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Sektion Bern - SAC Sektion Bern und Subsektion Schwarzenburg

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Das Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts ausserhalb des Gletschers gelegene,<br />

während einigen tausend Jahren eisfreie Gelände zeichnet sich<br />

durch einen dichten Bewuchs von Alpenrosen <strong>und</strong> Erlen aus.<br />

44 | 45<br />

(die Situation entspricht etwa der Darstellung des<br />

Die unbestiegenen Berge im Osten der Trift<br />

Topografen Frei, der 1815 eine erste trigonometrische<br />

Messtischblattes, Abb. übernächste Seite).<br />

Am 5. August folgte die Partie vorerst dem rechten<br />

Vermessung des Gebiets vorgenommen hatte: «Hätte<br />

«…schimmert ihm (dem Wanderer) plötzlich der pracht-<br />

(östlichen) Rand des leicht ansteigenden Gletschers<br />

Herr Frei sich die Mühe genommen, den höheren Teil des<br />

volle Triftgletscher entgegen mit seinen kristallhellen<br />

(r<strong>und</strong> 200 Meter über dem Niveau des heutigen Sees!).<br />

Triftgletschers oder einen der umstehenden Felsengipfel<br />

Eismassen <strong>und</strong> den dunkelblauen Schründen … den Tal-<br />

Sie umging dann den zu dieser Zeit noch weniger ho-<br />

… zu ersteigen, er hätte sich leicht von seinem Irrtum<br />

gr<strong>und</strong> ausfüllend…»<br />

hen Eisabbruch über die Felsen unter dem Thältistock,<br />

(nämlich der Existenz eines Verbindungsgrates zwi-<br />

wo Studer erstmals den damals noch hart am Glet-<br />

schen den Tierbergen <strong>und</strong> den Diechterhörnern) über-<br />

«Wie auf einer Klippe im wogenden Meere von<br />

scherrand gelegenen Standort der späteren Trifthütte<br />

zeugt <strong>und</strong> seine fehlerhafte Aufnahme wäre nicht auf alle<br />

Gletschern»<br />

betrat. Hier fand er kritische Worte über die Arbeit des<br />

seitherigen Karten übertragen worden.»<br />

Es folgte der Aufstieg zur Windegg – wie heute auf der<br />

linken Seitenmoräne – <strong>und</strong> eine mehr oder weniger<br />

horizontale, halbstündige Gletschertraverse hinüber<br />

Die von Weissenfluh vom Mühlestalden<br />

zu den Alphütten von Graaggi, hoch über der heutigen<br />

Johannes von Weissenfluh der Ältere (1762–1821)<br />

Führer <strong>und</strong> Begleiter auf zahlreichen Begehungen im<br />

Hängebrücke <strong>und</strong> der Gletscherschlucht.<br />

<strong>und</strong> Johannes von Weissenfluh der Jüngere (1799–<br />

ganzen Alpenraum. Bekannt geworden ist er durch<br />

«Auf der Windegg hat der Wanderer eines der erha-<br />

1885), beide Bergbauern, Strahler <strong>und</strong> Gemeinde-<br />

ein Schreiben von 1863 an Dr. Th. Simler im Zusam-<br />

bendsten Gemälde vor Augen. Er ruht hier wie auf einer<br />

schreiber im Mühlestalden bei Nessental, waren<br />

menhang mit der geplanten Gründung des <strong>SAC</strong>, in<br />

Klippe im wogenden Meere von Gletschern umringt auf<br />

zwei der interessantesten <strong>und</strong> facettenreichsten<br />

dem er – mit klarer Aussage, aber in mangelhafter,<br />

dem freigelegenen Felsvorsprung. Himmelanstrebend<br />

Persönlichkeiten ihrer Zeit im Oberhasli.<br />

von vereinzelten Akademikern hämisch kritisierter<br />

Auf dem Weiterweg zur Triftlimi <strong>und</strong> zum oberen Teil<br />

wird dieser Höhenzug der Winterberg genannt … trägt<br />

ten Verhältnissen in einem Tag vom Gadmertal zur<br />

steigt vor ihm der mächtige Triftgletscher empor…»<br />

In seiner Weissenfluh-Chronik (publiziert 1912 von<br />

Rechtschreibung – den Bau von hochgelegenen Hüt-<br />

des Rhonegletschers galt Studers besonderes Inter-<br />

aber auch den Namen Gallen- <strong>und</strong> Schneestock (heute<br />

Grimsel oder zur Furka <strong>und</strong> weiter nach Realp gelan-<br />

Vom Graaggi aus, wo im Heulager bei den Sennen<br />

Andreas Fischer) schildert J.v.W. d.Ä. die bewegten<br />

ten begrüsste <strong>und</strong> seine Mithilfe anbot. Er <strong>und</strong> seine<br />

esse den noch durchwegs unbestiegenen Bergen im<br />

Dammastock).»<br />

gen.<br />

übernachtet wurde, zeichnete Studer nach der An-<br />

Jahre 1792–1821 im Oberhasli. Es ist ein faszinieren-<br />

Söhne erbauten denn auch nur zwei Jahre später die<br />

Osten der Trift <strong>und</strong> ihren Namen:<br />

Nach über elfstündigem Marsch <strong>und</strong> einigen Irrwegen<br />

Schon im übernächsten Jahr war Studer erneut im<br />

kunft die Panoramaskizze Abb. Seiten 27/28. Es ist die<br />

der Bericht über den Lebenskampf der Einheimi-<br />

Trifthütte, die von ihnen <strong>und</strong> ihren Nachkommen an-<br />

«… die Eis- <strong>und</strong> Felsenkämme, die die Grenze gegen Gö-<br />

im Nebel am Nägelisgrätli erreichte die Partie das<br />

Gadmertal anzutreffen. In Begleitung von Johann <strong>und</strong><br />

älteste realistische Darstellung des Triftgletschers.<br />

schen, über Gemeindepolitik, Naturkatastrophen,<br />

schliessend während fast h<strong>und</strong>ert Jahren betreut<br />

schenen bezeichnen <strong>und</strong> südwärts mit dem Galenstock<br />

Grimsel-Hospiz.<br />

Heinrich von Weissenfluh bestieg er am 7. August<br />

Die Panoramafoto vom selben Standort aus vom Som-<br />

Kriege, die Eisenschmelze Mühletal <strong>und</strong> die durch<br />

wurde. In dieser Zeit waren die von Weissenfluhs<br />

zusammenstossen. Der höchste Teil … erhebt sich in fla-<br />

Einen Eindruck von der Marschtüchtigkeit dieser Pio-<br />

1841 von der Steinalp aus als Erster das Sustenhorn.<br />

mer 2012 vermittelt ein eindrückliches Bild vom Aus-<br />

ihren Betrieb verursachten Waldschäden. J. v. W. d.J.<br />

massgeblich an der alpinistischen Erschliessung der<br />

chem, breitem Firnrücken wohl bis zu einer Höhe von<br />

niere bekommt man von der abschliessenden Bemer-<br />

In den zwei nächsten Tagen folgte die erste touristi-<br />

mass des Gletscherschw<strong>und</strong>es (Abb. Seiten 29/30).<br />

wurde nach 1839 Gottlieb Studers zuverlässiger<br />

Trift beteiligt.<br />

11 000ʼ (Fuss) über dem Meer. Auf dem östlichen Abhang<br />

kung Studers, gewandte Berggänger könnten bei gu-<br />

sche Überschreitung der Steinlimi <strong>und</strong> nach der

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