Chor an der Saar 3/2008 - Saarländischer Chorverband
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Stimmen zur <strong>Chor</strong>leiterwoche<br />
und zum Workshop Orchesterleitung<br />
Der SCV war auch interessiert am<br />
Feedback zu den neuen Angeboten<br />
„<strong>Chor</strong> leiterwoche“ und Workshop „Orchesterleitung<br />
für <strong>Chor</strong>leiter“, zumal<br />
aus Sicht erfahrener <strong>Chor</strong>leiter/-innen,<br />
die dar<strong>an</strong> teilnahmen. Auch hier D<strong>an</strong>k<br />
für die Rückmeldungen!<br />
Uli Linn, Leiter des gemischten<br />
<strong>Chor</strong>es Jung & Sing, Hülzweiler<br />
(www.jungsing.de)<br />
Schon l<strong>an</strong>ge hatte ich den Wunsch das, was<br />
ich seinerzeit in <strong>der</strong> SSB-<strong>Chor</strong>leiterausbildung<br />
gelernt habe, aufzufrischen und zu<br />
ergänzen. In diesem Jahr gab es endlich die<br />
Gelegenheit: Die <strong>Chor</strong>leiterwoche des SCV!<br />
Aus meiner Sicht als Teilnehmer ein voller<br />
Erfolg! Die Arbeit im Plenum mit Feedback<br />
von Dozenten und Teilnehmern war eine<br />
Ch<strong>an</strong>ce, die je<strong>der</strong> <strong>Chor</strong>leiter immer wie<strong>der</strong><br />
ergreifen sollte. Gerade die Arbeit mit fremden<br />
<strong>Chor</strong>sängern, die sich nicht in Jahren <strong>an</strong><br />
die Macken des eigenen <strong>Chor</strong>leiters gewöhnt<br />
haben, lässt eine sachliche Analyse des eigenen<br />
Dirigats zu. Dabei ist die Erkenntnis, in<br />
welchen Bereichen m<strong>an</strong> Dirigat und / o<strong>der</strong><br />
Probenmethodik verbessern k<strong>an</strong>n, für die<br />
Arbeit im eigenen <strong>Chor</strong> ebenso wichtig wie<br />
das Bewusstmachen <strong>der</strong> eigenen Stärken.<br />
Die Konzentration <strong>der</strong> <strong>Chor</strong>leiterausbildung<br />
auf die praktische Arbeit <strong>an</strong> Dirigat und Methodik<br />
scheint mir <strong>der</strong> richtige Weg zu sein.<br />
Dem Dozententeam um Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> Mayer ist<br />
es gelungen, jeden Teilnehmer individuell zu<br />
for<strong>der</strong>n und damit eine enorme Leistungssteigerung<br />
innerhalb weniger Tage zu erreichen.<br />
Dafür ein großes Kompliment.<br />
Auch <strong>der</strong> Workshop Orchesterleitung hat<br />
durch die Arbeit mit dem Streichquartett<br />
auf eine sehr praxisnahe Art in kurzer Zeit<br />
viele wichtige Grundlagen für die Arbeit mit<br />
Instrumental-Ensembles vermittelt. Vor allem<br />
die konstruktive, freundliche und offene<br />
Mitarbeit <strong>der</strong> vier Orchestermitglie<strong>der</strong> hat<br />
ein sehr <strong>an</strong>genehmes und effektives Arbeiten<br />
ermöglicht. Wenn am Ende eines bis zu<br />
15 Stunden dauernden Seminar-Programms<br />
d<strong>an</strong>n trotzdem noch Zeit für ein (o<strong>der</strong> mehrere)<br />
Gläser im Bistro gefunden wurde, d<strong>an</strong>n<br />
war das <strong>der</strong> beste Beweis dafür, dass auch<br />
die Gemeinschaft unter den Teilnehmern<br />
dieser beson<strong>der</strong>en Woche etwas g<strong>an</strong>z beson<strong>der</strong>es<br />
war. Mein Fazit: Weiter so – vielleicht<br />
mit einem zahlenmäßig verstärkten Dozententeam,<br />
um ein noch differenzierteres und<br />
zügigeres Arbeiten zu ermöglichen.<br />
Amei Scheib, Leiterin u.a. des Gemischten<br />
<strong>Saar</strong>brücker Damenchores<br />
und des Gemischten <strong>Saar</strong>brücker<br />
Herrenchores (www.amei-scheib.de)<br />
Als <strong>Chor</strong>leiterin mit über 25-jähriger Berufspraxis<br />
durchstöbere ich jedes Jahr die bundesweiten<br />
Angebote von Musikakademien<br />
und Institutionen auf <strong>der</strong> Suche nach <strong>an</strong>gemessenen<br />
Fortbildungsmöglichkeiten in meinem<br />
Beruf. Was nämlich in <strong>an</strong><strong>der</strong>en Berufsgruppen<br />
häufig gelebte Praxis (Lehrerinnen<br />
und Psychologen), bei <strong>an</strong><strong>der</strong>en sogar institutionalisierte<br />
Pflicht ist (z.B. bei Medizinern),<br />
scheint bei <strong>Chor</strong>leiterInnen im <strong>Saar</strong>l<strong>an</strong>d<br />
nicht immer selbstverständlich zu sein. Mir<br />
jedenfalls fehlte <strong>der</strong> regelmäßige fachliche<br />
Austausch und die kritische Rückmeldung<br />
unter und von KollegInnen – gemeinhin Supervision<br />
gen<strong>an</strong>nt – und die fachliche Weiterbildung<br />
zu spezifischen Themen. Und wer<br />
sollte <strong>der</strong>artige Ver<strong>an</strong>staltungen <strong>an</strong>bieten,<br />
wenn nicht <strong>der</strong> <strong>Saar</strong>ländische <strong>Chor</strong>verb<strong>an</strong>d?<br />
Aus meiner Sicht gehört die Qualifikation <strong>der</strong><br />
künstlerisch führenden Köpfe <strong>der</strong> saarländischen<br />
Chöre zweifellos zu den vornehmlichsten<br />
Aufgaben des Verb<strong>an</strong>des.<br />
Nachblickend k<strong>an</strong>n ich feststellen: Meine<br />
Teilnahme <strong>an</strong> <strong>Chor</strong>leiterInnenwoche und Wochenende<br />
Orchesterdirigieren war ein Erfolg<br />
und hat mich beruflich und persönlich bereichert.<br />
Beson<strong>der</strong>s hilfreich war für mich:<br />
• meine Schlagtechnik zu präzisieren und<br />
zusätzlich zu „entschlacken“, d.h. unnötige<br />
Bewegungen und wenig aussagekräftige<br />
Gesten zu unterlassen;<br />
• vor dem Auditorium ein Werk einzustudieren<br />
und mir qualifizierte Rückmeldung und<br />
Ratschläge <strong>der</strong> Dozenten abzuholen über<br />
und zur Effektivität meiner Arbeit;<br />
• die Zusammenarbeit mit den OrchestermusikerInnen,<br />
die mich lehrte, die Perspektive<br />
<strong>der</strong> InstrumentalistInnen einzunehmen<br />
und zu berücksichtigen. In Kenntnis <strong>der</strong><br />
Problematik und Spielweise <strong>der</strong> Streicher<br />
k<strong>an</strong>n ich (als Nicht-Streicherin) beson<strong>der</strong>s<br />
diese nun viel besser <strong>an</strong>leiten.<br />
Meine größte Freude hatte ich mit Rezitativen<br />
und Arien aus „Elias“. Es hat mich beglückt<br />
zu erleben, welche musikalische Intensität<br />
ich mit den MusikerInnen entwickele, wenn<br />
ich genau und präzise meine Vorstellungen<br />
von dem Werk dirigieren k<strong>an</strong>n. Last but not<br />
least habe ich mich einfach wohlgefühlt. Die<br />
Arbeitswoche war gerade unter den <strong>Chor</strong>leiterInnen<br />
und seitens des hochqualifizierten<br />
Dozententeams mir gegenüber sehr freundlich<br />
und kollegial.<br />
Wolfg<strong>an</strong>g Schmitt, Leiter des gemischten<br />
<strong>Chor</strong>es „Taktlos“ des MGV<br />
Homburg Beeden<br />
Die <strong>Chor</strong>leiterwoche ist eine gelungene und<br />
erfor<strong>der</strong>liche Ver<strong>an</strong>staltung des SCV zur Fortbildung<br />
und „Inübunghaltung“ <strong>der</strong> <strong>Chor</strong>leiter.<br />
Da bisher in dieser Richtung nach dem<br />
<strong>Chor</strong>leitungsseminar eine Lücke war, wäre es<br />
sehr zu begrüßen, wenn dieses Projekt fortgesetzt<br />
wird. Das Seminar Orchesterleitung<br />
für <strong>Chor</strong>leiter hat noch einmal g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />
Aspekte <strong>der</strong> <strong>Chor</strong>leitung aufgezeigt, und ich<br />
denke es war für alle Teilnehmer sp<strong>an</strong>nend<br />
und aufschlussreich, zu sehen und zu lernen,<br />
wie m<strong>an</strong> mit dieser Anfor<strong>der</strong>ung – <strong>Chor</strong> und<br />
Instrumentalisten – zurecht kommt.<br />
Lea Brausch, u.a. Vizechorleiterin<br />
beim gemischten <strong>Chor</strong> Jung & Sing,<br />
Hülzweiler<br />
Ein guter <strong>Chor</strong>leiter k<strong>an</strong>n sich meiner Meinung<br />
nach nur als gut bezeichnen, wenn<br />
er nicht nur am <strong>Chor</strong> son<strong>der</strong>n auch <strong>an</strong> sich<br />
selbst arbeitet. Deshalb ist es wichtig, immer<br />
weiter zu üben und nach <strong>der</strong> Ausbildung als<br />
<strong>Chor</strong>leiter nicht stehen zu bleiben. Es ist<br />
eine tolle Ch<strong>an</strong>ce von <strong>an</strong><strong>der</strong>en Dirigenten<br />
Tipps und Tricks zu bekommen – sei es zur<br />
Probenarbeit, zur Schlagtechnik o<strong>der</strong> zur Interpretation<br />
von Stücken. Eine vollkommen<br />
neue Erfahrung für mich war das Arbeiten<br />
mit einem Streichquartett. Unter Einsatz des<br />
Dirigierstabes wurde die Schlagtechnik noch<br />
einmal mehr in den Fokus genommen, Rezitative<br />
mit ihren speziellen Schlagfiguren<br />
geübt und weitere Beson<strong>der</strong>heiten des Orchesterdirigats<br />
geklärt.<br />
CHOR AN DER SAAR 3/<strong>2008</strong><br />
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