das donauland - SACR
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DER SLOWAKEI<br />
DAS DONAULAND<br />
EUROPÄISCHE UNION
Wer würde nicht die populäre Melodie<br />
des Walzerkönigs Johann Strauss kennen,<br />
die nicht nur ihren Autor weltweit berühmt<br />
machte, sondern auch den mächtigen<br />
Donaustrom, den zweitgrößten Fluss Europas.<br />
Die Donau fließt auf ihrem 2860 km langen<br />
Weg durch acht Länder unseres Kontinents.<br />
An der schönen<br />
Das Donauland<br />
Ihre Ufer werden von Städten und Dörfern,<br />
grünen Waldstreifen und Weinbergen,<br />
felsigen Höhen und vor allem von Tiefebenen<br />
umgeben, die sie über Millionen von Jahren<br />
mit Kies, Sand und Ton auffüllte. Auch Gold<br />
lagerte sie ab, <strong>das</strong> hier einige Jahrhunderte<br />
lang erfolgreich geschlemmt wurde.<br />
Der Eisvogel<br />
Der Kormoran<br />
2 - 3
Die Donaubucht bei Čunovo<br />
blauen Donau<br />
Die Donau bildet <strong>das</strong> traute Gepräge diese Tiefl andes. Dazu<br />
gehört auch <strong>das</strong> Donauland, <strong>das</strong> auf drei Staatsterritorien<br />
liegt – in Österreich, in der Slowakei und in Ungarn.<br />
Das slowakische Donauland erstreckt sich entlang dem<br />
Donauhauptstrom von Bratislava bis zu dem im südlichsten<br />
Teil unseres Landes gelegenen Štúrovo. Der größte Teil des<br />
Donaulandes ist Flachland. Auch deshalb wird mit ihm die<br />
Vorstellung von ausgedehnten, goldgelben Weizenfeldern<br />
mit Resten von Auwäldern und mit verzweigten Flussarmen<br />
des Donaudeltas verbunden. Unter dieser fruchtbaren Ebene<br />
verbirgt sich in den Kiessandanschwemmungen <strong>das</strong> größte<br />
Trinkwasserreservoir Mitteleuropas.<br />
Das Donauland ist auch im Hinblick auf seine Fauna und Flora<br />
ein außerordentliches Naturgebiet. Es nisten hier ungefähr 90<br />
Vogelarten und fast ein Viertel<br />
der hier lebenden Lebewesen kommt<br />
ausschließlich nur in diesem Gebiet vor. Die<br />
Donauebene war seit jeher dicht besiedelt. Die<br />
reiche Donaufl ur sicherte genügend tierische<br />
und pfl anzliche Nahrung. Seit eh und je<br />
war sie Kreuzung von Handelsstraßen. Der<br />
Donaufl uss wird bereits in altertümlichen<br />
Quellen als Wasserstraße erwähnt. Zur Zeit<br />
der Völkerwanderung lösten hier mehrere<br />
Stämme einander ab. Im 5. Jh. gelangen<br />
wahrscheinlich die Slawen in <strong>das</strong> Donauland.<br />
Der Reiher
Die Hauptstadt Bratislava<br />
Donau, Dunaj,<br />
Duna, Dunav,<br />
Dunarea…<br />
Das breite silberne Band der Donau schlängelt sich mit einer Länge von<br />
172 km von Westen nach Osten durch die slowakische Landschaft,<br />
wobei sie auf einem um 30 km kürzeren Abschnitt die natürliche Grenze<br />
mit Ungarn bildet. Aus Österreich kommend fl ießt die Donau bei der<br />
Flussmündung der March durch die Devín-Pforte auf unser Gebiet und<br />
verlässt es bei der Stadt Štúrovo. Das ist ungefähr der Mittellauf des Flusses,<br />
der bei Komárno ein bis zu 500 m breites Flussbett bildet.<br />
Bereits auf dem ersten Kilometer ragt die altertümliche Burg Devín empor, ein<br />
Symbol der historisch ruhmreichen Epochen der slowakischen Geschichte,<br />
gleich nach ihr folgt die Silhouette der Bratislavaer Burg und der lebendige<br />
Personen- und Güterhafen der Hauptstadt der Slowakei – Bratislava.<br />
Ab dem zeitigen Frühling bis in den späten Herbst ankern hier luxuriöse<br />
Ausfl ugsschiffe aus den Donauländern und einheimische Aussichtsschiffe,<br />
die ihren Passagieren eine einmalige Atmosphäre der Fahrt auf diesem Fluss<br />
vermitteln. Die Schiffe begeben sich aus dem Bratislavaer Hafen sowohl<br />
nach Norden als auch nach Süden. Einerseits ermöglichen sie Besuche in<br />
europäischen Großstädten und <strong>das</strong> Kennen lernen bedeutender<br />
Kulturdenkmäler und andererseits Ausfl üge in kleine, durch ihre<br />
Gastfreundschaft bekannte Städtchen. Es ist angenehm, in kleinen Csár<strong>das</strong><br />
bei Fischspezialitäten zu verweilen<br />
und den Traubensaft der<br />
Weinberge oberhalb<br />
der Donau zu<br />
kosten.<br />
Eine Csárda bei Komárno<br />
Die Donau ist tatsächlich der bedeutendste Fluss Europas. Durch die<br />
Verbindung der Donau über den Main mit dem Rhein entsteht ein<br />
gesamteuropäisches Wasserstraßennetz, wodurch wir von Bratislava, von<br />
Komárno und Štúrovo oder aus welchem Donauhafen auch immer auf dem<br />
Wasser fast in alle bedeutende europäische Städte gelangen.<br />
Unterhalb der Burg Devín fließt die March in die Donau<br />
4 -5
Ein stiller Winkel an der Donau bei Bratislava<br />
Die Schüttinsel<br />
Die größte Flussinsel Europas<br />
Zwischen Bratislava und Komárno bildete sich die größte Flussinsel<br />
Europas heraus. Die Schüttinsel/Žitný ostrov beschreibt zwischen dem<br />
Donauhauptstrom und seinem längsten linksseitigen Flussarm, der Kleinen<br />
Donau/Malý Dunaj, eine Fläche von 1600 km 2 . Diese Ebene des<br />
Donaulandes ist <strong>das</strong> wärmste und trockenste Gebiet der Slowakei. Bis<br />
heute sind hier Inseln der ursprünglichen Naturlandschaft<br />
erhalten geblieben – Auwälder, tote Flussarme<br />
mit wunderschönen Landschaftsbildern und etliche<br />
geschützte Naturgebiete mit seltener Flora und<br />
Fauna. In der Region befi nden sich drei nationale<br />
Naturschutzgebiete: der tote Flussarm Čičovské mŕtve<br />
rameno, der Flussarm Klátovské rameno und die<br />
Seeadlerinsel/ Ostrov orliaka morského bei Gabčíkovo,<br />
drei Naturschutzgebiete: Hetméň,<br />
der Wald Jurovský les und der<br />
kleine See Opatovské jazierko<br />
und ein Naturdenkmal –<br />
Typische Volksarchitektur des Donaulandes<br />
die Königswiese/Kráľovská lúka. Bei<br />
den geschützten Territorien, von denen es ganze 14 gibt, überwiegen die Parks.<br />
Die Volksarchitektur rundet mit ihren Lehmhäusern den romantischen<br />
Charakter des Donaulandes ab. Wir können hier noch die originalen<br />
Backöfen, in denen Brot gebacken wurde, oder die Weinkeller aus<br />
ungebrannten Ziegeln sehen. Die erhalten gebliebenen Wohnsitze der<br />
höheren Adelskultur – Schlösschen und Parks – dienen heute meistens<br />
für Ausstellungszwecke, aber auch als Hotels und Restaurants. In dem<br />
Barockschloss in Palárikovo, <strong>das</strong> auch über einen wunderschönen<br />
erhaltenen englischen Park auf einer Fläche von 52 ha, über ein<br />
Fasanengehege und ein Gestüt verfügt, werden die Aufenthalte der<br />
Touristen gewöhnlich auch mit einer Jagd verbunden. Interessant sind<br />
die Rehwild- und die Wildtruthahn-Jagden. Ungewöhnlich ist die Jagd auf<br />
einem Motorboot in den Revieren von Čičov und Gabčíkovo auf 87,<br />
von Inseln durchwobenen Donauarmen.
Komárno<br />
Eine uneinnehmbare Festung<br />
Die Ufer der Stadt werden von Donau und Váh umspült. Komárno ist eine<br />
Der Europaplatz<br />
bedeutende Hafenstadt, die in der Vergangenheit als uneinnehmbare Festung<br />
bekannt war. Sie ist eine Stadt, durch die die Staatsgrenze verläuft, sie verfügt<br />
über eine pikante Küche mit vielen Fischspezialitäten und über berühmte Werften.<br />
Ein Detail der Alten Stadtfestung<br />
Der von der fruchtbaren Donauebene und einem angenehmen<br />
trockenen Klima umgebene Zusammenfl uss von Donau und Váh<br />
verlockte die Menschen schon vor vielen Jahrhunderten dazu, sich hier<br />
anzusiedeln. Das Marktrecht, <strong>das</strong> Recht der Bürgermeisterwahl, ein<br />
eigenes Gericht, die Befreiung von der Maut, die Möglichkeit, sich von<br />
den Untertanenpfl ichten freizukaufen, all <strong>das</strong> erlangte Komárno im Jahre<br />
1265 durch eine von Bela IV. erteilte Urkunde. Die Privilegien einer freien<br />
Königsstadt erhielt Komárno als fünft größte Siedlung Ungarns erst im<br />
Jahre 1745 von Maria Theresia. Die Stadt des blühenden Handels, der<br />
Handwerke und des Schiffstransports nahm in den späteren Jahrhunderten<br />
auch die Stellung eines wichtigen strategischen<br />
Punktes im Verteidigungssystem des<br />
ehemaligen Ungarns als uneinnehmbare<br />
Festung gegen die türkische Expansion<br />
ein. Das Festungssystem von Komárno<br />
ist die größte Bastionsbefestigung in<br />
Mitteleuropa. Man erbaute sie an<br />
der Stelle einer gotischen Burg<br />
in den Jahren 1546 bis 1557<br />
und einhundert Jahre später<br />
erweiterte man sie in ein<br />
fünfeckiges neues<br />
Festungssystem.<br />
Seismographisch<br />
gesehen liegt<br />
Komárno auf<br />
einem<br />
6 - 7<br />
Der Europaplatz
Der General-Klapka-Platz<br />
Das Eingangstor der Neuen Stadtfestung<br />
außerordentlich aktiven Terrain, wo abermalige Erdbeben oft in die<br />
architektonische Gestalt der Stadt eingriffen. Das verheerendste Erdbeben<br />
erlebte die barocke Stadt im Jahre 1783. Es vernichtete 500 Gebäude und<br />
die nicht einnehmbare Stadtfestung, die damit ihre strategische Bedeutung<br />
verlor. Erst der drohende Napoleonische Feldzug an der Wende des 18.<br />
und 19. Jh. gab den Anstoß zur Erneuerung der Festung in ein modernes<br />
Verteidigungssystem, <strong>das</strong> auf einer Länge von 6 km mit elf Bastionen und<br />
Terrassen und mit zwei Eingangstoren auch in späteren Jahrhunderten den<br />
Feind erfolgreich abwehrte. Der größte, bis heute erhaltene Bau ist die<br />
Bastion VI, dem die Plakette der internationalen Assoziation Europa Nostra<br />
als einem bedeutenden Denkmal für seine beispielhafte Erneuerung<br />
verliehen wurde. Im Interieur der Bastei wurde die Ausstellung „Römisches<br />
Lapidarium“ installiert. Es sind hier Steinmetzwerke ausgestellt – Statuen,<br />
architektonische Teile, Altäre und Grabsteine, sowie Sarkophage aus dem<br />
1. und 4. Jh. unserer Zeitrechnung. In dem englischen Park wurde bei der<br />
zentralen Festung dem einzigen, in Komárno geborenen König Ladislaus<br />
V. Posthumus ein Denkmal errichtet.<br />
Das heutige Komárno ist eine lebendige Grenzstadt mit 38 000<br />
Einwohnern. Touristisch attraktiv ist die Lage der Stadt. Sie verfügt über ein<br />
Schwimmbad, <strong>das</strong> mit Wasser aus 37°C<br />
warmen Thermalquellen gespeist wird, <strong>das</strong><br />
bei Rheumatismus wohltuend hilft, aber auch<br />
während des ganzen Jahres der Erholung<br />
seiner Besucher dient. An einem toten Flussarm<br />
der Váh befi ndet sich ein Wassersportareal,<br />
wo die Olympiasieger des slowakischen<br />
Viererkajaks trainieren. Aus dem Flusshafen<br />
Komárno starten nicht nur Ausfl ugsschiffe<br />
sondern vor allem See- und Flussschiffe, die<br />
in den Slowakischen Werften hergestellt<br />
wurden, in dem größten Werk seiner Art in<br />
Mitteleuropa. Die Schiffsproduktion mit einer<br />
über hundert Jahre alten Tradition nimmt<br />
eine Fläche von 21 ha, die Wasserfl äche<br />
der Bassins 45 ha ein. Ihre Ufer werden mit<br />
der einzigen Klappbrücke der Slowakei<br />
verbunden.<br />
Das Kleinod der Stadt ist der General-<br />
Klapka-Platz, auf dem <strong>das</strong> General-Klapka-<br />
Denkmal aus dem Jahre 1896, <strong>das</strong> Rathaus<br />
und an der Südseite Bürgerhäuser aus dem<br />
19. Jh. stehen. Im Fenster des Rathausturms<br />
Die Ausstellung „Römisches Lapidarium“<br />
erscheint zweimal täglich eine Husarenfi gur, die eine Trompete zum Mund<br />
hebt und den so genannten Klapka-Marsch spielt.<br />
Die neuzeitige Attraktion der Stadt ist der Europaplatz. Dieser<br />
einzigartige Baukomplex stellt mit seinen 44 Häusern die historische<br />
Architektur der einzelnen Länder Europas in stilisierter Form dar. Der Platz<br />
wird von einer Kopie des Brunnens, der bis 1878 vor dem Rathaus von<br />
Komárno stand, geschmückt. Der Zugang zu diesem Platz führt durch<br />
historisierende Eingangstore, die nach Herrschern benannt wurden, die in<br />
der Geschichte der Stadt eine wichtige Rolle spielten.<br />
Durch einen Besuch des Jókai-Theaters kann man sich in Komárno<br />
kulturell betätigen. Es wurde nach einem bekannten ungarischen, in<br />
Komárno geborenen Autor historischer Romane benannt – nach dem<br />
Schriftsteller Mór Jókai (1825 – 1904). Hier wurde auch der Sohn des<br />
Armeekapellmeisters von Komárno - Franz Lehár (1870 – 1948) geboren,<br />
der als erfolgreicher Operettenkomponist berühmt wurde. Zu seinem<br />
Gedenken wird in der Stadt in jedem zweiten Jahr ein internationaler<br />
Sängerwettbewerb veranstaltet – <strong>das</strong> Lehár-Komárno. Das Museum<br />
der ungarischen Kultur und des Donaulandes erfasst mit seinen sechs<br />
ständigen Ausstellungen in vier Gebäuden der Stadt die Geschichte und<br />
die Gegenwart dieser Region.<br />
www.komarno.sk
Der Hafen in Kyselica<br />
Das ausgedehnte<br />
Wasserkraftwerk von Gabčíkovo<br />
mit seinen Schleusenkammern<br />
Gabčíkovo<br />
Ein gigantisches<br />
Wasserkraftwerk<br />
TID – Tour International Danubiene<br />
Das ausgedehnte Wasserkraftwerk von Gabčíkovo ist<br />
mit seinen Schleusenkammern eines der größten an<br />
der Donau. Dieses technische Werk löste die Probleme<br />
der Schiffbarkeit des Flusses zwischen Bratislava und<br />
Budapešť, als weniger Wasser durch <strong>das</strong> Donaubett<br />
floss. Vor allem aber brachte es einen modernen<br />
Schutz gegen die vernichtenden Hochwasser, die<br />
in den vergangenen Jahrhunderten oftmals <strong>das</strong><br />
Leben der Bewohner des Donaulandes plagten. Große<br />
Hochwasser, bei denen die Donau aus ihrem Flussbett<br />
trat und <strong>das</strong> reißende Wasser die Dämme brach, Bäume<br />
entwurzelte und Häuser vernichtete, wiederholten<br />
sich auf diesem Gebiet regelmäßig. 1965 flutete <strong>das</strong><br />
tausendjährige Wasser heran. Damals brachen die<br />
Dämme bei Čičov und Patince und dem vernichtenden<br />
Wasser fielen ganze Dörfer zum Opfer. In zwei Nächten<br />
fegte <strong>das</strong> Hochwasser die Arbeit mehrerer Generationen<br />
von der Erdoberfläche hinweg. Es wurden 4000 Häuser<br />
vernichtet und über 6000 wurden beschädigt. Das<br />
Wasserkraftwerk hingegen schützte dieses Gebiet auch<br />
im Jahre 2002, als es in den Nachbarländern nicht<br />
gelang, die stürmische Donau zu bändigen.<br />
8 - 9
Das gigantische Wasserkraftwerk wurde in den achtziger und neunziger<br />
Jahren des vergangenen Jahrhunderts errichtet. Zwischen dem alten<br />
Donaubett und dem Zuleitungskanal des Wasserkraftwerkes wurde eine<br />
künstliche Insel, die so genannte Kleine Schüttinsel mit den drei Gemeinden<br />
Vojka nad Dunajom, Dobrohošť und Bodíky geschaffen, die von<br />
dem Hafen in Kyselica mit einer Fähre erreichbar sind. Man baute auch<br />
die 25 km lange Stauanlage von Hrušov mit ihren über 14 Meter tiefen<br />
Zuleitungskanälen. Die Staustufe Gabčíkovo hat zwei 275 m lange und 43 m<br />
breite Schleusenkammern, mit deren Hilfe die Schiffe einen Höhenunterschied<br />
von 23,3 m überwinden. In dem Wasserkraftwerk laufen 8 Kaplanturbinen.<br />
Zwischen Bratislava und Gabčíkovo entsteht bald ein Erholungs- und<br />
Sportgebiet, <strong>das</strong>s durch seine Attraktivität ein<br />
Anziehungspunkt für Wassersportler und<br />
auf dem Wasserweg zu uns kommender<br />
Touristen sein wird.<br />
Es gibt heute Entwürfe für mehrere<br />
Zentren zwischen dem Jarovce-Flussarm und<br />
Gabčíkovo – ein Ruder- und Kanusportstadion,<br />
eine Kajak-Bahn, Segelschiffhafen mit kompletter<br />
Ausstattung, Windsurfi ng-Schule, Sportplätze,<br />
Unterbringungsanlagen und Dienstleistungen.<br />
Der aktuellste Plan ist der Bau eines Erholungs- und Sportzentrums in dem<br />
Areal Danubiapark, der bei der Stauanlage Hrušov entstehen soll. In<br />
Čunovo gibt es heute schon einen Kanal, der für Wasserslalom und Rafting<br />
gebaut wurde. Er wurde nach den strengsten internationalen Parametern<br />
errichtet und ist somit eine ausgezeichnete Basis für die slowakischen<br />
Olympiamedaillenträger in diesen Disziplinen.<br />
An der Donau gab es schon früher ein lebendiges sportliches Leben.<br />
Bratislavaer Wassersportler begannen vor einem halben Jahrhundert mit<br />
der Initiative der internationalen Touristentour auf der Donau (TID - Tour<br />
International Danubiene), an der alljährlich hunderte Anhänger des<br />
Rudersports aus allen Donauländern teilnehmen. Wir empfehlen, <strong>das</strong> Gebiet<br />
des Wasserkraftwerkes auch mit dem Fahrrad zu besuchen. Entlang der<br />
Donau führt der internationale Donauradwanderweg (der slowakische<br />
Abschnitt misst 168 km von Bratislava bis nach Štúrovo), wobei man sich die<br />
Strecken aussuchen kann, entweder auf dem neuen Flussdamm oder auf dem<br />
Damm des ursprünglichen Flusslaufs der Donau. Das ist eine ausgezeichnete<br />
Gelegenheit, die verzauberten Winkel der Donauarme kennen zu lernen und<br />
sich in der Sommerhitze in den natürlichen Seen zu erfrischen.<br />
Zu den beliebten Erholungszentren gehören die Thermalbäder, von denen<br />
es im Donauland etliche gibt - Komárno, Patince, Sládkovičovo, Štúrovo,<br />
Topoľníky, Veľký Meder, Dunajská Streda.<br />
Der Kanal für Wasserslalom und Rafting in Čunovo<br />
Der Olympiasieger<br />
Michal Martikán
Kolárovo<br />
Tomašikovo<br />
Wassermühlen<br />
Technische Denkmäler<br />
Die Uferwassermühlen sind beachtenswerte<br />
technische Denkmäler des Donaulandes. Sie<br />
entstanden an dem Donauhauptstrom aber<br />
auch auf der Schüttinsel, wo der Fluss ein<br />
umfangreiches Flussarmsystem mit einem Netz<br />
von Strömen, Seen und Sümpfen herausbildete.<br />
Am meisten wurden sie ab der Mitte des<br />
19. Jh. verwendet,<br />
als sie ganze „Mühlenhäfen“ bildeten. Die<br />
ältesten Donauschiffsmühlen wurden jedoch<br />
schon im 13. Jh. erwähnt. 1866 waren allein an<br />
der Kleinen Donau 37 in Betrieb. Das Schicksal<br />
der Schiffsmühlen wurde durch die Entfaltung des<br />
Schiffstransportes besiegelt. Die auf dem Fluss und<br />
an seinen Ufern verankerten Mühlen wurden zu<br />
einem großen Hindernis für die Schifffahrt.<br />
Deshalb gingen viele zu Grunde oder<br />
wurden in Rädermühlen umgebaut,<br />
die in vielen Bauelementen<br />
mit ihren Vorgängern<br />
übereinstimmten.<br />
10 - 11<br />
Tomašikovo
Jelka<br />
Jahodná<br />
am Wasser<br />
Das Grundwasser der Kleinen Donau versorgt<br />
die Sümpfe, die mit wunderschönen weißen und<br />
gelben Wasserrosen bedeckt sind. Am rechten<br />
Ufer des Wasserarmes Klátovské rameno ist<br />
bei der Gemeinde Dunajský Klátov eine<br />
gemauerte Mühle mit<br />
An den vergangenen Ruhm der Wassermühlen erinnern heute an den<br />
Ufern der Kleinen Donau nur noch drei – in Jahodná, in Tomášikovo<br />
und in Jelka, eine blieb an dem Donauarm Klátovské rameno und<br />
eine weitere in Kolárovo erhalten. Der Öffentlichkeit wurden sie als<br />
Ausstellung vor Ort zugänglich gemacht.<br />
Die Mühle in Jelka befi ndet sich in den<br />
verzweigten Mäandern der Kleinen Donau.<br />
1902 standen hier sogar sieben Schiffsmühlen<br />
hintereinander. Aufgrund des so genannten<br />
Wassergesetzes jedoch wurden alle beseitigt, da<br />
sie die ungehinderte Fahrt auf dem Wasser behinderten.<br />
Nur einem Besitzer wurde ein Umbau ermöglicht. Er baute seine<br />
Wassermühle in eine Rädermühle um und betrieb sie bis 1951. Die neben<br />
der renovierten Mühle liegende Wiese ist ein beliebter Zeltplatz der<br />
Wassersportler. In den heißen Sommertagen ist es angenehm, sich in dem<br />
sauberen Wasser der Kleinen Donau zu erfrischen.<br />
Die Rädermühle in Jahodná diente dem Antrieb einer Wassersäge.<br />
Die am meisten erhalten gebliebene Wassermühle steht in Tomášikovo.<br />
Sie stammt aus dem Jahre 1893. In ihr wurde bis 1960 gemahlen und<br />
auch heute ist sie noch eine betriebsfähige Mühlanlage. Sie ist ein Beweis<br />
für die Klugheit der Müller bei der Nutzung der physikalischen Gesetze<br />
und der Wasserenergie. Das Malsystem der Mühle bildeten zwei auf<br />
einem massiven Mühlengerüst zusammengefügte Steine. Von diesem<br />
Gerüst gelangte der Müller einfach auf den teilweise offenen Dachboden,<br />
wo sich Werkzeuge und Ersatzteile für die Mühle befanden (Keile,<br />
Hammer, Siebe). Von hier aus wurde <strong>das</strong> Getreide in 25 Liter Säcken in<br />
die Mahlvorrichtung dosiert. Heute dient die Rädermühle von Tomášikovo<br />
als Ausstellung des Mühlwesens des Heimatkundemuseums von Galanta.<br />
Sie ist ein einzigartiges Denkmal ihrer Art in der attraktiven landschaftlichen<br />
Umgebung des Auwaldes. Der letzte Müller und Mühlenbesitzer ist der<br />
heutige Fremdenführer.<br />
Der Flussarm Klátovské rameno ist mit einer Länge von 25 km eine natürliche<br />
Oase des Donaulandes. Wir fi nden hier die typischen Auwälder mit<br />
Weiden und Pappeln, etliche Arten geschützter Wassertiere und Vögel.<br />
ihrem<br />
ursprünglichen<br />
Mühlrad erhalten<br />
geblieben. Das Mühlrad wurde<br />
1920 rekonstruiert und in den vierziger<br />
Jahren des 20. Jh. wurde hier noch<br />
Getreide gemahlen. Mit der ursprünglichen<br />
Einrichtung befi ndet sich heute hier eine<br />
Dunajský Klátov<br />
Ausstellung des Wassermühlwesens des<br />
Schüttinselmuseums/ Žitnoostrovské múzeum<br />
von Dunajská Streda. Die Umgebung dient der<br />
Erholung und dem Fischfang.<br />
Die einzige schwimmende Wassermühle ist in Kolárovo auf der von den<br />
Wassern der Kleinen Donau und der Váh abgegrenzten Halbinsel erhalten<br />
geblieben. Sie ist Bestandteil eines bemerkenswerten natürlichen Areals,<br />
zu dem auch eine 86 Meter lange, überdachte Holzbrücke gehört, die<br />
eine der längsten in Europa ist. Anhänger des Agrartourismus verbringen<br />
hier gern in der Zeit von Mai bis Ende September ihre Freizeit. Zelten und<br />
Campen werden durch attraktive Programme bereichert. Auch frei lebende<br />
Tiere fehlen nicht, unter ihnen bunte Pfaue. Im Inneren der Mühle befi ndet<br />
sich ein Museum des Wassermühlwesens.<br />
www.obecjelka.sk
www.hurbanovo.sk<br />
www.suh.sk<br />
Hurbanovo<br />
Sitz der Astronomie<br />
Die kleine, 8000 Einwohner zählende Donaulandstadt Hurbanovo wurde<br />
durch den einzigartigen Fund einer kleinen romanischen Kirche aus dem<br />
12. Jh. bekannt, bei der die Archäologen auch Überreste einer<br />
mittelalterlichen Siedlung und eine Grabstätte fanden. Heute wird<br />
Hurbanovo mit einem beliebten, bitterlich<br />
schmeckenden, goldfarbigen Trunk in<br />
Verbindung gebracht, der aus der Brauerei<br />
von Hurbanovo fast in die gesamte Welt<br />
exportiert wird. Und schließlich ist <strong>das</strong><br />
romantische Observatorium aus dem 19. Jh.<br />
eine verlockende Sehenswürdigkeit dieser<br />
Kleinstadt, <strong>das</strong> zu seiner Zeit zu den ältesten<br />
und am meisten ausgebauten Sternwarten<br />
Mitteleuropas gehörte.<br />
Im Jahre 1870 gründete Mikuláš Konkoly<br />
–Thege (1842 – 1916) auf seinem Besitz die<br />
Sternwarte von Hurbanovo und entwickelte sie<br />
über 50 Jahre. Er war ursprünglich diplomierter<br />
Jurist, hatte aber auch die Qualifi kation eines<br />
Schiffskapitäns und eines Lokomotivführers. Er<br />
war ein ausgezeichneter Musikant, Schriftsteller<br />
und Fotograf. Von seinen vielseitigen Interessen<br />
zeugt auch der Umstand, <strong>das</strong>s er eine private Jacht<br />
baute, es ist sein Verdienst, <strong>das</strong>s die Eisenbahn durch<br />
Hurbanovo führt und schließlich seine ernsthafteste<br />
Leidenschaft – die Astronomie. Seit 1871 war er ein<br />
aktiver Kometenbeobachter. Seine spektroskopischen Beobachtungen<br />
enthüllten 40 Kometen, von denen er 23 einer genaueren Untersuchung<br />
unterzog. Seine Feststellungen fasste er in einem umfangreichen Werk<br />
auf 914 Seiten mit 345 Illustrationen mit<br />
dem Titel „Praktische Anleitung<br />
für astronomische Beobachtungen“ zusammen. Er publizierte über 40<br />
wissenschaftliche Werke. Sein Ausspruch: „In der Person des Astronomen<br />
stehen hinter dem Fernrohr ein Mechaniker, hinter ihm ein Chemiker,<br />
Physiker, Mathematiker und hinter ihm der Astronom“ zeugt<br />
von der Vielseitigkeit von Konkoly-Thege. Dr. Konkoly<br />
erhielt viele Anerkennungen und Auszeichnungen – <strong>das</strong><br />
Ehrendoktorat der Universität von Philadelphia, den Orden<br />
Pro Litteris et Artibus, den Preußischen, Württembergischen<br />
und Serbischen Orden sowie Goldmedaillen für <strong>das</strong><br />
Fotografi eren des Sternhimmels. Das beeindruckende<br />
Gebäude der Sternwarte mit seinen 11 Kuppeln und<br />
unterschiedlichen Fernrohren und Geräten, <strong>das</strong> später<br />
um einen meteorologischen und einen geophysikalischen<br />
Teil erweitert wurde, schenkte Konkoly dem Staat und<br />
anschließend hinterließ er ihm im Jahre 1902 auch sein<br />
gesamtes Vermögen.<br />
Das Observatorium von Hurbanovo dient bis<br />
heute seinem Zweck. 1983 wurde der Öffentlichkeit<br />
ein interessantes Planetarium mit der Möglichkeit,<br />
die Planetenbeobachtungen in Gruppen<br />
durchzuführen, zugänglich gemacht. Von<br />
Hurbanovo werden in unserer Republik weitere<br />
15 Sternwarten, 7 astronomische Kabinette und<br />
6 Planetarien geleitet. Mit dem Namen des<br />
Begründers der Sternwarte und mit dem Namen Hurbanovo<br />
wurden auch zwei Asteroide benannt, die gemeinsam mit seinem<br />
Lebenswerk die Astronomen an sein humanes und wissenschaftliches<br />
Vermächtnis erinnern.<br />
12 - 13<br />
Das Observatorium von Hurbanovo<br />
dient bis heute seinem Zweck<br />
Mikuláš Konkoly-Thege
Fischfang<br />
Erholung mit der Angel<br />
An die Zeiten, als die Donau den Fischern als Hauptquelle<br />
des Lebensunterhaltes diente, erinnern uns nur noch<br />
erhalten gebliebene Chroniken. Aus dem 16. Jh. haben<br />
wir z. B. eine Überlieferung über einen berühmten Fang<br />
von Stören und Hausen, als bei Komárno die Donau mit<br />
einem Zaun abgedämmt wurde und an einem Tag fi ng<br />
man hundert Donauhausen, die angeblich eine Länge<br />
von dreieinhalb Metern hatten. Weiter erfahren wir,<br />
<strong>das</strong>s die Störfi sche ein beliebtes Mahl bei königlichen<br />
Festessen der Adelshöfe Europas<br />
waren. Nur einige Fischerfamilien<br />
hatten <strong>das</strong> Recht des Fischfangs<br />
in der Donau und in den<br />
Donauarmen, worüber<br />
zeitgenössische Quellen aus<br />
dem 19. Jh. berichten.<br />
Heute erinnert in<br />
Bratislava nur noch der<br />
Name eines Platzes<br />
– des Fischplatzes/<br />
Rybné námestie an<br />
die Zeit, als auf<br />
dem hiesigen<br />
Pressburger Markt <strong>das</strong> Fischgeschäft blühte. Pro Jahr wurden hier<br />
angeblich 2400 kg Karpfen, 1200 kg Donauzander, 1200 kg Hechte,<br />
800 kg Welse und 1600 kg Störe verkauft. Die Pressburger<br />
Restaurants überboten einander im Angebot von Fischspezialitäten.<br />
Heute kommen die Angler nicht nur mit dem Wunsch, etwas zu<br />
fangen, an die Donau und an ihre Arme, sondern auch wegen<br />
der Freude an dem Aufenthalt in der Natur und am Wasser.<br />
Diejenigen, die der Anglerleidenschaft unterlagen, sprechen von<br />
einem fantastischen Balsam für die Seele, von einer Reinigung vom<br />
Stress im Schoße der herrlichen Natur …<br />
Das Donaubett bietet von der alten Brücke in Bratislava bis zur<br />
Mündung des Kanals bei der Gemeinde Sap einschließlich der<br />
Stauanlage von Hrušov ideale Bedingungen für <strong>das</strong> Sportangeln.<br />
Es leben hier ungefähr 80 Fischarten. In dem Hauptstrom<br />
vor allem der Donaukarpfen, Grundel, Donauhuchen (unser<br />
größter lachsartiger Fisch), Welse (der größte Donaufi sch), der<br />
gewöhnliche Zander, der kleine Stör, Weißfi sche, ein wertvoller<br />
Fisch ist auch die Regenbogenforelle und die Bachforelle, Döbel,<br />
im Armsystem auch der Hecht, Pleinzen und Brassen. Es wird davon<br />
ausgegangen, <strong>das</strong>s zu den Donauwassern Fischer kommen, die<br />
einen Anglerschein besitzen und die Anglerordnung kennen bzw.<br />
über eine Gastbewilligung an der Donau verfügen.
Der Thermalpark in Veľký Meder<br />
Dunajská<br />
Streda<br />
Veľký<br />
Meder<br />
Die zweitgrößte Stadt des Donaulandes und <strong>das</strong> Zentrum der Lebensmittelindustrie<br />
ist Dunajská Streda mit seinen 24 000 Einwohnern. Es befi ndet sich in der Mitte der<br />
Schüttinsel – 50 km von Bratislava entfernt. Die Stadt ist von einer unüberschaubaren<br />
Tiefebene mit fruchtbaren Feldern umgeben, die mit kleinen Wäldern durchfl ochten<br />
sind. Der Name der Stadt stammt wahrscheinlich von den Privilegien, die es Dunajská<br />
Streda ermöglichten, mittwochs (slowakisch: streda) Getreide- und Viehmärkte<br />
abzuhalten. Die Altstadt, die sich aus den Kurien der Adelsfamilien, aus Herrenhäusern<br />
mit geschlossenen Höfen, aus einem Markt, Kirchen, schmalen Gässchen und<br />
aus einem Salzsee zusammensetzte, besteht heute fast nicht mehr. Sie wich dem<br />
Neubau von Wohnhäusern, Hotels und eines Kulturzentrums. In dem ursprünglich<br />
barocken, heute klassizistisch adaptierten Gelben Schloss der Stadt, residiert <strong>das</strong><br />
Schüttinselmuseum/ Žitnoostrovské múzeum und in der im historisierenden Stil<br />
erbauten Vermes-Villa befi nden sich Ausstellungsräume der Slowakischen<br />
Nationalgalerie.<br />
Und wodurch ist Dunajská Streda für seine<br />
Besucher am<br />
attraktivsten? Durch den unterirdischen Reichtum<br />
an thermalen Heilquellen, wo<br />
aus einer Tiefe von 1600 m 56°C warmes<br />
Wasser entspringt. Mit ihm<br />
wird <strong>das</strong> Bad- und Erholungsareal versorgt,<br />
<strong>das</strong> auf einer Fläche<br />
von 20 ha mit fünf Außenbassins und einem<br />
halbüberdachten Bassin errichtet wurde.<br />
Um Gesundheit und Schönheit<br />
zu erlangen, reisen tausende<br />
Besucher während des<br />
gesamten Jahres in die kleine<br />
Schüttinsel-Stadt Veľký Meder,<br />
die ca. 10 000 Einwohner<br />
zählt. Von Dunajská Streda ist<br />
sie ungefähr 20 km entfernt.<br />
Am Stadtrand entstand schon<br />
vor drei Jahrzehnten ein<br />
Thermalbad, für <strong>das</strong> zwei<br />
warme Quellen mit einer<br />
Temperatur von<br />
57 - 68°C genutzt wurden.<br />
Die Zusammensetzung dieses<br />
Wassers ist dem weltbekannten<br />
Wasser von Piešťany ähnlich<br />
und wird zur Heilung von<br />
Gelenkkrankheiten und zur<br />
gesamten Regeneration des<br />
Organismus verwendet. In dem<br />
attraktiven Thermalpark wurden<br />
auf einer Fläche von 6 ha 8<br />
Bassins, eine Wasserrutsche<br />
und Sportplätze gebaut. In<br />
dem überdachten Teil des<br />
Bades werden während des<br />
ganzen Jahres drei Bassins<br />
mit Sprudelbädern, vier<br />
Saunaarten, Massage, ein<br />
Solarium, Restaurant und Kaffee<br />
betrieben. Das bei dem Bad<br />
neu eröffnete Hotel bietet Kuren<br />
unter ärztlicher Aufsicht an.<br />
14 - 15<br />
In dem Gelben Schloss der Stadt<br />
residiert <strong>das</strong> Schüttinselmuseum<br />
www.dunstreda.sk<br />
www.velkymeder.sk
Die unlängst erneuerte Brücke Mária Valéria in Štúrovo<br />
Zu den größten Thermalarealen der Slowakei gehört <strong>das</strong> Bad Vadaš<br />
in Štúrovo, der am südlichsten liegenden Grenzstadt in der Slowakei.<br />
Täglich genießen hier über 8500 Besucher die wohltuenden Wirkungen<br />
des geothermalen Wassers und die Attraktion des Wellenschlages in<br />
einem der 7 Bassins des Bades. Zwei weitere Hallenbäder sind während<br />
des gesamten Jahres in Betrieb. Das Bad Vadaš erstreckt sich auf einer<br />
der Stadt bietet sich ein eindrucksvoller Ausblick auf Esztergom und auf<br />
seine klassizistische Basilika, mit der Štúrovo durch die unlängst erneuerte<br />
Brücke Mária Valéria (ursprünglich 1895 erbaut) verbunden ist. Die<br />
Attraktion der Stadt ist der dreitägige Simon-Juda-Jahrmarkt, der schon<br />
450 Jahre lang hier alljährlich im Oktober abgehalten wird. In der nahen<br />
Umgebung befi nden sich bei der Gemeinde Gbelce die Pariser Sümpfe,<br />
Štúrovo<br />
Zu den größten Thermalarealen der<br />
Slowakei gehört <strong>das</strong> Bad Vadaš in<br />
Štúrovo<br />
www.sturovo.sk<br />
Fläche von 24 ha. Neben Sport und Erholung bietet es Schönheitskuren,<br />
Kinderspielplätze, Wasserradfahren, Boot fahren, Reiten, Tennisplätze, ein<br />
neu eröffnetes Hotel, Bungalows und ein Autocamping.<br />
Die Stadt Štúrovo selbst liegt mit ihren 12 000 Einwohnern an einem<br />
Donaubogen. Die Stadt wirkt durch die Schönheit der umliegenden Natur<br />
sehr anziehend. Bei Štúrovo fl ießt der Fluss Hron in die Donau, dessen tote<br />
Arme ein Anglerparadies sind. Die Naturschutzgebiete der Umgebung,<br />
z. B. die Berge Kováčovské kopce sind mit ihren steilen Andesitfelsen<br />
und Waldsteppenhängen touristisch außerordentlich anziehungsvoll.<br />
In den Weinbergen des Vulkangebirges Burda werden hochwertige<br />
Rotweine erzeugt, die in den charakteristischen Weinkellern gelagert<br />
werden, die in die Lößwände des Gebirges abgeteuft wurden. Von<br />
ein nationales Naturschutzgebiet<br />
mit Wasservögeln und<br />
Sumpfgemeinschaften mit<br />
europäischer Bedeutung.<br />
Auf einem Gebiet von 184 ha<br />
leben auf einer Wasserfl äche<br />
von 57 ha 43 Arten von<br />
Weichtieren, von denen 3 Arten<br />
von Wasserschnecken im<br />
Roten Buch der bedrohten und<br />
seltenen Arten angeführt sind.<br />
Das Schutzgebiet kann in der Zeit vom 1.9 bis zum 31.3. besucht werden.<br />
Der Donaustrand bei Štúrovo
Zu den ältesten Handwerken unserer Vorfahren gehört die Herstellung von natürlichen<br />
Flechtwerken – aus Ruten, Stroh, Korbweide, Baumwurzeln, Rohr und später auch aus<br />
Maisstroh. Flechtwerke aus natürlichen Materialien waren vor allem im Flachland zu<br />
finden – in den Einzugsgebieten der Flüsse und Bäche, an den Seen und Sümpfen. Auch<br />
im Donauland gab es genug von diesen natürlichen Materialien.<br />
Korbmacherei<br />
Traditionelles Handwerk<br />
Vor allem wurden Ruten seit eh und je als ein<br />
vielseitiger Rohstoff verwendet, wobei sich<br />
ihre Verarbeitung seit dem Mittelalter nur<br />
geringfügig veränderte. Aus den Ruten<br />
wurden Körbe, Taschen, Traggefäße<br />
und Lagergefäße für landwirtschaftliche<br />
Produkte gefl ochten. Aus den Ruten<br />
stellten unsere Vorfahren Möbel und<br />
sogar Zäune her und die Wagen wurden<br />
mit Gefl echten bespannt. Bis heute sind im<br />
Süden der Slowakei Rahmenbespannungen<br />
von Scheunenwänden und Hausgiebelbespannungen<br />
erhalten geblieben. Heute<br />
werden aus den Ruten vor allem Körbe und<br />
Körbchen von unterschiedlicher Form und Größe<br />
16 - 17
und Korbmöbel hergestellt. Es werden Flaschen umfl ochten<br />
und Weinkorbfl aschen gefertigt, die besonders für den<br />
Hausgebrauch verwendet, aber auch auf den Märkten<br />
angeboten werden.<br />
Aber auch Stroh kann auf vielerlei Arten verarbeitet werden.<br />
Das Roggenstroh gehörte in der Slowakei zu den wichtigen<br />
Rohstoffen. Im Winter wurden in den Dörfern im Süden<br />
des Landes Körbe und Körbchen, in die man den Brotteig<br />
zum Aufgehen gab, und Getreide- und Gemüsebehälter<br />
gefl ochten. Mit Ruten umfl ochtenes Stroh wurde z. B.<br />
für die Herstellung von Bienenstöcken verwendet. Eine<br />
ausgedroschene Strähne Stroh wurde in die gewünschte<br />
Form gebracht und mit Bast aus Weidenruten<br />
oder Wurzelchen umnäht wurde sie zur<br />
Herstellung von Körbchen, Schalen<br />
und Strohblumen verwendet. Aus<br />
gebügelten Strohhalmen fertigte man<br />
zauberhaften Weihnachtsschmuck an.<br />
Das jüngste Flechtmaterial ist<br />
Maisstroh. Bis heute wird es im<br />
Donauland verarbeitet. Aus den<br />
feuchten Blättern der Maiskolben wird durch Drehen und<br />
Verknüpfen ein längeres<br />
Flechtwerk gefertigt, aus<br />
dem dann geschickte<br />
Hände verschiedene<br />
Nutzgegenstände und<br />
eindrucksvolle fi gurale<br />
Produkte zusammen<br />
fl echten.<br />
Martovce<br />
Die ursprüngliche Volksarchitektur des Donaulandes ist nur in sehr beschränkter Gestalt bis in<br />
die heutigen Tage erhalten geblieben. Vereinzelt fi ndet man Satteldachlehmhäuser, die mit<br />
Sumpfgras - Rohr oder Stroh gedeckt sind, oder Bauernhäuser mit gefl ochtenen Giebeln, die<br />
noch im 19. Jh. ein nicht wegzudenkender Bestandteil dieses Landstriches waren.<br />
Das urwüchsige Dorf Martovce, <strong>das</strong> 18 km nördlich von Komárno liegt, hat wahrscheinlich dank<br />
des schwierigen Zugangs und der Isoliertheit am längsten die Volksbräuche und Traditionen<br />
des Donaulandes in dieser Region erhalten. Außer dem Fischfang ernährten sich die Bewohner<br />
von Martovce in der Vergangenheit mit dem Verkauf charakteristischer Handarbeiten mit roten<br />
Applikationen und durch die Herstellung von gefl ochtenen Körben. Die Ortsbewohner trugen<br />
noch in der zweiten Hälfte des 20. Jh. die traditionelle, reich verzierte Tracht von Martovce.<br />
In einem traditionellen bäuerlichen, ebenerdigen Lehmhaus von 1871, <strong>das</strong> drei Räume hat<br />
und mit einem Rohrdach gedeckt ist, wurde die Ausstellung der volkstümlichen Wohnkultur<br />
eingerichtet. Die Inneneinrichtung stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. und zu ihr gehören<br />
bunt bemalte Teller und die originalen, mit volkstümlichen Motiven bemalten Möbel von<br />
Martovce.<br />
www.muzwum.sk
Lassen Sie sich <strong>das</strong> nicht<br />
Iža<br />
Auf dem Gemeindegebiet von Iža, <strong>das</strong> sich in der Nähe des Thermalbades<br />
Patince befi ndet, sind an dem Ufer der Donau Überreste eines ausgedehnten<br />
Grenzbefestigungssystems eines römischen Militärlagers aus der Zeit zwischen dem<br />
1. bis 4. Jahrhundert erhalten geblieben. Das so genannte Celemantia erstreckte sich<br />
auf einer 3 ha großen<br />
Fläche, hatte 20 Türme<br />
und 4 Tore. Bei den<br />
archäologischen<br />
Nachforschungen<br />
wurden Reste einer<br />
Steinbefestigung<br />
freigelegt, die vormals<br />
eine Dicke von 2,2 m<br />
und eine Höhe von<br />
4 – 5 m erreichten.<br />
Die Funde von<br />
Iža (Münzen, Schmuckstücke, Töpferwaren, militärische Ausrüstungen) sind in dem<br />
Römischen Lapidarium des Donaulandmuseums/ Podunajské múzeum in Komárno<br />
ausgestellt. In der Tourismus-Sommersaison bietet <strong>das</strong> Freilichtmuseum auch Führungen<br />
an.<br />
Symbol der Schüttinsel<br />
Im Naturschutzgebiet Donauland lebt bei Zlatná<br />
na Ostrove einer der seltenen und<br />
charakteristischen Vögel dieses Gebiets –<br />
die Großtrappe. Sie gehört zu den größten<br />
europäischen Vögeln. Der erwachsene<br />
Hahn erreicht ein Gewicht von bis zu 20 kg. Heute<br />
gibt es leider nur noch ungefähr 80 von ihnen.<br />
Bíňa<br />
Im Norden von Štúrovo blieb ein Juwel der mittelalterlichen<br />
sakralen Architektur erhalten – die spätromanische<br />
Die Großtrappe<br />
18 - 19
Danubiana<br />
entgehen<br />
Jungfrau-Maria-Kirche. Ursprünglich gehörte zu der doppeltürmigen<br />
Kirche auch ein<br />
Prämonstratenser-<br />
Kloster. In der<br />
Nähe der Kirche<br />
können wir auch<br />
Fresken einer<br />
romanischen<br />
Rotunde – der<br />
Kapelle der Zwölf<br />
Apostel vom<br />
Anfang des 12. Jh.<br />
bewundern.<br />
Danubiana<br />
Auf einer künstlichen Halbinsel, die zwischen dem Donaudamm und der heutigen<br />
Hauptfahrtbahn der Schiffe auf diesem Fluss entstand, wurde eine architektonisch<br />
untraditionell entworfene Galerie der modernen Kunst – <strong>das</strong> so genannte<br />
Meulensteen-Kunstmuseum gebaut. Seine Form erinnert an ein verankertes<br />
Schiff. Es birgt repräsentative Ausstellungen der zeitgenössischen bilden Kunst der<br />
Welt. Seit September 2000, als die Galerie eröffnet wurde, besuchten sie viele<br />
Persönlichkeiten von Weltruf und es wurden hier einzigartige Kunstwerke ausgestellt.<br />
Hrubá Borša<br />
Die Attraktion dieser zwischen den Läufen der Kleinen Donau und des Schwarzen<br />
Wassers/Čierná voda liegenden Gemeinde ist <strong>das</strong> Reitgelände, wo man Reiten<br />
und Kutsche fahren kann und <strong>das</strong> allein oder mit einem Trainer. Den mäßigen Lauf<br />
des Schwarzen Wassers fährt man mit einer Begleitung auf Pferden entlang der<br />
Dämme hinunter. In der Nähe befi nden sich auch eine Flugschule und eine Farm mit<br />
sibirischen Tigern. In einem Western-Restaurant kann man angenehm einkehren.<br />
Dubník<br />
In Dubník überdauerten mehrere Kurien und Schlösschen adeliger<br />
Familien. In dem renovierten Schlösschen der Familie Csúzy wurde ein<br />
Museum alter Waffen und historischer Möbel eingerichtet. Vergnügen<br />
bereitet auch <strong>das</strong> Panoptikum bedeutender Persönlichkeiten, die in der<br />
Slowakei geboren wurden oder in ihr wirkten.<br />
www.muzeum.sk<br />
www.danubiana.sk
Vertretungen der Slowakischen Zentrale<br />
für Tourismus<br />
Slovenská agentura pro cestovní ruch<br />
Jilská 16, 110 00 Praha 1, Česká republika<br />
Tel.: +420 2 249 46 082, Fax: +420 2 249 46 082<br />
e-mail: sacrpraha@seznam.cz<br />
Narodowe Centrum Turystyki Slowackiej<br />
ul. Krakowskie Przedmiescie 13 pok.17<br />
00-071 Warszawa, Polska<br />
Tel.: +48 22 827 00 09, Fax: +48 22 827 00 09<br />
e-mail: sacr@poczta.onet.pl<br />
Slowaaks Verkeersbureau<br />
WTC Amsterdam, Strawinskylaan 623<br />
1077 XX Amsterdam, Nederland<br />
Tel.: +31 20 575 2181, Fax: +31 20 575 2182<br />
e-mail: info@slowaaks-verkeersbureau.nl<br />
www.slowaaks-verkeersbureau.nl<br />
Словацкое управление по туризму<br />
Посольство Словцкой Республики<br />
Ул. Фучика 17/19, 123 056 Москва<br />
Тел.: 007 095 251 76 31, Факс: 007 095 251 76 45<br />
e-mail: sacrmow@comail.ru<br />
Slovakische Zentrale für Tourismus<br />
Prinz-Eugen-Str. 70, Stiege 2, 1.Stock<br />
1040 Wien, Österreich<br />
Tel.: +43 1 513 9569, Fax: +43 1 513 9763<br />
e-mail: sacr-wien@aon.at<br />
Slowakische Zentrale für Tourismus<br />
Vertretung Deutschland<br />
Zimmerstrasse 27, 10969 Berlin, Deutschland<br />
Tel.: +49 30 25 94 26 40, Fax: +49 30 25 94 26 41<br />
e-mail: sacr-berlin@botschaft-slowakei.de<br />
e-mail: tourismus@botschaft-slowakei.de<br />
Wirtschaftsministerium der SR<br />
Führungstelle für <strong>das</strong> Bereichsoperationsprogramm<br />
Industrie und Dienstleistungen<br />
Mierová 19, 827 15 Bratislava, Slovenská republika<br />
e-mail: soper@economy.gov.sk<br />
www.economy.gov.sk<br />
© Slowakische Zentrale für Tourismus<br />
Slovenská agentúra pre cestovný ruch<br />
Nám. Ľ. Štúra 1, P.O.Box 35<br />
974 05 Banská Bystrica, Slovenská republika<br />
Tel: +421 48 413 61 46, Fax: +421 48 413 61 49<br />
e-mail: sacr@sacr.sk, www.slovakiatourism.sk<br />
Filiale Bratislava<br />
Záhradnícka 153, P.O. Box 97<br />
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Deutsche Übersetzung:<br />
Kristina Tomasichová<br />
Jahrgang XXXIX/5<br />
RČ MK 6/47<br />
Titelbild:<br />
Der Flussarm Klátovské rameno<br />
Diese Publikation wurde unter Beteiligung der Europäischen Union herausgegeben