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Sektion Bern - SAC Sektion Bern und Subsektion Schwarzenburg

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Gottlieb Studer <strong>und</strong> die Erschliessung der Trift<br />

Die Erschliessung des Triftgebiets ist untrennbar mit<br />

unveröffentlichten Manuskript «Reisen ins schweize-<br />

«Unbekannte geheimnisvolle Welt»<br />

Heinrich begleiteten ihn in den nächsten zwei Tagen<br />

dem Namen Gottlieb Samuel Studer verb<strong>und</strong>en, des-<br />

rische Hochland» zusammengestellt. Im Abschnitt<br />

Noch einmal vergingen einige Jahre bis Studer, mittler-<br />

auf der ersten touristischen Überschreitung der Trift-<br />

sen Leben <strong>und</strong> Wirken auf Seite 22 beschrieben ist.<br />

«Triften-Gletscher» schreibt er vom Aufstieg zum<br />

weile vom schwärmerischen Jüngling zum erfolgreichen<br />

limi vom Gadmertal zur Grimsel. Sie ist ausführlich be-<br />

Schon als Jüngling hatte Studer die Alpenpässe, unter<br />

Sustenpass <strong>und</strong> einem Abstecher in die untere Trift<br />

Alpenforscher <strong>und</strong> Berggänger gereift, in die Trift zu-<br />

schrieben im 6. Band seiner «Bergreisen», liegt aber<br />

anderen auch den Susten, auf den klassischen Wegen<br />

zur Zunge des Gletschers:<br />

rückkehrte. Im Juli 1838 hatte er vom Brienzerrothorn<br />

auch in gedruckter Form vor im Buch «Über Gletscher<br />

des damaligen Reise- <strong>und</strong> Bildungstourismus über-<br />

aus eines seiner grossformatigen Panoramen gezeich-<br />

<strong>und</strong> Gipfel» von Jenny. In Ermangelung einer topografi-<br />

schritten. Seine Eindrücke hat er in Hexameter gefasst<br />

«Blenden(d) weiss erheben die silbernen Triftenhörner<br />

net. Gut erkennbar ist darauf im Raum Susten die Fur-<br />

schen Karte verfasste Studer während der Begehung<br />

<strong>und</strong> 1821 (als Siebzehnjähriger!) in einem bis heute<br />

unersteigliche Eiswänd ins blaue Dunkel des Aethers<br />

che des Triftgletschers; an Bergnamen sind aufgeführt:<br />

eine Kartenskizze mit dem Routenverlauf (Abb.<br />

Wo Studer einst die Route suchen musste, weisen heute<br />

blauweisse Markierungen den Weg. Unten der Triftsee.<br />

Näher kommen wir jetzt<br />

<strong>und</strong> es dehnt in herrlichem Schimmer<br />

Zwischen Felsen gelegen<br />

Triften-Gletscher, Triften Tierberge, Mährenhorn,<br />

Steinhaushorn, Diechter- <strong>und</strong> Gelmerhörner, Sustenhorn<br />

<strong>und</strong> schliesslich, mit dem Kürzel N.G., «namenloser<br />

rechts). Sie dokumentiert auf einzigartige Weise sein<br />

grosses Interesse am Gelände <strong>und</strong> seiner Benennung.<br />

Nachdem die kleine Gruppe am 4. August 1839 das<br />

der Triften Gletscher sich aus, <strong>und</strong><br />

Grenzkamm gegen Göschenen». Ob wohl diese letzte<br />

Gadmerwasser bei der Marmorsäge (siehe Geologie-<br />

Spiegelt das Auge mit glänzender Helle<br />

Beobachtung den entscheidenden Anstoss gab zum Be-<br />

teil) überschritten hatte, wählte sie den Aufstieg auf<br />

des silbernen Eises<br />

such des Triftgebiets nur einen Monat später?<br />

der linken Seite der Triftschlucht.<br />

Pyramiden von klarem Demantstrahl<br />

Jedenfalls steht dieses Unternehmen zusammen mit<br />

«…auf ansehnlicher Höhe führte … der Pfad, um die felsi-<br />

ragen gen Himmel,<br />

denjenigen der Jahre 1841 <strong>und</strong> 1842 am Beginn der<br />

gen Vorsätze des Fleschenhorns umbiegend, am Rand<br />

blaue Schlünde weisen die klaffende Öffnung <strong>und</strong> speyen<br />

touristischen Erschliessung dieser Region, die ihn of-<br />

senkrechter Felswände hin, in deren unabsehbaren Tie-<br />

schäumende Ströme mit lauten Getos<br />

fensichtlich faszinierte. «Mich gelüstete es seit langem,<br />

fen das Wasser rauscht…»<br />

aus grausigem Rachen,<br />

einen Blick in diese unbekannte geheimnisvolle Welt zu<br />

Bei der Triftalp, unweit der heutigen Bergstation der<br />

voll von hehrem Gefühl bew<strong>und</strong>erten wir<br />

werfen…», schreibt er.<br />

Triftbahn, trafen sie auf die Zunge des Triftgletschers<br />

dieses Schauspiel …»<br />

Am 3. August 1839 wanderte Studer von Meiringen<br />

über den Sustensaumpfad nach Nessental. Am Mühle-<br />

Die älteste zeichnerische Darstellung Studers vom<br />

stalden (dem heutigen Milistalden) suchte er den Ge-<br />

Steingletscher-Triftgebiet ist das auf den Seiten 25/26<br />

reproduzierte farbige Teilpanorama, entstanden 1834<br />

anlässlich einer Sustenüberschreitung.<br />

meindeschreiber Johann von Weissenfluh auf, den man<br />

ihm als besten Kenner der Trift empfohlen hatte (vgl.<br />

Kasten Seite 44). Johann <strong>und</strong> sein 14-jähriger Sohn<br />

Kartenskizze des Triftgebiets mit eingezeichneter<br />

Route, von Gottlieb Studer gezeichnet am 3./4. August 1839<br />

anlässlich der ersten Überschreitung der Triftlimi.

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