Urlaub - SACR
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Über Terchová ragt mit einem Ausblick auf das Bergland<br />
der Kleinen Fatra die monumentale Statue des Juraj<br />
Jánošík von dem akademischen Bildhauer Ján Kulich<br />
Folklorefestival<br />
Jánošík-Tage<br />
in Terchová<br />
Juraj<br />
Ľudovít Fulla: Jánošík auf dem weißen Pferd<br />
Jánošík<br />
DER SLOWAKISCHE<br />
ROBIN HOOD<br />
Jedes Volk hat seinen historischen<br />
Helden, dessen Namen durch die<br />
Volksliteratur und die Volkslieder über<br />
die Jahrhunderte überliefert wird. In der<br />
Geschichte des slowakischen Volkes ist<br />
Juraj Jánošík eine solche Figur.<br />
Der Geburtsort von Juraj Jánošík ist die urwüchsige slowakische<br />
Gemeinde Terchová im Nordwesten der Slowakei, wo er als Sohn<br />
des Leibeigenen Martin Jánošík und seiner Frau Anna Cesneková das<br />
Licht der Welt erblickte. Am 25. Januar 1688 wurde er in der Kirche<br />
von Varín getauft. Heute ist es schwierig, das vollständige Mosaik des<br />
Lebens dieses legendären aufständischen Kämpfers und Räubers<br />
zusammenzustellen, da es nicht genügend schriftliche Quellen gibt. Er wurde<br />
schließlich verurteilt und am 17. März 1713 am Galgen hingerichtet.<br />
Wir wissen jedoch, dass Jánošík mit der Beschuldigung des Mordes an<br />
einem Priester nichts zu tun hatte, für den er verurteilt wurde. Als<br />
Räuberhauptmann überfiel er mit seiner Bande kleinere Einheiten der<br />
kaiserlichen Armee, um für die Aufstände gegen die Unterdrücker Waffen zu<br />
erbeuten. Er überfiel Reiche, um die Golddukaten unter das Volk zu verteilen.<br />
Jánošík wurde zur Verkörperung der Sehnsüchte der Menschen nach<br />
Freiheit, nach sozialer Gerechtigkeit und der ungebrochenen<br />
Entschlossenheit gegen das Unrecht in einer Zeit zu kämpfen, in der es so<br />
aussah, als sei alles verloren. Er unterstützte den Aufstand des ungarischen<br />
Adeligen Franz Rákóczi II. gegen die herrschenden Habsburger und ab<br />
1706 kämpfte er in seiner Kuruzzenarmee. Nach der Unterdrückung des<br />
Aufstandes wechselte er auf die Seite der Kaiserarmeen. Als Kriegsveteran<br />
wurde er Gefängniswächter auf der Burg in Bytča und ab 1711 trieb er sein<br />
Räuberwesen erfolgreich auf dem Territorium der Nordwestslowakei.<br />
Die Geschichte des legendären Volkshelden, des Kämpfers für das Recht<br />
der Leibeigenen, des glorifizierten Barmherzigen, der zum Symbol des<br />
Widerstandes gegen die feudale Unterdrückung wurde, interessiert nach<br />
dreihundert Jahren bis heute die Forscher und Kunstwerkautoren. Die<br />
imaginäre Figur des Juraj Jánošík erhielt und erhält noch immer eine reale<br />
Gestalt in der Poesie, Beletrie, in Theaterstücken, Musicels und<br />
in Opernbearbeitungen. In der bildenden Kunst inspirierte er Bildhauer,<br />
Graphiker, Maler und natürlich einige Filmregisseure. In seinem Heimatdorf<br />
findet traditionell im August das internationale Folklorefestival der Jánošík-<br />
Tage statt, wo in einem großen Amphitheater in drei Galaabenden<br />
hervorragende Künstler aus dem In- und Ausland auftreten.<br />
Die Jánošík-Tradition wird auch in dem Museum der Waagregion<br />
im Jánošík-Zimmer in Terchová bewahrt.<br />
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