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Nemzy Povolzhja

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Vorwort<br />

Ü<br />

ber die Wolgadeutschen wurden schon viele Bücher veröffentlicht. Ein großer<br />

Тeil davon trägt wissenschaftlichen oder populärwissenschaftlichen Charakter.<br />

Die in der vorliegenden vierteiligen Ausgabe mit dem Titel „Auf Spurensuche. Von<br />

Angesicht zu Angesicht mit unserer Geschichte an der Wolga" enthaltenen Materialien<br />

erheben jedoch keinerlei wissenschaftlichen Anspruch. Auch die Autoren der Artikel<br />

sind keine Doktoren der historischen Wissenschaften, sondern Jugendliche: Schüler<br />

und Studenten, die sich für die Geschichte ihrer Familien und ihrer Heimat interessieren.<br />

Die gesammelten Materialien spiegeln vor allem Alltag und Geschichte von<br />

Dörfern und Städten wieder, die früher einmal Bestandteil der Autonomen Republik<br />

der Wolgadeutschen (ASSRdW) waren, und handeln von Schicksalen einfacher<br />

Menschen, deren Vielzahl im Endeffekt die Weltgeschichte ausmacht.<br />

Das Projekt „Auf Spurensuche. Von Angesicht zu Angesicht mit unserer Geschichte<br />

an der Wolga" wurde zwischen dem 23. Juli und dem 3. August 2001 im Saratower<br />

Gebiet durchgeführt. Teilnehmer waren dabei Jugendliche, deren Eltern und<br />

Großeltern in der ASSRdW geboren wurden und die im August und September 1941<br />

deportiert worden waren. Die Jugendliehen kamen aus verschiedenen Regionen<br />

Russlands - von Chabarowsk bis Kaliningrad — und waren auf der Grundlage eines<br />

Wettbewerbes ausgewählt worden. Jeder von ihnen interessiert sich für die Geschichte<br />

seiner Familie wie auch seiner Volksgruppe und träumt schon lange von einer<br />

Möglichkeit, einmal die Heimat seiner Vorfahren besuchen zu können.<br />

Dieses Projekt konnte in dem Jahr umgesetzt werden, in dem sich die Deportation<br />

der Wolgadeutschen zum 60. Mal jährte. Wir meinen, dass derartiges Projekt der<br />

Verständigung zwischen den verschiedenen Volksgruppen in der Region dient, indem<br />

es sowohl der eigenen Geschichte nachgeht als auch der Geschichte der Nachbarn, aber<br />

auch dem Verständnis zwischen den Generationen, damit die Verbindung zwischen der<br />

älteren und der jüngeren Generation nicht abreißt.<br />

„Auf Spurensuche" waren schon Jugendliche in Deutschland, Lateinamerika,<br />

Afrika und nun auch in Russland. Dieses Projekt wurde auf all diesen Kontinenten von<br />

der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH finanziert.<br />

Indem junge Leute die Spuren der Vergangenheit aufnehmen, sich mit der<br />

Alltagsgeschichte ihrer Wohnorte und der dort lebenden Menschen beschäftigen und so<br />

eine Vorstellung davon erhalten, wie die früheren Generationen lebten, arbeiteten, sich<br />

vergnügten und sich liebten — auf diesem Weg soll wieder eine Brücke geschlagen werden<br />

zwischen den Generationen, ein festes Band zwischen Alt und Jung, das alle<br />

Beteiligten verbindet und das der Jugend einen Halt, eine Orientierung gibt, bei der<br />

Lösung der vielen Alltagsprobleme, die heute vor jungen Menschen stehen.<br />

In Russland wurde das Projekt in zwei Etappen umgesetzt.<br />

1. Materialsammlung in den Dörfern Krasnyj Jar, Generalskoje, Rownoje und<br />

Priwohioje sowie in den Städten Marks und Engels als handschriftliche Notizen und<br />

erste Bearbeitung am PC durch die Teilnehmer selbst.

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