das donauland - SACR
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und Korbmöbel hergestellt. Es werden Flaschen umfl ochten<br />
und Weinkorbfl aschen gefertigt, die besonders für den<br />
Hausgebrauch verwendet, aber auch auf den Märkten<br />
angeboten werden.<br />
Aber auch Stroh kann auf vielerlei Arten verarbeitet werden.<br />
Das Roggenstroh gehörte in der Slowakei zu den wichtigen<br />
Rohstoffen. Im Winter wurden in den Dörfern im Süden<br />
des Landes Körbe und Körbchen, in die man den Brotteig<br />
zum Aufgehen gab, und Getreide- und Gemüsebehälter<br />
gefl ochten. Mit Ruten umfl ochtenes Stroh wurde z. B.<br />
für die Herstellung von Bienenstöcken verwendet. Eine<br />
ausgedroschene Strähne Stroh wurde in die gewünschte<br />
Form gebracht und mit Bast aus Weidenruten<br />
oder Wurzelchen umnäht wurde sie zur<br />
Herstellung von Körbchen, Schalen<br />
und Strohblumen verwendet. Aus<br />
gebügelten Strohhalmen fertigte man<br />
zauberhaften Weihnachtsschmuck an.<br />
Das jüngste Flechtmaterial ist<br />
Maisstroh. Bis heute wird es im<br />
Donauland verarbeitet. Aus den<br />
feuchten Blättern der Maiskolben wird durch Drehen und<br />
Verknüpfen ein längeres<br />
Flechtwerk gefertigt, aus<br />
dem dann geschickte<br />
Hände verschiedene<br />
Nutzgegenstände und<br />
eindrucksvolle fi gurale<br />
Produkte zusammen<br />
fl echten.<br />
Martovce<br />
Die ursprüngliche Volksarchitektur des Donaulandes ist nur in sehr beschränkter Gestalt bis in<br />
die heutigen Tage erhalten geblieben. Vereinzelt fi ndet man Satteldachlehmhäuser, die mit<br />
Sumpfgras - Rohr oder Stroh gedeckt sind, oder Bauernhäuser mit gefl ochtenen Giebeln, die<br />
noch im 19. Jh. ein nicht wegzudenkender Bestandteil dieses Landstriches waren.<br />
Das urwüchsige Dorf Martovce, <strong>das</strong> 18 km nördlich von Komárno liegt, hat wahrscheinlich dank<br />
des schwierigen Zugangs und der Isoliertheit am längsten die Volksbräuche und Traditionen<br />
des Donaulandes in dieser Region erhalten. Außer dem Fischfang ernährten sich die Bewohner<br />
von Martovce in der Vergangenheit mit dem Verkauf charakteristischer Handarbeiten mit roten<br />
Applikationen und durch die Herstellung von gefl ochtenen Körben. Die Ortsbewohner trugen<br />
noch in der zweiten Hälfte des 20. Jh. die traditionelle, reich verzierte Tracht von Martovce.<br />
In einem traditionellen bäuerlichen, ebenerdigen Lehmhaus von 1871, <strong>das</strong> drei Räume hat<br />
und mit einem Rohrdach gedeckt ist, wurde die Ausstellung der volkstümlichen Wohnkultur<br />
eingerichtet. Die Inneneinrichtung stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. und zu ihr gehören<br />
bunt bemalte Teller und die originalen, mit volkstümlichen Motiven bemalten Möbel von<br />
Martovce.<br />
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