CN3 2002 - SAC Sektion Pfannenstiel

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Rauchquarze, Morione, Fluorite und Eisenrosen anfänglich wenig galten. Die meisten Strahler kamen aus Bergbauernfamilien, für welche der Gewinn aus dem Strahlerverkauf ein wichtiger Nebenverdienst war. Gestrahlt wurde lange vorwiegend im Winter, wenn keine andere Arbeit vorhanden war. Heute ist das Strahlen eher ein Hobby als eine wichtige Einnahmequelle. Lidernenhütte SZ: «Wachsen nicht erlaubt!» Der gebürtige Tscheche Josef Sindelar war von 1921 bis 1943 Hüttenwart auf der Lidernen. Um ihn ranken sich einige interessante Geschichten. Mit seinem eigenwilligen Humor verstand er es, viele der angereisten Touristen zu fesseln. Die Episode mit dem Wachsen zeigt, dass nicht alle seine Spässe lustig fanden..! Rotondohütte UR: Die «Alaska-Bar» Im Kriegsjahr 1941 entstand auf dem Leckipass aus beschlagnahmtem Baumaterial eine Notunterkunft, genannt «Alaska-Bar», für Wachsoldaten des schweizerischen Réduits. Auf dem Leckihorn wurde ein hölzernes Gipfelkreuz errichtet, das die Schneestürme aber nicht überlebte. Die Alaska-Bar hingegen kann noch heute besichtigt werden. Rugghubelhütte OW: «Der Berg ruft zurück» Mobilfunkantennen, Handys, Satellitennavigation - nicht mehr wegzudenkende Mittel unserer Kommunikationsgesellschaft. In den Alpen hatte man früher andere Verständigungsmöglichkeiten - Alphorn und Büchel. Versuchen Sie es doch selber! Salbithütte UR: «Damals war alles noch ganz anders!» Alma Baumann und ihr Ehemann Zacharias erzählen vom Leben auf der Alp im Göscheneralptal. Wie sah damals ein Alptag aus? Feierabend ohne Fernseher, war das nicht langweilig? Sewenhütte UR: «Augenzwinkern gestattet!» Kaisern, Trentnen und Flüsslen. Dies sind die drei ältesten Innerschweizer Kartenspiele. Im Gegensatz zum bekannten Jassen ist hier mimisches Deuten und Reden beim Spielen erlaubt, ja sogar erwünscht. Dammahütte UR: «Bern-Göscheneralp einfach» Die heutige Dammahütte kennt nicht nur das Göscheneralptal. 1914 konnte sie an der Landesausstellung in Bern als Musterherberge des SAC bestaunt werden. Per Bahn wurde sie dann nach Göschenen, von dort mit dem Pferd nach Wiggen und schliesslich zu Fuss zum Bauplatz hinaufgebracht. Und dies ohne einen einzigen Helikopter! Manch einer mag dabei geschwitzt haben... Hinterbalmhütte UR: «Mühsam und gefährlich» Wussten Sie, dass «Wildiheuen» bis vor fünfzig Jahren für viele Bergbauern im Maderanertal lebensnotwendig war, damit das Vieh satt wurde? Das Sammeln war beschwerlich und vor allem das Holen der Heuballen im Winter war mühsam und oft lebensgefährlich. Heute wird immer seltener Wildheu gesammelt. Heu wird oft dazugekauft und mit Lastwagen aus dem Unterland oder dem Ausland hergebracht. Windgällenhütte UR: «Silber und Eisen – ein Geschäft?» Dem Silber- und Eisenerzabbau im Maderanertal war nur eine kurze Blütezeit vergönnt (16./17. Jh.). Die berühmte Bergherrendynastie der Madran gab denn auch dem Tal seinen heutigen Namen. Die Abholzung der Wälder für den Bergbau rächte sich immer wieder schmerzlich und führte zu zahlreichen Konflikten. Noch immer finden sich in diesen CN Pfannenstiel 3/2002 5
Gebieten alte Erzgruben, Bohrlöcher, geebnete Plätze, Schmieden und sogar ein Schmelzofen. Nehmen Sie sich Zeit und planen Sie in Ihre Bergferien oder Bergwanderungen einen Besuch einer dieser SAC-Hütten ein! Es lohnt sich! Die Ausstellungsboxen sind vom 1.-12. Juni 2002 im Forum der Schweizer Geschichte, Hofmatt, 6431 Schwyz, zu besichtigen. Die Vernissage findet am Mittwoch 12. Juni 2002, 17.00 Uhr, in Schwyz statt. Anschliessend werden die Boxen per Maulesel, Seilbahn, Helikopter oder «auf Schusters Rappen» in die beteiligten Hütten befördert. Ein Projekt des Forum der Schweizer Geschichte in Zusammenarbeit mit Ladina Meili, Markus Moser, Rita Lisa Planzer-Steiner und Alexandra Strobel des Kulturmanagement-kurses Stapferhaus, Lenzburg, und den 14 Hüttenwarten. Nähere Angaben: Tel. 041 819 60 11, www.musee-suisse.ch 6 CN Pfannenstiel 3/2002
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