufnahme <strong>de</strong>s DDRV in Deutschen Reichsausschuß für Leibesübungen<br />
• 1927 Aufnahme <strong>de</strong>s DDRV als Regattaverein<br />
• 1928 Gründung Unterausschuß <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rn; Vorsitz: Scholz<br />
• klare Benachteiligung aller <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rvereine<br />
Beschlüsse <strong>de</strong>s<br />
Unterausschusses<br />
bedurften <strong>de</strong>r<br />
Zustimmung <strong>de</strong>s<br />
Verbandsauschusses<br />
DDRV verfügte nur<br />
über 2 Stimmen als<br />
Regattaverein<br />
„Unruhiges Fahrwasser“ – DDRV und DRV Die Ru<strong>de</strong>rinnen im DRV nach 1945<br />
• 1930 DRV- Antrag zur Aufnahme von <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rvereinen<br />
• Selbständigkeitswahrung als oberstes Ziel<br />
• 1933 Aufnahme aller DDRV-Vereine als vollwertige Mitglie<strong>de</strong>r<br />
• Schaffung eines 14. Ausschusssitzes für eine Frau (Berta Pally)<br />
Anträge an <strong>de</strong>n Ru<strong>de</strong>rtag<br />
1. Unterausschuss wird von <strong>Frauen</strong> gewählt<br />
2. Vorsitz muss eine Frau führen<br />
3. Diese wird Mitglied im Gesamtausschuss<br />
4. Mehrheit <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> im Unterausschuss beträgt min<strong>de</strong>stens drei Viertel<br />
• <strong>de</strong>solate Situation im <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rn nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg<br />
• elf selbstständige <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rvereine, 156 <strong>Frauen</strong>abteilungen<br />
• 6.000 Ru<strong>de</strong>rinnen<br />
• Mangel an Bootsmaterial traf beson<strong>de</strong>rs <strong>Frauen</strong><br />
• finanzielle Unterstützung ab 1949 durch Arbeitsausschuß <strong>Ru<strong>de</strong>rn</strong><br />
Unterausschuss <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rn 1948 bis 1972<br />
Das Jahr 1972<br />
• 1948 gegrün<strong>de</strong>t<br />
• §19 DRV-Grundgesetz: Frau soll im Ausschuss vertreten sein Lotte Clos<br />
• regelmäßige Treffen vor Ru<strong>de</strong>rtagen bis Mitte <strong>de</strong>r 60er Jahre<br />
• „Acht-Punkte-Programm“ 1968 zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rns<br />
• „Jahr <strong>de</strong>r Ru<strong>de</strong>rinnen“ 1969 zur Demokratisierung im Verein Claus Heß<br />
• Gleichheit vor <strong>de</strong>r Satzung erfor<strong>de</strong>rlich<br />
• Beteiligung <strong>de</strong>r Ru<strong>de</strong>rinnen an <strong>de</strong>n Führungsaufgaben als Ziel <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s<br />
• Erfüllung §19 DRV-Grundgesetz<br />
• Auflösung <strong>de</strong>s Ausschusses auf <strong>de</strong>m Ru<strong>de</strong>rtag 1972<br />
• erstmalig formale Gleichstellung vor <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>s DRV erreicht<br />
14
Referat Ru<strong>de</strong>rinnen von 1972 bis 1986<br />
• För<strong>de</strong>rung Gleichstellung /Gleichbehandlung auf allen Ebenen und Gremien<br />
• insgesamt Stagnation und geringe Begeisterung von <strong>Frauen</strong> für Verbandsarbeit<br />
• Mitte <strong>de</strong>r 80er Jahre Konzept zur Umgestaltung <strong>de</strong>r Verbandsarbeit<br />
• keine Garantie einer <strong>Frauen</strong>vertretung im Verbandsausschuss<br />
• Ru<strong>de</strong>rtag 1986 beschließt Strukturwan<strong>de</strong>l Auflösung Referat Ru<strong>de</strong>rinnen<br />
15
Integration von <strong>Frauen</strong><br />
<strong>mit</strong> Migrationshintergrund<br />
in <strong>de</strong>n Sport<br />
Fatma Keckstein<br />
Direktorin <strong>Frauen</strong>sport im Deutschen Ju-Jutsu-Verband,<br />
Lan<strong>de</strong>sfrauenreferentin in Hamburg<br />
Migrationshintergrund<br />
In <strong>de</strong>r Euphemismus-Tretmühle<br />
Ordnungskriterium <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen amtlichen<br />
Statistik für:<br />
„ Bevölkerungsgruppe, die aus seit 1950<br />
eingewan<strong>de</strong>rten Personen und <strong>de</strong>ren<br />
Nachkommen besteht.“<br />
Begriff nach Prof. Psych.Steven<br />
Pinker, Harvard-University<br />
Beispiele<br />
Krüppel – Invali<strong>de</strong> – Behin<strong>de</strong>rter<br />
– Mensch <strong>mit</strong> beson<strong>de</strong>ren Bedürfnissen.<br />
Neger – Schwarzer – Farbiger<br />
– Afro-Amerikaner<br />
Negerkuss<br />
Schaumwaffel <strong>mit</strong><br />
Migrationshintergrund<br />
Gastarbeiter - Auslän<strong>de</strong>r<br />
- Mensch <strong>mit</strong> Migrationshintergrund<br />
Nominiert für:<br />
Migrationshintergrund<br />
„Unwort <strong>de</strong>s Jahres 2007“<br />
„Le <strong>de</strong>rnier crie“<br />
allochthon (griechisch ἄλλος ( allos: an<strong>de</strong>rs, verschie<strong>de</strong>n) und<br />
χϑών ( chthon: Er<strong>de</strong>): Menschen frem<strong>de</strong>r Herkunft o<strong>de</strong>r<br />
Abstammung.<br />
autochthon (altgriechisch αὐτός<br />
autós „selbst“ und χθών<br />
chthōn „Er<strong>de</strong>“): „einheimisch“, „eingeboren“,<br />
„alteingesessen“, „bo<strong>de</strong>nständig“ o<strong>de</strong>r „an Ort und Stelle<br />
entstan<strong>de</strong>n“)<br />
17
Die Frau im Islam<br />
Rahmen für das Leben islamischer <strong>Frauen</strong><br />
Koran<br />
Sunna (Rechtsquelle auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s Lebens <strong>de</strong>s Propheten)<br />
Gesetzgebung <strong>de</strong>s jeweiligen Lan<strong>de</strong>s<br />
Traditionen<br />
Ehe und Familie<br />
Familie als Lebens<strong>mit</strong>telpunkt<br />
Islamische Feministinnen<br />
Selbstverständnis <strong>de</strong>r Muslima<br />
18
Schießsport<br />
Hammerwerfen<br />
Surfen<br />
Rugby<br />
19
<strong>Frauen</strong>fußballmeisterschaft<br />
<strong>Ru<strong>de</strong>rn</strong><br />
Sieg auf <strong>de</strong>m vorletzten Platz<br />
DSB-Diskussionsforum<br />
“Integration von Mädchen und<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergrund<br />
im und durch <strong>de</strong>n Sport“ 2005<br />
Auswertung: Dr. Ursula Boos-Nünning<br />
und Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu<br />
Mädchen und junge <strong>Frauen</strong> im<br />
Sport<br />
Häufig wird <strong>de</strong>m Sport eine Integrationsfunktion<br />
zugeschrieben.<br />
Es wird angenommen, dass Sport Gelegenheiten schafft, bei<br />
<strong>de</strong>nen sich Menschen <strong>mit</strong> und ohne<br />
Migrationshintergrund kennen lernen und Freundschaften<br />
schließen.<br />
Der Zusammenhang ist in unserer Untersuchung nicht linear<br />
nachweisbar.<br />
20
Sprachmilleu und Sport in<br />
<strong>de</strong>utschen Vereinen<br />
bilinguales Milieu wirkt begünstigend auf<br />
sportliche Aktivität<br />
herkunftssprachliches Milieu wirkt hemmend auf<br />
sportliche Aktivität<br />
Freizeitgestaltung von Mädchen und<br />
jungen <strong>Frauen</strong><br />
Musik hören<br />
• Bummeln<br />
• Kino und Fernsehen<br />
• Familienfeste<br />
• (Sport)<br />
Ernüchterung<br />
„Zusammenfassend kann festgehalten<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
dass Sport in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen<br />
Freizeitgestaltung<br />
<strong>de</strong>r Mädchen und jungen <strong>Frauen</strong><br />
keine wichtige Rolle spielt.“<br />
Hoffnungsschimmer<br />
Unabhängig von <strong>de</strong>r nationalen Herkunft<br />
wünschen sich 45 Prozent <strong>de</strong>r Mädchen mehr<br />
Möglichkeiten, öfter Sport treiben zu können.<br />
Favoriten:<br />
Selbstverteidigungskurse für Mädchen (29%)<br />
Mädchensportgruppen (16%).<br />
Expertise Universität Bielefeld<br />
2006<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
Sportengagements von Migrantinnen<br />
Maßnahmen zur Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Integration durch Sport<br />
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft<br />
Abteilung Sportwissenschaft<br />
Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay<br />
21
●<br />
●<br />
●<br />
Inhalte<br />
Fakten, Daten, Chancen für Individuum und Gesellschaft<br />
Darstellung ausgewählter Projekte zum Sport <strong>mit</strong><br />
Migrantinnen<br />
Empfehlungen an <strong>de</strong>n DOSB zur weiteren<br />
Vorgehensweise<br />
●<br />
●<br />
Kriterien<br />
für muslimische <strong>Frauen</strong><br />
auf ihrem Weg in <strong>de</strong>n Sport<br />
Vereinbarkeit <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Sportverständnis <strong>de</strong>r<br />
muslimischen Kultur<br />
korrekte Kleidung<br />
Gegebenenfalls große Brü<strong>de</strong>r usw. die<br />
„aufpassen“<br />
„iBRET ALINACAK BiR<br />
OLAY!“(„Ziehe eine Lehre<br />
daraus!“)<br />
<strong>Frauen</strong>-selbst-Sicherheit<br />
Werbemaßnahmen<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
Artikel im Regionalteil <strong>de</strong>s „Hamburger Abendblatt“<br />
Interview im Nachbarschaftsfernsehen „Noa4“<br />
Info und Verbreitung durch <strong>Frauen</strong>netzwerk<br />
Info und Verbreitung durch Gleichstellungsstelle<br />
Info und Verbreitung durch Türkischen Elternverein<br />
(TEVNU)<br />
22
Gutes Gelingen<br />
23
<strong>Netzwerke</strong> erstellen<br />
– und sie lebendig gestalten<br />
Angela Braasch-Eggert<br />
Vorsitzen<strong>de</strong> Deutsches Jugendherbergswerk<br />
Vorsitzen<strong>de</strong> DRV-Ältestenrat<br />
„<strong>Frauen</strong> <strong>gewinnen</strong> durch <strong>Netzwerke</strong>“ –<br />
worin liegt die Chance dieses Ansatzes,<br />
was ist neu an diesem aus <strong>de</strong>r technischen<br />
Welt <strong>de</strong>r Computer entlehnten Begriff im<br />
Vergleich zur Entwicklung <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> im<br />
Ru<strong>de</strong>rverband. Nachfolgend ein kurzer<br />
Rückblick, einige Erklärungen und einige<br />
Anregungen, was man <strong>mit</strong> Netzwerkstrukturen<br />
erreichen kann.<br />
Definition und Entwicklung<br />
<strong>Netzwerke</strong> gab es schon immer: früher<br />
nannte man das Nepotismus (Vetternwirtschaft,<br />
Günstlingswirtschaft, Spezlwirtschaft)<br />
meist bei <strong>de</strong>r Besetzung von<br />
Posten und Arbeitsplätzen <strong>mit</strong> Familienangehörigen<br />
(Kennedy), „Beziehungen“ (Vitamin<br />
B). Auch die Heiratspolitik <strong>de</strong>r Fürstenhäuser<br />
gehört hierzu.<br />
Worin unterschei<strong>de</strong>n sich <strong>Netzwerke</strong> von<br />
Arbeitsgruppen, Gremien, Zirkeln?<br />
Der Begriff „soziales Netzwerk“ bezeichnet<br />
ein Beziehungsgeflecht, das Menschen<br />
<strong>mit</strong> an<strong>de</strong>ren Menschen und Institutionen<br />
sowie Institutionen <strong>mit</strong> an<strong>de</strong>ren<br />
Institutionen verbin<strong>de</strong>t. Menschen sind<br />
untereinan<strong>de</strong>r zum Beispiel durch Beziehungen<br />
in <strong>de</strong>r Familie und Verwandtschaft,<br />
aber auch <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Nachbarschaft,<br />
in <strong>de</strong>r Arbeitswelt und etwa im Sportverein,<br />
im Ru<strong>de</strong>rclub verbun<strong>de</strong>n (vernetzt).<br />
Der Begriff wird u.a. in <strong>de</strong>r Soziologie<br />
und in <strong>de</strong>r Sozialarbeit verwen<strong>de</strong>t. Neben<br />
<strong>de</strong>m Beziehungsgeflecht versteht man unter<br />
<strong>de</strong>m Begriff „Soziales Netzwerk“ eine<br />
Beschreibung sozialer Interaktionen beliebigen<br />
Typs.<br />
Zuerst wur<strong>de</strong> er in <strong>de</strong>r englischen Social<br />
Anthropology (vgl. Ethnosoziologie)<br />
von J. Cly<strong>de</strong> Mitchell, A. L. Epstein, Bruce<br />
Kapferer u. a. (von <strong>de</strong>r Manchester School)<br />
benutzt, um lose Selbstorganisationen von<br />
einzelnen Zuwan<strong>de</strong>rern in kolonialen Industriestädten<br />
(z. B. in Sambia) zu er<strong>mit</strong>teln<br />
und zu erklären.<br />
Der Begriff wur<strong>de</strong> dann nach Europa<br />
übertragen, um z. B. informellen Einflussgrößen<br />
für eheliche Arbeitsteilung auf<br />
die Spur zu kommen (Elizabeth Bott), und<br />
in Deutschland zumal von Franz Urban<br />
Pappi, Peter Kappelhoff u. a., um Willensbildungen<br />
in <strong>de</strong>r Kommunalpolitik zu erschließen<br />
(vgl. Stadtsoziologie). Das Nützliche<br />
dieses Ansatzes war, dass „soziale<br />
<strong>Netzwerke</strong>“ kein ‚Hauptziel‘ haben, son<strong>de</strong>rn<br />
sehr unterschiedliche Ziele einzel-<br />
ner Akteure und durch sie auch einzelner<br />
Gruppen verknüpfen.<br />
Das soziale Netzwerk eines Akteurs ist<br />
gemäß Definition seine soziale Interaktion<br />
zu Einzelnen. Daher hat es direkt keine<br />
Ziele.<br />
Das unterschei<strong>de</strong>t <strong>Netzwerke</strong> von Arbeitsgruppen<br />
und Zirkeln. Gera<strong>de</strong> für dieses<br />
Phänomen fehlte zuvor ein analytischer<br />
Begriff. Die Bildung solcher <strong>Netzwerke</strong><br />
kann man heute sehr gut unter<br />
Zuwan<strong>de</strong>rergruppen beobachten. Dafür ist<br />
auch <strong>de</strong>r Begriff Community geprägt wor<strong>de</strong>n.<br />
Nukleus ist manchmal eine Moschee,<br />
manchmal das Gerücht, in einer bestimmten<br />
Gegend wohnten bereits Menschen<br />
<strong>de</strong>rselben Nationalität. Dann ziehen weitere<br />
dahin. Hier stellt sich die Frage, ob solche<br />
<strong>Netzwerke</strong> die Integration von Menschen<br />
eher för<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r eher behin<strong>de</strong>rn.<br />
Eine ebenfalls sehr wichtige frühe Anwendung<br />
zur Analyse sozialer <strong>Netzwerke</strong><br />
bestand in <strong>de</strong>r klassischen Moreno-Soziometrie<br />
in <strong>de</strong>r ersten Hälfte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts,<br />
benannt nach <strong>de</strong>m Arzt und Psychiater<br />
Jacob L. Moreno (1932, 1934). Seine<br />
Soziometrie ist beson<strong>de</strong>rs für grafische<br />
Abbildungen von <strong>Netzwerke</strong>n und Beziehungen<br />
bekannt gewor<strong>de</strong>n, aber auch für<br />
Möglichkeiten <strong>de</strong>r Netzwerkintervention<br />
in <strong>de</strong>r psychosozialen Arbeit o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />
„Netzwerktherapie“.<br />
Sie kennen das vielleicht noch aus <strong>de</strong>r<br />
Schule o<strong>de</strong>r von Seminaren, als Kin<strong>de</strong>r<br />
o<strong>de</strong>r Sie selbst aufschreiben sollten, wen<br />
sie mögen o<strong>de</strong>r nicht, wen sie am liebsten<br />
verprügeln o<strong>de</strong>r <strong>mit</strong> wem sie Geburtstag<br />
feiern möchten. Man hat die Äußerungen<br />
durch Verbindungslinien dargestellt<br />
und konnte erkennen, welche Kin<strong>de</strong>r sozial<br />
isoliert waren und welche im Mittelpunkt<br />
stan<strong>de</strong>n. Das kann man übrigens auch <strong>mit</strong><br />
<strong>de</strong>r Frage machen, wer am liebsten <strong>mit</strong><br />
wem ru<strong>de</strong>rt.<br />
Wenn man das Netz qualitativ beschreiben<br />
möchte, kommen als Beschreibungskategorien<br />
<strong>de</strong>r Umfang und die<br />
Dichte <strong>de</strong>s Netzes, die Ziele o<strong>de</strong>r Funktionen<br />
(was wollen die Beteiligten) und die<br />
Qualität <strong>de</strong>r Beziehungen in Betracht.<br />
Dazu noch eine Information:Die Kopfzahl<br />
(Größe) <strong>de</strong>s sozialen Netzes einer Person<br />
ist jenseits <strong>de</strong>r Kindheit oft relativ gleich<br />
bleibend. Anfangs wächst sie <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Lebensalter,<br />
dann aber wird sie mehr vom<br />
Geschlecht und <strong>de</strong>n sozialökonomischen,<br />
z.B. beruflichen Bedingungen abhängig,<br />
in <strong>de</strong>nen die Beteiligten leben. Personen<br />
<strong>mit</strong> niedrigem Status, geringer Bildung<br />
und kleinem Einkommen haben weniger<br />
umfängliche <strong>Netzwerke</strong>, die dann primär<br />
aus Familienangehörigen bestehen. Ressourcenreiche<br />
<strong>Netzwerke</strong> <strong>mit</strong> einer hohen<br />
„supportiven Valenz“ för<strong>de</strong>rn Sicherheit<br />
und Gesundheit.<br />
Ziele und Funktion von <strong>Netzwerke</strong>n<br />
Die Dichte eines sozialen Netzes beschreibt<br />
die direkte Verbun<strong>de</strong>nheit zwischen<br />
<strong>de</strong>n Netzwerk-Beteiligten einer Person.<br />
Je „dichter“ ein solches Netzwerk ist<br />
(alle kennen einan<strong>de</strong>r), <strong>de</strong>sto stärker kontrolliert<br />
es diese Person, bietet aber auch<br />
verlässliche Netzwerkressourcen; je „loser“<br />
es ist, <strong>de</strong>sto weniger. Ungeachtet <strong>de</strong>r<br />
Ziellosigkeit <strong>de</strong>r Netze können sie vermöge<br />
ihres Umfangs und ihrer Dichte eine soziale<br />
Funktion haben, z. B. bei <strong>de</strong>r Bildung<br />
und gesamtgesellschaftlichen Umverteilung<br />
„sozialen Kapitals“.<br />
Beispiel: Verschwägerungen in traditionalen<br />
Gesellschaften o<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen<br />
Oberschichten, aber auch bei arrangierten<br />
Ehen; För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s beruflichen Vorankommens<br />
durch „netzwerken“ (Networking).<br />
Netzwerkdiagnostik und Netzwerkarbeit,<br />
die Verbindungen und Kontakte<br />
etwa zur Nachbarschaft o<strong>de</strong>r zu Selbsthilfeinitiativen<br />
herstellen, wer<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs<br />
bei sozialen Randgruppen, bei Migranten,<br />
Drogenabhängigen, Alterspatienten wichtig.<br />
Auf Beispiele aus <strong>de</strong>r Sozialarbeit und<br />
das neue „Zauberwort“ Netzwerkarbeit<br />
komme ich noch zurück.<br />
Qualität <strong>de</strong>r Beziehungen im Netzwerk<br />
Die Qualität von sozialen Beziehungen<br />
spielt eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle in sozialen<br />
<strong>Netzwerke</strong>n. Sie reicht von Bekanntschaften,<br />
welche nach Mark Granovetter<br />
als schwache, zu intimen und langdauern<strong>de</strong>n<br />
Beziehungen, welche als starke Beziehungen<br />
bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Granovetter<br />
nennt als Anhaltspunkte zur Einschätzung<br />
<strong>de</strong>r Qualität einer Beziehung 1. <strong>de</strong>n Zeitumfang,<br />
<strong>de</strong>n zwei Personen <strong>mit</strong>einan<strong>de</strong>r<br />
verbringen 2. die Inti<strong>mit</strong>ät, die sie verbin<strong>de</strong>t<br />
3. die gegenseitige Vertrautheit und<br />
4. die Leistungen (z.B. Informationen o<strong>de</strong>r<br />
Gefallen), die die Personen <strong>mit</strong>einan<strong>de</strong>r<br />
austauschen.<br />
25
Ein interessantes Konzept und Beobachtungskriterium<br />
<strong>de</strong>r Sozialforschung ist das<br />
<strong>de</strong>r Vertrauensperson: Von diesen wer<strong>de</strong>n<br />
eher Ratschläge gegeben und auch eher<br />
angenommen als von weitgehend frem<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r aber von in direkten Autoritätsbeziehungen<br />
stehen<strong>de</strong>n Personen. Eine<br />
klassische Vertrauensperson ist beispielsweise<br />
die Amme. In matrilinearen Gesellschaften<br />
tritt sie für junge Männer an die<br />
Stelle <strong>de</strong>s Vaters, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Onkels. Ebenso<br />
spielte die Amme in Europa für junge adlige<br />
o<strong>de</strong>r patrizische <strong>Frauen</strong> als Mutterersatz<br />
eine wichtige Rolle.<br />
Ältere Personen verlieren durch Tod irgendwann<br />
die Vertrauenspersonen, die<br />
nicht einfach durch jemand an<strong>de</strong>ren ersetzt<br />
wer<strong>de</strong>n können. So äußerten ältere<br />
Personen <strong>mit</strong> geringer Bildung und geringem<br />
Einkommen signifikant mehr Gefühle<br />
<strong>de</strong>r Vereinsamung als besser gestellte Ältere.<br />
26<br />
Wirkung<br />
Globale soziale <strong>Netzwerke</strong>, wie sie in Form<br />
von Netzgemeinschaften durch die Verwendung<br />
von Sozialer Software wie You-<br />
Tube, Facebook o<strong>de</strong>r Twitter entstehen,<br />
sind hinsichtlich ihrer soziologischen, kulturellen<br />
und politischen Folgen noch nicht<br />
hinreichend erforscht. Lediglich zu <strong>de</strong>n<br />
ökonomischen und nutzungsspezifischen<br />
Aspekten gibt es bereits eine Reihe von<br />
Studien.<br />
Für die Frie<strong>de</strong>nsforschung wäre zum<br />
Beispiel wichtig, ob solche globalen Sozialen<br />
<strong>Netzwerke</strong> eher dazu führen, neue<br />
Feindbil<strong>de</strong>r (z. B. gegenüber Min<strong>de</strong>rheiten)<br />
entstehen zu lassen o<strong>de</strong>r ob sie eher <strong>de</strong>m<br />
Frie<strong>de</strong>n dienen, da interessengeleitete,<br />
vorgeschobene Begründungen <strong>de</strong>r Machthaben<strong>de</strong>n<br />
für Feindseligkeiten durch <strong>de</strong>n<br />
weltweiten Austausch von Informationen<br />
rasch entlarvt und entkräftet wer<strong>de</strong>n können.<br />
In je<strong>de</strong>m Fall gehen globale Soziale<br />
<strong>Netzwerke</strong> <strong>mit</strong> einer bislang nicht gekannten<br />
Eigendynamik <strong>de</strong>r Meinungsbildung<br />
<strong>de</strong>r Weltöffentlichkeit einher.<br />
Der Begriff soziales Netzwerk hat eine<br />
weite Verbreitung in <strong>de</strong>r Sozialen Arbeit<br />
gefun<strong>de</strong>n. Das ist in seiner vielseitigen Anwendbarkeit<br />
begrün<strong>de</strong>t. Er eignet sich für<br />
die theoretische Analyse, kann aber auch<br />
zu diagnostischen Zwecken o<strong>de</strong>r zur Darstellung<br />
und zum Aufbau von Unterstützungsstrukturen<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n. So<br />
haben sich im Zusammenhang <strong>mit</strong> diesem<br />
Begriff weitere Fachausdrücke wie zum<br />
Beispiel Netzwerkansatz, Netzwerkarbeit,<br />
Netzwerkför<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r Netzwerkanalyse<br />
entwickelt. Sozialarbeiter und Sozialpädagogen<br />
wer<strong>de</strong>n auch als <strong>Netzwerke</strong>r<br />
bezeichnet, wenn sie soziale Netze för<strong>de</strong>rn<br />
und stützen.<br />
Für soziale <strong>Netzwerke</strong> gelten folgen<strong>de</strong> Unterscheidungen:<br />
– primäre o<strong>de</strong>r persönliche <strong>Netzwerke</strong><br />
Hier<strong>mit</strong> sind <strong>Netzwerke</strong> in <strong>de</strong>r Familie<br />
und Verwandtschaft, nachbarschaftliche<br />
<strong>Netzwerke</strong> und freundschaftliche,<br />
das heißt selbst gewählte <strong>Netzwerke</strong><br />
gemeint. Aber auch altersspezifische,<br />
frauenspezifische o<strong>de</strong>r arbeitsplatzspezifische<br />
<strong>Netzwerke</strong> fallen darunter;<br />
– sekundäre o<strong>de</strong>r gesellschaftliche<br />
<strong>Netzwerke</strong><br />
Hierzu gehören institutionelle <strong>Netzwerke</strong><br />
wie zum Beispiel Handwerksbetriebe,<br />
Versicherungsunternehmen,<br />
Kaufhäuser, Industriebetriebe und öffentliche<br />
Einrichtungen <strong>de</strong>r Infrastruktur<br />
wie zum Beispiel Kin<strong>de</strong>rgarten,<br />
Schule, Hochschule, Soziale Dienste,<br />
Verkehrssysteme;<br />
– tertiäre <strong>Netzwerke</strong><br />
Sie sind zwischen <strong>de</strong>n primären und<br />
sekundären <strong>Netzwerke</strong>n angesie<strong>de</strong>lt<br />
und haben eine ver<strong>mit</strong>teln<strong>de</strong> Funktion.<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei um Gruppen <strong>de</strong>r<br />
Selbsthilfe, Bürgerinitiativen und um<br />
professionelle Dienstleistungen wie<br />
Krankenpflegedienste, Gesundheitsberatung<br />
o<strong>de</strong>r Einrichtungen <strong>de</strong>r Sozialen<br />
Arbeit.<br />
Soziale <strong>Netzwerke</strong> bieten praktische, emotionale<br />
und kognitive Unterstützung in<br />
Belastungs- und Krisensituationen. Sozialarbeiter<br />
und Sozialpädagogen bemühen<br />
sich um Einfluss auf <strong>Netzwerke</strong>, da<strong>mit</strong> sie<br />
für Menschen zugänglich wer<strong>de</strong>n, die dies<br />
aus eigener Kraft nicht o<strong>de</strong>r noch nicht<br />
schaffen. Durch Vernetzung <strong>de</strong>r Sozialen<br />
Dienste <strong>mit</strong> Selbsthilfegruppen, Verbän<strong>de</strong>n<br />
und unterschiedlichen Fachleuten auf<br />
regionaler und überregionaler Ebene kann<br />
das Dienstleistungsangebot insgesamt erhöht<br />
und effektiver zugänglich gemacht<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Zur Diskussion<br />
In <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Diskussion wur<strong>de</strong>n<br />
die Inhalte <strong>de</strong>s Referats auf die Bedingungen<br />
<strong>de</strong>s Ru<strong>de</strong>rsports in Verband und Vereinen<br />
übertragen. Dabei ging es um die Fragen,<br />
welche Funktionen <strong>Frauen</strong> bevorzugt<br />
in <strong>de</strong>n Vereinen innehaben und wie sie<br />
sich hierfür qualifizieren, bzw. wie sie sich<br />
<strong>mit</strong> Hilfe von <strong>Netzwerke</strong>n für an<strong>de</strong>re Funktionen<br />
qualifizieren können.<br />
Hierbei ist auch zu berücksichtigen,<br />
dass häufig in <strong>de</strong>r Vereinsarbeit Vakanzen<br />
bestehen, z.B. in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> an<strong>de</strong>ren Sportorganisationen wie<br />
Kreis- o<strong>de</strong>r Stadtsportbün<strong>de</strong>n. Zur Bildung<br />
von <strong>Frauen</strong>netzwerken innerhalb <strong>de</strong>s DRV<br />
wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Diskussion konkrete Arbeitshilfen<br />
vorgeschlagen.<br />
Angela Braasch-Eggert erläutert es am<br />
Beispiel DJH Zeitschrift: Die DJH-Mitglie<strong>de</strong>rzeitschrift<br />
hatte zu geringe Akzeptanz<br />
bei jungen Erwachsenen. Die Bindung zu<br />
dieser Altersgruppe und <strong>de</strong>r Informationsaustausch<br />
innerhalb dieser Altersgruppe<br />
wur<strong>de</strong> durch die Einrichtung eines Web-<br />
Portals gezielt gestärkt.<br />
Es gilt, durch <strong>Netzwerke</strong> Mitglie<strong>de</strong>rbindung<br />
an <strong>de</strong>n Verein zu erhalten und<br />
zu stärken. Allerdings können <strong>Netzwerke</strong><br />
die persönliche Ansprache nicht ersetzen,<br />
mehrnoch: diese ist sogar Teil <strong>de</strong>s <strong>Netzwerke</strong>ns!<br />
Stefani Palfner: Wie halten „die <strong>Frauen</strong><br />
im DRV“ untereinan<strong>de</strong>r Verbindung? Sie<br />
betonte, dass <strong>Netzwerke</strong> für ihre Teilnehmerinnen<br />
Angebot und Verpflichtung zugleich<br />
sind. Verpflichtung in <strong>de</strong>m Sinn,<br />
dass je<strong>de</strong>r Teilnehmer das Netzwerk auch<br />
aktiv nutzt, in<strong>de</strong>m er an<strong>de</strong>re an seinen Erfahrungen<br />
teilhaben läßt.<br />
Internet allein ist noch kein Netzwerk,<br />
erst die inhaltliche Gestaltung, das leben<strong>de</strong><br />
Wissensangebot und die ständige<br />
Suche machen das Internet zu einem<br />
nützlichen Netzwerk.<br />
Christel Trauth, RV Germersheim:<br />
Wir brauchen eine Plattform für<br />
Funktionsträger(innen) in <strong>de</strong>n Vereinen.<br />
Welche Möglichkeiten <strong>de</strong>r Mitwirkung haben<br />
wir, als <strong>Frauen</strong> in <strong>de</strong>n Verbän<strong>de</strong>n (LSB;<br />
LRV, DRV) <strong>mit</strong>zuarbeiten, genauer gesagt:<br />
welche haben wir wahrzunehmen!<br />
Hinweis auf Ru<strong>de</strong>rszene.<strong>de</strong> <strong>mit</strong> etlichen<br />
Zugehörigkeitsgruppen: Es wird künftig<br />
eine Plattform „Ru<strong>de</strong>rfrauen“ geben.
Gen<strong>de</strong>r und Diversity<br />
Vielfalt statt Einfalt<br />
Dr. Inge Voltmann-Hummes<br />
DTB-Vizepräsi<strong>de</strong>ntin <strong>Frauen</strong>, Gleichstellung<br />
und Personalentwicklung <strong>de</strong>r DOSB-<br />
Sprecherinnengruppe, Hamburg<br />
DRV-<strong>Frauen</strong>forum 2009<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity –<br />
Vielfalt statt Einfalt?<br />
Agenda<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Leitgedanke<br />
Markterfor<strong>de</strong>rnisse<br />
Personalmarkt<br />
Marktfeminismus<br />
Diversity ist heute…<br />
Gen<strong>de</strong>r war gestern…<br />
<strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung vorgestern…<br />
Und wo stehen die DRV-<strong>Frauen</strong> 2010?<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity Dr. Inge Voltmann-Hummes 1<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity Dr. Inge Voltmann-Hummes 2<br />
„Gut ist, was <strong>de</strong>m Markt dient!“<br />
Markterfor<strong>de</strong>rnisse<br />
So könnten <strong>Frauen</strong>rollen in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
100 Jahren ge<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n:<br />
mal sind <strong>Frauen</strong> die unmoralische Hälfte in einer<br />
Doppelverdienerehe (1925),<br />
mal sind sie die Stütze <strong>de</strong>s Produktionsprozesses<br />
(1955),<br />
mal sind sie Humankapital für marktgerechte<br />
Produktentwicklung (2009).<br />
Gesellschaftliche Aufgaben <strong>de</strong>r Zukunft sind nicht<br />
mehr im nationalen Horizont zu i<strong>de</strong>ntifizieren,<br />
schon gar nicht zu lösen. Globalisierung<br />
Wirtschaftliche Beziehungen wer<strong>de</strong>n auch im<br />
Mittelstand internationaler, je mehr Staaten /<br />
Unternehmen involviert sind, umso komplexer die<br />
Prozesse. Network Marketing<br />
Ohne strategische Allianzen ist man Einzelkämpfer.<br />
Joint ventures<br />
Kampf um die Besten. War of talents<br />
Innovation darf kein Zufall mehr sein. Think tanks<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity Dr. Inge Voltmann-Hummes 3<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity Dr. Inge Voltmann-Hummes 4<br />
Personalmarkt<br />
Also: Marktfeminismus<br />
Zu wenig Abiturient/innen 2020<br />
Rentner/in <strong>mit</strong> 70<br />
Einstiegsalter in Beruf sinkt<br />
Altersspanne in Unternehmen beträgt 40-50 Jahren<br />
Dramatischer Fachkräftemangel<br />
Diversity<br />
Unternehmen brauchen <strong>Frauen</strong> im Management<br />
29.05.2009 – <strong>Frauen</strong> im Management sind immer<br />
noch die Ausnahme in Deutschland. Sie sind beschei<strong>de</strong>n<br />
und verfolgen an<strong>de</strong>re Ziele.<br />
<br />
Viele Migrantinnen und Migranten<br />
Denn <strong>mit</strong> Diversity Management entsteht eine Vielfalt, die viele<br />
Vorteile hat.<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity Dr. Inge Voltmann-Hummes 5<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity Dr. Inge Voltmann-Hummes 6<br />
27
Diversity ist heute…<br />
Managing Diversity<br />
Die I<strong>de</strong>e: Die Vielfalt <strong>de</strong>r Lebensformen und ethischkulturellen<br />
Orientierungen in <strong>de</strong>r globalisierten<br />
Gesellschaft <strong>bil<strong>de</strong>n</strong> sich in <strong>de</strong>r Mitarbeiter/innenzusammensetzung<br />
eines Unternehmens ab.<br />
Das Ziel: Mit optimaler Personalzusammensetzung<br />
optimale Ergebnisse erzielen.<br />
Das Prinzip: interkulturelle Teams, in <strong>de</strong>nen auf das<br />
fachliche Potential, auf unterschiedliche<br />
Kulturhintergrün<strong>de</strong>, Wertvorstellungen und<br />
Lebenserfahrungen zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Gen<strong>de</strong>r war gestern…<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Der Gen<strong>de</strong>rgedanke ist ehemals entstan<strong>de</strong>n als<br />
frauenpolitisches Korrektiv in überschul<strong>de</strong>ten<br />
Staaten.<br />
Ressourcen gehen an Männer wie an <strong>Frauen</strong>.<br />
Er zielt auf die Beseitigung sozialer und<br />
wirtschaftlicher Ausgrenzung von <strong>Frauen</strong> und<br />
Männern.<br />
Er will Normen verän<strong>de</strong>rn in Gesellschaftspolitik<br />
und Gemeinwohlorientierung, ist EU Recht.<br />
Gen<strong>de</strong>r baut auf Geschlechteri<strong>de</strong>ntität.<br />
Der Gen<strong>de</strong>ransatz ist keine personalpolitische<br />
Antwort auf ökonomische Herausfor<strong>de</strong>rungen.<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity Dr. Inge Voltmann-Hummes 7<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity Dr. Inge Voltmann-Hummes 8<br />
<strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung vorgestern…<br />
<strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung ist ein sozialethisches<br />
Grundprinzip.<br />
Es geht um ein Menschenrecht.<br />
<strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung grün<strong>de</strong>t sich auf strukturelle und<br />
ökonomische Unterdrückung, auf Hierarchie<br />
schaffen<strong>de</strong> Geschlechterrollen.<br />
<strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung ist fokussiert auf quantitatives<br />
Gleichziehen.<br />
<strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung will kollektive Betroffenheit<br />
klarmachen.<br />
<strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung will Selbstbestimmung <strong>de</strong>r<br />
<strong>Frauen</strong> erreichen. Ressourcenbereitstellung<br />
vorrangig zu diesem Zweck.<br />
Erst wenn 50% <strong>de</strong>r Produktions<strong>mit</strong>tel und 50%<br />
<strong>de</strong>r Alphajobs in <strong>Frauen</strong>hän<strong>de</strong>n sind, ist das Ziel<br />
erreicht.<br />
Und wo stehen DRV- <strong>Frauen</strong> 2020?<br />
- Was soll erreicht sein? Was wur<strong>de</strong> dafür<br />
auf <strong>de</strong>n Weg gebracht? Was in Kauf<br />
genommen - was nicht?<br />
- Wie wur<strong>de</strong>n Ziele und Wege gefun<strong>de</strong>n –<br />
vereinbart – umgesetzt?<br />
- Haben uns <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung, Gen<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />
Diversity geholfen?<br />
- Wie ist die Mitglie<strong>de</strong>rstruktur?<br />
- Wie ist die Führungskultur?<br />
- Was sind die Kernthemen <strong>de</strong>s DRV?<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity Dr. Inge Voltmann-Hummes 9<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity Dr. Inge Voltmann-Hummes 10<br />
Gesetzliche Grundlagen<br />
Artikel 2 Amsterdamer Vertrag:<br />
Integration von <strong>Frauen</strong> in <strong>de</strong>n europ. Arbeitsmarkt<br />
Aufgabe <strong>de</strong>r Gemeinschaft ist es, durch die Errichtung eines<br />
gemeinsamen Marktes und einer Wirtschafts- und<br />
Währungsunion […] die Gleichstellung von Männern und<br />
<strong>Frauen</strong> […] zu för<strong>de</strong>rn.<br />
Artikel 3 Grundgesetz: Gleichstellung<br />
Männer und <strong>Frauen</strong> sind gleichgestellt<br />
§ 1 Allg. Gleichstellungsgesetz (AGG):<br />
[…]Benachteiligungen aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Rasse, <strong>de</strong>r<br />
ethnischen Herkunft, <strong>de</strong>s Geschlechts, <strong>de</strong>r Religion<br />
o<strong>de</strong>r Weltanschauung einer Behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>s Alters<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r sexuellen I<strong>de</strong>ntität zu verhin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r zu<br />
beseitigen.<br />
Gen<strong>de</strong>r und Diversity Dr. Inge Voltmann-Hummes 11<br />
28
Spiele <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Macht<br />
Wie <strong>Frauen</strong> sich durchsetzen<br />
Marion Knaths<br />
Die Unternehmensberaterin Marion<br />
Knaths hat in ihrem Referat pointiert ihre<br />
Erfahrungen und Beobachtungen aus <strong>de</strong>m<br />
Wirtschaftsleben zusammengestellt. Die<br />
hier dargestellten Zusammenhänge gelten<br />
weitgehend auch für Vereine und Verbän<strong>de</strong>,<br />
in <strong>de</strong>nen es nicht um Karriere und<br />
Einkommen geht, son<strong>de</strong>rn um das Erreichen<br />
i<strong>de</strong>eller Ziele und die Durchsetzung<br />
von Interessen.<br />
Nach ihrem Studium an <strong>de</strong>r Wirtschaftsaka<strong>de</strong>mie<br />
Hamburg begann Marion<br />
Knaths eine steile Karriere beim Otto-<br />
Versand. Im Jahr 2004 machte sich sich als<br />
Unternehmens-beraterin selbständig. Ihre<br />
Firma sheboss (www.sheboss.<strong>de</strong>) bietet<br />
Führungsseminare für <strong>Frauen</strong> sowie Coachings<br />
an. Marion Knaths lebt und arbeitet<br />
in Hamburg. „Spiele <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Macht“ ist<br />
nach <strong>de</strong>m Bestseller „Vom Krebs gebissen“<br />
ihr zweites Buch.<br />
Das 10-Punkte-Programm „Von <strong>de</strong>r<br />
Dame zur Königin <strong>de</strong>s Spiels“ und <strong>de</strong>r Abschnitt<br />
„Handlungsmöglichkeiten“ sind<br />
Auszüge aus Ihrem Taschenbuch „Spiele<br />
<strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Macht“.<br />
Stichworte aus <strong>de</strong>m Referat<br />
von Marion Knaths<br />
– Hierarchische und vernetze Organisationsmo<strong>de</strong>lle<br />
– Die grundlegen<strong>de</strong>n Arbeitsprinzipien<br />
und Regeln einer Organisation wer<strong>de</strong>n<br />
durch die Organisationsspitze geprägt<br />
und festgelegt. Sie lassen sich kaum<br />
von unten durch <strong>de</strong>n/die Einzelne/n<br />
än<strong>de</strong>rn.<br />
– Die meisten Organisationen (z.B. Unternehmen,<br />
Vereine, Verbän<strong>de</strong>) funktionieren<br />
nach <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>s hierarchichen<br />
Organisationsmo<strong>de</strong>lls (im<br />
Gegensatz zum vernetzten Organisationsmo<strong>de</strong>ll).<br />
Bei kritischer Betrachtung<br />
spielen Rangordnung, Abgrenzung<br />
nach unten und statusorientierte Information<br />
eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle.<br />
– Kommunikation nach <strong>de</strong>m Pyrami<strong>de</strong>nmo<strong>de</strong>ll<br />
Für Kommunikationsprozesse gilt das Pyrami<strong>de</strong>nmo<strong>de</strong>ll:<br />
– <strong>de</strong>r bewusste, rationale Bereich ist lediglich<br />
die Spitze; darunter laufen die<br />
viel be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>ren unbewusst-emotionalen<br />
Prozesse ab.<br />
– („Es kommt nicht darauf an, WAS vorgeschlagen<br />
wird, son<strong>de</strong>rn WIE und<br />
VON WEM und WANN es vorgeschlagen<br />
wird!)<br />
– Daraus folgt die ständige Gefahr, dass<br />
gute I<strong>de</strong>en zerre<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, wenn sie<br />
zur falschen Zeit, von <strong>de</strong>n falschen Personen<br />
bei falschen Gelegenheiten geäußert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
– Zur Stärkung <strong>de</strong>s eigenen Profils<br />
kommt es weniger auf die Qualität eines<br />
Beitrages an als vielmehr darauf,<br />
überhaupt einen Beitrag zu leisten<br />
– Wirkung unbewusster Verhaltensmuster<br />
– Warnung vor falscher Interpretation eines<br />
Verhaltens.<br />
– z.B. ist die Kernbotschaft eines Lächelns:<br />
Du bist mir willkommen, ich<br />
tue Dir nichts, wir begegnen uns<br />
freundlich und achten einan<strong>de</strong>r.<br />
– Im Gegensatz dazu führt das ernste<br />
o<strong>de</strong>r gar versteinerte Gesicht eines/einer<br />
Ranghöheren zu Abgrenzung, Verunsicherung<br />
o<strong>de</strong>r gar Einschüchterung.<br />
– Körpersprache nutzen<br />
Die emotionelle Wirkung <strong>de</strong>r Körperhaltung<br />
wird oft stark unterschätzt.<br />
Aufrechte Haltung, Kopf hoch, Ellenbogen<br />
weg vom Körper und nicht zu enge<br />
Fußstellung sind Zeichen von Selbstsicherheit.<br />
Zum Vergleich das Symbol <strong>de</strong>r Dame<br />
als wichtigster Figur im Schach neben<br />
<strong>de</strong>m König: sie zieht raumgreifend und<br />
in alle Richtungen, nutzt die Kooperation<br />
<strong>mit</strong> an<strong>de</strong>ren, rangniedrigeren Figuren<br />
auf <strong>de</strong>m Schachbrett.<br />
– Herausfor<strong>de</strong>rung Neues Umfeld<br />
Beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung für <strong>Frauen</strong><br />
in neuem Umfeld o<strong>de</strong>r in neuer Funktion:<br />
– sie wer<strong>de</strong>n nicht ernst genommen;<br />
mangeln<strong>de</strong>s Vertrauen in ihre Fähigkeiten<br />
– sie wer<strong>de</strong>n als Konkurrenten betrachtet,<br />
beson<strong>de</strong>rs kritisch beobachtet, verunsichert.<br />
– Be<strong>de</strong>utung von Statussymbolen<br />
Es gibt auch im Ehrenamt eine immanente<br />
Statusorientierung und Insignien<br />
<strong>de</strong>r Macht. Im Beruf können das z.B.<br />
sein die Dienstbezeichnung, Größe <strong>de</strong>s<br />
Büros, Ausstattung <strong>de</strong>s Arbeitsplatzes,<br />
Informationsrechte, Zutrittsrecht, Auto,<br />
Parkplatz. Es ist eine gefährliche Aussage:<br />
ich brauche das alles nicht. Diese<br />
Aussage kann sich nur leisten, wer<br />
wirklich ganz oben steht.<br />
– Eigen-PR betreiben,<br />
Vorsicht bei sogenannten reinen Fleißaufgaben.<br />
Sie bergen die Gefahr, zu<br />
nichts an<strong>de</strong>ren fähig zu sein. Engagement<br />
und Einsatzbereitschaft sind för<strong>de</strong>rliche<br />
Begriffe für das eigene Prestige,<br />
Fleiß allein nicht.<br />
Der Spruch „<strong>Frauen</strong>arbeit ist nichts<br />
wert“ hat seine Ursache auch darin,<br />
dass sich <strong>Frauen</strong> mehr als Männer <strong>de</strong>n<br />
sogenannten Fleißarbeiten stellen.<br />
– Schwingen Sie <strong>mit</strong>!<br />
Zur Be<strong>de</strong>utung von Kontakten und inoffiziellen<br />
Gesprächen:<br />
Kein Mensch erinnert sich später an die<br />
Einzelheiten aus Besprechungen, sehr<br />
wohl aber an <strong>de</strong>n lustigen Abend und<br />
die Gespräche am Ran<strong>de</strong>.<br />
Solche Gespräche und die Rangordnung<br />
<strong>de</strong>r Gesprächspartner nicht unterschätzen,<br />
<strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>r Gespräche<br />
nicht überschätzen.<br />
29
Von <strong>de</strong>r Dame zur Königin <strong>de</strong>s Spiels<br />
Die raumgreifen<strong>de</strong> Strategie einer erfolgreichen<br />
Königin<br />
1. Rangordnung vor Inhalt!<br />
Die Königin weiß, dass das Protokoll<br />
und die Etikette klare Hierarchiestufen<br />
kennen.<br />
2. Immer an die Eins!<br />
Die Königin spricht <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m König <strong>de</strong>s<br />
an<strong>de</strong>ren Volkes und nicht <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Konsul.<br />
3. Raumen nehmen!<br />
Der Königin gebührt ausreichend Platz<br />
um sich herum in Form von Palästen,<br />
Landgütern, aber auch an einer Festtafel.<br />
4. Machtsymbole nutzen!<br />
Die Königin trägt selbstverständlich<br />
Krone und Zepter, besitzt Pfer<strong>de</strong> und<br />
Schlösser.<br />
5. Visionen leben!<br />
Die Prinzessin hat schon früh ein Bild<br />
davon, wie sie selbst auf <strong>de</strong>m Thron<br />
sitzt und was sie <strong>mit</strong> ihrer Macht verän<strong>de</strong>rn<br />
wird.<br />
6. Regieren und repräsentieren!<br />
Die wichtigsten Aufgaben ihrer Majestät.<br />
Die fachliche Arbeit machen die Arbeitsstäbe.<br />
7. Kontakte nutzen!<br />
Die Königin weiß, von welch herausragen<strong>de</strong>r<br />
Be<strong>de</strong>utung die diplomatischen<br />
Beziehungen zu an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn sind.<br />
8. Respekt zählt!<br />
Die Königin muss <strong>mit</strong>unter Entscheidungen<br />
treffen, die zwar zum Wohle<br />
<strong>de</strong>s Ln<strong>de</strong>s, nicht aber eines je<strong>de</strong>n Einzelnen<br />
sind.<br />
9. Klare Anweisungen!<br />
Die Königin sagt selbstverständlich<br />
kurz und <strong>de</strong>utlich, was sie wann und<br />
von wem wünscht.<br />
10. Spiel in alle Richtungen!<br />
Die Königin setzt ihre Talente und ihre<br />
Macht ganz nach Bedarf ein. Und sie<br />
hält ihren Blick in alle Richtungen offen,<br />
da sie nie weiß, woher möglicher<br />
Verrat droht.<br />
Handlungsempfehlungen<br />
Am einfachsten kommen Sie wie die Königin<br />
an die Spitze einer bestehen<strong>de</strong>n Organisation,<br />
in<strong>de</strong>m Sie sie erben. Ansonsten<br />
ist es, insbeson<strong>de</strong>re für <strong>Frauen</strong>, ein langer,<br />
steiniger Weg.<br />
In <strong>de</strong>n meisten Organisationen, Unternehmen,<br />
Kliniken, Parteien, Universitäten,<br />
Sozietäten, Theatern etc. gelten bislang<br />
die Regeln <strong>de</strong>r männlichen Kommunikation.<br />
Außer Falten und Frust bringt es<br />
überhaupt nichts, sich darüber aufzuregen.<br />
Sie wür<strong>de</strong>n Ihre Zeit bei einem Englandurlaub<br />
auch nicht da<strong>mit</strong> verschwen<strong>de</strong>n,<br />
sich darüber aufzuregen, dass alle<br />
links fahren. Es ist, wie es ist. Um es zu än<strong>de</strong>rn,<br />
müssen Sie an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r Organisation<br />
stehen.<br />
Erkenntnis ist immer <strong>de</strong>r erste Schritt.<br />
Wenn Sie ab jetzt <strong>mit</strong> einem offenen Blick<br />
das Rangordnungsspiel um sich herum<br />
wahrnehmen, wer<strong>de</strong>n Sie zumin<strong>de</strong>st nicht<br />
mehr Opfer aus Unwissenheit sein. Wie<br />
Sie sich dann dazu verhalten, kann ganz<br />
unterschiedlich sein. Vielleicht schlagen<br />
Sie das Buch zu, sagen sich, es hat ohnehin<br />
alles keinen Sinn, kündigen, machen sich<br />
selbständig o<strong>de</strong>r treten aus Ihrem Verein<br />
aus. Das ist eine respektable Lösung. Love<br />
it, change it or leave it.<br />
Wenn Sie weitermachen wollen, wer<strong>de</strong>n<br />
Sie nach Lektüre <strong>de</strong>s Buches bestimmt<br />
Handlungsmöglichkeiten für sich ent<strong>de</strong>cken,<br />
die zu Ihrem Typ passen. Denn natürlich<br />
ist es immer wichtig, sich bei allem<br />
authentisch zu verhalten. Und vielleicht<br />
können Sie sogar so etwas wie Spaß am<br />
Spiel entwickeln!<br />
Am meisten wür<strong>de</strong> es mich natürlich<br />
freuen, wenn Sie <strong>mit</strong> Ihrem neuen Wissen<br />
gelassen die Karriereleiter hinaufklettern,<br />
um <strong>mit</strong> möglichst viel Macht Ihr Können<br />
zu nutzen. In diesem Sinne: Bye, bye! Have<br />
fun storming the castle.<br />
30
Das 5. DRV-<strong>Frauen</strong>forum<br />
Geschichte und Verpflichtung<br />
Heida Benecke<br />
Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s DRV-Arbeitskreises <strong>Frauen</strong><br />
Was hat es gebracht? „Netzwerkbildung“<br />
und „Integration“ waren die Kernthemen<br />
dieses <strong>Frauen</strong>forums. Aus Sicht <strong>de</strong>r Organisatorinnen<br />
und nach <strong>de</strong>m zusammengefassten<br />
Urteil <strong>de</strong>r Teilnehmerinnen wur<strong>de</strong>n<br />
die jeweiligen Erwartungen erfüllt<br />
und so<strong>mit</strong> die inhaltlichen Ziele erreicht.<br />
Hieran haben die Referentinnen ebenso<br />
Anteil wie die Teilnehmerinnen, die in <strong>de</strong>n<br />
Workshops bemerkenswerte Erfahrungen<br />
ausgetauscht und Ergebnisse erarbeitet<br />
haben. Aus <strong>de</strong>n Referaten und <strong>de</strong>m regen<br />
Gedankenaustausch in <strong>de</strong>n Workshops<br />
konnte je<strong>de</strong> Teilnehmerin vielfältige Anregungen<br />
<strong>mit</strong>nehmen, um als motivierter<br />
und motivieren<strong>de</strong>r Multiplikator im eigenen<br />
Verein für die Gleichstellung im Ru<strong>de</strong>rsport<br />
weiterarbeiten zu können.<br />
Referentinnen und Teilnehmerinnen bil<strong>de</strong>ten<br />
eine gute Mischung aus <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong><br />
langjähriger Vereinspraxis und jüngeren<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> bemerkenswertem Engagement<br />
für <strong>de</strong>n Ru<strong>de</strong>rsport. Ihnen allen sei<br />
für ihre Unterstützung und Mitarbeit herzlich<br />
gedankt.<br />
Beson<strong>de</strong>rs zu schätzen weiß ich, dass<br />
uns DOSB-Vizepräsi<strong>de</strong>ntin Ilse Rid<strong>de</strong>r-Melchers<br />
persönlich die Hintergrün<strong>de</strong>, Aktionen<br />
und Zielsetzungen <strong>de</strong>s DOSB auf <strong>de</strong>m<br />
Gebiet <strong>de</strong>r Gleichstellung präsentiert hat.<br />
Das Einführungsreferat <strong>de</strong>s DRV-Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />
Siegfried Kai<strong>de</strong>l hat gezeigt, dass<br />
auch im DRV manches punktuell erreicht<br />
wur<strong>de</strong>, weithin aber noch mehr zu tun<br />
bleibt.<br />
Und was wäre das 5. <strong>Frauen</strong>forum gewesen<br />
ohne die Frau, die uns nicht nur<br />
bei <strong>de</strong>n Vorbereitungen <strong>mit</strong> Rat und Tat<br />
zur Seite stand, son<strong>de</strong>rn auch noch ihre<br />
Schule als vorbildlichen Veranstaltungsund<br />
Lernort zur Verfügung stellte? Sie beteiligte<br />
sich nicht nur als Referentin, son<strong>de</strong>rn<br />
auch als guter Geist im Hintergrund,<br />
<strong>de</strong>r dafür sorgte, dass alles klappte: Dr.<br />
Inge Voltmann-Hummes, 2. Vorsitzen<strong>de</strong><br />
<strong>Frauen</strong> und Gleichstellung <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Turnerbun<strong>de</strong>s.<br />
Konkret kann ich aus <strong>de</strong>r Vielzahl von Anregungen<br />
eine herausgreifen: die Einrichtung<br />
<strong>de</strong>r Internet-Plattform „Ru<strong>de</strong>r-<strong>Frauen</strong><br />
in Funktion“ auf www.ru<strong>de</strong>rszene.<strong>de</strong>. Hier<br />
können ganz aktuell und intensiv Erfahrungen<br />
in <strong>de</strong>r Community <strong>de</strong>r Ru<strong>de</strong>rfrauen<br />
ausgetauscht, neue Kontakte geknüpft<br />
und neue I<strong>de</strong>en in die <strong>mit</strong>unter schwerfällige<br />
Vereinswelt integriert wer<strong>de</strong>n. Hier<br />
wünsche ich mir einen regen Austausch<br />
und la<strong>de</strong> alle interessierten <strong>Frauen</strong> herzlich<br />
ein, Mitglie<strong>de</strong>r zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Ausschuss <strong>Frauen</strong>ru<strong>de</strong>rn (inzwischen<br />
aus satzungstechnischen Grün<strong>de</strong>n<br />
umbenannt in Arbeitskreis <strong>Frauen</strong>) wird<br />
daran weiterarbeiten, dass auch nach <strong>de</strong>m<br />
„Jahr <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> im Sport“ <strong>Frauen</strong> ermutigt<br />
wer<strong>de</strong>n, in die Spitze vorzudringen.<br />
Was uns auf <strong>de</strong>n Rennstrecken gelungen<br />
ist, muss auch in <strong>de</strong>r Vereinspraxis möglich<br />
sein. Gemeinsam <strong>mit</strong> unseren Freundinnen<br />
im DOSB und in an<strong>de</strong>ren Verbän<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n wir daran weiterarbeiten.<br />
31
Deutscher Ru<strong>de</strong>rverband<br />
Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10<br />
30169 Hannover<br />
Telefon (05 11) 9 80 94-0<br />
Fax (05 11) 9 80 94-25<br />
Email info@ru<strong>de</strong>rn.<strong>de</strong><br />
Internet www.ru<strong>de</strong>rn.<strong>de</strong>