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E&E November 2013 - EuE24.net

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AUSGABE 9 | NOVEMBER <strong>2013</strong> | 13. JAHRGANG | WWW.EuE24.NET | FACEBOOK.DE/EuE24.NET<br />

Diese Ausgabe<br />

digital lesen auf<br />

iPad und Co.<br />

INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

Vernetzte Systeme statt rauchender Schornsteine<br />

REPLACEMENT-IC Alte Halbleiter wieder verfügbar machen<br />

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MENSCHEN Klaus Weinert bietet Kundensupport erster Klasse<br />

ELEKTRONIKFERTIGUNG Aktuelle Trends und Entwicklungen


MiniSKiiP ®<br />

Dual<br />

Optimiert für höhere Leistung bis zu 90 kW<br />

Leistungsklassen<br />

150 A-300 A, 650 V, 1200 V, 1700 V<br />

Systemkostenersparnis bis zu 15 %<br />

Komplette MiniSKiiP Plattform von 8 A - 300 A<br />

Für skalierbare Umrichter von 40 kW - 90 kW<br />

Standard MiniSKiiP Gehäuse<br />

SPRiNG<br />

Technology<br />

Australia +61 3-85 61 56 00 Brasil +55 11-41 86 95 00 Česko +420 37 80 51 400 China +852 34 26 33 66 Deutschland +49 911-65 59-0 España +34 9 36 33 58 90 France +33 1-30 86 80 00<br />

India +91 222 76 28 600 Indonesia +62 2 15 80 60 44 Italia +39 06-9 11 42 41 Japan +81 3-68 95 13 96 Korea +82 32-3 46 28 30 México +52 55-53 00 11 51 Nederland +31 55-5 29 52 95<br />

Österreich +43 1-58 63 65 80 Polska +48 22-6 15 79 84 Russia +7812 232-98 25 Schweiz +41 44-9 14 13 33 Slovensko +420 378 05 14 00 Suid-Afrika +27 12-3 45 60 60<br />

Suomi +358 10-321 79 50 Sverige +46 303-8 16 16 Türkiye +90 216-511 50 46 United Kingdom +44 19 92-58 46 77 USA +1 603-8 83 81 02 sales- skd@semikron.com www.semikron.com


EDITORIAL<br />

20 Jahre Faszination Technik<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das Studentenleben in München ist teuer. Das war es schon vor zwei Jahrzehnten.<br />

Ich gründete daher in meiner kleinen Studentenbude einen Verlag,<br />

der mir einfach nur das Studium finanzieren sollte. Er hat sich zur Lebensaufgabe<br />

entwickelt – in 20 spannenden, manchmal herausfordernden, meistens<br />

erfolgreichen und stets lohnenswerten Jahren.<br />

NEU<br />

COM Express<br />

MSC C6B-8S<br />

Der publish-industry Verlag wurde zu einer innovativen Manufaktur einzigartiger<br />

Technologie-Magazine, die in ihren Zielmärkten Maßstäbe setzt und<br />

bei Ihnen, unseren Lesern, genauso wie bei Kunden und Partnern des Hauses<br />

Vertrauen, Respekt und Ansehen genießt. Viele, die den Auf- und Ausbau<br />

von publish-industry unterstützt und mit geprägt haben, sind zu Partnern,<br />

zu engen Vertrauten, zu Freunden geworden. Im Namen meines<br />

gesamten Teams sage ich an dieser Stelle ganz herzlich DANKE!<br />

Zu unserem 20-jährigen Bestehen wollen wir Sie ein Stück mitnehmen in die<br />

Welt von publish-industry: Blicken Sie mit uns zurück auf die Meilensteine<br />

unserer Unternehmensentwicklung. Sie finden sie auf den nächsten Seiten.<br />

Auch was wichtige Industriepersönlichkeiten über uns denken, erfahren Sie<br />

in dieser und den kommenden Ausgaben: in einer Testimonialserie. Und wir<br />

zeigen Ihnen die Menschen bei publish-industry, die – oft hinter dem Rampenlicht,<br />

aber immer mit viel Freude am Publizieren und großer Faszination<br />

für Technik – dafür sorgen, dass Sie, unsere Leser, jederzeit über die wichtigen<br />

Entwicklungen im Bilde sind.<br />

Spannende Herausforderungen und die Umsetzung vieler neuer Ideen liegen<br />

vor uns. Faszination. Technik. Das ist unser neues Leitbild für unser publizistisches<br />

Handeln und Tun, mit dem wir in die nächste Dekade starten. Begleiten<br />

Sie uns!<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Kilian Müller<br />

Verleger & Geschäftsführer/CEO<br />

k.mueller@publish-industry.net<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

V-10_<strong>2013</strong>-WOEI-6600<br />

Das Highspeed-Flaggschiff<br />

Die MSC C6B-8S Module mit Intel ® Core<br />

Prozessoren der 4. Generation bringen<br />

überragende Rechenleistung und ein<br />

unglaubliches Grafik- und Videoerlebnis.<br />

Die neue Produktfamilie bietet einen<br />

erheblichen Leistungszuwachs für<br />

anspruchsvollste Embedded-Computing-<br />

Anwendungen. Stromsparende Modelle<br />

kombiniert mit optimierten Kühllösungen<br />

machen die Systemintegration einfach.<br />

• Intel ® Core Prozessoren<br />

i7-4700EQ (quad-core, 2.4/3.4 GHz)<br />

i5-4400E (dual-core, 2.7/3.3 GHz)<br />

i5-4402E (dual-core, 1.6/2.7 GHz)<br />

i3-4100E (dual-core, 2.4 GHz)<br />

i3-4102E (dual-core, 1.6 GHz)<br />

• Intel ® HD Graphics 4600<br />

• Unterstützung für drei unabhängige Displays<br />

• DisplayPort/HDMI/DVI, LVDS und eDP<br />

• DirectX 11.1, OpenGL 3.2, OpenCL 1.2<br />

• Auflösung bis zu 4K x 2K<br />

• Bis zu 16GB DDR3L-1600<br />

• SATA 6Gb/s und USB 3.0<br />

• Basic-Format (125 x 95 mm)<br />

MSC Vertriebs GmbH<br />

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20 JAHRE PUBLISH-INDUSTRY<br />

GRÜNDUNG<br />

KM Verlag & Kongress<br />

START<br />

Industrie-Agentur<br />

PICS – publish-industry<br />

Corporate Services<br />

LAUNCH<br />

EMV-Fachmedien<br />

Elektromagnetische<br />

Verträglichkeit<br />

UMFIRMIERUNG<br />

publish-industry Verlag GmbH<br />

START<br />

Betriebliches Ausbildungswesen<br />

LAUNCH<br />

P&A – Prozesstechnik<br />

& Automation<br />

GRÜNDUNG<br />

Indisches Tochterunternehmen<br />

publish-industry India Pvt. Ltd.<br />

RELAUNCH<br />

E&E – Faszination<br />

Elektronik<br />

1993<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2003<br />

2005<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

LAUNCH<br />

Energy 2.0 –<br />

Zukunft Energie<br />

LAUNCH<br />

A&D India –<br />

Automation & Drives<br />

LAUNCH<br />

A&D – Automation & Drives<br />

LAUNCH<br />

D&V – Design & Verification<br />

Start der crossmedialen<br />

Medienkonzepte<br />

RELAUNCH<br />

Aus D&V wird E&E –<br />

Elektronik & Entwicklung<br />

Zwei Jahrzehnte publish-industry<br />

20 Jahre Faszination Technik<br />

Was vor 20 Jahren als KM Verlag & Kongress begann, hat sich in<br />

spannenden, manchmal herausfordernden, meistens erfolgreichen<br />

und stets lohnenswerten Jahren zu einer innovativen<br />

Manufaktur einzigartiger Technologie-Magazine entwickelt,<br />

die in ihren Zielmärkten Maßstäbe setzt und bei Lesern, Kunden<br />

und Partnern Vertrauen, Respekt und Ansehen genießt.<br />

Mit Elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV) fing vor<br />

20 Jahren alles an: Ein Thema, das zu dieser Zeit ebenso neu wie<br />

faszinierend war und hohen Kommunikationsbedarf im Markt<br />

erforderte. Zwar spielt EMV heute in dem daraus entstandenen<br />

Fachmagazin E&E – Faszination Elektronik und im publishindustry-Portfolio<br />

nur noch eine kleine Rolle; dafür haben neue<br />

Technologien diese Position eingenommen.<br />

Und auch die Faszination ist geblieben. Faszination sowohl<br />

für Technologien und Märkte, mit denen sich die Medien des<br />

Verlags auseinandersetzen, aber auch das Bestreben, die Themen<br />

dieser Märkte auf faszinierende Art und Weise zu präsentieren.<br />

Dies wird von Kunden und Lesern honoriert – und<br />

wurde durch drei Auszeichnungen der Deutschen Fachpresse<br />

zur Fachmedium des Jahres auch offiziell gewürdigt.<br />

4 E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


MANUFAKTUR EINZIGARTIGER TECHNOLOGIE-MAGAZINE<br />

AUSZEICHNUNG<br />

Energy 2.0 wird<br />

Fachmedium des Jahres 2010<br />

AUSZEICHNUNG<br />

A&D und P&A werden<br />

Fachmedien des Jahres 2011<br />

RELAUNCH<br />

Energy 2.0 –<br />

Zukunft Energie<br />

RELAUNCH<br />

A&D – Vorsprung<br />

Automation<br />

RELAUNCH<br />

P&A – Perspektive<br />

Prozessindustrie<br />

PICS<br />

Auftrag zur Entwicklung<br />

und Umsetzung des neuen<br />

ZVEI-Magazins AMPERE<br />

20 JAHRE<br />

publish-industry mit neuer<br />

Corporate Identity<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

<strong>2013</strong><br />

LAUNCH<br />

Effi cient Infrastructure<br />

India<br />

LAUNCH<br />

Urban 2.0 –<br />

Nachhaltige Städte<br />

& Infrastruktur<br />

LAUNCH<br />

E&E International<br />

LAUNCH<br />

EM India –<br />

Effi cient Manufacturing<br />

LAUNCH<br />

Mobility 2.0 –<br />

Automobil & Vernetzung<br />

Von einem Randgebiet der Elektronik hat sich das Themenspektrum<br />

von publish-industry erweitert auf Technolo gien, die das<br />

Zusammenleben in zukunfts fähigen Gesellschaften ermöglichen:<br />

Von der Automatisierungstechnik A&D – Vorsprung Automation<br />

und Prozesstechnik P&A – Perspektive Prozessindustrie über die<br />

Energietechnik Energy 2.0 – Zukunft Energie, Mobi lität Mobility<br />

2.0 – Automobil & Vernetzung bis hin zu Urbanität und Städteplanung<br />

Urban 2.0 – Nachhaltige Städte & Infrastruktur reicht das<br />

Portfolio des Verlags und seiner etwa 50 Mitarbeiter heute.<br />

Dabei hat das Münchner Unternehmen seinen Erfolg<br />

längst in andere Weltteile exportiert: In Indien erscheint seit<br />

2008 ein englischsprachiger Ableger des erfolgreichen deut-<br />

schen Automatisierungstitels: A&D – Industrial Automation<br />

India. Das dortige Team hat nicht nur diesen Titel erfolgreich in<br />

den indischen Markt eingeführt, sondern weitere Titel entwickelt:<br />

EM – Efficient Manufacturing India und Efficient Infrastructure<br />

India.<br />

Neue Welten erobert auch die Unternehmenstochter PICS:<br />

Die Industrieagentur tritt nicht nur durch Veranstaltungen und<br />

Firmenpublikationen in Erscheinung, sondern produziert seit<br />

<strong>2013</strong> für den ZVEI das neue Magazin Ampere.<br />

publish-industry hat sich in zwei Jahrzehnten zu einer Manufaktur<br />

einzigartiger Fachmedien entwickelt und ist heute angesehener<br />

und anerkannter Partner der Industrie. ☐<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

5


INHALT<br />

Auftakt<br />

Industrieelektronik<br />

Stromversorgung &<br />

Leistungselektronik<br />

8 FOTOREPORTAGE<br />

Im Rampenlicht<br />

Leiterplatten von Heger aus einer<br />

völlig neuen Perspektive<br />

12 IM FOKUS<br />

Von Revolution nichts zu sehen<br />

Warum Industrie 4.0 noch<br />

auf sich warten lässt<br />

30 TRENDREPORT<br />

Von der Leine gelassen<br />

Der Markt für kontaktloses<br />

Laden wird erwachsen<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

44 Impressum<br />

46 Mittendrin<br />

72 Aufgeschraubt<br />

86 Firmenverzeichnis<br />

88 Firmenprofile<br />

90 Querblick<br />

18 MESSEVORSCHAU<br />

Komplettpaket für die Elektronik<br />

Die Nepcon in Tokio bietet alles,<br />

was Entwickler interessiert<br />

20 EXPERTENBEITRAG<br />

Big Brother für Solarfelder<br />

Solarmodule mit Infrarot-<br />

Messtechnik überwachen<br />

24 MESSEVORSCHAU<br />

SPS IPC Drives <strong>2013</strong><br />

Was Sie auf der Messe auf gar<br />

keinen Fall verpassen sollten<br />

34 TRENDREPORT<br />

Speicher optimal organisieren<br />

Batterie-Management-Systeme<br />

für erneuerbare Energien<br />

37 INNOVATIONEN<br />

Neue Top-Produkte<br />

Aktive Bauelemente &<br />

Mikrocontroller<br />

Anzeige<br />

MITTENDRIN<br />

Die Windkraft<br />

wächst weltweit<br />

nach wie vor<br />

stetig. Damit das<br />

Zusammenspiel<br />

der elektrischen<br />

Komponenten in<br />

einer Windkraftanlage effizient und reibungslos<br />

verläuft, sind hochwertige Steckverbinder<br />

notwendig. Ab Seite 46.<br />

38 IM FOKUS<br />

Der eingebettete Vorteil<br />

Wie Halbleiterbatterien SiP-<br />

Bausteine besser machen<br />

42 RICHTIG ODER FALSCH<br />

Mit Nachbau gegen Obsolescence<br />

Worauf es bei Replacement-ICs<br />

wirklich ankommt<br />

45 INNOVATIONEN<br />

Neue Top-Produkte<br />

6 E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


INHALT<br />

Embedded-Systeme &<br />

Baugruppen<br />

Distribution &<br />

Dienstleistung<br />

Heft-im-Heft<br />

Elektronikfertigung<br />

50 MENSCHEN IN DER ELEKTRONIK<br />

Kundensupport erster Klasse<br />

Klaus Weinert führt ein Leben<br />

zwischen Franken und Asien<br />

64 EXPERTENBEITRAG<br />

Planen für die Zukunft<br />

Entwicklungsprojekte<br />

erfolgreich realisieren<br />

74 TITELREPORTAGE<br />

Ganzheitliches Denken<br />

Warum EMS Entwicklungspartner<br />

statt Dienstleister werden müssen<br />

54 HINTER DEN KULISSEN<br />

Unter anderen Bedingungen<br />

Wie Innovationen aus der Office-<br />

Welt in Industrie-PCs gelangen<br />

68 IM FOKUS<br />

Auslagern lohnt sich<br />

Outsourcing von Fertigungsdienstleistungen<br />

wird immer beliebter<br />

76 HAUSBESUCH<br />

SRI<br />

Als Teil der TQ-Gruppe startet<br />

der Fertiger neu durch<br />

56 IM FOKUS<br />

Herausforderung Temperatur<br />

Panel-PCs für den Einsatz in<br />

der Öl- und Gasgewinnung<br />

70 ENGINEERED IN SWITZERLAND<br />

U-Blox<br />

80 HINTER DEN KULISSEN<br />

Sicher offshore fertigen lassen<br />

Die richtige Strategie für das<br />

Fertigen im Ausland<br />

60 IM FOKUS<br />

In andere Welten vordringen<br />

Intels neue Prozessor-<br />

Generation Haswell<br />

84 EXPERTENBEITRAG<br />

Ideen schneller in 3D realisieren<br />

Schnelles Prototyping durch Laser<br />

für 3D-Schaltungsträger<br />

63 INNOVATIONEN<br />

Neue Top-Produkte<br />

Power and More<br />

www.deutronic.com<br />

Batterieladesysteme DC/DC Wandler Stromversorgungen Test- und Prüfsysteme<br />

© Gunnar Assmy/Fotolia.de<br />

Kundenspezifische Lösungen Forschungszentrum Energiespeichertechnik EMV<br />

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X&X 12.–15.11.<strong>2013</strong><br />

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Besuchen Sie uns! Halle A1, Stand 450<br />

Besuchen Sie uns! Halle 1, Stand 1-549<br />

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Support+Service<br />

7


IM RAMPENLICHT<br />

PROMOTION<br />

IM RAMPENLICHT<br />

Der Leiterplatten-Hersteller Heger GmbH Leiterplatten-Schnellservice steht für Innovation. Das<br />

beweist nicht nur der Mikro-Vibrationssensor, der von Heger entwickelt und gefertigt wurde.<br />

TEXT: Heger GmbH Leiterplatten-Schnellservice FOTOS: Dominik Gierke<br />

www.eue24.net/PDF/EE913002<br />

8


PROMOTION<br />

IM RAMPENLICHT<br />

Intelligenter Mini-Sensor<br />

Eine Mikrokugel mit einem Durchmesser von nur 0,8 mm befindet sich in<br />

einem Hohlraum des Sensors und kann sich darin frei bewegen. Kleinste<br />

Bewegungen oder Vibrationen setzen die Kugel in Bewegung, so dass<br />

diese zwei vergoldete Kontakte schließt oder öffnet. Die daraus resultierenden<br />

Impulse werden in einer anwendungsspezifischen Elektronik<br />

ausgewertet und in entsprechende Schaltbefehle umgesetzt.<br />

9


IM RAMPENLICHT<br />

PROMOTION<br />

Energiebewusstes Design fördern<br />

Elektronikdesigns müssen heute mehr als nur<br />

funktional sein. Energieeffizienz steht im Mittelpunkt<br />

– aber auch ein schonender Umgang mit der<br />

Umwelt und nachhaltiger Einsatz von Ressourcen.<br />

Heger berät seine Kunden auch in Fragen eines<br />

energiebewussten Designs.<br />

Vorreiter für Schonung von Ressourcen<br />

Seit Jahren arbeitet Heger in verschiedenen<br />

Forschungsprojekten zu energiebewusster Elektronik<br />

mit der Universität Bayreuth zusammen. Die Theorie<br />

wird bei Heger in die Praxis umgesetzt.<br />

10<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


PROMOTION<br />

IM RAMPENLICHT<br />

Energiebewusstes Fertigungsmanagement<br />

Nicht nur an die Leiterplatte werden hohe Anforderungen bezüglich der<br />

Energieeffizienz gestellt. Bei Heger gilt das auch für den gesamten<br />

Fertigungsprozess. Moderne energiesparende Pumpen senken den<br />

Energieverbrauch ebenso wie ein optimiertes Druckluftsystem und ein<br />

optimierter Energiebezug in der Galvanik. Durch Wärmerückgewinnung aus<br />

der Maschinenabwärme und der Rückführung dieser Energie in den<br />

Fertigungsprozess sind weitere Energieeinsparungen möglich.<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

11


INDUSTRIEELEKTRONIK | IM FOKUS<br />

Von Revolution nichts zu sehen<br />

Als die vierte industrielle Revolution wurde Industrie 4.0 vollmundig angekündigt. Aber die<br />

Revolution lahmt - zu viele Hindernisse müssen erst einmal aus dem Weg geräumt werden.<br />

TEXT: Michael Brunn, E&E FOTOS: Mr. Plumo; Smart FactoryKL; Freudenberg IT<br />

www.eue24.net/PDF/EE913101<br />

12<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


IM FOKUS | INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

Die Revolution ist ausgerufen - und<br />

das sogar von höchster Stelle. Mit Industrie<br />

4.0 will die Bundesregierung die<br />

deutsche Wirtschaft im internationalen<br />

Wettbewerb stärken. Zugegeben: Eine<br />

Revolution haben andere daraus gemacht<br />

– vermutlich auch nicht zuletzt deshalb,<br />

weil sich eine Revolution deutlich leichter<br />

vermarkten lässt als ein schnödes<br />

Projekt. Um Industrie 4.0 in den revolutionären<br />

Kontext einordnen zu können,<br />

muss man sich die ersten drei industriellen<br />

Revolutionen noch einmal vor Augen<br />

führen: Im 19. Jahrhundert waren es<br />

die Einführung der Dampfmaschine und<br />

die Mechanisierung von Handarbeit. Zu<br />

Beginn des 20. Jahrhunderst folgte die<br />

Massenfertigung. Und in der zweiten<br />

Hälfte des letzten Jahrhunderts kam<br />

schließlich der Einsatz von Elektronik<br />

und Computertechnik zur Fertigungsautomatisierung<br />

hinzu.<br />

Was nun zu Beginn des 21. Jahrhunderst<br />

folgen soll, ist eine intelligente Datenvernetzung<br />

und Kommunikation<br />

zwischen Mensch, Maschine und Ressourcen.<br />

Die gesamte Produktion soll<br />

vernetzt und ein bisher nicht gekannter<br />

Grad der Integration von Hardware,<br />

Software und menschlicher Arbeitskraft<br />

erreicht werden. Diese Vernetzung und<br />

Kommunikation sollen dazu führen,<br />

dass sich in der Fertigung intelligente<br />

Prozesse selbst steuern - was zu einer<br />

kostengünstigen und möglichst flexiblen<br />

Produktion mit immer schnelleren Innovationszyklen<br />

führen soll.<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

Ein wesentliches Merkmal ist dabei,<br />

dass Maschinen, Produkte und Ressourcen<br />

zu sogenannten Cyber Physical Systems<br />

werden. Hinter dem Begriff verbirgt<br />

sich ein komplexe Konglomerat aus IT,<br />

Elektronik und Mechanik, das die reale<br />

und virtuelle Welt miteinander verbindet<br />

und Teil des Internets der Dinge ist.<br />

Folgen für die Fertigung<br />

So weit die Theorie, aber was hat dieses<br />

Konzept für konkrete Auswirkungen?<br />

Zunächst einmal sollen generell Fertigungsprozesse<br />

intelligenter und flexibler<br />

werden. Während heute hierarchische<br />

Planungssysteme den Fertigungsprozess<br />

steuern, soll sich die Fertigung künftig<br />

selber steuern. Die Produkte oder Produktkomponenten<br />

kennen ihre eigene<br />

Historie und die Abläuft im Produktionsprozess<br />

und sind dadurch in der Lage,<br />

selbständig den besten Weg bis zur Endfertigung<br />

zu finden.<br />

Ganz entscheidend ist die Tatsache,<br />

dass Software künftig eine wesentlich<br />

wichtigere Rolle spielen wird und für die<br />

Intelligenz in der Fertigung verantwortlich<br />

ist. Wo heute noch aufwändige Umrüstarbeiten<br />

– meist verbunden mit Maschinenstillstand<br />

– notwendig sind, soll<br />

künftig nur noch der Software-Hebel<br />

umgelegt werden. Damit wird auch die<br />

wirtschaftliche Fertigung kleiner Stückzahlen<br />

gewährleistet. Zudem können<br />

selbst im Produktionsprozess noch Änderungen<br />

vorgenommen werden. Statt<br />

Micro-Epsilon liefert hochwertige<br />

Sensorik mit Ethernet/EtherCAT-<br />

Schnittstellen für Weg, Abstand,<br />

Position, Dimension, Temperatur<br />

und Farbe<br />

Vorteile der Technologie<br />

• Webbrowser als Bedienoberfläche<br />

• Plug-n-Play Anschluss<br />

• Einfache Synchronisation der<br />

Sensorsignale<br />

• Sichere Datenübertragung bei<br />

kritischen Anwendungen<br />

• Schnelle Integration in<br />

vorhandene Systeme<br />

SPS/IPC/DRIVES / Nürnberg<br />

26.11.<strong>2013</strong> - 28.11.<strong>2013</strong><br />

Halle 7A / Stand 7A-138<br />

www.micro-epsilon.de<br />

MICRO-EPSILON Messtechnik<br />

94496 Ortenburg · Tel. 0 85 42/168-0<br />

info@micro-epsilon.de


INDUSTRIEELEKTRONIK | IM FOKUS<br />

In der herstellerunabhängigen Forschungs- und Demonstrationsanlage der SmartFactory<br />

in Kaiserslautern werden Technologien und Prozesse für Industrie 4.0 erforscht.<br />

COG EXPO <strong>2013</strong>: OBSOLESZENZ-STRATEGIEN<br />

Aktive und reaktive Strategien für den effizienten<br />

Umgang mit abgekündigten, manipulierten<br />

oder gefälschten elektronischen<br />

Komponenten stellen 20 Mitglieder<br />

der COG (Component Obsolescence<br />

Group) Deutschland e.V. auf der am 04.<br />

Dezember in Frankenthal stattfindenden<br />

COG expo <strong>2013</strong> vor. Interessenten können<br />

sich über unterschiedlichste Herangehensweisen<br />

an das Thema informieren.<br />

Das Angebot der Aussteller reicht dabei<br />

von komplexen Bauteile-Datenbanken mit<br />

integrierter Abkündigungsprognose über<br />

Einschätzungen des zukünftigen Ersatzteilbedarfs<br />

mittels Felddatenanalyse, Zuverlässigkeitsprognosen<br />

und dynamischer<br />

Bedarfssimulation, Tools und Methoden<br />

zur Erkennung gefälschter oder manipulierter<br />

Bauteile, internationalem Beschaffungsmanagement<br />

und der Nachserienfertigung<br />

abgekündigter Bauelemente bis<br />

hin zu Komplettlösungen mit Engineering-,<br />

Rework- und Electronic Manufacturing-<br />

Services.<br />

Für den bei erstmaliger Teilnahme an einer<br />

Veranstaltung der COG Deutschland<br />

für bis zu zwei Personen pro Unternehmen<br />

kostenlosen Besuch der am 4. Dezember<br />

von 9 bis 17 Uhr geöffneten Fachausstellung<br />

und die Teilnahme an den<br />

Fachvorträgen ist aus Kapazitätsgründen<br />

eine Anmeldung beim COG-Sekretariat<br />

erforderlich. Ausführliche Veranstaltungsinformationen<br />

und das Anmeldeformular<br />

können über die E-Mail-Adresse<br />

info@cog-d.de, Stichwort „COG expo<br />

<strong>2013</strong>“, angefordert werden.<br />

der heute üblichen starren Zuordnung<br />

von Produktionsanlagen zu Produkten<br />

gibt es flexible Rekonfigurationsmöglichkeiten.<br />

Künftig werden also hochkomplexe<br />

Abläufe dezentral gesteuert,<br />

wodurch eine robuste und fehlertoleraten<br />

Fertigung entstehen soll, die mit einer<br />

hohen Individualisierung der Produkte<br />

bei einer sehr hohen Produktivität<br />

einhergeht. Henning Kagemann, Präsident<br />

der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften<br />

und Mitherausgeber<br />

des Abschlussberichtes des Arbeitskreises<br />

Industrie 4.0 „Umsetzungsempfehlungen<br />

für das Zukunftsprojekt Industrie<br />

4.0“ sieht Parallelen zur Entwicklung<br />

des Internets: „Industrie 4.0 ist also eine<br />

Art Web 2.0 für Produkte: Aus einer zentralen<br />

Produktionssteuerung wird ein<br />

dezentraler, sich selbst organisierender<br />

Prozess.“<br />

Aber der Weg dorthin ist mehr als<br />

steinig. So stehen der Umsetzung erhebliche<br />

technische Herausforderungen im<br />

Weg. Dazu gehört vor allem die Überwindung<br />

von Medien- und Datenbrüchen.<br />

Heute werden Informationen in<br />

verschiedenen Systemen verwaltet, die<br />

ihre Daten aber nicht ohne weiteres in<br />

ein anderes System übertragen können.<br />

Durch die Anbindung an das Internet ergeben<br />

sich automatisch Fragen nach der<br />

Sicherheit. Und darüber hinaus ist Industrie<br />

4.0 neben den technischen Herausforderungen<br />

auch mit weitreichen-<br />

14<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


IM FOKUS | INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

den organisatorischen Konsequenzen<br />

verbunden. Im Bericht des Arbeitskreises<br />

Industrie 4.0 werden Handlungsfelder<br />

aufgezeigt, deren Bearbeitung für<br />

den Erfolg von Industrie 4.0 elementar<br />

sind.<br />

Standardisierung<br />

Da sich die Vernetzung künftig über<br />

Firmengrenzen hinaus erstreckt, werden<br />

offene Standards als Basis dieser Interaktionen<br />

essentiell notwendig. Nur so können<br />

auch die erwähnten Medien- und<br />

Datenbrüche überwunden werden. Der<br />

Arbeitskreis hält darüber hinaus die Entwicklung<br />

einer Referenzarchitektur für<br />

unerlässlich, die nicht nur auf technischer<br />

Ebene eine Vereinheitlichung ermöglicht,<br />

sondern auch eine gemeinsame<br />

Sichtweise schafft. Denn eine der<br />

größten Herausforderungen besteht darin,<br />

die etablierten Weltbilder der unterschiedlichen<br />

Disziplinen wie Maschinenbau,<br />

Verfahrenstechnik, Automatisierungstechnik<br />

und Informatik unter<br />

einen Hut zu bringen.<br />

Ebenfalls zusammengeführt werden<br />

müssen neue Produktionsprozesse und<br />

geltendes Recht. Zum einen muss hier<br />

für die Betreiber Rechtssicherheit geschaffen<br />

werden, auf der anderen Seiten<br />

müssen Gesetze auch an entsprechende<br />

technische Innovationen angepasst werden.<br />

Aufgrund kurzer technischer Innovationszyklen<br />

und des disruptiven Charakters<br />

neuer Technologien besteht die<br />

Gefahr eines chronischen Vollzugsdefizits<br />

des geltenden Rechts. Zwar führt Industrie<br />

4.0 nicht zu völlig neuen Rechtsfragen,<br />

erhöht deren Komplexität aber<br />

enorm. Es es absehbar, dass sich vor allem<br />

bei Fragen nach dem Schutz von<br />

Unternehmensdaten, der Haftung, dem<br />

Umgang mit personenbezogenen Daten<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

und bei Handelsbeschränkungen Herausforderungen<br />

ergeben, die in der heutigen<br />

Gesetzgebung noch nicht zufriedenstellend<br />

gelöst sind.<br />

Eine Frage der Sicherheit<br />

Daraus ergibt sich die vermutlich<br />

schwerwiegendste Frage: Wie sicher ist<br />

Industrie 4.0? Diese Frage kann man in<br />

produktionstechnischen Anlagen in zwei<br />

Bereiche teilen: Die Sicherheit für Menschen<br />

und Umgebung (Betriebssicherheit,<br />

Safety) und der Schutz von Anlagen<br />

und Produkten vor dem Missbrauch und<br />

umbefugtem Zugriff (Angriffssicherheit,<br />

Security). Während Betriebssicherheit<br />

schon lange eine wichtige Rolle in der<br />

Produktion spielt, ist das Thema Angriffssicherheit<br />

erst seit einigen Jahren<br />

auf der Agenda - und bietet noch viele<br />

ungelöste Fragen. Zudem wirft eine<br />

hochgradig vernetzte Systemstruktur<br />

mit eine Vielzahl von beteiligten Menschen,<br />

IT-Systemen und Maschinen völlig<br />

neue Fragen auf. Die verschiedenen<br />

Systemkomponenten agieren zwar weitgehend<br />

autonom, gleichzeitig stehen sie<br />

in einem regen und oft zeitkritischen<br />

Daten- und Informationsaustausch.<br />

Da Sicherheit aber immer eine Eigenschaft<br />

des Gesamtsystems ist, ergeben<br />

sich durch die grundsätzliche Öffnung<br />

nach Außen gerade im Bezug auf die Angriffssicherheit<br />

neue Herausforderungen.<br />

Gleichzeitig muss bei zukünftigen Sicherheitsmaßnahmen<br />

beachtet werden,<br />

ob und wie sich Maßnahmen zur Angriffssicherheit<br />

auf die Betriebssicherheit<br />

auswirken und umgekehrt. So könnten<br />

beispielsweise kryptografische oder Authentifizierungsverfahren<br />

Einfluss auf<br />

zeitkritische Funktionen oder Ressourcenverfügbarkeit<br />

haben. Umgekehrt<br />

könnte eine bestimmte sicherheitskriti-<br />

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INDUSTRIEELEKTRONIK | IM FOKUS<br />

Laut einer Studie von Pierre Audoin Consultants im<br />

Auftrag der Freudenberg IT verfügen 15 Prozent der<br />

mittelständischen deutschen Fertigungsunternehmen<br />

bereits über dezentrale und selbststeuernde<br />

Produktionsprozesse.<br />

sche Funktion eines Teilsystems die Möglichkeiten<br />

für Cyber-Angriffe erhöhen.<br />

Problematisch ist dabei auch, dass Sicherheitslösungen<br />

sowohl für neue Maschinen<br />

und Fabriken als auch für bestehende<br />

Anlagen gelten müssen. Aufgrund<br />

der langen Anlagennutzungsdauer und<br />

daraus resultierend zum Teil sehr alten und<br />

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Anforderungen und Wünsche unserer Kunden eingehen<br />

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schwer zu vernetzenden Infrastrukturen<br />

stellt dies eine der größten Herausforderungen<br />

im Zusammenhang mit Industrie<br />

4.0 dar. Derzeit gibt es für diese Sicherheitsfragen<br />

keine standardisierte Plattform, mit<br />

der sich die Problematik lösen lässt.<br />

Bisher wurde Sicherheit gegen Angriffe<br />

von außen oft durch physische<br />

Maßnahmen nachträglich<br />

hinzugefügt.<br />

Das reicht in<br />

den aus Cyber<br />

Physical Systems<br />

bestehenden Produktionsanlagen<br />

nicht mehr aus.<br />

Der Arbeitskreis<br />

Industrie 4.0 fordert<br />

daher, Security<br />

by Design als<br />

Entwurfsprinzip<br />

zu etablieren. Alle<br />

Aspekte der Sicherheit<br />

sollen von<br />

Anfang an in die<br />

Entwicklung von<br />

Systemen mit einbezogen<br />

werden.<br />

Gleichermaßen<br />

werden IT-Sicherheitskonzepte,<br />

-architekturen<br />

und -<br />

standards gefordert,<br />

die für das<br />

Zusammenspiel<br />

der hochvernetzten, offenen und heterogenen<br />

Komponenten ein hohes Maß an<br />

Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit<br />

gewährleisten sollen. Gleichzeit<br />

ig ist ein Schutz der Daten und des geistigen<br />

Eigentums der Hersteller und Betreiber<br />

essentiell notwendig.<br />

Arbeit und Bildung<br />

Wenn über Industrie 4.0 gesprochen<br />

wird, steht immer die Technologie im<br />

Mittelpunkt. Mindestens genau so relevant<br />

ist aber die Frage, welche Folgen<br />

Industrie 4.0 für die Arbeit hat. Klar ist:<br />

Arbeit wird sich in neuen Produktionsumgebungen,<br />

die aus offenen, virtuell<br />

gestalteten Arbeitsplattformen bestehen<br />

und umfassende Mensch-Maschineund<br />

Mensch-System-Interaktionen beinhalten,<br />

deutlich verändern. Die Inhalte,<br />

Prozesse und Umgebungen von Arbeit<br />

werden sich deutlich ändern. Es ist zu<br />

erwarten, dass gerade in der Produktion<br />

einfache Tätigkeiten entfallen werden -<br />

und andererseits Arbeit generell komplexer<br />

und abstrakter wird. Das wirkt<br />

sich auch unmittelbar auf die Aus- und<br />

Weiterbildung aus. In Zukunft werden<br />

zum einen herkömmliche, stark arbeitsteilige<br />

Produktionsprozesse in eine veränderte<br />

Aufbau- und Ablauforganisation<br />

eingebettet und mit Entscheidungs-, Koordinierungs-,<br />

Kontroll- sowie begleitenden<br />

Dienstleistungsfunktionen angereichert<br />

werden. Zum anderen muss das<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


IM FOKUS | INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

Zusammenwirken virtueller und realer<br />

Maschinen organisiert und aufeinander<br />

abgestimmt werden. Auch das Zusammenwachsen<br />

von bisher getrennten Themenfeldern<br />

wie Informatik, Automatisierungs-<br />

oder Produktionstechnik wird<br />

zu einer Veränderung des<br />

Ausbildung und vermutlich<br />

auch zu völlig neuen Berufsfeldern<br />

führen.<br />

Noch Zukunftsmusik<br />

Auch wenn an manchen<br />

Stellen die Begeisterung für<br />

Industrie 4.0 groß ist, schreitet<br />

die Umsetzung bestenfalls<br />

schleppend voran. Man<br />

ist fast geneigt, Parallelen<br />

zur Elektromobilität ziehen<br />

zu wollen. Laut einer Umfrage<br />

von Pierre Audoin Consultants<br />

im Auftrag von<br />

Freundeberg IT verfügen 15<br />

Prozent der mittelständischen<br />

Fertigungsunternehmen<br />

in Deutschland heute<br />

über dezentral vernetzte,<br />

selbststeuernde Produktionsprozesse.<br />

Davon handelt<br />

es sich allerdings zu einem<br />

großen Teil um Automobilzulieferer<br />

mit mehr als 500<br />

Mitarbeitern. Immer knapp<br />

60 Prozent der befragten<br />

Unternehmen setzen IT-basierte<br />

Automatisierungslösungen<br />

ein.<br />

Laut einer Umfrage des<br />

VDE gehen allerdings 80<br />

Prozent der Unternehmen<br />

davon aus, dass Industrie 4.0<br />

nicht vor 2025 Realität wird.<br />

Die Gründe, die in der Studie<br />

genannt werden, überraschen<br />

wenig: mangelnde IT-<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

SEARAY<br />

Sicherheit, fehlende Normen und ein<br />

hoher Qualifizierungsbedarf sind die<br />

größten Hindernisse auf dem Weg zur<br />

vierten industriellen Revolution. Dass<br />

Industrie 4.0 kommen wird (und in Ansätzen<br />

heute schon da ist), steht außer<br />

• Hochpolige High-Speed-Steckverbinder<br />

• 1,27 mm oder 0,80 mm Pinfelder für<br />

flexible Belegungsoptionen<br />

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Signale (Bei Pinbelegung nach Samtec Empfehlung)<br />

• Rugged Edge Rate Kontaktsystem im<br />

Reißverschlussverfahren steckbar/lösbar<br />

• Lotdepots an Lötanschlüssen zur<br />

einfachen Verarbeitung<br />

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mit Führungen zum Blindstecken<br />

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niedrigen Stapelhöhen von 4,00 sowie<br />

4,50 oder 5,00 mm<br />

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Frage. Eine Revolution ist es dann sicher<br />

nicht mehr, sondern der Fortschritt, der<br />

sich aus technologischen Möglichkeiten<br />

und wirtschaftlichen Anforderungen<br />

zwangsläufig ergibt. ☐<br />

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HIGH DENSITY ARRAYS


INDUSTRIEELEKTRONIK | MESSEVORSCHAU<br />

Neues lernen, netzwerken, Wissen vertiefen: Impressionen von der Nepcon <strong>2013</strong>.<br />

KOMPLETTPAKET FÜR DIE ELEKTRONIK<br />

Ob Bauteile, Entwicklung, Fertigung oder Messtechnik: Auf knapp 70.000 qm bietet die Nepcon<br />

in Japan alles, was für Elektronik-Entwickler interessant ist. Ein Überblick über die Messe.<br />

TEXT: Michael Brunn, E&E FOTOS: Reed Exhibitions Japan<br />

www.eue24.net/PDF/EE913102<br />

Über 1.800 Aussteller, etwa<br />

83.000 Besucher und eine Ausstellungsfläche<br />

von fast 70.000 qm – das sind<br />

nicht die Daten der letzten Electronica,<br />

sondern die Prognosen für die Nepcon,<br />

die vom 15. bis 17. Januar in Tokio stattfindet.<br />

Bereits seit 1972 findet die Messe<br />

statt – und hat sich längst als die<br />

größte asiatische Messe für Elektronikdesign,<br />

-entwicklung und -fertigung<br />

etabliert. Unter dem Dach der Nepcon<br />

finden sich insgesamt sieben Veranstaltungen:<br />

▶ Internepcon Japan: Elektronikfertigung<br />

und SMT<br />

▶ Electrotest Japan: Test, Inspektion,<br />

Messen, Analysieren für Elektronikentwicklung<br />

und -fertigung<br />

▶ IC Packaging Technology Expo: Verpackung<br />

von ICs<br />

▶ ELE Expo: Elektronische Bauteile<br />

und Baugruppen<br />

▶ PWB Expo: Leiterplatten, Leiterplattenmaterialien,<br />

Fertigungs- und Ent-<br />

wicklungsdienstleistungen, Entwicklungstools<br />

▶ Material Japan: Material für elektronische<br />

Bauteile und Entwicklungstechnologien<br />

▶ MicroTech Japan: Mikro-Fertigung<br />

und Feinprozesse<br />

Einen besonderen Zuwachs bei der Internepcon<br />

vermeldet die Messe für 2014<br />

bei Ausstellern von Mounting-Lösungen.<br />

Getrieben wird diese Entwicklung durch<br />

die Erweiterung von Fertigungslinien bei<br />

den Fertigungs-Dienstleistern. Mit Fuji<br />

Machinery und Samsung konnte die Messe<br />

zwei führende Unternehmen in diesem<br />

Segment gewinnen. Auch die IC Packaging<br />

Technology Expo vermeldet einen deutlichen<br />

Aussteller-Zuwachs. Mit ASE, Shinkawa<br />

und Advantest werden auch hier<br />

prominente neue Aussteller vertreten sein.<br />

Darüber hinaus finden zwei weitere<br />

Messen parallel auf dem gleichen Ge-<br />

lände statt: Die Automotive World präsentiert<br />

unter anderem Automobil-<br />

Elektronik, Technologie für Elektround<br />

Hybrid-Fahrzeuge sowie Produkte<br />

und Dienstleistungen für die Fahrzeugvernetzung.<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

findet auch zum fünften Mal<br />

die CAR-ELE statt, die sich auf Komponenten,<br />

Embedded-Systeme, Material<br />

und Test-Equipment für Automobil-<br />

Elektronik spezialisiert hat. Hier werden<br />

in diesem Jahr fünf neue Bereiche<br />

geschaffen: Motorsteuergeräte-Fertigung<br />

und Test, Automotive Software-<br />

Entwicklung, EMV und Geräusch-Reduzierung,<br />

Thermal Management und<br />

Driver Assistance/Selbstfahrende Systeme.<br />

Auf der Lighting Japan wird von Fertigungstechnologien<br />

über Befestigungslösungen<br />

bis zu Lampendesigns alles rund<br />

um LED- und OLED-Beleuchtungen zu<br />

sehen sein.<br />

18<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


MESSEVORSCHAU | INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

kühlen schützen verbinden<br />

Designgehäuse<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Begleitend zur Messe wird ein umfangreiches<br />

Konferenzprogramm angeboten,<br />

das alle Themenbereiche umfasst.<br />

Internepcon Japan: Am 17. Januar<br />

findet von 11:00 bis 12:30 Uhr die Keynote-Session<br />

statt, in der es um den wachsenden<br />

Markt für Roboter in Medizintechnik<br />

und Healthcare geht. Weitere<br />

Sessions wird es unter anderem zu bleifreiem<br />

Löten, 2,5/3D-Packaging, Nano-<br />

Tinten und -Pasten, Packaging-Technologien<br />

für In-Vehicle-Elektronik, Leistungselektronik<br />

und LEDs sowie zum<br />

Fertigungs-Standort Taiwan geben.<br />

IP Packaging Technology Expo: Hier<br />

konnte Tetsuya Tsurumaru, Präsident<br />

und COO von Renesas, für die Keynote<br />

am 16. Januar von 10:30 bis 12:00 Uhr gewonnen<br />

werden. Zu den weiteren Konferenzthemen<br />

gehören unter anderem<br />

Trends in der Verpackungs-Technologie,<br />

3D-Packaging, Sensor-Packaging, Methoden<br />

für kleinere und dünnere Halbleiter,<br />

Diversifizierung bei Leistungshalbleitern<br />

und Halbleiter im Fahrzeug. Referenten<br />

von Rohm, Toshiba, Toyota Motor und<br />

weiteren Branchenführern haben ihre<br />

Teilnahme zugesagt.<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

PWB EXPO: Hier wird sich die Keynote<br />

am 15. Januar von 13:30 bis 15:00 Uhr<br />

mit den Möglichkeiten des 3D-Drucks<br />

beschäftigen. Weitere Konferenzthemen:<br />

Aktuelle Trends in FPC, Micro-Wiring-<br />

Technologie, Material für schnelle Übertragungen,<br />

aktuelle Entwicklungen bei<br />

wärmeleitenden Materialien, 3D-MID-<br />

Verpackungstechnologien und gedruckte<br />

Elektronik.<br />

Automotive World: Hier hält Soichiro<br />

Okudaira, Senior Managing Officer<br />

Toyota Motor, die Keynote über nachhaltige<br />

Mobilität (15. Januar, 10:30 bis<br />

12:30 Uhr). Referenten unter anderem<br />

von Bosch, Denso, General Motors, Hitachi,<br />

Honda, Mazda, Nissan und Toyota<br />

werden über Themen wie künftige Entwicklungen<br />

bei Hyrid-Fahrzeugen, Batterie-Entwicklung,<br />

ADAS und selbstfahrende<br />

Fahrzeuge sprechen.<br />

Die Messe findet vom 15. bis 17. Januar<br />

2014 im Messezentrum Tokio Big Sight<br />

stattfinden. Weitere Informationen, auch<br />

zu den Kongressen, gibt es unter www.<br />

nepconjapan.jp/en. ☐<br />

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Mehr erfahren Sie hier:<br />

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Fischer Elektronik GmbH & Co. KG<br />

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Steckverbinder


INDUSTRIEELEKTRONIK | EXPERTENBEITRAG<br />

Big Brother für Solarfelder<br />

Jährlich steigt die Anzahl der installierten Photovoltaik(PV)-Module um mehr als 15 Prozent.<br />

Die Schädigung einzelner Solarmodule kann die Leistung der ganzen Anlage erheblich negativ<br />

beeinflussen. Daher suchen die Betreiber der PV-Anlagen eine effektive Technologie, um die<br />

Effizienz der Module zu prüfen. Die manuelle Überprüfung wird immer mehr durch<br />

Infrarot(IR)-Messtechnik ersetzt.<br />

TEXT: Dipl.-Ing. Manfred Pfadt, Micro-Epsilon FOTOS: Micro-Epsilon<br />

www.eue24.net/PDF/EE913103<br />

Eine IR-Wärmebildkamera prüft berührungslos und hochauflösend.<br />

Eine ultra leichte Ausführung TIM LightWeight kann<br />

sogar auf einem Multicopter befestigt werden, um große und<br />

schwer zugänglich Anlagen schnell zu analysieren. Die Luft-Thermografie<br />

ist nicht nur technisch sicher, sondern bringt wirtschaftliche<br />

Vorteile im ganzen Lebenszyklus des PV-Moduls.<br />

Ein PV-Modul wandelt das Sonnenlicht in elektrische Energie<br />

um. Die Solarmodule bestehen aus siliziumbasierten Zellen.<br />

Sie sind auf einen Aluminiumrahmen montiert und wer-<br />

den mit einer Glasplatte abgedeckt. Die Effizienz der Solaranlage<br />

hängt von ihrer Fläche, aber auch von der Intensität und<br />

dem Einfallswinkel der Sonnenstrahlung ab. Demzufolge,<br />

hängt der Wirkungsgrad der Anlage von der geografischen<br />

Lage, dem Wetter und der jeweiligen Tageszeit ab. Durch die<br />

staatliche Förderung in Deutschland hat die Photovoltaik in<br />

den letzten Jahren einen wirtschaftlichen Boom erfahren. Mit<br />

der wachsenden Verbreitung der PV-Anlagen steigt auch die<br />

Notwendigkeit der effizienten Überprüfung ihrer Leistungsfähigkeit<br />

für eine sichere und kostengünstige Energieversorgung.<br />

20<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


EXPERTENBEITRAG | INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

Die Fragen nach der erfolgreichen Neu-Installation, Witterungsbeständigkeit<br />

der Module, entstandenen Schäden nach<br />

Umwettern bis hin zu Gewährleistungsansprüchen sollen zuverlässig<br />

beantwortet werden. Es ist bekannt, dass Zellbruch,<br />

kurzgeschlossene Zellen, überbrückter Teilstrang im Modul,<br />

lokaler Kurzschluss und fehlerhafte Lötungen erkennbare<br />

Temperaturunterschiede in der Solarzelle hervorrufen. Daher<br />

können mit einer Thermografie-basierten Wärmebildkamera<br />

elektrische und mechanische Fehler lokalisiertund installations-<br />

und verarbeitungsbedingte Defekte erfasst werden.<br />

Thermografie-Messprinzip<br />

Das Prinzip der Thermografie ist einfach: Jeder Körper mit<br />

einer Temperatur über dem absoluten Nullpunkt (–273 °C)<br />

sendet elektromagnetische Strahlung proportional zu seiner<br />

Eigentemperatur aus. Infrarotstrahlung ist ein Teil dieser<br />

Strahlung und kann zur Temperaturmessung verwendet werden.<br />

Allerdings erfasst die Wärmebildkamera die Wärmeleitung<br />

direkt auf der Glasoberfläche, d. h. die Wärmeleitung der<br />

Zelle wird nur indirekt ermittelt. Die Strahlung wird mit einer<br />

Linse (Eingangsoptik der Wärmebildkamera) erfasst und auf<br />

ein Detektorelement fokussiert, welches ein der Strahlung proportionales<br />

elektrisches Signal erzeugt. Das Signal wird verstärkt,<br />

digital überarbeitet und in eine der Objekttemperatur<br />

proportionale Ausgabegröße umgesetzt. Der Messwert kann<br />

auf einem Display angezeigt oder als analoges Signal für die<br />

Prozesssteuerung ausgegeben werden. Die Prüfung mit einer<br />

Infrarot-Kamera erfolgt berührungslos, zerstörungsfrei und<br />

aus sicherer Distanz.<br />

Typische Modulfehler<br />

Die typischen Fehler in einem PV-Modul sind: Produktionsfehler,<br />

Beschädigungen, temporäre Abschattungen, fehlerhafte<br />

Bypass-Dioden oder Anschlüsse. Sie können die Effizienz der<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

21


INDUSTRIEELEKTRONIK | EXPERTENBEITRAG<br />

Machen Sie Ihre<br />

Geräte fit für die<br />

Zeitsynchronisation<br />

mit IEEE 1588/PTP<br />

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Das ultra-leichte<br />

Wärmebildkamerasystem<br />

ThermoImager TIM<br />

LightWeight wiegt nur 350 g<br />

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<br />

<br />

<br />

gesamten Solaranlage deutlich senken.<br />

Kleine Zellbrüche, Mikrorisse und Unterbrechungen<br />

der Metallisierung dagegen,<br />

haben, laut einer Untersuchung von ZAE<br />

Bayern, keinen Einfluss auf die Modul-<br />

Leistung. Die typischen Modulfehler, ihre<br />

Erscheinung auf dem Wärmebild und die<br />

möglichen Ursachen der Fehler sind in<br />

Tabelle 1 zusammengefasst.<br />

Der Einsatz der Wärmebildkameras<br />

bei der Wartung von PV-Anlagen hat einige<br />

Einschränkungen und Voraussetzungen.<br />

Ausgehend aus dem physikalischen<br />

Messprinzip ist die Intensität der<br />

emittierten Strahlung entscheidend für<br />

die erfolgreiche Messung. Da die Messung<br />

draußen stattfindet, müssen bestimmte<br />

Wetterbedingungen erfüllt sein:<br />

Die Strahlungsintensität der Sonne muss<br />

groß genug sein – mindestens 500 W/m2.<br />

Wolken vermindern die Einstrahlung.<br />

Daher kann man bei Bewölkung nur Kameras<br />

mit einer ausreichenden Empfindlichkeit<br />

(≥80 mK) einsetzen. Um<br />

Reflexionen im Glas zu vermeiden, ist<br />

die richtige Positionierung der Kamera<br />

wichtig: Es ist empfehlenswert, die Wärmebildkamera<br />

in einem Betrachtungswinkel<br />

von 5 bis 60° einzusetzen und<br />

nicht rechtwinklig (Betrachtungswinkel<br />

= 0°).<br />

Eine geeignete IR-Kamera ist mit einem<br />

ungekühlten Mikrobolometer-Detektor<br />

ausgestattet, der im Wellenbereich<br />

8 bis 14 μm arbeitet. Einen maximalen<br />

thermischen Kontrast erhält man auch<br />

bei möglichst geringer Außentemperatur.<br />

Der stark reflektierende Aluminiumrahmen<br />

der Solarmodule wirft die Wärmestrahlung<br />

des Himmels zurück. Dies muss<br />

mit Software ausgeblendet werden können.<br />

Um aussagekräftige Ergebnisse zu<br />

erhalten, ist darauf zu achten, dass der<br />

Abstand zwischen der IR-Kamera und<br />

dem PV-Modul jederzeit innerhalb einer<br />

gewissen Bandbreite liegt. Zudem setzt<br />

die Fehleranalyse fundierte Kenntnisse<br />

der Solartechnik voraus.<br />

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www.omicron-lab.com/ticro<br />

ERSCHEINUNG IM WÄRMEBILD FEHLERART MÖGLICHE URSACHE<br />

Ein Bereich der Zelle erscheint wärmer Zellbruch Mechanische Einwirkung<br />

Punktförmige Erwärmung<br />

Artefakt<br />

Zellriss<br />

Abschattung (Verschmutzung)<br />

Produktionsfehler<br />

Einzelne heiße Zellen k. A.<br />

Abschattung<br />

Defekte Zelle<br />

Einige Zeile erscheinen heißer als die anderen Defekt der Bypass-Diode, interner Kurzschluss Kurzschluss im Zellenstrang<br />

Smart Measurement Solutions<br />

„Patchwork”-Muster<br />

Modul im Kurzschluss<br />

Defekt aller Bypass-Dioden; Falsch<br />

angeschlossen<br />

Tabelle 1: Typische Modulfehler (Quelle: ZAE Bayern e.V. „Überprüfung der Qualität von<br />

Photovoltaik-Modulen mittels Infrarot-Aufnahmen“, 2007 )<br />

22<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


EXPERTENBEITRAG | INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

Das mit der Infrarotkamera<br />

aufgenommen Bild zeigt<br />

erkennbare Modulfehler.<br />

Wartung aus der Luft<br />

Für die vorbeugende Wartung von<br />

großen Photovoltaikfeldern, Anlagen in<br />

schwer zugänglichen Stellen (z. B. auf den<br />

Dächern) und für besonders schnelle<br />

Analyse eignet sich die Thermografie mit<br />

Multicoptern. Die Voraussetzung für den<br />

Einsatz einer IR-Kamera im Flugbetrieb<br />

sind zum einen geringes Gewicht, zum<br />

anderen eine autarke Steuerung. Und<br />

nicht zuletzt eine ausreichende Auflösung<br />

der Kamera, um qualitativ hochwertige<br />

IR-Aufnahmen realisieren zu können.<br />

Speziell für die Fluganwendungen entwickelte<br />

der deutsche Sensorik-Spezialist<br />

Micro-Epsilon die leichte IR-Kamera<br />

ThermoImager TIM LightWeight mit einem<br />

Gesamtgewicht von 350 Gramm. Die<br />

Aufnahme eines IR-Videos lässt sich unmittelbar<br />

über einen Knopf am Kameragehäuse<br />

oder per Fernsteuerung starten;<br />

die Aufnahme erfolgt auf eine MicroSD-<br />

Speicherkarte (bis zu 32 GByte). TIM<br />

LightWeight verfügt zusätzlich über einen<br />

simultane 20-Hz-Videosignal-Generierung<br />

parallel zu 35 Hz radiometrischer<br />

Remote-Aufnahme. Somit kann man Live-<br />

Videoübertragung (Inline-Analyse) sowie<br />

nachträgliche Offline-Analyse durchführen.<br />

Die Datenübertragung erfolgt über<br />

eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle. Die<br />

verwendete hochauflösende Infrarotkamera<br />

weist eine optische Auflösung von<br />

382 x 288 Pixel mit 80 kHz, die thermische<br />

Auflösung beträgt bis zu 40 mK. Das<br />

geringe Gewicht verlängert die Flugzeit<br />

um fünf bis sieben Minuten im Vergleich<br />

zu den handelsüblichen Kameras. Die<br />

spezielle auf die Wartungsaufgaben abge-<br />

stimmte Software TIM Connect ermöglicht<br />

die Offline-Analyse der radiometrischen<br />

Videos nach dem Flug.<br />

Zusammenfassung<br />

Wartung von Solaranlagen mit den<br />

auf den Multicoptern befestigten Wärmebildkameras<br />

ist, technologisch betrachtet,<br />

eine zuverlässige Technik, um<br />

fehlerhafte Module zu erfassen. Große<br />

Anlagen lassen sich somit schnell und<br />

effizient analysieren. Die rechtzeitige<br />

Defekterkennung optimiert die Wirtschaftlichkeite<br />

der Anlage einerseits bei<br />

der Neuinstallationen (Gewährleistungsansprüche).<br />

Anderseits können die Betriebsausfälle<br />

der Anlage und die damit<br />

verbundene Kosten wirksam vermieden<br />

werden. ☐<br />

> MORE@CLICK EE913103


INDUSTRIEELEKTRONIK | MESSEVORSCHAU<br />

MESSEVORSCHAU<br />

SPS IPC DRIVES<br />

Ausgewählte Aussteller schildern, warum sich der Besuch bei ihnen am Stand lohnt.<br />

Halle 8, Stand 411<br />

Embedded-Systeme & Kaffee<br />

„Garz & Fricke freut sich auf Ihren Besuch auf dem Messestand in der Halle 8.<br />

Bei einer Tasse Kaffee erfahren Sie mehr über Neuheiten im Bereich der<br />

Embedded-Systeme und ihren vielfältigen Anwendungsgebieten. Unsere<br />

Messeschwerpunkte in diesem Jahr: das neue HMI-Mitglied Santaro mit iMX6-<br />

Prozessor, Displaydiagonalen 12,1, 15 und 21,5 Zoll, modernes Design der<br />

Senso-Glass-Serie, Branchenlösungen, Android und noch viele weitere<br />

Highlights. Vom Single-Board-Computer bis zu Komplettlösungen inklusive<br />

Display, Touch und Gehäuse – ein Besuch bei uns am Stand lohnt sich.“<br />

> MORE@CLICK EE913104<br />

3D-Druck<br />

mit neuester Lasersinter-Technik<br />

Sofort Online<br />

kalkulieren und bestellen<br />

Ab sofort stellen wir alle<br />

3D-Modelle im Hi-Tech<br />

Lasersinterverfahren her.<br />

Die Vorteile:<br />

- Höhere Präzision<br />

- Glattere Oberflächen<br />

- Feinere Strukturen<br />

- Komplexe Modelle sind<br />

realisierbar<br />

- Flexibel bei Wandstärken<br />

von nur 0,4 mm - 2 mm<br />

Halle 1, Stand 328<br />

Effizienz für Industrieautomatisierung<br />

Besucher können sich auf dem Infineon-Stand über die<br />

neuesten Energieeffizienz-Lösungen im Bereich Industrieautomatisierung<br />

informieren. Ein Fokus liegt dabei auf der<br />

neuen XMC1000-MCU-Familie. Die Serie verschafft<br />

Anwendern von 8-Bit-Lösungen eine neue Möglichkeit, um<br />

auf 32-Bit-Leistung aufzurüsten, ohne bei Preis oder<br />

Benutzerfreundlichkeit Kompromisse schließen zu müssen.<br />

Typische Ziel-Anwendungen sind effiziente Motorsteuerungen<br />

und -antriebe, LED-Beleuchtungen, digitale Stromrichter,<br />

intelligente Sensoren, Touch-Control-Systeme oder LED-<br />

Anzeigen. Ein weiterer Schwerpunkt auf dem Infineon-Stand<br />

sind neueste Leistungshalbleiter- und -module für mehr<br />

Effizienz in unterschiedlichsten Antriebs- und Automatisierungs-Anwendungen.<br />

> MORE@CLICK EE913105<br />

www.beta-prototypes.com<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


MESSEVORSCHAU | INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

Halle 7, Stand 306<br />

Diverse PC-Familien und eine Demo<br />

Ein Boxenstopp bei Kontron lohnt sich, so Ingrid Einsiedler,<br />

Marketing Managerin Automation bei Kontron: „Zum einen<br />

bieten wir den wohl besten Kaffee der Messe. Zum anderen<br />

stellen wir drei neue Box-PC-Familien vor. Sie sind<br />

maßgeschneidert für Automatisierungsaufgaben und<br />

bedarfsgerecht skalierbar. Skalierbar sind auch unsere<br />

Panel-PC-Familien, die zur Messe sogar um eine Monitor-<br />

Familie erweitert wird. Eine Demo zu CompactPCI-Serialbasierten<br />

Vision-Systemen sowie Computer-on-Modules<br />

mit Intels neuer Silvermont-Mikroarchitektur runden unsere<br />

Neuvorstellungen ab.“<br />

<br />

Kabelkonfektion&<br />

Electronic Distribution<br />

Halle 9, Stand 231<br />

Trends für die Fabrikautomation<br />

Neben der Feldbusintegration steigt in der Fabrikautomation<br />

der Bedarf an umfassenden Sicherheitslösungen<br />

(Cyber Security), und der Einsatz von Drahtloslösungen<br />

gewinnt an Bedeutung. Moxa deckt mit seinem Produktportfolio<br />

sämtliche Trends in der Fabrikautomation ab und<br />

sorgt insbesondere mit seinen neuen Ethernet/IP-<br />

Gateways und -Switches für optimale Feldbusintegration<br />

und verbesserte Visualisierung in SPS-Netzwerken. Über<br />

all das kann man sich am Moxa-Stand bei einer exzellenten<br />

Tasse Kaffee informieren.<br />

>MORE@CLICK EE913107<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

Halle 7, Stand 381<br />

Softwaredesignter Controller<br />

Auf der Messe ist am National-Instruments-<br />

Stand eines der Highlights die neueste<br />

Erweiterung der Compact-RIO-Plattform: NI cRIO-<br />

9068 ist ein softwaredesignter Controller, der<br />

auf der NI-Labview-RIO-Architektur, d. h.<br />

rekonfigurierbare I/O, basiert und den Anwender<br />

bei der Bewältigung anspruchsvoller Embedded-<br />

Steuer-, -Regel- und -Überwachungsaufgaben<br />

jeglicher Art unterstützt, ohne dass dieser bei<br />

der Entwicklung unnötig Zeit oder Kosten<br />

investieren muss<br />

> MORE@CLICK EE913108


INDUSTRIEELEKTRONIK | MESSEVORSCHAU<br />

Halle 9, Stand 310<br />

Integrated Engineering im Fokus<br />

Im Mittelpunkt des Messeauftritts von Phoenix<br />

Contact stehen Lösungen und Technologien für<br />

das Integrated Engineering sowie für die<br />

Energieeffizienz. Hier zeigt der Elektronik-<br />

Spezialist anhand einer Roboter-Applikation, wie<br />

Ressourcen in der Produktion effizient genutzt<br />

werden können. Als Partner bei zahlreichen<br />

Aufgabenstellungen präsentiert Phoenix Contact<br />

außerdem ein breites Spektrum an Steckverbindern<br />

und Leiterplattenklemmen für ganz<br />

unterschiedliche Applikationen in Industrie und<br />

Infrastruktur.<br />

> MORE@CLICK EE91309<br />

Halle 1, Stand 161<br />

Software für aktives 3D-Design<br />

In diesem Jahr steht bei RS Components eine<br />

Weltneuheit im Vordergrund des Messeauftritts:<br />

Designspark Mechanical. Die Software ermöglicht<br />

die schnelle Erstellung von Konstruktionszeichnungen<br />

für konzeptionelle Produktentwürfe und<br />

entfernt klassische „Engpässe“ durch die<br />

Abhängigkeit von CAD-Abteilungen. Änderungen<br />

können in den Sekunden durchgeführt werden.<br />

„Ziehen“-, „Schieben“-, „Füllen“- und „Kombinieren“-Werkzeuge<br />

ermöglichen aktives 3D-Design.<br />

> MORE@CLICK EE913110<br />

Halle, Stand 180<br />

Filter, Taster & Eingabesysteme<br />

Schurter informiert Besucher an seinem Stand<br />

über Produkte wie KEA & KFA (Kombielemente<br />

mit oder ohne Netzfilter, neu standardmäßig auch<br />

mit V-Lock kompatibel, ideal für Einsatzgebiete in<br />

Bewegung), FMCC SOL (Hochleistungsfilter in<br />

zahlreichen Ausführungen, geeignet für<br />

leistungsstarke Wechselrichter) und MSM CS<br />

(Metalltaster mit Keramikoberfläche: widerstandsfähig,<br />

leicht zu reinigen und dank variabler<br />

Beschriftung vielseitig einsetzbar). Ebenso<br />

ausgestellt sind die PCI (Projected Capacitive<br />

Input Systems) genannten projiziert-kapazitiven<br />

Eingabesysteme hinter Glas mit Multi-Touch-<br />

Technologie sowie die SMD-Sicherung UMT-H mit<br />

hohe Ausschaltvermögen.<br />

> MORE@CLICK EE913111<br />

Kühlung maßgeschneidert<br />

•Extrudierte, Druckguss- und Flüssigkeitskühlkörper<br />

•Riesige Profilauswahl, mit und ohne Clipbefestigung<br />

•Komplette CNC-Bearbeitung und Oberflächenveredelung<br />

•Thermische Simulationen und individuelles Kühlkörperdesign<br />

Contrinex GmbH – CTX Thermal Solutions · Lötscher Weg 104 · D-41334 Nettetal · Tel: +49 2153 73 74 0 · Fax: +49 2153 73 74 75 · www.ctx.eu · info@ctx.eu


MESSEVORSCHAU | INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

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Halle 6, Stand 136<br />

Lösungen für Industrie 4.0<br />

„Als führende Messe für industrielle Automatisierung<br />

ist die SPS IPC Drives die ideale<br />

Plattform, um uns mit unseren Kunden und<br />

Partnern auszutauschen“, so Elizabete de<br />

Freitas, EMEA Marketing Manager Industrial<br />

Solutions bei Texas Instruments. „Unsere<br />

Schwerpunkte liegen dieses Jahr auf den Bereichen<br />

neue CPU für Steuerungen, modulare und<br />

integrierte Antriebstechnik sowie Industrielle<br />

Kommunikation für Industrie 4.0. An unserem<br />

Stand können Besucher dazu innovative Demos<br />

mit neuen TI-Lösungen live im Einsatz sehen.“<br />

> MORE@CLICK EE913112<br />

Halle 10, Stand 410<br />

Neues aus der Verbindungstechnik<br />

Würth Elektronik stellt auf der Messe seinen<br />

neuen Produktkatalog für Steckverbinder vor.<br />

Der Katalog, der zur Messe erscheint, zeigt<br />

Steckverbinderneuheiten in den Bereichen Wireto-Board,<br />

Board-to-Board, I/O, ZIF/FFC und<br />

Terminal Blocks. Darüber hinaus präsentiert das<br />

Unternehmen sein Programm an Schaltern &<br />

Tastern, Verbindungstechnik, Stromversorgungselementen<br />

in Einpresstechnik sowie<br />

passiven und optoelektronischen Bauelementen.<br />

> MORE@CLICK EE913113<br />

Halle 8, Stand 120<br />

Relais für 30 Ampere<br />

Finder stellt an seinem Stand die elektronischen<br />

Halbleiterrelais der Serie 77.31 für 30 A<br />

aus, mit denen das Unternehmen sein<br />

Lieferprogramm an Solid-State-Relais erweitert.<br />

Insgesamt stehen dem Anwender nun acht<br />

neue elektronische Relais mit metallischen,<br />

isoliert angeordneten Kühlkörpern zur<br />

Verfügung. Alle Versionen der Serie gibt es mit<br />

Eingangsspannungen für 24 VDC oder 230 VAC.<br />

Jedes Gerät hat zur Statusanzeige eine grüne<br />

LED. Die Geräte mit einer Baubreite von<br />

22,5 mm sind direkt zum Aufschnappen auf<br />

Tragschiene DIN EN 60715 TH35 geeignet.<br />

> MORE@CLICK EE913114<br />

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Flash Memories<br />

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E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


INDUSTRIEELEKTRONIK | MESSEVORSCHAU<br />

Halle 8, Stand 406<br />

HMI im Designerlook<br />

CRE Rösler Electronic stellt auf der Messe die<br />

Mensch-Maschine-Schnittstelle im Designer-<br />

Look, die I-Line Advanced, erstmals dem<br />

breiten Publikum vor. Der Edelstahl-Panel-PC<br />

ist ein 21,5-Zoll-Industrie-Panel-PC im Hochoder<br />

Querformat, der in seiner Bauweise,<br />

Leistungsstärke und Robustheit eine ideale<br />

Alternative für herkömmliche Industrie-Panel-<br />

PCs ist. Durch die Kombination von verschiedenen<br />

Betriebssystemen und Speichermedien<br />

kann das System optimal an individuelle<br />

Kundenbedürfnisse angepasst werden. Die<br />

Multitouch–Ganzglasoberfläche ist hygienegerecht,<br />

absatzfrei und auch mit Handschuhen<br />

bedienbar.<br />

> MORE@CLICK EE913115<br />

Halle 10, Stand 406<br />

Zweireihige Steckverbinder<br />

Seine COM-Express-Steckverbinderserie<br />

Colibri für 5 mm Leiterplattenabstand<br />

präsentiert ept den Besuchern am Stand.<br />

Das zweireihige Steckverbinder-System,<br />

bestehend aus Plug und Receptacle, hat ein<br />

Rastermaß von 0,5 mm und wird per SMT-<br />

Technik verarbeitet, also direkt auf<br />

Leiterplatten verlötet. Die einzelnen Colibri-<br />

Steckverbinder sind mit 220 Pins bestückt.<br />

Bei der 440-poligen Version werden zwei<br />

220-polige Colibri-Steckverbinder durch<br />

einen Bestückrahmen zusammengehalten.<br />

> MORE@CLICK EE913116<br />

Halle 11, Stand 511<br />

Übungsplätze zum Simulieren<br />

„Simulation zum Anfassen“ bietet das auf numerische<br />

Berechnungen spezialisierte Systemhaus<br />

Cadfem auf der Messe. An drei Übungsplätzen<br />

können interessierte Messebesucher unter<br />

Anleitung erste praktische Erfahrungen mit der<br />

Ansys-Software bei numerischen Berechnungen im<br />

Bereich der Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />

sammeln. An den Übungsplätzen werden vier<br />

Anwendungsfelder berücksichtigt: die Vibration<br />

elektrischer Maschinen, Kühlung leistungselektronischer<br />

Komponenten, Effizienz rotierender elektrischer<br />

Maschinen und EMV leistungselektronischer<br />

Komponenten.<br />

> MORE@CLICK EE913116<br />

Halle 7A, Stand 636<br />

Ausgelegt für raue Umgebungen<br />

Bei Rauscher am Stand gibt es die lüfterlosen Industrie-Computer<br />

Matrox 4Sight GPm zu sehen, die ausgelegt sind für raue Umgebungen.<br />

Vier GigE Ports mit PoE und weitere vier SuperSpeed USB3 Ports<br />

erlauben den Anschluss aller Industriekameras auf Basis von GigE<br />

Vision und USB3 Vision. Für kostengünstige Rechenleistung, die auch<br />

für Mehr-Kamera-Anwendungen ausreicht, sorgen Intel-Core-CPUs<br />

vom Celeron 1047UE bis hin zum Core i7. Zusätzliche Standard-<br />

Anschlüsse sind je zwei zusätzliche GigE und USB 2.0 Ports sowie<br />

zwei DVI-Ausgänge.<br />

> MORE@CLICK EE913117<br />

28<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


VON DER LEINE GELASSEN<br />

Während sich bei der Datenübertragung drahtlose Verfahren längst etabliert haben, liegt die<br />

Stromversorgung überwiegend immer noch an der Leine. Inzwischen gibt es aber zahlreiche<br />

Ansätze, das zu ändern.<br />

TEXT: Roland R. Ackermann, freier Autor für E&E FOTO: Tilo<br />

www.eue24.net/PDF/EE913201<br />

Die ursprünglich vor allem als bequeme Lademöglichkeit<br />

für tragbare Elektronikgeräte wie Handys und Laptops entwickelte<br />

induktive kontaktlose Energieübertragung ist mittlerweile<br />

im Begriff, ihre Einsatzgebiete beträchtlich auszuweiten.<br />

Die Entwickler beschäftigen sich aktiv mit der drahtlosen Energieversorgung<br />

im industriellen Bereich, im Kraftfahrzeug,<br />

bei kleineren Haushaltsgeräten sowie in der Medizintechnik.<br />

Zum Aufladen wird das Gerät auf die vorgesehene Fläche<br />

gelegt – das genügt. Das eingängigste Ziel ist der Wegfall von<br />

Kabeln und Steckern, ähnlich wie bei der Internet-Connectivity,<br />

als vor einigen Jahren die Ethernet-KabelvonWLAN und<br />

Wi-Fi verdrängt wurden.Doch sind die sich ergebenden Vorteile<br />

beim Material- und Stromverbrauch, bei den Kosten sowie<br />

bei der Umweltbelastung mindestens ebenso erstrebens-<br />

wert. Die Entwicklungen sind auf einem durchaus erfolgversprechenden<br />

Weg; die bisherigen Machbarkeitsstudien werden<br />

zunehmend von marktreifen Produkten abgelöst.Unlängst<br />

brachte beispielsweise TE Connectivity mit „Ariso“ ein Verbindungssystem<br />

für den Einsatz in der Industrie oder im Auto<br />

heraus, das sowohl Daten als auch elektrische Energie kontaktlos<br />

übertragen kann.<br />

Massenmarkt Mobilgeräte<br />

Die Dringlichkeit sowie die hohe Attraktivitätdieser Bestrebungen<br />

wirdauch im Zusammenhang mit der Tatsache<br />

deutlich, dass bis 2016 mehr als zehn Milliarden vernetzte Mobilgeräte<br />

erwartet werden - jedes mit einer Batterie ausgestattet,<br />

die regelmäßig aufgeladen werden muss. Bislang wird zu<br />

30 E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


TRENDREPORT | STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />

jedem Smartphone oder Laptop ein Ladegerät mitgeliefert, das<br />

bis 40 Prozent der Materialkosten beansprucht sowie häufig<br />

auch am Netz bleibt, wenn es gar nicht notwendig ist. Außerdem<br />

werden jährlich fast zwei Milliarden Mobilgeräte als Ersatz<br />

für veraltete Modelle verkauft, und die inkompatiblen Ladegeräte<br />

werden weggeworfen.<br />

Zukunftsforscher gehen davon aus, dass in einigen Jahren<br />

jedes Haus in jedem Zimmer ein oder mehrere kontaktlose<br />

Lade-“Stationen“ haben wird. Sie werden zur Versorgung derunterschiedlichsten<br />

Geräte mit Leistungspegeln zwischen ein<br />

paar wenigen Watt bis zu mehreren Kilowatt dienen. Je nach<br />

Notwendigkeit werden mehrere Protokolle unterstützt, und in<br />

einigen Fällen wird die Energie über eine Entfernung von einem<br />

Meter oder mehr „gebeamt“. Folglich rechnen die Experten<br />

mit dem jährlichen Verkauf von Hunderten von Millionen<br />

kontaktlosen Ladegeräten, die ein paar Jahre später die heutigen<br />

externen AC/DC-Stromversorgungen und Ladegeräte<br />

überwiegend ersetzen werden.<br />

DIN Rail Power like you’ve never seen before<br />

Die neue DIN Rail-Serie DRB überzeugt mit einer beeindruckenden<br />

Leistungsdichte.<br />

Die extrem schmale Bauform ist ideal für den Einsatz in allen<br />

industriellen Bereichen, in denen viel Leistung auf wenig Platz<br />

untergebracht werden muss.<br />

• Hoher Wirkungsgrad – ErP-konform<br />

• Sehr niedrige Leerlaueistung<br />

• Kleinste Bauform<br />

• Ausgangsspannungen 5, 12-15, 24, 48Vdc<br />

Besuchen Sie uns<br />

26. – 28.11.<strong>2013</strong> Nürnberg<br />

Halle 4 Stand 4-281<br />

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E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

31


Passt perfekt!<br />

SPS/IPC/<br />

Drives<br />

Halle 3.666<br />

STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK | TRENDREPORT<br />

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Licht, Mikrowelle oder Induktion<br />

Die kontaktlose Energieübertragung<br />

erfolgt auf unterschiedliche Weise: bei<br />

größeren Distanzen elektromagnetisch<br />

im GHz- oder THz-Bereich, also über<br />

Licht oder Mikrowellen, während man<br />

im Nahfeld meist auf Induktionsverfahren<br />

mit induktiver oder magnetisch-resonanter<br />

Kopplung zurückgreift. Dabei<br />

finden entweder LC-Resonanzkreise<br />

oder Spulen hoher Güte Verwendung.<br />

Grundsätzlich beruht das Prinzip der<br />

kontaktlosen Energieübertragung auf einem<br />

klassischen Transformator mit<br />

schlechter magnetischer Kopplung und<br />

einer örtlichen Trennung des Primärund<br />

Sekundärkreises.<br />

Wie meist im Anfangsstadium neuer<br />

Technologien, konnten sich die Anbieter<br />

noch nicht auf einen gemeinsamen Standard<br />

einigen. Zur Überbrückung des Dilemmas<br />

behilft man sich zunächst mit<br />

einer Zwischenlösung: Während die Lösungen<br />

der ersten Generation in ihrer<br />

Kapazität sehr beschränkt waren und<br />

nur mit einem einzigen von zahlreichen<br />

vorhandenen kontaktlosen Ladestandards<br />

arbeiten konnten, geht der aktuelle<br />

Trend in Richtung Multiprotokoll-Geräte,<br />

die mit zwei oder mehr Protokollen<br />

zurechtkommen.<br />

Standards zusammenführen<br />

Auf dem Markt befinden sich bereits<br />

Bausteine (beispielsweise von IDT), die<br />

sowohl mit den Normen vom WPC<br />

(Wireless Power Consortium) mit ihrem<br />

Qi-Standard in der aktuellen Version 1.1<br />

als auch denen von der PMA (Power<br />

Matters Alliance) mit Power 2.0 kompatibel<br />

sind und eine Brücke zwischen diesen<br />

konkurrierenden Übertragungsstandards<br />

bilden. Außerdem hat zum Beispiel<br />

Texas Instruments Pläne zur Entwicklung<br />

von ICs bekanntgegeben, die<br />

mit den existierenden sowie den künftigen<br />

Versionen des Qi-Standards umgehen<br />

können. Und es sollen noch in diesem<br />

Jahr Produkte auf den Markt gebracht<br />

werden, die sowohl die Qi- als<br />

auch die kontaktlose Lade-Spezifikation<br />

der PMA unterstützen. Dazu gesellt sich<br />

die Magnetresonanz-Spezifikation<br />

A4WP (Alliance for Wireless Power) als<br />

weitere Alternative.<br />

In dem erwähnten IDT-Baustein<br />

sind ein hoch effizienter synchroner<br />

Vollbrückengleichrichter, ein hoch effizienter<br />

synchroner Abwärtswandler sowie<br />

Steuerschaltungen integriert. Sie<br />

empfangen drahtlos ein AC-Stromversorgungssignal<br />

und wandeln es in eine<br />

geregelte 5-V-Ausgangsspannung um.<br />

Die Umschaltung zwischen WPC- und<br />

PMA-Protokollen sowie die Verhandlung<br />

des Energieaustausches erfolgt automatisch<br />

ohne Eingriff des Users. Das<br />

vereinfacht die Systemarchitektur und<br />

gewährleistet nahtlosen Betrieb während<br />

des alltäglichen Einsatzes.<br />

Um Befürchtungen zuvorzukommen,<br />

dass die Umgebung oder gar Menschen<br />

durch die Strahlung und die Frequenzen<br />

beeinflusst oder gar geschädigt werden,<br />

haben internationale Organisationen<br />

wie die ICNIRP (International Commissionof<br />

Non-Ionizing Radiation Protection)<br />

in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) Empfehlungen<br />

ausgesprochen, oder es wurden<br />

Vorschriften zurUnfallverhütung<br />

– wie die BGV B11 –mit frequenzabhängigen<br />

Basisgrenzwerten und abgeleiteten<br />

Referenzwerten für elektrische, magnetische<br />

und elektromagnetische Felder herausgegeben.<br />

Sie beruhen auf den heute<br />

medizinisch vertretbaren Grenzen, unter<br />

denen keine wahrnehmbare Stimulation<br />

von Nervenzellen beziehungsweise keine<br />

wesentliche Erwärmung von menschlichem<br />

Körpergewebe stattfindet. Aller-<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


TRENDREPORT | STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />

dings liegen über die Auswirkungen der<br />

Systeme auf Implantate noch keine umfassenden<br />

gesicherten Untersuchungen<br />

vor. Die Beeinflussung der sonstigen<br />

Umgebung eines kontaktlosen Energieübertragungssystems<br />

hängt von mehreren<br />

Faktoren ab: Spulenaufbau, übertragene<br />

Leistung, Frequenzen, Entfernung. Je<br />

früher in der Entwurfsphase entsprechende<br />

Gegenmaßnahmen ergriffen<br />

werden, desto eher und einfacher wird<br />

eine EMV-/EMVU-gerechte Funktionsweise<br />

erreicht.<br />

Erste Lösungen in Sicht<br />

Auf der letzten CES (Consumer Electronics<br />

Show) wurde unter anderem eine<br />

kontaktlose Zweiwege-Stromversorgung<br />

vorgeführt: Mit dem Qi-Protokoll wurde<br />

ein Tablet-Computer aufgeladen. Daran<br />

wurde, Rücken an Rücken, ein Qi-konformes<br />

Handy gelegt, dessen Ladung<br />

ebenfalls aufgefrischt wurde. Außerdem<br />

übernahm derselbe Tablet-PCdie Energieversorgung<br />

eines interaktiven gedruckten<br />

Posters. Darauf war eine DJ-<br />

Konsole abgebildet, die durch Berühren<br />

von Lautsprecher, Mischer oder Plattenteller<br />

betätigt werden konnte. Eine derartige<br />

Lösung könnte künftig auch für<br />

Zeitschriften und Verpackungen zur Interaktion<br />

mit dem Endverbraucher sehr<br />

interessant sein.<br />

Zu den weiteren Ausstellungsgegenständen<br />

auf der CES zählte eine mit einer<br />

„adaptiven Resonanztechnologie“ versehene<br />

Oberfläche, die mehrere Qi-kompatible<br />

Geräte gleichzeitig aufladen kann;<br />

eine Set-top-Box und ein Fernseher, die<br />

automatisch ein- oder ausschalten, je<br />

nachdem, ob die Fernbedienung zum<br />

Aufladen eines Superkondensators auf der<br />

Box liegt oder nicht, sowie Küchengeräte,<br />

die nicht aufgeladen, sondern drahtlos direkt<br />

mit Energie versorgt werden.<br />

Für den industriellen Bereich wurde<br />

eine kontaktlose Connectivity-Plattform<br />

entwickelt, die aufgrund ihrer kleinen<br />

Abmessungen leicht in neue Anwendungen,<br />

etwa Sensoren oder Steuerungen,<br />

für Maschinen und Anlagen eingebaut<br />

werden kann. Darüber hinaus entwickeln<br />

Forscher am Fraunhofer-Institut<br />

für elektrische Nanosysteme (ENAS) in<br />

Paderborn gemeinsam mit Partnern die<br />

Technologie SUPA Wireless, die Lampen,<br />

Laptops oder Smartphone mit Energie<br />

versorgen kann und Ende 2014 auf den<br />

Markt kommen soll. ☐<br />

> MORE@CLICK EE913201


Den Speicher optimal organisieren<br />

Entscheidend sowohl für den breiten Erfolg der alternativen Energieerzeugung als auch für die<br />

Elektromobilität ist die Speicherung der Energie. Hierfür stehen verschiedene Technologien zur<br />

Verfügung. Gemeinsam mit Hochschulen hat Rutronik in umfangreichen Studien die<br />

Batterietechnologien analysiert, ihre Marktpotenziale erarbeitet und das Anforderungsprofil und<br />

Lösungsansätze für Batterie-Management-Systeme (BMS) definiert.<br />

TEXT: Philipp Mai und Andreas Mangler, Rutronik FOTOS: Mcuni; Rutronik<br />

www.eue24.net/PDF/EE913202<br />

Bislang war für Photovoltaik(PV)-Systeme nur die Bleisäure-<br />

Batterie verfügbar. Da sie sehr preisgünstig ist, wird sie auch<br />

künftig in kleinen und günstigen PV-Anlagen zum Einsatz kommen.<br />

Mittelfristig wird sie jedoch von der Lithium-Ionen Batterie<br />

verdrängt werden. Denn diese ist führend hinsichtlich Energie-<br />

und Leistungsdichte sowie Wirkungsgrad. Mit Kosten von<br />

aktuell über 500 Euro pro kWh ist sie allerdings noch zu teuer,<br />

vor allem für den Heimbereich. Sie bietet erst dann eine vernünftige<br />

Amortisationszeit, wenn sie erheblich kostengünstiger<br />

gefertigt wird. Dank hoher Investitionen der Batterie-Herstellerwerden<br />

mittelfristig bezahlbare Technologien verfügbar sein.<br />

Anforderungen und Einflussfaktoren<br />

Ein BMS überwacht und regelt einAkkusystem. Je nach<br />

Applikation und Einsatzgebiet bestehen unterschiedliche Einflussfaktoren<br />

und Anforderungen an das BMS. So ist ein BMS<br />

für Batterien in PV-Anlagen anderen physikalischen Einflussfaktoren<br />

wie Lade-/Entladezyklen, Spitzenströme, Temperaturzyklen<br />

u.ä. ausgesetzt, als für den Einsatz in der Elektromobilität.<br />

Beispielsweise muss bei einem Elektrofahrzeug von<br />

stark schwankenden Außentemperaturen ausgegangen werden,<br />

bei einer Installation der Batterie in einem Gebäude ist die<br />

34 E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


TRENDREPORT | STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />

Umgebungstemperatur hingegen relativ konstant. Beim Einsatz<br />

in PV-Systemen dominiert der Wirtschaftlichkeitsaspekt:<br />

Das System soll sich schnell amortisieren, um dem Nutzer einen<br />

möglichst langen Kostenvorteil zu verschaffen. Damit stehen<br />

für die Batterie und das BMS Preis, Lebensdauer, Wirkungsgrad<br />

und Zyklenfestigkeit im Vordergrund. Der hohe<br />

Kostendrucksorgt auch dafür, dass die Bleibatterie weiterhin<br />

zum Einsatz kommt und die Lithium-Ionen-Batterie sie erst<br />

durch eine weitere Kostenreduktion vollständig verdrängen<br />

wird. Der Fokus auf die Wirtschaftlichkeit macht auch die Sicherstellung<br />

der Leistung der Batterie zu einer Hauptanforderung<br />

an das BMS.<br />

Eine weitere wichtige Anforderung ist die Sicherheit. Dies<br />

gilt vor allem beim Einsatz im Privatbereich, da hier Gefahren<br />

durch eine unsachgemäße Handhabung bestehen. Elektronische<br />

Schutzmechanismen sind deshalb unerlässlich. Für private<br />

Nutzer spielen auch Kommunikationsschnittstellen eine<br />

Rolle: Viele Verbraucher möchten sich über ihr Smartphone<br />

oder ein Internetportal über den Zustand und die Wirtschaftlichkeit<br />

ihrer Batterie informieren können, um so zum Beispiel<br />

eine Neubeschaffung rechtzeitig einplanen zu können.<br />

BMS für PV-Management<br />

DieHauptanforderungen an ein BMS für PV-Anlagen sind<br />

fast identisch mit denen eines BMS für die Elektromobilität. In<br />

ihrer individuellen Ausprägung (Min/Max-Parameter) unterscheiden<br />

sie sich jedoch deutlich.<br />

Temperaturmanagement: Im Gegensatz zum Temperaturmanagement<br />

für eine Antriebsbatterie eines Elektrofahrzeuges<br />

genügt für die Batterie einer PV-Anlagen eine einfache Lösung.<br />

Denn die Umgebungstemperatur im Haus liegtrecht konstant<br />

um die 20°C. Die Temperatur jeder einzelnen Zelle muss trotzdem<br />

überwacht werden, um die optimale Leistung und Lebensdauer<br />

der Batterie zu erzielen.<br />

State of Charge (SoC): Die ständige, exakte Bestimmung<br />

des Ladezustands der Batterie gehört zu den zentralen Aufgaben<br />

jedes Batteriemanagements, sowohl im Hinblick auf die<br />

Sicherheit als auch auf die bestmögliche Nutzung des Kurzzeitspeichers.<br />

Dabei gilt: Je genauer die SoC-Bestimmungsmethoden,<br />

desto kleiner die Sicherheitstoleranzen und desto extensiver<br />

lässt sich die Batteriekapazität nutzen. So wird die entscheidende<br />

Anforderung nach maximaler Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

der Batterie erfüllt.<br />

State of Health (SoH): Sie ist für Antriebsbatterien von<br />

Elektrofahrzeugen ein absolutes Muss. Auch für ein BMS für<br />

PV-Anlagen trägt sie entscheidend dazu bei, die Wirtschaftlichkeit<br />

des Gesamtsystems zu erhöhen. Denn wenn die Batterie<br />

einen bestimmten SoH-Wert unterschreitet, arbeitet sie<br />

nicht mehr wirtschaftlich und muss ersetzt werden. Um einen<br />

schnellen Eingriff zu ermöglichen und damit die Batterie vor<br />

größeren irreversiblen Schäden zu schützen, ist eine fortlaufende<br />

und genaue SoH-Bestimmung und Überwachung nötig.<br />

Davon kann auch der Batteriehersteller profitieren. Denn die<br />

SoH-Überwachung ermöglicht die Beschreibung von Alte-<br />

Der Kopf sagt ja<br />

Und der Bauch? Kunden in aller Welt teilen das sichere<br />

Gefühl, von Frei die optimale Lösung ihrer Aufgaben zu erhalten. Ein Beispiel von vielen: Sie haben Anlaufströme zu<br />

bewältigen und benötigen deshalb nicht nur 50% sondern volle 100% Boost? Dann haben wir etwas für Sie und<br />

bieten diese Funktion 3-phasig, als 20 A oder 40 A an. Und wenn Sie Netzteile verlustarm parallel oder redundant<br />

betreiben wollen, ohne Leistung über den Dioden zu verlieren? Auch dafür bieten wir Ihnen die effiziente Lösung.<br />

Lassen Sie uns darüber reden! Was können wir für Sie tun?<br />

Gebrüder Frei GmbH & Co. 72461 Albstadt Telefon +49 7432 202-111 info-sv@frei.de www.frei.de<br />

Besuchen Sie uns auf der SPS/IPC/DRIVES vom 26.11. – 28.11.<strong>2013</strong> in Nürnberg. Halle 4, Stand 148


STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK | TRENDREPORT<br />

Stärken und Schwächen<br />

verschiedener Batterietechnologien<br />

für PV-Anlagen.<br />

rungsmechanismen, diese Erkenntnisse lassen sich dann für<br />

die Produktentwicklung nutzen.<br />

Cell Balancing: Wirkungsgrad und Effizienz eines Kurzzeitspeichers<br />

in PV-Anlagen sind maßgeblich für die Wirtschaftlichkeit<br />

des Gesamtsystems verantwortlich. Daher steht es außer<br />

Frage, dass das BMS über ein aktives Ladungsausgleichssystem<br />

verfügen muss. Zudem sorgt ein fortlaufender Ladungsausgleich<br />

dafür, dass die Zellen gleichmäßig altern und verlängert so ihre<br />

Lebensdauer. Passive-Cell-Balancing-Systeme sind preisgünstiger,<br />

aber weniger effizient als ein aktives System.<br />

Lade- und Entlademanagement: Um die hohen Anforderungen<br />

an Leistung, Lebensdauer und Sicherheit zu erfüllen,<br />

muss auch ein BMS in privaten PV-Anlagen über ein umfassendes<br />

Lade- und Entlademanagement verfügen. Dabei sind<br />

variable Lade- und Entladeprofile je nach Zustand und Arbeitsbereich<br />

der Batterie vom BMS bereitzustellen.<br />

Kommunikationsschnittstellen: Durch die Themen„Smart<br />

Metering“ und „Smart Grid“sollte ein BMS mit Kommunikati-<br />

onsschnittstellen ausgestattet sein. Auch wenn heutige Haushaltsgeräte<br />

diese Standards noch nicht erfüllen, können Hersteller<br />

hiermit ein USP generieren und sich als Vorreiter positionieren.<br />

Das gilt vor allem für einen Standard für die Kommunikation<br />

mit großen Stromverbrauchern im Haushalt.<br />

Geräte, die nur zeitweise in Betrieb genommen werden, lassen<br />

sich damit variabel und kostenoptimal nutzen. Schnittstellen<br />

für Smartphones oder webbasierte Anwendungen sind fürVerbraucherschon<br />

jetzt eine Selbstverständlichkeit.<br />

Funktionale Sicherheit: Sie steht bei allen Energiespeichern<br />

im Vordergrund. Neben den beschriebenen Basisfunktionen<br />

sind auch die fachspezifischen ISO-Normen zu erfüllen.<br />

Dies ist eine vielschichtige Aufgabe, die sowohl Hardware-als<br />

auch Software-Komponenten innerhalb des BMS<br />

betrifft. Nur durch das perfekte Zusammenspiel aller elektronischen<br />

Bauelemente auf einer Baugruppe lässt sich die erforderliche<br />

Robustheit und funktionale Sicherheit des Gesamtsystems<br />

erzielen. ☐<br />

Die Langfassung des Beitrags finden Sie auf www.eue24.net<br />

> MORE@CLICK EE913202<br />

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Rückspeiseprinzip<br />

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36<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


INNOVATIONEN | STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />

STROMVERSORGUNG & LEISTUNGSELEKTRONIK<br />

Sicher mit Strom versorgen<br />

Das 300-W-Netzteil MP1S-5300V-B1 von Bicker Elektroniksoll<br />

kompakte Rechner-Systeme in medizinischen Applikationen<br />

sicher mit Strom versorgen.Durch den Weitbereichseingang<br />

von 90 bis 264 VAC und aktiver<br />

Leistungsfaktorkorrektur ist das medizinische<br />

Schaltnetzteil weltweit einsetzbar. Zudem<br />

besitzt es laut Hersteller die internationalen<br />

Sicherheitszulassungen für medizinische<br />

elektrische Geräte TÜV IEC/EN 60601-1 3rd<br />

Edition, sowie UL60601-1 3rd Edition. Die<br />

Isolationsspannung zwischen Ein- und Ausgang soll 4.000<br />

VAC betragen und somit 2xMOPP entsprechen.Für zusätzliche Betriebssicherheit ein Kurzschluss-<br />

Schutz mit Abschaltung und Wiederanlauf, ein Überlast-Schutz mit Abschaltung sowie ein<br />

Überspannungs- und Überstrom-Schutz. > MORE@CLICK EE913203<br />

Einstellbarer Spannungsregler<br />

Cissoid (Vertrieb: Setron) hat seine STAR-Produktfamilie<br />

durch CHT-RIGEL, einen einstellbaren Spannungsregler,<br />

erweitert. Der Regler zeichnet sich laut Hersteller durch<br />

einen Eingangsspannungsbereich von 4,5 bis 30 V aus<br />

und liefert eine geregelte Ausgangsspannung mit<br />

einstellbaren Werten zwischen 1,8 und 28 V. Mit seinem<br />

Ausgangsstrom von 100 mA ist das Bauelement für eine<br />

Vielzahl von Anwendungen geeignet, in denen Analogschaltungen,<br />

kleine Mikrocontroller oder FPGAs eine stabile und exakte Versorgungsspannung<br />

erfordern. Zudem soll der Spannungsregler einen Chip-Enable-Eingang bieten, der die Schaltung in<br />

einen Stand-by Modus mit einem typischen Energieverbrauch von wenigen μA versetzt.<br />

> MORE@CLICK EE913204<br />

Verkleinerte Gleichspannungswandler<br />

Murata Power Solutions hat die Serie MEU1 herausgebracht,<br />

die aus 1-W-Gleichspannungswandlern mit Maßen<br />

von 8,30 mm x 6,10 mm x 7,55 mm besteht und für<br />

Durchsteck-Montage mit versetzt angeordneten<br />

Anschlüssen angeboten wird. Die Bauteile der<br />

Serie sollen ihre Ausgangsleistung über einen<br />

Temperaturbereich von -40 bis 85 °C abgeben<br />

können. Innerhalb der Serie gibt es insgesamt<br />

14 Modelle, die für gängige Eingangsspannungen<br />

von 3,3, 5 und 12 VDC sowie Ausgangsspannungen von<br />

3,3, 5, 9 und 15 VDC ausgelegt sind. Die galvanische Isolation bis<br />

1 kVDC trägt zur Verringerung des Schaltrauschens bei und bietet zudem die Möglichkeit, die Wandler<br />

in Systemen, in denen es nur positive Versorgungsspannungen gibt, für die Erzeugung einer isolierten<br />

negativen Spannung zu konfigurieren.<br />

> MORE@CLICK EE913205<br />

Need Power?<br />

Think<br />

GlobTek<br />

Smarte Batterie-Ladegeräte bieten<br />

Drei-Phasen-Betrieb<br />

Erhältlich in 4, 2V, 8,4V<br />

oder 12,6V-Versionen bei<br />

1A für Ein- oder<br />

Mehrfach-Batterie-Konfigurationen,<br />

bietet<br />

GlobTeks GTM91128<br />

Familie an Li-Ionen Batterie-Ladegeräten<br />

drei<br />

Ladeoptionen: Konditionierung,<br />

Konstantstrom<br />

sowie Konstantspannung. Die Universal-Eingangs-<br />

Geräte bieten eine Minimalstrom-Ladung mit Abschaltautomatik<br />

und Timer-Unterstützung sowie eine<br />

LED-Lampe, die den Ladezustand anzeigt. Ein weiteres<br />

Produktmerkmal sind die kundenspezifisch austauschbaren<br />

Anschlüsse für einen nahtlosen<br />

internationalen Einsatz. Die heutigen smarten<br />

...weitere Informationen unter www.globtek.de<br />

Medizintechnisch<br />

zugelassene<br />

Open-Frame<br />

Netzgeräte liefern<br />

bis zu 240W<br />

Geeignet für zahlreiche<br />

medizintechnische<br />

sowie ITE- und PoE-<br />

Anwendungen, liefert<br />

die GTM91110P240 Famile an Open-Frame AC/DC<br />

Schaltnetzteilen von GlobTek bis zu 240W in einem<br />

3 x 5 Inch Footprint. Die Geräte sind werkseitig mit<br />

Ausgängen von 12 bis 55V (in 0,1V Schritten) ausgestattet.<br />

Erhältlich in Klasse I oder II Version, besitzen<br />

die 1,75 Hochspannungsnetzteile eine<br />

Effizienz von 85% bei Volllast und zeichnen sich<br />

durch Produktmerkmale wie Active PFC, eingebauter<br />

EMV-Filter, 12V Lüfter-Ausgang sowie<br />

DC-Eingang-Versionen von 130VDC bis 380VDC<br />

...weitere Informationen unter www.globtek.de<br />

Akku-Pakete liefern Ladezustands-Daten<br />

Mit seiner wiederaufladbaren Stromversorgung für<br />

mobile und Remote-Geräte, eröffnet das<br />

BL3100C1865004S1PSQA Li-Ionen Akku-Pack von<br />

GlobTek die Möglichkeit,<br />

den Ladezustand des<br />

Gerätes jederzeit abzulesen.<br />

Das 14,4V-Pack bietet<br />

eine Kapazität von<br />

3,1Ah sowie eingebaute<br />

Überstrom-Schutzschaltung.<br />

“Mittlerweile sollte<br />

jede Batterie, die in heutigen<br />

Geräten eingesetzt wird, Informationen über den<br />

Ladezustand liefern, da die Laufzeit eines Gerätes<br />

essenziell für dessen Leistungsfähigkeit ist.”<br />

...weitere Informationen unter www.globtek.de<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

37<br />

www.globtek.de


AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER | IM FOKUS<br />

DER EINGEBETTETE VORTEIL<br />

Steve Grady erläutert den Wettbewerbsvorteil, der sich aus dem Einsatz von Cymbets Halbleiterbatterien<br />

und der Einbettung von Energiespeichern in System-in-Package-Bausteine ergibt.<br />

TEXT: Stephen Grady, Cymbet FOTOS: Ollo; University of Michigan; Cymbet<br />

www.eue24.net/PDF/EE913301<br />

Die Vermarktung einer neuen Halbleiterbatterie-Technologie<br />

ist ein schwieriges Unterfangen. Es müssen neue Batteriekonstruktionen<br />

und -materialien entwickelt werden, Technologiepatente<br />

lizenziert und neue Massenproduktionsprozesse<br />

implementiert werden. Danach muss man diese neuen, wiederaufladbaren<br />

Batterien weltweit in Märkte einführen, die<br />

von Supercaps und herkömmlichen Batterien dominiert sind.<br />

Laut Steve Grady, Cymbets Vice President of Marketing, zählt<br />

Cymbet zu den Unternehmen, die davon überzeugt sind, dass<br />

neue Produktdesigns Halbleiterbatterien erfordern. Deshalb<br />

hat Cymbet eine Familie wiederaufladbarer Halbleiterbatterien<br />

mit dem Namen EnerChip entwickelt, die die Vorzüge dieser<br />

einzigartigen Technologie voll zur Geltung bringt. Grady<br />

erläuterte einige der Vorteile der hochentwickelten Halbleiter-<br />

batterien im Vergleich zur herkömmlichen Supercap-Technologie,<br />

als da sind: geringere Selbstentladung (auch über lange<br />

Zeit hinweg), weitgehende Freiheit bei der Formgebung, „intelligente“<br />

elektronische Eigenschaften, keinerlei Zytotoxizität,<br />

ultra-flaches Profil und Einbaumöglichkeit zusammen mit anderen<br />

integrierten Schaltungen in ein gemeinsames Gehäuse.<br />

Einer der gravierendsten Nachteile von Kondensatoren ist<br />

deren Selbstentladung. Kondensatoren können pro Tag 10 bis<br />

20 Prozent ihrer Ladung verlieren. „Das Nachladen leckender<br />

Supercaps ist Energieverschwendung“, erläuterte Grady. Ein<br />

weiterer Vorteil der EnerChip-Halbleiterbatterien ist ihr sehr<br />

geringer Kapazitätsverlust von nur etwa ein bis zwei Prozent<br />

pro Jahr. Diese Batterien bleiben über die gesamte Lebensdau-<br />

38<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


IM FOKUS | AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER<br />

Augeninnendrucksensor (mit freundlicher<br />

Genehmigung der University of Michigan)<br />

er des Endprodukts hinweg funktionsfähig und haben selbst<br />

nach 5.000 Entlade-/Ladezyklen noch 80 Prozent der spezifizierten<br />

Kapazität.<br />

Die EnerChips sind außerdem zuverlässiger, da sie weder<br />

Flüssigkeiten noch Gele oder Dichtungsmaterialien enthalten<br />

und keine der für Supercaps charakteristischen mechanischen<br />

Schwachstellen aufweisen. „Kondensatoren können im Laufe<br />

der Zeit austrocknen, und ihre elektrischen Eigenschaften<br />

können sich verschlechtern“, erläuterte Grady. „Daraus können<br />

sich Zuverlässigkeitsprobleme ergeben, die Entwickler berücksichtigen<br />

müssen. Im Gegensatz dazu bestehen Lithiumbasierte<br />

Halbleiterbatterien aus dünnen Schichten von kristallinen,<br />

glasartigen und metallischen Materialien, die nicht diesen<br />

Verschleißmechanismen unterliegen.“<br />

Ein weiterer Grund dafür, dass EnerChip-Batterien ihre<br />

Ladung so lange behalten, ist ein Power-Management-IC<br />

(PMIC), das im gleichen Gehäuse wie der Batterie-Chip untergebracht<br />

ist. Nach dem Laden der Batterie kann der Lademechanismus<br />

mithilfe spezieller Stromversorgungs-Überwachungsfunktionen<br />

abgeschaltet werden. (Hierbei handelt es<br />

Benötigt Ihr Design Analogfunktionen mit einem 8-Bit-Mikrocontroller?<br />

PIC16F753 für intelligente Sensorik, effiziente Leistungswandlung und Power Management<br />

Mehr Systemleistung, mehr Effizienz und geringere Systemkosten<br />

mit den verbesserten Analogfunktionen des PIC16F753-<br />

Mikrocontrollers. Mit integriertem Operationsverstärker, Slope<br />

Compensation und Core-unabhängiger Peripherie ermöglicht<br />

der PIC16F753 eine effiziente Leistungswandlung und stellt eine<br />

vielseitige Plattform für das Hinzufügen von intelligenter Sensorik<br />

und Power Management in Embedded-Designs dar.<br />

Microchips 8-Bit-Mikrocontroller PIC16F753 bietet alle wichtigen<br />

Funktionen des PIC12F752 sowie einen Operationsverstärker mit<br />

3 MHz Verstärkungs-Bandbreite-Produkt und Slope Compensation<br />

für Schaltnetzteile.<br />

Nicht überlappende, komplementäre Signale für Komparatorund<br />

PWM-Eingänge werden über den integrierten<br />

Signalausgangsgenerator bereitgestellt – mit Totzone, Phasen- und<br />

Ausblendungssteuerung sowie Auto-Abschaltung und Reset. Mit<br />

dem integrierten 8-Kanal/10-Bit-ADC lassen sich Sensorfunktionen<br />

hinzufügen, einschließlich kapazitive Touch-Benutzerschnittstellen.<br />

Zwei 50mA-Ausgänge unterstützen die direkte Ansteuerung von FETs.<br />

Ebenfalls integriert sind hochleistungsfähige Komparatoren, ein<br />

9-Bit-DAC und ein Capture-Compare PWM-Modul.<br />

Für kostengünstige Designs mit hohen Spannungen bietet der<br />

PIC16HV753 einen Shunt-Regler für den Betrieb von 2 V bis zu einer<br />

benutzerdefinierten maximalen Spannung mit weniger als<br />

2 mA Betriebsstrom.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.microchip.com/get/eupic16f753<br />

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- PICDEM Lab Entwicklungskit<br />

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PICDEM Lab Entwicklungskit<br />

(DM163045)<br />

Der Name Microchip, das Logo und PIC sind eingetragene Warenzeichen der Microchip Technology Incorporated in den USA und in anderen Ländern. mTouch, PICDEM und PICkit sind Marken der Microchip Technology Incorporated in den<br />

USA und in anderen Ländern. Alle anderen hier erwähnten Marken sind im Besitz der jeweiligen Eigentümer. ©<strong>2013</strong> Microchip Technology Inc. Alle Rechte vorbehalten. ME1087Ger08.13


AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER | IM FOKUS<br />

Eine über Bonddrähte angeschlossene<br />

Halbleiterbatterie in einem IC-Stapel.<br />

sich um spezielle Pins, die dem batteriegespeisten Gerät melden,<br />

ob eine externe Betriebsspannung anliegt oder nicht, und<br />

den Ladezustand der Batterie anzeigen). Dadurch, dass der Lademechanismus<br />

abgeschaltet werden kann, kann die Batterie<br />

für lange Zeit völlig ohne Last sein; ein Kondensator hingegen<br />

würde sich letztlich vollständig entladen.<br />

Anders als Kondensatoren sind Cymbets EnerChips außerdem<br />

100-prozentig nicht-zytotoxisch. Sie sind dadurch umweltfreundlicher<br />

und eignen sich besser für den Einsatz in medizinischen<br />

Geräten – insbesondere implantierbaren. Zum<br />

Nachweis der Sicherheit von EnerChips hat man ausgiebige<br />

Tests durchgeführt; dabei wurden unter anderem EnerChips in<br />

vivo zertrümmert. „Die Tatsache, dass die EnerChips alle diese<br />

Tests erfolgreich bestanden, hat Kunden aus dem medizinischen<br />

Bereich begeistert“, sagte Grady. „Das ist ein weiterer<br />

wichtiger Vorteil von EnerChip-Halbleiterbatterien. Andere<br />

Bauteiltechnologien und Kondensatoren können im Körper<br />

hochgradig toxisch wirken.“<br />

Ein weiterer Pluspunkt von EnerChip-Halbleiterbatterien<br />

sind die vielfältigen Verpackungsoptionen. So ist es beispielsweise<br />

möglich, diese Batterien zusammen mit anderen Bauteilen<br />

in ein gemeinsames Gehäuse zu packen. Cymbet produziert<br />

nicht nur extrem kleine und flache Lithium-basierte<br />

Halbleiterbatterien, sondern kann diese auch in unkonventionellen<br />

Bauformen liefern. Weil diese Batterien ähnlich wie andere<br />

Halbleiter produziert werden, kann Cymbet große oder<br />

kleine Batterien und auch solche mit unregelmäßigen Formen<br />

herstellen. Die Bauteile können mittels patentierter Laserablationsverfahren<br />

separiert werden; dadurch sind auch dreidimensionale<br />

Batteriestapel mit unregelmäßigen Formen möglich.<br />

„Das bedeutet für die Kunden ein Höchstmaß an Flexibilität“,<br />

sagte Grady. „Einer der wichtigsten Vorteile, die die<br />

Fertigung unter Verwendung von Halbleiterprozessmasken<br />

mit sich bringt, besteht darin, dass diese Energiespeicher in<br />

jeder gewünschten Form hergestellt werden können – dadurch<br />

tun sich für Entwickler völlig neue Möglichkeiten auf.“<br />

Kostengünstige Montage ist ein wichtiger Aspekt. Auch in<br />

dieser Hinsicht können EnerChips punkten – sie werden genau<br />

so gehandhabt und bestückt wie jedes andere Elektronikbauteil.<br />

Diese Halbleiterbatterien erfordern keinerlei Sonderbehandlung<br />

wie manuelle Bestückung oder eine spezielle Art<br />

des Transports. EnerChips bleiben während der gesamten Lebensdauer<br />

des Endprodukts funktionsfähig und können an<br />

beliebiger Stelle auf der Leiterplatte platziert werden. „Das Ergebnis“,<br />

so Grady, „ist eine neue Design-Ästhetik, bei der es<br />

kein Batteriefach mehr gibt. Die Endnutzer kommen nicht<br />

mehr an das Innenleben der Produkte heran – die Produkte<br />

sind so gut wie versiegelt.“ „Diese Design-Ästhetik“, führte<br />

Grady weiter aus, „ist jetzt allgegenwärtig, weil dadurch, dass<br />

der Benutzer keinen Zugang zum Inneren des Geräts hat, die<br />

Produktzuverlässigkeit drastisch zunimmt. Es können auch<br />

kein Wasser und kein Staub eindringen, und niemand kann<br />

durch das Batteriefach ‚einbrechen‘ und am Gerät herummanipulieren.<br />

Verschlossene Produkte sparen Garantie- und Rücknahmekosten,<br />

und viele Kunden sind von diesen wiederaufladbaren,<br />

ins Endprodukt eingebetteten Batterien begeistert.<br />

Durch den Einsatz dieser Batterien können sie die Zuverlässigkeit<br />

ihrer Produkte deutlich erhöhen.“<br />

Cymbet hofft, mit seinen EnerChips von dem Trend zu immer<br />

kleineren und immer höher integrierten elektronischen<br />

Produkten zu profitieren. Diese hochintegrierten Geräte benötigen<br />

Energie, und weil der EnerChip im Wesentlichen ein Batterie-IC<br />

ist und genau so aufgebaut ist wie die ICs, mit denen<br />

er in ein gemeinsames Gehäuse verpackt wird, lässt er sich unter<br />

Verwendung unterschiedlichster Verpackungstechnologien<br />

neben oder über andere Bauteile platzieren. Laut Grady haben<br />

die Kunden dadurch „eine echte System-in-Package-Lösung,<br />

die ihren Produkten einen Wettbewerbsvorteil verschafft“. ☐<br />

Steven C. Grady,<br />

Vice President Marketing<br />

Cymbet Corporation.<br />

> MORE@CLICK EE913301<br />

40<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


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AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER | RICHTIG ODER FALSCH?<br />

RICHTIG ODER FALSCH,<br />

Herr Goller?<br />

Nachbau statt Obsoleszenz<br />

Die amerikanische Firma Innovasic ist eines der wenigen Unternehmen, das auf Kundenwunsch<br />

die Funktionen vom Originalhersteller nicht mehr gefertigter Bauteile in so genannten<br />

„Replacement“-ICs nachbildet. Europa-Repräsentant Volker Goller erläutert, worauf es bei dieser<br />

Technologie ankommt.<br />

ANTWORTEN: Volker Goller, Innovasic FOTO: Innovasic<br />

www.eue24.net/PDF/EE913302<br />

Die von Innovasic nachgebauten ICs sind 100-prozentig identisch<br />

mit dem Original.<br />

Falsch. Dazu müssten wir den Chip ja klonen, was wir<br />

derzeit definitiv noch nicht tun. Unsere Bausteine sind<br />

zwar zum Original software-und pin-kompatibel, aber<br />

die dafür notwendigen Funktionen werden nicht einfach kopiert,<br />

sondern von uns komplett neu nachgebildet. Da wir<br />

nicht jedes Timing des Chips bis ins Letzte exakt emulieren<br />

können, wird sich ein nachgebautes IC zwangläufig in einigen<br />

Details vom Original unterscheiden und muss deshalb in der<br />

42<br />

E&E | Ausgabe 9.2012


RICHTIG ODER FALSCH? | AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER<br />

Regel auch neu qualifiziert werden. In der überwiegenden Zahl<br />

der Applikationen stellt dies allerdings erfahrungsgemäß kein<br />

Problem dar, nur in ganz wenigen Fällen ist ein zusätzliches<br />

Feintuning nötig. Es kann schon mal vorkommen, dass irgendwo<br />

ein Widerstand nicht passt oder eine Softwareschleife ein<br />

kritisches Timing zeigt, aber das sind dann die berühmten<br />

Ausnahmen. In mindestens 90 Prozent der Fälle reden wir von<br />

echtem „Plug&Play“, in fünf Prozent muss noch an der einen<br />

oder anderen Stelle leicht nachjustiert werden. Und dann gibt<br />

es noch einige wenige Fälle, bei denen man sich nach eingehender<br />

Prüfung aller zu berücksichtigender Faktoren ehrlich<br />

eingestehen muss, dass der zu betreibende Aufwand am Ende<br />

zu groß wird. Wir haben immer wieder Fälle, bei denen beispielsweise<br />

durch einen Fehler in der Interpretation des Datenblattes<br />

von einem Entwickler irgendwann ein Code geschrieben<br />

wurde, der so eigentlich gar nicht funktionieren<br />

hätte dürfen. Aus unerfindlichen Gründen tat er es aber doch,<br />

und aufgefallen ist der Fehler erst, als wir versucht haben, die<br />

gewünschte Funktion nachzubilden, weil das nach Datenblatt<br />

natürlich nicht funktioniert hat. Uns hilft es letzten Endes nur<br />

wenig, wenn der Chip das eigentlich gar nicht können dürfte.<br />

Wenn der Kunde diese Funktion bisher genutzt hat, müssen<br />

wir sie bei unserem Replacement trotzdem berücksichtigen.<br />

Man kann jeden Chip nachbauen.<br />

Richtig. Es gibt zwar einige Bausteine, für die man<br />

Zugang zu speziellen Prozesse haben muss, zum Beispiel<br />

wenn höhere Betriebsspannungen gefordert<br />

sind, und es gibt auch bestimmte Features, die so ein<br />

Replacement-Design teurer machen, etwa die Integration von<br />

Flash, aber prinzipiell kann man jedes IC nachbauen. Analog,<br />

Digital, Mixed Signal, das alles haben wir schon zigfach realisiert,<br />

und im Normalfall funktioniert das auch alles wunderbar.<br />

Letztlich ist alles nur eine Frage des Aufwandes, also ob es<br />

ökonomisch sinnvoll ist – wobei wir dabei übrigens nicht auf<br />

die Kooperationsbereitschaft des Originalherstellers angewiesen<br />

sind. Mit unserem klassischen Miles-Prozess entwickeln<br />

wir entlang der Datenblätter, Application Notes und Vorgaben<br />

der Kunden.<br />

Noch einfacher funktioniert das mit einer neuen Technologie,<br />

die die Strukturen des jeweiligen Chips automatisch analysiert<br />

und daraus Netzlisten erzeugt. Da sammeln wir gerade unsere<br />

ersten Erfahrungen. Damit lässt sich praktisch jeder Chip klonen,<br />

auch mit Embedded Flash. Da kann man wirklich tolle Sachen<br />

machen, wobei hier natürlich extrem wichtig ist, die rechtliche<br />

Situation in jedem Einzelfall vorher einwandfrei zu klären.<br />

Beim Nachbau von ICs wird das geistige Eigentum des Herstellers<br />

gestohlen.<br />

Falsch. Bei unserem klassischen Miles-Prozess greifen<br />

wir für die Nachbildung der von Kunden benötigten<br />

Funktionen wie schon beschrieben in erster Linie auf<br />

eigenes Know-how zurück. Bei unserem neuen Cloning-Prozess<br />

wird das geistige Eigentum natürlich auch nicht gestohlen.<br />

Dort wird im Einzelfall die rechtliche Situation vorher sauber<br />

mit dem Kunden und gegebenenfalls dem Originalhersteller<br />

geklärt.


AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER | RICHTIG ODER FALSCH?<br />

Das lässt sich doch alles auch mit FPGAs viel billiger realisieren.<br />

Falsch. Das kriegen wir seit Jahren zwar auch immer<br />

wieder zu hören, aber die wenigstens Leute sind sich<br />

darüber im Klaren, dass in diesem Fall ein ziemlich<br />

waghalsiges eigenes Entwicklungsprojekt mit allen damit verbundenen<br />

Unsicherheiten wie Anpassung von Logik-Levels<br />

etc. und ungewissem Ausgang vor ihnen liegt. Wir benutzen ja<br />

selber auch FPGAs, um unsere Designs zu verifizieren. Aber<br />

wenn ich sehe, wie aufwändig hier allein schon die Adapter-<br />

Technologie ist, was da noch an zusätzlichen Level-Treibern,<br />

Pull-ups etc. notwendig ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass<br />

sich ein FPGA für jemand ohne Replacement-Erfahrung wirklich<br />

lohnt, zumal das ja dann praktisch ein Re-Design der ganzen<br />

Baugruppe bedeutet. Fakt ist, dass viele auf dem freien<br />

Markt verfügbaren Cores gar nicht die nötigen Voraussetzungen<br />

bieten, um damit ohne größere Komplikationen ein bestehendes<br />

Produkt ablösen zu können. Wir wissen hier aus leidvoller<br />

eigener Erfahrung, wovon wir sprechen. Auch wir haben<br />

gelegentlich schon Cores zugekauft, um Entwicklungszeit zu<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber Kilian Müller<br />

Redaktion Chefredaktion: Michael Brunn (verantwortlich, -17); Redaktion: Kathrin Veigel (-14)<br />

Freie Mitarbeiter Roland R. Ackermann, Dominik Gierke, Miriam Leunissen-Weikl, Olaf Meier, Michael Suck;<br />

eue.redaktion@publish-industry.net<br />

Anzeigen Anzeigenleitung: Saskia Albert (verantwortlich, -50); Media Sales: Corinna Brodersen (-24);<br />

Anzeigenpreisliste: vom 01.01.<strong>2013</strong><br />

Teamassistenz Ronny Hänsch (-68)<br />

Disposition Ilka Gärtner (-33); dispo@publish-industry.net<br />

Marketing & Vertrieb Anja Müller<br />

Herstellung Veronika Blank<br />

Verlag publish-industry Verlag GmbH, Nymphenburger Straße 86, 80636 München, Germany<br />

Tel. +49.(0)89.50 03 83-0, Fax +49.(0)89.50 03 83-10, info@publish-industry.net, www.publish-industry.net<br />

Geschäftsführung Kilian Müller, Frank Wiegand<br />

Leser- & Aboservice Tel. +49.(0)61 23.92 38-25 0, Fax +49.(0)61 23.92 38-2 44; leserservice-pi@vuservice.de<br />

Abonnement Das Abonnement enthält die regelmäßige Lieferung der E&E (derzeit 9 Ausgaben pro Jahr inkl.<br />

redaktioneller Sonderhefte und Messe-Taschenbücher) sowie als Gratiszugabe das jährliche, als Sondernummer<br />

erscheinende E&E-Kompendium.<br />

Jährlicher Abonnementpreis<br />

Ein JAHRES-ABONNEMENT der E&E ist zum Bezugspreis von 57,60 € inkl. Porto/Versand innerhalb Deutschland und<br />

MwSt. erhältlich (Porto Ausland: EU-Zone zzgl. 11,25 € pro Jahr, Europa außerhalb EU zzgl. 33,75 € pro Jahr, restliche Welt<br />

zzgl. 67,50 € pro Jahr). Jede Nachlieferung wird zzgl. Versandspesen und MwSt. zusätzlich berechnet. Im Falle höherer<br />

Gewalt erlischt jeder Anspruch auf Nachlieferung oder Rückerstattung des Bezugsgeldes. Studentenabonnements sowie<br />

Firmenabonnements für Unternehmen, die E&E für mehrere Mitarbeiter bestellen möchten, werden angeboten. Fragen und<br />

Bestellungen richten Sie bitte an leserservice-pi@vuservice.de<br />

Gestaltung & Layout Schmucker-digital, Lärchenstraße 21, 85646 Anzing, Germany<br />

Druck Firmengruppe APPL, sellier druck GmbH, Angerstraße 54,<br />

85354 Freising, Germany<br />

Nachdruck Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen<br />

beim Verlag. Verlag und Redaktion haften nicht für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.<br />

Nachdruck, Vervielfältigung und Online-Stellung<br />

redaktioneller Beiträge nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags.<br />

ISSN-Nummer 1869-2117<br />

Postvertriebskennzeichen 30771<br />

Gerichtsstand München<br />

Der Druck der E&E erfolgt auf<br />

FSC ® -zertifiziertem Papier, der Versand<br />

erfolgt CO 2<br />

-neutral.<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung<br />

der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e.V. (IVW), Berlin<br />

sparen, aber dieser vermeintliche Schuss ins Schwarze ist am<br />

Ende leider schon mehr als nur einmal nach hinten losgegangen,<br />

weil diese am Markt verfügbaren Cores in der Regel zum<br />

Beispiel für unsere Zwecke viel zu wenige Testvektoren haben.<br />

Ein bestehendes Design auf ein FPGA zu bringen ist also de<br />

facto alles andere als trivial.<br />

Der Nachbau von ICs lohnt sich nur in den allerwenigsten Fällen.<br />

In den meisten Fällen ist eine Neuentwicklung günstiger.<br />

Richtig, wobei es bei der Entscheidung für oder gegen<br />

ein Replacement-IC oft gar nicht so sehr nur um die<br />

reinen Kosten geht. Eine vor 10, 15, oder 20 Jahren entwickelte<br />

sicherheitskritische Applikation lässt sich erfahrungsgemäß<br />

nicht so ohne Weiteres einmal schnell nebenbei auf einen<br />

kleinen ARM-Core packen. 20 Jahre Hard- und Softwarererfahrung<br />

portiert man nicht in wenigen Wochen auf eine komplette<br />

neue Umgebung. Hier kann der Nachbau eines ICs auch aus<br />

ganz anderen Erwägungen – zum Beispiel Umgehung von Entwicklungs-<br />

oder Zertifizierungsrisiken – durchaus sinnvoll sein,<br />

vor allem, wenn sich das Endprodukt bereits in einer späten<br />

Phase seines Lebenszyklus befindet.<br />

Beim Nachbau von ICs begibt man sich in eine rechtliche Grauzone.<br />

Falsch. Bevor wir bei Innovasic mit der Entwicklung eines<br />

Replacement-ICs beginnen, betreiben wir natürlich<br />

vorab entsprechende Patentrecherchen. Wenn wir im<br />

Rahmen dieser sehr aufwändigen Recherchen auf irgendwelche<br />

möglicherweise patentrechtlich kritischen Features stoßen,<br />

werden diese Funktionen von uns so emuliert, dass Patentverletzungen<br />

im Vornherein ausgeschlossen werden. Wie ernst<br />

wir dieses heikle Thema nehmen, sieht man auch daran, dass<br />

es seit der Unternehmensgründung 1992 noch nie irgendwelche<br />

Beanstandungen seitens der betroffenen Originalhersteller<br />

oder anderer Chipproduzenten gab. Bei unserem neuen Prozess,<br />

mit dem sich praktisch nahezu vollautomatisiert eine Kopie<br />

des Originalchips herstellen lässt, gibt es natürlich schon<br />

einige rechtliche Einschränkungen. Der Endkunde muss sich<br />

hier erst einmal seiner rechtlichen Position bewusst werden,<br />

zumal es hier sehr unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten<br />

gibt. Eine davon ist: Wenn ich ein Gerät baue und ein<br />

entscheidendes Bauteil auf dem Markt nicht mehr verfügbar<br />

ist, der Hersteller mir dieses Teil also quasi absichtlich vorenthält,<br />

dann habe ich alles Recht der Welt, mir dieses Teil nachbauen<br />

zu lassen. Da nutzt dann auch patentrechtlich Schützung<br />

nichts. Ob diese Situation im jeweiligen Einzelfall, und<br />

wenn ja, in welchen Ländern gilt, muss im Einzelfall geprüft<br />

werden. ☐<br />

> MORE@CLICK EE913302<br />

44<br />

E&E | Ausgabe 9.2012


INNOVATIONEN | AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER<br />

AKTIVE BAUELMENTE & MIKROCONTROLLER<br />

INDUSTRIAL MEMORY SOLUTIONS<br />

Kit erleichtert das Entwickeln<br />

Das USB+CAN Development KitTM4C123G<br />

verfügt gemäßTexas Instruments über<br />

einen Mikrocontroller der Tiva-C-<br />

Serie mit ARM-Cortex-M4-Core und<br />

integriertenKonnektivitäts- und Sensor-<br />

Aggregation-Lösungen. Essoll mit allen<br />

Funktionen ausgestattet sein, die Designer<br />

für eine vollständige System-Evaluierung<br />

benötigen – von USB-Kabeln für Host und Device über ein eingebautes Debug-Interface<br />

bis zur Knopfzelle für den stromsparenden Hibernation-Modus. Zum Lieferumfang<br />

gehören zudem ein 8-GByte-USB-Stick mit kompletter Software, eine Entwicklungsumgebung<br />

sowie Tools und Dokumente, die zum Erstellen von Produktions-Software und zum<br />

Evaluieren von USB OTG und CAN nötig sind<br />

> MORE@CLICK EE913303<br />

Low-Power-MCUs für’s Kfz<br />

Einen niedrigen Standby-Stromverbrauch von<br />

500 nA, verbesserte Sicherheitsfunktionen,<br />

zusätzliche Multiply-and-Accumulate-<br />

Instruktionen und ein platzsparendes QFN-<br />

Gehäuse sind Merkmale der 91 neuen 16-Bit-<br />

Mikrocontroller der RL78/F13- und<br />

RL78/F14-Baureihen von Renesas Electronics,<br />

die bei MSC verfügbar sind.Die RL78/F13-MCUs haben laut Anbieter einenFlashspeicher<br />

von 16 bis 128 kByteund sind in Modellvarianten mit 20 bis 80 Pins verfügbar. Die RL78/F14-<br />

MCUs besitzen dagegen einen Flash von48 bis 256 kByte, bis 20 kByteRAMund sind in 20- bis<br />

100-Pin-Versionen erhältlich. Zudem sollen die MCUs, die für unterschiedlichste Automobilelektronik-Applikationen<br />

geeignet sind, mit den Peripheriefunktionen der Renesas-78K0R- und<br />

R8C-CPU-Kerne ausgestattet sein. > MORE@CLICK EE913305<br />

Uns ist Zuverlässigkeit<br />

und Leistung wichtig –<br />

Ihnen auch?<br />

Verlässlichkeit die überzeugt: Die X-500<br />

Serie vereint die Vorzüge von 2.5“ Solid State<br />

Drives für industrielle Anwendungen mit<br />

Datenübertragungsraten von 240 MB/sec.<br />

Ihre Vorteile:<br />

• SATA II (3 Gbit/sec) – ATA8<br />

• 16 GB to 480 GB<br />

• Endurance Managed MLC<br />

• Industrieller Temperaturbereich<br />

(-40°C to +85°C / 0°C to +70°C)<br />

• Power Fail Protection<br />

• High Random IOPS up to 14.500 & up<br />

to 240 MB/sec sequential performance<br />

• S.M.A.R.T. support<br />

• Life Time Monitoring<br />

• Software Development Kit<br />

• Kontrollierte Stückliste<br />

• PCN Prozess<br />

640 bis 22K Logikzellen<br />

Durch die Kombination aus kompakter Gehäusetechnologie und Chipinternen<br />

Ressourcen vereinfacht die Ultra-Low-Density-FPGA-Familie<br />

MachXO3 nach Angaben von Lattice Semiconductor die Implementierung<br />

aufkommender Schnittstellen wie MIPI, PCIe, GbE. Die Familie<br />

mit 640 bis 22 K Logikzellensoll auf einer stromsparenden Architektur<br />

und 40-nm-Prozesstechnologie basieren und moderne Gehäusetechnologie nutzen, die nicht<br />

nur ein 2,5 mm x2,5 mm kleines Wafer-Level-Chip-Scale-Gehäuse ermöglicht, sondern auch<br />

Bausteine mit 540 I/O-Kanälen oder 3,125GBit/s-SERDES-Funktionalität.Sie deckt dadurch<br />

sämtliche Bridging- und Interface-Anforderungen der Consumer-, Industrie-, Kommunikations-,<br />

Automotive- und Computer-Märkte ab, so der Hersteller.<br />

> MORE@CLICK EE913304<br />

Mehr Informationen finden Sie unter:<br />

www.swissbit.com/x500<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

45


MITTENDRIN<br />

PROMOTION<br />

SICHERE VERBINDUNGEN<br />

FÜR DIE WINDKRAFT<br />

Die Windkraft wächst weltweit nach wie vor stetig. Damit das Zusammenspiel der<br />

elektrischen Komponenten in einer Windkraftanlage effizient und reibungslos verläuft,<br />

sind hochwertige Steckverbinder notwendig.<br />

TEXT: Jürgen Bösch, Harting FOTOS: Harting<br />

www.eue24.net/PDF/EE913401<br />

46<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


PROMOTION<br />

MITTENDRIN<br />

Der Han-Yellock 10 eignet sich besonders gut für<br />

kompakte Geräte und Systeme. Per Druckknopf lässt<br />

er sich einfach und intuitiv lösen. Durch Drehen des<br />

Knopfes wird die Sicherheitsverriegelung aktiviert.<br />

Für die Entwicklung<br />

einer<br />

modernen Windkraftanlage<br />

benötigt<br />

man zahlreiche sehr<br />

spezielle Einzelkomponenten,<br />

die die verschiedenen<br />

Elemente der Anlage<br />

steuern und regeln. Das<br />

beginnt bei der Windnachführung<br />

und geht über die Rotorblattverstellung<br />

bis hin zu den<br />

Systemen zur Aufbereitung und<br />

Umwandlung der elektrischen Energie.<br />

Damit eine Windkraftanlage<br />

wirklich effizient arbeitet, ist ein optimales Zusammenspiel<br />

aller integrierten Systeme notwendig.<br />

Eine wichtige Rolle spielen hier auch die Sicherheitseinrichtungen<br />

wie etwa Bremssysteme, Brand- und Blitzschutzeinrichtungen<br />

oder Befeuerungs- und Beleuchtungssysteme. Auch diese<br />

sind – wie die Gesamtanlage – modular aufgebaut. Daraus<br />

ergibt sich der Vorteil, dass jede Einzelkomponente komplett im<br />

Werk gefertigt und getestet werden kann. Der Transport und die<br />

Montage sind dementsprechend unkompliziert. Auch für den<br />

Servicefall bietet ein modularer Ansatz große Vorteile: Die einzelnen<br />

Komponenten lassen sich ohne Probleme austauschen,<br />

der Wechsel beeinflusst den Rest des Systems nicht.<br />

Essentiell für einen modularen Ansatz sind aber eindeutig<br />

definierte Schnittstellen zwischen den jeweiligen Elementen<br />

des Gesamtsystems. Sie müssen eine einfache Anbindung über<br />

Steckverbindungen ermöglichen. Mit dem Han-Yellock 10 bietet<br />

Harting eine Steckverbinderserie an, die auf aktuelle und<br />

zukünftige Anforderungen im Bereich der regenerativen Energiegewinnung<br />

abgestimmt ist. Grundlage für den Han-Yellock<br />

10 sind die im Markt etablierten größeren Versionen Han-<br />

Yellock 30 und 60, die sich seit Jahren in unterschiedlichsten<br />

Applikationen bewähren.<br />

Sichere Verriegelung<br />

Wie seine großen Geschwister ist auch der Han-Yellock 10<br />

mit einem in das Steckverbindergehäuse integrierten Verriege-<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

47


MITTENDRIN<br />

PROMOTION<br />

Han-Yellock 10 an einer Schaltschrank-Schnittstelle. Der Steckverbinder eignet sich<br />

sowohl für die Leistungsübertragung als für die Übertragung von Datensignalen. So<br />

bietet er z.B. Platz für einen RJ45 Kontakteinsatz (Ethernet).<br />

lungsmechanismus ausgestattet. Die dadurch entstehende<br />

Kapselung bringt zwei wesentliche Vorteile mit sich: Zum einen<br />

verhindert sie, dass Schmutz und äußere mechanische<br />

Einflüsse die Verriegelungsfunktion beeinträchtigen. Zum anderen<br />

erlaubt sie in der Formgebung des Steckverbinders Spielräume<br />

im Design. Die Arretierung beider Gehäusehälften miteinander<br />

geschieht automatisch und direkt mit dem Steckvorgang.<br />

Zwei Edelstahlfedern halten den Steckverbinder sicher<br />

verriegelt. Zum Entriegeln muss man lediglich den gelben<br />

Rastknopf betätigen. Der patentierte Mechanismus entkoppelt<br />

dann beide Gehäusehälften, die sich nachfolgend mühelos<br />

trennen lassen. Ein wichtiges Merkmal ist der integrierte<br />

Schutz vor unbeabsichtigtem Entriegeln. Eine Drehung des<br />

gelben Druckknopfes um 90° genügt, um den Entriegelungsmechanismus<br />

zu sperren. Der Betätigungsknopf wird dabei<br />

blockiert, so dass er nicht gedrückt werden kann.<br />

Auch beim Design hebt sich der Han-Yellock 10 deutlich<br />

von Standard-Lösungen ab. Der in hochwertigem Metall ausgeführte<br />

Steckverbinder ist zweifarbig gestaltet. Das Anbaugehäuse<br />

hat eine glänzend metallische Oberfläche, die auf die<br />

dunkle Pulverbeschichtung des Tüllengehäuses abgestimmt<br />

ist. Die Steckverbinder können leicht gereinigt werden und<br />

haben keinerlei Ecken und Kanten, an denen sich Schmutz<br />

ablagern könnte. Neben geraden Ausführungen von Anbauund<br />

Tüllengehäusen sind auch gewinkelte Varianten beider<br />

Gehäusetypen verfügbar. Damit lassen sich mit Han-Yellock<br />

10 aus dem Stand heraus die meisten der üblichen Applikationen<br />

be dienen.<br />

Kabeleingang vergrößern<br />

Beim Kabeleingang gibt es ebenfalls eine Veränderung. Auf<br />

vielfachen Kundenwunsch wurde der Möglichkeit, größere Kabel<br />

einzuführen, Rechnung getragen. Neben dem für diese<br />

Baugröße üblichen Kabeleingang<br />

für M20-Verschraubungen<br />

stehen Versionen<br />

mit einer M25-Öffnung<br />

zur Verfügung. Das ist<br />

nicht nur relevant für Kabel<br />

mit größeren Aderquerschnitten,<br />

auch aufwändig<br />

geschirmte Datenkabel haben<br />

häufig Außendurchmesser,<br />

bei denen herkömmliche<br />

Steckverbinder<br />

an ihre Grenzen stoßen.<br />

Jürgen Bösch, Technical Application<br />

Manager Harting Techno-<br />

Einfache Montage<br />

logiegruppe<br />

Gerade vor dem Hintergrund<br />

moderner Datenübertragung zeichnet sich der Han-Yellock<br />

10 durch eine weitere Neuerung aus: Die Dichtung zwischen<br />

Anbaugehäuse und Schaltschrank/Gerät ist in das Anbaugehäuse<br />

eingelassen. Für den Anwender vereinfacht sich<br />

dadurch die Montage, da die Dichtung nicht separat gehalten<br />

werden muss. Nachdem das Anbaugehäuse mit der Anbaufläche<br />

verschraubt ist und durch vier Schrauben sicher gehalten<br />

48<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


PROMOTION<br />

MITTENDRIN<br />

Das Steckverbindergehäuse ist formschön<br />

gestaltet und bietet kaum Ecken<br />

und Kanten für die Staubablagerung.<br />

wird, besteht eine direkte elektrische Verbindung zwischen<br />

Steckverbinder und Anbaufläche. Optimale EMV-Eigenschaften<br />

sind dadurch garantiert. Dem gleichen Anspruch folgend<br />

stülpt sich das Tüllengehäuse beim Steckvorgang über das Anbaugehäuse.<br />

Diese Verschachtelung trägt ebenfalls zu den guten<br />

EMV-Eigenschaften des Han Yellock 10 bei.<br />

Standard-Befestigung<br />

Beim Befestigungsmaß hat man auf einen bewährten Standard<br />

gesetzt: Der Flansch des Anbaugehäuses entspricht hinsichtlich<br />

der Befestigungsmaße den Vorgaben gemäß Shell 22.<br />

Viele Rundsteckverbinder orientieren sich ebenfalls an diesem<br />

Standard, der damit einen hohen Freiheitsgrad bezüglich der<br />

Kompatibilität bietet. Mit aktuell 30 verfügbaren Kontakteinsätzen<br />

der Baugröße Han 3A, die in den neuen Han-Yellock 10<br />

integrierbar sind, deckt die Serie vom Stand heraus das gesamte<br />

Spektrum von der Energieversorgung bis hin zur Datenübertragung<br />

ab.<br />

Kontaktfreudig<br />

Angefangen bei seit Jahren bewährten Kontakteinsätzen in<br />

3- bis 7-poliger Ausführung, die für Anforderungen bis 16 A<br />

und 400 V ausgelegt sind und bevorzugt zur Energieversorgung<br />

kompakter Geräte verwendet werden, stehen weitere Lösungen<br />

zur Verfügung: Mit dem Han-Yellock 10 lassen sich<br />

sowohl Leistungen bis 40 A/690 V als auch sensible Datensignale<br />

wie etwa beim Einsatz von Ethernet übertragen. Hochpolige<br />

Varianten mit 21 Kontakten sind ebenfalls verfügbar. Abgerundet<br />

wird das Portfolio durch Kontakteinsätze für die optische<br />

Datenübertragung. Hier können sowohl Kontakte für<br />

1 mm POF wie auch Kontakte für Glasfaser eingesetzt werden.<br />

In der jüngeren Vergangenheit ist ein weiterer Anwendungsfall<br />

hinzugekommen: Analog zu Anwendungen aus der<br />

Office-Welt steigt auch im Windkraftsektor der Bedarf an Serviceschnittstellen.<br />

Diese Schnittstellen werden im Bedarfsfall<br />

zum Aus- und Einlesen von Daten oder zur Programmierung<br />

von Daten genutzt. Mit den Han-Brid-Kontakteinsätzen für<br />

USB und FireWire ist der Han-Yellock 10 auch für diese Aufgaben<br />

prädestiniert. Falls diese Schnittstellen nicht genutzt werden,<br />

sind Abdeckkappen erhältlich, die den Kontakteinsatz im<br />

Han-Yellock 10 vor Verschmutzungen schützen. Dies gilt für<br />

das Anbau- aber auch für das Tüllengehäuse. Abgestimmt auf<br />

die jeweilige Applikation, sind die Kappen als loses Einzelteil<br />

erhältlich. In einer weiteren Version sind sie am Anbaugehäuse<br />

beziehungsweise am Kabel, das in das Tüllengehäuse eingeführt<br />

ist, fixierbar.<br />

Han-Yellock 10 eröffnet dem Anwender vielfältige Möglichkeiten<br />

und lässt zudem durch das unaufdringliche Design<br />

alle Spielräume für die Entwicklung zukunftsweisender<br />

und energieeffizienter Lösungen. Mit dem großen Spektrum<br />

an Anwendungsmöglichkeiten bietet er die Basis für viele<br />

weitere Innovationen in der Welt zukunftsträchtiger<br />

Windkraftan lagen. ☐<br />

> MORE@CLICK EE913401<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

49


EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN | MENSCHEN IN DER ELEKTRONIK<br />

Kundensupport erster Klasse<br />

Sein Arbeitgeber sitzt in Nürnberg, seine Kunden findet Klaus Weinert aber in Asien und<br />

Osteuropa. Die größte Herausforderung sind dabei die kulturellen Unterschiede - und der Jetlag.<br />

TEXT: Michael Brunn, E&E FOTOS: Klaus Weinert/MEN<br />

www.eue24.net/PDF/EE913501<br />

50<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


MENSCHEN IN DER ELEKTRONIK | EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN<br />

Dass Klaus Weinert Franke ist, kann<br />

man unschwer an seinem Akzent erkennen.<br />

Da ist es nur konsequent, dass der<br />

gebürtige Fürther auch in Franken arbeitet<br />

- und zwar bei MEN Mikro Elektronik,<br />

einem Spezialisten für Embedded-Boards<br />

und -Systeme für raue Umgebungen<br />

und sicherheitskritische Anwendungen.<br />

Sein Tätigkeitsgebiet als<br />

Key Account und Channel Manager liegt<br />

allerdings weit von der fränkischen Heimat<br />

entfernt: Klaus Weinert kümmert<br />

sich um Distributoren und Kunden in<br />

Asien und Osteuropa. „Im Wesentlichen<br />

betreue ich die Distribution“, beschreibt<br />

er seine Aufgaben. „In einzelnen Ländern<br />

haben wir keine Distributoren, da<br />

bin ich direkt für die Kunden da. Und<br />

dann gibt es noch einige Großkunden,<br />

die ich auch direkt betreue.“ Der Grund<br />

für gerade diese Regionen ist aber nicht<br />

eine besondere Affinität, sondern<br />

schlicht und einfach eine Möglichkeit,<br />

die sich dem 43-Jährigen bot. „Ich habe<br />

2001 bei MEN im Support angefangen.<br />

2007 wurde diese Stelle im Vertrieb frei,<br />

und ich wollte diese Herausforderung<br />

annehmen“, erinnert er sich.<br />

Kulturelle Eigenheiten<br />

Seine erste Dienstreise nach Asien<br />

war gleichzeitig seine erste Reise in diese<br />

Region überhaupt. Heute ist er regelmäßig<br />

vor Ort. So findet unser Gespräch<br />

auch zwischen einer Korea- und einer<br />

Russland-Reise statt. Etwa eine Woche<br />

im Monat ist Klaus Weinert auf Reisen.<br />

Das ist auch dringend notwendig, denn<br />

die asiatische Kultur macht eine regelmäßige<br />

persönliche Präsenz notwendig.<br />

„Ich muss den Kunden in Meetings zeigen:<br />

MEN ist eine Firma, die Kundenkontakte<br />

pflegt, selbst wenn man dafür<br />

nach Asien fliegen muss“, erläutert Klaus<br />

Weinert. „Die Kunden sollen wissen,<br />

dass sie mich zwei oder drei Mal im Jahr<br />

sehen und dass bei Problemen auch ein<br />

Techniker kommt.“ Aber damit alleine<br />

ist es noch nicht getan. „Wenn ich den<br />

Kunden überzeugt habe – was mit unserer<br />

Hardware keine schwere Sache ist –<br />

kommt in Asien noch eine private Komponente<br />

hinzu“, beschreibt Klaus Weinert<br />

den Ablauf. „In Asien werden Geschäfte<br />

häufig noch beim Abendessen<br />

abgeschlossen, das ist in Deutschland<br />

und Europa deutlich weniger der Fall.“<br />

Das Reisen gehört sicher zu den größten<br />

Herausforderungen bei seiner Tätigkeit.<br />

„Es kommt oft vor, dass ich 30 Stunden unterwegs<br />

bin, mir einen Anzug und eine<br />

Krawatte anziehe und dann direkt zu Kunden<br />

gehe. Da muss man es irgendwie schaffen,<br />

noch halbwegs kompetent und konzentriert<br />

zu wirken“, sagt er lachend. Kompetenz<br />

spielt eine wichtige Rolle bei Klaus<br />

Weinerts Tätigkeit. „Bei uns im Vertrieb ist<br />

es generell wichtig, dass man ein technisches<br />

Verständnis hat. Wir kennen und<br />

verstehen alle unsere Produkte in- und auswendig“,<br />

beschreibt er die Situation bei<br />

MEN. „Wenn ich in einem Meeting beim<br />

Kunden bin, ist es für mich wichtig, den<br />

Kunden und seine Applikation zu verstehen,<br />

um entsprechend die richtige Hardware-Lösung<br />

vorschlagen zu können.“<br />

Die grenzenlose Welt<br />

der Elektronik –<br />

von der Idee bis zur<br />

Serienproduktion<br />

• Entwicklung und Produktion<br />

kundenspezifischer elektronischer<br />

Baugruppen und Systeme<br />

• Baukastensystem mit fertigen<br />

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E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

51


EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN | MENSCHEN IN DER ELEKTRONIK<br />

Sport in sämtlichen Variationen ist für<br />

Klaus Weinert der perfekte Ausgleich<br />

zum stressigen Arbeitsalltag.<br />

Die unterschiedlichen Kulturen sind dabei ein nicht zu unterschätzender<br />

Faktor. „Man muss offen sein für die verschiedenen<br />

Kulturen“, beschreibt Klaus Weinert seine Erfahrungen.<br />

„Und man muss auch immer die Menschen sehen und verstehen,<br />

was sie tatsächlich meinen – nicht nur, was sie sagen.“ Und das<br />

geht eigentlich nur durch Erfahrung. Zwar hat Klaus Weinert<br />

einige Schulungen besucht, aber, so erklärt er, das meiste lernt<br />

man erst, wenn man jahrelang in diesen Ländern tätig ist.<br />

Ohne technisches Wissen geht nichts<br />

Das technische Interesse hat Klaus Weinert auch zu MEN<br />

geführt. „Ich war schon immer technisch interessiert, wollte<br />

aber bei der Arbeit auch Kontakt mit Menschen haben“, beschreibt<br />

er seine Interessenlage. „Und die Stelle im Support<br />

damals war für mich genau die richtige Mischung. Außerdem<br />

lernt man dort natürlich die Produkte und Kunden eines Unternehmens<br />

ausführlich kennen.“ Hier hatte er auch schon erste<br />

Kontakte mit asiatischen Kunden – allerdings nicht vor Ort.<br />

Aus Klaus Weinerts Sicht war sein Wechsel in den Vertrieb ein<br />

geradezu logischer Schritt. „Ohne die technische Beratung<br />

funktioniert bei uns der Vertrieb nicht“, erklärt er. „Alle Vertriebler<br />

haben bei uns einen rein technischen Hintergrund,<br />

drei von ihnen kommen ebenfalls aus dem Support.“ Die Produkte<br />

von MEN sind komplex und werden in noch komplexeren<br />

Anwendungen eingesetzt – ohne das entsprechende Wissen<br />

geht es daher logischerweise nicht. Außerdem trifft Klaus<br />

Weinert bei seinen Kundenterminen regelmäßig auf Experten<br />

auf der Kundenseite – und muss in diesen Gesprächen bestehen<br />

können. „Ich habe es in den Meetings meistens mit Produktmanagern<br />

und Entwicklern zu tun. Denen muss ich zeigen,<br />

dass ich meine Hardware kenne, Fragen beantworten und<br />

Systeme vorschlagen kann“, erläutert er. „Und nur wenn das<br />

funktioniert, werde ich ernst genommen und kann unsere Produkte<br />

verkaufen.“<br />

Diese technischen Gespräche mit den Kunden sind auch<br />

das, was Klaus Weinert an seinem Job am besten gefällt.<br />

„Der Kontakt mit den Kunden ist jede Woche anders, weil<br />

ich einfach für einen so großen Bereich der Welt zuständig<br />

bin“, erklärt er. „Man muss sich immer anders verhalten, es<br />

sind immer andere Dinge wichtig. Es ist extrem abwechslungsreich.“<br />

Allerdings bringt die Zuständigkeit für einen<br />

so großen Bereich auch eine weniger amüsante Seite mit<br />

sich: „Die viele Zeit in der Luft und auf der Straße und der<br />

Jetlag sind nicht immer einfach“, so Klaus Weinert. „Die<br />

Reisen beginnen oft schon am Wochenende, so dass davon<br />

wenig übrig bleibt.“<br />

Innovative Produkte aus Franken<br />

Umso besser gefällt ihm dafür sein Arbeitgeber MEN, für<br />

den er inzwischen seit zwölf Jahren tätig ist. „. Ich arbeite<br />

wirklich gern bei der MEN. Die Kommunikationswege sind<br />

kurz, die Hierarchien flach und die Produkte sind innovativ“,<br />

beschreibt Klaus Weinert die Vorzüge seines Arbeitgebers..<br />

„Wir versuchen aufgrund unserer Erfahrung und dem engen<br />

Kundenkontakt ständig neue Ideen zu entwickeln, die man auf<br />

dem Markt sonst noch nicht findet. Und mir macht es dann<br />

einfach Spaß, Hightech-Produkte anbieten zu können, die die<br />

Kunden auch wirklich brauchen.“ Und er kann das, was er tut,<br />

relativ einfach zusammenfassen: „Wenn mich jemand nach<br />

meiner Arbeit fragt, sage ich: Ich verkaufe Computer, die in<br />

Nürnberg entwickelt und gefertigt werden, nach China und<br />

Korea. Da schauen mich die Leute an und sagen: Das geht doch<br />

gar nicht. – Doch, das geht.“<br />

52<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


MENSCHEN IN DER ELEKTRONIK | EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN<br />

Privat spielt Technik für Klaus Weinert inzwischen keine<br />

Rolle mehr. Auch wenn er sich selber als technisch interessierten<br />

Menschen bezeichnet, ist er kein Bastler. „Mittlerweile ist<br />

es so, dass ich zuhaue am liebsten gar nichts mehr mit Computern<br />

oder sonst was mache – das muss einfach funktionieren.“<br />

Stattdessen widmet er sich in seiner Freizeit lieber verschiedenen<br />

Sportarten wie Skifahren,<br />

Snowboarden, Surfen oder<br />

Kiten. Surf- oder Skilehrer<br />

wären für Klaus Weinert<br />

noch Traumberufe gewesen,<br />

aber da ist er dann ganz pragmatischer<br />

Franke: „Damit<br />

hätte man keine Familie ernähren<br />

können.“ Dennoch<br />

spielt Sport nach wie vor eine<br />

wichtige Rolle in Klaus Weinerts<br />

Leben. Und ein Segelschein<br />

ist auch sein nächstes<br />

persönliches Ziel, das er in<br />

den nächsten zwei oder drei<br />

Jahren realisieren möchte.<br />

der Testphase befindet. „Hier hat mein koreanischer Partner<br />

eine CPU-Baugruppe von uns für ein kundenspezifisches Display<br />

verwendet, das als Bedienoberfläche in der Fahrerkabine<br />

des Zuges eingesetzt wird“, beschreibt Klaus Weinert das Projekt.<br />

So ist das eben mit guter Hardware: Die verkauft sich<br />

dann fast von selbst. ☐<br />

> MORE@CLICK EE913501<br />

Ein offenes Ohr.<br />

Entwicklung | Layout | Fertigung | Prüfung<br />

Sein berufliches Ziel ist<br />

ebenso klar wie einfach:<br />

„MEN baut auf dem Weg zur<br />

Marktführerschaft seine Vorreiterrolle<br />

für robuste und<br />

sichere Embedded-Lösungen<br />

immer weiter aus. Und dazu<br />

möchte ich meinen Teil beitragen“,<br />

erklärt Klaus Weinert.<br />

„Und natürlich ist es<br />

mir ein besonderes und persönliches<br />

Anliegen, dass wir<br />

im asiatischen Markt weiterhin<br />

erfolgreich bleiben.“ Mit<br />

anstehenden großen Projekten<br />

in China und Japan in<br />

den Bereichen Smart Grid<br />

und Bahn sind die Grundlagen<br />

dafür auf jeden Fall gelegt.<br />

Schon weiter gediehen<br />

ist der Einsatz von MEN-<br />

Hardware im koreanischen<br />

Hochgeschwindigkeitszug<br />

HEMU, der sich derzeit in<br />

Gerne hören wir Ihre Anliegen. Nur so können wir Sie intensiv<br />

betreuen und Ihre roekte eibel useten. ür all ene die<br />

nicht nur eine Nuer sein wollen.<br />

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E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

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EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN | HINTER DEN KULISSEN<br />

UNTER ANDEREN BEDINGUNGEN<br />

Die Anforderungen für Mainboards im industriellen Umfeld sind deutlich höher als an Boards<br />

für Office-Rechner. Andererseits bieten Letztere oft Innovationen, die auch für Industrie-PCs<br />

interessant sind. Der Embedded-Spezialist Fujitsu versucht, diese Welten zusammenzubringen.<br />

TEXT: Michael Brunn, E&E FOTOS: Tarczas; Fujitsu Technologies<br />

www.eue24.net/PDF/EE913502<br />

Insgesamt drei Produktfamilien bietet<br />

Fujitsu Technologies bei seinen Mainboards<br />

an: Classic Desktop-Mainboards, Extended<br />

Lifecycle-Mainboards und industrielle<br />

Mainboards. Allerdings gibt es ein paar<br />

Grundregeln, die für alle drei Familien gelten.<br />

So gibt es bei Fujitsu auch für die Office-<br />

Boards ein striktes Lifecycle-Management,<br />

das schon bei der Einführung des Produktes<br />

festgelegt wird. Dazu gehört auch ein Revision-Control-Prozess,<br />

in dessen Rahmen die<br />

Kunden rechtzeitig über Änderungen informiert<br />

werden. „Das Grundbedürfnis vor allem<br />

der Industrie-Kunden ist Langlebigkeit“,<br />

erklärt Peter Hoser, Director Sales System-<br />

board bei Fujitsu Technologies. „Die Designin-Phasen<br />

dauern lange, die Zertifizierungskosten<br />

sind hoch. Bis ein Produkt in Serie<br />

geht, sind mindestens ein bis zwei Jahre vergangen.“<br />

Wenn dann das Board schon ein<br />

Jahr später nicht mehr verfügbar ist, entstehen<br />

neue Kosten. In der Extended-Lifecyle-<br />

Reihe garantiert Fujitsu eine Verfügbarkeit<br />

von mindestens drei Jahren. „Wir haben<br />

aber die Möglichkeit, das noch zu verlängern“,<br />

so Peter Hoser. Allerdings, so führt er<br />

weiter aus, kämen diese Boards beispielsweise<br />

in PCs im Medizinbereich zum Einsatz,<br />

wo ein Lebenszyklus von drei Jahren etabliert<br />

sei.<br />

Große Auswahl<br />

Industrie-Boards sind bei Fujitsu mindestens<br />

fünf Jahre verfügbar und arbeiten<br />

zudem in einem erweiterten Temperaturbereich<br />

von 0 bis 60 °C. Darüber hinaus,<br />

so Peter Hoser, bieten sie mit 2 x Ethernet<br />

und General Purpose I/O deutlich mehr<br />

Schnittstellen und auch viel mehr Funktionen<br />

als normale Desktop-Boards. Als<br />

Formfaktoren bietet Fujitsu Mini-ITX,<br />

μATX und ATX an. Dass die Boards von<br />

Fujitsu in der Praxis gute Dienste leisten,<br />

zeigt die Kundenliste: Mit Siemens und<br />

Kuka setzen zwei der renommiertesten<br />

54<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


HINTER DEN KULISSEN | EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN<br />

Made in Germany: Fujitsu entwickelt und fertigt Boards und<br />

Systeme für den europäischen Markt im Werk in Augsburg.<br />

deutschen Automatisierer auf die Boards aus<br />

Augsburg.<br />

Die Boards stehen sowohl mit den anspruchsvollsten<br />

als auch mit einfacheren Chipsätzen zur<br />

Verfügung – nicht jeder Kunde braucht den vollen<br />

Funktionsumfang und möchte stattdessen<br />

lieber Kosten senken. Bei den Prozessoren setzt<br />

Fujitsu sowohl auf Intel als auch auf AMD. Die<br />

Gründe dafür liegen vor allem in den Grafikfunktionen<br />

von AMD. So kommen Mini-ITX-<br />

Boards beispielsweise in Verkaufsmaschinen, bei<br />

Digital Signage, Multimedia-Anwendungen, in<br />

der Gebäudeautomatisierung und in der Medizintechnik<br />

zum Einsatz. All diese Anwendungen<br />

stellen die gleichen Anforderungen: Sie benötigen<br />

einen geringen Energieverbrauch, gleichzeitig<br />

aber eine gute Grafikleistung. „Das ist etwas,<br />

das Intels Atom nicht bieten kann“, begründet Peter<br />

Hoser die Entscheidung für AMD. „Da hat<br />

AMD mit einem Single-Chip-Design und geringem<br />

Energieverbrauch klar seine Stärken.“ Dass<br />

die Boards von Fujitsu in der Praxis gute Dienste<br />

leisten, zeigt die Kundenliste: Mit Siemens und<br />

Kuka setzen zwei der renommiertesten deutschen<br />

Automatisierer auf die Boards aus Augsburg.<br />

Effizientere Stromversorgung<br />

Ein wichtiger Aspekt bei Mini-ITX ist die<br />

Stromversorgung des Mainboards. Hier bringt<br />

Fujitsu einige Neuerungen aus der Office- in<br />

die Industriewelt. So arbeiten die Boards mit<br />

Single-Rail-Technologie: Eine einzige Rail mit<br />

12 Volt versorgt das gesamte Board. Dadurch<br />

wird die Komplexität der Stromversorgung<br />

verringert, und es lässt sich eine deutlich höhere<br />

Effizienz erzielen. Der nächste Schritt ist die<br />

Integration der Stromversorgung direkt auf<br />

dem Board. Klassischerweise wird ein getrenntes<br />

Netzteil verwendet – was aber aus Sicht von<br />

Dieter Baumann, der bei Fujitsu in Augsburg<br />

die Board-Entwicklung leitet, weder sinnvoll<br />

noch zwingend notwendig ist. „Man kann<br />

Stromversorgung und Board ideal aneinander<br />

anpassen. Das geht nicht, wenn ich beides unabhängig<br />

voneinander entwickle“, erklärt er.<br />

„Durch eine Kommunikation zwischen Netzteil<br />

und Board lässt sich zudem die Effizienz weiter<br />

steigern.“ Aber die Integration der Stromversorgung<br />

bringt noch weitere Vorteile mit sich.<br />

So kann die Gerätegröße deutlich reduziert<br />

werden. Und durch weniger Kabel im Gerät<br />

verringert sich auch die Fehleranfälligkeit.<br />

Denn wenn es Probleme mit der Stromversorgung<br />

gibt, hat das in vielen Fällen nichts mit<br />

der Stromversorgung selber, sondern mit der<br />

Verbindung zu tun.<br />

Mit der Zero-Watt-Technologie schließlich<br />

sorgt Fujitsu dafür, dass ein ausgeschalteter<br />

Rechner tatsächlich keinen Strom mehr verbraucht.<br />

„Wir haben eine eigene Technologie<br />

entwickelt, die den Rechner komplett vom<br />

Netz trennt“, erklärt Dieter Baumann. „Das<br />

Einzige, was noch aktiv ist, ist ein von uns entwickelter<br />

winziger Mikrocontroller in der<br />

Stromversorgung, der von der normalen Batterie<br />

auf dem Board gespeist werden kann.“ ☐<br />

> MORE@CLICK EE913502<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

55


EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN | TRENDREPORT<br />

HERAUSFORDERUNG TEMPERATUR<br />

Wo Öl und Gas gewonnen und verarbeitet werden, herrschen kritische Umgebungsbedingungen<br />

wie Temperaturen bis –40 °C, Sonneneinstrahlung, Salzwasserdunst, Schnee und Vibrationen –<br />

und natürlich besteht Explosionsgefahr. Die Anforderungen an Hardware, die in diesem Umfeld<br />

eingesetzt wird, ist daher sehr hoch. Moxa bietet eine entsprechende Panel-PC-Familie an – und<br />

hat auch gleich noch eine spezielle Heizlösung entwickelt.<br />

TEXT: Stefan Palm, Moxa FOTOS: Photoartbox, Moxa<br />

www.eue24.net/PDF/EE913503<br />

Industrielle Feldanwendungen in der<br />

Mineralindustrie sind überwiegend an<br />

entlegenen Orten zu finden, wo sie extremster<br />

Kälte ausgesetzt sind. Computing-Systeme,<br />

die dort eingesetzt werden,<br />

müssen diese Temperaturen zuverlässig<br />

tolerieren können. Allerdings leiden<br />

herkömmliche Industrie-PCs, die bei extrem<br />

niedrigen Temperaturen eingesetzt<br />

werden, unter massiven technischen<br />

Problemen: Kälte ruft Bildveränderungen<br />

wie weiße Flecken, Bewegungsunschärfe<br />

und Verzerrungen auf dem Display<br />

hervor und korrumpiert die Ausgabe<br />

von Komponenten an Bord des Computers<br />

in unvorhersehbarer Weise. Daher<br />

kann die Systemstabilität der meisten<br />

Plattformen nicht garantiert werden, solange<br />

sich die Temperatur unter 0 °C bewegt.<br />

In vielen Umgebungen auf See oder<br />

im Winter kann diese Basistemperatur<br />

jedoch nicht ohne mechanische Hilfe erzielt<br />

werden. Aus diesem Grund ist ein<br />

Heizsystem an Bord des Computers für<br />

derartige Umgebungen essentiell.<br />

Zuverlässig bei extremer Kälte<br />

Da Industrie-PCs immer häufiger als<br />

HMIs eingesetzt werden, ist die Zuver-<br />

56<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


TRENDREPORT | EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN<br />

lässigkeit dieser Systeme bei extremer<br />

Kälte ein kritischer Faktor. Ein kaltes<br />

System zu erwärmen ist jedoch weitaus<br />

schwieriger als ein heißes System zu<br />

kühlen. Das grundlegende Konstruktionsziel<br />

ist es, das System auf eine spezifische<br />

Temperatur zu bringen, bei der ein<br />

zuverlässiger Betrieb garantiert ist. Diese<br />

liegt in der Regel bei 0 °C, da dies der<br />

niedrigste Grenzwert für die meisten<br />

Computer-Komponenten ist. Die elementare<br />

Lösung ist die Integration einer<br />

Heizung, die sich bei Temperaturen unter<br />

0 °C einschaltet. Das ist allerdings<br />

leichter gesagt als getan, da die Heizung<br />

auch die Umgebungstemperatur mit einbeziehen<br />

und die Temperatur auf einer<br />

optimalen Schwelle halten muss, wenn<br />

es das System selber nicht kann. Außerdem<br />

darf sie das System nicht überhitzen,<br />

wenn die Temperatur im Inneren zu<br />

steigen beginnt.<br />

Effektiv, effizient, intelligent<br />

Üblich sind Heizungs-Subsysteme,<br />

die lediglich aus einem Heizelement und<br />

einem Temperatursensor (Thermistor)<br />

bestehen. Hier wird eine Zieltemperatur<br />

eingestellt, bei der die Heizung ein- oder<br />

ausgeschaltet wird. Diese Form von Steuerkreis<br />

wird als Bang-Bang-Regelung bezeichnet<br />

– und sie ist für Ungenauigkeiten<br />

und Verluste berüchtigt. Wesentlich<br />

effizienter ist ein proportionaler Steuerkreis,<br />

bei dem die Systemtemperatur intelligent<br />

ermittelt wird und in Abhängigkeit<br />

vom Systemzustand regelmäßige Anpassungen<br />

vorgenommen werden.<br />

Proportionale Steuerkreise liefern die<br />

größtmögliche Leistungs- und Ausgabeeffizienz,<br />

allerdings ist ihre Konstruktion<br />

kompliziert. Mit einem Heizelement<br />

wird die Ausgabe entsprechend der Leistungsstärke<br />

gesteuert. Proportionale<br />

Heizsteuerungen nutzen deshalb Impulsdauermodulation,<br />

um statt nur „An“ oder<br />

„Aus“ das gesamte Spektrum der Möglichkeiten<br />

abbilden zu können. Natürlich ist<br />

ein Sensor nötig, um die Wärmeabgabe<br />

zu überwachen. Außerdem werden mehrere<br />

Software-Subsysteme benötigt, um<br />

die Systemtemperatur intelligent zu verwalten<br />

und überwachen.<br />

Proportionale Steuerungen<br />

Doch den Einsatz der Impulsdauermodulation<br />

ist es möglich, eine viel feinere<br />

Empfindlichkeit und Präzision zu<br />

erzielen als mit einer einfachen An/Aus-<br />

Regelung. Das Verhältnis zwischen<br />

Spannung und Wärme ist jedoch keine<br />

einfache Eins-zu-Eins-Korrespondenz.<br />

Um effektive proportionale Steuerungen<br />

zu konstruieren, müssen Ingenieure die<br />

Ausgabe der Impulsdauermodulation so<br />

kalibrieren, dass sie bei jeder Temperatur<br />

innerhalb des Zielbereichs zu einer<br />

spezifischen, vorherbestimmbaren Wärmeabgabe<br />

führt.<br />

Bevor die Entwickler die Steuerung<br />

der Spannungszufuhr und die Wärmewerte<br />

angehen, müssen sie den physischen<br />

Apparat des Heizsystems selbst<br />

konstruieren. Während die Möglichkeit<br />

besteht, unabhängige Heizelemente und<br />

Sensoren einzusetzen, ist die effizientere<br />

Herangehensweise die Integration beider<br />

Elemente und die Begrenzung der Temperatursensoren<br />

auf die Heizplatte. So<br />

vermeidet man mögliche Fehlerquellen<br />

und erzielt die bestmögliche Rückmeldung<br />

bezüglich der Wärmeabgabe.<br />

Durch die Kombination eines Heizelements<br />

und eines integrierten Thermistors<br />

in Leiterplatten lässt sich der Heizbereich<br />

sicher und komfortabel an sehr<br />

ULP-COM became<br />

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E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

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Hardware und Software<br />

für CAN-Bus-Anwendungen…<br />

EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN | TRENDREPORT<br />

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Tel.: +49 6151 8173-20<br />

Fax: +49 6151 8173-29<br />

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leitfähige Heizkörper montieren und<br />

dann innerhalb des Display-Gehäuses<br />

eines Panel-PCs anbringen.<br />

Auf das Notwendige reduzieren<br />

Da die Temperatursensoren dieses Systems<br />

direkt in die Heizplatten integriert<br />

sind, wird effektiv nur die Ausgabetemperatur<br />

an seiner Quelle, dem Heizelement,<br />

gemessen. Das bedeutet, dass Zieltemperaturzustände<br />

nicht entsprechend der<br />

Echtzeit-Bezugswerte, die von der momentanen<br />

externen Temperatur herrühren,<br />

festgelegt werden müssen, sondern<br />

vom Verhältnis zwischen Elemente-Temperatur<br />

und momentaner Spannungszuführung,<br />

gemessen als prozentualer Anteil<br />

der Impulsdauermodulation.<br />

Die Ausgabe der Impulsdauermodulation<br />

und die Umgebungstemperatur<br />

bilden einen zweidimensionalen Steuerungsbereich,<br />

in dem eine große Anzahl<br />

von Datenpunkten gemessen und bewertet<br />

werden muss, um die Verhältnisse zu<br />

erstellen, innerhalb derer besondere<br />

Kombinationen von Impulsdauermodulationsausgabe<br />

und Temperatur der Heizung<br />

in der Lage sind, das System innerhalb<br />

der Zieltemperatur zu halten.<br />

Um diese Verhältnisse abzuleiten,<br />

werden die Temperaturen an verschiedenen<br />

Punkten innerhalb des Computers<br />

gemessen, da die zwei Kontrollwerte über<br />

Die Basis-Softwarekomponenten eines Heiz-Designs mit<br />

proportionaler Rückmeldung.<br />

das volle Spektrum möglicher Eingaben<br />

beeinflusst werden. So können die Entwickler<br />

präzise ableiten, welche Verhältnisse<br />

von Wärmeabgaben an Betriebszyklen<br />

den gewünschten Temperaturbereich<br />

erzielen. Sobald diese Kontrollwerte<br />

vorliegen, muss das System keine<br />

externen Temperaturwerte mehr berechnen.<br />

Einzig das Auslesen der aktuellen<br />

Impulsdauermodulation und der Temperatur<br />

der Heizplatte ermöglichen es dieser<br />

Heizlösung, das System intelligent<br />

und effizient innerhalb eines gewünschten<br />

Temperaturbereichs zu halten.<br />

Das alles wird durch die Eigenheiten<br />

des Hardware-Designs kompliziert: Jede<br />

neue Hardware-Plattform hat ihr eigenes<br />

Wärmeprofil, dessen Verhalten sich bei<br />

verschiedenen Temperaturen von Modell<br />

zu Modell ändert. Das liegt daran,<br />

dass nicht nur die Heizelemente Wärme<br />

erzeugen sondern auch die internen<br />

Komponente des Computers. Zudem<br />

entstehen auf Komponentenebene unvorhergesehene<br />

Leistungsveränderungen<br />

bei starkem Temperaturabfall, insbesondere<br />

bei den Widerständen.<br />

Durch zahlreiche Versuche hat Moxa<br />

herausgefunden, dass diese Leistungsveränderungen,<br />

die Widerstände bei<br />

Temperaturabfall erfahren, die Impulsdauermodulations-Ausgabe<br />

bei niedrigen<br />

Temperaturen auf unvorhergesehene<br />

Art und Weise verändern, wodurch das<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


TRENDREPORT | EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN<br />

‘Right-sized‘<br />

Solutions<br />

Mainboards –<br />

made in Germany<br />

Die Kurve zeigt die Stromabgabe in Relation zur Wärmeabgabe, während<br />

eine Plattform von -40˚C auf 30˚C erwärmt wird.<br />

Verhältnis zwischen Impulsdauermodulations-Ausgabe<br />

und dem Heizelement<br />

so gestört wird, dass das Heizsystem<br />

korrumpiert oder sogar beschädigt werden<br />

kann. Aus diesem Grund ist im Labor<br />

ein unabhängiges Heizprofil – definiert<br />

auf Basis der PWM-Betriebszyklen<br />

– abgeleitet worden.<br />

Eine letzte Ausfallsicherung<br />

Es gibt eine letzte Ausfallsicherung,<br />

die ein intelligentes Heizsystem benötigt:<br />

eine Geräteschutzssicherung, die vor<br />

Fehlfunktionen des Heizsystems schützt.<br />

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

ein Heizelement außer Kontrolle gerät,<br />

sehr gering ist, so ist es doch sinnvoll,<br />

eine Sicherung einzubauen. Denn sie ist<br />

gleichzeitig auch die mechanische Garantie<br />

dafür, dass sich das System permanent<br />

selbst abschaltet, sobald die Sensoren<br />

der Heizung eine Temperatur über<br />

55 °C messen.<br />

Moxas intelligente Heizlösung Intelligent<br />

Heating Solution (IHS) wurde rund<br />

um eine proportionale Steuerung konstruiert<br />

mit genauem Blick auf robuste<br />

Hardware-Spezifikationen und penible<br />

Hardware-Profilierung. Das Unternehmen<br />

setzt zwei Hardware-Patente ein, die<br />

speziell für die IHS entwickelt wurden.<br />

Diese machen die neue Serie von Panel-<br />

PCs zur optimalen Lösung für Außenanwendungen,<br />

die extrem niedrigen Tem-<br />

peraturen ausgesetzt sind. Dank hoher<br />

Zuverlässigkeit und Stabilität auch bei<br />

Temperaturen unter 0 °C ermöglicht IHS<br />

den Panel-Computern der EXPC-1319-<br />

Serie den Einsatz in Gebieten, in denen<br />

Computer zuvor nicht praktikabel waren.<br />

Das stromlinienförmige Panel-Design<br />

von EXPC-1319 sorgt zudem für eine<br />

hocheffiziente Wärmeableitung, beseitigt<br />

Hitzeprobleme und senkt die Wartungskosten.<br />

Das Gehäuse von EXPC-1319 ist<br />

komplett versiegelt und IP66/NEMA 4xgeschützt,<br />

sodass weder Schutzablagerungen<br />

noch Staub oder Wasser sein Innenleben<br />

beeinflussen können. Das<br />

1.000 cd/m 2 -LCD-Panel bietet Blendschutz-Technologie,<br />

um sicherzustellen,<br />

dass Informationen auch bei direkter<br />

Sonneneinstrahlung klar ersichtlich angezeigt<br />

werden. Zusätzlich dazu ermöglicht<br />

der kratzfeste Monitor das Tragen<br />

von Schutzkleidung während der Bedienung,<br />

ohne ihn dabei zu beschädigen.<br />

Wartung aus der Ferne<br />

EXPC-1319 verfügt über eingebaute<br />

Diagnosewerkzeuge, die so konfiguriert<br />

werden können, dass sie entweder auf<br />

Abfrage per Pooling antworten oder aktive<br />

Alarme bei SNMP und Modus TCP<br />

senden. Unter anderem können die Diagnosewerkzeuge<br />

dafür konfiguriert werden,<br />

Ereignisse in der CPU zu überwachen<br />

und über sie zu berichten. ☐<br />

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Als führender Hersteller von Industrie-Mainboards<br />

legt Fujitsu größten Wert auf Zuverlässigkeit,<br />

Funktionalität und eine lange Verfügbarkeit seiner<br />

Produkte.<br />

Die neuen mini-ITX Modelle D3313-S1, -S2 und -S3<br />

mit AMD Embedded G-Series SOC Technologie bieten<br />

eindrucksvolle Graphik-Performance bei niedrigstem<br />

Energie verbrauch. Die ideale Lösung für vielfältigste<br />

industrielle Anwendungen.<br />

FUJITSU D3313-S – Industrial Mainboard:<br />

· AMD Embedded G-Series SOC<br />

mit 3 verschiedenen APUs<br />

· 24Bit Dualchannel LVDS<br />

· DisplayPort & DVI<br />

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· 12 & 19-24V DC in Spannungsversorgung<br />

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E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN | IM FOKUS<br />

IN ANDERE WELTEN VORDRINGEN<br />

Dramatische Rückgänge im PC-Geschäft sorgen dafür, dass sich Intel und AMD verstärkt um<br />

anderen Märkte kümmern – vor allem um Mobilgeräte und Embedded. Mit den neuen Haswell-<br />

Prozessoren will Intel hier einen großen Schritt nach vorne machen.<br />

TEXT: Roland R. Ackermann, freier Autor für E&E FOTO: Yellow Garnet Photography<br />

www.eue24.net/PDF/EE913504<br />

Rechenleistung und Energieeffizienz<br />

verdoppelt, Sicherheit erhöht und die<br />

noch schnellere Grafik noch höher aufgelöst:<br />

Die Ansprüche an die Prozessoranbieter<br />

bleiben hoch. Keiner kann sich<br />

auf dem Erreichten ausruhen, sondern<br />

es muss ständig innovativ nachgelegt<br />

werden. Das haben auch Intel und AMD<br />

– nachdem sich die Blütezeit des PCs zu<br />

Ende neigt – längst erkannt und sich zusätzlich<br />

unterschiedlichen Bereichen der<br />

zukunftsträchtigen Embedded-Welt zugewandt.<br />

Intel konzentriert sich besonders<br />

auf das High-End-Segment sowie<br />

zunehmend auf Tablets. Diese brauchen,<br />

genau wie Embedded-Applikationen,<br />

noch energiesparendere und kompaktere<br />

Prozessoren, um der etablierten ARM-<br />

Armada Paroli bieten zu können. AMD<br />

punktet hier vor allem mit hochleistungsfähigen<br />

Grafikprozessoren.<br />

Embedded-Systeme mit hochleistungsfähigen<br />

Prozessoren machen die<br />

moderne Technik erst möglich. Wachsende<br />

Ansprüche an Leistungsfähigkeit,<br />

Flexibilität, Vernetzung, Zuverlässigkeit,<br />

Geschwindigkeit, Automatisierungsgrad<br />

sowie Ressourcen- und Energieeffizienz<br />

sind ständige Herausforderungen für die<br />

CPUs. Zwar besetzen ARM-Prozessoren<br />

von den unterschiedlichen Lizenznehmern<br />

unbestritten ein sehr ansehnliches<br />

Stück vom Embedded-Kuchen, doch den<br />

High-End-Bereich dominieren die Nachfolgemodelle<br />

der x86-Familie.<br />

Lücke schließen<br />

Und damit das so bleibt, kommen<br />

unablässig neue Modelle mit immer<br />

noch beeindruckenderen Parametern<br />

60<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


IM FOKUS | EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN<br />

auf den Markt: Zuletzt zur Jahresmitte<br />

die Intel-Core-Architekturen der vierten<br />

Generation mit dem Codenamen Haswell.<br />

Das war ein wichtiger Schritt, denn<br />

der PC-Markt – den Intel klar anführt,<br />

der aber in diesem Jahr laut IDC um 7,8<br />

Prozent zurückgeht – braucht dringend<br />

eine Verjüngung. Und außerdem soll<br />

Haswell die Lücke zwischen Tablets und<br />

Laptops schließen helfen.<br />

Die Embedded-Board-, Modul- und<br />

IPC-Hersteller wurden beim Warten auf<br />

den angekündigten Generationenwechsel<br />

im Hause Intel etwas auf die Folter<br />

gespannt; immerhin waren bereits auf<br />

der Embedded World damit bemusterte<br />

Modelle „unter dem Tresen“ zu bestaunen.<br />

Man konnte sich zwar darauf verlassen,<br />

dass Intel an seinem Tick-Tock-<br />

Modell festhält: alle zwei Jahre eine<br />

Strukturverkleinerung (Tick, die mit Ivy<br />

Bridge zuletzt auf 22 nm bereits stattgefunden<br />

hatte), und im dazwischenliegenden<br />

Jahr die Einführung einer neuen<br />

Prozessorarchitektur (Tock) im gleichen<br />

Prozessknoten.<br />

Aber es dauerte bis zur Computex in<br />

Taiwan im Juni, bis alle Kompatibilitätsprobleme<br />

der neuen Architektur ausgeräumt<br />

und die Produkte marktreif waren.<br />

Immerhin warteten mehr als 50 verschiedene<br />

Entwicklungen auf Basis der neuen<br />

Prozessoren in der Pipeline, darunter<br />

hochentwickelte Ultrabooks, sowie außerdem<br />

andere Designs, welche die 22-<br />

nm-Silvermont-Mikroarchitektur benutzen.<br />

Als erste wurden Quadcore-Chips<br />

ausgeliefert, später auch Dualcore-Modelle,<br />

die in dünnere, kostengünstigere<br />

Geräte mit einer um 50 Prozent verlängerten<br />

Batterielebensdauer und bis zur<br />

dreifachen Grafikleistung gegenüber den<br />

„Ivy Bridge“-Prozessoren des vergangenen<br />

Jahres eingebaut sind.<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

Mit der vierten Generation der Core-<br />

Prozessoren wollte Intel von Grund auf<br />

eine neue Ära des „2-in-1-Computing“in<br />

Ultabooks erschließen: Die neuen Prozessoren<br />

sollen die hohe Leistung eines<br />

PCs und die Mobilität eines Tablets in<br />

einem Gerät liefern. Gleichzeitig wurde<br />

auch an die Ultra-Mobilität gedacht, und<br />

zwar mit den zum Weihnachtsgeschäft<br />

<strong>2013</strong> auf den Markt kommenden 22-nm-<br />

Quadcore-Atom-SoCs („Bay Trail-T“)<br />

für Android- und Windows-8.1-Tablets.<br />

Sie bieten - verglichen mit der aktuellen<br />

Generation - eine stark verbesserte Grafik<br />

und mehr als die doppelte CPU-Leistung.<br />

Zudem soll das neue Atom-SoC<br />

elegante Formfaktoren mit Akkulaufzeiten<br />

von acht Stunden oder mehr sowie<br />

drei Wochen im Stand-by-Betrieb ermöglichen.<br />

Natürlich will Intel aber auch im<br />

attraktiven Smartphone-Markt mitmischen,<br />

so mit der kommenden 4G-LTE-<br />

Multimode-Lösung, wohl eine der weltweit<br />

kleinsten und energieeffizientesten<br />

Multimode-LTE-Lösungen, die zudem<br />

globales LTE-Roaming in einer einzigen<br />

Produktvariante unterstützt. Ebenfalls<br />

auf der Computexgewährte Intel einen<br />

Blick in die Zukunft und zeigte erstmals<br />

ein Smartphone-Referenzdesign auf<br />

Basis von „Merrifield“, der nächsten Generation<br />

des 22-nm-Atom-SoC für<br />

Smartphones mit höherer Leistung und<br />

längerer Akkulaufzeit. Die Plattform<br />

umfasst einen integrierten Sensor-Hub<br />

für personalisierte Dienste sowie Funktionen<br />

zum Schutz von Daten, Gerät und<br />

Privatsphäre.<br />

Akkulaufzeit verdoppeln<br />

Doch zurück zu Haswell: Auf jeden<br />

Fall können sich die Fortschritte der<br />

vierten Core-Prozessor-Architektur auf<br />

DETAILGETREU.<br />

PRÄZISE.<br />

ZUVERLÄSSIG.<br />

Ultra-kleine Komponenten für<br />

beste HD Kameratechnologie<br />

Die auf MOS basierenden Mikrokameras von Panasonic, sind auch<br />

als OEM-Systemkomponenten Kamerakopf, Steuerplatine und Kabel<br />

verfügbar. Unentbehrlich für alle, die in den Bereichen Medizin,<br />

Forschung und Industrie beste Video Performance verlangen.<br />

Panasonic HD Micro Cameras: Best Performance for Professionals.<br />

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CCU: Remotecontrol<br />

CCU: analo und diital HD-Videoout.<br />

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EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN | IM FOKUS<br />

Mit den neuen Haswell-Prozessoren will Intel die<br />

Lücke zwischen Laptop und Tablet schließen.<br />

Basis der neuen 22-nm-Mikroarchitektur<br />

sehen lassen. Die ersten SoCs sind in<br />

eine Vielzahl innovativer Geräte eingebaut:<br />

neben den 2-in-1-Geräten in PCs<br />

mit hoher Leistung sowie tragbare Allin-One-Systeme.<br />

Dabei wirdauch hier<br />

die Akkulaufzeit bei aktiver Arbeitsauslastung<br />

gegenüber der vorherigen Generation<br />

um 50 Prozent verlängert - das ist<br />

die größte Generationen-übergreifende<br />

Steigerung in der Firmengeschichte. Einige<br />

Ultrabook-Modelle erreichen mit<br />

den neuen Prozessoren angeblich Akkulaufzeiten<br />

von mehr als neun Stunden<br />

bei aktiver Arbeitsauslastung.Die integrierte<br />

Grafik liefert im Vergleich zur<br />

vorherigen Generation die bis zu doppelte<br />

Leistung und liegt damit auf dem<br />

Niveau einer diskreten Grafikkarte – diese<br />

könnte, hofft Intel, in Zukunft oft völlig<br />

wegfallen. Darüber hinaus verschafft<br />

die „Iris“-Grafik bisher ungekannte visuelle<br />

Eindrücke für Ultrabooks und andere<br />

mobile Geräte.<br />

Ausgewählte Premium-Ultrabooks<br />

mit den neuen Intel Core-Prozessoren<br />

liefern als 2-in-1-Geräte die bisher übliche<br />

Leistung in Kombination mit der<br />

Mobilität und schnellen Reaktionszeit<br />

eines Tablets. Die Bedienung erfolgt je<br />

nach Bedarf des Anwenders wahlweise<br />

über den Touch-Bildschirm oder die<br />

Tastatur; alle Anwendungen sind kompatibel.<br />

Die Steuerung durch Touch,<br />

Sprache, Gesten oder Gesichtserkennung,<br />

das so genannte „Perceptual Com-<br />

puting“, profitiert erheblich von der hohen<br />

Rechenleistung und macht die Interaktion<br />

mit Geräten natürlich, intuitiv<br />

und benutzerfreundlich. Zum Beispiel<br />

lässt sich ein demnächst erhältliches, Intel-Core-basiertes<br />

2-in-1-Ultrabook mit<br />

der Senz3D-Kamera von Creative aus<br />

kurzer Entfernung über Gesten und<br />

Sprache steuern. Intel möchte die 3D-<br />

Tiefenerkennungskamera direkt in künftige<br />

Geräte integrieren; bereits in der<br />

zweiten Jahreshälfte 2014 sollen die ersten<br />

Modelle auf den Markt kommen.<br />

Signifikante Innovationen<br />

Die wesentlichen Details der Haswell-<br />

Mikroarchitektur waren bereits im Vorjahr<br />

bekanntgegeben worden, doch kamen<br />

bei der Markteinführung einige signifikante<br />

Innovationen außerhalb der<br />

CPU hinzu: ein Spannungsregler auf<br />

dem Chip (IVR, Internal Voltage Regulator)<br />

sowiebei einigen Modellen ein<br />

Plattform-Controller-Hub (PCH), bei<br />

anderen ein DRAM-Grafik-Cache, jeweils<br />

mit im Gehäuse untergebracht.<br />

Vorteile des IVR sind verringerte Platzansprüche<br />

und gesenkte Komponentenkosten<br />

sowie – dank einer genaueren On-<br />

Chip-Steuerung und geringeren Verlusten<br />

beim Versorgungsbus-Routing – eine<br />

höhere Energieeffizienz. Die Grafik Iris<br />

Pro mit im Gehäuse integriertem DRAM<br />

erhöht den Benchmark 3DMark11 eines<br />

Prozessors der H-Serie 2,5-mal gegenüber<br />

Ivy Bridge. Durch die Gehäuseinteg-<br />

ration soll die Größe der Mobil-Prozessoren<br />

mit dem geringsten Energieverbrauch<br />

für Tablets und ultradünne Notebooks<br />

erneut verringert werden.<br />

Die attraktivsten Vorteile von Haswell<br />

liegen im mobilen Bereich, nämlich die<br />

bereits erwähnte wesentlich verlängerte<br />

Batterielebensdauer sowie der verringerte<br />

Platzbedarf durch verstärkte Integration.<br />

Die voll integrierten Spannungsregler<br />

(FIVRs) verändern die Energieversorgungslandschaft<br />

grundsätzlich. Sie untermauern<br />

das neue Power-Management auf<br />

Plattformebene, das den durchschnittlichen<br />

Energieverbrauch im System drastisch<br />

reduziert und das Ansprechverhalten<br />

verbessert. Insbesondere ermöglicht<br />

die geringe Latenz ein agileres Power-<br />

Management, das Plattformkomponenten<br />

rasch ein- oder ausschalten kann –<br />

dadurch kann das System die meiste Zeit<br />

im „Tiefschlaf “ verbringen. Dabei bleiben<br />

jedoch Betriebssystem und Anwendungen<br />

wach und vernetzt, und das System<br />

reagiert sofort auf externe Impulse.<br />

Nach Intel-Angaben wird der Stromverbrauch<br />

im Vergleich zu Sandy Bridge 20-<br />

fach verringert, wobei die Wake-up-Forderung<br />

von 300 ms eingehalten wird. Von<br />

FIVR profitieren indes nicht nur die PC-<br />

Nachfolger, sondern auch entsprechend<br />

designte IP-Blöcke wie CPUs, GPUs, Fabrics,<br />

drahtlose Modems und Caches – mit<br />

anderen Worten: alle Applikationen vom<br />

Smartphone bis zu Servern. ☐<br />

> MORE@CLICK EE913504<br />

62<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


INNOVATIONEN | EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN<br />

EMBEDDED-SYSTEME & BAUGRUPPEN<br />

Ihr Partner<br />

für industrielle<br />

Embedded-<br />

Lösungen<br />

Für raue Umgebungen ausgelegt<br />

Congatec bietet in seiner Qseven-Familie das Conga-QA3<br />

Modul mit dem Intel-Atom-E3845-Prozessor an. Durch die<br />

durchgehende Bestückung mit Keramik-Kondensatoren soll<br />

es für industrielle mobile Applikationen in einer rauen<br />

Umgebung prädestiniert sein. Das Modul ist jeweils mit 2<br />

GByte schnellem DDR3L-Speicher sowie bis zu 16 GByteeMMC<br />

4,5 als Massenspeicher bestückt. Je nach verwendetem<br />

Prozessor können auch Versionen mit 8 GByte RAM<br />

angeboten werden, so der Hersteller. Die integrierte Grafik<br />

soll DirectX 11, OpenGL 3, OpenCL 1.2 sowie eine leistungsfähige,<br />

flexible Hardware-Dekodierung unterstützen, um auch mehrfach hochauflösende Full-HD-Videos<br />

parallel dekodieren zu können.<br />

> MORE@CLICK EE913505<br />

MS-98C7<br />

SUPPORTS<br />

Unterstützung für Windows 8<br />

Das ATX-Industriemainboard D3128-B2x unterstützt<br />

nach Angaben von Fujitsu nun auch 3rd-Gen-Intel-<br />

Core-Prozessoren aus den Produktfamilien<br />

Intel Xeon E5-2600 v2 und Intel Xeon<br />

E5-1600 v2 sowie aus der<br />

Produktfamilie Intel Core i7<br />

4800/4900 mit LGA2011-Sockel<br />

basierend auf der Ivy-Bridge-Mikroarchitektur.<br />

Ebenfalls neu sind gemäß Hersteller die<br />

volle Unterstützung für Windows 8 sowie die<br />

Speicher-Technologien DDR3-1866 UDIMM bis 64 GByte<br />

und DDR3-1600/1866-RDIMM bis 128 GByte. Das Board soll mit einem Intel-C602-Chipsatz ausgestattet<br />

und für 24/7-Dauerbetrieb ausgelegt sein. Für sicheres Computing soll das Trusted-Platform-Modul<br />

V1.2 onboard oder die optionale EraseDisk-Funktion sorgen. > MORE@CLICK EE913506<br />

Für robuste SFF-Appliances<br />

Das Motherboard KTAM33874/pITX ist laut<br />

Kontron mit dem Sitara-3874-Prozessor<br />

von Texas Instruments bestückt und<br />

bietet Tablet-PC-Performance sowie<br />

eine umfangreiche Ausstattung an<br />

Standard- und Embedded-Computing-Schnittstellen.<br />

Mit seinem Pico-ITX-Formfaktor soll es OEMs die Möglichkeit bieten,<br />

kosteneffiziente SFF-Embedded-Appliances auf Basis eines standardisierten Formfaktors umzusetzen.<br />

Mit einer umfangreichen Schnittstellenausstattung und Flash-Speicher onboardsollen OEMs zudem<br />

ohne zusätzliche Komponenten auskommen, was Entwicklungs- und Markteinführungszeiten minimiert.<br />

> MORE@CLICK EE913507<br />

E&E | Ausgabe 8.<strong>2013</strong><br />

Mini-ITX-Board<br />

skalierbar<br />

leistungsstark<br />

unterstützt<br />

Intel ® Core Prozessoren der<br />

4. Generation<br />

• Q87 oder H81 Chipset<br />

• 3 unabhängige Displays<br />

• Display interfaces: VGA, LVDS,<br />

HDMI und DP<br />

• Speicherkapazität bis zu 16GB<br />

DDR3\DDR3L<br />

• 10 x USB, 5 x COM, 8 x GPIO,<br />

1 x PCIe x16, 2 x Mini-PCIe<br />

• Dual Intel ® GbE LAN<br />

• mSATA für 3G oder WiFi und<br />

Bluetooth<br />

Erfahren Sie mehr:<br />

Halle 7, Stand 171<br />

DACH-Distributor für<br />

exklusive MSI-Produkte<br />

Marie-Curie-Straße 9<br />

50259 Pulheim<br />

Tel.: +49 (0)2234 98211-0<br />

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DISTRIBUTION & DIENSTLEISTUNG | EXPERTENBEITRAG<br />

64<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


EXPERTENBEITRAG | DISTRIBUTION & DIENSTLEISTUNG<br />

Planen für die Zukunft<br />

Entwicklungsprojekte gehören in der Elektronik zwar zum Alltag, werden aber längst nicht<br />

immer ohne Probleme abgewickelt. Mit der richtigen Vorbereitung statt dem Blick in die<br />

Glaskugel wird jedes Projekt ein Erfolg.<br />

TEXT: Hans P. Vrancken, freier Autor für E&E FOTO: Bellott; Hans P. Vrancken<br />

www.eue24.net/PDF/EE913601<br />

Bevor man ein neues Entwicklungsprojekt starten kann, ist<br />

eine gewissenhafte Vorplanung erforderlich. Die grundlegende<br />

Frage ist zunächst, warum eine Entwicklung überhaupt erforderlich<br />

ist. Sieht man sich den Lebenszyklus eines Produktes<br />

an, so besteht dieser aus verschiedenen Abschnitten.<br />

Der Zyklus beginnt mit dem Abschluss der Produktentwicklung<br />

und der Serienreife. Zunächst muss das Produkt am<br />

Markt eingeführt werden, wobei die verkauften Stückzahlen<br />

noch gering sind. Dies hat zur Folge, dass in dieser Phase zwar<br />

der Umsatz ansteigt, die Gewinnzone jedoch noch nicht erreicht<br />

werden kann. Grund sind die Kosten für die Markteinführung<br />

(wie Schulungen, Werbung, Dokumentation), die<br />

Entwicklungsumlage und den Prototypenbau. Außerdem sind<br />

die Fertigungseinrichtungen noch nicht mit den geplanten<br />

Stückzahlen ausgelastet und dadurch noch unrentabel. In der<br />

danach folgenden Wachstumsphase wird die Gewinnzone erreicht,<br />

der Profit steigt synchron mit dem Umsatz an, bis er<br />

sich nach einer relativ konstanten Ertragsphase im Laufe der<br />

Zeit abflacht. Im Markt ist nun für das Produkt eine Sättigung<br />

eingetreten und die Stückzahlen gehen nach unten, bis der<br />

Produktzyklus quasi beendet ist. Aus diesem Verlauf ist ersichtlich,<br />

dass ein Unternehmen zur wirtschaftlichen Existenz<br />

nach dem Ende der Ertragsphase ein Nachfolgeprodukt benötigt,<br />

das dann gerade in diese Phase eintritt. Ziel der Entwicklungsplanung<br />

muss also sein, ein Folgeprodukt zum richtigen<br />

Zeitpunkt im Markt zu haben. Das neue Produkt kann sich<br />

durch die Anwendung neuer Erkenntnisse oder Technologien<br />

auszeichnen, es kann auch einen konkurrenzfähigeren Preis<br />

haben oder leichter bedienbar sein. Es gibt viele Möglichkeiten<br />

zur Verbesserung. Manche Entwicklungen haben auch kein<br />

Vorgängerprodukt, sondern werden als „Leuchtturmprojekt“<br />

erstmalig geboren.<br />

Erfolgreiche Unternehmen investieren etwa fünf Prozent<br />

ihres Verkaufsertrages in die Produktentwicklung, dies ist die<br />

Grundlage für eine stets innovative Produktpalette.<br />

Bedarf analysieren<br />

Die Vorplanung eines Entwicklungsprojektes beginnt mit<br />

einer Gesprächsrunde der wichtigsten Entscheidungsträger;<br />

über eine Bedarfsanalyse erarbeitet man so die wichtigsten<br />

Rahmenanforderungen an das neue Produkt. Das Ergebnis<br />

sollte in Form von Stichpunkten festgehalten werden.<br />

Wichtige Punkte sind beispielsweise:<br />

▶ Funktionen,<br />

▶ technische Eigenschaften,<br />

▶ potentieller Kundenkreis,<br />

▶ Konkurrenzprodukte,<br />

▶ Abschätzung der Entwicklungskosten,<br />

▶ angestrebter Zeitrahmen,<br />

▶ angestrebte Produktkosten,<br />

▶ angestrebter Verkaufspreis,<br />

▶ Fertigungsmöglichkeiten und erforderliche Voruntersuchungen<br />

(Machbarkeit, Zulassungsfähigkeit).<br />

Außerdem wird eine möglichst kurze, prägnante Projektbezeichnung<br />

festgelegt.<br />

Im nächsten Schritt überlegt man, welche Personen für die<br />

Bearbeitung der einzelnen Punkte in Frage kommen, wobei<br />

dieser Kreis die Basis für das Entwicklungsteam darstellt. Dies<br />

ist ein essentieller Punkt, da eine erfolgreiche Produktentwicklung<br />

hiervon abhängig ist. Natürlich muss auch ein Projektleiter<br />

bestimmt werden, im Allgemeinen wird dieser aus dem am<br />

stärksten involvierten Entwicklungsbereich kommen. Der Pro-<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

65


DISTRIBUTION & DIENSTLEISTUNG | EXPERTENBEITRAG<br />

Verlauf eines Produktlebenszyklus<br />

jektleiter sollte möglichst Erfahrung in der Leitung eines Projektteams<br />

besitzen und in alle wichtigen Entscheidungen involviert<br />

werden.<br />

Es ist daneben stets ratsam, eine Person mit langer Entwicklungserfahrung<br />

im Team zu haben, da diese am Besten in<br />

der Lage ist, Abschätzungen zu Zeitbedarfen, Machbarkeiten<br />

und Kosten der Projektschritte zu treffen. In den USA tragen<br />

diese Personen meist die Bezeichnung „Senior Engineer“, sie<br />

können durchaus auch gleichzeitig bei mehreren Projektteams<br />

mitarbeiten.<br />

Ebenso ist die Einbindung der Fertigungsfachleute bereits<br />

in diesem Stadium wichtig. Schlimmstenfalls könnte es ansonsten<br />

passieren, dass ein fertig entwickeltes Produkt in der<br />

Serie nicht wirtschaftlich herstellbar ist.<br />

Outsourcing bedenken<br />

Bei der Betrachtung der Projektschritte kann auch die Erkenntnis<br />

gewonnen werden, einzelne Bereiche aus dem Projekt<br />

herauszulösen und an externe Unternehmen zu vergeben, hierzu<br />

zählt auch die Fertigung des Produktes. Oftmals lassen sich<br />

hierdurch Kosten und Zeit sparen, weil ein anderes Unternehmen<br />

auf eine bestimmte Aufgabe spezialisiert ist und daher die<br />

Anschaffung von teuren Prüf-, Fertigungs- und Messeinrichtungen<br />

entfallen kann.<br />

Bei der anschließenden Sitzung des Entwicklungsteams<br />

sollten die einzelnen Projektschritte genauer definiert werden.<br />

Dabei ist die Erstellung eines Projektplans erforderlich, bei<br />

dem man jeden Punkt mit einer kalkulierten Arbeitsdauer versieht<br />

und so jederzeit ein Überblick über Gesamtdauer und<br />

Stand des Projektes möglich ist. In der einfachsten Form kann<br />

der Projektplan mit einer Software zur Tabellenkalkulation erstellt<br />

werden, es gibt aber auch diverse Programme, die auf unterschiedliche<br />

Anforderungen genau zugeschnitten sind. Im<br />

Projektplan legt man ebenfalls für jeden Arbeitsschritt eine<br />

Zuständigkeit fest. Es muss ferner die Möglichkeit bestehen,<br />

jederzeit zusätzliche Schritte einzufügen, zu löschen oder zu<br />

editieren. Die Auswirkung derartiger Änderungen sollten im<br />

zeitlichen Ablaufplan des Projektes sofort sichtbar sein.<br />

Die wichtigste Grundlage eines Entwicklungsprojektes ist<br />

das Pflichtenheft. Ohne dieses Dokument kann ein Projekt<br />

auch einmal im Chaos enden. Für die Erstellung des Pflichtenhefts<br />

muss eine geeignete Person, welche die Anforderungen<br />

des Projektes genau kennt, benannt werden. Idealerweise liegt<br />

ein innerbetriebliches Dokument in Formularform vor, in das<br />

man die erforderlichen Angaben eingetragen kann. Ein solches<br />

Dokument berücksichtigt die internen Erfordernisse und<br />

Strukturen eines Unternehmens und trägt so dazu bei, dass<br />

man keine Angaben vergisst. Nach der Formulierung des<br />

Pflichtenheftes sollte dieses von den weiteren Mitgliedern des<br />

Projektteams geprüft werden, um etwaige Korrekturen vornehmen<br />

zu können.<br />

Inhalt eines Pflichtenheftes:<br />

▶ Projektname und Beschreibung,<br />

▶ Anforderungen für den angesprochenen Kundenkreis,<br />

▶ Zusatzwünsche, welche ohne Aufwand erfüllt werden können<br />

(„nice to have“),<br />

▶ Erwartungen an die Konkurrenzfähigkeit des Produktes,<br />

▶ exakte Schilderung der Entwicklungsaufgabe,<br />

▶ geplante Stückzahlen,<br />

▶ Planung für Entwicklungs- und Fertigungsaufwand, Herstell-<br />

und Verkaufspreis,<br />

▶ Zeitrahmenplanung, Zieltermin („Deadline“),<br />

▶ Einsatzbedingungen,<br />

▶ umfassende technische Daten mit Toleranzangaben und<br />

Sicherheitszuschlägen,<br />

▶ Ausschlusskriterien,<br />

66<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


Überzeugen durch Leistung<br />

KATALOG<br />

PROCUREMENT<br />

MASSQUOTATION<br />

PRODUCT CHANGE<br />

NOTIFICATION<br />

Procurement<br />

Alles auf<br />

einen Blick.<br />

▶ Einbauumstände,<br />

▶ detaillierte Angaben zu Prüfungen und Zulassungen,<br />

▶ detaillierte Angaben zur mechanischen Gestaltung,<br />

▶ farbliche Gestaltung,<br />

▶ Abmessungen,<br />

▶ elektrische und mechanische Genauigkeitsanforderungen,<br />

▶ Ausfallsicherheit, Verhalten bei allen denkbaren Betriebssituationen,<br />

▶ Bedienungs- und Anzeigeelemente,<br />

▶ Beschriftungen,<br />

▶ mechanische und elektrische Schnittstellen mit genauer<br />

Definition und technischen Daten,<br />

▶ genaue Beschreibung der Anforderungen an die Software<br />

(einschließlich Programmaufbau, Diagramme, Zeitkriterien),<br />

▶ erforderliche Fertigungseinrichtungen (vorhandene und<br />

neu zu schaffende Ressourcen),<br />

▶ Umfang und Gestaltung der Betriebsanleitung,<br />

▶ Wartungsvorschriften und Reparaturmöglichkeiten,<br />

▶ Lagerbedingungen und Verpackung.<br />

Im Rutronik24 Modul „Procurement“ erhalten<br />

Sie einen kompletten Überblick über Ihre Aufträge,<br />

Artikellisten, Lagerbestände, Kontrakte<br />

und Lieferzeiten.<br />

Alle Listen können Sie bequem im Excelformat<br />

herunterladen und z.B. in Ihr Warenwirtschaftssystem<br />

einspielen. Nutzen Sie die Chance zur<br />

Zeitersparnis.<br />

Generell ist die gewissenhafte Vorbereitung eines Entwicklungsprojektes<br />

für den Erfolg ausschlaggebend. Je später eine<br />

Änderung erforderlich wird, umso höher ist der Zeit- und damit<br />

der Kostenaufwand.<br />

Die nachfolgende Erörterung des Pflichtenheftes im gesamten<br />

Projektteam kann zu der Entscheidung führen, dass für<br />

bestimmte Schritte noch separate Grundlagen- beziehungsweise<br />

Voruntersuchungen oder Messreihen erforderlich sind.<br />

Diese sollte man vornehmen, bevor der Startschuss für das<br />

Projekt fällt. Auch hierfür lassen sich externe Dienstleister<br />

oder Labore vorteilhaft einsetzen. Durch diese Vortests kann<br />

man so genannte „weiche Punkte“ im Projekt vorher klären,<br />

und die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von unerwarteten<br />

Zeitverlusten im Projektverlauf reduziert sich. ☐<br />

> MORE@CLICK EE913601<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

www.rutronik24.com


DISTRIBUTION & DIENSTLEISTUNG | IM FOKUS<br />

AUSLAGERN LOHNT SICH<br />

Für die Hersteller von Elektronikgeräten erweist es sich in vielen Fällen als vorteilhaft, zumindest<br />

Teile der Arbeitsbereiche und Aufgaben, beispielsweise in der Produktion die Bestückung, an<br />

Dienstleister und Auftragsfertiger auszulagern.<br />

TEXT: Roland R. Ackermann, freier Autor für E&E FOTO: Lutherhill<br />

www.eue24.net/PDF/EE913602<br />

Outsourcing versetzt Unternehmen<br />

in die Lage, hohe Fixkosten in niedrigere<br />

variable Kosten umzuwandeln. Dadurch<br />

sinkt der Investitionsbedarf, und die Betriebskosten<br />

werden reduziert, wobei<br />

man aber kurzfristig stets auf einen<br />

reichhaltigen Pool an Wissen und Ressourcen<br />

zugreifen kann. Der OEM kann<br />

das Know-how- und Dienstleistungsangebot<br />

genau dann und dort in Anspruch<br />

nehmen, wo er es benötigt. Neben finanziellen<br />

Vorteilen und der Verbesserung<br />

der eigenen Dienstleistungsqualität be-<br />

steht ein weiterer, entscheidender Vorzug<br />

von Outsourcing in einer gesteigerten<br />

Termintreue. Das alles erklärt die<br />

beeindruckenden Umsatzzahlen, welche<br />

die EMS-Branche (Electronics Manufacturing<br />

Services) aufweisen kann.<br />

So glänzten die Top-50-EMS-Anbieter<br />

nach Untersuchungen des Newslette<br />

rs“Manufacturing Market Insider“ im<br />

Vorjahr mit einem beachtlichen Umsatzvolumen<br />

von 223,9 Milliarden US-<br />

Dollar. Das bedeutet ein Wachstum die-<br />

ser Untergruppe von 4,8 Prozent, trotz<br />

unbestrittener Schwächen im Endabnehmermarkt.<br />

Dazu muss allerdings<br />

festgehalten werden, dass man ohne<br />

den taiwanesischen Branchengiganten<br />

Hon Hai Precision und seine noch bekanntere<br />

Tochtergesellschaft Foxconn<br />

Electronics mit einem Umsatzrückgang<br />

von fünf Prozent dagestanden hätte.<br />

Denn dieses Unternehmen hat sich mit<br />

einem Umsatzanteil von 59 Prozent<br />

überragend an der Spitze der Top-50-<br />

EMS gesetzt.<br />

68<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


IM FOKUS | DISTRIBUTION & DIENSTLEISTUNG<br />

locate, communicate, accelerate<br />

Lieferantenzahl reduzieren<br />

Im Gegensatz den Zahlen von MMI<br />

stimmt die von IHS iSuppli Ende 2012<br />

erhobene Untersuchung „Outsourced<br />

Manufacturing Terms, Conditionsand<br />

Best Practices Survey“ bedenklicher:<br />

Mehr als die Hälfte (51 Prozent) aller<br />

weltweiten OEMs – befragt wurden 1.000<br />

Kunden der Elektronik- Versorgungskette,<br />

von der Kommunikation über<br />

Computer, Consumer und Automotive/<br />

Verkehrswesen bis hin zum Industriesegment<br />

– planten, im Laufe des Jahres<br />

<strong>2013</strong> die Zahl ihrer Kontrakthersteller zu<br />

reduzieren. Dahinter steckt angeblich<br />

der erhöhte Druck, profitabel zu bleiben<br />

und die betrieblichen Tätigkeiten zu rationalisieren.<br />

Noch liegen keine Zahlen<br />

über den Grad der Umsetzung dieser<br />

Pläne vor, doch könnten sie zu einer zahlenmäßigen<br />

Verringerung der EMS, der<br />

ODM (Original Design Manufacturer)<br />

sowie der JDM (Joint Design Manufacturer)<br />

im laufenden Jahr führen. Derselben<br />

Untersuchung zufolge arbeitet jeder<br />

OEM derzeit mit acht ausgelagerten Fertigungspartnern<br />

aus den genannten drei<br />

Bereichen zusammen.<br />

Es ist allerdings heutzutage nicht<br />

mehr unüblich, dass Firmen die Zahl ihrer<br />

Lieferanten reduzieren und dafür lieber<br />

mehr Dienstleistung und eine tiefere<br />

Wertschöpfung von einem Lieferanten<br />

einkaufen. Auch auf dem Komponentenmarkt<br />

konsolidieren die Einkäufer ihre<br />

Lieferquellen in den letzten Jahren immer<br />

mehr und konzentrieren sich zunehmend<br />

auf wenige Kernlieferanten.<br />

Die Gründe dafür liegen auf der Hand:<br />

Weniger Lieferanten bedeuten auch weniger<br />

administrativen Aufwand und damit<br />

weniger Kosten. Das ist laut IHS<br />

iSuppli auch der Hauptgrund, warum<br />

die OEMs die Zahl ihrer Auftragsfertiger<br />

reduzieren möchten.Diese Tendenz<br />

könnte zudem dazu führen, dass einige<br />

EMS-Anbieter vom Markt verschwinden<br />

und dadurch in den nächsten zwölf Monaten<br />

die ODMs und JDMs Aufwind bekommen:Weil<br />

diese in der Wertschöpfung<br />

noch einmal einen Schritt tiefer<br />

gehen als ein klassischer EMS-Auftragsfertiger<br />

und somit dem OEM mehr Leistung<br />

aus einer Hand bieten können. Das<br />

gilt indes vor allem für dashochvolumigeConsumerumfeld<br />

in Asien. Der EMS-<br />

Markt in Deutschland und Mitteleuropa<br />

ist deutlich anders strukturiert.<br />

Neue Produkte kommen in immer<br />

kürzeren Abständen auf den Markt; globale<br />

Beschaffungswege und die unternehmensübergreifenden<br />

Logistikketten<br />

werden von extremen Marktzyklen mit<br />

extremen Ausschlägen beeinflusst. Sie<br />

machen im volatilen Markt der Elektronikfertigung<br />

Planungszyklen kürzer und<br />

schwieriger. Um bei extrem hohen Taktraten<br />

gesicherte Prozessergebnisse zu<br />

erzielen, Fehlerraten in den unteren<br />

ppm-Bereich zu reduzieren sowie bei<br />

minimalen Wartungs- und Stillstandszeiten–<br />

etwa für das Umrüsten – zuverlässig<br />

und mit hoher Bestückungseffizienz<br />

zu produzieren, sind Steuerungs-,<br />

Fertigungs- und Qualitätssicherungskonzepte<br />

erforderlich; lückenlos über<br />

Jahre rückverfolgbar. Dies sind die zentralen<br />

Herausforderungen der Elektronikproduktion<br />

2020.EMS-Dienstleister<br />

benötigen daher leistungsfähige Software,<br />

um an Hochpreisstandorten wie<br />

Deutschland wettbewerbsfähig zu bleiben<br />

und qualitativ hochwertig zu produzieren.<br />

☐<br />

Eine ausführliche Fassung des Beitrags<br />

lesen Sie auf www.eue24.net<br />

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Programm an kleinen, effizienten<br />

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und 4G wireless M2M Modulen die<br />

perfekte Lösung für Ihr innovatives<br />

Mobilfunk-Design.<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

www.spezial.com<br />

www.u-blox.com


ENGINEERED IN SWITZERLAND<br />

PROMOTION<br />

WIRELESS ZUKUNFTSSICHER<br />

In der Mobilfunk-Kommunikation wetteifern viele Standards miteinander. Der Schweizer<br />

Hersteller u-blox bietet Module für jeden Standard, die untereinander kompatibel sind.<br />

TEXT: Dr. Klaus Barenthin, SE Spezial-Electronic FOTOS: U-Blox<br />

www.eue24.net/PDF/EE913603<br />

Mobilfunk-Kommunikation gewinnt nicht nur dank des<br />

boomenden Smartphone-Marktes immer mehr an Bedeutung.<br />

Auch bei Industriegütern und im Automobilmarkt spielt sie eine<br />

zunehmend größere Rolle. Allerdings ergeben sich für Entwickler<br />

einige Probleme bei der Integration von Bausteinen für diese<br />

Art der drahtlosen Kommunikation. Die größte Herausforderung<br />

besteht darin, dass es keinen weltweit einheitlichen Standard<br />

gibt. UMTS/HSPA, GSM/GPRS, CDMA2000 und LTE<br />

exisitieren mehr oder weniger friedlich nebeneinander. Das<br />

heißt aber nicht, dass man sich beim Design für einen Standard<br />

entscheiden muss. Denn je nach Region können es zwei, drei<br />

oder mehr erforderlich sein. Und natürlich werden in Zukunft<br />

weitere Standards hinzukommen, so dass sich ein Entwickler<br />

immer fragen muss, ob und wie er künftig das Layout der Leiterkarte<br />

und die Hard- und Software seines Mobilfunk-Geräts weiternutzen<br />

kann. Genau diese Problematik adressiert u-blox, der<br />

weltweit führende Anbieter von Halbleiterbausteinen für Elektroniksysteme<br />

im Bereich der Positionierung und Mobilfunk-<br />

Kommunikation. Das Schweizer Unternehmen wird in Deutschland<br />

exklusiv von SE Spezial-Electronic vertrieben.<br />

70<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


PROMOTION<br />

ENGINEERED IN SWITZERLAND<br />

Die Nested-Design-Idee von u-blox: das empfohlene Layout eignet<br />

sich für alle Gehäuse, die für Mobilfunk-Module vorgesehenen<br />

sind. Dadurch kann ein Mobilfunk-Gerät wahlweise mit Modulen für<br />

unterschiedliche Kommunikations-Standards bestückt werden.<br />

Einheitlicher Formfaktor<br />

Die Wireless-Module von u-blox basieren auf den mobilen<br />

Kommunikations-Standards UMTS/HSPA+, GSM/GPRS/<br />

EDGE, CDMA2000 und LTE. Sie sind für preiswerte Anwendungen<br />

für Massenmärkte optimiert, die mobile Verbindungen<br />

benötigen. Dazu zählen beispielsweise mobiles Internet<br />

und In-Car-Multimedia-Systeme, aber auch M2M-Anwendungen<br />

wie Teileverfolgung, Flottenmanagement oder mobile<br />

Notfalldienste. Dabei verfolgt u-blox die gleiche Philosophie<br />

wie bei seinen GNSS-Modulen: Der Formfaktor und das Software-Interface<br />

der Module wird immer beibehalten, um so<br />

dem Kunden den Wechsel auf eine neue Produktgeneration zu<br />

erleichtern. Dadurch entfällt ein teures und zeitraubendes Redesign,<br />

wenn eine neue Technologie eingeführt wird oder ein<br />

Produkt an regionale Gegebenheiten angepasst werden soll.<br />

Das so genannte „Nested Design“ – alle Wireless-Module sind<br />

untereinander Layout-kompatibel – bedeutet, dass je nach Bedarf<br />

jederzeit ein Modul gegen ein anderes ausgetauscht werden<br />

kann, um die Funktionalität zu ändern oder zu erweitern.<br />

Änderungen an der Leiterplatte sind dabei nicht notwendig. U-<br />

Blox setzt dabei auf kompakte, bleifreie Chip-Carrier-Formfaktoren<br />

(LGA, LCC), die sich als Quasi-Industriestandard<br />

etabliert haben.<br />

Qualität spielt bei u-blox eine große Rolle – aber nicht nur<br />

bei der Entwicklung der eigenen Produkte. Auch die Fertigungspartner<br />

müssen entsprechende Standards wie ISO9001,<br />

ISO/TS16949 und AEC-Q100 berücksichtigen. Gefertigt werden<br />

die Wireless-Module von u-blox bei weltweit führenden<br />

Dienstleistern für die Elektronikfertigung. In Europa gib es<br />

beispielsweise eine enge Zusammenarbeit mit Flextronix in<br />

Österreich. Als Technologie-Partner arbeit u-blox eng mit Intel<br />

zusammen. U-Blox ist auch Mitglied in Intels Intelligent<br />

Systems Alliance. Dadurch ist u-blox auf dem neuesten Stand<br />

der Wireless-Technologie und kann seinen Kunden die aktuellsten<br />

Module und Referenz-Designs anbieten.<br />

Die eigenen Software-Stacks von u-blox erlauben es, schnell<br />

anwendungsfreundliche und schlanke Designs zu entwickeln.<br />

Die vollständige und leicht verständliche Dokumentation, zu<br />

der unter anderem ein Hardware-Datenblatt, ein Integrations-<br />

Manual und ein Kommandosatz gehören, wird durch europäische<br />

Ingenieure erstellt. Auf dieser Grundlage gestaltet sich<br />

das Design deutlich einfacher.<br />

Besser orten mit CellLocate<br />

Einige Module sind bereits für eCall vorbereitet. Dabei handelt<br />

es sich um ein von der Europäischen Union geplantes automatisches<br />

Notrufsystem für Kraftfahrzeuge, das ab Oktober<br />

2015 verpflichtend in alle neuen Modelle von Pkw und leichten<br />

Nutzfahrzeugen eingebaut werden muss. Fast alle Wireless-Module<br />

sind mit u-blox’ eigener CellLocate-Technologie ausgestattet.<br />

Dabei handelt es sich um eine integrierte Ortungstechnologie,<br />

die die Schwächen von GPS vor allem in Gebäuden beheben<br />

kann. Die Technologie ermöglicht die Schätzung von Positionen<br />

auf Basis von umliegenden GSM/UMTS-Zellen in Verbindung<br />

mit GPS-Daten. Die Einsatzgebiete für CellLocate sind sehr<br />

vielfältig. So bietet sich die Technologie beispielsweise an, wenn<br />

GPS-Signale nicht oder nur schwach empfangen werden können.<br />

Mit Hilfe von CellLocate können Personen, Waren oder<br />

Fahrzeuge trotzdem lokalisiert werden. Denkbar ist auchder<br />

Einsatz in Lagerhäusern, Bahnhöfen, Flughäfen oder Tunnels.<br />

Auch bei M2M-Anwendungen ergeben sich neue Möglichkeiten<br />

durch CellLocate.<br />

Derzeit besteht die Wireless-Familie von U-Blox aus vier<br />

Mitgliedern: SARA und LEON für GSM/GPRS, LISA für UMTS/<br />

HSPA+ und TOBY für LTE. ☐<br />

> MORE@CLICK EE913603<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

71


AUFGESCHRAUBT<br />

AUFGESCHRAUBT<br />

Angeblich können Fische nicht fliegen – der fliegende Clownfish aus der RC-Air-Swimmer-Reihe beweist das Gegenteil. Allerdings<br />

benötigt der etwa 1,30 Meter lange Fisch dazu Helium und natürlich jede Menge Elektronik. Wir haben sozusagen einen<br />

Blick in den Bauch des Clownfishs geworfen.<br />

In unserer Rubrik „Aufgeschraubt“ zeigen wir Ihnen Produkte aus dem Consumer-Bereich auf eine andere Art und Weise.<br />

Statt des Gehäuses schauen wir uns das Innenleben der Geräte an. Wenn Sie Ideen haben, was wir für Sie aufschrauben sollen,<br />

lassen Sie es uns einfach wissen (eue.redaktion@publish-industry.net).<br />

> MORE@CLICK EE913801<br />

72 E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


ELEKTRONIKFERTIGUNG<br />

Bild-Sponsor: Heitec<br />

Titelreportage<br />

Vom Dienstleister zum Entwicklungspartner . . S.74<br />

Hausbesuch<br />

SRI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 76<br />

Hinter den Kulissen<br />

Sicher offshore fertigen lassen . . . . . . . . . S. 80<br />

Expertenbeitrag<br />

Ideen schneller in 3D realisieren . . . . . . . . S. 84


ELEKTRONIKFERTIGUNG | TITELREPORTAGE<br />

Vom Dienstleister zum Entwicklungspartner<br />

In der Fertigungsdienstleistung hat es lange Zeit eine klare Trennung gegeben: Der OEM hat das<br />

Produkt entwickelt, der Dienstleister hat es gefertigt. Es gibt aber zahlreiche Gründe, warum<br />

dieses Modell nicht mehr zeitgemäß und schon gar nicht mehr sinnvoll ist<br />

TEXT: Roland Chochoiek, Heitec FOTOS: Heitec<br />

www.eue24.net/PDF/EE913701<br />

Die Fertigung elektronischer Baugruppen wurde lange Zeit<br />

als ein unabhängig von der Entwicklung stattfindender Prozess<br />

betrachtet. Im Mittelpunkt stand die Entwicklung, irgendwann<br />

am Ende folgte dann „nur“ noch die Bestückung einer<br />

Leiterplatte. Der Elektronikfertiger war also nichts anderes als<br />

die verlängerte Werkbank eines OEMs. Selbst die dazu benötigten<br />

Bauteile wurden ihm vom OEM zur Verfügung gestellt.<br />

Als nächster Evolutionsschritt durfte sich der Fertiger auch<br />

noch um den Bauteile-Einkauf kümmern, meist aber zu Preisen,<br />

die vorher der OEM verhandelt hat. Die Entwicklung ging<br />

74<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


TITELREPORTAGE | ELEKTRONIKFERTIGUNG<br />

Elektronikentwicklung gehört<br />

bei Heitec zur Kernkompetenz.<br />

weiter zu einer Supply-Chain-Management-Funktion. Die Materialbeschaffung<br />

ging vollständig in die Verantwortung des<br />

Fertigers über. Durch die Vorgaben der OEMs über die BOM<br />

und mögliche alternative Hersteller sind aber auch hier die<br />

Möglichkeiten eingeschränkt, letztlich bleibt der Fertiger auch<br />

hier nur die verlängerte Werkbank - auch wenn die Aufgaben<br />

um Beschaffung, Logistik und Lagerhaltung erweitert wurden.<br />

Ganzheitliche Sicht<br />

Was sowohl vielen OEMs als auch den Fertigern fehlt, ist<br />

eine ganzheitliche Sicht des elektronischen Systems. Die Entwicklung<br />

kann nicht losgelöst betrachtet werden von der Fertigung.<br />

Wenn man die verschiedenen Stufen im Projekt isoliert<br />

betrachtet, verliert man Zeit und Geld. Denn wenn man spezifische<br />

Eigenheiten einer Fertigung (oder beispielsweise eines<br />

Gehäuses) nicht im Entwicklungsprozess berücksichtigt, wird<br />

man das Produkt immer wieder in die Hand nehmen müssen -<br />

und zwar deutlich öfter, als es eigentlich notwendig wäre. Dazu<br />

gehört beispielsweise das Know-how über den Lebenszyklus<br />

einzelner Bauteile, die möglicherweise schon abgekündigt sind.<br />

Aber auch die Frage, welche Bauteile sich möglicherweise besser<br />

oder kostengünstiger fertigen lassen als andere.<br />

Darüber hinaus stehen aber viele Fertigungsdienstleister<br />

vor dem Problem, keine Entwicklungsexpertise zu haben - die<br />

auch nicht ohne Weiteres aufgebaut werden kann. Dabei ist gerade<br />

diese Expertise notwendig, um einen ganzheitlichen Entwicklungsansatz<br />

zu realisieren. Dabei werden die Entwicklung<br />

und die entstehenden Kosten oft zu kurzsichtig bewertet. Ähnlich<br />

wie bei einem Eisberg sieht man nur das Offensichtliche,<br />

beispielsweise Material- und Bestückungskosten sowie ein gewisses<br />

Overhead. Aber bei einer realistischen Betrachtung der<br />

Gesamtkosten wird man schnell feststellen, dass sich dahinter<br />

noch einiges an indirekten Kosten verbirgt. So lässt sich beispielsweise<br />

ein optimal entwickeltes Produkt nicht optimal fertigen<br />

- was man im Normalfall eben erst im Fertigungsprozess<br />

bemerkt. Oder wurden tatsächlich die optimalen Komponenten<br />

für das Produkt ausgewählt, die den gewünschten Eigenschaften<br />

am besten entsprechen? Das sind zwei von zahlreichen<br />

Aspekten, die bei zu später Berücksichtigung zu zeitlichen<br />

Verzögerungen und höheren Kosten führen.<br />

Dazu gehört auch, Teile der Entwicklung an den Fertiger auszulagern.<br />

Die Kernkompetenz des OEMs ist die Entwicklung einer<br />

Applikation, des Gesamtsystems. Das bedeutet aber nicht,<br />

dass er die Expertise für jedes einzelne Element des Systems besitzt.<br />

Natürlich lässt sich immer ein Entwicklungsdienstleister<br />

finden, den man mit einzelnen Aufgaben betrauen kann. Aber zusätzlich<br />

zum Auftragsfertiger kommt ein weiterer Lieferant ins<br />

Spiel, was den Organisationsaufwand erhöht und einem reibungslosen<br />

Projektablauf nicht unbedingt zuträglich ist. Wenn man den<br />

gesamten Prozess durchgängig mit einem Partner abwickelt, lässt<br />

sich nicht nur Zeit einsparen, sondern auch die Qualität des Produktes<br />

steigern. Ein erfahrener FertigungsDienstleister wie Heitec,<br />

der ursprünglich aus der Elektronikfentwicklung kommt,<br />

kann den gesamten Prozess von der Entwicklung bis zur Fertigung<br />

aus einer Hand anbieten – passende Gehäuse inklusive.<br />

Je früher ein Dienstleister in die Konzeptionierung und<br />

Umsetzung des Systems involviert wird, desto besser wird das<br />

Ergebnis. Denn hier kommt auch die Expertise des Dienstleisters<br />

zum tragen: Wenn man weiß, wohin der OEM will, kann<br />

man mit Erfahrung aus früheren Projekten und dem bestehenden<br />

Produktportfolio zur Beschleunigung und Kostensenkung<br />

im Projekt beitragen. Bei größeren Projekten ist eine Zeitersparnis<br />

von sechs Monaten absolut realistisch.<br />

Um das umsetzen zu können, ist aber bei den OEMs ein<br />

ganzheitliches Denken notwendig. Man muss sich auf eine<br />

neue Sichtweise einlassen - um sich dadurch das Leben leichter<br />

zu machen. ☐<br />

> MORE@CLICK EE913701<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

75


ELEKTRONIKFERTIGUNG | HAUSBESUCH<br />

HAUS-<br />

BESUCH<br />

In der mehr als 50-jährigen Unternehmensgeschichte von SRI gab es neben zahlreichen Höheauch<br />

einige Tiefpunkte. Mit der neuen Mutterfirma TQ-Group startet der Elektronikdienstleister<br />

noch einmal neu durch.<br />

TEXT: Michael Brunn, E&E FOTOS: Michael Brunn, E&E<br />

www.eue24.net/PDF/EE913702<br />

09:26 Der Spruch vom Arbeiten, wo<br />

andere Urlaub machen, ist inzwischen<br />

ein wenig abgedroschen. Doch wenn er<br />

bei einem Unternehmen wirklich zutrifft,<br />

ist es SRI. Direkt vor den Toren Kemptens<br />

mitten im Allgäu gelegen, denkt<br />

man hier an alles, nur nicht unbedingt<br />

an Elektronikfertigung. Aber genau das<br />

ist es, was seit über 50 Jahren bei SRI gemacht<br />

wird. Grund genug, einen Blick<br />

hinter die ländliche Idylle zu werfen.<br />

09:41 Mein erster Gesprächspartner<br />

ist Geschäftsführer Manuel Stelzer. Er<br />

verspätet sich etwas, da er schnell noch<br />

einen Kunden begrüßen wollte - ein<br />

nicht ganz unbedeutender Automobilzulieferer<br />

ist heute im Haus. Aber dazu<br />

später mehr.<br />

09:49 Die Historie von SRI ist lang:<br />

Bereits 1962 wurde das Unternehmen in<br />

Durach als Siemens-Standort gegründet<br />

- allerdings noch nicht dort, wo das Unternehmen<br />

heute auf etwa 28.000 qm<br />

fertigt. „Es gab damals an den Siemens-<br />

Standorten Berlin und München einen<br />

Arbeitskräftemangel. Daher wurden viele<br />

Fabriken auf dem Land gegründet -<br />

wie auch wir hier in Durach“, erläutert<br />

Manuel Stelzer den Standort. Bis 1997<br />

wurde SRI als Siemens-Standort betrieben,<br />

dann wurde aus dem Unternehmen<br />

eine GmbH und an eine italienische Siemens-Tochter<br />

überführt. „Dort war das<br />

Zentrum für Mobilfunk“, erläutert Manuel<br />

Stelzer „und mit Mobil- und Richtfunk<br />

haben wir uns ab 1995 beschäftigt.“<br />

10:02 Im Jahr 2007 folgte dann der<br />

Zusammenschluss der Mobilfunksparten<br />

von Siemens und Nokia zu Nokia-<br />

Siemens-Networks (NSN), zu dem auch<br />

SRI gehörte. „Wir sind dann NPI(New<br />

Product Introduction)-Standort geworden.<br />

Neue Produkte aus dem Konzern<br />

heraus wurden zunächst bei uns gefertigt“,<br />

erinnert sich Manuel Stelzer. „Wir<br />

waren dafür verantwortlich, die Produkte<br />

an andere Standorte weltweit zu verteilen.“<br />

Aber bei NSN wurde es bald zu<br />

eng: An insgesamt 15 Standorten wurde<br />

weltweit gefertigt. Um das Heft des Handelns<br />

weiterhin selber in der Hand zu<br />

halten, bot das damalige Führungsteam<br />

NSN einen Management Buyout an, der<br />

auch akzeptiert wurde - trotz namhafter<br />

Konkurrenz durch große EMS-Anbieter.<br />

10:14 Was zunächst gut anlief, mündete<br />

2011 in einer massiven Krise und ein<br />

Jahr später in der Insolvenz. Was war passiert?<br />

„Das war eine Verquickung aus der<br />

Krise im Solarmarkt und einem massiven<br />

Umsatzeinbruch in der Telekommunikation“,<br />

nennt Manuel Stelzer die Gründe<br />

für die wirtschaftliche Talfahrt. „Wir hatten<br />

zwar einen kontinuierlichen Rückgang<br />

des Telekommunikations-Geschäfts<br />

76<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


HAUSBESUCH | ELEKTRONIKFRETIGUNG<br />

Manuel Stelzer, Geschäftsführer<br />

Julia Fleschhut, Auszubildende<br />

eingeplant, aber dann ging es in einem<br />

großen Absatz nach unten.“ Die Lage auf<br />

dem Solarmarkt ist bestens bekannt. Was<br />

für viele Unternehmen das Ende bedeutet<br />

hätte, brachte für SRI die Chance zu einem<br />

Neuanfang: Seit dem 1. April <strong>2013</strong><br />

gehört SRI zur TQ-Gruppe, am 1. August<br />

wurde die Insolvenz aufgehoben.<br />

10:27 Dass es mit SRI weitergeht,<br />

führt Manuel Stelzer nicht zuletzt auf die<br />

Mitarbeiter zurück. „Die Mitarbeiter haben<br />

auf Gehalt verzichtet und sind<br />

gleichzeitig von der 35- auf die 40-Stunden-Woche<br />

gewechselt“, erklärt er. „Dadurch<br />

sind wir am Markt wettbewerbsfähiger<br />

geworden. Und wir konnten auch<br />

TQ davon überzeugen, dass wir tolle<br />

Mitarbeiter haben.“ Die halten im Allgäu,<br />

so erläutert Manuel Stelzer, einem<br />

Unternehmen besonders die Treue. So<br />

sind viele Mitarbeiter schon seit 40 Jahren<br />

oder länger dabei. Und das hat sich<br />

auch durch die Krise nicht nennenswert<br />

verändert. „Inzwischen liegen wir bei<br />

der Fluktuation im Branchendurchschnitt<br />

von fünf bis zehn Prozent, früher<br />

war die Fluktuation noch geringer“, so<br />

Manuel Stelzer. Insgesamt 300 Mitarbeiter<br />

sind derzeit in Durach tätig, darunter<br />

auch 25 Entwicklungsingenieure. Damit<br />

erweitert SRI die Zahl der Entwickler in<br />

der TQ-Gruppe auf insgesamt 125. Und<br />

auch eine andere Entwicklung passt sehr<br />

gut: Die Entwicklung eigener Produkte.<br />

Denn auch die Mutterfirma beschränkt<br />

sich bekanntlich nicht auf EMS. „Wir haben<br />

ein WHDI-Modul entwickelt, mit<br />

dem man ohne Zeitversatz HD-Videosignale<br />

kabellos übertragen kann“, be-<br />

schreibt Manuel Stelzer die Eigenentwicklung.<br />

„Bei einigen großen Filmverleihern<br />

sind wir schon im Programm<br />

und hoffen, hier einen Durchbruch zu<br />

schaffen.“<br />

10:43 Den stärksten Schub erlebt SRI<br />

derzeit im Automotive-Markt. Grund dafür<br />

sind zwei Serienprojekte mit dem eingangs<br />

erwähnten Automobilzulieferer<br />

sowie weitere Projekte, die gerade anlaufen.<br />

Aber auch für andere Zulieferer und<br />

OEMs fertigt SRI. Und auch die erneuerbaren<br />

Energien hat man in Durach trotz<br />

schlechter Erfahrungen nicht aufgegeben.<br />

„Wir haben zwei Kunden für Solarspeichersysteme<br />

und fertigen in kleineren<br />

Stückzahlen auch noch Solarwechselrichter“,<br />

erklärt Manuel Stelzer. Im Mobilfunk<br />

gibt es ebenfalls nach wie vor Aktivitäten.<br />

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ELEKTRONIKFERTIGUNG | HAUSBESUCH<br />

Joachim Graf, Schichtführer<br />

Sibylle Ali Ahmad, Montiererin<br />

„Wir haben gerade ein Riesenprojekt von<br />

NSN gewonnen, das etwa fünf Jahre laufen<br />

wird“, so Manuel Stelzer.<br />

10:52 Als große Stärke seines Unternehmens<br />

sieht Manuel Stelzer die Fähigkeit,<br />

mittlere bis große Stückzahlen zu<br />

fertigen - und das innerhalb kürzester<br />

Zeit. „Wir können bei Ramp-Ups extreme<br />

Geschwindigkeit aufnehmen“, so Manuel<br />

Stelzer. „Wir haben zu Hochzeiten<br />

der Solarbranche innerhalb von zwei<br />

Monaten einen kompletten Ramp-Up<br />

vom Auftragseingang bis zur Volumenproduktion<br />

von 1.500 Wechselrichtern<br />

im Monat realisiert.“ Stückzahlen von<br />

5.000 im Monat sieht er als die ideale<br />

Größe, bei denen die Vorzüge von SRI<br />

optimal zur Geltung kommen. „Aber<br />

auch kleinere Aufträge sind für uns interessant.<br />

Wir wollen unsere Kunden von<br />

Anfang an begleiten“, erklärt Manuel<br />

Stelzer, „und machen den Musterbau<br />

immer schon auf unseren Serienlinien,<br />

um dann später keine Veränderungen<br />

vornehmen zu müssen.“<br />

11:03 Bereits ab 2000 hat man sich<br />

bei SRI mit dem Thema Lean Production<br />

beschäftigt. „Da lief ein großes Beratungsprojekt<br />

mit McKinsey hier am<br />

Standort, und wir haben dann unsere<br />

eigenen Lean-Experten ausgebildet“, erinnert<br />

sich Manuel Stelzer. „Wir haben<br />

weltweit andere Fertigungen aus dem<br />

Mobilfunkbereich beraten, neue Kon-<br />

zepte eingeführt und die Lean-Aktivitäten<br />

vorangeführt. Das Ergebnis war unter<br />

anderem der Best-Factory-Award<br />

im Jahr 2005 - und ein Vorteil gegenüber<br />

Wettbewerbern. Auch das war sicher<br />

ein Grund, warum sich die TQ-<br />

Group für ein Investment in SRI entschlossen<br />

hat.<br />

11:09 Teil dieser Gruppe zu sein ist<br />

aus Manuel Stelzers Sicht auch ein Anreiz,<br />

als Entwickler für SRI zu arbeiten.<br />

„Ein Entwickler hat bei uns die Möglichkeit,<br />

sich breit zu entwickeln. Er wird<br />

nicht in ein bestimmtes Gebiet gedrängt,<br />

sondern kann sich im kompletten Elektronik-Spektrum<br />

frei entfalten“, beschreibt<br />

Manuel Stelzer die Möglichkeiten.<br />

Und diese Möglichkeiten sind nun<br />

eben nicht mehr auf den Standort Durach<br />

beschränkt, sondern bieten sich innerhalb<br />

der gesamten Gruppe. „Und<br />

wenn man ein gutes Konzept, eine gute<br />

Idee hat und das auch verkaufen kann,<br />

hat man durchaus die Möglichkeiten,<br />

seine eigenen Ideen umzusetzen“, ergänzt<br />

er.<br />

11:15 Jetzt kommen die Mitarbeiter zu<br />

Wort - wir werden sehen, ob sich die<br />

Meinung der Geschäftsführung und die<br />

der Mitarbeiter decken.<br />

11:19 Julia Fleschhut absolviert eine<br />

Ausbildung zur Elektronikerin für Geräte<br />

und Systeme. Im vierten und letzten Jahr<br />

ihrer Ausbildung wird sie gerade in die<br />

Fertigung eingearbeitet. „Das wäre mein<br />

zukünftiger Arbeitsbereich, wenn ich<br />

übernommen werde.“ Zu ihren Aufgaben<br />

gehört es vor allem, für einen reibungslosen<br />

Ablauf an der Fertigungslinie zu sorgen.<br />

„Morgens rüste ich die Maschine,<br />

stelle alles ein und lade die Programme.<br />

Dann wird das noch von einem Spezialisten<br />

geprüft und schließlich wird produziert“,<br />

beschreibt sie ihre Tätigkeit. „Falls<br />

Fehler auftreten, muss ich die beheben<br />

und sehen, dass die Maschine läuft und<br />

die Produkte fertig werden.“<br />

11:24 Das würde sie nach ihrer Ausbildung<br />

auch weiterhin gerne bei SRI<br />

tun. „Hier sind sehr gute Leute, die einem<br />

alles sehr kompetent erklären können“,<br />

so Julia Fleschhut. Spaß macht es<br />

ihr natürlich auch. Oder wie sie es in ihren<br />

eigenen Worten zusammenfasst:<br />

„Mir gefällt es einfach, das ist einfach<br />

meins.“<br />

11:27 Schon deutlich länger dabei ist<br />

Joachim Graf, der inzwischen als Schichtführer<br />

bei SRI tätig ist. Auch er absolvierte<br />

die Ausbildung zum Elektroniker<br />

für Geräte und Systeme und durchlief<br />

danach verschiedene Stationen im Unternehmen,<br />

bis er vor sieben Jahren in<br />

seine heutige Position wechselte. Und<br />

heute ist es seine Aufgabe, die Arbeit zu<br />

organisieren und die Produktion am<br />

Laufen zu halten. „Wir kriegen unsere<br />

78<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


HAUSBESUCH | ELEKTRONIKFRETIGUNG<br />

Vorgaben für den Tag, haben die Mitarbeiter<br />

und müssen dann schauen, dass<br />

wir die Leute an den richtigen Positionen<br />

einsetzen und dass am Abend das<br />

Richtige fertig dasteht“, beschreibt er seine<br />

Tätigkeit. Zwischendurch, so führt er<br />

weiter aus, muss er natürlich noch Störungen<br />

und Probleme aus der Welt<br />

schaffen.<br />

gute Arbeitsklima und will nirgendwo<br />

anders arbeiten. „Ich kriege auch jetzt,<br />

nachdem ich wieder vier Wochen da bin,<br />

das Grinsen nicht aus dem Gesicht“, erklärt<br />

sie. „Ich fühle mich hier einfach<br />

wohl. Ich werde gefordert und habe neue<br />

Aufgaben. Dazu ist jeder freundlich und<br />

hilft einem.“ Viel besser kann man es<br />

wohl in der Tat nicht treffen.<br />

11:48 Es folgt eine ausführliche Führung<br />

durch die Produktion. In Fertigungsfragen<br />

bleibt hier kein Wunsch<br />

unerfüllt. Wenn man dieses Potential<br />

sieht, weiß man, dass TQ hier einen guten<br />

Fang für die Gruppe gemacht hat -<br />

und dass man sich um SRI in Zukunft<br />

auch keine Sorgen machen muss. ☐<br />

> MORE@CLICK EE913702<br />

11:34 Auch nach 16 Jahren<br />

arbeitet Joachim Graf immer<br />

noch gerne bei SRI. „Es hat<br />

mir immer Spaß gemacht.<br />

Und da wir stets neue Kunden<br />

hatten, wurde es nie<br />

langweilig“, erklärt er. „Es<br />

sind immer wieder neue Aufgabengebiete<br />

dazu gekommen<br />

und andere weggefallen.<br />

So bleibt es abwechslungsreich<br />

und interessant.“ Auch<br />

in der Krise ist er geblieben.<br />

„Man hat uns gesagt, dass es<br />

weitergeht - und wir hatten<br />

das Vertrauen und sind geblieben.“<br />

Heute zahlt sich<br />

dieses Vertrauen aus.<br />

11:40 Wieder zurückgekehrt<br />

ist Sibylle Ali Ahmad,<br />

die sich in der Produktion<br />

um die Montage kümmert<br />

und Baugruppen testet. Bereits<br />

vor der Insolvenz war<br />

sie im Rahmen von Zeitarbeit<br />

für SRI tätig. Zwischenzeitlich<br />

war sie in anderen Unternehmen<br />

tätig, hat sich jetzt<br />

aber wieder bei SRI beworben<br />

und ist seit Anfang September<br />

zurück im Unternehmen.<br />

„Ich arbeite unheimlich<br />

gerne hier. Die Arbeit ist abwechslungsreich,<br />

und ich lerne<br />

immer wieder neue Dinge“,<br />

erklärt sie. „Und man hat<br />

auch keine Angst, mir neue<br />

Dinge beizubringen.“ Wie<br />

ihre Kollegen schätzt sie das<br />

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E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

79


ELEKTRONIKFERTIGUNG | HINTER DEN KULISSEN<br />

Sicher offshore<br />

fertigen lassen<br />

Die Fertigung elektronischer Baugruppen wird<br />

aus Kostengründen oft ins nicht-europäische<br />

Ausland verlagert. Den Kosteneinsparungen<br />

steht die Gefahr gegenüber, Opfer von Kopien<br />

zu werden. Mit der richtigen Strategie lässt sich<br />

aber weltweit (nahezu) sicher fertigen.<br />

TEXT: Jürgen Kern, Netmodule FOTOS: HCWest; Netmodule<br />

www.eue24.net/PDF/EE913703<br />

Produkthersteller ohne eigene Fertigung, die üblicherweise<br />

Vertragsproduzenten einsetzen, wie auch Hersteller mit eigener<br />

Fertigung, die aus Kostendruck Teile der Fertigung ins<br />

Ausland verlagern müssen, sind mit zwei konträren Herausforderungen<br />

konfrontiert: Kostengünstige Fertigung (Offshore),<br />

häufig in Niedriglohnländern außerhalb Europas, versus dem<br />

Risiko, in diesen Ländern massiv kopiert zu werden, was leider<br />

immer häufiger vorkommt. Mehrere Partner in der Supply<br />

Chain verstärken diese Herausforderung. Dabei gibt es Möglichkeiten,<br />

die auf den ersten Blick unvereinbaren Herausforderungen<br />

elegant zu lösen.<br />

Risiko Offshore-Fertigung<br />

Der übergeordnete Leitgedanke bei einer Verlagerung der<br />

Fertigung ins außereuropäische Ausland ist: Wie schütze ich<br />

mein Produkt davor, kopiert zu werden? Insbesondere bei einer<br />

Auftragsfertigung in China muss man davon ausgehen,<br />

dass das Produkt kopiert wird - vor allem, wenn es erfolgreich<br />

ist. Falls nach Prüfung aller technischen und qualitätsrelevanten<br />

Parameter die Entscheidung für eine Offshore-Produktion<br />

positiv ausfällt, sind bezüglich des Kopierschutzes eine Reihe<br />

von Fragen zu klären:<br />

▶ Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass mein Produkt<br />

kopiert wird, und was wären die Auswirkungen?<br />

80<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


HINTER DEN KULISSEN | ELEKTRONIKFERTIGUNG<br />

▶ Wo steckt der eigentliche Wert meines Produkts? Oft meint<br />

man diesen zu kennen, und tut sich dennoch schwer, diesen<br />

exakt zu formulieren.<br />

▶ Welches sind die einzigartigen Eigenschaften (USPs) meines<br />

Produkts, die ich schützen möchte?<br />

▶ Ist das aktuelle Design überhaupt geeignet, um mit vernünftigem<br />

Aufwand geschützt zu werden?<br />

▶ Kenne ich den Produktionsprozess meines Auftragsfertigers?<br />

Insbesondere:<br />

▶ Wie kann ich sicherstellen, dass er nur die Menge fertigt,<br />

die ich beauftragt habe?<br />

▶ Was passiert mit dem Ausschuss?<br />

▶ Was geschieht mit der Produktionsanlage, wenn sie<br />

nicht für meine Produkte genutzt wird?<br />

▶ Wie wird die Firmware / Software auf das fertigproduzierte<br />

Produkt gebracht?<br />

▶ Wie ist die Auslieferung an mich bzw. den Endkunden organisiert?<br />

▶ Wie lässt sich insgesamt das Risiko des Kopierens minimieren,<br />

und was sind die Kosten dafür?<br />

Besonders die letzte Frage ist von hoher Bedeutung, da sie<br />

die bis dahin errechneten Einsparungen deutlich relativieren<br />

kann.<br />

Daten verschlüsseln<br />

An erster Stelle sollte das Design des zu produzierenden<br />

Produktes betrachtet werden, d.h. die Absicht der Offshore-<br />

Fertigung muss zu Beginn der Entwicklung bekannt sein. Dann<br />

kann man beispielsweise das Design des Produktes so gestalten,<br />

dass die zu schützenden Teile auf einem separaten Modul<br />

untergebracht sind, deren Herstellung im eigenen Haus oder<br />

bei einem anderen Zulieferer erfolgt. Dieses wird dann dem<br />

Endfertiger als Black Box zur Verfügung gestellt.<br />

Eine Alternative dazu stellt der Einsatz spezieller Kryptographie-Chips<br />

dar. Sie bieten die Möglichkeit, den Informationsfluss,<br />

also die Abarbeitung der Software, im Produkt zu<br />

verschlüsseln. Konkret wird die Software jedes Produkts auf<br />

die ID-Nummer des Kryptographie-Chips “geprägt“. Somit ist<br />

es unmöglich, eine Kopie der Software eines anderen Produkts<br />

ablaufen zu lassen. Ein Produkt mit einer kopierten Software<br />

würde noch nicht einmal starten und ist somit wertlos. Die<br />

Herausforderung stellt dabei die Initialisierung des Krypto-<br />

Chips mit seiner “geheimen“ ID-Nummer dar. Das kann entweder<br />

über die Beistellung der zuvor erwähnten “Black Box“<br />

erfolgen, die Zulieferung von bereits vorprogrammierten<br />

Krypto-Chips oder über eine sichere und verschlüsselte Übermittlung<br />

der ID-Nummer direkt auf das Programmiergerät<br />

des Krypto-Chips beim Auftragsfertiger.<br />

Prozesse transparent machen<br />

Ein wesentlicher Punkt ist dabei, dass man den Produktionsprozess<br />

beim Auftragsfertiger transparent macht. Es muss<br />

nachweisbar klar sein, wie viele Systeme produziert wurden,<br />

wie viele den Ausgangstest erfolgreich passiert haben, und wie<br />

viel Ausschuss entstanden ist. Auch muss sich nachweisen lassen,<br />

wo die freigegebenen Produkte und wo der Ausschuss verblieben<br />

sind.<br />

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ELEKTRONIKFERTIGUNG | HINTER DEN KULISSEN<br />

Die Abbildung zeigt die Architektur zur<br />

Einbindung eines Krypto-Chips mit Unique<br />

ID in ein Gerät mit Linux-Betriebssystem.<br />

Am besten lässt sich das durch den Einsatz eines automatisierten<br />

Produktionstestsystems (PTS) sicherstellen, dessen<br />

Entwicklung im eigenen Haus oder durch eine Firma des Vertrauens<br />

erfolgte. Als wesentliches Charakteristikum ermöglicht<br />

ein solches System die Remote-Anbindung an einen unter<br />

eigener Kontrolle stehenden Server. Alle wesentlichen Produktionsdaten<br />

können somit ohne die Gefahr von Manipulation<br />

erfasst, gespeichert und überprüft werden. Zugleich bietet dieses<br />

Handling den direkten Einblick in die Testergebnisse der<br />

produzierten Produkte – ein nicht unwesentlicher Nebeneffekt,<br />

der guten Überblick über die Qualität des Produktionsprozesses<br />

liefert. Wenn nötig, kann man sofort intervenieren<br />

und das Risiko einer fehlerhaften Produktcharge minimieren.<br />

Auch lässt sich der Warenfluss beim Auftragsfertiger einfach<br />

überwachen, wenn die Logistikdaten bis zur Auslieferung der<br />

Produkte erfasst werden. Wegen des nicht unerheblichen<br />

Aufwands für die Entwicklung eines solchen Produktionstestsystems<br />

lohnt sich dieses Verfahren nur bei relativ hohen<br />

Stückzahlen oder Produkten mit guter Marge. Sollen mehrere<br />

Produkte oder eine gesamte Produktfamilie Offshore fremdgefertigt<br />

werden, ist die Entwicklung eines modularen PTS – mit<br />

immer derselben Basis, bei dem nur die Produktvarianten modifiziert<br />

oder neu entwickelt werden müssen – eine sinnvolle<br />

Alternative.<br />

Aus der Praxis<br />

NetModule aus der Schweiz ist Hersteller von Kommunikationssystemen<br />

für M2M-Anwendungen. Aufgrund des<br />

wachsenden Preisdrucks verlagerte das Unternehmen vor<br />

etwa zwei Jahren die Produktion eines beträchtlichen Teils<br />

seiner Produktfamilie nach China. Nachdem man bei der Recherche<br />

nach geeigneten Fertigern fündig geworden war, stellte<br />

sich alsbald die Frage nach dem Schutz des geistigen Eigentums<br />

der Produkte, vor allem der darauf laufenden Software,<br />

welche die wesentlichen USPs enthält. Die Auftragsfertiger<br />

wurden grundsätzlich als “unsicher“ bezüglich Kopierung<br />

klassifiziert, unabhängig davon, ob Indizien dafür vorlagen<br />

oder nicht.<br />

Zunächst wurde ermittelt, was den eigentlichen Wert der<br />

Produkte darstellt – bei NetModule ist insbesondere die auf<br />

den Produkten laufende Software werthaltig. So fiel die<br />

Entscheidung zur Überarbeitung der Designs der zu produzierenden<br />

Produkte und ihrer Ausstattung mit einem speziellen<br />

Kryptochip, einem Atmel ATSHA204. Als zweiten Schritt<br />

beauftragte NetModule sein Tochterunternehmen in Hong<br />

Kong mit der Entwicklung eines modularen Produktionstestsystems<br />

(PTS), das dann beim Vertragsfertiger zum Einsatz<br />

kommen sollte. Dank der individuellen Spezifizierung unterstützt<br />

es ausnahmslos alle Varianten der NetModule-Router-<br />

Produktfamilie. Zudem wurde berücksichtigt, dass andere,<br />

momentan nicht bekannte Produkte - auch von Drittdienstleistern<br />

- durch Modifikation unterstützt werden können. Das<br />

daraus entstandene PTS erlaubt es NetModule als Auftraggeber<br />

den gesamten Produktionsprozess zu überwachen. Gleichzeitig<br />

ist es eine wertvolle Hilfe für den Auftragsfertiger, den<br />

Produktionsprozess Schritt für Schritt mittels einer integrierten<br />

Web-Schnittstelle durchzuführen. Dabei werden automatisch<br />

die entstehenden Daten in einer Datenbank abgelegt und<br />

protokolliert. So wird der gesamte Produktionsprozess<br />

transparent erfasst, einschließlich der Einlagerung und dem<br />

Versand der produzierten Produkte. Ein späterer Zugriff auf<br />

diese Daten durch den Support und Reparaturservice ist problemlos<br />

möglich.<br />

Jede Teststation des Produktionszyklus ist online mit einem<br />

abgesetzten, von NetModule kontrollierten Server verbunden.<br />

Die Übertragung erfolgt mittels VPN über das Internet;<br />

die Übertragungswege sind redundant ausgelegt und garantieren<br />

eine hohe Verfügbarkeit.<br />

Das PTS unterstützt dabei<br />

▶ den Einsatz produktspezifischer Testadapter,<br />

▶ Automatische Optische Inspektion (AOI),<br />

82<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


HINTER DEN KULISSEN | ELEKTRONIKFERTIGUNG<br />

Das Produktionstestsystem vernetzt Teststationen<br />

weltweit und ermöglicht dem Auftraggeber den<br />

sicheren Zugriff auf Produktionsdaten in Echtzeit.<br />

▶ In-Circiut-Tests (ICT),<br />

▶ Boundary Scan,<br />

▶ Power-up und digitale und analoge I/O-Tests,<br />

▶ Funktionstests,<br />

▶ Device-Programmierung (z. B. Flash-Programmierung),<br />

▶ Generierung von Lizenzen und<br />

▶ Assemblierung und Verpackung.<br />

Für die Ablaufsteuerung kommt die neueste Version von<br />

Labview und TestStand von National Instruments zum Einsatz.<br />

Das stellt die Kompatibilität mit einer Vielzahl heute verwendeter<br />

Tools sicher. Alle sensitiven Daten werden auf einem sicheren<br />

Server in der NetModule-Zentrale in der Schweiz gespeichert,<br />

ohne dass der Auftragsfertiger oder die Niederlassung<br />

in Hong Kong Zugriff haben.<br />

Problem gelöst, Vorteile erzielt<br />

Mit den vorgestellten Maßnahmen und Hilfsmitteln ist<br />

eine Offshore-Fertigung möglich, ohne Gefahr zu laufen, kopiert<br />

zu werden. Gänzlich lässt sich das nicht ausschließen,<br />

aber die Hürden sind sehr hoch und kosten den potenziellen<br />

Kopierer viel Zeit und Geld. Mit den geschilderten Produktionstestsystemen<br />

(PTS) hat NetModule einen Großteil seiner<br />

Produktion nach China verlegt und dabei mehrere Vorteile erzielt:<br />

▶ Kostenoptimierung,<br />

▶ Schutz des geistigen Eigentums seiner Produkte,<br />

▶ Produktionsüberwachung in Echtzeit und damit Absicherung<br />

der geforderten Qualität,<br />

▶ Verkürzung der Produktionszeit und –kosten,<br />

▶ Erfassung aller Produktionsdaten auch zum Nutzen für<br />

Wartung und Reparatur und<br />

▶ Erhöhung der Qualität der Produkte.<br />

Zugleich hat NetModule seine Wettbewerbsposition durch<br />

die Verlagerung der Fertigung verbessert. Plagiate seiner Systeme<br />

konnte das Unternehmen bislang noch nicht feststellen.<br />

Nach den positiven Erfahrungen bietet das Schweizer Technologieunternehmen<br />

seine Unterstützung bei Offshore-Fertigung<br />

als Service an. ☐<br />

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Wir danken unseren treuen<br />

Kunden und Partnern für die<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

der letzten 25 Jahre und freuen<br />

uns auf die kommenden<br />

gemeinsamen Jahre mit Ihnen.<br />

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E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

83


ELEKTRONIKFERTIGUNG | EXPERTENBEITRAG<br />

IDEEN SCHNELLER IN 3D REALISIEREN<br />

Wenn es klein und kompakt werden soll, hat das LDS-Verfahren einiges zu bieten: Auf<br />

dreidimensionalen Kunststoffkörpern erzeugen ein Laser- und ein anschließender<br />

Metallisierungsprozess Leiterstrukturen. Zur Productronica präsentiert LPKF drei neue<br />

Produkte, die gemeinsam zu einem schnellen und verlässlichen Prototyping für 3D-<br />

Schaltungsträger führen.<br />

TEXT: Malte Borges, LPKF FOTOS: Inok; LPKF<br />

www.eue24.net/PDF/EE913704<br />

LPKF Bereichsleiterin Britta<br />

Schulz hälteinen schwarzen Würfel<br />

in Größe eines Würfelzuckers<br />

und eine winzige schwarze Scheibe<br />

in der Größe einer Linse in der<br />

Hand: Beides sind Druckmesser<br />

für Autoreifen – vor und nach der<br />

Auslegung als 3D-Bauteil. Die kleine<br />

Linse zeigt das Potenzial: Das Volumen<br />

beträgt lediglich ein Fünftel des Vorgängers,<br />

weil die komplette Ankontaktierung<br />

schon im Bauteil selbst angelegt ist.<br />

Britta Schulz ist sich sicher, dass der<br />

Markt der dreidimensionalen Schaltungsträger<br />

in den nächsten Jahren weiter<br />

deutlich wachsen wird. Das von<br />

LPKF patentierte LDS-Verfahren (Laser-Direktstrukturierung)<br />

hat darin<br />

einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent<br />

erzielt. Mit der kompletten Prototyping-Reihe<br />

schließt der Garbsener<br />

Laserspezialist die Lücke zwischen<br />

Entwurf und Serienproduktion.<br />

Dreidimensionale<br />

Schaltungsträger<br />

Dreidimensionale Schaltungsträger<br />

eignen sich, um mechanische<br />

und elektronische Funktionen<br />

miteinander zu kombinieren.<br />

Platzbedarf und Gewicht des<br />

Bauteils reduzieren sich deutlich.<br />

Bauteile übernehmen mechanische und<br />

elektrische Aufgaben. Als Basis dienen<br />

spritzgegossene Kunststoff-Bauteile, auf<br />

deren Oberflächen Leiterbahnen aufgebracht<br />

werden. Daher stammt auch die<br />

Bezeichnung Molded Interconnect Devices<br />

(MID).<br />

Bei den MIDs nimmt LDS einen Spitzenplatz<br />

ein.Als Grundlage dienen Bauteile,<br />

die aus einem additivierten Kunststoff<br />

hergestellt werden. Mittlerweile bieten<br />

alle wichtigen Kunststofflieferanten<br />

Materialien mit LDS-Additiv an. Das<br />

Bauteil wird von einem Laser beschrieben.<br />

Der Laserprozess legt das Additiv<br />

frei und schafft eine mikroraue Oberfläche<br />

für eine bessere Haftung der Leiterbahnen.<br />

Anschließend baut ein stromloses<br />

Metallisierungsbad die Leiterbahnen<br />

auf den strukturierten<br />

Bereichen auf. In<br />

diesem Prozess sind Leiterbahnstärken<br />

von ca. 10<br />

μm möglich, daran kann<br />

im Serienprozess ein Finish<br />

mit Nickel und Gold anschließen.<br />

Dieser Stand der LDS-Technologie<br />

ist gut bekannt und erprobt. Die LDS-<br />

84<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


EXPERTENBEITRAG | ELEKTRONIKFERTIGUNG<br />

Electronics is<br />

our Mission<br />

Technologie ist in der Automotive-, Elektronik-<br />

und Medizintechnologie etabliert.<br />

Jedes zweite Smartphone verfügt<br />

derzeit über mindestens ein LDS-<br />

Bauteil;gerade bei Antennen kommen<br />

die Vorzüge dieser Technologie zur Geltung.<br />

Ein sich abzeichnender Trend ist<br />

der Einsatz bei der LED-Beleuchtung –<br />

räumlich angeordnete LEDs kommen<br />

dem Abstrahlverhalten herkömmlicher<br />

Lichtquellen schon sehr nahe.<br />

LDS-Prototypen herstellen<br />

AKTUELLE ENTWICKLUNGEN IN DER LDS-TECHNOLOGIE<br />

LDS im industriellen Einsatz<br />

LPKF ProtoPaint LDS ist als Lacksystem<br />

mit getrennten Komponenten und als<br />

Sprühdose verfügbar. Das Lacksystem<br />

muss angemischt werden und kann dann<br />

mit der Sprühpistole oder als Bedruckung<br />

verarbeitet werden. Diese Variante ist für<br />

den industriellen Einsatz vorgesehen, zum<br />

Beispiel für Antennenstrukturen auf der<br />

Rückseite von Monitoren oder Smartphone-Abdeckungen.<br />

Dann profitieren die<br />

Entwickler davon, dass sie Kunststoffe<br />

mit bekannten Oberflächen- oder dielektrischen<br />

Eigenschaften verwenden können.<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

ZurProductronica <strong>2013</strong> sind weitere<br />

LDS-Produkte angekündigt. Besonders<br />

innovativ ist ein kompletter Prozess für<br />

das LDS-Prototyping. Er schließt die Lü-<br />

Galvanische Nachverstärkung<br />

Die chemische Metallisierung ist vergleichsweise<br />

einfach, weist aber auch<br />

Nachteile auf. Für mechanisch belastete<br />

Bauteile oder bei stärkeren Schichten<br />

bietet sich die galvanische Nachverstärkung<br />

an. Zunächst wird in kurzer Zeit eine<br />

dünne Metallisierung (~ 3 μm) aufgebracht.<br />

Dann wird das Bauteil elektrisch<br />

ankontaktiert und galvanisch verstärkt.<br />

Dieser Prozess liefert in der Praxis<br />

Schichtdicken bis zu 35 μm mit einer glatten<br />

Oberfläche. Durch die homogenere<br />

Schicht erhöht sich der Widerstand gegen<br />

mechanische und thermische Belastungen.<br />

Pulverbeschichtung<br />

Noch im experimentellen Stadium, aber<br />

mit großem Potenzial: die Lackierung metallischer<br />

Träger mit einem LDS-fähigen<br />

Pulverlack. Dieses Verfahren ist besonders<br />

für LED-Anwendungen geeignet,<br />

weil sich durch die gute Wärmeleitfähigkeit<br />

des Grundkörpers viele gestalterische<br />

Freiheiten ergeben.<br />

Fine-Pitch-Strukturierung<br />

Bereits die Auflösung von 200 μm (100<br />

μm Linie, 100 μm Abstand) stellt einen<br />

Spitzenwert bei dreidimensionalen Schaltungsträgern<br />

dar. Die Wünsche der Elektronikentwickler<br />

gehen noch weiter. Mit<br />

einer optionalen Fine-Pitch-Lasereinheit<br />

laufen bereits jetzt Anwendungen mit 75<br />

μm/75 μm (Linie/Abstand), zukünftig sind<br />

noch feinere Strukturen möglich. Diese<br />

Feinstleiter sind zum Beispiel in der Sensorik<br />

oder bei Stapeln von ICs in Schaltungsträgern<br />

gewünscht.<br />

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E L E K T R O N I K F E RT I G U NG | EXPERT E N B E I T R A G<br />

Die Materialpalette lieferbarer LDS-Kunststoffe<br />

umfasst alle wichtigen Materialgruppen. Alle<br />

namhaften Hersteller bieten LDS-Varianten ihrer<br />

Kunststoffe an.<br />

cke zwischen Entwurf und Serienproduktion – seriennahes<br />

Prototyping war bislang teuer und zeitintensiv.<br />

Die Grundidee des neuen LDS-Prototypings liegt in der<br />

Beschichtung eines beliebigen Bauteils mit einer aktivierbaren<br />

Oberfläche. Als Grundkörper kommen zum Beispiel Kunst-<br />

FIRMEN UND ORGANISATIONEN IN DIESER AUSGABE<br />

Firma<br />

Seite<br />

Alliance for Wireless Power ................................30<br />

AMD .................................................................60<br />

Atmel ................................................................80<br />

Beta Layout .................................................24, 41<br />

Bicker ...............................................................37<br />

Börsig ...............................................................25<br />

CADFEM ............................................................28<br />

Cissoid ..............................................................37<br />

Congatec ...........................................................63<br />

Contrinex ..........................................................26<br />

CRE Rösler ........................................................28<br />

Cymbet .............................................................38<br />

Deutronic Elektronik ............................................7<br />

EA Elektro-Automatik .........................................36<br />

Elektrosil ...........................................................77<br />

Eletrolube ..........................................................21<br />

Ept ....................................................................28<br />

Finder ...............................................................27<br />

Fischer Elektronik ..............................................19<br />

Fraunhofer ENAS ...............................................30<br />

Fujitsu Technology ................................. 54, 59, 63<br />

Garz & Fricke ..............................................24, 55<br />

Gebrüder Frei ....................................................35<br />

Globtek .................................................Titel, 6, 37<br />

Harting ..............................................................46<br />

Heger ............................................................8, 88<br />

Heitec .........................................................73, 74<br />

Industrial Computer Source ................................63<br />

Infineon ...................................................24, 4. US<br />

Innovasic ..........................................................42<br />

Intel ..................................................................60<br />

Kontron ................................................. 25, 57, 63<br />

Kunze Folien ......................................................89<br />

Lattice Semiconductor .......................................45<br />

LEM Deutschland ...............................................32<br />

LPKF Laser & Electronics .............................81, 84<br />

MEN ..................................................................50<br />

Firma<br />

Seite<br />

MES Electronic Connect .....................................16<br />

Microchip ..........................................................39<br />

Micro-Epsilon ........................................ 13, 15, 20<br />

Moxa ...........................................................25, 56<br />

MSC ..............................................................3, 45<br />

MTM Power .......................................................43<br />

Murata ..............................................................37<br />

National Instruments ....................................25, 80<br />

Netmodule ........................................................80<br />

Omicron electronics ...........................................22<br />

Panasonic Europe ..............................................61<br />

Peak System Technik .........................................58<br />

Phoenix Contact ................................................26<br />

Power Matters Alliance ......................................30<br />

Productware ......................................................83<br />

Proton Electrotex ...............................................33<br />

Rafi ...................................................................79<br />

Rauscher ...........................................................28<br />

Renesas ............................................................45<br />

RS Components .................................................26<br />

Rutronik ......................................................34, 67<br />

S.E.T. electronics ...............................................85<br />

Samtec .............................................................17<br />

Schurter ......................................................26, 87<br />

SE Spezial-Electronic ............................. 27, 69, 70<br />

Semikron International ...................................2. US<br />

Setron ...............................................................37<br />

SGET .................................................................29<br />

SRI ....................................................................76<br />

Swissbit ............................................................45<br />

TDK-Lambda .....................................................31<br />

TE Connectivity ..................................................30<br />

Tecnotron ..........................................................53<br />

Texas Instruments ................................. 27, 30, 45<br />

TQ-Group ....................................................51, 76<br />

Wireless Power Consortium ................................30<br />

Würth Elektronik ..........................................23, 27<br />

stoffbauteile aus 3D-Druckern in Betracht. Wichtig ist dabei,<br />

dass nach dem Lackieren eine ausreichend glatte Oberfläche<br />

entsteht, um eine durchgehende Metallisierung zu erzielen.<br />

Der gedruckte Grundkörper wird mit einem Lack überzogen,<br />

der LDS-Additive enthält. Mit dem neuen LPKF-Proto-<br />

Paint-LDS-Lack reicht eine einmalige gründliche Lackierung<br />

aus. Der Lack wird in einer Sprühdose geliefert und wird vor<br />

der ersten Lackierung aktiviert.<br />

Für die Laserstrukturierung stellt LPKF auf der Productronica<br />

ein neues Lasersystem vor. Es basiert auf den ProtoLasern<br />

und ist mit einer Laseroptik ausgestattet, die auch bei Produktionssystemen<br />

zum Einsatz kommt. Der LPKF ProtoLaser 3D<br />

benötigt lediglich eine Steckdose und eine Absaugung. Er verfügt<br />

über eine höhenverstellbare Arbeitsbühne, um Bauteile<br />

unterschiedlicher Abmessungen zu strukturieren. Der Arbeitsbereich<br />

umfasst 300 mm x 300 mm x 50 mm, das Scanfeld 100<br />

mm x 100 mm x 25 mm.<br />

Für die Metallisierung stellt LPKF eine weitere Ready-touse-Lösung<br />

vor. LPKF ProtoPlate LDS ist für die stromlose<br />

Metallisierung strukturierter LDS-Komponenten zuständig.<br />

Es besteht aus einem Schutzgehäuse zur Prozessführung und<br />

einer fertig zusammengestellten Kombination der Badchemikalien<br />

als Verbrauchskomponente. Der Metallisierungsprozess<br />

ist so einfach wie Kaffeekochen: Die Basismetallisierung wird<br />

aus dem gelieferten Kanister in das Becherglas gegeben und<br />

dort auf die Arbeitstemperatur von etwa 44°C gebracht. Eine<br />

ebenfalls vorportionierte Aktivatorlösung startet den Prozess.<br />

Die Bauteile werden dann einfach in das Bad gehängt. Die<br />

Stärke der Kupferschicht – im praxisrelevanten Bereich von 3<br />

und 10 µm – hängt in erster Linie von der Verweildauer ab.<br />

Nach erfolgter Metallisierung wird die verbrauchte Badchemie<br />

8 6 E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


EXPERTENBEITRAG | ELEKTRONIKFERTIGUNG<br />

in den Kanister zurückgegeben, mit einem mitgelieferten Aufkleber<br />

gekennzeichnet und ist dann einfach zu entsorgen.<br />

DER LDS-PROZESS<br />

Britta Schulz erläutert die Zielrichtung: „Wir stellen immer<br />

mehr Interesse an dieser Technologie fest und erweitern gezielt<br />

das Einsatzgebiet. Mit den Systemen und Verfahren zum LDS-<br />

Prototyping senken wir die Eintrittsschwellen. Alle Systeme sind<br />

direkt nach der Productronica verfügbar.“Sie weist darauf hin,<br />

dass die LPKF-Tochterfirma LaserMicronicsim ersten Quartal<br />

2014 eine LDS-Roadshow durch elf deutsche Städte veranstaltet<br />

und einen einfachen Zugang zur Technologie anhand von Beispielen<br />

vermitteln will. ☐<br />

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Das Spritzgussbauteil aus einem LDS-additivierten Kunststoff.<br />

FMAC<br />

SINE<br />

Sinus-<br />

Ausgangsfilter<br />

Der Laser aktiviert das Additiv und schafft eine mikroraue<br />

Oberfläche für eine gute Haftfestigkeit.[<br />

Bei der Metallisierung bauen sich Metallschichten auf den<br />

aktivierten Pfaden auf.<br />

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Auf den Metallschichten lassen sich elektronische Bauteile<br />

bonden, leitkleben oder löten.<br />

schurter.com/emv_news<br />

E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />

87


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der Leiterplattenbranche. In Sachen Entwicklung,<br />

Forschung und Herstellung haben wir<br />

die Nase stets im Wind und ganz weit vorn.<br />

Unser Markterfolg basiert im Wesentlichen<br />

auf drei Grundsätzen, denen wir uns seit jeher<br />

verpflichtet fühlen: Absolute Termintreue, exzellenter<br />

Service und zuverlässige Qualität.<br />

Schnell, schneller HEGER®!<br />

In unserem täglichen Geschäft zählt jede Minute!<br />

Hier eine kleine Kostprobe unserer Leistungsfähigkeit:<br />

In 4 Stunden fertigen wir einseitige,<br />

in 8 Stunden doppelseitige Leiterplatten.<br />

Multilayer liefern wir binnen 24 Stunden.<br />

HEGER macht’s machbar. Testen Sie uns!<br />

Partner aller Branchen<br />

Wir lieben die Herausforderung. Deshalb entwickeln<br />

und fertigen wir Leiterplatten für Unternehmen<br />

aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

mit den verschiedensten Anforderungen.<br />

Unsere Kunden schätzen unsere umfassende<br />

Lösungskompetenz und wissen, dass sie jederzeit<br />

auf uns bauen können.<br />

Produktpalette<br />

▶ Multilayer ab 24 Stunden<br />

▶ Doppelseitige Leiterplatten 8 Stunden<br />

▶ Einseitige Leiterplatten ab 4 Stunden<br />

▶ Flexible Leiterplatten<br />

▶ Starr-Flex-Leiterplatten<br />

▶ Sacklochmultilayer<br />

▶ Blind- und Burried Vias<br />

▶ Ultra-Thin-Multilayer (UTM)<br />

▶ Micro-Via-Multilayer (


F I R M E N P R O F I L<br />

Kunze Folien<br />

Anschrift<br />

Kunze Folien GmbH<br />

Raiffeisenallee 12a<br />

82041 Oberhaching, Germany<br />

T +49/89/666682-0<br />

F +49/89/666682-10<br />

sales@heatmanagement.com<br />

www.heatmanagement.com<br />

Firmenbeschreibung<br />

Die Kunze Folien GmbH ist ein international<br />

führender Anbieter von maßgeschneiderten<br />

Heatmanagement-Lösungen mit dem Schwerpunkt<br />

Leistungshalbleiter.<br />

Seit mehr als 20 Jahren unterstützt Kunze<br />

weltweit namhafte Kunden mit integrierten<br />

Anwendungen zur optimalen Wärmeableitung<br />

aus Verlustleistung. Wärmeleitfolien,<br />

Kühlkörper, Halbleiterklammern und Prototypen<br />

werden mit modernsten Methoden am<br />

Produktionsstandort Oberhaching gefertigt.<br />

Des Weiteren führt das Unternehmen Härtemessungen<br />

an Elastomeren durch, erstellt<br />

thermische und mechanische Simulationen,<br />

untersucht thermische Eigenschaften wie z.B.<br />

Wärmeleitfähigkeit und erstellt Wärmebilder<br />

und Kraft-Wege-Diagramme.<br />

Als innovativer Partner erfüllt Kunze die stetig<br />

wachsenden Ansprüche der Halbleiterbranche<br />

an Prozesssicherheit und Flexibilität<br />

ihrer komplexen Produkte. Sie analysieren<br />

die individuellen Anforderungen ihrer Kunden<br />

und entwickeln gemeinsam mit ihnen<br />

maßgeschneiderte Lösungen. So lassen sich<br />

bereits im Design-In-Prozess die Kosten des<br />

Entwicklungsprozesses und des Endprodukts<br />

optimieren. Mit fundiertem Technik-Know-<br />

How und breitem Branchenwissen steht die<br />

„Heatmanagement Company“ seinen Kunden<br />

von der Entwicklung bis zur Serienfertigung<br />

zur Seite. Was heute und in Zukunft gefragt<br />

ist, erfahren die Mitarbeiter durch regelmäßige<br />

Fortbildung und im kontinuierlichen Dialog<br />

mit internationalen Forschungseinrichtungen<br />

und Entwicklungsabteilungen.<br />

Ausführliche Informationen zu unseren Produkten<br />

und Dienstleistungen sowie eine<br />

Übersicht unserer Distributoren weltweit erhalten<br />

Sie unter www.heatmanagement.com.<br />

Produkte<br />

Wärmeleitende elektrisch isolierende<br />

Materialien:<br />

Hochwärmeleitende Thermo- u. Softsilikonfolien,<br />

Wärmeleitwachs (Crayotherm®) beschichtete<br />

Polyimidfolien, Thermosilikonschläuche<br />

und -kappen, Isolierbuchsen, wärmeleitende<br />

Keramiken, Kunststofffolien<br />

Wärmeleitende elektrisch nicht-isolierende<br />

Materialien:<br />

Wärmeleitwachsbeschichtete Aluminiumfolien,<br />

Wärmeleitwachs (Crayotherm®), Grafitfolien,<br />

Abschirmfolien, Metallfolien, Wärmeleitpasten<br />

Kühlkörper:<br />

Standard-Prototypen und kundenspezifische<br />

Kühlkörper sowie die Herstellung von innovativen<br />

LiKool® Flüssigkeits- oder gasförmig<br />

gekühlten Kühlplattenlösungen nach kundenspezifischer<br />

Vorgabe in Aluminium oder<br />

Kupfer, Oberflächenbehandlung<br />

Befestigungsmanagement:<br />

Halbleiter-Befestigungsklammern (Powerclip®,<br />

Steck- und Bügelklammern), Sonderklammern<br />

für Transistor-Spezialgehäuse<br />

Zielmärkte<br />

Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, ITund<br />

Steuerungstechnik, Medizintechnik, Consumerelektronik,<br />

Zukunftsantriebe, Nachhaltige<br />

Energieerzeugung<br />

Qualitätsmanagement<br />

Kunze Folien GmbH ist nach DIN EN ISO<br />

9001:2008 sowie DIN ISO 14001:2004 zertifiziert<br />

und bietet ausschließlich RoHS-konforme<br />

Produkte. Das Unternehmen hat die Zertifizierung<br />

zum AEO-F („Authorised<br />

Economic Operator“) im Dezember 2011 und<br />

als „bekannter Versender“ im <strong>November</strong> 2012<br />

erfolgreich durchlaufen. ☐<br />

E & E | A u s g a b e 9 . 2 0 1 3<br />

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DIE LETZTE SEITE<br />

QUERBLICK<br />

Der etwas andere Blick auf die Welt der Elektronik.<br />

Turbo für’s Grünzeug<br />

Keine Frage, die moderne Technik macht auch vor der<br />

Küche nicht halt. Die neueste Errungenschaft auf<br />

diesem Gebiet ist eine Salatschleuder des Haushaltswaren-Herstellers<br />

Emsa, die 50 Prozent schnellere<br />

Drehungen verspricht. Der Sinn des Ganzen ist wie so<br />

oft zweifelhaft. Neben der grundsätzlichen Frage nach<br />

dem Nutzen von Salatschleudern könnte man hier<br />

aber möglicherweise die Antwort finden, warum Salat<br />

grün ist. Schauen Sie mal in den Spiegel, nachdem Sie<br />

mit höchster Geschwindigkeit herumgeschleudert<br />

wurden. Sehen Sie?.<br />

> MORE@CLICK EE913802<br />

Bild: Emsa<br />

Bild: tremor FX<br />

Spaghetti im Gabelumdrehen<br />

Tischmanieren sind nicht jedermanns Sache -<br />

und beim Spaghetti-Essen hört der Spaß ganz<br />

schnell auf. Eine kleine Hilfestellung soll die sich<br />

automatisch drehende Spaghetti-Gabel von<br />

Hammacher Schlemmer bieten. Das 30 US-Dollar<br />

teure Stück schaufelt die Nudeln mit 22<br />

Umdrehungen pro Minute auf die Gabel und<br />

danach hoffentlich in Ihren Mund. Zum Betrieb<br />

brauchen Sie zwei AAA-Batterien. Aber mal ganz<br />

ehrlich: Wie ein echter Italiener kommen Sie<br />

damit nicht rüber...<br />

> MORE@CLICK EE913803<br />

Wenn der Sessel zweimal wackelt<br />

Wenn Sie demnächst mal wieder vor der<br />

Glotze sitzen und alles um Sie herum zu<br />

vibrieren scheint, kann das an Ihrem<br />

Alkoholpegel oder dem Nachbarn liegen, der<br />

gegen die Wand hämmert. Vielleicht sitzen Sie<br />

aber auch auf einem Force-Feedback-Sessel<br />

der Firma Tremor FX, die bislang nur in Kinos<br />

erhältlich waren und nun auch für das<br />

Privatvergnügen zur Verfügung stehen. Was<br />

die Möbelstücke der Firma mit dem bezeichnenden<br />

Namen kosten, wissen wir nicht - aber<br />

möglicherweise ist die alkohol-induzierte<br />

Wackelei doch die preiswertere Variante...<br />

> MORE@CLICK EE913804<br />

Bild: Hammacher Schlemmer<br />

Das ist ja der Hammer<br />

Irgendwie steckt in uns allen ja ein Krieger - manche können<br />

es einfach besser verbergen. Ab jetzt kann man seine<br />

kriegerischen Neigungen aber offen zeigen mit dem Mjölnir.<br />

Was klingt wie ein Möbelstück von Ikea ist eine Kopie des<br />

Kriegshammers von Thor. Eigentlich hat das gute Stück nur<br />

Kindergröße, kann aber blitzen, leuchten und dient vor allem<br />

als Metalldetektor. Und dass man einen solchen immer bei<br />

sich tragen sollte, ist ja allgemein bekannt...<br />

> MORE@CLICK EE913805<br />

Bild: ThinkGeek<br />

Die nächste E&E<br />

erscheint am 19.02.2014.<br />

90 E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong>


Norbert Heckmann<br />

Sprecher der Geschäftsleitung, Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

»Am Anfang waren sie die jungen Wilden,<br />

die in der EMV-Branche für Furore gesorgt<br />

haben. Mittlerweile ist „publish-industry“ eine feste<br />

Größe in der Fachmedienwelt Deutschlands<br />

geworden: tiefgründig, prägnant und unterhaltsam.<br />

Uns verbindet, dass wir miteinander gewachsen sind<br />

und der Mehrwert des Kunden bei allen<br />

Aktivitäten immer im Vordergrund stand.<br />

Vor allem in unserem Unternehmensbereich Elektronik<br />

haben wir heute noch beste Kontakte und nutzen die<br />

Frequenz und Nähe zum Kunden. Danke dafür.<br />

Alles Gute Ihnen und Ihrem Team<br />

für die nächsten 20 Jahre.«<br />

20 Jahre publish-industry Verlag.<br />

Wir bedanken uns bei allen Lesern, Kunden, Partnern und Freunden des Hauses.


SPS IPC Drives <strong>2013</strong> Nürnberg<br />

Besuchen Sie uns in Halle: 1, Stand: 328<br />

TO-Leadless<br />

Ein Package, optimiert für Hochstrom-Anwendungen<br />

Infineons neues TO-Leadless Package wurde für Hochstrom-Anwendungen wie<br />

Gabelstapler, LEVs (Light Electric Vehicle), POL (Point of Load) und Telekom entwickelt,<br />

wo höchste Effizienz und Verlässlichkeit gefordert sind. 300A Dauerstrom können nun mit<br />

nur einem Bauteil kontrolliert werden. Im Vergleich zu D 2 PAK 7pin ermöglicht das signifikant<br />

kleinere Package – mit 60% reduzierter Größe – ein sehr kompaktes Design und eine<br />

erhebliche Reduktion der Leiterbahnfläche um 30%.<br />

Merkmale und Vorteile des neuen TO-Leadless Packages<br />

• Industrieweit niedrigster R DS(on)<br />

, reduzierte Leiterbahnfläche und Platzbedarf<br />

– Höchste Effizienz und reduzierte Systemkosten<br />

• Höchste Stromtragfähigkeit bis 300A<br />

– Verringerter Kühlungsbedarf<br />

• Reduzierte parasitäre Effekte<br />

– Verbessertes EMI-Verhalten und niedrigere Gehäuseverluste<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.infineon.com/toll<br />

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