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A&D − AUTOMATION & DRIVES I JULI 2010 I 12. JAHRGANG I WWW.AuD24.NET<br />

VORSPRUNG AUTOMATION<br />

7+8.2010<br />

DESIGN ALS AUSDRUCK<br />

Steckverbinder<br />

VON FUNKTIONALITÄT<br />

INDUSTRIAL ETHERNET Wer macht das Rennen? S. 38<br />

ANWENDUNG Sensorik und IBV prüfen auf Vollständigkeit ab S. 42<br />

S&I-SAFETY Full House im Normen-Poker S. 56<br />

TITELBILD-SPONSOR: HARTING


Effizienz hat jetzt<br />

einen Namen – INVEOR<br />

Basierend auf einem breiten Know-how bei der Entwicklung und Fertigung<br />

kundenspezifi scher Antriebstechnik ist bei KOSTAL eine innovative Plattform<br />

für Antriebsregler entstanden - unser INVEOR. Hier nur einige Vorteile:<br />

• Effi zienzsteigerung bei zahlreichen Applikationen möglich<br />

• Universell (Plattformgedanke) und doch individuell<br />

(kundenspezifi sche Anpassungen in Hard- und Software)<br />

• Kompatibel mit allen gängigen Motorarten<br />

Überzeugen auch Sie sich von den Vorteilen unserer Antriebsreglerplattform<br />

INVEOR.<br />

Intelligent verbinden - das rechnet sich.<br />

KOSTAL Industrie Elektrik GmbH<br />

Lange Eck 11, 58099 Hagen, Germany<br />

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EDITORIAL<br />

Vom richtigen<br />

Fehler<br />

Journalismus ist stets korrekt – wenigstens was Grammatik und Rechtschreibung<br />

anbelangt. Freilich, es schleicht sich schon einmal der Fehlerteufel ein,<br />

aber generell ist ihm der Kampf angesagt.<br />

Nun ist es aber mit der Kommunikation so eine Sache. Denn der Mensch an<br />

sich spricht nicht fehlerfrei. Da enden Sätze im Nirwana, rasen dahin ohne<br />

Punkt und Komma oder werden mittels „Äh“ in handliche Verständnishäppchen<br />

unterteilt.<br />

Weil Sie, liebe Leser, sich aber auf den Inhalt der Aussagen konzentrieren<br />

sollen, liefern die Redakteure Ihnen ein glattpoliertes Deutsch. Fehlerfrei<br />

und stets korrekt. Auch die Versprecher, und davon gibt es genügend, enthalten<br />

wir Ihnen natürlich vor. Es sei denn, der Versprecher ist zukunftsweisend.<br />

So sprach während seiner Eröffnungsrede auf der Automatica 2010 in<br />

München der bayerische Staatsminister Martin Zeil von der „Transferenz“<br />

und trifft damit eine wesentliche Herausforderung für den deutschen Maschinenbau<br />

mit einem Wort auf den Kopf.<br />

Um am weltweiten Markt und unter dem Druck einer sich zunehmend entwicklenden<br />

chinesischen Ingenieurswissenschaft bestehen zu können, müssen<br />

sich die deutschen Maschinenbauer zusammenschließen. Die Kommunikation<br />

untereinander muss transparenter werden und es muss ein<br />

Wissenstranfer der unterschiedlichen Disziplinen stattfinden. Denn nur mit<br />

vereinten Kräften wird der deutsche Maschinen- und Anlagenbau weiterhin<br />

seine Führungsposition in der Welt verteidigen können. In diesem Sinne:<br />

Clustern Sie schon?<br />

CONTROLLER ZUR<br />

DIMENSIONSMESSUNG<br />

MIT WEGSENSOREN<br />

Dicke<br />

Planarität<br />

Versatz<br />

Durchbiegung Breite, Länge Höhe, Tiefe<br />

Umfassende Verrechnungsfunktionen<br />

Für digitale und analoge Sensorsignale<br />

Automatische Sensorerkennung<br />

Sehr hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

Echtzeitfähig<br />

Nicole Wittmann, Redakteurin<br />

A&D 7+8.2010<br />

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94496 Ortenburg<br />

Tel. 0 85 42/168-0<br />

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INHALT<br />

Auftakt<br />

Projektieren & Planen<br />

Antreiben & Bewegen<br />

6 BILDREPORTAGE<br />

Automation hautnah<br />

Mit der Linse eingefangen:<br />

Ethernet-Switche<br />

22 TITELSTORY<br />

Funktional und flexibel<br />

Han-Yellock: Design <strong>als</strong><br />

Ausdruck von Funktionalität<br />

30 ANTRIEBSREGLER<br />

Entweder...oder?<br />

Gretchenfrage: Standardisiert<br />

oder individualisiert?<br />

10 BRANCHENGEFLÜSTER<br />

Ohr am Markt<br />

Aktuelle Meldungen<br />

14 AUTOMOBILPRODUKTION<br />

Automobil produktion rollt<br />

Export kurbelt deutsche<br />

Automobilindustrie an<br />

19 MESSERÜC<strong>KB</strong>LICK<br />

Highlights der Automatica<br />

Was der Minister auf der<br />

Messe zu sehen bekam<br />

20 LIVE VOR ORT<br />

Automation in Baden-Baden<br />

Fertigungsautomation im Fokus<br />

des VDI-Kongresses<br />

24 TITELSTORY-INTERVIEW<br />

„Trends zu setzen, ist<br />

unser Anspruch“<br />

Andre Beneke und Frank Quast,<br />

Harting Technologiegruppe<br />

26 INTERVIEW<br />

„Blühende Landschaften“<br />

Christian Wolf, Turck, über die<br />

Stärke vor, in und nach der Krise<br />

28 INTERVIEW<br />

„Raus aus dem Tal der Tränen“<br />

Frank Ferchau, Ferchau Engineering<br />

33 INTERVIEW<br />

60 Sekunden mit...<br />

Reinhard Mauerschitz, KML,<br />

über neue Linearmotoren<br />

34 SONDERANTRIEBE<br />

Für besondere Ansprüche<br />

So bleibt die Drehtür geschlossen<br />

36 PRODUKTVORSPRUNG<br />

Antreiben & Bewegen<br />

21 INTERVIEW<br />

„Kabelschlepp wird<br />

weiterbestehen“<br />

Hintergünde der Übernahme<br />

durch Tsubaki<br />

Einfach, schnell und intuitiv –<br />

so realisieren Sie Ihr Automatisierungsprojekt!<br />

4 A&D 7+8.2010


INHALT<br />

Steuern & Vernetzen<br />

Versorgen & Verbinden<br />

-Safety<br />

37 INTERVIEW<br />

„Für den Mobilfunk spricht<br />

sehr, sehr viel“<br />

Bernhard Bleitner, Mdex<br />

49 STANDPUNKT<br />

Zukunft Wasserkühlung<br />

Thomas Steffen, Rittal, sagt Ja zur<br />

Wasserkühlung<br />

56 RICHTLINIEN & NORMEN<br />

Antworten zur EN ISO 13849<br />

Gefragt – geantwortet: Experten<br />

klären auf<br />

38 STANDPUNKT<br />

Wer wird 2020 Marktführer?<br />

Ethernetbasierte Kommunikationsstandards<br />

in der Diskussion<br />

50 ENTWÄRMUNG<br />

Sechs Gerüchten auf der Spur<br />

Wie kommt die Wärme aus dem<br />

Schaltschrank?<br />

60 SICHERHEITSTECHNIK<br />

Integrierte Sicherheit<br />

Synergien zwischen Sicherungsund<br />

Steuerungsfunktionen nutzen<br />

40 PRODUKTVORSPRUNG<br />

Steuern & Vernetzen<br />

53 INTERVIEW<br />

„Wir sorgen für die<br />

richtigen Mittel“<br />

Markus Nerge, Lohmeier, sagt<br />

Kondensat den Kampf an<br />

63 MASCHINENSICHERHEIT<br />

„Der CE-Beauftragte darf<br />

kein Bürokrat sein“<br />

Helmut Frick, IBF<br />

Messen & Erkennen<br />

54 PRODUKTVORSPRUNG<br />

Versorgen & Verbinden<br />

42 ULTRASCHALL-SENSOREN<br />

Kontrolle von Kleinstobjekten<br />

Fertigungsüberwachung von<br />

Miniaturbauteilen<br />

45 BILDVERARBEITUNG<br />

Alle anwesend?<br />

Prüfung auf Vollständigkeit<br />

in der Autombilproduktion<br />

48 PRODUKTVORSPRUNG<br />

Messen & Erkennen<br />

Standards<br />

3 Editorial<br />

44 Impressum<br />

44 Inserenten<br />

66 Rücklicht<br />

Mit dem Programm-Editor PASmulti –<br />

für das Automatisierungssystem PSS 4000.<br />

Infos unter www.pilz.de, Webcode: 6519, Pilz GmbH & Co. KG.<br />

A&D 7+8.2010<br />

5


AUTOMATION HAUTNAH<br />

Kommunikation verbindet: Auf den folgenden Seiten zeigt A&D, dass die industriellen Ethernet-Switche<br />

von Moxa sowohl ein technisches <strong>als</strong> auch ein optisches Highlight sind<br />

TEXT: Anke Grytzka, A&D FOTOS: Dominik Gierke


BILD-PROMOTION | AUTOMATION HAUTNAH


BILD-PROMOTION | AUTOMATION HAUTNAH<br />

Die Zukunft spricht ToughNet<br />

Dass sich industrielle Systemintegratoren<br />

in der ganzen Welt<br />

seit über 23 Jahren auf Moxa-<br />

Produkte zur Gerätevernetzung<br />

verlassen, spricht für sich. Durch<br />

die Zusammenarbeit mit einem<br />

Netzwerk zertifizierter Distributoren<br />

kann das Unternehmen<br />

Systemintegratoren und Value-<br />

Added-Resellern in über 60<br />

Ländern industrielle Netzwerktechnik<br />

bieten. Dass der Kunde<br />

und seine Technik bei Moxa im<br />

Mittelpunkt stehen, zeigen die<br />

speziell für Fahrzeuge und den<br />

Schienenverkehr entwickelten<br />

EN50155-konformen ToughNet-<br />

Switches. Sie widerstehen spezifischen<br />

Umgebungsbedingungen<br />

wie Erschütterungen, Spannungsänderungen<br />

und Störstrom. Die<br />

Produktlinie orientiert sich an der<br />

Zukunft – schon heute verfügt sie<br />

über Power-over-Ethernet für<br />

vereinfachte Netzwerkverbindungen,<br />

TurboRing für eine hohe<br />

Verfügbarkeit durch exzellente<br />

Redundanz sowie Bypass-Relais.<br />

Vibrationsfeste M12-Stecker,<br />

zahlreiche Leistungseingänge und<br />

eine Betriebstemperatur zwischen<br />

–40 und +75 °C sorgen zudem<br />

für einen reibungslosen Schienenverkehr.<br />

☐<br />

> MORE@CLICK MMXXXXXX<br />

> MORE@CLICK AD6893060<br />

9


AUFTAKT | BRANCHENMELDUNGEN<br />

OHR AM MARKT<br />

Aktuelles aus der Automatisierungswelt<br />

ADEPT KAUFT MOBILEROBOTS<br />

Der Hersteller von Industrierobotersystemen<br />

Adept Technology übernimmt<br />

MobileRobots, einen Anbieter<br />

von autonomen mobilen Robotern, mit<br />

Sitz in New Hamphire, USA.<br />

> MORE@CLICK AD6892630<br />

BONFIGLIOLI-GRÜNDER GESTORBEN<br />

Clementino Bonfiglioli, der Gründer des<br />

gleichnamigen italienischen Anbieter für<br />

Antriebstechnik, ist Anfang Juli im Alter<br />

von 82 Jahren nach kurzer Krankheit<br />

gestorben. > MORE@CLICK AD6892940<br />

PARTNER IM VERTRIEB<br />

SVS-Vistek und IDS arbeiten auf Vertriebsebene<br />

zusammen. Seit Juli ist IDS<br />

offizieller Distributor für die Kameras<br />

von SVS-Vistek in Deutschland.<br />

> MORE@CLICK AD6892820<br />

FANUC-AWARD FÜR STEFAN MÜLLER<br />

Im Rahmen der Automatica hat Fanuc<br />

Robotics erstm<strong>als</strong> den Fanuc Robotics<br />

Award für ein Lebenswerk verliehen – an<br />

den ehemaligen Kuka-Geschäftsführer<br />

Stefan Müller. > MORE@CLICK AD8692790<br />

PRÄSENZ IN SÜDOSTASIEN<br />

Beckhoff Automation baut mit einem<br />

eigenen Tochterunternehmen in Malaysia<br />

seine Präsenz auf dem südostasiatischen<br />

Markt aus.<br />

> MORE@CLICK AD6892620<br />

AUSZEICHNUNG FÜR TRUMPF<br />

Für die Laserschneidmaschine TruLaser<br />

1030 erhielt Trumpf in England den<br />

Metalworking Production Award 2010.<br />

> MORE@CLICK AD6892850<br />

ABSCHIED VON KRONES-GRÜNDER<br />

Hermann Kronseder, Gründer und Seniorchef<br />

des Verpackungsunternehmens<br />

Krones, ist im Alter von 85 Jahre verstorben.<br />

> MORE@CLICK AD6892710<br />

Zweiter Innovationstag der SmartFactory<br />

Zum zweiten Innovationstag hat die<br />

Initiative SMARTFACTORY Mitte Juni<br />

Vertreter aus Wissenschaft und Industrie<br />

nach Kaiserslautern geladen. Über die<br />

technischen Entwicklungen rund um die<br />

intelligente Fabrik der Zukunft informierten<br />

die Referenten: Zunächst ging<br />

es um regionale Kompetenzentwicklung.<br />

Im zweiten Vortragsblock stand die<br />

Maschinen- und Anlagenbau weiterhin stark<br />

Der Auftragseingang im deutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbau lag im Mai<br />

Der Auftragseingang lag im Mai 2010 um<br />

real 61 Prozent über dem Vorjahresergebnis<br />

Kuka beschließt Kapitalerhöhung<br />

Till Reuter, Vorstandsvorsitzender<br />

von KUKA, gab auf der Automatica 2010<br />

in München eine vom Vorstand beschlossene<br />

Kapitalerhöhung bekannt.<br />

Das Grundkapital der Gesellschaft steigt<br />

von bisher rund 76 Millionen Euro auf<br />

etwa 88 Millionen. Die Bezugsfrist für<br />

die Neuen Aktien endete Ende Juni.<br />

Großaktionär Grenzebach Maschinenbau<br />

hält in Zukunft 25,2 Prozent der Aktien<br />

an der Kuka AG. Ein strategisches<br />

Ziele des Unternehmens für die zukünf-<br />

SmartFactory <strong>als</strong> überregionales Kompetenzzentrum<br />

und ihre Abstrahlung im<br />

Fokus. Die Vorträge beschäftigten sich<br />

zudem mit der Fragestellung, wie Informations-<br />

und Kommunikationstechnik<br />

Innovationen anstoßen. SmartFactory<br />

wurde 2005 mit dem Ziel gegründet, innovative<br />

Industrieanlagentechnik zu<br />

entwickeln. > MORE@CLICK AD6893010<br />

2010 um real 61 Prozent über dem Ergebnis<br />

des Vorjahres, teilte der VDMA mit.<br />

Das Inlandsgeschäft stieg um 50 Prozent.<br />

Bei der Auslandsnachfrage gab es ein<br />

Plus von 68 Prozent im Vergleich zum<br />

Vorjahresniveau. In dem von kurzfristigen<br />

Schwankungen weniger beeinflussten<br />

Dreimonatsvergleich März bis Mai<br />

2010 ergibt sich insgesamt ein Plus von<br />

37 Prozent im Vorjahresvergleich, bei<br />

den Inlandsaufträgen ein Plus von 37<br />

Prozent und bei den Auslandsaufträgen<br />

ebenfalls ein Plus von 37 Prozent.<br />

> MORE@CLICK AD6892720<br />

tige Entwicklung: in den BRIC-Staaten,<br />

Brasilien, Russland, Indien und China,<br />

weiter wachsen. „Auch unsere Kunden<br />

wachsen dort stark“, sagte Reuter. Die<br />

Marktanteile der Industrieroboter in der<br />

Automobilindustrie will Kuka sichern<br />

und in der General Industry weitere Anteile<br />

hinzugewinnen. Zugleich sollen die<br />

Kosten im Unternehmen sinken. 2010<br />

will der schwäbische Roboterhersteller<br />

etwa 65 bis 70 Millionen Euro einsparen.<br />

> MORE@CLICK AD7892770<br />

10 A&D 7+8.2010


10 Gigabit<br />

Highspeed-Steckverbinder für<br />

Industrial Ethernet<br />

Das tiefe A ist entscheidend –<br />

Zukunftssicher nur mit CAT6 A<br />

Sie denken über eine 10 Gigabit-Verkabelung<br />

im Industrieumfeld nach?<br />

Achten Sie auf den richtigen Standard.<br />

Nur Komponenten nach CAT6 A<br />

garantieren eine sichere 10 Gigabit-<br />

Datenübertragung.<br />

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Phoenix Contact bietet Ihnen ein<br />

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höchstwertigen Ethernet-Standard<br />

CAT6 A .<br />

Die Schnellanschlusstechniken<br />

QUICKON und PIERCECON sorgen<br />

für einen schnellen und einfachen<br />

Anschluss vor Ort.<br />

Mehr Informationen unter<br />

Telefon (0 52 35) 3-1 20 00 oder<br />

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Express – basierend<br />

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Jetzt für CANopen, DeviceNet<br />

und PROFIBUS lieferbar.<br />

• Der Industriestandard<br />

für PC-Karten in der<br />

Automatisierung<br />

• Alle Kartenformate/PCI oder<br />

PCI Express / und DPM<br />

• Eine Karte <strong>als</strong> Master<br />

oder Slave für alle Real-<br />

Time-Ethernet Systeme<br />

• Einheitliches Datenmodell<br />

für alle Netzwerke<br />

• Zehn Jahre Liefergarantie<br />

AUFTAKT | BRANCHENMELDUNGEN<br />

50 Jahre I: Feier im großen Kreis<br />

„Nicht nur ein Produkt entscheidet<br />

über den Erfolg eines Unternehmens,<br />

sondern die Menschen, die dahinter stehen“,<br />

leitete Gebhard Kübler, Geschäftsführer<br />

des Familienunternehmens KÜB-<br />

LER, die Jubiläumsfeier Anfang Juli ein.<br />

Daher wurde im großen Kreis gefeiert –<br />

600 Teilnehmer aus 33 Nationen haben<br />

sich angemeldet, um das 50-jährige Bestehen<br />

des Unternehmens zu feiern. Mit<br />

der Gründung von Fritz Kübler Feingerätebau<br />

legte Fritz Kübler 1960 den<br />

Grundstein für das heute weltweit agierende<br />

Unternehmen. Heute stützt sich<br />

die Kübler-Gruppe auf drei Geschäftsbe-<br />

Praxisseminar zur Maschinenrichtlinie<br />

Das Praxisseminar „Die Maschinenrichtlinie<br />

2006/42/EG - Änderungen,<br />

Anforderungen, Lösungen“ am 9. September<br />

2010 in Frankfurt verdeutlicht<br />

die Neuerungen der Maschinenrichtlinie<br />

und wie Unternehmen diese möglichst<br />

effizient umsetzen. Auch auf den Umgang<br />

mit Hilfsmitteln zur Risikobeurteilung<br />

von Maschinen und Teilmaschinen,<br />

die Auswahl und den Einsatz von Checklisten<br />

und sowie Tipps zur Konstruktion<br />

sicherheitsgerichteter Maschinensteuerungen<br />

geht das Seminar ein. Zudem lernen<br />

Teilnehmer Produkthaftungsrisiken<br />

50 Jahre II: Jubiläum mit Ehrung<br />

Mit einem Tag der offenen Tür und<br />

einem großen Event in der Oskar-Lapp-<br />

Halle der Neuen Messe Stuttgart hat die<br />

LAPP-GRUPPE ihr Jubiläum zum 50-<br />

jährigen Bestehen gefeiert. Höhepunkt<br />

der Hausmesse war die Verabschiedung<br />

einer Kabeltrommel auf Weltreise. „Das<br />

Jubiläumsfest ist ein Dankeschön an unsere<br />

Kunden und Mitarbeiter, die uns in<br />

schwierigen Zeiten unterstützt und an<br />

uns geglaubt haben. Wir wollen damit<br />

Aufbruchstimmung vermitteln und motivieren“,<br />

so Andreas Lapp. Im Rahmen<br />

des Jubiläums wurde auch der 80. Geburtstag<br />

der Unternehmensgründerin<br />

Erika Kübler sowie die beiden Söhne und<br />

Geschäftsführer Lothar (l.) und Gebhard (r.)<br />

reiche: Weg- und Winkelsensorik, Zählund<br />

Prozesstechnik und Übertragungstechnik.<br />

> MORE@CLICK AD6893030<br />

zu erkennen und richtig einschätzen.<br />

Zielgruppe der Veranstaltung sind Maschinen-<br />

und Anlagenbauer, Fach- und<br />

Führungskräfte in Konstruktion, Entwicklung<br />

und Qualitätsmanagement, Sicherheitsbeauftragte,<br />

Arbeitsschutzbeauftragte,<br />

Elektrokonstrukteure, Anlagen-<br />

und Produktionsplaner, Instandhalter<br />

sowie Verantwortliche für<br />

sicherheitstechnische Konzeption von<br />

Maschinen. Anmeldung und alle wichtigen<br />

Details stehen im Internet zur Verfügung<br />

unter www.AuD24.net/Practice.<br />

> MORE@CLICK AD6892990<br />

Familie Lapp mit Ministerpräsident (2.v.l.)<br />

Ursula Ida Lapp gefeiert. Dazu kam auch<br />

der baden-württembergische Ministerpräsident<br />

Stefan Mappus und verlieh der<br />

Gründerin die Staufermedaille.<br />

> MORE@CLICK AD6892640<br />

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www.hilscher.com<br />

A&D 7+8.2010


[www.energieeffizienz-produktion.de]<br />

Energieeffizienz in der Produktion<br />

Optimierungspotenziale finden, praktisch umsetzen<br />

und technische Neuerungen bewerten<br />

10. und 11. November 2010 in Düsseldorf<br />

Angesichts steigender Energiepreise und der wachsenden Bedeutung einer nachhaltigen Produktion werden<br />

energieeffiziente Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse an allen Stationen der Wertschöp fungskette zu einem<br />

immer wichtigeren Wettbewerbs faktor. Alle Unternehmen müssen heute ihre Energieeffizienz steigern, um sich<br />

die Zukunftsmärkte zu sichern. Die Fachtagung Energieeffizienz in der Produktion zeigt branchenübergreifend<br />

wirtschaftlich umsetzbare Optimierungspotenziale für den Einsatz von Energie auf. Dabei werden sowohl leicht<br />

anwendbare Einzelmaßnahmen für unterschiedliche Aspekte der Produktion betrachtet, die rasch erste Erfolge<br />

bringen können, <strong>als</strong> auch ganz heitliche Energiekonzepte.<br />

Nach der hervorragenden Resonanz im letzten Jahr werden auch auf dieser Tagung Best-Practice-Beispiele vorgestellt,<br />

die direkt bei der Lösungsfindung für das eigene Unternehmen helfen.<br />

Tagungsleiter<br />

Prof. Dr.-Ing. Jens Hesselbach » upp – Umweltgerechte Produkte und Prozesse, Universität Kassel<br />

Bild: Lenze AG<br />

Fachbeirat<br />

• Otmar Frey, Leiter Abteilung Umweltschutz politik<br />

» Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronik -<br />

industrie e.V. (ZVEI), Frankfurt<br />

• Juliane Hübner, Leiterin Forum Energie<br />

» Verband Deutscher Maschinen- und Anlagen -<br />

bau e.V. (VDMA), Frankfurt<br />

• Dr. Karlhorst Klotz, Chefredakteur Energy 2.0<br />

» publish-industry Verlag GmbH, München<br />

• Dipl.-Ing. Gerd Marx, Abteilungsleiter Energie -<br />

beratung » EnergieAgentur.NRW, Wuppertal<br />

• Dipl.-Ing. Johannes Schilp, Geschäftsführer des<br />

iwb Anwenderzentrums Augsburg » TU München<br />

Teilnehmerstimmen<br />

»Guter Überblick über das Thema Energieeffizienz<br />

und interessante Impulse für best practices.«<br />

Werner Setzwein » BASF SE<br />

»Interessante, inhaltsorientierte Veranstaltung<br />

mit hoher Fachkompetenz der Teilnehmer.«<br />

Dr. Michael Bunk » TÜV SÜD<br />

»Sehr gute Referenten; Betrachtung der gesamten<br />

Prozesskette; gute Sekundärinformationen.«<br />

Frank Knafla » Phoenix Contact Electronics GmbH<br />

Werksbesichtigung bei der BEKO<br />

TECHNOLOGIES GMBH in Neuss<br />

(begrenzte Teilnehmerzahl)<br />

Veranstalter<br />

Mit freundlicher<br />

Unterstützung von<br />

Veranstaltungsort<br />

relexa hotel Airport<br />

Düsseldorf-Ratingen<br />

Berliner Straße 95-97<br />

40880 Düsseldorf Ratingen<br />

Kontakt<br />

Carl Hanser Verlag<br />

Lucia Femerling<br />

Projektleitung<br />

Kolbergerstraße 22<br />

81679 München<br />

Tel.: +49/89/998 30-674<br />

Fax: +49/89/998 30-157<br />

seminare@hanser.de<br />

Teilnahmepreis<br />

€ 990,– · Sonder preis für<br />

Abonnenten der Fachzeit -<br />

schriften Kunst stoffe, WB<br />

Werkstatt + Betrieb, Energy<br />

2.0, A&D und P&A: € 920,–<br />

Alle Preise zzgl. MwSt.


AUFTAKT | ÜBERBLICK AUTOMOBILPRODUKTION<br />

Export bringt Automobilproduktion ins Rollen<br />

Im vergangenen Jahr führten uns die Medien – nicht zuletzt aufgrund des Opel-Debakels – die<br />

Relevanz der Automobilindustrie für die deutsche Wirtschaft unweigerlich vor Augen. Daher<br />

gilt das Interesse dem Wohlbefinden der deutschen Automobilbauer – und diese befinden sich,<br />

dank der dynamischen Entwicklung der Auslandsmärkte, wieder in guter Verfassung.<br />

TEXT: Anke Grytzka, A&D FOTOS: BMW, VDA<br />

14 A&D 7+8.2010


ÜBERBLICK AUTOMOBILPRODUKTION | AUFTAKT<br />

CAN-Hardware<br />

für mobile Anwendungen<br />

Die deutsche Automobilindustrie galt und gilt <strong>als</strong> Zugpferd<br />

der deutschen Industrie. Immerhin leistete die Branche im<br />

Jahr 2008 mit einem Umsatz von rund 290 Milliarden Euro gut<br />

20 Prozent des Gesamtumsatzes der deutschen Industrie. Doch<br />

<strong>als</strong> nach dem langanhaltenden US-Immobilienboom die Spekulationsblase<br />

platzte, platzten mit ihr auch die Kredite. Und<br />

die Finanzmarktkrise, die sich zu einer weltweiten Wirtschaftskrise<br />

ausdehnte, zog nach und nach zahlreiche Industriezweige<br />

in ihren Bann – allen voran die Automobilindustrie. Denn<br />

gerade dieser Wirtschaftszweig ist von einem starken Export<br />

abhängig – gehen doch drei von vier in Deutschland gebaute<br />

Autos an Kunden im Ausland. Wie bedeutend die Rolle des<br />

Exports für den deutschen Automobilbau ist, verdeutlicht auch<br />

die aktuelle Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Ifo<br />

zur Entwicklung des PKW-Marktes. Laut dieser werden deutsche<br />

Automobilbauer in diesem Jahr voraussichtlich 8,5 Prozent<br />

mehr PKWs produzieren. Allerdings geht das Wachstum<br />

ausschließlich auf die erwartete Ausweitung der Auslandsnachfrage<br />

zurück, die nach dem starken Rückgang 2009 (–29,6<br />

Prozent) im laufenden Jahr um etwa 20 Prozent zunehmen<br />

dürfte. Im Inland dagegen sind die Aussichten eher düster,<br />

denn hier rechnet das Ifo-Institut mit einem Rückgang des Absatzes<br />

der deutschen Hersteller um 18 Prozent. Doch aufgrund<br />

der starken Nachfrage aus dem Ausland liegt der Exportanteil<br />

bei fast 75 Prozent und ergibt insgesamt ein deutliches Produktionsplus.<br />

Der Rückgang des Inlandsgeschäftes ist vor allem der Abwrackprämie<br />

von 2009 geschuldet. „Viele Deutsche zogen ihren<br />

geplanten Autokauf vor, sodass die Nachfrage im laufenden<br />

Jahr fehlt. Wir rechnen deshalb mit insgesamt 25 Prozent<br />

weniger Neuzulassungen“, erklärt Ifo-Wissenschaftler Reinhard<br />

Hild. Besonders ausländische Hersteller von Klein- und<br />

Mittelklassewagen, die im vergangenen Jahr stark von der Abwrackprämie<br />

profitiert haben, sind in diesem Jahr von dem<br />

CAN und CANopen<br />

Analyse- und Konfigurationsaufgaben<br />

mobil<br />

und flexibel meistern?<br />

Die leistungsfähigen<br />

und preis günstigen<br />

USB-Module von IXXAT<br />

eröffnen vielfältige<br />

Möglichkeiten!<br />

IXXAT Interfacekarten kommen bei CAN und<br />

CANopen basierenden Automatisierungslösungen<br />

in Bereichen des Maschinen- und Anlagenbaus,<br />

der Medizintechnik sowie der Bahn- und<br />

Schiffs technik zum Einsatz. Für die Anbindung<br />

an den PC stehen Treiber für Windows, Linux,<br />

VxWorks, RTX, Intime und QNX zur Verfügung.<br />

Service-, Analyse- und Konfigurationsaufgaben<br />

können in Verbindung mit unseren Software-<br />

Tools problemlos gemeistert werden.<br />

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Leibnizstr. 15 · 88250 Weingarten<br />

Tel.: 07 51 / 5 61 46-0 · Fax: 07 51 / 5 61 46-29<br />

Internet: www.ixxat.de


AUFTAKT | ÜBERBLICK AUTOMOBILPRODUKTION<br />

„EINE DURCHGÄNGIGE AUTOMATISIERUNG<br />

IST ABSOLUTE NOTWENDIGKEIT“<br />

Jörg Freitag, Vorstandsvorsitzender der Profibus Nutzerorganisation (PNO), über den Wandel von<br />

Kommunikationsstandards in der Automobilindustrie<br />

FRAGEN: Anke Grytzka, A&D FOTO: PNO<br />

A&D: Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen haben<br />

im Jahr 2003 die Automatisierungsinitiative Deutscher Automobilhersteller<br />

(AIDA) ins Leben gerufen. Welche Aufgaben,<br />

Forderungen und Ziele stehen hinter diesem Zusammenschluss?<br />

Jörg Freitag: Ziel war es, Technologie zu vereinheitlichen<br />

und zu standardisieren. Im Mittelpunkt steht dabei die einfache<br />

und einheitliche Anbindung der eingesetzten Automatisierungskomponenten.<br />

So soll der Entwicklungsaufwand und die<br />

Produktvielfalt beim Hersteller reduziert und natürlich die<br />

16<br />

A&D 7+8.2010


ÜBERBLICK AUTOMOBILPRODUKTION | AUFTAKT<br />

Kosten für den Anwender gesenkt werden. Daneben profitieren<br />

die Anwender von einem reduzierten Engineering-Aufwand<br />

bei der Anlagenerstellung, Einsparungen bei laufenden<br />

Kosten wie Instandhaltung, Schulungen und Dokumentation<br />

sowie geringeren Hardware-Kosten durch ein breites Produktangebot<br />

von verschiedenen Herstellern.<br />

Einheitlichkeit ist <strong>als</strong>o das Schlagwort – ist das der Grund für<br />

den Wandel von Feldbussystemen hin zu Industrial Ethernet?<br />

In der Automobilindustrie steigt heutzutage die Zahl an<br />

Fahrzeugmodellen, die Stückzahlen der einzelnen Modelle<br />

schwanken und die Anforderungen an die Produktionsprozesse<br />

wachsen. Die Fahrzeugprojekte und damit die Anlauf- beziehungsweise<br />

Umbauzeiten werden immer kürzer. Eine<br />

durchgängige und standardisierte Automatisierung wird <strong>als</strong><br />

absolute Notwendigkeit gesehen, um die Produktion effizient<br />

zu steuern, zu überwachen und zu warten sowie genügend<br />

Spielraum bei der Einführung neuer Baureihen oder anderen<br />

Anpassungen zu besitzen.<br />

Und was hat Profinet, was andere Kommunikationsstandards<br />

nicht haben?<br />

Während früher drei Bussysteme verlegt wurden – ein<br />

Bussystem für die Produktion, eines für die Sicherheit und<br />

eine Ethernet-TCP/IP-Anbindung, um auf die Daten zugreifen<br />

zu können – ist heute mit Profinet ein Bussystem ausreichend.<br />

Das ist allen voran ein ganz klarer Kostenvorteil. Weiterhin<br />

können neben dem Einsatz der Wireless-Technologie<br />

weitere Vorteile wie größere Mengengerüste und höhere<br />

Performance sowie ausgezeichnete Diagnosemöglichkeiten<br />

genutzt werden.<br />

Die Kosten sind heutzutage ein ausschlaggebender Faktor.<br />

Läutet Profinet <strong>als</strong> zukünftiger Netzwerkstandard das Ende<br />

von Profibus ein?<br />

Profibus ist heute mit deutlich mehr <strong>als</strong> 30 Millionen Geräten<br />

im Markt das erfolgreichste Feldbussystem aller Zeiten,<br />

und jedes Jahr kommen im Schnitt vier Millionen neue Profibus-Geräte<br />

hinzu. Mit Profinet steht unseren Kunden eine<br />

hervorragende Alternative zur Verfügung, die innovative Ansätze<br />

und Funktionen bietet. Bislang wurden mehr <strong>als</strong> zwei<br />

Millionen Geräte verkauft.<br />

Und wie wirkte sich die Forderung nach Profinet auf die Zulieferer<br />

aus?<br />

Die Zulieferfirmen wurden durch die Entscheidung der<br />

AIDA bestärkt, auf Profinet basierende Systeme und Produkte<br />

zügig auf den Markt zu bringen und damit die Anforderungen<br />

der Automobilwerke der nächsten Generation zu erfüllen.<br />

Wenn große Automobilhersteller wie BMW, Volkswagen, Audi<br />

oder Daimler Profinet <strong>als</strong> zukünftigen Netzwerkstandard fordern,<br />

müssen gewichtige Vorteile dahinterstehen.<br />

Neben der Echtzeitfähigkeit bietet Profinet immer die Offenheit<br />

für TCP/IP- und IT-Kommunikation und deckt dabei<br />

auch alle Anforderungen der Sicherheitstechnik mit ab. Auch<br />

der Investitionsschutz spielt eine wichtige Rolle: Profinet ermöglicht<br />

es, alle gängigen Feldbussysteme einzubinden. In der<br />

Automobilindustrie hat die frühzeitige Einigung auf Profinet<br />

Vorteile für alle Beteiligten mit sich gebracht: Für den Automobilhersteller,<br />

der sich auf eine Entwicklung verlassen und<br />

damit auf die eigentliche Produktion konzentrieren konnte,<br />

und für den Zulieferer, der wusste, dass dieser Standard in der<br />

Automobilindustrie gefragt ist.<br />

Konzentration auf das Wesentliche ist einer der Vorteile, die<br />

Profinet mit sich bringt. Welche weiteren haben sich bei konkreten<br />

Applikationen noch ergeben?<br />

Durch die Wireless-Technologie, die zwischen stationären<br />

und fahrenden Anlagenteilen genutzt wird, kann beispielsweise<br />

die störanfällige Verlegung von Datenkabeln in Schleppketten<br />

vermieden werden. Somit konnte ein großer Teil der Verkabelung<br />

und der sonst notwendigen Klemmstellen entfallen,<br />

was letztlich der Verfügbarkeit der Anlage zugute kommt. Ein<br />

weiteres Beispiel ist die Zeit für einen Werkzeugwechsel, die<br />

sich direkt auf die Durchlaufzeit einer Anlage auswirkt – zum<br />

Beispiel beim Tausch einer Schweißzange bei Robotern in der<br />

Automobilindustrie. Deswegen ist ein schneller Gerätehochlauf<br />

vom Einschalten der Spannung bis zum Datenaustausch notwendige<br />

Voraussetzung für diese Applikationen. Der FastStart-<br />

Up-Mechanismus von Profinet verkürzt dabei die Durchlaufzeit<br />

der Anlage.<br />

Noch finden in der Automobilproduktion häufig Feldbussysteme<br />

wie Profibus oder Interbus Anwendung. Wird sich hier – Ihrer<br />

Meinung nach – in den nächsten Jahren ein Wandel vollziehen?<br />

Die Automobilindustrie kann heute eine stattliche Zahl an<br />

Projekten mit einer durchgängigen Profinet-Vernetzung vom<br />

Roboter bis zum Schaltschrank vorweisen. Das heißt: Der<br />

Wandel hat bereits begonnen.<br />

A&D 7+8.2010<br />

17


AUFTAKT | ÜBERBLICK AUTOMOBILPRODUKTION<br />

verschiedenste Ausführungen<br />

modularer Aufbau<br />

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hohe Lebensdauer<br />

moderne, rationelle Fertigungsverfahren<br />

eigener Werkzeug- und Maschinenbau<br />

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„Die deutschen Automobilunternehmen<br />

nutzen ihre Chance insbesondere auf den<br />

internationalen Wachstumsmärkten. Wichtige<br />

Impulse kommen im bisherigen Jahresverlauf<br />

aus China und den USA.“<br />

Matthias Wissmann, Präsident des VDA<br />

made in Germany<br />

deshalb die<br />

einzige Wahl<br />

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schwachen Absatz in Deutschland betroffen. Aber auch die<br />

deutschen Volumenhersteller bleiben von der Entwicklung<br />

nicht verschont, denn auch sie werden erhebliche Einbußen<br />

hinnehmen müssen. Für das Jahr 2011, wenn die Nachwirkungen<br />

der Abwrackprämie überwunden sind, prognostiziert das<br />

Ifo-Institut eine Zunahme des Inlandsabsatzes der deutschen<br />

Hersteller um 14 Prozent.<br />

Dynamischer Auslandsmarkt kompensiert<br />

schwachen Inlandsmarkt<br />

Richtet man den Blick auf die internationalen Automobilmärkte<br />

zeigt sich ein eindeutiger Trend. Die weltweite PKW-<br />

Nachfrage nimmt weiter Fahrt auf, sodass sich der Markt langsam<br />

stabilisiert. Einzig die PKW-Nachfrage in Westeuropa<br />

sowie den neuen EU-Länder ist noch leicht rückläufig. „Die<br />

deutschen Automobilunternehmen nutzen ihre Chance insbesondere<br />

auf den internationalen Wachstumsmärkten. Wichtige<br />

Impulse kommen im bisherigen Jahresverlauf aus China und<br />

den USA“, so Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der<br />

Automobilindustrie (VDA). Neben den Wachstumsträgern<br />

Asien und USA zeigen auch in Russland die Absatzzahlen nach<br />

oben. In der Gesamtheit betrachtet, verstetigt sich die positive<br />

Entwicklung auf den Weltmärkten. Die Auftragseingänge aus<br />

dem Ausland nahmen im Mai 2010 um 22 Prozent zu und stiegen<br />

damit zum zehnten Mal in Folge. Auch hier kommt wieder<br />

die Relevanz des Exportgeschäftes zum Tragen, denn aufgrund<br />

der starken Nachfrage aus dem Ausland wurde die Produktion<br />

in deutschen Werken auf rund 470 000 Fahrzeuge erhöht – ein<br />

Plus von zehn Prozent gegenüber dem produktionsstarken Mai<br />

2009. „Die dynamische Entwicklung der Auslandsmärkte wirkt<br />

sich damit positiv auf die Inlandsproduktion aus und kompensiert<br />

den erwarteten Rückgang auf dem deutschen Markt“, erklärt<br />

Wissmann. ☐<br />

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A&D 7+8.2010


AUTOMATICA | AUFTAKT<br />

MESSERUNDGANG<br />

Der bayerische Staatsminister Martin Zeil hat sich auf der Automatica 2010 einen Eindruck von neuen<br />

technischen Entwicklungen verschafft. A&D hat nachgefragt, was ihm die Aussteller gezeigt haben.<br />

TEXT: Nicole Wittmann, A&D FOTOS: A&D; Messe München<br />

„Mir war es eine besondere Freude den<br />

Staatsminister <strong>als</strong> Gastgeber der Messe auf<br />

unserem Stand begrüßen zu dürfen.<br />

Natürlich sehe ich den Besuch bei uns<br />

stellvertretend für die Bildverarbeiter auf<br />

der Automatica. Die Bildverarbeitung ist<br />

stark innovationsgetrieben, da hätte es auch<br />

auf den Nachbarständen tolle Exponate<br />

gegeben. Gezeigt habe ich dem Minister<br />

unsere neuen 3D-Verfahren.“<br />

Olaf Munkelt (r.), MVTec Software,<br />

mit Staatsminister Martin Zeil<br />

„Herr Zeil hat bei uns einen Service-<br />

Roboter bedient. Er hat sich auf<br />

unserem Messestand in einem<br />

nachgebildeten Wohnbereich eine<br />

Flasche Wasser aus dem Kühlschrank<br />

bringen lassen. Der Roboter verfügt<br />

über zwei Arme und kann damit<br />

menschenähnliche Tätigkeiten<br />

ausführen. Die Technik hat Herrn<br />

Zeil sehr, sehr gut gefallen und er hat<br />

sich positiv geäußert.“<br />

Wilhelm Seitz, Yaskawa Europe<br />

„Ich habe dem Staatsminister unseren<br />

neuen Robotertyp vorgestellt. Der<br />

Leichtbauroboter ist nachgiebig und stellt<br />

deshalb in der direkten Zusammenarbeit<br />

mit dem Menschen keine Gefahr dar. In<br />

der Produktion geht die Industrie damit<br />

neue Wege für neuartige Produktionsassistenten.<br />

Die Ideen dafür kommen<br />

ursprünglich aus der Raumfahrt.“<br />

Gerd Hirzinger, Deutsches Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt<br />

„Wir haben Herrn Zeil unsere<br />

Klick-Zelle präsentiert. Ein<br />

neuartiges System bestückt mit<br />

bekannter Technik. Es wurde für<br />

den deutschen Markt entwickelt<br />

und ist sehr platzsparend. Die<br />

einzelnen Arbeitsstationen sind<br />

flexibel austauschbar, wird eine<br />

ausgetauscht, erfasst das die<br />

Steuerung und stellt den Linearmotor<br />

darauf ein.“<br />

Alexander Sedlak, ATS Automation<br />

Tooling Systems<br />

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A&D 7+8.2010<br />

19


AUFTAKT | VDI-KONGRESS<br />

AUTOMATION IN BADEN-BADEN<br />

Auf dem VDI-Kongress in Baden-Baden war einiges geboten.<br />

Neben zahlreichen Vorträgen – in diesem Jahr zum ersten Mal auch mit speziellem Fokus<br />

auf die Fertigungsautomation – blickte der VDI auf die Zukunft der Automation und<br />

ehrte verdiente Mitglieder. Eine Zusammenfassung.<br />

TEXT: Nicole Wittmann, A&D<br />

Welche Perspektiven sich der Automation<br />

nach der Krise bieten, damit beschäftigte<br />

sich eine Studie des Fraunhofer<br />

Instituts für System- und Innovationsforschung<br />

im Auftrag des VDI. Die<br />

Forscher fragten, wie viele Unternehmen<br />

Automatisierungstechnik nutzen<br />

und mit welcher Dynamik sie technische<br />

Entwicklungen wie die Vernetzung<br />

von Konstruktion, Gestaltung und Design,<br />

Supply-Chain-Management- oder<br />

Handhabungssysteme im Krisenjahr<br />

2009 einführten.<br />

Die Ergebnisse präsentierte Steffen<br />

Kinkel, Leiter Competence Center Industrie-<br />

und Serviceinnovationen beim<br />

Fraunhofer Institut, zusammen mit Kurt<br />

Bettenhausen, Vorsitzender der VDI/<br />

VDE-Gesellschaft für Mess- und Automatisierungstechnik,<br />

auf dem VDI-Kongress<br />

Automation 2010 Mitte Juni in Baden-Baden.<br />

An der Umfrage beteiligten<br />

sich rund 1500 Betriebe des deutschen<br />

Verarbeitenden Gewerbes.<br />

Bedarf an Automatisierung<br />

„Nur etwa zehn bis fünfzehn Prozent<br />

der Industriebetriebe nutzen Automatisierungstechnik<br />

intensiv“, sagte Kinkel.<br />

Viele Betriebe setzen entsprechende<br />

Technik überhaupt noch nicht in ihrer<br />

Produktion ein. Ein unerschlossenes<br />

Nutzpotenzial liege auf der Hand, so<br />

Kinkel weiter. „Viele Automatisierungstechnologien<br />

kommen nur in jedem<br />

dritten Betrieb zum Einsatz. Vergebene<br />

Chancen in vielen Unternehmen“, sagte<br />

Bettenhausen. Denn gerade durch ihren<br />

hohen Automatisierungsgrad blieben<br />

deutsche Unternehmen wettbewerbsfähig,<br />

so Bettenhausen weiter.<br />

Während der Krise haben weniger<br />

Betriebe in Maschinen, Anlagen und IT<br />

investiert. Das ergab ein Vergleich der<br />

Daten aus den Jahren 2006 und 2009.<br />

Um ihre Produktion zu verbessern, setzten<br />

sie stärker auf organisatorische<br />

Maßnahmen. „Die größere Zurückhaltung<br />

ist nicht überraschend“, sagte Kinkel.<br />

Bettenhausen ergänzte: „Die Betriebe<br />

haben bei den Kosten auf die Bremse<br />

gedrückt, das heißt aber nicht, dass Investitionen<br />

nicht nötig waren.“ Im Gegenteil:<br />

Die Betriebe messen Technikinvestitionen<br />

nach wie vor einen hohen<br />

Stellenwert zu.<br />

„Das macht Hoffnung auf eine rasche<br />

Erholung nach der Krise, gerade<br />

auch bei der Automatisierungstechnik<br />

<strong>als</strong> Kostenmoderator“, so Kinkel. Bettenhausen<br />

ist ebenso positiv gestimmt:<br />

„Ich gehe davon aus, dass die Betriebe in<br />

den nächsten Jahren verstärkt in Automation<br />

investieren werden.“ Die aktuelle<br />

Lage der herstellenden Industrie in<br />

der Branche der Mess- und Automatisierungstechnik<br />

wird grundsätzlich positiv<br />

eingeschätzt, lautet das Ergebnis<br />

einer Umfrage unter mehr <strong>als</strong> 1000<br />

VDI/VDE-Mitgliedern. 57 Prozent der<br />

Befragten erwarten eine positive Entwicklung,<br />

36 Prozent sehen derzeit keine<br />

größeren Änderungen in der wirt-<br />

schaftlichen Entwicklung. Inspiration<br />

zu neuen technischen Entwicklungen<br />

und einen übergreifenden Blick auf die<br />

Automatisierungsbranche lieferten die<br />

Vorträge des Kongresses. Zu den zentralen<br />

Themen zählten Design und Engineering,<br />

Betrieb und Optimierung, Diagnose<br />

und Wartung, Kommunikation<br />

und Infrastruktur sowie Gesellschaft<br />

und Ressourcen.<br />

Die Fertigungsautomation war in<br />

diesem Jahr zum ersten Mal auf dem<br />

Kongress <strong>als</strong> eigener Vortragsblock vertreten.<br />

Sie soll in den kommenden Jahren<br />

noch stärker ins Programm eingebunden<br />

werden. Die Prozessautomation<br />

ist bereits seit Jahren fester Bestandteil<br />

des Kongresses.<br />

VDI ehrt zwei Ingenieure<br />

Während des Kongresses ehrte der<br />

VDI zwei Ingenieure. Die VDI-Ehrenmedaille<br />

erhielt Hartwig Steusloff, ehemaliger<br />

Leiter des Fraunhofer Instituts<br />

IITB (heute ISOB) in Karlsruhe. Steusloff<br />

wurde für sein ehrenamtliches Engagement<br />

zum Aufbau des Kompetenzfeldes<br />

Informationstechnik im VDI geehrt.<br />

Eine VDI-Ehrenplakette bekam Manfred<br />

Kastl vom Frankfurter Unternehmen<br />

Clariant. Kastl erhielt die Auszeichnung<br />

für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement<br />

<strong>als</strong> Mitglied und Leiter des<br />

GMA-Fachausschusses Stellgeräte für<br />

strömende Stoffe. ☐<br />

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20<br />

A&D 7+8.2010


A&D FRAGT NACH | AUFTAKT<br />

„Kabelschlepp<br />

wird weiterbestehen“<br />

Olaf Hübner, Geschäftsführer von Kabelschlepp, spricht über die<br />

Übernahme durch Tsubaki, über Herausforderungen und Hintergründe.<br />

FRAGEN: Nicole Wittmann, A&D<br />

FOTO: Kabelschlepp<br />

A&D: Wenn von einer Übernahme die Rede ist, hat das meist<br />

einen bitteren Beigeschmack.<br />

Olaf Hübner: Das ist unter normalen Bedingungen sicherlich<br />

richtig, aber wenn der Geschäftsführer der Firma, die übernommen<br />

wird, das eingefädelt hat, dann ist das anders. Und<br />

das war bei uns der Fall.<br />

Weshalb waren Sie für die Übernahme?<br />

Es ist immer eine schwierige Geschichte, wenn Inhaber nicht<br />

aktiv am Unternehmen beteiligt sind. Da liegen die Interessen<br />

natürlich ein bisschen konträr: Die Inhaber sind eher<br />

bestrebt, Gelder herauszuziehen, wobei der Geschäftsführer<br />

bestrebt ist zu investieren. So wie es jetzt ist, ist es zukunftsgerichteter.<br />

Hatten die Mitarbeiter Bedenken gegenüber dem Investor?<br />

Veränderungen sind häufig zunächst einmal angstbesetzt.<br />

Auch bei uns hatte der ein oder andere Mitarbeiter Bedenken.<br />

Als ich aber der gesamten Belegschaft erklärt habe, dass<br />

Japaner sehr ehrenhafte Geschäftsleute sind – wenn sie ihr<br />

Wort geben, braucht es eigentlich keinen schriftlichen Vertrag<br />

mehr – ist die Integration auf sehr breite Zustimmung<br />

gestoßen.<br />

Hätte Kabelschlepp auch <strong>als</strong> eigenständiges Unternehmen weiterbestehen<br />

können?<br />

Ja, hätten wir. Kabelschlepp war nicht<br />

pleite und musste sich einen Investor<br />

suchen, wie das von einigen Mitbewerbern<br />

kolportiert wird.<br />

Wird der Markenname Kabeschlepp<br />

weiterbestehen?<br />

Kabelschlepp wird weiterbestehen. Kabelschlepp ist der Erfinder<br />

der Energieführungskette und dieses Traditions-Branding<br />

möchte Tsubaki natürlich nutzen.<br />

Bleibt Kabelschlepp in Deutschland ansässig?<br />

Ja, natürlich. Das war auch das Ziel von Tsubaki, Deutschland <strong>als</strong><br />

weltweite Zentrale zu behalten und weiter auszubauen.<br />

Skizzieren Sie bitte die Zukunft von Kabelschlepp in den nächsten<br />

drei bis fünf Jahren.<br />

Tsubakimoto hat nun mit uns zusammen über 40 Töchter<br />

weltweit. Das ist ein Setup, wie es keiner unserer Mitbewerber<br />

hat. In einem dreiwöchigen trip around the world habe ich alle<br />

Töchter besucht, deren wir uns auch bedienen können. Jetzt<br />

geht es um Integration. Wir haben einen ganz anderen Zugriff<br />

auf den Markt und wir haben mehr <strong>als</strong> das Doppelte an Entwicklungskapazitäten.<br />

In Zukunft wollen wir in die Breite und<br />

in die Tiefe entwickeln. ☐<br />

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TITELSTORY | STECKVERBINDER<br />

FUNKTIONAL<br />

UND FLEXIBEL<br />

Ein Steckverbinder, der in der industriellen<br />

Fertigung zum Einsatz kommt, muss vielen<br />

Anforderungen gerecht werden. Harting<br />

erfüllt mit Han-Yellock all diese Ansprüche.<br />

TEXT: Nicole Wittmann, A&D FOTOS: Harting<br />

Die Ansprüche an Industriesteckverbinder sind hoch:<br />

Langlebig sollen sie sein, zuverlässig, aber auch einfach zu<br />

handhaben. Je nach Anwendung muss sich der Steckverbinder<br />

zudem individuell den Kundenwünschen anpassen lassen. Ein<br />

Bündel an Anforderungen, die Harting mit einem einzigen<br />

Produkt erfüllt: Han-Yellock. Dabei spielt das Design des<br />

Steckverbinders eine wesentliche Rolle.<br />

Han-Yellock ist so gestaltet, dass er sich von beiden Seiten<br />

– von der Maschinen- ebenso wie von der Leistungsseite aus –<br />

montieren lässt. Ihn an geänderte Anforderungen anzupassen<br />

ist deshalb jederzeit möglich. Gab bisher der verwendete Steckverbinder<br />

die Montagereihenfolge vor, ist der Anwender nun<br />

flexibel. Selbst wenn das Anbaugehäuse des Han-Yellock eine<br />

Frontmontage aufweist, können die Module und Isolierkörper<br />

von der Steck- und Anschlussseite aus eingerastet werden.<br />

Vorkonfektionierte Isolierkörper lassen sich innerhalb des<br />

Schaltschranks oder der Maschine nachträglich einrasten.<br />

Ebenso flexibel gestaltet sich die Konfektion des Steckverbinders.<br />

Bisherige Produkte beschränkten die Freiheiten beim<br />

Konfektionieren, weil bei ihnen die Kontakteinsätze stets nur<br />

von der Steckseite in das Gehäuse einsetzbar waren. Bei der<br />

Konfektion des Schaltschranks sind jedoch Arbeiten innerhalb<br />

und außerhalb des Schrankes nötig. Die Folge: ein Hin- und<br />

Herlaufen zwischen den Schnittstellen. Mit Han-Yellock kann<br />

der Monteur ausschließlich von einer Seite arbeiten.<br />

Für den Zusammenbau des Steckverbinders ist kein spezielles<br />

Werkzeug nötig. Die Arbeiten lassen sich alle per Hand<br />

erledigen. Muss zu einem späteren Zeitpunkt der Service-<br />

Techniker den Steckverbinder modifizieren, findet er das zur<br />

Demontage notwendige Werkzeug im Han-Yellock-Stecker<br />

selbst. Es handelt sich dabei um eine Kunststoffgabel, mit der<br />

Rastfedern zur Seite gebogen werden. Diese Gabel ist auf der<br />

Kabelseite auf dem Trägerelement befestigt und verschwindet<br />

somit im zusammengebauten Steckverbinder.<br />

Han-Yellock besteht aus einem gehäuseseitigen Anbau- sowie<br />

kabelseitigem Trägergehäuse mit Haube. Das Anbaugehäuse<br />

lässt sich auf zwei Arten befestigen. Für die Montage auf Ge-<br />

22 A&D 7+8.2010


STECKVERBINDER | TITELSTORY<br />

Der Steckverbinder Han-Yellock<br />

besteht aus einem gehäuseseitigen<br />

Anbau- und einem kabelseitigen<br />

Trägergehäuse mit Haube<br />

rätewänden bis zu vier Millimeter Dicke eignen sich Metalldübel.<br />

Der Vorteil: Das Anbaugehäuse wird mit vier Verankerungen<br />

steckseitig an die Gerätewand aufgesetzt und steckseitig verschraubt.<br />

Im Vergleich zu Kontermuttern erfolgt die Installation<br />

wesentlich schneller.<br />

Die zweite Art der Befestigung: M4-Gewindeschrauben.<br />

Zum Beispiel für massive Gehäuseuntergründe zur Standardfixierung.<br />

Die umlaufende IP67-Flanschdichtung des Han-Yellock<br />

deckt bei beiden Befestigungsarten die Befestigungslöcher<br />

und Schrauben mit ab. Gesonderte Dichtscheiben für die Befestigungsschrauben<br />

sind deshalb nicht nötig.<br />

Die eher rundliche Gestalt des Steckverbinders beschränkt<br />

zwar gegenüber einer rechteckigen Variante scheinbar den<br />

Verkabelungsraum, jedoch ist das Volumen annähernd identisch<br />

und der Platzbedarf für die Verkabelung ist ohnehin geringer.<br />

Im Vergleich zu bisherigen Designs müssen gar nicht<br />

mehr so viele Einzelleiter zurück in das kabelseitige Gehäuse<br />

gedrückt werden.<br />

Leistungen aus dem Schaltschrank<br />

in den Steckverbinder<br />

Damit verbunden ist die Verlagerung der Leistungen aus<br />

dem Schaltschrank in den Steckverbindern, zum Beispiel der<br />

Aspekt der Potenzialvervielfachung. Fünfpolige Module lassen<br />

sich werkzeuglos in das Gehäusesystem einrasten. Die fünf<br />

Kontakte mit je 20 Ampere Stromtragfähigkeit lassen sich je<br />

nach Bedarf zu Zweier-, Dreier-, Vierer- oder Fünfer-Brücken<br />

verschalten. Die Verschaltung erfolgt über farbige Buchsen,<br />

die steckseitig vom Anwender aufgerastet werden. Es spielt<br />

keine Rolle, ob der Buchsenträger auf der Kabelseite oder auf<br />

der Gehäuseseite im Steckverbinder platziert ist. Durch diesen<br />

Ansatz kann auf die Verwendung von passiven Reihenklemmen<br />

verzichtet werden. Die Baugröße des Schaltschranks im<br />

Maschinenbau verringert sich, Stromablaufpläne lassen sich<br />

vereinfachen, wodurch Material- und Verdrahtungskosten sinken.<br />

Ebenso nehmen Fehler bei der Verdrahtung ab.<br />

Die beiden Gehäuseteile des Han-Yellock lassen sich miteinander<br />

verriegeln. Werden sie ineinander gerastet, ist der<br />

Steckverbinder vor unbeabsichtigtem oder versehentlichem<br />

Öffnen geschützt. Der Verschluss funktioniert ähnlich wie<br />

beim Sicherheitsgurt, wo die Steckzunge ins Gurtschloss geschoben<br />

und dort fixiert wird. Beim Steckverbinder sitzt diese<br />

Zunge im Gehäuse, eine Edelstahlfeder mit einer Öffnung, die<br />

im anderen Gehäuseteil in einen Haken eintaucht und so beide<br />

Teile verriegelt.<br />

Möchte der Anwender den Steckverbinder zusätzlich gegen<br />

unerlaubtes Öffnen schützen, so kann er je nach Ausführung<br />

die Druckknöpfe um 90° drehen und auf diese Weise den<br />

Steckverbinder zusätzlich abschließen. Durch spezielle Konturen<br />

am Druckknopf wird es in Zukunft auch Versionen geben,<br />

die sich nur mit einem Spezi<strong>als</strong>chlüssel abschließen und wieder<br />

öffnen lassen. Das sichere Verriegeln des Steckverbinders<br />

soll vor allem das Personal in der Produktionshalle schützen.<br />

In der amerikanischen Automobilindustrie zum Beispiel müssen<br />

frei zugängliche Steckverbinder oft verriegelt werden. Ungeschulte<br />

Mitarbeiter dürfen das Schloss nicht öffnen können,<br />

fordern die Versicherungen. Wenn noch Spannung auf dem<br />

Steckverbinder sein sollte, wäre der Arbeiter gefährdet.<br />

Auch bisherige Steckverbinder konnte man gegen unerlaubtes<br />

oder versehentliches Öffnen sichern. Allerdings nur mit ensprechenden<br />

Zusatzsicherungselementen. Dabei handelt es sich<br />

aber immer um zusätzliche Bauteile, die extra einzubauen sind.<br />

Die Folge: sehr viel höhere Kosten. Han-Yellock hat die Verriegelungsfunktion<br />

bereits integeriert. Legt der Anwender auf das Abschließen<br />

des Steckverbinders keinen Wert, liefert Harting den<br />

Han-Yellock auch in einer Version mit einfachem Druckknopf.<br />

Ob der Steckverbinder verriegelt ist oder nicht, das erkennt<br />

der Bediener einfach mit bloßem Auge. Sind die Gehäusehälften<br />

nicht verrastet, ist ein roter, umlaufender Ring am Druckknopf<br />

erkennbar.<br />

Mögliche Einsatzfelder für den Han-Yellock sind nebem<br />

dem allgemeinen Maschinenbau die Automatisierung, die<br />

Ener gietechnik und die Medizintechnik. ☐<br />

A&D 7+8.2010<br />

23


TITELSTORY | STECKVERBINDER<br />

„TRENDS ZU SETZEN IST UNSER ANSPRUCH“<br />

Andre Beneke, Director Productmarketing bei der Harting Technologiegruppe (Abb. unten),<br />

und Productmanager Frank Quast (Abb. rechts) über die strategische Ansätze<br />

der neuen Steckverbinderlösung Han-Yellock<br />

TEXT: Mathis Bayerdörfer, A&D FOTOS: Harting<br />

A&D: Kürzlich hat Harting die Steckverbinderserie Han-<br />

Yellock vorgestellt. Was steht hinter dieser neuen Lösung?<br />

Beneke: Bei der Entwicklung von Han-Yellock haben wir<br />

uns den gesammelten Input unserer Kunden zu Herzen genommen<br />

und auf einem weißen Blatt angefangen. Ziel war es,<br />

möglichst viele Wünsche und Anforderungen von Kundenseite<br />

in das neue Produkt zu integrieren. Unsere langjährige Erfahrung<br />

machte schnell klar: Wir brauchen etwas komplett<br />

Neues – mit neuen Abmessungen für neue Möglichkeiten. Dabei<br />

haben wir einen industrieuntypischen Ansatz in Sachen<br />

Design verfolgt. Denn ob ein Produkt nur funktional ist oder<br />

auch attraktiv in der Erscheinung, muss sich nicht zwangsläufig<br />

auf den Preis auswirken. Natürlich wählt unser Kunde den<br />

passenden Steckverbinder aufgrund technischer Eigenschaften.<br />

Gibt es mehrere Alternativen, entscheidet er sich vermutlich<br />

für die ansprechendere Variante – solange keine relevante<br />

Kostendifferenz vorliegt.<br />

Betrachtet man den neuen Stecker, springt einem <strong>als</strong> erstes<br />

das auffallende Design ins Auge. Wie lässt sich das mit den<br />

nüchternen Anforderungen an Industriesteckverbinder<br />

vereinbaren?<br />

Beneke: Der bestimmende Faktor bleibt natürlich die Funktionalität.<br />

Das attraktive Erscheinungsbild kam <strong>als</strong> angenehmer<br />

Nebeneffekt hinzu. Trotzdem macht der Design-Aspekt<br />

den Stecker für gewisse Absatzmärkte interessanter und öffnet<br />

die ein oder andere Türe. Ein gutes Beispiel dafür bietet die<br />

Medizintechnik: Dort geht es natürlich auch um die leichte<br />

Handhabung. Das Klinikpersonal muss ohne lange Einweisung<br />

oder Schulung mit der technischen Ausstattung umgehen können.<br />

Aber gerade die ansprechende Aufmachung kann in diesem<br />

Umfeld deutlich besser punkten <strong>als</strong> der klassische Industrie-Look.<br />

Wie kam es denn zu dieser markanten Form des Steckers?<br />

Quast: Wir haben das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden.<br />

Denn gewisse Designaspekte gingen mit den technischen<br />

Neuerungen einher. So konnten wir durch das Design<br />

und einen optimierten Kabelabgangswinkel die Anbaudichte<br />

erhöhen. Das zweigeteilte kabelseitige Gehäusedesign ermöglicht<br />

eine flexible Montage des Trägerelements von beiden Seiten.<br />

Dieser Ansatz war <strong>als</strong>o ausschlaggebend für das ansprechende<br />

Erscheinungsbild des Steckverbinders.<br />

Abseits des Designs – was ist noch besonders an Han-Yellock?<br />

Quast: Wir haben in der Entwicklung großen Wert auf<br />

eine einfache Montage gelegt – das Thema Flexibilität spielt<br />

hier eine wichtige Rolle. Stecker sind traditionell nur von einer<br />

Seite montierbar. Deswegen erfolgte die Verkabelung eines<br />

Steckers bisher direkt am Durchbruch des Schaltschranks<br />

oder des Gehäuses. Durch die vorhin beschriebene Möglichkeit<br />

der Montage von beiden Seiten kann der Anwender einfacher<br />

mit vorkonfektionierten Leitungen arbeiten. Das reduziert<br />

den Aufwand vor Ort. Der Arbeitsprozess verlagert<br />

sich von der Schaltschrankfertigung hin zur Kabelfertigung<br />

und kann dann auch von Dienstleistern durchgeführt werden.<br />

Auch die Kontakteinsätze sind bei Han-Yellock flexibel<br />

von beiden Seiten in das Gehäuse einzuführen. Bei herkömmlichen<br />

Steckern funktioniert das nur von der Stecksei-<br />

24<br />

A&D 7+8.2010


STECKVERBINDER | TITELSTORY<br />

te aus und erfordert bei der Konfektion von Schaltschränken<br />

einen nicht unerheblichen Mehraufwand. Mit unserem neuen<br />

System ist es möglich, die Schnittstellen von beiden Seiten<br />

aus zum Laufen zu bringen – der Monteur kann sich eine<br />

aussuchen.<br />

Welches Spektrum an Einsätzen deckt Han-Yellock ab?<br />

Quast: Für den Anwender gibt es so gut wie keine Einschränkungen<br />

bei der Bestückung – eine Vielzahl von Einsätzen<br />

ist für das neue Steckersystem verfügbar. Zum Beispiel<br />

die gesamte Familie der Han-Modular-Einsätze ist<br />

mithilfe eines Adapterrahmens verwendbar. Deren Produktpalette<br />

deckt einen weiten Strombereich ab und umfasst zudem<br />

vielfältige Einsätze für Daten, Lichtwellenleiter oder<br />

sogar Lösungen für andere Medien, zum Beispiel Pneumatikleitungen.<br />

Eine weitere Möglichkeit zielt auf maximale<br />

Kontaktdichte ab. Die Kontakte der einteiligen Monoblock-<br />

Einsätze sind wesentlich kleiner ausgeführt <strong>als</strong> man es bisher<br />

kennt, aber dennoch sehr robust. Ein Highlight sind die neuen<br />

Yellock-Module, die auch die Potenzialvervielfachung<br />

übernehmen.<br />

Sitzt diese Funktion traditionell nicht an einer anderen Stelle?<br />

Quast: Bei unserer neuen Lösung wandert die Potenzialvervielfachung<br />

von der Reihenklemme in den Steckverbinder.<br />

Damit kann diese Klemmenfunktion einfache Brücken im<br />

Schaltschrank ersetzen und so dessen Abmessungen und den<br />

Verdrahtungsaufwand reduzieren. Solche technischen Neuerungen<br />

waren nicht auf Basis der bisherigen Han-Serien realisierbar.<br />

Deswegen haben wir eine komplett neue Lösung<br />

geschaffen, die genau wie unsere bereits etablierten Steckverbinderserien<br />

den Markt durch Funktionalität und Design<br />

prägen soll. Ich bin mir sicher, früher oder später ziehen unsere<br />

Marktbegleiter nach und bieten eine ähnliche Lösung an.<br />

Aber den Trend setzen wir – das ist der Anspruch im Hause<br />

Harting.<br />

Wo geht die Reise hin? Wie wird sich die neue Lösung weiterentwickeln?<br />

Beneke: Als nächster Schritt soll eine zweite Baugröße die<br />

heute verfügbare Version des Steckers ergänzen. Dieser große<br />

Bruder wird im Spätsommer offiziell vorgestellt. Darüber hinaus<br />

bietet das neue Konzept vielfältige Ansatzpunkte um das<br />

Portfolio auszubauen. Das bestätigt das zahlreiche Feedback<br />

unserer Kunden seit der ersten Präsentation der Steckverbinderlösung<br />

Han-Yellock auf der Hannover Messe 2010. Hier<br />

reicht das Spektrum von weiteren Gehäuseausführungen und<br />

Baugrößen über zusätzliche Einsätze bis hin zu ganz neuen<br />

Funktionen.<br />

Läutet Han-Yellock eine neue Ära ein?<br />

Beneke: Die schwere Steckverbinderserie steht für die Innovationskraft<br />

im Hause Harting und ist natürlich auf eine<br />

lange Laufzeit ausgelegt. Dabei ist aber zu unterstreichen: Die<br />

neue Lösung wird keine existierende Baureihe am Markt ablösen.<br />

Han-Yellock versteht sich <strong>als</strong> Ergänzung unseres Portfolios.<br />

Parallel werden wir auch die existierende Produktpalette<br />

weiter entwickeln. ☐<br />

> MORE@CLICK AD6893320<br />

A&D 7+8.2010<br />

25


PROJEKTIEREN & PLANEN | A&D FRAGT NACH<br />

„Blühende Landschaften voraus“<br />

Gestärkt aus der Krise – reale Option oder platte Floskel? A&D-Herausgeber Kilian Müller im<br />

Gespräch mit Chrstian Wolf, Geschäftsführer bei Turck in Mülheim<br />

FRAGEN & FOTO: A&D<br />

Zweistellige Wachstumsraten gewohnt,<br />

entwickelte sich 2009 der Geschäftsverlauf<br />

bei allen Automatisierern ähnlich<br />

negativ. Hat Sie das überrascht?<br />

Nein, eigentlich nicht. Denn in der Krise<br />

ging der Wirkungsgrad von Unternehmensstrategien<br />

übergreifend gegen Null.<br />

Eine leichte Differenzierung war nur<br />

durch Branchenausrichtung und Positionierung<br />

möglich. Die gängigen Einflüsse<br />

auf den Wirkungsgrad hatten 2009<br />

wenig Effekt. Dementsprechend hat es<br />

Lieferanten der Automobilindustrie und<br />

des automobilnahen Maschinenbaus<br />

stärker gebeutelt <strong>als</strong> solche, die mehr<br />

in Richtung Food&Beverage, Packaging<br />

oder Energie zielen. Auch Turck hat diesen<br />

Effekt regional erlebt – besonders<br />

deutlich in Ländern mit starker Automobil-<br />

und Zulieferindustrie.<br />

Eigentlich wird der Wirkungsgrad maßgeblich<br />

durch Innovation beeinflusst.<br />

Konnten die Automatisierer diese Bemühungen<br />

trotz der schwierigen Lage<br />

fortsetzen?<br />

Für unser Haus gilt: Die Entwicklungsabteilung<br />

<strong>als</strong> Hort der Innovation bleibt<br />

unantastbar. Bereits eingeleitete Entwicklungsprozesse<br />

wieder abzubremsen,<br />

wäre fatal. Denn wenn Sie Entwicklungen<br />

erst dann anstoßen, wenn auch<br />

die Investitionsphase wieder anspringt,<br />

kommt das Ergebnis zu spät. Deswegen<br />

haben wir dieses Budget 2009 sogar erhöht.<br />

Zudem musste man sicherstellen,<br />

dass Produktivität und Effizienz der<br />

eigenen Produktion optimal ausgelegt<br />

sind. So wurde im vergangenen Jahr die<br />

Grundlage für den jetzigen Aufschwung<br />

gelegt.<br />

Das ist die konkrete Frage: Gestärkt aus<br />

der Krise – geht das oder ist das nur eine<br />

Floskel?<br />

Das lässt sich nicht mit Ja oder Nein<br />

beantworten – die Wahrheit liegt dazwischen.<br />

Finanziell funktioniert das<br />

natürlich nicht. Denn bei Umsatzrückgang<br />

leiden logischerweise Profitabilität<br />

und Liquidität. Im Sinne marktorientierter<br />

Nachhaltigkeit ist eine Stärkung<br />

aber möglich. Nämlich dann, wenn ein<br />

gesundes Unternehmen genug Ressourcen<br />

hat, um die Entwicklung zu stärken<br />

und den Markt weiter anzusprechen.<br />

Auch durch einen Mentalitätswandel im<br />

Unternehmen ist eine Stärkung möglich<br />

– wenn man die neue Situation begreift<br />

und schnell handelt, anstatt die Krise<br />

auszusitzen. So war 2009 die richtige<br />

Zeit, um Geschäftsprozesse zu überdenken.<br />

Wenn Sie marktorientierter agieren<br />

– mit einem klaren Fokus für den Kern<br />

des Geschäftes und die zukünftig wichtigen<br />

Märkte – dann können Sie auf jeden<br />

Fall gestärkt aus der Krise kommen. Unternehmen,<br />

die diese Hausaufgaben gemacht<br />

haben, können jetzt schnell und<br />

nachhaltig wachsen.<br />

Der Mittelstand hat in diesen schwierigen<br />

Zeiten sehr besonnen reagiert – beschäftigungspolitische<br />

Effekte sind am Arbeits-<br />

A&D-Herausgeber Kilian Müller im Gespräch<br />

markt nahezu ausgeblieben. Wie standen<br />

die Mitarbeiter der Situation und Instrumenten<br />

wie Kurzarbeit gegenüber?<br />

An dieser Stelle kam Hilfe aus der Presse.<br />

Jeder konnte sich mittels Fernseher<br />

oder Zeitung selbst überzeugen: Es war<br />

kein Missmanagement, keine Unternehmenskrise<br />

und kein strategisches Problem<br />

– es war eine globale Wirtschaftskrise.<br />

Unsere Mitarbeiter haben schnell<br />

verstanden – da kommen wir nur mit<br />

vereinten Kräften durch. Im Mittelstand<br />

machen die Gesellschafter solche Anpassungsprozesse<br />

leidensfähiger mit <strong>als</strong> in<br />

einer Aktiengesellschaft. Inhaber haben<br />

26<br />

A&D 7+8.2010


A&D FRAGT NACH | PROJEKTIEREN & PLANEN<br />

mit Turck-Geschäftsführer Christian Wolf (r.)<br />

eben eine besondere Bindung zum Unternehmen.<br />

Da muss die Puste wirklich<br />

komplett ausgehen, damit wir stark an<br />

der Person<strong>als</strong>chraube drehen. Da ist das<br />

Wort Familienunternehmen wichtiger<br />

Teil des Programms.<br />

Bis 2008 war man es gewohnt, Aufschwung<br />

zu managen – dann ging es sehr<br />

plötzlich in die andere Richtung. Wie<br />

stark ändert sich das Führungsverhalten<br />

in so einem Jahr wie 2009?<br />

In so einer neuen Situation hinterfragt<br />

man sich selbst und seinen Führungsstil.<br />

Damit setzt schon der erste Veränderungsprozess<br />

ein. Zudem erfordert es<br />

einen deutlich höheren Grad an Sensibilität<br />

– die interne Kommunikation muss<br />

höchste Priorität genießen. Geschäftsführung,<br />

Inhaber und Führungskräfte<br />

haben viele Gespräche mit dem Personal<br />

geführt. Nicht nur über geschäftliche<br />

Dinge – auch was die Menschen persönlich<br />

bewegt. Um die Mitarbeiter in<br />

schlechten Zeiten wirklich mitzunehmen,<br />

reicht eine Betriebsversammlung<br />

im klassischen Stil einfach nicht aus.<br />

In dieser Hinsicht hat eine breite Gruppe<br />

von Führungskräften in Deutschland<br />

wertvolle Erfahrungen für die Zukunft<br />

gewonnen.<br />

Ja, das glaube ich auch. 2009 mussten<br />

Führungskräfte lernen, trotz schlechter<br />

Zahlen Vertrauen zu schaffen – sowohl<br />

bei den Mitarbeitern <strong>als</strong> auch beim Kunden.<br />

Das ist ein nachhaltiger Teil der<br />

Stärkung, die man aus der Krise generieren<br />

konnte. Wer diese historische Krise<br />

meistert und anschließend Marktanteile<br />

gewinnt, hat einen guten Job gemacht<br />

und fällt bei Geschäftspartnern positiv<br />

auf.<br />

Das Jahr 2010 ist gut gestartet – mittlerweile<br />

meldet der Markt wieder erfreuliche<br />

Zahlen auf breiter Front. Wie nachhaltig<br />

ist diese Entwicklung?<br />

Das ist sicherlich noch nicht abschließend<br />

zu beurteilen. Momentan sieht<br />

alles nach blühenden Landschaften aus,<br />

denn wir liegen im Auftragseingang<br />

mehr <strong>als</strong> 40 Prozent über dem Vorjahr.<br />

Aber das Ende der Krise ist erst erreicht,<br />

wenn man wieder auf das Niveau kommt,<br />

das man verlassen musste. Deswegen ist<br />

unser Benchmark nicht der Umsatz von<br />

2009, sondern der Vergleich 2008. Nach<br />

derzeitigem Stand dürfte unser Wachstum<br />

zum Jahresende schon wieder im<br />

hohen zweistelligen Bereich liegen.<br />

Die Industrie befindet sich <strong>als</strong>o in der<br />

Schlussphase der Krise?<br />

Genau. Wir erleben aktuell wieder einen<br />

positiven Kurvenverlauf, aber die<br />

Zukunft ist noch nicht abzusehen. Viele<br />

Entwicklungen entziehen sich unserem<br />

Einfluss: Das fängt bei den Finanzmärkten<br />

an. Was passiert, wenn wirklich ein<br />

EU-Staat pleite geht – welche Auswirkungen<br />

hat das auf Euro und Dollar? Solche<br />

Effekte beeinflussen Automatisierer wie<br />

Turck natürlich stark, da Amerika oder<br />

andere große Märkte einen bedeutenden<br />

Einfluss auf unser exportorientiertes Geschäft<br />

haben.<br />

Sehen Sie in diesem Kontext die Ressourcen-<br />

und Rohstoffversorgung <strong>als</strong> potentielles<br />

Problem für den Aufschwung?<br />

Absolut – eine Nachfrage, die so schlagartig<br />

anspringt, beinhaltet natürlich Probleme.<br />

Auch wir tun uns bei der Beschaffung<br />

der nötigen Bauteile momentan<br />

nicht leicht. Ein funktionierende Supply<br />

Chain ist jetzt sicherlich ein entscheidender<br />

Wettbewerbsvorteil. ☐<br />

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A&D 7+8.2010<br />

27


PROJEKTIEREN & PLANEN | ENGINEERING<br />

„Raus aus dem Tal der Tränen“<br />

Frank Ferchau – Spezialist für Engineering-Dienstleitungen –<br />

über Flexibilität, Transparenz und Dynamik<br />

Fragen: Mathis Bayerdörfer, A&D Foto: Ferchau<br />

Wie groß waren die Auswirkungen<br />

des Konjunkturverlaufs auf den Stellenmarkt<br />

in den vergangenen zwei Jahren?<br />

Die deutsche Industrie hat massiv dazugelernt.<br />

In Bereichen, die für das Unternehmen<br />

nachhaltig sind, passen sie den<br />

Person<strong>als</strong>tamm nicht mehr automatisch<br />

dem Konjunkturverlauf an. Dazu gehört<br />

sicherlich auch die Entwicklung. Die<br />

Konjunkturverwerfung hat dem Arbeitsmarkt<br />

nicht viel Ingenieurkraft zugänglich<br />

gemacht. Besonders die Kurzarbeit<br />

hat Unternehmen eine ganz effektive<br />

Möglichkeit gegeben, ihr eigenes Knowhow<br />

nicht parallel mit dem Mitarbeiterstamm<br />

abbauen zu müssen.<br />

Wie nimmt Ferchau die Situation<br />

wahr?<br />

Viel erfahrenes Personal ist in der Krise<br />

nicht auf den Arbeitsmarkt gekommen.<br />

Allerdings sind Absolventen nicht unbedingt<br />

sofort aufgesogen worden. Jungingenieure<br />

sahen sich im Jahr 2009 sicher<br />

einer anderen Nachfrage am Markt gegenüber<br />

<strong>als</strong> Anfang 2008. Personal wird<br />

heute jedoch <strong>als</strong> strategisches Thema gesehen.<br />

Demnach setzen viele Unternehmen<br />

auf langfristige Personalplanung<br />

und passen auf, dass ihr Entwicklungspersonal<br />

nicht überaltert. Von daher<br />

wurden auch in den vergangenen Mo-<br />

naten strategische Mindestbudgets umgesetzt,<br />

sofern die Unternehmen durch<br />

die Krise nicht existenzgefährdend in<br />

Mitleidenschaft gezogen wurden. Für<br />

Ferchau war die Recruiting-Situation<br />

leichter – dennoch haben auch wir Instrumente<br />

zur Flexibilisierung genutzt.<br />

Neben Werkzeugen wie Kurzarbeit und<br />

dem Abbau von Überstunden hat uns<br />

unsere breite Aufstellung sehr geholfen.<br />

Von den Segmenten, die eingebrochen<br />

sind, haben wir Mitarbeiter auf die Bereiche<br />

verteilt, die auch in der Krise gut<br />

dastanden oder sogar noch gewachsen<br />

sind. Diese Möglichkeit der Arbeitsplatzsicherheit<br />

konnten wir viel besser<br />

Nutzen <strong>als</strong> ein Nischenanbieter. Trotz<br />

unseres dichten Filialnetzes mussten<br />

wir dabei an die Mobilität unserer Mitarbeiter<br />

appellieren. Unser Versprechen<br />

gegenüber den Mitarbeitern – abends<br />

zuhause zu sein – konnten wir während<br />

der Rezession nicht immer umsetzen.<br />

Diese Einschränkung ist angesichts der<br />

wirtschaftlichen Verwerfungen aber auf<br />

viel Verständnis gestoßen. In solchen<br />

Situationen müssen sich eben alle noch<br />

stärker nach der Decke strecken.<br />

Wie erleben Sie die jetzige Situation?<br />

Das Jahr 2009 startete mit dem Tal der<br />

Tränen und großer Unsicherheit im<br />

28<br />

A&D 7+8.2010


Invent the future!<br />

2010<br />

29. Internationale Leitmesse<br />

für Montage-, Handhabungstechnik<br />

und Automation<br />

Markt. Nach den ersten drei desaströsen<br />

Monaten 2009, ging es gefühlt schon auf<br />

der Hannover Messe 2009 in Richtung<br />

Bodensatzbildung. Diese Vorahnung<br />

konkretisierte sich tatsächlich nach dem<br />

Sommer – eine steigende Ausrichtung<br />

zeichnete sich deutlich ab. So konnten<br />

wir bei Ferchau Engineering seit Jahresbeginn<br />

dazu übergehen, wieder Personal<br />

einzustellen – allein in den ersten beiden<br />

Quartalen 300 Mitarbeiter. Für mich bedeutet<br />

das in der Konsequenz: Die Flexibilität<br />

wird eine dominantere Rolle spielen<br />

<strong>als</strong> vorher. Deshalb wird jenseits von<br />

Kurzarbeit und Zeitkonten das Thema<br />

des externen Sourcings immer wichtiger<br />

– sowohl im kapazitiven <strong>als</strong> auch im<br />

Kompetenzbereich.<br />

Engineering-Dienstleistungen sind <strong>als</strong>o<br />

zunehmend gefragt?<br />

Davon gehe ich aus. Die vergangenen<br />

Monate haben gezeigt, wie dynamisch<br />

die weltweite Wirtschaft ist. Darauf<br />

muss man sich <strong>als</strong> Unternehmen strukturell<br />

einstellen und die Fixkostenblöcke<br />

niedrig halten. Da liegt es aus finanzieller<br />

Sicht nahe, mehr in variable Kosten<br />

zu überführen. Deswegen gibt es in unserem<br />

Sektor wieder eine Belebung des<br />

Geschäfts.<br />

Ferchau hat das Tal der Tränen <strong>als</strong>o<br />

durchquert?<br />

So ist es – und jetzt konzentrieren wir<br />

uns wieder auf unsere Stärken. Wir können<br />

alle Fachgebiete und Branchen mit<br />

allen Qualifikationen abdecken. Neben<br />

dem starken Standbein Kapazität sind<br />

wir auch im Bereich Kompetenz sehr<br />

branchenerfahren aufgestellt – egal ob<br />

Luftfahrt, Automobil, IT, Maschinenund<br />

Anlagenbau oder Automatisierung.<br />

Von daher sind wir für viele Unterneh-<br />

A&D 7+8.2010<br />

men die erste Adresse und <strong>als</strong> starker<br />

Partner nach der Rezession genauso gut<br />

aufgestellt wie davor.<br />

Wie hat die Krise die Unternehmensstrategie<br />

von Ferchau beeinflusst?<br />

Natürlich denkt man in rezessiven Zeiten<br />

viel nach. Was kann man besser machen?<br />

Wie kann man das Angebot erweitern?<br />

Der Trend geht bei unseren Kunden dahin,<br />

sich in Zukunft auf wenige Dienstleister<br />

zu konzentrieren. Deswegen kann<br />

man heute sein gesamtes Service-Spektrum<br />

maßgeschneidert von Ferchau<br />

verwalten lassen – Stichwort Managed<br />

Services. Auch das Thema Prozesse automatisieren<br />

ist sehr gefragt. Weiterhin<br />

muss der Kunde jederzeit sehen können,<br />

an welcher Stelle er in der Produktentwicklung<br />

gerade steht. In Zeiten der<br />

Dynamik ist Transparenz ein wertvolles<br />

Gut. Wenn Sie nicht genau sehen können<br />

was morgen kommt, brauchen Sie umso<br />

mehr eine durchgängige Transparenz<br />

der heutigen Situation.<br />

Das Thema One-Stop-Shop gewinnt<br />

auch beim Engineering an Gewicht?<br />

Ja – um dieses Thema glaubwürdig zu<br />

belegen und Projekte professionell auf<br />

Augenhöhe mit dem Kunden umzusetzen,<br />

bedarf es aber einer gewissen Größe.<br />

Als größter Engineering-Dienstleister ist<br />

Ferchau überall in Deutschland präsent.<br />

Im Zeichen belastbarer und effizienter<br />

Netzwerke sind wir mit unseren 50<br />

Niederlassungen immer nah am Kunden.<br />

Das ist aber auch bei unseren Ingenieuren<br />

ein großer Pluspunkt: Jeden Tag zwei<br />

mal 100 Kilometer Autobahn ist nicht jedermanns<br />

Sache. Ferchau hat immer einen<br />

Standort in Kundennähe. Das sorgt<br />

für Stabilität auf der Mitarbeiterseite. ☐<br />

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• Montage + Handhabung<br />

• Fügen<br />

• Antreiben<br />

• Steuern + Prüfen<br />

• integrierte Systeme<br />

• Mechatronik<br />

• Demontage<br />

• Organisieren<br />

Zeitgleich findet statt:<br />

4. Bondexpo – Die Leitmesse für<br />

industrielle Klebtechnologie<br />

Themenparks<br />

Sonderschauen<br />

Forum<br />

www.bondexpo-messe.de<br />

13. – 16. Sept.<br />

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Direkt am Flughafen und Autobahn<br />

P.E. Schall GmbH & Co. KG<br />

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www.motek-messe.de


60 SEKUNDEN MIT... | ANTREIBEN & BEWEGEN<br />

60 Sekunden mit...<br />

Reinhard Mauerschitz, Technical Sales Manager bei KML,<br />

über eine neue Linearmotorserie, die sich durch eine hohe<br />

Leistungsdichte, fünf Jahre Wartungsfreiheit und ein optionales<br />

absolutes Längenmesssystem vom Wettbewerb abhebt<br />

FRAGEN: Anke Grytzka, A&D<br />

FOTO: KML<br />

A&D: Auf der diesjährigen Automatica hat KML die neue Linearmotorserie<br />

LMS M <strong>als</strong> Weltneuheit vorgestellt – welche<br />

Funktion macht sie dazu?<br />

Beim neuen und adaptierten LMS M verwenden wir ein optionales<br />

absolutes Längenmesssystem und genau das macht die<br />

Serie zur entsprechenden Weltneuheit. So sind wir – nach aktuellem<br />

Wissensstand – am Markt der einzige Anbieter eines<br />

Linearmotor-Handlings mit absolutem Längenmesssystem.<br />

Auch durch eine Zykluszeit von 0,35 s bei einem Pick&Place-<br />

Zyklus von 100 x 300 mm heben wir uns vom Wettbewerb ab.<br />

Das Längenmesssystem macht die Serie <strong>als</strong>o einzigartig. Welche<br />

weiteren Merkmale zeichnen denn das System aus?<br />

Die enorm hohe Leistungsdichte ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal.<br />

Denn im allgemeinen Vergleich auf dem Markt<br />

stellt KML die höchsten Dauer- und Spitzenkräfte zur Verfügung.<br />

Zudem setzen wir bei dem System auf Wartungsfreiheit,<br />

sodass es ohne Nachschmierung 20 000 km beziehungsweise<br />

fünf Jahre problemlos betrieben werden kann. Ein weiteres<br />

sehr wesentliches Merkmal der Serie ist auch, dass das System<br />

nicht nur stehend (Y/Z-Variante), sondern auch liegend (X/Y-<br />

Variante) eingesetzt werden kann.<br />

Gab es eine konkrete Anwendung, die den Anstoß für die Entwicklung<br />

gegeben hat?<br />

Ausschlaggebend waren letztendlich die Anfragen aus dem<br />

Markt. Denn Anlagenbetreiber forderten eine Erhöhung der<br />

Produktivität bei gleichen beziehungsweise besseren Kosten.<br />

Darüber hinaus wollten sie bei ihren Taktanlagen eine Stückzahl-<br />

beziehungsweise Durchsatzerhöhung erreichen. Anwendungsfelder<br />

für die neue Lösung entstanden auch in Industrien,<br />

wo Punkt-zu-Punkt-Bewegungen von Interesse sind.<br />

Und wie trägt das absolute Längenmesssystem zur Prozessoptimierung<br />

bei?<br />

Man erspart sich dadurch aufwendige Homing-Routinen, <strong>als</strong>o<br />

langwierige Referenzfahrtzyklen. Not-Aus-Prozedere sind nun<br />

ebenfalls einfacher wieder aufzuheben, sodass die Produktion<br />

schneller wieder anfahren kann. Ein absolutes Längenmesssystem<br />

spielt auch im Hinblick auf die neue Maschinenrichtlinie<br />

und im Reinraum eine wesentliche Rolle. ☐<br />

> MORE@CLICK AD7066250


ANTREIBEN & BEWEGEN | ANTRIEBSREGLER<br />

Entweder …<br />

oder?<br />

Bislang hieß es für den Anwender bei der Wahl von Antriebsreglern, eine Entscheidung<br />

treffen zu müssen – entweder ein standardisiertes oder ein individualisiertes Produkt. Ein<br />

neuer dezentraler Antriebsregler macht die Entscheidungsfindung einfach, denn er bietet die<br />

Möglichkeit, von den Kostenvorteilen einer Großserienproduktion zu profitieren, ohne auf<br />

die Vorteile kundenspezifischer Anpassungen verzichten zu müssen.<br />

TEXT: Anke Grytzka, A&D FOTOS: Kostal, Dean Turner, RedHelga<br />

Warum sich immer entscheiden<br />

müssen? Das dachte sich Kostal Industrie<br />

Elektrik und entwickelte die Antriebsregler-Plattform<br />

Inveor. „Die Idee<br />

dahinter war einen möglichst universell<br />

einsetzbaren Antriebsregler zu entwickeln,<br />

der mithilfe einfach zu realisierenden<br />

Anpassungen in der Hardware<br />

und/oder Software in unterschiedlichen<br />

Applikationen zum Einsatz kommen<br />

kann“, erklärt Markus Vetter, Leiter Marketing<br />

und Kommunikation bei Kostal.<br />

Bisher wurden potenzielle Kunden stets<br />

mit der gleichen Problematik konfron-<br />

tiert: Entweder müssen sie auf ein Standardprodukt<br />

zurückgreifen, das nur begrenzt<br />

den individuellen Bedürfnissen<br />

entspricht oder sie können sich für einen<br />

spezialisierten Anbieter entscheiden.<br />

Hier sind kundenspezifische Anpassungen<br />

zwar problemlos möglich,<br />

30<br />

A&D 7+8.2010


ANTRIEBSREGLER | ANTREIBEN & BEWEGEN<br />

maxon EC motor<br />

Bürstenlos, dynamisch, klein.<br />

maxon-Antriebe in Lasernivelliersystemen.<br />

Wenn es drauf<br />

ankommt.<br />

Auch die Messtechnik setzt auf unsere<br />

Antriebssysteme. Die stecken z.B. in Geräten<br />

zur Vermessung von Bauten und sorgen für die<br />

präzise Ausrichtung der Laser.<br />

stehen aber in keinem ausgewogenen<br />

Kosten/Nutzen-Verhältnis. Zudem sind<br />

die Antriebsregler meist mit zahlreichen<br />

Funktionen ausgestattet, die der Kunde<br />

nicht in dieser Breite für seine Applikation<br />

nutzen kann. Die neue Plattform<br />

bringt nun beides auf einen Nenner.<br />

Vetter erklärt warum: „Der Inveor verfügt<br />

sowohl mit Blick auf die Hardware<br />

<strong>als</strong> auch auf die Software über einen modularen<br />

Aufbau. Bereits in der Basisvariante<br />

des Antriebsreglers ist zum Beispiel<br />

ein PID-Prozessregler enthalten,<br />

der dafür sorgt, dass der definierte Ist-<br />

Das maxon-Produktprogramm ist modular aufgebaut<br />

und besteht aus: bürstenlosen sowie<br />

bürstenbehafteten DC-Motoren mit eisenloser<br />

maxon-Wicklung, Planeten-, Stirnrad- und Spezialgetrieben,<br />

Istwertgebern und Steuerelektronik.<br />

maxon motor ist der weltweit führende Anbieter<br />

von hochpräzisen Antrieben und Systemen bis<br />

500 Watt. Verlassen Sie sich auf die Qualität der<br />

kundenspezifischen Lösung, die wir mit Ihnen und<br />

für Sie erreichen. www.maxonmotor.com<br />

A&D 7+8.2010


netTAP 100<br />

Gateway without Limits<br />

„Wir streben mit unserer Inveor-Plattform den<br />

drehgeberlosen Betrieb von Synchronmotoren<br />

an. Hiermit können in einzelnen Applikationen<br />

deutlich höhere Wirkungsgrade <strong>als</strong> mit<br />

Asynchron motoren erreicht werden.“<br />

Markus Vetter, Kostal<br />

Sorgen Sie für durchgängige<br />

Kommunikation in Ihrer Anlage<br />

und sprengen Sie Protokollgrenzen!<br />

Ob PROFIBUS, CANopen,<br />

DeviceNet, PROFINET, EtherCAT,<br />

EtherNet/IP, SERCOS III, Modbus<br />

TCP/RTU, ASCII oder netSCRIPT<br />

für jede Applikation bietet netTAP<br />

100 eine Konvertierungslösung.<br />

• Für anspruchsvolle Konvertierungen,<br />

2-Port Real-Time/<br />

Ethernet zu Feldbus, Feldbus<br />

zu Feldbus, zu seriell<br />

• Umsetzungen Slave (Server/<br />

Adapter) zu Master (Client/Scanner/Controller)<br />

oder zu Slave<br />

• Kundenspezifische serielle<br />

Protokolle per netSCRIPT-<br />

Sprache<br />

• Speicherung Konfiguration<br />

und Firmware auf MMC-Karte<br />

RS232/RS422<br />

RS485<br />

Wert sicher eingehalten wird.“ So können<br />

potenzielle Kunden von den Economies<br />

of Scale einer Großfertigung profitieren,<br />

ohne auf kundenspezifische<br />

Anpassungen verzichten zu müssen.<br />

„Weiterhin stellen die geringe Variantenzahl<br />

sowie die einfache Bedienung des<br />

Antriebsreglers Vorteile für den Anwender<br />

dar. Zudem ist der Inveor mit Motoren<br />

unterschiedlicher Hersteller kompatibel<br />

und für den Einsatz in widrigen<br />

Umgebungsbedingungen konzipiert“, ergänzt<br />

Vetter.<br />

Warum für einen dezentralen<br />

Antriebsregler entscheiden?<br />

Auch vor dem Hintergrund der aktuellen<br />

Energiethematik spielen dezentrale<br />

Antriebsregler eine wichtige Rolle. Denn<br />

um Energieressourcen zu schonen, ist es<br />

heute unabdingbar, Komponenten und<br />

Systeme, die dauerhaft in Betrieb sind,<br />

leistungsgerecht zu regeln. Weitere Aspekte,<br />

die für dezentrale Antriebsregler<br />

sprechen, ist zum einen die Möglichkeit,<br />

den Automatisierungsgrad in der Produktion<br />

zu erhöhen und zum anderen<br />

die Feldbusoption, durch die Prozessdaten<br />

direkt an die Steuerung übertragen<br />

werden können.<br />

Um dem breiten Motorenspektrum<br />

und zahlreichen Leistungsklassen gerecht<br />

zu werden, setzt Kostal bei seinen<br />

neuen Reglern auf vier mögliche Leistungsklassen<br />

– 1,5, 4, 7,5 und 22 kW.<br />

„Aufgrund dieser Abstufung passt unser<br />

Antriebsregler jederzeit – auch optisch<br />

– zu allen denkbaren Motorgrößen“, so<br />

Vetter. Für jede der vier Plattform-Typen<br />

wird eine Basisvariante angeboten,<br />

die über jede Leistungsklasse nahezu<br />

identisch ist. Diese sind mit Funktionen<br />

wie beispielsweise einer Fangschaltung<br />

ausgestattet, die es erlaubt, die<br />

Antriebsregler auch auf einen laufenden<br />

Prozess aufzuschalten. Ein Bremschopper<br />

ist ebenfalls in jeder Basisvariante<br />

enthalten.<br />

Laut den Besuchern der SPS/IPC/<br />

Drives im vergangen Jahr, auf der der<br />

dezentrale Antriebsregler erstm<strong>als</strong> präsentiert<br />

wurde, hat Kostal mit dem Inveor<br />

eine Marktnische geschlossen. Doch<br />

die nächste Messe in Nürnberg lässt<br />

nicht mehr lange auf sich warten. So<br />

plant das Unternehmen bereits den<br />

nächsten Entwicklungsschritt: „Wir streben<br />

mit unserer Inveor-Plattform den<br />

drehgeberlosen Betrieb von Synchronmotoren<br />

(PMSM) an. Hiermit können<br />

in einzelnen Applikationen deutlich höhere<br />

Wirkungsgrade <strong>als</strong> mit Asynchronmotoren<br />

(ASM) erreicht werden“, gibt<br />

Vetter abschließend einen Ausblick. ☐<br />

> MORE@CLICK AD7088430<br />

www.hilscher.com<br />

A&D 7+8.2010


ANTREIBEN & BEWEGEN | TÜRANTRIEB<br />

Für besondere Ansprüche<br />

Bei der Automatisierung von Anlagen und Betriebseinrichtungen<br />

gibt es viele Applikationen, in denen Antriebselemente von der Stange an ihre<br />

Grenzen stoßen. Dann ist der Einsatz von Sonderantrieben unverzichtbar.<br />

TEXT: Martinus Menne, freier Fachjournalist für KAG Kählig Antriebstechnik FOTO: KAG Kählig Antriebstechnik<br />

Die im Folgenden beschriebene Anwendung<br />

stammt aus der Gebäudetechnik.<br />

Eine Drehtür soll im geschlossenen Zustand<br />

mittels elektromagnetischer Kupplung<br />

über einen Motor verriegelt werden.<br />

So suchte der Anwender eine kompakte<br />

Antriebseinheit, die bei einer maximalen<br />

Bauhöhe von 85 mm ein Gewicht von<br />

70 kg je Türflügel bewerkstelligt.<br />

Kundenseitig wurde bereits ein Riemenrad<br />

mit sehr kleinen Abmessungen<br />

verwendet. Deswegen kam die herkömmliche<br />

Montage mittels Passfeder<br />

und Riemenrad mit Stahlkern nicht in<br />

Frage. Ein neues Befestigungskonzept<br />

für das Riemenrad auf der Getriebewelle<br />

musste entwickelt werden. Darüber hinaus<br />

sollte die Lösung Brechmomenten<br />

von 12 Nm stand halten, um einen Aus-<br />

fall durch Vandalismus zu vermeiden.<br />

Als abgestimmte Lösung für diese Anforderungen<br />

modifizierte das<br />

Unternehmen KAG Kählig<br />

Antriebstechnik aus Hannover<br />

einen DC-Antrieb vom Typ<br />

M48x60/I mit einem Durchmesser<br />

von 48 mm und einer Ankerlänge<br />

von 60 mm.<br />

Passend gemacht<br />

Der bürstenbehaftete Motor verfügt<br />

über ein Bemessungsdrehmoment von<br />

15 Ncm und eine Leistung von 50 W.<br />

Zusätzlich wurde der Antrieb mit einem<br />

Schneckengetriebe mit maximalem<br />

Drehmoment von 400 Ncm und<br />

optischem Encoder ausgestattet.<br />

Um die<br />

maximal zulässige<br />

Bauhöhe nicht zu überschreiten, entfernte<br />

KAG die Füße des Schneckengetriebes.<br />

Dabei entstand ein verkürzter<br />

Gewindegang in den unteren Befestigungsbohrungen.<br />

Genau an dieser Stelle<br />

montiert der Kunde den Getriebemotor<br />

mit einer Platte im Türantrieb. Die dafür<br />

notwendigen Schrauben werden mit einem<br />

geeigneten Kleber fixiert. Zur Verrieglung<br />

der Tür kommt eine verlängerte<br />

Motorwelle zu Einsatz, die an der Stirnseite<br />

aus dem Getriebe schaut und im<br />

Getriebe durch ein drittes Kugellager ge-<br />

34<br />

A&D 7+8.2010


TÜRANTRIEB | ANTREIBEN & BEWEGEN<br />

Sie werden<br />

das Warten<br />

noch vermissen<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

MOTEK<br />

13. - 16. September • Halle 9 • Stand 9233<br />

führt wird. Auf dieses Wellenende wird<br />

schließlich das Gegenstück für die elektromagnetische<br />

Kupplung aufgepresst.<br />

Aufgrund des geringen Haltemoments<br />

ist eine sichere Verriegelung der Tür gewährleistet.<br />

Keine Chance für Vandalen<br />

Die Fixierung des Riemenrads auf<br />

der Getriebewelle erfolgt in einem speziellen<br />

Warmklebeprozess. Für dieses<br />

Konzept arbeitet KAG eng mit einem<br />

Klebstoffhersteller zusammen, um die<br />

Anforderungen an Zuverlässigkeit und<br />

Beständigkeit der Lösung zu erfüllen.<br />

Mit zusätzlichen Tests in der Endmontage<br />

stellte man zudem die Verdrehsicherheit<br />

und das anvisierte Brechmoment<br />

von 12 Nm sicher. Neben der Erfüllung<br />

aller spezifischen Anforderungen sind<br />

natürlich Potenziale für Kosteneinsparungen<br />

bei der Realisierung sehr willkommen.<br />

Auch hier erweist sich die vorgestellte<br />

Lösung <strong>als</strong> weitsichtig: Das beschriebene<br />

Montagekonzept ermöglicht<br />

eine kostengünstige Lösung sowohl für<br />

die Getriebewelle <strong>als</strong> auch für das Riemenrad.<br />

In punkto Langlebigkeit und Zuverlässigkeit<br />

erreichte die Lösung in kundenseitigen<br />

Tests bis dato rund 1,6 Millionen<br />

Zyklen. Eine hausinterne Analyse<br />

bei KAG kam zu dem Schluss, dass die<br />

Antriebslösung aufgrund des sehr geringen<br />

Verschleißes nochm<strong>als</strong> der gleichen<br />

Zyklen-Anzahl stand hält. ☐<br />

> MORE@CLICK AD7037850<br />

Warum? Weil ATEK sich durch eine überdurchschnittliche<br />

Lieferfähigkeit auszeichnet. Und so<br />

Ihrem Warten schnell ein Ende macht.<br />

Ob im Leistungsantrieb einer Förderanlage oder<br />

im Steuerantrieb hochdynamischer Werkzeugmaschinen.<br />

Nutzen auch Sie die schnelle Verfügbarkeit<br />

der ATEK Getriebelösungen. Für Ihren<br />

persönlichen Wettbewerbsvorteil und nahezu<br />

jeden Anwendungsfall.<br />

spiralverzahnte Hochleistungs-Kegelradgetriebe<br />

Hochleistungs-Schneckengetriebe<br />

Servo-Präzisions-Getriebe<br />

Korrosionsbeständige Getriebe<br />

www.atek.de<br />

A&D 7+8.2010


ANTREIBEN & BEWEGEN | NEUHEITEN<br />

PRODUKTVORSPRUNG ANTREIBEN & BEWEGEN<br />

Netzrückwirkungen und<br />

Oberschwingungen reduziert<br />

Der ACS 2000 Standard-<br />

Mittelspannungsfrequenz umrichter von<br />

ABB ist jetzt auch <strong>als</strong> Low Harmonic<br />

Drive und <strong>als</strong> Regenerative Drive<br />

lieferbar. Er ist mit einer Nennleistung<br />

von 400 bis 1000 kVA und Spannungen<br />

bis 6,9 kV lieferbar. Eine effektive<br />

Reduzierung der Netzrückwirkungen<br />

zusammen mit einer Motorregelung ist<br />

Der Umrichter ist auch <strong>als</strong> Low durch die Integration eines aktiven<br />

Harmonic Drive lieferbar Gleichrichters (Active Front End, AFE)<br />

möglich, der die netzseitigen<br />

Oberschwingungen ohne Verwendung teuerer Spezialtransformatoren<br />

minimiert.<br />

>MORE@CLICK AD6893630<br />

Motion Controller <strong>als</strong><br />

Bewegungssteuerung<br />

Der Motion Controller Movi-PLC von SEW-<br />

EURODRIVE eignet sich <strong>als</strong> Bewegungssteuerung<br />

für unterschiedliche Kinematiken,<br />

die sich nach Anzahl, Anordnung<br />

sowie Typ der Achsen und somit der Form<br />

des Arbeitsraums unterscheiden. Als<br />

Basis dient ein Programm-Modul, das die<br />

gesamten Grund- und Technologiefunktionen<br />

der Achsmodule vereint. Da dieses<br />

Movi-PLC verfügt über eine<br />

integrierte Robotik-Funktion Programm-Modul eine Auswahl<br />

gebräuchlicher Roboterkinematiken<br />

beinhaltet, muss man nur die konstruktiven Mechanikdaten des Handling-<br />

Geräts konfigurieren. Alternativ können die Anwender auch selbständig neue<br />

Kinematikmodelle integrieren.<br />

>MORE@CLICK AD6893650<br />

Schrittmotoren mit geringer Verlustleistung<br />

Der Haltemoment der neuen Serie liegt im<br />

Bereich von 1,1 bis 13,6 Nm<br />

Die neuen Schrittmotoren der 80MPF-Serie mit einem 60mm-Flansch von B&R eignen sich aufgrund<br />

der bis zu 30 % geringeren Verlustleistung bei einem bis zu 25 % höheren Drehmoment für Anwendungen<br />

in Maschinen mit hohen Taktraten, wie beispielsweise Verpackungsmaschinen oder auch<br />

Abfüllanlagen. Mit den 56mm-Motoren der 80MPD-Serie sowie den 86mm-Motoren 80MPH stellt das<br />

Unternehmen Anwendern ein Produktspektrum für anspruchsvollste Applikationen mit einem<br />

Haltemoment von 1,1 bis 13,6 Nm zur Verfügung. Für die Ansteuerung der Motoren stehen der<br />

Acoposmicro sowie Schrittmotormodule des X20-Systems und X67-Systems zur Verfügung, die einen<br />

Strombereich von 1 bis 10 A abdecken. Besonderes Augenmerk wurde auf die Kompatibilität des<br />

Einbauflansches zu den bestehenden 56mm-Motoren der Serie 80MPD gelegt. Somit sind die<br />

Befestigungsbohrungen der beiden Motorbaureihen identisch.<br />

>MORE@CLICK AD6893780


A&D FRAGT NACH | STEUERN & VERNETZEN<br />

„Für den Mobilfunk<br />

spricht sehr, sehr viel“<br />

Deutsche Maschinen sind weltweit im Einsatz. Deshalb muss der<br />

Servicetechniker auch überall mit ihnen kommunzieren können. Weshalb<br />

sollte er dafür nicht eine Technik nutzen, die in fast jedem Winkel der<br />

Erde verfügbar ist und keines Kabels bedarf? Bernhard Bleitner über den<br />

Nutzen des Mobilfunks für die Fabrikautomation.<br />

FRAGEN: Nicole Wittmann, A&D FOTO: Mdex<br />

A&D: Weshalb kommt man in der Industrie erst jetzt auf den<br />

Geschmack des Mobilfunks? Handys gibt es ja schon länger.<br />

Bernhard Bleitner: Die Mobilfunktechnik ist mittlerweile<br />

nutzbar für solche Applikationen – nicht nur von der Technik<br />

her, sondern auch von den Tarifen.<br />

DSL oder Mobilfunk: Wer gewinnt?<br />

Ein DSL-Anschluss kostet mindestens 20 Euro im Monat, zusätzlich<br />

müssen Kabel verlegt sein. Da habe ich zwar unendlich<br />

Bandbreite, nur oft brauche ich das gar nicht. Beim Mobilfunk<br />

komme ich je nach Datenvolumen mit monatlichen Tarifen von<br />

unter zehn Euro aus. Dafür bekommen Sie kein Kabel irgendwohin<br />

gelegt. Deshalb spricht sehr, sehr viel für den Mobilfunk.<br />

Wer sind Ihre Kunden?<br />

Wir machen das Ganze sowohl für KMUs <strong>als</strong> auch für große Unternehmen<br />

nutzbar. Jene, die nur fünf bis zehn Verbindungen<br />

haben, aber auch bis hinauf zu hunderttausend Verbindungen.<br />

Wie schützen Sie die Daten Ihrer Kunden gegen Hacker?<br />

Unsere Kunden bewegen sich in einem völlig privaten, abgeschotteten<br />

Netzwerk. Wir nutzen zwar die Funktürme und<br />

das Internet <strong>als</strong> Kommunikationsstrecke, aber übers Internet<br />

haben wir VPN-Tunnel zur sicheren Übertragung aufgebaut.<br />

Das Mobilfunknetz bis zum nächsten Funkturm ist auch abgesichert.<br />

Hundertprozentige Absicherung gibt es aber nirgends.<br />

Wo kommen Ihre Lösungen bereits zum Einsatz?<br />

Im Bereich der Solarenergie zum Beispiel. Der Anlagenbetreiber<br />

möchte jederzeit wissen, ob ein Solarpanel ausgefallen ist.<br />

Videoüberwachung auf Baustellen kommt ganz oft vor – ehe<br />

da jemand ein Kabel hinlegt, um zu wissen, steht mein Kran<br />

noch oder ist meine Maschine noch da, nutzt er Mobilfunk.<br />

Wenn ein deutscher Maschinenbauer seine Produkte ins Ausland<br />

liefert, funktioniert auch hier die Mobilfunklösung?<br />

Da muss man sich Gedanken machen, wie man so ein Problem<br />

über Mobilfunk löst. Ideal wäre natürlich, wenn ich eine weltweite<br />

SIM-Karte in Deutschland in die Maschine stecken und<br />

die Maschine überallhin verschiffen könnte. Das gibt es schon,<br />

aber es ist unbezahlbar.<br />

Das ist wie beim Handy. Man kann zwar überall auf der Welt<br />

telefonieren, aber es kostet.<br />

Ganz genau. Das ist dann manchen doch zu teuer. Dass die<br />

Roaming-Kosten in Europa sinken werden, kommt der Sache<br />

letztendlich schon entgegen. Es gibt mittlerweile preisgünstige<br />

SIM-Karten die bis zu 20 europäische Länder abdecken, aber<br />

halt nicht alle. Trotzdem haben wir Lösungen entwickelt, wo ich<br />

im Grunde genommen Geräte weltweit verschicken kann, ohne<br />

mir Probleme einzuhandeln. Bei den Endgeräten in China zum<br />

Beispiel verwendet man bei unserer Lösung eine preiswerte SIM-<br />

Karte für den lokalen Internetzugang.<br />

Welche technischen Anforderungen muss die Maschine erfüllen?<br />

Die Maschine muss irgendeine Kommunikationsschnittstelle<br />

besitzen. Ganz einfach. Klassische alte Kommunikationsschnittstellen<br />

sind noch die seriellen Schnittstellen. Zukunftsorientiert<br />

ist Ethernet.<br />

Ist Mobilfunk überall auf der Welt verfügbar?<br />

Nein. Dann gibt es aber andere Lösungen wie DSL oder Satellitenmodems.<br />

Auch diese Technik bieten wir unseren Kunden.<br />

Bernhard Bleitner arbeitet bei Mdex, einem Anbieter von<br />

Produkten und projektspezifischen Dienst leistungen für mobile<br />

M2M−Kommu nikation. ☐<br />

> MORE@CLICK AD7060610<br />

A&D 7+8.2010<br />

37


Wer wird 2020<br />

A&D hat Vertreter der Nutzerorganisationen PNO und<br />

Kommunika<br />

„Profinet erfüllt die industriellen<br />

Anforderungen umfassend, denn der<br />

Echtzeit-Ethernet-Standard ist wirtschaftlich,<br />

energiesparend, normenkonform<br />

und universell einsatzbar. “<br />

Nach dem Zeitalter der Feldbus-<br />

Technologien stehen wir heute am Anfang<br />

der neuen Ära ethernetbasierter<br />

Systeme oder, allgemeiner ausgedrückt,<br />

der breiten Verwendung von Informationstechnologien<br />

(IT) in der Automatisierungstechnik.<br />

Wurden in der Vergangenheit<br />

Technologien speziell für die industrielle<br />

Anwendung entwickelt und<br />

dort eingesetzt, nutzen die Anwender<br />

hier seit einigen Jahren Techniken, die<br />

ursprünglich für die Verwendung im<br />

kommerziellen Umfeld, <strong>als</strong>o im Office-<br />

Bereich, konzipiert worden sind. Dazu<br />

zählen beispielsweise der Industrie-PC,<br />

Ethernet, Wireless LAN und Bluetooth<br />

sowie neuerdings auch Security-Systeme,<br />

die das Rückgrat jeder modernen Automatisierungslösung<br />

bilden. Wichtig ist<br />

allerdings, dass die Technologien des<br />

Bürobereichs für den Einsatz im indus-<br />

triellen Umfeld optimiert und dabei<br />

nicht so sehr angepasst werden – wie<br />

dies bei einigen der Echtzeit-Ethernet-<br />

Protokolle der Fall ist, dass der sich aus<br />

der IT ergebende Nutzen entfällt. Für<br />

Profinet bedeutet dies zum Beispiel, dass<br />

das unterlagerte Ethernet um einige<br />

Funktionen wie Zeitsynchronität, Safety<br />

und industriegerechte Diagnose ergänzt<br />

wird, Standard-Komponenten wie ein<br />

PC mit Web-Browser aber weiterhin am<br />

selben Netzwerk betrieben werden können.<br />

Das dabei weiterhin die höchsten<br />

Performance-Anforderungen erfüllt<br />

werden, haben wir mit Profinet IRT und<br />

unserem Realtime-IO-System Axioline<br />

eindeutig bewiesen.<br />

Im Vergleich mit anderen ethernetbasierten<br />

Kommunikationskonzepten,<br />

die sich auf die besonderen Bedürfnisse<br />

einzelner Branchen fokussieren, deckt<br />

Profinet dabei den größten Anwendungsbereich<br />

ab. Aufgrund der Unterstützung<br />

durch mehrere hundert marktführende<br />

Mitglieds-Unternehmen der<br />

Profibus-Nutzerorganisation ist das<br />

Echtzeit-Ethernet-Protokoll zudem am<br />

umfassendsten am Markt aufgestellt.<br />

Deshalb haben sich wesentliche industrielle<br />

Bereiche wie die häufig <strong>als</strong> Wegbereiter<br />

neuer Technologien fungierende<br />

Automobilindustrie zur Nutzung von<br />

Profinet in zukünftigen Anwendungen<br />

entschieden. Für die Ablösung der bis-<br />

her verwendeten Feldbussysteme und<br />

einen weltweiten Erfolg müssen jedoch<br />

einige Grundvoraussetzungen erfüllt<br />

werden. Dazu gehört die breite Verfügbarkeit<br />

der Technologie zu Kosten, wie<br />

sie aktuell bei der Implementierung von<br />

Feldbus-Lösungen anfallen. Neben den<br />

bereits erhältlichen Chips und Software-<br />

Stacks wird der neue Profinet-Chip<br />

TPS-1 hier einen wichtigen Beitrag leisten,<br />

denn er ermöglicht die intuitive und<br />

kostengünstige Integration der Profinet-<br />

Schnittstelle auch in einfache Feldgeräte.<br />

Darüber hinaus hat sich die Profinet-<br />

Technologie einer weiteren wesentlichen<br />

Herausforderung angenommen: Ende<br />

2009 wurde das Profil Profienergy veröffentlicht,<br />

das Energiespar-Mechanismen<br />

in profinetbasierten Feldgeräten definiert.<br />

Auf der Hannover Messe 2010 sind<br />

erste Komponenten vorgestellt worden,<br />

die auf der Grundlage der Profinet-Kommunikationsmechanismen<br />

zur Reduzierung<br />

des Energieverbrauchs von Maschinen<br />

und Anlagen beitragen. Auch hier<br />

ist Profinet Vorreiter und wird so seine<br />

führende Stellung im Bereich der industriellen<br />

Kommunikation weiter ausbauen.<br />

Martin Müller ist Leiter Marketing<br />

des Geschäftsbereichs Automation bei<br />

Phoenix Contact Electronics und Beiratsmitglied<br />

der Profibus-Nutzerorganisation<br />

38 A&D 7+8.2010


Marktführer sein?<br />

ETG gefragt, wie sie die zukünftige Rolle ihres ethernetbasierten<br />

tionsstandards sehen<br />

„Auf den Messeständen der ETG sind<br />

mehr Ethercat-Geräte der unterschiedlichsten<br />

Anbieter zu sehen, <strong>als</strong> alle<br />

anderen Industrial-Ethernet-Standards<br />

zusammen zeigen können.“<br />

Ethercat in zehn Jahren Marktführer<br />

bei Industrial-Ethernet-Lösungen? Jetzt<br />

haben die von der Ethercat Technology<br />

Group (ETG) jeden Realitätsbezug verloren,<br />

werden Sie vielleicht denken. Im<br />

Jahr 2004 hatte die Nutzerorganisation<br />

ja noch das Ziel ausgegeben, das Protokoll<br />

langfristig zur Nummer zwei zu machen.<br />

Die Reaktionen dam<strong>als</strong> waren gemischt:<br />

Während die einen den Kleinmut<br />

geißelten und höhere Ziele forderten,<br />

wetteten die anderen ein großes Fass<br />

Bier dagegen. Heute sprechen einige Anzeichen<br />

dafür, dass sich sogar eine<br />

Marktführerschaft einstellen könnte.<br />

Denn immer mehr Kunden – gerade<br />

große Maschinenbauer – achten bei der<br />

Wahl ihrer Steuerungsarchitektur verstärkt<br />

auf die Technologie und nicht<br />

mehr nur auf den Anbieter. Die marktführenden<br />

Hersteller vieler Branchen<br />

setzen bereits auf Ethercat. Zudem<br />

spricht der unbestrittene Siegeszug der<br />

PC-basierten Steuerungen eine deutliche<br />

Sprache. Und Ethercat ist der beste<br />

Freund des IPCs – schließlich ermöglicht<br />

es <strong>als</strong> einziges Industrial-Ethernet-<br />

Protokoll rein softwarebasiert in der<br />

Steuerung harte Echtzeit. So wächst die<br />

Anzahl der ETG-Mitglieder stetig: Über<br />

1400 Unternehmen aus 50 Ländern sind<br />

es mittlerweile und im Schnitt kommt<br />

nach wie vor jeden Tag eines hinzu. Ein<br />

Viertel der Mitgliedsfirmen kommt aus<br />

Asien – 150 weitere aus Amerika. Das<br />

macht die ETG zur größten und wirklich<br />

internationalen Nutzerorganisation eines<br />

Industrial-Ethernet-Standards. Kritiker<br />

werden einwenden, dass die Mitgliedschaft<br />

in der ETG ja kostenlos sei –<br />

deswegen dürfe man sich nicht mit anderen<br />

Verbänden vergleichen, die den<br />

Zugang zur ihrer Technologie mit Mitgliedsbeiträgen<br />

erschweren. Gut – dann<br />

schauen wir eben auf die Anzahl der Firmen,<br />

die Ethercat in eigene Geräte implementieren.<br />

Beckhoff hat alleine schon<br />

über 1000 Implementierungs-Kits verkauft,<br />

darunter fast 250 Master-Stacks.<br />

Aber noch 15 weitere Firmen bieten<br />

Ethercat-Entwicklungskits an. Hinzu<br />

kommen quelloffene Lösungen, die kostenlos<br />

im Internet zum Download zur<br />

Verfügung stehen. Auf den Messeständen<br />

der ETG sind mehr Ethercat-Geräte<br />

der unterschiedlichsten Anbieter zu sehen,<br />

<strong>als</strong> alle anderen Industrial-Ethernet-<br />

Standards zusammen zeigen können.<br />

Für Antriebs-, und I/O-Anbieter ist das<br />

„Ob“ einer Ethercat-Schnittstelle keine<br />

Frage mehr, höchstens noch das „Wann“.<br />

So haben – bis auf den Marktführer –<br />

praktisch alle bedeutenden Hersteller<br />

bereits Ethercat im Produktprogramm<br />

oder in Vorbereitung.<br />

Entscheidend für den langfristigen<br />

Erfolg wird aber die Nachhaltigkeit sein.<br />

Hier hat Ethercat besonders gute Karten,<br />

weil viele renommierte Anbieter den<br />

Standard nicht nur <strong>als</strong> Schnittstelle im<br />

Komponentengeschäft, sondern <strong>als</strong><br />

Haus- und Hofbus adoptiert haben. In<br />

den drei größten Automatisierungsmärkten<br />

der Welt – China, USA und Japan<br />

– geht es gut voran. Dafür sorgen<br />

überzeugende Alleinstellungsmerkmale:<br />

beste Performance, kombiniert mit niedrigen<br />

Kosten und völliger Freiheit bei<br />

der Wahl der Netzwerktopologie. Auch<br />

wenn die ETG nicht so verwegen ist, die<br />

Marktführerschaft <strong>als</strong> Ziel auszurufen –<br />

sie bleibt durchaus im Bereich des Möglichen.<br />

Wäre noch zu klären, wer dann<br />

das Fass Bier gewinnt. ☐<br />

Martin Rostan ist Leiter Technologie<br />

Marketing bei Beckhoff und Executive Director<br />

der Ethercat Technology Group<br />

> MORE@CLICK AD7104760<br />

A&D 7+8.2010<br />

39


STEUERN & VERNETZEN | NEUHEITEN<br />

PRODUKTVORSPRUNG STEUERN & VERNETZEN<br />

Schlanker Panel-PC mit<br />

stromsparender CPU<br />

Mit dem T19-Slim-PC ergänzt<br />

TCI die Baureihe um einen<br />

lüfterlosen Panel-PC in sehr<br />

schlanker Bauweise. Mit dem<br />

1,6GHz-Atom-Prozessor von<br />

Intel und dem kontrastreichen<br />

Der schlanke Panel-PC T19-Slim ergänzt 19"-TFT-Display erhält der<br />

die T19-Baureihe von TCI<br />

Anwender eine vollwertige PC-<br />

Plattform zu niedrigen Kosten.<br />

Für aufwändige Visualisierungs- und Steuerungsaufgaben ist das<br />

leistungsfähige System genauso geeignet wie zur Datenerfassung oder<br />

<strong>als</strong> Thin Client. Der geringe Stromverbrauch führt zu einer geringen<br />

Wärmeentwicklung und ermöglicht einen lüfterlosen Aufbau des Systems.<br />

Das rundum geschlossene Gehäuse und die IP65-Front erlauben den<br />

permanenten Einsatz des Panel-PCs in rauer Produktionsumgebung. Alle<br />

Anschlüsse sind über die Servicehaube auf der Rückseite erreichbar.<br />

>MORE@CLICK AD6894070<br />

Wartungsfreie<br />

Kompaktsteuerung<br />

Die kostengünstige EDGE-<br />

Steuerungsgeneration von<br />

SIGMATEK hat Zuwachs<br />

bekommen. Aufgrund der neuen<br />

Prozessortechnik, die hohe<br />

Performance mit niedriger<br />

Verlustleistung und kleiner<br />

Hohe Performance, kompakt verpackt Baugröße kombiniert, präsentieren<br />

sich die CCP 521 und 531<br />

– die Steuerungen CCP 521 und CCP 531<br />

schlank verpackt im Design der<br />

C-DIAS-Serie (25 x 104 x 129 mm). Beide Kompaktsteuerungen sind mit<br />

1 GB Flash und 64 MB DDR2-RAM ausgestattet, der Speicher für<br />

remanente Daten liegt bei 512 kB. Das Modell CCP 531 ist die kostenoptimierte<br />

Variante. Sie verfügt über eine USB2.0-Host-Schnittstelle für<br />

Programm Updates oder zum Anschluss einer Tastatur. Die Version<br />

CCP 521 bietet zusätzlich ein Varan-Interface für Applikationen, bei denen<br />

Echtzeitkommunikation gefordert ist.<br />

>MORE@CLICK AD6894220<br />

Komponenten in Sistema hinterlegt<br />

Sicherheitsrelevante Komponenten von<br />

Wieland Electric in Sistema hinterlegt<br />

Sämtliche sicherheitsrelevanten Komponenten von WIELAND ELECTRIC für den Maschinen- und<br />

Anlagenbau sind in Sistema-Bibliotheken hinterlegt. Das kostenlose Software-Tool erleichtert die<br />

Berechnung und Dokumentation von Sicherheitsfunktionen. Zunächst wird unter Risikoabschätzung der<br />

erforderliche Performance Level PL r<br />

einer Sicherheitsfunktion bestimmt. Um den tatsächlichen PL zu<br />

ermitteln, stehen für den Konstrukteur die erforderlichen Parameter aller Wieland-Safety-Produkte zum<br />

Download in der Datenbank bereit. Der Vorteil: Die Daten können schnell und fehlerfrei in ein Sistema-<br />

Projekt per Drag&Drop kopiert werden. Hinterlegt sind die Produktdaten auf der Homepage www.wielandelectric.com<br />

unter Support > Download-Center > Sicherheitstechnik > Software.<br />

>MORE@CLICK AD6894090<br />

www.wachendorff.de/talk2m<br />

Teleservice-<br />

Komplettlösung<br />

via Internet<br />

• Hard- und Software<br />

aus einer Hand<br />

• Service verbessern<br />

• Kosten senken<br />

Hey Boss,<br />

hier läuft<br />

alles bestens!<br />

Wachendorff Prozesstechnik GmbH & Co. KG<br />

Industriestrasse 7 • D-65366 Geisenheim<br />

Tel.: +49 (0) 67 22 / 99 65-20<br />

E-Mail: efdi@wachendorff.de


NEUHEITEN | STEUERN & VERNETZEN<br />

Individuelle Bedienoberflächen<br />

Mit vektorbasierten Objekten eine richtungsweisende<br />

Visualisierung erstellen<br />

In der Version 1.20 des HMI-Konzepts iX von LAUER erzeugt der Anwender im Handumdrehen<br />

individuelle Bedienoberflächen und bietet seinem Kunden einen erkennbaren Mehrwert in der<br />

Handhabung der Anlagen. Vektorbasierte Grafikobjekte bieten eine pixelfreie Projektdarstellung,<br />

unabhängig von Größe und Ausrichtung. Einmal erstellt läuft das Projekt auf unterschiedlichen<br />

Bildschirmgrößen. Der Stil und die Farbgebung einzelner Anzeigeinstrumente werden mit Hilfe<br />

grafischer Effekte an den eigenen Firmenauftritt angepasst. Eingebundene Mediadateien wie Videos<br />

oder <strong>PDF</strong>-Viewer bieten dem Endkunden eine eindeutige Prozessdarstellung, die Fehlbedienungen<br />

verringert.<br />

>MORE@CLICK AD6894240<br />

Steuerung auf<br />

kleinem Raum<br />

Mit ihren kompakten Abmessungen<br />

<strong>als</strong> Schaltschranksteuerung und<br />

Steuerung mit Visualisierung passt<br />

sich die AMKAMAC A4/A5 von AMK<br />

LASS STECKEN!<br />

STECKVERBINDER, VERTEILER UND LEITUNGEN<br />

FÜR HOHEN DURCHSATZ<br />

Die neue Steuerungsgeneration<br />

AMKAMAC A4/A5 von AMK<br />

an verschiedene Maschinendesigns<br />

an. Sowohl bei zentralen <strong>als</strong> auch<br />

modularen Konzepten zeigt die<br />

Steuerung ihre Stärke. Mit Ethercat<br />

<strong>als</strong> Echtzeit-Feldbus ist sie<br />

hinsichtlich der Anzahl der<br />

Busteilnehmer immer passend. Für<br />

modulare Maschinen konzepte<br />

verfügt die Steuerung über eine<br />

synchronisierte Quer kommunikation<br />

zu anderen Steuerungen im System.<br />

Durch einen Jitter von weniger <strong>als</strong><br />

1 μs zwischen den Feldbussen ist<br />

eine hochgenaue Synchronisation<br />

unter Sensoren und Aktuatoren<br />

gewährleistet.<br />

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www.weidmueller.de<br />

SAI M23<br />

M23-Steckverbinder zur Einbindung von elektrischen<br />

Antrieben und Servomotoren in der Industrieautomation.<br />

Stabil: die M23-Steckverbinder zeichnen sich durch<br />

ein besonders robustes Design aus<br />

Variabel: das breite Produktprogramm umfasst<br />

die wichtigsten Gehäuseformen<br />

Einfach: leichtes Handling durch Crimptechnik<br />

SAI M23 – Made by Weidmüller<br />

A&D 7+8.2010


MESSEN & ERKENNEN | ULTRASCHALL<br />

Kontrolle von<br />

Kleinstobjekten<br />

Bei technischen Bauteilen schreitet die Miniaturisierung seit Jahren voran. Daher sind<br />

Sensoren gefragt, die die Fertigung der immer kleiner werdenden Komponenten zuverlässig<br />

überwachen und die gewünschte Qualität sicherstellen. Bedarf es dabei der Detektion von<br />

glänzenden und transparenten Materialien, sind Ultraschallsensoren die erste Wahl – auch<br />

bei Messungen in kleine Öffnungen hinein.<br />

TEXT & FOTOS: Daniel Dossenbach und Sarah Jess, Baumer<br />

Ultraschallsensoren<br />

kontrollieren die Anwesenheit von<br />

Tabletten oder Elektronik bauteilen<br />

im Verpackungsprozess<br />

42<br />

A&D 7+8.2010


ULTRASCHALL | MESSEN & ERKENNEN<br />

Ultraschallsensoren mit längs- beziehungs weise<br />

stirnseitiger Schalldüse sowie Kabel- oder<br />

Kabelsteckerverbindung<br />

Nicht nur bei der Entwicklung von PCs oder Mobiltelefon<br />

ist in den vergangenen Jahren ein Trend zur Größenreduzierung<br />

zu erkennen. Aber gerade für technischen Produkte müssen<br />

immer kleinere Komponenten hergestellt werden. Entsprechend<br />

ist bei der Bestückung der verwendeten Leiterplatten<br />

hohe Präzision gefragt, damit die Elektronik der gewünschten<br />

Leistung und Größe entspricht. Hier werden sehr kleine SMD-<br />

Bauteile verwendet, welche meist in Blistergurten in den Feeder<br />

des Bestückungsautomaten eingezogen werden. Bevor die<br />

Elektronikbauteile im Herstellerbetrieb verpackt werden, muss<br />

überprüft werden, ob sie in den Blistergurten vorhanden sind.<br />

Wenn dies gewährleistet ist, werden die Gurte zugeschweisst<br />

und die Produkte an den Kunden ausgeliefert. Für diese Aufgabe<br />

werden präzise arbeitende Sensoren benötigt, die mit ihrer<br />

Kontrolle sicherstellen, dass der Bestückungsautomat fehlerfrei<br />

arbeiten kann und nicht ins Leere greift.<br />

Bis in die kleinste Öffnung<br />

Wichtige von Systemherstellern und Anwendern geforderte<br />

Sensoreigenschaften sind hier vor allem eine hohe Messgeschwindigkeit<br />

sowie Transparenz-, Farb- und Reflexionsunabhängigkeit.<br />

Um die kleinen Komponenten zu überprüfen, steht<br />

zudem nur wenig Platz zur Verfügung. Die Vertiefungen in<br />

den Blistergurten haben zum Teil nur sehr geringe Durchmesser,<br />

sodass der Sensor durch die schmalen Öffnungsweiten geringste<br />

Abweichungen innerhalb kürzester Zeit detektieren<br />

muss. Zudem muss er alle Komponenten zuverlässig erkennen,<br />

unabhängig von ihrer Beschaffenheit. Die Ultraschallsensoren<br />

der Serie 09 von Baumer erfüllen diese Anforderungen.<br />

Ultraschallsensoren beruhen auf dem Prinzip der Laufzeitmessung<br />

von Schall in der Luft. Für das menschliche Ohr nicht<br />

hörbare Ultraschallwellen werden vom Sensor ausgesandt, von<br />

einem Objekt reflektiert und wieder vom Sensor empfangen.<br />

Dank dieser Funktionsweise arbeiten die Sensoren völlig berührungslos.<br />

Zusätzlich ist ein Ultraschallsensor auch unempfindlich<br />

gegenüber Luftfeuchtigkeit und Staub, was ihn konstant<br />

verlässlich arbeiten lässt. Da er im Gegensatz zu optoelektronischen<br />

Sensoren nicht mit Licht, sondern mit Schallwellen<br />

arbeitet, kann er verschiedene Medien zuverlässig<br />

detektieren – unhabhängig von ihrer Transparenz und Farbe.<br />

Weder hochglänzende Oberflächen oder hochtransparente<br />

Objekte noch die Beschaffenheit des zu untersuchenden Mediums<br />

beeinträchtigen das Ergebnis.<br />

Konventionell arbeitende Ultraschallsensoren senden kegelförmige<br />

Schallwellen aus. Aus diesem Grund ist ihr Messfleck<br />

zu gross, um in Öffnungen mit einem Durchmesser von<br />

weniger <strong>als</strong> zehn Millimeter hineinzumessen. Um diese Einschränkung<br />

zu umgehen, hat Baumer in Zusammenarbeit mit<br />

Kunden die neue Serie entwickelt. Diese Ultraschallsensoren<br />

sind mit einer speziellen Düse ausgestattet, die die Schallwellen<br />

ausrichtet und so eine Messung in sehr kleine Öffnungen<br />

hinein erlaubt. Dies ist sowohl bei der Befüllung von Blisterverpackungen<br />

mit Elektronikbauteilen oder Pharmaprodukten<br />

<strong>als</strong> auch bei der Detektion von Wafern oder Solarzellen durch<br />

schmale Öffnungen hindurch nützlich. Je nach Platzverhältnissen<br />

stehen Sensoren mit stirn- oder längsseitig befestigter<br />

Düse zur Verfügung. Die Düse ist abnehm- und austauschbar,<br />

sodass sich der Sensor leicht reinigen lässt. Die neue Sensorfamilie<br />

ist breit einsetzbar, um Objekte und Flüssigkeiten in<br />

Behältern jeglicher Größe zu detektieren.<br />

Die minimale Ansprechzeit der Ultraschallsensoren der<br />

Serie 09 beträgt 7 ms. Durch die geringe Gehäusebreite von<br />

nur 9 mm lassen sich die Sensoren zudem auf engem Raum<br />

A&D 7+8.2010<br />

43


MESSEN & ERKENNEN | ULTRASCHALL<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber Kilian Müller<br />

Redaktion Chefredakteur: Mathis Bayerdörfer (verantwortlich, -21);<br />

Redaktion: Anke Grytzka (-63), Nicole Wittmann (-80);<br />

aud.redaktion@publish-industry.net<br />

Anzeigen Anzeigenleiterin: Susanne Pauli (verantwortlich, -34); Account Manager: Ivonne Hoppe (-56), Karolina Holz (-53);<br />

sales@publish-industry.net; Anzeigenpreisliste: vom 01.01.2010<br />

Disposition Ilka Gärtner (-33); dispo@publish-industry.net<br />

Marketing & Vertrieb Anja Müller<br />

Herstellung Veronika Blank<br />

Verlag publish-industry Verlag GmbH<br />

Nymphenburger Straße 86, 80636 München, Germany<br />

Tel. +49.(0)89.50 03 83-0, Fax +49.(0)89.50 03 83-10<br />

info@publish-industry.net, www.publish-industry.net<br />

Geschäftsführung Kilian Müller, Frank Wiegand<br />

Abo-/Einzelvertrieb Babette Schmidt (-48); vertrieb@publish-industry.net<br />

Abonnement Das Abonnement enthält die regelmäßige Lieferung der A&D (derzeit 10 <strong>Ausgabe</strong>n pro Jahr). Zusätzlich<br />

umfasst das Abonnement die Sonderpublikationen Fabrik21 und S&I-Safety <strong>als</strong> Heft-im-Heft sowie das praktische A&D-<br />

Messe-Taschenbuch.<br />

Jährlicher Bezugspreis<br />

Abonnementgebühr 80,- Euro plus 20,- Euro Versand zzgl. MwSt. Jede Nachlieferung wird zusätzlich berechnet, zzgl.<br />

Versandspesen und gesetzlicher MwSt. Im Falle höherer Gewalt erlischt jeglicher Anspruch auf Nachlieferung oder<br />

Rückerstattung des Bezugsgeldes.<br />

ISSN-Nummer 1618-2898<br />

Postvertriebskennzeichen 49309<br />

Gestaltung & Layout Schmucker-digital, Hohenlindner Str. 22, 85622 Feldkirchen, Germany<br />

Druck Firmengruppe APPL, sellier druck GmbH, Angerstraße 54, 85354 Freising, Germany<br />

Gerichtsstand München<br />

Nachdruck Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen beim Verlag. Verlag und Redaktion haften nicht für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Nachdruck, Vervielfältigung und Online-Stellung redaktioneller Beiträge<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung<br />

von Werbeträgern e.V. (IVW), Berlin<br />

So erreichen Sie uns:<br />

Wenn es um Ihr Abonnement geht<br />

Babette Schmidt; vertrieb@publish-industry.net<br />

Bei Fragen an die Redaktion<br />

Tel.+49.(0)89.50 03 83-80; aud.redaktion@publish-industry.net<br />

www.AuD24.net<br />

FIRMENVERZEICHNIS<br />

FIRMENVERZEICHNIS<br />

Firma<br />

Seite Firma<br />

Seite<br />

ABB Firma ..................................................................36 Seite Mdex Firma ..........................................................37, Seite 66<br />

Adept ABB ..................................................................36<br />

................................................................10 Mesago<br />

Maxon Motor<br />

Messe<br />

.....................................................31<br />

Frankfurt ....................................65<br />

AMK Adept ..................................................................41<br />

................................................................10<br />

Micro-Epsilon<br />

Mdex ..........................................................37,<br />

......................................................3<br />

66<br />

Atek AMK ..................................................................35<br />

..................................................................41 Mesago Messe Frankfurt ....................................65<br />

Moxa Europe .......................................................6<br />

ATS Atek Automation ..................................................................35<br />

Tooling Systems ........................19 Micro-Epsilon ......................................................3<br />

ATS Automation Tooling Systems ........................19<br />

MVTec Software .................................................19<br />

B&R ..................................................................36 Moxa Europe .......................................................6<br />

Baumer B&R ..................................................................36<br />

.............................................................42<br />

P.E. Schall .........................................................29<br />

MVTec Software .................................................19<br />

Beckhoff Baumer .............................................................42<br />

Automation ....................................10, 38 Pfannenberg ......................................................62<br />

P.E. Schall .........................................................29<br />

BMW Beckhoff .................................................................14<br />

Automation ....................................10, 38 Phoenix Contact ..........................................11, 59<br />

Pfannenberg ......................................................62<br />

Bonfiglioli BMW .................................................................14<br />

..........................................................10 Phoenix<br />

Phoenix<br />

Contact<br />

Contact<br />

Electronics<br />

..........................................11,<br />

...............................38<br />

59<br />

Carl Bonfiglioli Hanser ..........................................................10<br />

Verlag .............................................13 Pilz<br />

Phoenix<br />

...........................................................<br />

Contact Electronics ...............................38<br />

4, 5, 56<br />

Deutsches Carl Hanser Zentrum Verlag .............................................13<br />

für Luft- und Raumfahrt .......19 Pizzato Pilz ........................................................... Elettrica .................................................61 4, 5, 56<br />

Dina Deutsches Elektronik Zentrum ..................................................57<br />

für Luft- und Raumfahrt .......19<br />

PNO<br />

Dina Elektronik ..................................................57<br />

Pizzato ..................................................................14<br />

Elettrica .................................................61<br />

Escha ................................................................51<br />

Rittal<br />

Escha ................................................................51 PNO ..................................................................14<br />

.................................................................49<br />

EundE ...............................................................54<br />

EundE ...............................................................54<br />

Rockwell Rittal .................................................................49<br />

Automation .........................................60<br />

EVG ...................................................................54<br />

Fanuc EVG ...................................................................54<br />

Robotics .................................................10<br />

Rübsamen Rockwell Automation & Herr ..............................................48<br />

.........................................60<br />

Ferchau Fanuc Robotics .............................................................28<br />

.................................................10<br />

Fiessler Ferchau .............................................................28<br />

Elektronik .......................................56, 58<br />

Hans Fiessler Turck Elektronik ........................................................47<br />

.......................................56, 58<br />

Harting Hans Turck Deutschland ........................................................47<br />

Titel, 22<br />

Häwa Harting ................................................................50<br />

Deutschland Titel, 22<br />

Henkel Häwa ................................................................50<br />

& Roth ...................................................33<br />

Schroff Rübsamen ..............................................................50<br />

& Herr ..............................................48<br />

Sensopart Schroff ..............................................................50<br />

.........................................................48<br />

SEW-Eurodrive Sensopart .........................................................48<br />

..................................................36<br />

Sick SEW-Eurodrive ..................................................................56<br />

..................................................36<br />

Sigmatek Sick ..................................................................56<br />

..........................................................40<br />

SmartFactory Sigmatek ..........................................................40<br />

.....................................................10<br />

Hilscher Henkel & Roth ...................................................33 12, 32, 52<br />

SVS SmartFactory Vistek .........................................................10<br />

.....................................................10<br />

IBF Hilscher ....................................................................63<br />

12, 32, 52<br />

Systeme<br />

SVS Vistek<br />

Helmholz<br />

.........................................................10<br />

.............................................36<br />

IDS IBF ....................................................................63<br />

.............................................................10, 46 Systeme Helmholz .............................................36<br />

IDS .............................................................10, 46<br />

Tci ....................................................................40<br />

Ifm ....................................................................54 Tci ....................................................................40<br />

Igus Ifm ....................................................................54<br />

..................................................................49 Trumpf ..............................................................10<br />

Trumpf ..............................................................10<br />

Inmas Igus ..................................................................49<br />

...............................................................56 Turck ................................................................26<br />

Turck ................................................................26<br />

Ixxat Inmas .................................................................15<br />

...............................................................56 Türk + Hillinger .................................................18<br />

Türk Hillinger .................................................18<br />

Kabelschlepp Ixxat .................................................................15<br />

.....................................................21 VDA ..................................................................14<br />

VDA ..................................................................14<br />

KAG Kabelschlepp Kählig ........................................................34<br />

.....................................................21 VDI ....................................................................20<br />

VDI ....................................................................20<br />

KML KAG ..................................................................33<br />

Kählig ........................................................34 VDMA<br />

Kostal KML ..................................................................33<br />

.....................................................2. US, 30<br />

VDMA<br />

................................................................10<br />

................................................................10<br />

Vertriebsunion<br />

Krones Kostal .....................................................2. ..............................................................10 US, 30 Vertriebsunion<br />

Meynen<br />

Meynen<br />

.....................................21<br />

.....................................21<br />

Wachendorff<br />

Kübler Krones ...............................................................12<br />

..............................................................10<br />

Automation ..............................40, 48 48<br />

Weidmüller<br />

Kuka Kübler .................................................................10<br />

...............................................................12<br />

........................................................41<br />

Lapp Kuka .................................................................12<br />

.................................................................10<br />

Lauer Lapp .................................................................12<br />

................................................................41<br />

Lohmeier Lauer ................................................................41<br />

.....................................................53, 54<br />

Maxon Lohmeier Motor .....................................................53, .....................................................31 54<br />

Wenglor ............................................................48<br />

Wieland Electric ...........................................40, 56<br />

Yaskawa Europe ................................................19<br />

Ziehl-Abegg ..................................................4. US<br />

kaskadieren. So können die in einer Reihe montierten Sensoren<br />

eine große Fläche oder mehrere Öffnungen in einem<br />

Durchgang scannen, was die Scanzeit erheblich verringert.<br />

Dies bietet beispielsweise bei der Anwesenheitskontrolle von<br />

Tabletten Vorteile. Die Sensoren erreichen dabei eine sehr<br />

hohe Auflösung und Wiederholgenauigkeit bis 0,1 mm.<br />

Flexibel zu integrieren<br />

Unterschiedliche Montagemöglichkeiten der neuen Sensoren<br />

bieten mehr Flexibilität bei der Integration in Automationssysteme.<br />

Sie werden je nach Bedarf senkrecht oder waagerecht<br />

installiert und können von oben, seitlich oder von unten<br />

mit einer einzigen Schraube fixiert werden, was die Montage<br />

effizient und vor allem einfach gestaltet. Die Sensoren sind sowohl<br />

mit RS232, analoger oder digitaler Schnittstelle <strong>als</strong> auch<br />

mit dem neuen Kommunikationsstandard IO-Link erhältlich<br />

und <strong>als</strong> Anschlüsse stehen Kabel und M8-Kabelstecker zur<br />

Verfügung. Dies gewährleistet eine einfache Anbindung an<br />

eine Vielzahl von Steuerungen und ermöglicht, Messwerte,<br />

Zustandsinformationen und Konfigurationsparameter auszutauschen.<br />

Mit dieser Funktionen ist stets ein hohes Mass an<br />

Kontrolle über den Prozess gewährleistet.<br />

Durch die vielseitige Ultraschalltechnologie können die<br />

Sensoren neben der Detektion von kleinsten Objekten zahlreiche<br />

weitere Aufgaben erfüllen: Um Konsumenten eine böse<br />

Überraschung nach dem Kauf von Kosmetika zu ersparen,<br />

prüfen die Sensoren im Verpackungsprozess von Kosmetikartikeln<br />

Füllstände von Mascara, Cremes oder Ähnlichem. Sie<br />

sorgen auch dafür, dass Kontaktlinsen ordnungsgemäß steril<br />

verpackt werden, indem sie den Füllstand der Kochsalzlösung<br />

in der Blisterverpackung zuverlässig messen. Wenn Arzneikapseln<br />

gefüllt und verpackt werden sollen, können die Sensoren<br />

sowohl die Anwesenheit der Kapselhälften überprüfen <strong>als</strong><br />

auch den Füllstand darin messen.<br />

In der heutigen Zeit, in der alles auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtet<br />

ist, zählen vor allem Schnelligkeit und Präzision zu<br />

den Pflichten einer guten Automatisierungslösung. Mit ihrer<br />

kurzen Ansprechzeit und der möglichen Kaskadierung erfüllen<br />

die neuen Ultraschallsensoren der Serie 09 diese Anforderung<br />

und tragen zur Wirtschaftlichkeit der Automationssysteme<br />

bei. ☐<br />

> MORE@CLICK AD7038690<br />

44<br />

A&D 7+8.2010


BILDVERARBEITUNG | MESSEN & ERKENNEN<br />

ALLE ANWESEND?<br />

Jeder Neuwagen, der heute vom Band rollt, ist eine individuelle Kombination aus Farbe,<br />

Motorisierung und Ausstattung. Dennoch befindet sich jedes Teil am richtigen Platz – von der<br />

Zierleiste bis zur Spreizniete. Dafür sorgt nicht zuletzt moderne Bildverarbeitung, die<br />

Vollständigkeit und korrekte Position aller Komponenten im Produktionsprozess prüft.<br />

TEXT: Daniel Seiler, IDS FOTOS: BMW; IDS<br />

Das Unternehmen VMT Bildverarbeitungssysteme ist Spezialist<br />

für Roboterführung und Qualitätsprüfung im Automotive-Bereich<br />

und beliefert diesen mit optischen Inspektionssystemen.<br />

In einer aktuellen Anlage zur Unterbodenkontrolle<br />

bei einem süddeutschen Automobilhersteller liefern bis zu<br />

zwölf Kameras zuverlässig Bilder für die hundertprozentige<br />

Kontrolle.<br />

Bereits früh in der PKW-Fertigung kommt eine der Anlagen<br />

von VMT zum Einsatz: Vor der so genannten Hochzeit,<br />

der Zusammenführung von Fahrwerk und Karosserie, müssen<br />

zahlreiche Verschlüsse am Unterboden auf Vollständigkeit geprüft<br />

werden. Diese Kunststoffstopfen verschließen über 80<br />

Öffnungen, die für die Montage und Lackierung der Karosserie<br />

benötigt wurden. Sie verhindern das Eindringen von Feuch-<br />

A&D 7+8.2010<br />

45


MESSEN & ERKENNEN | BILDVERARBEITUNG<br />

Vor der Zusammenführung von Fahrwerk und Karosserie, werden<br />

die Verschlüsse am Unterboden auf Vollständigkeit geprüft<br />

tigkeit und dürfen folglich an keiner Stelle fehlen. Das kontrolliert<br />

die Inspektionsanlage mit Hilfe von GigE-CCD-Kameras<br />

der uEye-Serie von IDS.<br />

Bei der Prüfung in der laufenden Produktion bewegt ein<br />

Transportsystem die Fahrzeuge auf dem Weg zur Fertigstellung<br />

mit einer Geschwindigkeit von etwa fünf Meter pro Minute.<br />

Sobald der vorderste Punkt der Karosserie die Lichtschranke<br />

der Prüfanlage passiert, beginnen Messung und Auswertung.<br />

Über einen Inkrementalgeber kennt das System zu<br />

jedem Zeitpunkt die exakte Position des Fahrzeugs und triggert<br />

entsprechend die Bildaufnahme der Industriekameras. Je<br />

nach Position nehmen die einzelnen Kameras mehrere Bilder<br />

des Unterbodens auf. Es können fortlaufend alle Bereiche erfasst<br />

und ausgewertet werden.<br />

Beleuchtung und Kameras<br />

Ins rechte Licht gerückt wird das Fahrzeug von fünf<br />

Hochfrequenz-Leuchtstoffröhren, die den Unterboden<br />

gleichmäßig diffus ausleuchten. Hinzu kommen zusätzlichen<br />

Halogen-Scheinwerfern für die Radläufe. Durch die hohe<br />

Lichtempfindlichkeit der monochromen CCD-Sensoren erzielen<br />

die Kameras vom Typ UI-6230HE-M auch bei kurzen<br />

Belichtungszeiten eine gute Bildqualität. Eine besondere Herausforderung<br />

für die Aufnahme und Auswertung stellen jedoch<br />

die wechselnden Lackfarben der Karosserien dar: Da<br />

beim Lackieren auch immer etwas Farbe auf Teile der Radläufe<br />

oder des Unterbodens gelangt, kann der Hintergrund<br />

der Bildaufnahme zwischen stark reflektierend und sehr<br />

dunkel wechseln. Dennoch müssen die schwarzen Kunststoffstopfen<br />

zuverlässig erkannt werden. Für die optimale<br />

Belichtung der Aufnahme sorgt die uEye-Kamera selbst, indem<br />

sie mittels der automatischen Regelfunktion Auto Gain<br />

Control die Sensorverstärkung eigenständig nachführt. So<br />

wird ohne Änderung der Belichtungszeit die mittlere Bildhelligkeit<br />

konstant gehalten.<br />

Auswertung im IPC<br />

Zwei weitere Anlagen in der Fertigungslinie sichern mit jeweils<br />

zwölf uEye-Kameras die Vollständigkeit von Spreiznieten<br />

und Schrauben in den Radläufen. Auf jeder Fahrzeugseite blicken<br />

sechs Kameras aus unterschiedlichen Sichtwinkeln auf<br />

Radläufe und Verkleidung. Der Bilddatenstrom des Multikamerasystems<br />

gelangt über zwei GigE-Netzwerkkarten und<br />

Switches zu einem Industrie-PC, der die Bildanalyse durchführt.<br />

Zur Auswertung verwendet die VMT-Software IS hauptsächlich<br />

selbst entwickelte Algorithmen, um jegliche Anpassungen<br />

möglich zu machen. Das Software-Konzept ist einfach<br />

erweiterbar: zusätzliche Messungen und sogar weitere Kameras<br />

können jederzeit hinzugefügt werden. Aus diesem Grund<br />

entschieden sich die Anlagenbauer für Kameras von IDS, die<br />

mit einem umfangreichen Software-Paket (SDK = Software<br />

Development Kit) eine flexible Programmierung der Bildaufnahme<br />

ermöglichen. Mehr <strong>als</strong> 140 Funktionen des uEye-SDK<br />

lassen sich in C++/C#- oder VB-basierten Programmen ansprechen.<br />

Neben einer ActiveX-Komponente und der Direct-<br />

Show-Schnittstelle unterstützen die Kameras auch den neuen<br />

46<br />

A&D 7+8.2010


BILDVERARBEITUNG | MESSEN & ERKENNEN<br />

Zwölf uEye-Kameras sichern die Vollständigkeit von Spreiznieten und Schrauben in<br />

den Radläufen<br />

IBV-Software-Standard GenICam. Da alle Kameras der uEye-<br />

Serie treiberkompatibel sind, ist ein Wechsel auf ein anderes<br />

Modell mit USB2.0- oder GigE-Anschluss ohne Programmieraufwand<br />

möglich.<br />

In der Applikations-Software VMT IS ist neben der Bildauswertung<br />

auch die Dokumentation der Messschritte eine<br />

elementare Funktion. In einem Ringspeicher werden bis zu<br />

10000 durchgeführte Messungen samt Bildern und Ergebnissen<br />

hinterlegt. So können sie später nachgeprüft und gegebenenfalls<br />

sogar wiederholt werden. Das ist gerade bei der<br />

Hundertprozent-Kontrolle im Automobilbau eine wichtige<br />

Funktion.<br />

Erkennt das Prüfsystem ein fehlendes Teil, wird die Messung<br />

entsprechend gekennzeichnet und eine Fehlermeldung<br />

abgesetzt. Die Fertigungslinie muss jedoch weiterlaufen –<br />

eine sofortige Korrektur würde zu einer Verzögerung der<br />

nachfolgenden Produktion führen. Im weiteren Fertigungsprozess<br />

ist eine Stelle vorgesehen, an der bei Bedarf ein fehlendes<br />

Teil ohne Verzögerung der Produktion nachmontiert<br />

werden kann. ☐<br />

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MESSEN & ERKENNEN | NEUHEITEN<br />

PRODUKTVORSPRUNG MESSEN & ERKENNEN<br />

Zuverlässig detektiert<br />

Bei der Lichtschrankenfamilie F 10 von SENSOPART handelt<br />

es sich um Subminiatursensoren, die mit Laserlicht arbeiten.<br />

Die einstellbare Hintergrundausblendung ist eine Neuheit bei<br />

Lasersensoren in dieser Bauform. Um die Lasertechnik in<br />

dem 21 x 14 x 8 mm kleinen Subminiaturgehäuse unterzubringen,<br />

wurde eigens ein spezieller optischer ASIC<br />

entwickelt. Der Rotlichtlaser erzeugt einen sehr präzisen<br />

Lichtfleck, der auch in größeren Abständen noch so scharf<br />

ist, dass selbst Kleinteile im Millimeterbereich zuverlässig<br />

detektiert werden können. Der sehr helle, auch bei Tageslicht<br />

gut sichtbare Lichtfleck erleichtert zudem die Ausrichtung,<br />

zugleich sind die Sensoren dank Laserklasse 1 in jeder<br />

Die Subminiatursensoren von Sensoparte<br />

erzeugen einen sehr präzisen Lichtfleck<br />

Situation gefahrlos einsetzbar. Die Lichtschrankenfamilie ist <strong>als</strong> Einweg- oder Reflexionslichtschranke<br />

sowie <strong>als</strong> Reflexionslichttaster mit Hintergrundausblendung in vier verschiedenen Ausführungen<br />

erhältlich – alle Varianten sind mit einem Rotlichtlaser ausgestattet.. >MORE@CLICK AD6894510<br />

Glänzende Zeiten<br />

Die Interference-Free-Technologie WinTec von WENGLOR<br />

ermöglicht den Einbau mehrerer Sensoren direkt nebeneinander<br />

und auch gegenüber voneinander, ohne dass diese sich<br />

beeinflussen. Ebenso zuverlässig arbeiten Sensoren mit WinTec<br />

bei glänzenden Objekten. Die Interference-Free-Technologie ist<br />

störungsfrei gegenüber Glanz im Hintergrund und sorgt für ein<br />

zuverlässiges Schaltverhalten auf spiegelnden Flächen und<br />

Reflektoren innerhalb des Schaltabstandes. Zudem werden<br />

schwarze Flächen jetzt besser und auch in extremer Schräglage<br />

erkannt. Eine weitere Stärke des Sensors ist das schnelle<br />

und genaue Erfassen von Kanten bei hohen Geschwindigkeiten.<br />

Der kleine Laser-Lichtfleck und die 1000Hz-Schaltfrequenz<br />

ermöglichen dabei ein sehr präzises Schaltverhalten. Auch nebeneinander verbaut, beeinflus-<br />

>MORE@CLICK AD6894660 sen sich die Sensoren nicht gegenseitig<br />

Mit dem richtigen Dreh<br />

WACHENDORFF AUTOMATION steht mit einer neuen<br />

Drehgeberfamilie in den Startlöchern: Absolutwert-<br />

Drehgeber mit EnDra für SSI. Diese Drehgeber bauen auf<br />

dem magnetischen Prinzip auf und sind sowohl <strong>als</strong><br />

Single- <strong>als</strong> auch Multiturn-Variante verfügbar. Die<br />

Multiturn-Drehgeber arbeiten ohne Getriebe und kommen<br />

ohne Batterie aus, da sie auf der EnDra-Technologie<br />

basieren. Da das SSI-Protokoll jedoch weiterhin stark<br />

verbreitet ist, setzt man im Unternehmen zudem auf die<br />

SSI-Serie. Die Absolutwert-Drehgeber WDGA für SSI<br />

Anziehend: Die Drehgeber sind <strong>als</strong> Singlesowie<br />

<strong>als</strong> Multiturn-Variante erhältlich<br />

messen hochpräzise und eignen sich für hohe Lagerlasten. Sie sind zudem sehr vibrationsfest,<br />

temperaturbeständig und mit hoher Schutzart ausgestattet. >MORE@CLICK AD6894530<br />

A&D 7+8.2010


STANDPUNKT | VERSORGEN & VERBINDEN<br />

Wasserkühlung gehört die Zukunft<br />

Weil in Schaltanlagen viele Komponenten auf geringem Raum verbaut sind, entsteht eine hohe<br />

Verlustleistung. Diese Wärme gilt es, erfolgreich abzutransportieren. Für die Wasserkühlung<br />

spricht sich Thomas Steffen, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung bei Rittal, aus.<br />

TEXT: Thomas Steffen, Rittal FOTO: Rittal<br />

Galt in den 90er Jahren die Installation einer Wasserkühlung<br />

in Schaltanlagen und Schaltschränken eher <strong>als</strong> exotischer<br />

Ansatz, hat sich diese Technik inzwischen bewährt und heute<br />

vermehrt durchgesetzt. Daher ist klar: Der Wasserkühlung gehört<br />

die Zukunft. Die hohe Integrationsdichte moderner Komponenten<br />

im Schaltanlagenbau führt dazu, dass die Verlustleistungen,<br />

die durch Kühlung abtransportiert werden<br />

müssen, leicht mehrere Kilowatt pro Schaltschrank<br />

betragen können. Die Wärme abfuhr<br />

möglichst effizient zu gestalten, ist <strong>als</strong>o zunehmend<br />

wichtig. Der Transport von Wärmeenergie<br />

gehorcht den Gesetzen der Physik. Die drei<br />

grundlegenden Prozesse – Wärmeleitung, Konvektion<br />

und Wärmestrahlung – müssen dabei<br />

geschickt kombiniert werden, um die Wärme<br />

aus dem Schaltschrank abzuführen. Die Vorteile,<br />

die Wasser <strong>als</strong> Transport medium hat, ist die – im<br />

Vergleich zu Luft – deutlich höhere Wärmekapazität<br />

pro Volumeneinheit.<br />

Natürlich hat auch die klassische Kühlung zum Beispiel<br />

durch luftgekühlte Klimageräte mit Kompressor ihre Vorteile.<br />

Diese liegen im Wesentlichen in der einfachen Installation und<br />

der geringeren Anzahl an Komponenten. Eine höhere Ausfallhäufigkeit<br />

bei wassergekühlten Systemen lässt sich daraus aber<br />

heute nicht mehr ableiten. Die heute verfügbaren Systeme und<br />

Komponenten sind so weit entwickelt, dass sie eine sehr hohe<br />

Zuverlässigkeit bieten. Der Wartungsaufwand ist sogar in der<br />

Regel geringer, da das regelmäßige Austauschen oder Reinigen<br />

der Kühlgerätefilter entfällt.<br />

Neben den rein technischen Aspekten hat in der Industrie<br />

natürlich stets die wirtschaftliche Betrachtung einen hohen Stellenwert.<br />

Vergleicht man die beiden Methoden der Kühlung unter<br />

dem Kostengesichtspunkt miteinander, so wird<br />

rasch klar, dass bei bestimmten Anlagengrößen<br />

einiges für die Wasserkühlung spricht. Auch<br />

wenn die reinen Investitionskosten eventuell etwas<br />

höher sein können, spielt die Wasserkühlung<br />

aufgrund der hohen Effizienz ihre Vorteile bei<br />

den Betriebskosten aus. Dies gilt insbesondere in<br />

Zeiten hoher Energiekosten. Ein Vergleich verschiedener<br />

Klimatisierungskonzepte kann sich<br />

daher sehr schnell bezahlt machen.<br />

Als Analogie zu der Situation im Schaltanlagenbau<br />

sollte man sich die Entwicklung im Automobilbau<br />

vor Augen halten. Praktisch alle modernen Viertakt-<br />

und Dieselmotoren sind heute flüssigkeitsgekühlt. Die<br />

letzten Großserienfahrzeuge, die standardmäßig mit luftgekühlten<br />

Motoren ausgestattet waren, waren der Käfer, die Ente<br />

und der VW-Bus (bis 1992). Auch im Schaltanlagenbau wird<br />

sich die Wasserkühlung immer mehr durchsetzen. Standards in<br />

dieser Technik setzt Rittal aktuell mit seiner neuen Serie „Top-<br />

Therm Chiller“. ☐<br />

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VERSORGEN & VERBINDEN | ENTWÄRMUNG<br />

Sechs Gerüchten<br />

auf der Spur<br />

Elektronische Komponenten heizen die Luft im<br />

Schaltschrank auf. Wie die Wärme am besten<br />

bekämpft wird, darüber kursieren in den Fabriken<br />

der Welt mindestens sechs Gerüchte. A&D klärt auf.<br />

TEXT: Nicole Wittmann, A&D FOTO: Schroff<br />

In der Nähe von Elektronik ist es warm. Das ist vor allem<br />

im Winter praktisch, wenn die Heizung mal ausfällt. Dann<br />

schnappt sich der Betroffene einfach sein Laptop, setzt sich auf<br />

die Couch, surft ein bisschen im Internet, checkt seine E-Mails<br />

und schon wird es warm auf dem Schoß. Die moderne Wärmflasche<br />

dient auch <strong>als</strong> Unterhaltungsmedium. Gerade im Gehäuse<br />

oder im Schaltschrank, wo auf einem verhältnismäßig<br />

geringen Platz relativ viele Komponenten verbaut sind, ist Hitze<br />

jedoch ein Problem. Denn die Elektronik kollabiert, wenn<br />

sie ins Schwitzen gerät. Im schlimmsten Fall steht dann die<br />

Anlage still und die Kostenuhr beginnt zu rattern. Um dem<br />

Hitzetod einer Produktionsanlage entgegenzuwirken, sollte<br />

bei der Planung des Gehäuses das Konzept für die Entwärmung<br />

bereits mitentwickelt werden. Doch: Worauf ist zu achten?<br />

Sechs Gerüchte über die richtige Entwärmungsstrategie<br />

geistern durch die Fabriken. Ihr Wahrheitsgehalt steht auf dem<br />

Prüfstand.<br />

Kühlgeräte sorgen für das richtige Klima<br />

im Schaltschrank<br />

Luftkühlung statt der eigentlich kühlen, frischen Luft wieder<br />

angesaugt, so dass sich die Temperatur im Schrank zwangsläufig<br />

erhöht“, sagt Dr. Adam Pawlowski, Principal Engineer<br />

Thermal Management bei Schroff. Hinter der Wahl der richtigen<br />

Temperatur steckt <strong>als</strong>o je nach Kühlsystem und Gehäuse<br />

ein komplexer Planungsprozess, damit die gewünschten Grade<br />

auch eingehalten werden.<br />

IDie Temperatur der Kühlgeräte sollte am besten so gering<br />

wie möglich eingestellt sein.<br />

Die optimale Temperatur im Schrank oder Gehäuse richtet<br />

sich nach den verbauten Komponenten und variiert von Anwendung<br />

zu Anwendung. Einen Standardwert, der immer<br />

passt, den gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind die verschiedenen<br />

Anwendungen und zu zahlreich die Komponenten, die<br />

zum Einsatz kommen können.<br />

Bei der Wahl der richtigen Temperatur ist auch zu beachten,<br />

welchen Wegen die Luft im Schrank folgt. Entstehen nämlich<br />

Luftströme, die vorher nicht eingeplant waren, saugt die<br />

Kühlung womöglich wärmere Luft an und die ursprünglich angesetzte<br />

Temperatur wird im laufenden Betrieb nicht erreicht.<br />

„Die bereits erwärmte Luft sucht sich stets den Weg des geringsten<br />

Widerstands und wird im schlimmsten Fall bei einer<br />

II<br />

Das Kühlgerät erziehlt stets die beste Leistung, wenn<br />

es direkt über den Komponenten mit der größten<br />

Verlustleistung angebracht wird.<br />

Im Schaltschrank erwärmen sich nicht alle Geräte gleich<br />

stark, weil sie sich in ihrer Verlustleistung unterscheiden. Deshalb<br />

ist es sinnvoll, besonders heiße Geräte intensiv zu kühlen.<br />

„Aber es ist darauf zu achten, dass dadurch die anderen Geräte<br />

nicht den Hitzetod sterben“, sagt Pawlowski. Die Luft muss<br />

gleichmäßig zirkulieren. Daher sollten die einzelnen Kühlgeräte<br />

im Schrank so verteilt werden, dass Wärmenester gar nicht<br />

erst entstehen. „Die Kühlgeräte sind so zu setzen, dass der<br />

Schrank ideal durchlüftet wird“, sagt Markus Pucel, zuständig<br />

für die Entwärmungskonzepte beim Schrank- und Gehäusehersteller<br />

Häwa. Wird gezielt nur ein Gerät mit sehr kühler<br />

Luft umspühlt, führt das zum einen zu Spannungen im Gehäu-<br />

50<br />

A&D 7+8.2010


www.escha.de<br />

se der Komponente. Der Grund: Im Inneren ist es sehr warm,<br />

außen wird die Hülle jedoch stark gekühlt. Zum anderen kann<br />

es zu Kondensatbildung kommen, wenn warme Luft auf die<br />

kalten Metallteile trifft.<br />

III<br />

Eine Luft-Wasser-Kühlung sorgt für das beste<br />

Kühlergebnis und ist deshalb stets die erste Wahl.<br />

In der Tat ist die Luft-Wasser-Kühlung die effizienteste Art<br />

der Gehäuseentwärmung. „Wasser hat in etwa eine 3600-fach<br />

bessere Übertragungsleistung <strong>als</strong> Luft“, sagt Pucel. „Ich muss<br />

deutlich weniger Wasser <strong>als</strong> Luft bewegen, um die gleiche<br />

Kühlleistung wie bei einer reinen Luftkühlung zu erreichen“,<br />

sagt Pawlowski. Besonders bei Anwendungen, wo ohnehin<br />

schon mit Wasser gearbeitet wird – etwa in der Papierfabrik –<br />

bietet es sich an, auf eine Luft-Wasser-Kühlung zurückzugreifen.<br />

Müssen allerdings erst die notwendigen Leitungen verlegt<br />

wird, steigen die Kosten für die Lösung schnell an.<br />

Soll die Kühlung auf dem Dach des Schrankes oder Gehäuses<br />

platziert werden, sollte sich der Anwender jedoch über die damit<br />

verbundenen Gefahren im Klaren sein. Der Grund: Wenn eine<br />

Dichtung zum Beispiel eine Öffnung nicht vollständig verschließt,<br />

sind die Komponenten in Gefahr. Das Wasser wird sich<br />

vom Dach einen Weg nach unten suchen – durch die Elektronik<br />

im Schrank. Um ein solches Risiko von vornherein auszuschließen,<br />

sollte ein Luft-Wasser-Wärmetauscher an der Schrankseite<br />

oder im Sockel verbaut sein.<br />

IV<br />

Gehäuseentwärmung verbraucht zusätzliche<br />

Energie und erhöht deshalb die Kosten.<br />

Wärme ist die einzige Energieform, die nicht umgekehrt<br />

werden kann, sie muss immer aktiv weggeschafft werden. Der<br />

korrekte Begriff für Schaltschrankkühlung ist deshalb Entwär-<br />

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A&D 7+8.2010


netX<br />

COMMUNITY<br />

PLATFORM<br />

www.industrialNETworX.com<br />

VERSORGEN & VERBINDEN | ENTWÄRMUNG<br />

mung. „Eine Investition in die Schaltschrankentwärmung ist<br />

notwendig, weil es keine andere Möglichkeit gibt, die Wärme<br />

aus dem Schrank zu bekommen. Sie kann deshalb keine Fehlinvestition<br />

sein“, ist Pucel überzeugt.<br />

Fallen aufgrund fehlender Kühlung die Komponenten im<br />

laufenden Betrieb einer Produktionsanlage aus, beginnt die<br />

Kostenuhr zu rattern. Denn eine Produktion, die still steht,<br />

kostet viel Geld.<br />

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Informationen, Diskussionen,<br />

Fragen, Kritik, Vorschläge<br />

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Protokolle unter<br />

rcX und BSPs auf<br />

der Community<br />

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OS<br />

Implementation<br />

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Betriebssystemen auf netX<br />

Portiert<br />

Protokolle auf<br />

andere<br />

Betriebssysteme<br />

Community<br />

VEin Schaltschrank mit hochwertigen Kühlgeräten kann<br />

an jedem Ort in der Produktionshalle stehen.<br />

Grundsätzlich lässt sich ein Schrank natürlich innerhalb<br />

der Produktionsanlage auch an anderen <strong>als</strong> den ursprünglich<br />

vorgesehenen Orten aufstellen. Allerdings richtet sich die Wahl<br />

der Kühlgeräte im Schrank nach den Umgebungsbedingungen.<br />

Nicht jedes Kühlgerät ist deshalb für jeden Anwendungsfall<br />

geeignet. „Kommen die Geräte zum Beispiel mit Staub oder Öl<br />

in Kontakt, müssen sie über Filtermatten verfügen“, merkt Pucel<br />

an.<br />

Verändert der Betreiber der Anlage zusätzlich die Anordnung<br />

der Komponenten im Schrankinneren, kann unter Umständen<br />

die Kühlleistung nicht optimal genutzt werden. Der<br />

Anwender sollte immer testen, ob die Kühlung nach dem Umbau<br />

noch einwandfrei funktioniert. „Ist er sich unsicher, sollte<br />

er in jedem Fall einen Experten hinzuziehen. Schließlich müssen<br />

die Lüfter an der richtigen Stelle platziert sein, unter Umständen<br />

braucht es hier und dort ein Leitblech für den optimalen<br />

Luftfluss – der Fachmann hat da einfach mehr Erfahrung“,<br />

sagt Pawlowski.<br />

VI<br />

Die Kabeleinführung ist eine so kleine Öffnung,<br />

die muss man nicht speziell abdichten.<br />

Handelt es sich bei dem Gehäuse oder Schaltschrank um<br />

ein geschlossenes System – im Vergleich zu den offenen Systemen,<br />

die in Rechenzentren zum Einsatz kommen, – muss auch<br />

die Kabeleinführung isoliert sein. Der Grund: Ist der Schrank<br />

geschlossen, ist die Luft darin in der Regel nach kurzer Zeit<br />

komplett entfeuchtet. Ohne die nötige Dichtung würde mit der<br />

Umgebungsluft auch immer wieder neue Feuchtigkeit in den<br />

Schrank eindringen. Dafür sind die verbauten Kühlgeräte jedoch<br />

gar nicht ausgelegt. „Die Geräte sind gemacht, um den<br />

Schrank zum Beispiel nach einer Wartung, während der er offen<br />

stand, einmal durchzutrocknen“, sagt Pucel. Ist das Gerät<br />

gezwungen permanent Feuchtigkeit aus dem Inneren abzusaugen,<br />

sammelt sich womöglich unter dem Schrank Wasser an,<br />

weil Auffangbehälter und Abtropfschalen überlaufen. ☐<br />

> MORE@CLICK AD7064660<br />

industrialNETworX ist ein Open Source Projekt<br />

gesponsert von Hilscher Gesellschaft für<br />

Systemautomation mbH<br />

A&D 7+8.2010


A&D FRAGT NACH | VERSORGEN & VERBINDEN<br />

„Wir sorgen für<br />

die richtigen Mittel“<br />

Elektronikkomponenten im Schaltschrank haben es gern trocken.<br />

Feuchtigkeit schadet ihnen. Markus Nerge von Lohmeier verrät,<br />

woher die feuchte Luft kommt und wie sich Kondensat im Gehäuse<br />

oder Schrank am besten bekämpfen lässt.<br />

FRAGEN: Nicole Wittmann, A&D<br />

FOTO: Lohmeier<br />

Wann tritt Kondensat im Schaltschrank auf?<br />

Es tritt immer dann auf, wenn ein sehr starker Temperaturunterschied<br />

oder eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Wenn<br />

der Betreiber eine gleichbleibende Temperatur gewährleisten<br />

kann, zum Beispiel in klimatisierten Räumen, und kein Temperaturgefälle<br />

besteht von der Umgebungsluft zur Luft im<br />

Schrank oder im Gehäuse, dann gibt es eigentlich kein Problem<br />

mit Kondensat.<br />

Ist ein Schrank der Schutzart IP67 nicht generell davor geschützt,<br />

dass Feuchtigkeit eindringt?<br />

Nein, nicht zwangsläufig. Die IP-Tests werden unter Laborbedingungen<br />

durchgeführt. Steht das Gehäuse allerdings im<br />

Freien, kommen extremere Einflüsse ins Spiel, zum Beispiel<br />

Niederschläge oder Temperaturschwankungen.<br />

Wie kommt überhaupt die Feuchtigkeit in einen Schrank, der<br />

im Freien steht?<br />

Steht ein Gehäuse im Freien, strahlt während des Tages die<br />

Sonne darauf ein. Kommt dann zum Beispiel ein plötzlicher<br />

Regenschauer, nimmt die Temperatur schlagartig ab. Entsprechend<br />

entsteht im Gehäuseinneren ein Unterdruck. Dieser<br />

kann die Außenluft regelrecht in den Schrank hineinsaugen<br />

– unter Umständen auch durch die Dichtung. Mit der Außenluft<br />

gelangt auch Luftfeuchtigkeit in den Schrank.<br />

Steht der Schrank im Gebäude, ist die Situation ähnlich, nur<br />

die Temperaturunterschiede sind geringer?<br />

Nein, die Situation ist nicht ähnlich. Ein Unterschied der Temperatur<br />

im Schrankinneren zur Temperatur der Umgebungsluft<br />

im Gebäude kann durch verschiedene Klimatisierungskomponenten<br />

geringer gehalten werden, sodass diese hohen Druckunterschiede<br />

gar nicht erst entstehen. Und die vorhandene<br />

Feuchtigkeit im Schrank kann im ausreichenden Maß herausgefiltert<br />

werden.<br />

Wie funktioniert das Herausfiltern?<br />

Kühlgeräte kondensieren entweder am Verdampfer die Luftfeuchte,<br />

sammeln die Flüssigkeit und leiten sie über einen<br />

Schlauch nach draußen. Alternative wird die Feuchtigkeit mittels<br />

Heizelementen verdampft und an die Umgebungsluft außerhalb<br />

des Gehäuses abgegeben.<br />

Gibt es einen Richtwert, wie viel Kondensat in einem Schaltschrank<br />

der Fabrikfertigung auftritt?<br />

Nein, gibt es nicht. Wenn man hier die IP-Schutzartenprüfung<br />

nimmt: Dort heißt es in der Norm, es darf je nach Schutzart<br />

kein Wasser in schädlichen Mengen ins Gehäuse eindringen.<br />

Warum wird von nicht schädlichen Mengen gesprochen? Das<br />

liegt an den Einbauten, die von Anwendung zu Anwendung unterschiedlich<br />

sind. Hat der Betreiber eine freie Platine mit Mikroprozessoren<br />

im Gehäuse, dann reicht ein Wassertropfen, der<br />

auf die f<strong>als</strong>che Stelle fällt, und die Platine raucht auf. Fällt der<br />

Wassertropfen aber auf einen Kunststoffkabelkanal, muss nicht<br />

zwangsläufig etwas passieren. Von daher gibt es keine festgelegten<br />

Richtwerte.<br />

Sind sich die Anlagenbetreiber der Gefahren von Kondensat<br />

bewusst?<br />

Da ist es, wie mit allen Themen: Die einen kennen sich besser<br />

aus, die anderen nicht so gut. Um aber ein gleichbleibendes<br />

Wissensniveau bei unseren Kunden zu schaffen, haben wir das<br />

Know-how bei uns im Hause. Wir sorgen, wenn wir den ganzen<br />

Anwendungsfall kennen, immer dafür, dass die richtigen<br />

Mittel eingesetzt werden. ☐<br />

Markus Nerge ist Marketingleiter bei Lohmeier Schaltschrank-<br />

Systeme in Vlotho.<br />

> MORE@CLICK AD7077880<br />

A&D 7+8.2010<br />

53


VERSORGEN & VERBINDEN | NEUHEITEN<br />

PRODUKTVORSPRUNG VERSORGEN & VERBINDEN<br />

SPS / IPC / DRIVES<br />

in Nürnberg:<br />

23. – 25. November 2010<br />

Halle 5, Stand 340<br />

„Die Einfachheit der<br />

Lösungen macht<br />

unsere Partnerschaften<br />

erfolgreich.“<br />

Britta Lohmeier-Bloch<br />

Schaltnetzteile in zwei Bauformen<br />

Die Schaltnetzteile von IFM sind in zwei Bauformen<br />

verfügbar: BasicLine im kompakten Kunststoffgehäuse und<br />

ClassicLine im robusten Metallgehäuse. Beide Bauformen<br />

benötigen mit ihrem schmalen Gehäuse nur wenig Platz<br />

auf der Hutschiene. Die Netzteile starten nach dem<br />

Einschalten auch ohne Mindestlast und sind kurzschlussund<br />

überlastfest. Zwei LEDs und ein DCok-Ausgang<br />

signalisieren die Betriebszustände. Der Weitbereichseingang<br />

und die cULus-Zulassung erlauben einen weltweiten<br />

Einsatz. Eine Besonderheit der ClassicLine ist neben der<br />

IFM-Netzteile in den beiden Varianten<br />

ClassicLine und BasicLine<br />

langen Netzausfallüberbrückungszeit von bis zu 400 ms die intelligente Leistungsreserve: Bei<br />

1,5-facher Nennlast können die Netzteile für 5 s extra Strom liefern, bei geringerer Überlast<br />

entsprechend länger. Diese Zusatzleistung ermöglicht es, auch schwierige Lasten (Motoren, DC/DC-<br />

Wandler) zu starten. Der Eingangsspannungsbereich liegt zwischen 100...240 V AC ± 10 %, die<br />

Ausgangsspannung der 24VDC-Netzteile ist von 24...28 V einstellbar. >MORE@CLICK AD6894950<br />

Abriebfeste Kamerakabel<br />

ERNST & ENGBRING hat für eine Kundenanwendung ein<br />

Flat Camera Link Cable für eine scannerähnliche QS-<br />

Station entwickelt, mit der fertig bestückte Platinen<br />

schnell abgefilmt und so einem lückenlosen Qualitäts-<br />

Check unterzogen werden. Das bildgebende QS-System<br />

für die Elektronikfertigung benötigte 44 symmetrische<br />

Datenleitungen mit 100 Ω Wellenwiderstand für hohe<br />

Datenraten, lange Einsatzlängen und den Einsatz in einer Flat Camera Link Cable mit flachem und<br />

Miniatur-Schleppkette mit sehr hoher Beschleunigung. biegewechselfreundlichem Profil<br />

E&E löste die Aufgabe mit einer Konstruktion, bei der die<br />

44 Datenleitungen systematisch so angeordnet wurden, dass exakt gleiche elektrische Vorgaben für<br />

alle Datenpaare in der Schleppkette realisiert wurden. Dieser Aufbau ergab ein flaches, biegewechselfreundliches<br />

Profil mit 11 mm Kabeldicke. Die Aderngruppen sind jeweils einzeln geschirmt.<br />

>MORE@CLICK AD6895100<br />

Thermostate mit fest eingestelltem Temperaturbereich<br />

Die Fix-Thermostate von EVG verfügen über einen fest eingestellten<br />

Temperaturbereich und eine kleinere Gehäuseform <strong>als</strong> die<br />

einstellbaren Thermostate. Durch die fest eingestellte Schalttemperatur<br />

ist die Gefahr von unbeabsichtigten Fehleinstellungen oder<br />

mutwilligen Manipulationen am Thermostat ausgeschlossen. Das<br />

bringt dem Anwender mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit. Bislang<br />

sind die Thermostate mit fünf unterschiedlichen Schalttemperaturen<br />

erhältlich. Eine Clip-Befestigung für eine 35mm-DIN-Schiene<br />

ist zur Montage fest integriert. Für den elektrischen Anschluss<br />

sind Schraubklemmen vorgesehen, in denen Leitungen bis<br />

2,5 mm² verwendbar sind. >MORE@CLICK AD7894970<br />

Verhindern Fehleinstellungen: die<br />

fest einstellbaren Fix-Thermostate<br />

++49 (0) 5733 790 80<br />

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A&D 7+8.2010


HEFT-IM-HEFT<br />

S&I 2.2010<br />

SICHERHEIT & INDUSTRIE<br />

SAFETY<br />

Full House im Normen-Poker<br />

Expertenrunde zur EN ISO 13849<br />

VERANTWORTUNG<br />

CE-Beauftragter behält Überblick<br />

ZWEI AUF EINEN STREICH<br />

Standardsteuerung und Sicherheit


-SAFETY | EXPERTENRUNDE<br />

Fünf Antworten zur<br />

Kaum eine Norm hat so viel Aufsehen erregt, wie die EN ISO 13849. Einigen<br />

Steuerungstechnikern war sie zu heiß. Sie kämpften in Brüssel für die Verlängerung<br />

der EN 954-1. Mit Erfolg. Doch der Tag wird kommen, an dem der probabilistische<br />

Ansatz allein gültig ist. Vorher gilt es noch fünf Fragen zu klären.<br />

TEXT: Nicole Wittmann, A&D FOTOS: Fiessler; Inmas; Pilz; Sick; Wieland<br />

Kaum eine Norm wurde so heiß diskutiert<br />

wie die EN ISO 13849. Letztlich<br />

hat die Debatte um ihr Inkrafttreten zum<br />

Ende des vergangenen Jahres die neue<br />

Maschinenrichtlinie in den Schatten gestellt,<br />

die seit 29. Dezember 2009 die Sicherheit<br />

beim Inverkehrbringen von<br />

Maschinen in den Mitgliedsstaaten der<br />

Europäischen Union bestimmt. Im November<br />

und Dezember haben die Spekulationen<br />

über eine Verlängerung der<br />

Vorgängernorm EN 954-1 das allgemeine<br />

Interesse erregt. Dennoch – auch mit<br />

Übergangsfrist – die Neue kommt. Ab<br />

dem Neujahrstag 2012 ist sie die allein<br />

gültige Norm für die Auslegung sicherheitsgerichteter<br />

Steuerungen. Grund genug,<br />

ein wenig genauer hinzublicken,<br />

was die Norm eigentlich besagt. Fünf Experten<br />

beantworten fünf Fragen zur<br />

EN ISO 13849.<br />

1<br />

Worauf ist zu achten, wenn<br />

sich innerhalb einer Maschine<br />

oder Anlage Gefährdungen mit<br />

unterschiedlichen PL-Werten<br />

überlagern?<br />

Götz Fiessler: Die EN ISO 13849-1<br />

beinhaltet ausführlich wie Reihenschaltungen<br />

aus mehren Subsystemen (SRP/<br />

CS) behandelt werden müssen. Dabei<br />

wird immer das schwächste Glied der Sicherheitskette<br />

zuerst betrachtet. Der<br />

Götz Fiessler ist<br />

Geschäftsführer<br />

von Fiessler<br />

Elektronik in<br />

Esslingen<br />

Performance Level (PL) dieser Sicherheitsfunktion<br />

gibt letztendlich den maximalen<br />

PL der Gesamtanlage an. Denn<br />

eine Sicherheitskette reißt dort, wo die<br />

Kette das schwächste Glied hat.<br />

Aber nicht nur das schwächste Glied<br />

muss bei der Betrachtung des Gesamt-PL<br />

einer Anlage betrachtet werden. Die Anzahl<br />

der Subsysteme und auch der PFH<br />

(Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls pro<br />

Stunde) spielen hier eine Rolle. Sollen an<br />

einer Maschine oder Anlage Gefährdungen<br />

mit unterschiedlichen PLr-Werten<br />

betrachtet werden, die sich überlagern,<br />

so muss hier die Gefahr mit dem höchsten<br />

PLr <strong>als</strong> federführend betrachtet werden:<br />

Die Gefährdung mit dem höchsten<br />

PLr-Wert bildet die Grundlage des PLr<br />

für die gesamte Anlage.<br />

Abweichend davon kann man einzelne<br />

Gefährdungen dann separat betrachten,<br />

wenn diese sich nicht gegenseitig<br />

beeinflussen.<br />

Silvia Schmidt<br />

ist Managerin<br />

für Normen und<br />

CE-Kennzeichnung<br />

bei Inmas in<br />

Bremen<br />

2<br />

Die Norm EN ISO 13849-1<br />

kann für alle Steuerungen verwendet<br />

werden, die EN 62061<br />

beschreibt ausschließlich Anforderungen<br />

für elektrische Steuerungen.<br />

Wie grenzen sich die beiden Normen noch<br />

voneinander ab?<br />

Silvia Schmidt: Ganz alleine steht die<br />

ISO 13849 in der Normenwelt nicht da.<br />

Die IEC 62061 zum Beispiel, ist auch in<br />

Europa harmonisiert, und stellt für programmierbare<br />

Steuerungen ein wichtiges<br />

Normenwerk dar. Wie genau die Anwendungsbereiche<br />

der unterschiedlichen<br />

Normen anzuwenden sind, wird in der<br />

IEC 62061 definiert. Auch bei den Begrifflichkeiten<br />

unterscheiden sich die<br />

Normen. Hantieren die Steuerungsnormen<br />

normalerweise mit dem SIL Level,<br />

so verwendet die harmonisierte ISO 13849<br />

den Performance Level (PL). Der PL wird<br />

mit Hilfe eines Graphen ermittelt. Viele<br />

56<br />

A&D 7+8.2010


EXPERTENRUNDE |<br />

-SAFETY<br />

EN ISO 13849<br />

Unternehmen missbrauchen diesen Graphen<br />

zur Einschätzung in ihrer Risikobeurteilung.<br />

Hiervon ist aber laut Berufsgenossenschaft<br />

abzuraten, da der Einfluss<br />

der Eintrittswahrscheinlichkeit nicht berücksichtigt<br />

wird. Bessere Methoden zur<br />

Risikoeinschätzung finden sich in der<br />

ISO/TR 14121-2. Diese nicht harmonisierte<br />

Norm vervollständigt den harmonisierten<br />

Teil 1 und unterstützt Hersteller<br />

mit konkreten Vorschlägen und Beispielen<br />

bei der Risikobeurteilung.<br />

3<br />

Muss der Maschinenbauer<br />

die Daten überprüfen, die ihm<br />

die Bauteilehersteller liefern?<br />

Wie ist zu verfahren, wenn es<br />

noch keine zuverlässigen Zahlen gibt?<br />

Matthias Wimmer: Diese Frage ist<br />

im Zusammenhang mit den neuen Vorschriften<br />

für die funktionale Sicherheit<br />

oder der neuen Maschinenrichtlinie<br />

nicht neu. Dahinter steht die eher grundsätzliche<br />

Überlegung, inwieweit der Maschinenbauer<br />

generell den Angaben eines<br />

Lieferanten trauen kann. Komponentenhersteller,<br />

die Produkte im Anwendungsbereich<br />

der neuen Normen<br />

anbieten, stellen gewöhnlich auch verlässliche<br />

sicherheitstechnische Kenndaten<br />

zur Verfügung. Konstrukteure sind<br />

vom Gesetz her nicht verpflichtet, diese<br />

Werte zu überprüfen. Aus diesem Grund<br />

führt auch eine freiwillige Überprüfung<br />

nicht automatisch zu einer höheren<br />

Rechtssicherheit, sondern erleichtert allenfalls<br />

den Nachweis in einem konkreten<br />

Problemfall.<br />

Wenn für eine Komponente keine sicherheitstechnischen<br />

Kenndaten vorlie-<br />

Matthias Wimmer<br />

ist Consultant<br />

im Technischen<br />

Büro Hannover<br />

von Pilz<br />

gen, können Maschinenbauer entsprechend<br />

der Norm einer dreistufigen Vorgehensweise<br />

folgen. Diese beginnt mit<br />

der direkten Nachfrage beim Hersteller<br />

der Komponente. Sollte dies zu keinem<br />

Ergebnis führen, können Konstrukteure<br />

<strong>als</strong> nächstes auf Standardwerte aus der<br />

EN ISO 13849-1 (siehe Tabelle C1) für bestimmte,<br />

einfache Komponenten wie<br />

Schalter und Schütze sowie mechanische,<br />

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hydraulische und pneumatische Bauteile<br />

zurückgreifen. Wird die eingesetzte<br />

Komponente hiervon nicht abgedeckt,<br />

kann für die MTTFd (Mittlere Zeit bis<br />

zum gefahrbringenden Ausfall einer<br />

Komponente) ein Wert von zehn Jahren<br />

verwendet werden. Der Nachteil ist jedoch,<br />

dass dies in der Praxis in einem<br />

sehr niedrigen Performance Level – maximal<br />

PLc – resultiert. Die MTTFd ist<br />

dann die maßgebliche beschränkende<br />

Größe (siehe Tabelle K1 der EN ISO<br />

13849-1).<br />

4<br />

Ist der MTTFd-Wert allein<br />

ausreichend für die Bewertung<br />

von Sicherheitsfunktionen?<br />

Hans-Jörg Stubenrauch:<br />

Der MTTFd stellt den probabilistischen<br />

(wahrscheinlichkeitsbezogenen) Aspekt<br />

der Bewertung von Sicherheitsfunktionen<br />

mit einem Wert dar. Dieser Wert beschreibt<br />

die Zuverlässigkeit der verwendeten<br />

Bauteile oder der gesamten Schaltung<br />

und wird <strong>als</strong> „Erwartungswert der<br />

mittleren Zeit bis zum gefahrbringenden<br />

Ausfall“ in Jahren definiert. Die Berücksichtigung<br />

dieses Aspekts ist sinnvoll,<br />

aber es ist nur ein Teilaspekt. Eine weitere<br />

Minimalforderung ist, dass die verwendeten<br />

Bauteile dem Stand der Technik<br />

(zum Beispiel einer Produktnorm)<br />

genügen.<br />

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Hans-Jörg<br />

Stubenrauch ist<br />

Manager Safety<br />

Solutions bei<br />

Sick in Waldkirch<br />

Die Bewertung einer kompletten Sicherheitsfunktion<br />

umfasst neben dem<br />

MTTFd die Struktur (Kategorie), des Diagnosedeckungsgrades<br />

DC, der Maßnahmen<br />

gegen common cause failure<br />

(CCF) in der Anwendung, den Gestaltungsprozess,<br />

die Einsatzbedingungen<br />

und die systematischen Ausfälle, um die<br />

gefahrbringenden Fehler zu beherrschen.<br />

Allein mit einem hohen MTTFd von<br />

zum Beispiel 30 Jahren darf nach ISO<br />

13849-1 ein Bauteil nicht in Sicherheitsfunktionen<br />

verwendet werden.<br />

5<br />

Welche Auswirkung<br />

hat die Deckelung<br />

des MTTFd jedes<br />

Kan<strong>als</strong> auf 100<br />

Jahre bei längeren Steuerungsketten?<br />

Christof Sofsky: Grundsätzlich<br />

hat die Deckelung<br />

den Sinn, die zweifelsohne<br />

wichtige Bauteilzuverlässigkeit<br />

gegenüber anderen<br />

wichtigen Einflussfaktoren,<br />

wie Struktur und Diagnose<br />

nicht überzubewerten. All<br />

diese Parameter sollen gemeinsam in die<br />

Berechnung des PFH-Wertes (Wahrscheinlichkeit<br />

eines Ausfalls pro Stunde)<br />

oder des Performance Levels eingehen.<br />

Christof Sofsky<br />

ist Business<br />

Development Manager<br />

Safety bei<br />

Wieland Electric<br />

Bamberg<br />

Aufgrund der Deckelung ist aber gerade<br />

bei der Wahl der Komponenten auf<br />

eine ausgeglichene Zuverlässigkeit der<br />

einzelnen Kanäle zu achten, da ansonsten<br />

ein Kanal mit deutlich höherem MTTFd<br />

<strong>als</strong> 100 Jahren am Ende auf 100 Jahre abgeschnitten<br />

wird, der zweite, eventuell<br />

deutlich schlechtere Kanal mit einem sehr<br />

geringen MTTFd durch die Anwendung<br />

der Symmetrierungsformel das Gesamtergebnis<br />

bis auf zwei Drittel des höheren<br />

Wertes herunterziehen kann (in dem Fall<br />

rechnerisch mindestens 66,7 Jahre). Legt<br />

man zugrunde, dass 30 bis 100 Jahre <strong>als</strong><br />

hoher MTTFd eingestuft sind, lässt sich<br />

dennoch damit in jedem Fall ein Erreichen<br />

des PLe realisieren, unter der Maßgabe,<br />

dass auch alle anderen Aspekte (Diagnose,<br />

Struktur und CCF) erfüllt sind.<br />

Innerhalb eines Kan<strong>als</strong> kann mit höheren<br />

Werten gerechnet werden, doch<br />

aufgrund der Formel ist klar, dass der<br />

MTTFd-Wert mit steigender Kettenlänge<br />

immer schlechter wird und ein einziger<br />

schlechter Wert innerhalb dieser<br />

Kette sich nicht durch andere gute Werte<br />

kompensieren lässt. ☐<br />

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58<br />

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-SAFETY | SICHERHEITSTECHNIK<br />

Integrierte Sicherheit vereinfacht<br />

das Steuerungskonzept<br />

Wer Sicherheits- und Steuerungsfunktionen miteinander kombiniert, nutzt Synergien.<br />

Das Automatisierungssystem wird dadurch günstiger und zugleich sicherer.<br />

TEXT: Detlef Grundke, Rockwell Automation FOTO: Rockwell Automation<br />

Aufgrund des technischen Fortschritts und neuen Standards<br />

können produzierende Unternehmen heute einfacher<br />

und kosteneffektiver denn je eine gemeinsame Plattform für<br />

ihre Sicherheits und Standardsteuerungen entwickeln, implementieren<br />

und warten. Wirtschaftliche Überlegungen treiben<br />

die Weiterentwicklung von Sicherheitssystemen voran – von<br />

fest verdrahteten, zu vernetzten bis hin zu den aktuellen integrierten<br />

Lösungen. Innovationen sind gefragt, um die schein-<br />

bar gegensätzlichen Ziele Produktivität und Sicherheit zu vereinen.<br />

Je besser die Konstrukteure Sicherheits- und Steuerungsfunktionen<br />

eines Automatisierungssystems miteinander<br />

kombinieren, desto besser nutzen sie Synergien. Auch die<br />

Hardware-Kosten lassen sich senken, wenn für die Standardund<br />

Sicherheitsbereiche der Applikation dieselben Systemkomponenten<br />

eingesetzt werden. Eine separate Sicherheitssteuerung<br />

ist nicht mehr nötig; das integrierte Sicherheitssys-<br />

60<br />

A&D 7+8.2010


Certificato N° 9105.PIZZ<br />

SICHERHEITSTECHNIK |<br />

-SAFETY<br />

tem erfordert nur noch eine Programmier-Software. Das<br />

Schreiben und Koordinieren unterschiedlicher Programme für<br />

verschiedene Steuerungen und Applikationen entfällt.<br />

Die Konzentration auf eine Entwicklungsumgebung vermeidet<br />

unnötige Mehrfachentwicklungen. Wird eine Anlage<br />

zum Beispiel von einer auf drei Linien erweitert, so erfordert<br />

dies nicht mehr <strong>als</strong> das schlichte Kopieren der Applikation von<br />

einer Linie zur anderen. Weniger Komponenten benötigen<br />

darüber hinaus auch weniger<br />

Platz, weshalb für Schaltschränke<br />

und die entsprechende<br />

Montage weniger<br />

Geld ausgegeben werden<br />

muss.<br />

In der Vergangenheit war<br />

eine nahtlose Kommunikation<br />

so gut wie unmöglich. Kein<br />

Netzwerk konnte Standardund<br />

Sicherheitssteuerungen<br />

integrieren und gleichzeitig<br />

die reibungslose Datenübertragung<br />

über mehrere physikalische<br />

Netzwerke der Fabrik<br />

hinweg ermöglichen. Dies änderte<br />

sich mit der Einführung<br />

des Common Industrial Protocol<br />

(CIP), einem Applikationsprotokoll<br />

für Industrienetzwerke,<br />

das vom physikalischen<br />

Netzwerk unabhängig<br />

ist. Es stellt einheitliche<br />

Dienste für Steuerung, Konfiguration,<br />

Datenerfassung und<br />

Datenaustausch für alle CIP-<br />

Netzwerke, DeviceNet, ControlNet<br />

und EtherNet/IP zur<br />

Verfügung.<br />

Früher konn te ein sicherheitsrelevantes<br />

Ereignis in einem<br />

Teil einer Maschine zum<br />

Stillstand der kompletten Anlage<br />

führen. Der Grund dafür:<br />

Die Standardsteuerung<br />

hatte nur begrenzte Informationen<br />

über den Sicherheitsvorfall.<br />

CIP Safety dagegen<br />

erlaubt eine Koexistenz von<br />

Steuerungs- und Sicherheitssystemen<br />

auf ein und demselben<br />

Netzwerk und den Austausch von Daten zwischen Sicherheits-<br />

und Standard-App likationen. Ingenieure können so zum<br />

Beispiel eine Zonenüberwachung umsetzen: Dabei wird ein<br />

Bereich der Maschine in einen sicheren Zustand überführt,<br />

während der Betrieb der übrigen Zonen weiterläuft.<br />

Anders <strong>als</strong> bei konventionellen Systemen bietet die Integration<br />

von Sicherheits- und Standardsteuerungen dem Bedienund<br />

Wartungspersonal die Möglichkeit, alle Vorgänge in der<br />

Nähere Informationen unter www.pizzato.com<br />

A&D 7+8.2010


-SAFETY | SICHERHEITSTECHNIK<br />

Maschine einschließlich der Sicherheitstechnik mit Hilfe einer<br />

Maschinen- oder System-HMI (Human Machine Interface) zu<br />

beobachten. Mit den Informationen und Einblicken des integrierten<br />

Systems kann das Bedienpersonal rasch reagieren, um<br />

die Maschine wieder in den vollen Produktionsbetrieb zurückzuführen.<br />

Vor der Entwicklung von Sicherheitsnetzwerken mussten<br />

die Konstrukteure häufig kleinere Systeme einsetzen und ihre<br />

Performance-Anforderungen heruntersetzen. Es war schwierig,<br />

hardverdrahtete und relaisbasierende Sicherheitslogik mit<br />

dem übergeordneten Steuerungssystem zu verbinden. Heute<br />

werden diese Komponenten in ein gemeinsames Netzwerk integriert<br />

und Sicherheits- und Standardinformationen zwischen<br />

Geräten und Steuerungen übertragen.<br />

Jüngste Entwicklungen im Bereich der integrierten Sicherheitstechnik<br />

nutzen die Vorteile einer gemeinsamen<br />

Steuerungsplattform und dehnen diese auf ein kompakteres<br />

und besser skalierbares Format aus. Anwender sind so flexibler<br />

im Design und können integrierte Sicherheitsfunktionen<br />

in einem breiteren Anwendungsspektrum einsetzen – darunter<br />

auch in vielen Applikationen mit mittlerer Größe, für die<br />

eine größere Steuerung früher überdimensioniert oder zu<br />

teuer gewesen wäre.<br />

Integrierte Sicherheitssteuerungen<br />

in der Dosenfabrik<br />

Der weltweit tätige Verpackungshersteller Amcor hat in<br />

seiner Fertigungsstätte für Aluminiumdosen in Revesby, Australien,<br />

eine neue integrierte Sicherheitslösung implementiert.<br />

Die Standard-Steuerungen der elf Dosen- und Entgratungsmaschinen<br />

des Werks waren früher mit einer separaten, fest verdrahteten<br />

Sicherheitssteuerung verbunden. Inzwischen werden<br />

sie von elf einzelnen integrierten Sicherheitssteuerungen<br />

gemanagt.<br />

EtherNet/IP sorgt für die Verbindung zwischen den Maschinen<br />

und bindet die integrierten Sicherheitssteuerungen an<br />

die Leittechnik und das SCADA-System (Supervisory Control<br />

And Data Acquisition) der Fabrik an. Mit der Kombination aus<br />

dezentraler E/A-Struktur und CIP-Safety-Netzwerk gelang es,<br />

den Zeitaufwand für die Installation und Verdrahtung zu verringern.<br />

Mit der integrierten Entwicklungsumgebung entwickelten<br />

die Ingenieure den Code für die Standard- und Sicherheitssteuerung<br />

parallel. Das sparte viel Zeit. Nach der Einrichtung<br />

der integrierten Steuerungsarchitektur gestaltet sich auch die<br />

Weiterentwicklung und Erweiterung des Systems deutlich einfacher.<br />

Neue Software-Tools wie die hochintegrierten Add-On<br />

Instructions (AOIs) leisten einen Beitrag zu noch genaueren<br />

und effizienteren Sicherheitssystem-Designs. In den AOIs ist<br />

Code in fertig validierten Modulen gekapselt, die sich einfach<br />

wiederverwenden lassen. Fehler sind so einfacher zu finden,<br />

Störungen leichter zu beseitigen und das Risiko von Programmierfehlern<br />

ist geringer.<br />

Mit einer eigenen Signatur helfen die hochintegrierten<br />

AOIs den Programmierern, ihre Daten vor ungewollter oder<br />

absichtlicher Veränderung zu schützen. Wichtig ist diese Revisionskontrolle<br />

insbesondere für stark reglementierte Branchen,<br />

in denen die Hersteller für Konsistenz sorgen müssen, um die<br />

einschlägigen Vorschriften zu erfüllen und ihr geistiges Eigentum<br />

zu schützen.<br />

Die Zukunft integrierter Sicherheitslösungen zielt auf eine<br />

größere Auswahl und mehr Flexibilität bei der Anwendung<br />

von Sicherheitstechnik für spezielle Anforderungen. Die zunehmende<br />

nahtlose Integration von Sicherheits- und Standard-Komponenten<br />

in Steuerungssysteme wird dafür sorgen,<br />

dass die Implementierung der Sicherheit keine separate Disziplin<br />

mehr ist, sondern zu einem parallel laufenden und zunehmend<br />

organisch integrierten Bestandteil des Designprozesses<br />

wird. ☐<br />

> MORE@CLICK AD7057170


CE-BEAUFTRAGTER |<br />

-SAFETY<br />

„Der CE-Beauftragte darf<br />

kein Bürokrat sein“<br />

Nur sichere Maschinen dürfen in der Europäischen<br />

Union in Verkehr gebracht werden. Kein Anwender darf<br />

im Umgang mit der Maschine verletzt werden oder ums<br />

Leben kommen. Doch wer unterbindet alle erdenklichen<br />

Gefahren und Risiken? Helmut Frick, IBF, spricht über<br />

den Nutzen eines CE-Beauftragten im Unternehmen, der<br />

einen intensiven Blick auf die Sicherheit wirft.<br />

FRAGEN: Nicole Wittmann, A&D<br />

FOTO: IBF<br />

A&D: Der CE-Beauftragte – ist das wieder<br />

eine bürokratische Stelle, die sich die<br />

Beamten in Brüssel ausgedacht haben?<br />

Helmut Frick: Der CE-Beauftragte ist<br />

keine bürokratische Stelle, die die EU<br />

fordert. Die Maschinenrichtlinie verpflichtet<br />

nicht dazu, einen CE-Beauftragten<br />

im Unternehmen zu haben.<br />

Welches Interesse steht dahinter, eine solche<br />

Stelle im Unternehmen zu etablieren?<br />

Die Unternehmen sind verpflichtet, nur<br />

Maschinen in Verkehr zu bringen, die<br />

den sicherheitstechnischen Anforderungen<br />

entsprechen. Diese Verpflichtung<br />

wird dem Hersteller in Artikel 5, Absatz 3<br />

der Maschinenrichtlinie auferlegt. In vielen<br />

Unternehmen sind die gesetzlichen<br />

Anforderungen noch nicht ausreichend<br />

in die Unternehmensprozesse integriert.<br />

Wie geht der Hersteller am besten vor?<br />

IBF verfolgt hier einen eigenen Ansatz.<br />

Wir unterscheiden zwei Bereiche: einmal<br />

den CE-Beauftragten auf Unternehmensebene.<br />

Das muss keine eigene Stelle sein,<br />

sondern vielmehr eine Rolle, die zum<br />

Beispiel ein Mitarbeiter aus dem Qua-<br />

litätsmanagement übernimmt. Er hätte<br />

– wenn wir von einem Maschinenbauunternehmen<br />

sprechen – ohnehin dafür<br />

zu sorgen, dass die gesetzlichen Bestimmungen<br />

eingehalten werden. Als CE-Beauftragter<br />

würde dieser Mitarbeiter, die<br />

gesetzlichen Anforderungen so in die<br />

Prozesse implementieren, dass am Ende<br />

sichere Produkte herauskommen. Die<br />

zweite Ebene, die wir betrachten, ist die<br />

Projektebene. Das heißt, was der CE-Beauftragte<br />

auf Unternehmensebene für die<br />

Prozesse vorgibt, muss auf der Projektebene<br />

entsprechend eingehalten werden.<br />

A&D 7+8.2010<br />

63


Was unterscheidet den CE-Beauftragten<br />

vom Dokumentationsbevollmächtigten,<br />

der in der Maschinenrichtlinie gefordert<br />

wird?<br />

Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.<br />

In der Konformitäts- oder Einbauerklärung<br />

muss eine Person benannt werden,<br />

die ‚bevollmächtigt ist, die technischen<br />

Unterlagen zusammenzustellen‘. Es geht<br />

darum, für die Marktüberwachung möglichst<br />

rasch einen Ansprechpartner zu<br />

finden. Diese Person wird aber nicht die<br />

Verantwortung für die korrekte Ausführung<br />

der Produktentstehungsprozesse<br />

übernehmen können.<br />

Welche Verantwortung trägt der CE-Beauftragte?<br />

Wie ich von Rechtsanwalt Dr. Wilrich<br />

gelernt habe, gibt es hier verschiedene<br />

Möglichkeiten des Delegierens. Wichtig<br />

ist, dass die Unternehmen diese Verantwortlichkeit<br />

klar und idealer Weise<br />

schriftlich regeln. Der CE-Beauftragte<br />

kann wie eine Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

nur beratende oder unterstützende<br />

Funktion haben, dann ist er nicht<br />

wie der Betriebsinhaber verantwortlich.<br />

Es gibt aber auch die Möglichkeit, die<br />

Aufgabe mit eigener Verantwortung<br />

und mit entsprechendem Handlungsspielraum<br />

zu übertragen. Dann ist der<br />

CE-Beauftragte neben dem Inhaber im<br />

Umfang der übernommenen Pflichten<br />

verantwortlich.<br />

Wenn der Inhaber die Verantwortung auf<br />

den CE-Beauftragten überträgt, könnte<br />

dieser im Extremfall das Inverkehrbringen<br />

einer Maschine verhindern.<br />

Das müsste die logische Konsequenz sein,<br />

ist aber in der Praxis schwierig. Wenn<br />

man eine Maschine in Verkehr bringt,<br />

obwohl sie den gesetzlichen Anforderungen<br />

nicht entspricht, könnte das daran<br />

liegen, dass die betriebswirtschaftlichen<br />

Interessen mit den unternehmerischen<br />

Risiken abgewogen werden. In diesem<br />

Dilemma befindet man sich, wenn man<br />

die nötigen Prozesse vorher nicht eingehalten<br />

hat. Derjenige, der dann verbietet,<br />

die Maschine auszuliefern – wodurch<br />

ein Schaden von womöglich mehreren<br />

tausend Euro pro Stunde entsteht – muss<br />

diese Entscheidung aushalten, auch gegenüber<br />

der Geschäftsleitung.<br />

Wann im Entwicklungsprozess setzt die<br />

Arbeit des CE-Beauftragten an?<br />

Wenn wir vom CE-Beauftragten auf Unternehmensebene<br />

sprechen, ist das jemand,<br />

der auf Zeit im Unternehmen die<br />

Prozesse organisiert, so dass alles richtig<br />

abläuft. In den Projekten sollte die Risikobeurteilung<br />

möglichst frühzeitig beginnen,<br />

optimaler Weise bereits bei der<br />

Erstellung des Lastenhefts und vor allem<br />

auch in der Angebotsphase, insbesondere<br />

aber natürlich in der Planungs- und Konstruktionsphase.<br />

Es kann <strong>als</strong>o nicht die<br />

Aufgabe einer einzelnen Person sein.<br />

Über welche Qualifikation muss der CE-<br />

Beauftragte verfügen?<br />

Der CE-Beauftragte auf Unternehmensebene<br />

muss die Fähigkeit haben, die er-<br />

64 A&D 7+8.2010


12. Kongress<br />

22.–23. September 2010<br />

Bochum<br />

forderlichen Prozesse einzuführen, zu<br />

verwirklichen und aufrechtzuerhalten.<br />

Er muss organisatorisches Talent haben<br />

und darf kein Bürokrat sein, denn es ist<br />

ein große Risiko, wenn Prozesse sehr bürokratisch<br />

aufgebaut werden und dann<br />

in der Praxis nie durchgeführt werden.<br />

Wie lauten die Anforderungen an den<br />

CE-Beauftragten auf Projektebene?<br />

Maschinen entstehen meist im Zusammenwirken<br />

von Personen verschiedener<br />

Abteilungen. Der eine ist Verfahrenstechniker,<br />

der andere Maschinenbauer, der<br />

nächste Steuerungsbauer, technischer<br />

Redakteur oder Elektriker. Da kann ja<br />

nicht eine Person im Unternehmen das<br />

gesamte sicherheitstechnische Fachwissen<br />

haben. Ich denke da zum Beispiel an<br />

die Anwendung von EN ISO 13849, Teil 1<br />

und Teil 2. Das wird ein Steuerungstechniker<br />

können müssen; der Maschinenbaukonstrukteur<br />

benötigt hingegen Detailwissen<br />

auf seinem Fachgebiet. Ein CE-<br />

Beauftragter hat insbesondere die Aufgabe,<br />

folgende Frage zu stellen: Haben alle,<br />

die am Produktentstehungsprozess mitwirken<br />

überhaupt die entsprechenden<br />

Kompetenzen und werden die gesetzlichen<br />

und organisatorischen Vorgaben in<br />

allen Prozessschritten eingehalten?<br />

Wenn die Beteiligten wissen, dass einer<br />

ein Auge auf die Sicherheitsansprüche<br />

hat, besteht die Gefahr, dass alle die Verantwortung<br />

auf diesen einen abwälzen?<br />

Absolut. Das ist ein großes Risiko. Nach<br />

dem Motto: Wir haben ja den Herrn Mei-<br />

er, der macht das alles, und alle anderen<br />

gehen drei Schritte zurück. Sie erwarten,<br />

dass er für sie die Risikobeurteilung erstellt<br />

und die technischen Unterlagen.<br />

Das ist in vielen Fällen rein zeitlich nicht<br />

leistbar. Es hat sich zwischenzeitlich<br />

aber schon herumgesprochen, dass für<br />

eine durchgängige Compliance alle an<br />

einem Strang ziehen müssen und zwar<br />

jeder einzelne bei seiner täglichen Arbeit<br />

und nicht einer am Ende eines Projekts,<br />

wenn die Maschine womöglich schon<br />

ausgeliefert wurde.<br />

Worauf muss ein Unternehmer achten,<br />

der seine Mitarbeiter in dieser Richtung<br />

schulen möchte?<br />

Besonders wichtig ist, dass in der Ausbildung<br />

konkrete Methoden zur Erreichung<br />

von Unternehmenszielen geboten<br />

werden und nicht nur unnötige Panik erzeugt<br />

wird. Dann sollten bewährte und<br />

vorhandene Strukturen im Qualitätsmanagement<br />

genutzt werden, zum Beispiel<br />

nach ISO 9001. Letztlich wird der Erfolg<br />

maßgeblich vom pragmatischen Herangehen<br />

der ausgebildeten Person und von<br />

den an sie übertragenen Kompetenzen<br />

abhängen. ☐<br />

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Ing. Helmut Frick ist Vertretungsberechtigter<br />

Gesellschafter der IBF<br />

Automatisierungs- und Sicherheitstechnik.<br />

IBF unterstützt Unter nehmen seit<br />

1994 bei der CE-Kennzeichnung von<br />

Maschinen und Anlagen.<br />

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RÜCKLICHT | ANWENDUNG MAL ANDERS<br />

DEM DACKEL AUF DER SPUR<br />

Mit M2M-Kommunikation wissen, wo Waldi steckt<br />

TEXT: Nicole Wittmann, A&D FOTO: John Long<br />

Dackel zeichnen sich von Natur aus durch ihren Dickkopf<br />

aus. Wer seinen Waldi erziehen will, der braucht vor allem Geduld<br />

und darf sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen.<br />

Unser Waldi – der übrigens Tiger heißt – ist nicht nur schwer<br />

dressierbar, sondern gar erziehungsresistent. Dennoch, auch<br />

ein Dackel lässt sich bestechen: Tiger tut für ein Leckerli alles.<br />

Stellt man ihm ein solches in Aussicht, ist er sogar bereit zu<br />

gehorchen. Ein kurzes „Sitz!“ genügt und der Hundepo ist am<br />

Boden, die treuen Kulleraugen fest fixiert auf die Nascherei in<br />

Frauchens Hand. Leider mag unser Dackel nicht immer warten,<br />

bis man ihn mit Leckerlis lockt. Er macht sich dann selbst<br />

auf die Suche nach Naschereien. Jüngst hat er sich mit einem<br />

wagh<strong>als</strong>igen Hechtsprung Zugang zum Komposthaufen der<br />

Nachbarin verschafft. Allerdings: Es war eine Einbahnstraße,<br />

heraus gings alleine nicht. Bis mir der Verlust des geliebten<br />

Haustieres auffiel, verging einige Zeit. Tiger musste sich bellend<br />

Gehör verschaffen. Die Suche begann. Wie einfach wäre<br />

eine M2M-Kommunikation zum H<strong>als</strong>band gewesen. Bequem<br />

hätte ich am PC recherchieren können, wo der Dackel herumstöbert,<br />

wie auf www.wuffi3000.de gezeigt. Welchen Nutzen<br />

M2M für den Maschinenbau hat, darüber spricht Bernhard<br />

Bleitner auf Seite 37. ☐<br />

> MORE@CLICK AD6895700<br />

66<br />

A&D 7+8.2010


RÜCKLICHT | ANWENDUNG MAL ANDERS<br />

DEM DACKEL AUF DER SPUR<br />

Mit M2M-Kommunikation wissen, wo Waldi steckt<br />

TEXT: Nicole Wittmann, A&D FOTO: John Long<br />

Dackel zeichnen sich von Natur aus durch ihren Dickkopf<br />

aus. Wer seinen Waldi erziehen will, der braucht vor allem Geduld<br />

und darf sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen.<br />

Unser Waldi – der übrigens Tiger heißt – ist nicht nur schwer<br />

dressierbar, sondern gar erziehungsresistent. Dennoch, auch<br />

ein Dackel lässt sich bestechen: Tiger tut für ein Leckerli alles.<br />

Stellt man ihm ein solches in Aussicht, ist er sogar bereit zu<br />

gehorchen. Ein kurzes „Sitz!“ genügt und der Hundepo ist am<br />

Boden, die treuen Kulleraugen fest fixiert auf die Nascherei in<br />

Frauchens Hand. Leider mag unser Dackel nicht immer warten,<br />

bis man ihn mit Leckerlis lockt. Er macht sich dann selbst<br />

auf die Suche nach Naschereien. Jüngst hat er sich mit einem<br />

wagh<strong>als</strong>igen Hechtsprung Zugang zum Komposthaufen der<br />

Nachbarin verschafft. Allerdings: Es war eine Einbahnstraße,<br />

heraus gings alleine nicht. Bis mir der Verlust des geliebten<br />

Haustieres auffiel, verging einige Zeit. Tiger musste sich bellend<br />

Gehör verschaffen. Die Suche begann. Wie einfach wäre<br />

eine M2M-Kommunikation zum H<strong>als</strong>band gewesen. Bequem<br />

hätte ich am PC recherchieren können, wo der Dackel herumstöbert,<br />

wie auf www.wuffi3000.de gezeigt. Welchen Nutzen<br />

M2M für den Maschinenbau hat, darüber spricht Bernhard<br />

Bleitner auf Seite 37. ☐<br />

> MORE@CLICK AD6895700<br />

66<br />

A&D 7+8.2010


Die Königsklasse<br />

... der Ventilatoren,<br />

weil blau effizienter ist<br />

<strong>als</strong> grün<br />

ECblue<br />

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ECblue

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