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Aktive Kondensatableiter gegen den Rückstaueffekt - PuA24.net

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P&A PRODUKTE & LÖSUNGEN<br />

THERMISCHE VERFAHREN<br />

Abb.2: Das Rückstaudiagramm zur Berechnung des<br />

Rückstaueffekts<br />

Abb.3: Der aktive <strong>Kon<strong>den</strong>satableiter</strong><br />

Abb.4: Der aktive <strong>Kon<strong>den</strong>satableiter</strong> als Schwimmableiter<br />

C.09<br />

Hierzu ein Beispiel:<br />

Bei einem Heizungsprozess mit 90 °C Vorlauftemperatur<br />

und 20 °C Rücklauftemperatur<br />

beträgt der Dampfdruck 3 bar (hier zur<br />

Vereinfachung als Dampfdruck nach dem<br />

Regelventil angenommen) und der Gegendruck<br />

im Kon<strong>den</strong>satsystem 0,5 bar.<br />

Als Punkt 1 wird die minimale Rücklauftemperatur<br />

und als Punkt 2 die Vorlauftemperatur<br />

eingetragen. Der zur Verfügung stehende<br />

Dampfdruck von 3 bar entspricht einer<br />

Temperatur von 144 °C (Punkt 3). Die drei<br />

Punkte wer<strong>den</strong> mit einander verbun<strong>den</strong>. Eine<br />

waagrechte Linie für <strong>den</strong> Gegendruck im<br />

Kon<strong>den</strong>satnetz wird bei 0,5 bar eingezeichnet.<br />

Im Punkt 4 schneidet die waagrechte<br />

Linie die Verbindungslinie 2-3. Senkrecht<br />

nach unten im Punkt 5 kann die Last des<br />

Wärmetauschers abgelesen wer<strong>den</strong>, ab der<br />

Kon<strong>den</strong>satrückstau auftritt; in unserem Beispiel<br />

bei 47 Prozent. In physikalischen Werten<br />

ausgedrückt bedeutet dies, dass bei einer<br />

Rücklauftemperatur von 51 °C der Rückstaupunkt<br />

erreicht ist. Diese Art des Rückstaudiagramms<br />

hat für alle Anwendungen<br />

mit gleichbleibendem Durchfluss Gültigkeit.<br />

Fälle mit veränderlichem Durchfluss, z.B. bei<br />

der Erwärmung von Brauchwasser oder bei<br />

der Verwendung drehzahlgeregelter Pumpen<br />

müssen leicht verändert dargestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Abb.5: Installationsschema mit Druckpendelleitung<br />

Rückstau durch <strong>Kon<strong>den</strong>satableiter</strong><br />

verhindern<br />

Kon<strong>den</strong>satrückstau in einen dampfseitig<br />

geregelten Wärmetauscher ist unerwünscht<br />

und führt zu <strong>den</strong> bereits oben erwähnten negativen<br />

Effekten. Die eingesetzten <strong>Kon<strong>den</strong>satableiter</strong><br />

können das Kon<strong>den</strong>sat wegen des<br />

fehlen<strong>den</strong> Differenzdrucks nicht ableiten.<br />

Auch der Einsatz eines Vakuumbrechers<br />

oder eines belüften<strong>den</strong> Rückschlagventils<br />

bringt keinen Erfolg, da hierbei nur Vakuum<br />

verhindert wird, jedoch nicht sichergestellt<br />

ist, dass <strong>gegen</strong> <strong>den</strong> Atmosphärendruck und<br />

<strong>den</strong> Druck im Kon<strong>den</strong>satnetz genügend Differenzdruck<br />

vorhan<strong>den</strong> ist.<br />

Abhilfe für diese kritischen Prozessanwendungen<br />

schaffen aktive <strong>Kon<strong>den</strong>satableiter</strong>.<br />

Diese Geräte sind eine Kombination zwischen<br />

Schwimmer-<strong>Kon<strong>den</strong>satableiter</strong> und<br />

mechanisch arbeitendem Kon<strong>den</strong>satheber<br />

(Abb. 3). Antriebsmedium für diese auch<br />

‚Pumpkon<strong>den</strong>satableiter‘ genannten Geräte<br />

ist üblicherweise der zur Verfügung stehende<br />

Dampf. Weitere Anschlüsse z.B. für Druckluft<br />

oder elektrische Energie sind nicht<br />

nötig.<br />

Im Fall höherer Wärmetauscherlast, das<br />

heißt genügendem Differenzdruck zwischen<br />

Dampfraum und Kon<strong>den</strong>satraum arbeiten<br />

die aktiven <strong>Kon<strong>den</strong>satableiter</strong> wie übliche<br />

Schwimmerableiter:Die Schwimmerelemente<br />

heben sich, geben das Auslassventil frei,<br />

und Kon<strong>den</strong>sat wird durch <strong>den</strong> <strong>Kon<strong>den</strong>satableiter</strong><br />

ins Kon<strong>den</strong>satsystem gedrückt. Ist<br />

nicht genügend Differenzdruck vorhan<strong>den</strong>,<br />

schwimmen die Schwimmerelemente weiter<br />

auf, schließen ein Entlüftungsventil, das<br />

über eine Pendelleitung mit dem Wärmetauscher<br />

verbun<strong>den</strong> ist, und geben ein<br />

Dampfeinlassventil frei. Der eintretende<br />

Dampf (höherer Druck) drückt das Kon<strong>den</strong>sat<br />

aus dem Ableiter ins Kon<strong>den</strong>satsystem.<br />

Kon<strong>den</strong>satrückfluss wird durch die eingebauten<br />

Rückschlagventile verhindert. Ist<br />

wieder genügend Differenzdruck im System<br />

vorhan<strong>den</strong>, arbeitet der aktive <strong>Kon<strong>den</strong>satableiter</strong><br />

wieder wie ein herkömmlicher<br />

Schwimmerkon<strong>den</strong>satableiter. Wichtig ist die<br />

korrekte Installation; vor allem die Druckpendelleitung<br />

zurück zum Wärmetauscher<br />

mit dem Dampfentlüfter sind entschei<strong>den</strong>d.<br />

Alle weiteren Armaturen für die sichere<br />

Funktion sind im Pumpkon<strong>den</strong>satableiter<br />

integriert.<br />

Eine ähnliche Funktion wie die oben beschriebene<br />

könnte auch mit einem elektrisch<br />

betriebenen System erreicht wer<strong>den</strong>. Die dazu<br />

notwendigen Geräte wie Puffergefäß,<br />

<strong>Kon<strong>den</strong>satableiter</strong>, elektrische Pumpe, Ansteuerung<br />

sind jedoch ungleich aufwändiger<br />

als die Verwendung eines Pumpkon<strong>den</strong>satableiters.<br />

Da dieser gleichzeitig noch selbstständig<br />

und wartungsfrei arbeitet, ist für <strong>den</strong><br />

Anwender der sichere Anlagenbetrieb unter<br />

allen Betriebszustän<strong>den</strong> garantiert.<br />

Zusammenfassung<br />

Der aktive <strong>Kon<strong>den</strong>satableiter</strong> ist eine Lösung<br />

für <strong>den</strong> viel gefürchteten Rückstaueffekt. Mit<br />

seinem Einsatz lassen sich in vielen Anlagen<br />

technische Probleme vermei<strong>den</strong>. Der Aufbau<br />

des gesamten Systems ist relativ einfach, und<br />

der laufende Betrieb bedarf keiner Beaufsichtigung.<br />

Grundsätzlich ist jedem Planer<br />

und Anwender zu empfehlen, mit Hilfe des<br />

(rein physikalischen) Rückstaudiagramms<br />

die Prozessbedingungen zu analysieren und<br />

zu ermitteln, ob ein aktiver Pumpkon<strong>den</strong>satableiter<br />

für <strong>den</strong> sicheren Anlagenbetrieb<br />

nötig ist.<br />

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