das donauland - SACR
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www.hurbanovo.sk<br />
www.suh.sk<br />
Hurbanovo<br />
Sitz der Astronomie<br />
Die kleine, 8000 Einwohner zählende Donaulandstadt Hurbanovo wurde<br />
durch den einzigartigen Fund einer kleinen romanischen Kirche aus dem<br />
12. Jh. bekannt, bei der die Archäologen auch Überreste einer<br />
mittelalterlichen Siedlung und eine Grabstätte fanden. Heute wird<br />
Hurbanovo mit einem beliebten, bitterlich<br />
schmeckenden, goldfarbigen Trunk in<br />
Verbindung gebracht, der aus der Brauerei<br />
von Hurbanovo fast in die gesamte Welt<br />
exportiert wird. Und schließlich ist <strong>das</strong><br />
romantische Observatorium aus dem 19. Jh.<br />
eine verlockende Sehenswürdigkeit dieser<br />
Kleinstadt, <strong>das</strong> zu seiner Zeit zu den ältesten<br />
und am meisten ausgebauten Sternwarten<br />
Mitteleuropas gehörte.<br />
Im Jahre 1870 gründete Mikuláš Konkoly<br />
–Thege (1842 – 1916) auf seinem Besitz die<br />
Sternwarte von Hurbanovo und entwickelte sie<br />
über 50 Jahre. Er war ursprünglich diplomierter<br />
Jurist, hatte aber auch die Qualifi kation eines<br />
Schiffskapitäns und eines Lokomotivführers. Er<br />
war ein ausgezeichneter Musikant, Schriftsteller<br />
und Fotograf. Von seinen vielseitigen Interessen<br />
zeugt auch der Umstand, <strong>das</strong>s er eine private Jacht<br />
baute, es ist sein Verdienst, <strong>das</strong>s die Eisenbahn durch<br />
Hurbanovo führt und schließlich seine ernsthafteste<br />
Leidenschaft – die Astronomie. Seit 1871 war er ein<br />
aktiver Kometenbeobachter. Seine spektroskopischen Beobachtungen<br />
enthüllten 40 Kometen, von denen er 23 einer genaueren Untersuchung<br />
unterzog. Seine Feststellungen fasste er in einem umfangreichen Werk<br />
auf 914 Seiten mit 345 Illustrationen mit<br />
dem Titel „Praktische Anleitung<br />
für astronomische Beobachtungen“ zusammen. Er publizierte über 40<br />
wissenschaftliche Werke. Sein Ausspruch: „In der Person des Astronomen<br />
stehen hinter dem Fernrohr ein Mechaniker, hinter ihm ein Chemiker,<br />
Physiker, Mathematiker und hinter ihm der Astronom“ zeugt<br />
von der Vielseitigkeit von Konkoly-Thege. Dr. Konkoly<br />
erhielt viele Anerkennungen und Auszeichnungen – <strong>das</strong><br />
Ehrendoktorat der Universität von Philadelphia, den Orden<br />
Pro Litteris et Artibus, den Preußischen, Württembergischen<br />
und Serbischen Orden sowie Goldmedaillen für <strong>das</strong><br />
Fotografi eren des Sternhimmels. Das beeindruckende<br />
Gebäude der Sternwarte mit seinen 11 Kuppeln und<br />
unterschiedlichen Fernrohren und Geräten, <strong>das</strong> später<br />
um einen meteorologischen und einen geophysikalischen<br />
Teil erweitert wurde, schenkte Konkoly dem Staat und<br />
anschließend hinterließ er ihm im Jahre 1902 auch sein<br />
gesamtes Vermögen.<br />
Das Observatorium von Hurbanovo dient bis<br />
heute seinem Zweck. 1983 wurde der Öffentlichkeit<br />
ein interessantes Planetarium mit der Möglichkeit,<br />
die Planetenbeobachtungen in Gruppen<br />
durchzuführen, zugänglich gemacht. Von<br />
Hurbanovo werden in unserer Republik weitere<br />
15 Sternwarten, 7 astronomische Kabinette und<br />
6 Planetarien geleitet. Mit dem Namen des<br />
Begründers der Sternwarte und mit dem Namen Hurbanovo<br />
wurden auch zwei Asteroide benannt, die gemeinsam mit seinem<br />
Lebenswerk die Astronomen an sein humanes und wissenschaftliches<br />
Vermächtnis erinnern.<br />
12 - 13<br />
Das Observatorium von Hurbanovo<br />
dient bis heute seinem Zweck<br />
Mikuláš Konkoly-Thege