100 km-Lauf dank Lauffeuer Rekordversuche am ... - SC Impuls eV
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sc im·puls – Bericht<br />
Gut, besser, Rennsteigstaffel<br />
Startplätze für den Rennsteiglauf bereits in der Silvesternacht ausgebucht<br />
Peitschender Regen, stürmische Winde,<br />
knöcheltief aufgeweichte Wege nichts<br />
deutete <strong>am</strong> Morgen des 9. Rennsteig-<br />
Staffellaufes auf einen Tag für Rekorde<br />
und gute Stimmung hin. Doch die 1530<br />
Starter in ihren 153 Staffeln, die alles<strong>am</strong>t<br />
das Ziel in Hörschel erreichten und<br />
ihren Stein in die Werra warfen, ließen<br />
sich auf dem K<strong>am</strong>mweg ihre <strong>Lauf</strong>lust<br />
nicht vermiesen. Allen voran die Frauen-Staffel<br />
von Sport-Luck Oberhof, die<br />
trotz widrigsten Wetters die Bestleistung<br />
der Saalfelder Grottenfeen für die 170,4<br />
Kilometer um 16 Minuten auf 13:38:02<br />
Stunden verbesserte sowie 33 Minuten<br />
vor den Seriensiegerinnen ank<strong>am</strong> und<br />
dann schon die Spaghetti Bolognese<br />
auf der gelungenen Zielparty genießen<br />
konnte.<br />
Bitter endete der Tag indes für die leistungsorientierten<br />
Jungs von E.on-Thüringer-Energie,<br />
das im Vorjahr mit 10:28:06<br />
Stunden eine sensationelle Siegerzeit<br />
vorgelegt hatte. Das Te<strong>am</strong> k<strong>am</strong> mit den<br />
Wetterbedingungen <strong>am</strong> wenigsten zurecht<br />
und lief den führenden Staffeln von<br />
Anfang an hinterher. Hinzu k<strong>am</strong> Pech:<br />
durch einen Unfall<br />
ihres Begleitautos<br />
in Luisenthal, der<br />
mit Blech- sowie<br />
Mauerschäden an<br />
einem Haus noch<br />
glimpflich abging,<br />
k<strong>am</strong> Christian Seiler<br />
nicht pünktlich<br />
zum Wechsel <strong>am</strong><br />
Grenzadler. Und<br />
schließlich verlief<br />
sich auch noch<br />
Christoph Moormann<br />
auf der letzten<br />
Etappe von der<br />
Hohen Sonne bis<br />
Hörschel. So blieb<br />
Rang sechs.<br />
Dafür überraschten<br />
die jungen Männer des TSV Ostheim.<br />
Sie siegten in 10:47:19 h und verfehlten<br />
d<strong>am</strong>it den bisherigen Rekord um rund<br />
19 Minuten. Nur 18 Sekunden danach<br />
überquerte Christoph Lehnardt für die<br />
mitfavorisierte Staffel des <strong>Lauf</strong>ladens<br />
Erfurt/Jena die Ziellinie. Die <strong>Lauf</strong>laden-<br />
Staffel hatte bis zum Kleinen Inselsberg<br />
geführt, an der Hohen Sonne zeitgleich<br />
mit den Ostheimern gewechselt und<br />
musste sich erst auf der letzten Etappe<br />
geschlagen geben. Das Männerte<strong>am</strong><br />
Sport-Luck Oberhof, das auf Platz drei<br />
einlief (10:52:10), war mit dem ehemaligen<br />
Rennsteiglaufsieger Steffen Pollack, Roy<br />
Meingast, Tim Tscharnke und Markus<br />
Koch ebenfalls bestens aufgestellt.<br />
Dass persönliche Rekorde auch fernab<br />
der ersten Plätze die Stimmung heben,<br />
bewies ebenfalls die Staffel der Thüringer<br />
Allgemeine: Weil einige doch etwas<br />
mehr trainiert und sich vor allem des<br />
Wegverlaufes kundiger gemacht hatten,<br />
verbesserten sie ihre Bestleistung aus<br />
trockenen, malerischen Sommertagen<br />
ausgerechnet diesmal als Ges<strong>am</strong>t-<br />
73. um gut anderthalb Stunden auf<br />
14:35:25 h.<br />
Wieder einmal sorgten spektakuläre<br />
Versuche von Einzelläufern für Aufsehen:<br />
Extremsportler Guido Kunze aus Mühlhausen<br />
schaffte es, den Rennsteig im<br />
Rahmen des <strong>Lauf</strong>es von Hörschel nach<br />
Blankenstein und zurück zu bewältigen<br />
340 <strong>km</strong> in 52 Stunden. Wobei der 41-<br />
Jährige angesichts des Schlafentzuges<br />
mitunter schon Halluzinationen hatte<br />
und über Wurzeln sprang, die es gar<br />
nicht gab. Mit zehn Stunden Verspätung<br />
zu seinem Zeitplan erreichte der<br />
Ex-Fallschirmspringer das Ziel um 3.40<br />
Uhr morgens. Aber von Blasen keine<br />
Spur, nur ein blauer Zehnagel erinnerte<br />
ihn ein paar Tage später noch an den<br />
<strong>Lauf</strong>-Rausch.<br />
Auch Iris Enzian vom sc im·puls erfurt<br />
wollte als erste Frau den Rennsteig in<br />
einem Stück bewältigen. Doch zwischen<br />
Inselsberg und Hoher Sonne hatte sich<br />
die 45-Jährige ein Seitenband im Fuß so<br />
gezerrt, dass sie aufgeben musste. Sie<br />
wechselte 28 <strong>km</strong> vor dem Ziel mit ihrem<br />
treuen Radbegleiter Torsten Schulz die<br />
Position, der dann nochmals mit Ronny<br />
Gerbach tauschte. Als Iris nach Mitternacht<br />
per Rad ank<strong>am</strong>, standen die Leute<br />
dennoch Spalier. Aber die Erfurterin, die<br />
es noch einmal möchte, musste erfahren:<br />
Es gibt Grenzen.<br />
Die sieht allerdings Ges<strong>am</strong>tleiter Olaf<br />
Kleinsteuber vom sc im·puls, der schon<br />
die zehnte Jubiläums-Auflage dieser Riesen-Idee<br />
für 2008 plant, hinsichtlich der<br />
Logistik an den Wechselstellen auch für<br />
den Staffellauf erreicht. Das Teilnehmerfeld<br />
bleibt also limitiert. Auf diesmal 160<br />
Te<strong>am</strong>s. Ab 1. Januar 0.00 Uhr läuft im<br />
Internet wieder die Anmeldung. Rechtzeitiges<br />
Klicken sei also anempfohlen.<br />
Text: Michael VOSS<br />
Fotos: Olaf KLEINSTEUBER<br />
im·puls Nummer 4 - 2007<br />
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