Islamwissenschaft, Postorientalismus und ... - Clemens Heni
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Viele Forscher hingegen setzen Antisemitismus <strong>und</strong> Rassismus gleich, oder konstruieren<br />
Kontinuitäten des Kolonialismus <strong>und</strong> auch Imperialismus hin zum Nationalsozialismus. Die<br />
Fehler solcher Vergleiche werde ich etwas ausführlicher an anderer Stelle untersuchen. Hier<br />
geht es um Benz <strong>und</strong> Rohde, zwei typische Vertreter der Antisemitismusforschung bzw. der<br />
<strong>Islamwissenschaft</strong> in Deutschland. Dass Benz Rohde in der aktuellen Ausgabe der ZfG<br />
publiziert, hat eine inhaltliche Stringenz <strong>und</strong> Logik.<br />
Die Zeitschrift für Geschichtswissenschaft<br />
Die Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) wurde 1953 in der DDR gegründet <strong>und</strong> dann<br />
ab 1990 von Wissenschaftlern im Umfeld des Zentrums für Antisemitismusforschung (ZfA)<br />
an der Technischen Universität Berlin übernommen. Dort wird sie bis heute federführend von<br />
Wolfgang Benz herausgegeben, Chefredakteur bzw. „verantwortlicher Redakteur“ ist<br />
Friedrich Veitl.<br />
Die ZfG ist eine Monatszeitschrift <strong>und</strong> wirbt für sich wie folgt:<br />
“Jährlich ca. 36 Aufsätze; Aktuelle Debatten; Großer Rezensionsteil; Über 1100 Seiten jährlich;<br />
Erscheint monatlich“.<br />
Bei einer Monatszeitschrift ist davon auszugehen, dass die neueste Nummer, Heft 7/8 2010<br />
(eine Doppelnummer Juli/August), im Juni 2010 hergestellt wurde <strong>und</strong> typischerweise haben<br />
Monatszeitschriften irgendwann zwischen dem 9. <strong>und</strong> 16. eines Monats Redaktionsschluss,<br />
jedenfalls kaum vor dem 1. des Vormonats.<br />
Am 31. Mai 2010 provozierten Islamisten, Rechtsextremisten, Linke <strong>und</strong> andere Teilnehmer<br />
der Gaza Flotille einen Militäreinsatz der israelischen Armee, indem diese Flotille gegen die<br />
völkerrechtlich abgesicherte Blockade des Gaza-Streifens vorging <strong>und</strong> ihre Nähe zur<br />
islamistischen <strong>und</strong> die Vernichtung Israels proklamierenden Hamas deutlich zum Ausdruck<br />
brachte. Während die Frauen auf dem „Frauendeck“ zärtlich dem Sonnenaufgang entgegen<br />
zirpten <strong>und</strong> ihren männlichen Kollegen die Daumen drückten, bewaffneten sich die Männer<br />
mit Messern, Eisenstangen, Holzlatten <strong>und</strong> ähnlichem Gerät, überrumpelten die sich<br />
abseilenden israelischen Soldaten, brachten einige in Todesgefahr, stachen mit Messern auf<br />
sie ein, verletzten <strong>und</strong> demütigten sie, was in letzter Konsequenz den Einsatz von<br />
Schusswaffen von Seiten der IDF notwendig machte. Neun türkische Angreifer starben,<br />
wobei überliefert ist, dass einige bereits beim Ablegen in der Türkei sagten, sie wollten zum<br />
Märtyrer, Shahid, werden auf dieser antisemitischen Mission.<br />
Sobald im Laufe des 31. Mai bekannt wurde, was – zumindest ungefähr – auf dem Mittelmeer<br />
passierte, rannten viele dutzend, bald h<strong>und</strong>erte <strong>und</strong> tausende zumeist deutsch-türkische