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Sektion Bern - SAC Sektion Bern und Subsektion Schwarzenburg

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Die Hängeseilbrücke <strong>und</strong> der Hüttenweg<br />

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Spektakulär spannt sich die neue Hängeseilbrücke<br />

100 Meter über die Triftschlucht. Wer sie begeht, geniesst<br />

den Blick in die Tiefe <strong>und</strong> über den See hin<br />

zum Gletscherabbruch, während der elegante Steg<br />

von den eigenen Tritten in wellenförmige Schwingungen<br />

versetzt wird <strong>und</strong> im Wind sanft schwankt<br />

– ein prickelndes Gefühl. Die Brücke ist damit Attraktion<br />

für Tausende, <strong>und</strong> sie ist Schaustück eines<br />

besonderen Erschliessungsaufwands. Jedes Wegstück<br />

zur Trifthütte erfordert jedoch grossen Arbeitseinsatz.<br />

Schon vor bald 150 Jahren beklagte die <strong>Sektion</strong><br />

<strong>Bern</strong> <strong>SAC</strong>, dass der Zugang zur Trifthütte infolge Lawinen<br />

<strong>und</strong> Murgängen hohen Unterhalt benötige.<br />

Das ist bis heute so geblieben. Auch der Bergweg<br />

von der Sustenstrasse bis zur Triftalp, dem Standort<br />

der heutigen Luftseilbahn-Bergstation, verlangte<br />

immer wieder Einsatz, so auf der rechten<br />

Seite der Triftschlucht im Graben vor dem üssere<br />

Hori <strong>und</strong> im Böse Graben kurz vor der Triftalp <strong>und</strong><br />

ebenso beim zweiten Zugangsweg auf der linken<br />

Schluchtseite, wo nach dem Lawinenwinter 1999<br />

der Weg ins Erggeli praktisch neu angelegt werden<br />

musste. Auch der steile Weg vom Bosslis-Stein hinauf<br />

zur Windegghütte beschäftigte die Hüttenwerker<br />

mehrmals.<br />

Gletscherrückgang macht Probleme<br />

Besonders grossen Aufwand erforderte jedoch der<br />

Wegunterhalt im Bereich des schwindenden Gletschers.<br />

Während man noch bis Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

von der Höhe der Windegghütte fast ebenen<br />

Wegs auf den Gletscher gelangte, wie das aus den Beschreibungen<br />

von Gottlieb Studer hervorgeht, machte<br />

der seither dramatische Gletscherrückgang einen zunehmend<br />

längeren Abstieg über glattgeschliffene Felsen<br />

oder rutschiges Moränenmaterial auf den Gletscher<br />

nötig. In den frühen 1960er-Jahren wurde<br />

deshalb vom Bosslis-Stein oberhalb der Triftalp ein<br />

direkter Weg zur Gletscherzunge erstellt. (Heute ist<br />

Mit vereinten Kräften: Hüttenwerker beim Wegbau.<br />

dies der kürzeste Zugang zur neuen Triftbrücke, <strong>und</strong><br />

die alte Route ist der «Chetteli-Weg» zwischen Windegghütte<br />

<strong>und</strong> Brücke.) Ab 1966 mussten im steilen,<br />

gletschergeschliffenen Fels am Gletscherrand erste<br />

Leitern montiert <strong>und</strong> später mehrfach verlängert<br />

werden, um auf die immer tiefer liegende Gletscherzunge<br />

zu gelangen. Ein zwischenzeitlicher Gletschervorstoss<br />

von 1975 bis 1983 zerdrückte die unterste<br />

Leiter.<br />

Auch auf der Ostseite des Triftgletschers wurde wegen<br />

akuter Eisschlaggefahr im Gebiet Zwischen Tierbergen<br />

1975 der Weg vom Gletscherrand in die Telltiplatten<br />

neu erstellt <strong>und</strong> mit Ketten <strong>und</strong> Eisenstiften<br />

gesichert. Die Arbeit war nicht immer ganz ungefährlich.<br />

Unkonventionelle Idee verlangt unkonventionelle<br />

Finanzierung<br />

Der Kollaps der Gletscherzunge <strong>und</strong> die Ausbildung<br />

des Sees machten ums Jahr 2000 den Zugang zur<br />

Trifthütte zum immer grösseren Problem. 2003 rapportierte<br />

nach einer Begehung Bergführer Ueli<br />

Einsatz zwischen Himmel <strong>und</strong> Wasser: Bau der<br />

zweiten Hängeseilbrücke über die Schlucht am Ausgang<br />

des neu entstandenen Triftsees, 2009.

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