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Klage gegen DuPont - Chik.die-sinis.de

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Reihe „Alles Plastik? - Kleidung aus Kunststoffen“<br />

Was wusste <strong>DuPont</strong> TM über PFOA?<br />

Situatuation: Ein Schüler aus <strong>de</strong>r Redaktion <strong>de</strong>r Schülerzeitung Ihrer Schule kommt auf Sie zu<br />

und bittet Sie, einen Artikel zum Thema „Krimis in <strong>de</strong>r Chemie“ zu schreiben.<br />

Sie erinnern sich, etwas über <strong>die</strong> Chemikalie PFOA (Perfluorokatansäure) und<br />

<strong>die</strong> Firma <strong>DuPont</strong> TM gelesen zu haben. Da Sie <strong>die</strong> Information nicht mehr zur<br />

Hand haben recherchieren Sie im Internet.<br />

Arbeitsauftrag: Schreiben Sie einen kurzen Artikel zu <strong>de</strong>m Thema<br />

(natürlich können Sie auch noch weitere Recherchen betreiben…).<br />

Auszüge aus Ihren Rechercheergebnissen:<br />

US- Umweltschutzbehör<strong>de</strong> ermittelt <strong>gegen</strong> <strong>DuPont</strong><br />

Chemiekonzern könnte wichtige Stu<strong>die</strong> unterschlagen haben<br />

Washington (pte/14.04.2003/16:30) - Die US-Umweltschutzbehör<strong>de</strong> EPA http://www.epa.gov untersucht,<br />

ob <strong>de</strong>r Chemiekonzern <strong>DuPont</strong> http://www1.dupont.com eine interne Stu<strong>die</strong> unterschlagen<br />

hat. Diese könnte nämlich zu <strong>de</strong>m Ergebnis gekommen sein, dass eine unkontrollierte Chemikalie,<br />

verwen<strong>de</strong>t für <strong>die</strong> Teflon-Produktion, gesundheitsschädlich ist. Die Behör<strong>de</strong> reagiert damit<br />

auf <strong>die</strong> Anzeige <strong>de</strong>r Environmental Working Group (EWG) http://www.ewg.org. Sofern nötig wer<strong>de</strong>n<br />

entsprechen<strong>de</strong> Maßnahmen folgen, erklärt EPA-Sprecher Joe Martyak in einem Bericht <strong>de</strong>s<br />

Wall Street Journals http://www.wsj.com .<br />

Die EWG beschuldigt <strong>de</strong>n Chemiekonzern, das Bun<strong>de</strong>sgesetz verletzt zu haben, in<strong>de</strong>m <strong>DuPont</strong> <strong>de</strong>r<br />

Regierung 22 Jahre lang wichtige Dokumente vorenthalten habe. Diese Dokumente wür<strong>de</strong>n zeigen,<br />

dass <strong>DuPont</strong> eine giftige Substanz im Nabelschnurblut eines Neugeborenen einer Unternehmens-Mitarbeiterin<br />

gefun<strong>de</strong>n habe. Den Angaben zufolge wur<strong>de</strong>n <strong>die</strong>sbezügliche Dokumente nie<br />

an <strong>die</strong> EPA übermittelt. Bei <strong>de</strong>r Substanz han<strong>de</strong>lt es sich um Perfluoroctansäure (PFOA).<br />

Anrainer einer <strong>DuPont</strong>-Fabrik in Parkersburg/West Virginia reichten eine <strong>Klage</strong> ein, mit <strong>de</strong>r Behauptung,<br />

ihr Trinkwasser sei mit PFOA verseucht. "Wir vermuten, können aber zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt<br />

noch nicht beweisen, dass <strong>DuPont</strong> absichtlich <strong>die</strong> Informationen vorenthielt. Damit wollte<br />

man verhin<strong>de</strong>rn, dass <strong>die</strong> EPA Maßnahmen <strong>gegen</strong> PFOA und <strong>die</strong> äußert profitable Teflon-<br />

Produktlinie ergreift", erklärt Jame Houlihan EWG. Damit hätte man <strong>gegen</strong> ein Bun<strong>de</strong>sgesetz verstoßen,<br />

das Unternehmen zur unmittelbaren Berichterstattung je<strong>de</strong>s Beweises verpflichtet, das <strong>die</strong><br />

Gesundheitsrisiken einer Chemikalie belegt. Laut <strong>DuPont</strong> war es nicht erfor<strong>de</strong>rlich, das Dokument<br />

an <strong>die</strong> EPA weiterzuleiten. "Es gibt keine Beweise, dass PFOA <strong>die</strong> Gesundheit einschließlich <strong>die</strong><br />

menschliche Entwicklung und Reproduktion schädigen", behauptet Robert Rickard, Leiter <strong>de</strong>s Gesundheits-und<br />

Umweltlabors von <strong>DuPont</strong>.<br />

http://www.pressetext.<strong>de</strong>/pte.mc?pte=030414043&phrase=PFOA<br />

US-Chemikonzern verschwieg Gefahren einer Chemikalie<br />

Zehn-Millionen-Dollar-Strafe für <strong>DuPont</strong><br />

Von Ralph Ahrens 05.01.2006 11:35 Uhr<br />

Die neue Chemikalienrichtlinie <strong>de</strong>r Europäischen Union - bekannt unter <strong>de</strong>m Kürzel REACH - hat in<br />

erster Linie Offenheit zum Ziel: Es soll bekannt wer<strong>de</strong>n, welche Chemikalie welchen Scha<strong>de</strong>n anrichten<br />

könnte. Der US-Chemiegigant <strong>DuPont</strong> muss jetzt dafür büßen, dass er es an einer solchen


Offenheit fehlen ließ: Die Firma muss zahlen, weil sie Informationen über einen Stoff zurückgehalten<br />

hat, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Herstellung von Teflon eingesetzt wird.<br />

Sie heißt "Perfluoroktansäure” - und wird eingesetzt, um Kunststoffe herzustellen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Chemikalie<br />

Fluor enthalten. Umweltschützer wie Patricia Cameron vom BUND; <strong>de</strong>m Bund für Umwelt und<br />

Naturschutz Deutschland, halten <strong>die</strong>sen Stoff für äußerst gefährlich.<br />

Die Perfluoroktansäure ist vor allen Dingen persistent, das heißt also ein Dauergift, überhaupt<br />

nicht abbaubar in <strong>de</strong>r Umwelt und damit für uns ein Problem für Hun<strong>de</strong>rte von Jahren - beginnend<br />

sozusagen mit ihrem Eintrag in <strong>die</strong> Umwelt.<br />

Zu<strong>de</strong>m gilt <strong>die</strong>se Säure als krebserregend und sie führt bei Ratten zu Missbildungen bei neugeborenen<br />

Tieren. Zu jenen Firmen, <strong>die</strong> Perfluoroktansäure einsetzen, gehört <strong>DuPont</strong>. Der internationale<br />

Chemiekonzern stellt mit Hilfe <strong>die</strong>ses Stoffes seit mehr als 40 Jahren Teflon her. Und bereits seit<br />

1981 weiß <strong>die</strong> Firma, dass <strong>die</strong>se Säure im Mutterleib auf Föten übertragen wer<strong>de</strong>n kann, gab <strong>die</strong>ses<br />

Wissen aber nicht weiter an <strong>die</strong> amerikanischen Umweltbehör<strong>de</strong> EPA. Patricia Cameron:<br />

Das ist natürlich ein Skandal und das zeigt, dass <strong>die</strong> Industrie lei<strong>de</strong>r nicht eigenverantwortlich han<strong>de</strong>lt,<br />

wie ja häufig von <strong>de</strong>r Politik gewünscht wird. Es zeigt ganz klar, dass wir Gesetze brauchen,<br />

<strong>die</strong> <strong>de</strong>n Umgang mit gefährlichen Chemikalien regeln, um <strong>die</strong> Öffentlichkeit, <strong>die</strong> Menschen, <strong>die</strong><br />

Natur nicht zu gefähr<strong>de</strong>n.<br />

Doch <strong>die</strong> Firma verteidigt sich: Vor mehr als 20 Jahren habe es keinen Anlass gegeben, <strong>die</strong> Umweltbehör<strong>de</strong><br />

zu informieren, meint Ralf Thomas, Pressesprecher <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen <strong>DuPont</strong>-Filiale in<br />

Bad Homburg. Perfluoroktansäure galt damals als ungefährlich. Doch inzwischen steht <strong>de</strong>r Stoff im<br />

Mittelpunkt <strong>de</strong>s Interesses:<br />

Die EPA stellte sich im Sommer 2004 auf <strong>de</strong>n Standpunkt, <strong>DuPont</strong> habe gewisse Berichtspflichten,<br />

<strong>die</strong>sen Stoff betreffend, versäumt. Und hat dann <strong>DuPont</strong> aufgefor<strong>de</strong>rt, ein Bußgeld zu zahlen. Und<br />

da <strong>DuPont</strong> dazu nicht bereit war, weil wir <strong>de</strong>r Ansicht sind, wir haben keine Berichtspflichten verletzt,<br />

ist <strong>die</strong> EPA vor Gericht gegangen.<br />

Um jedoch eine längere Gerichtsverhandlung zu vermei<strong>de</strong>n, haben sich <strong>die</strong> Firma und <strong>die</strong> Umweltbehör<strong>de</strong><br />

im Dezember 2005 außergerichtlich geeinigt. Worauf genau, das erklärt Ralf Thomas:<br />

Zehn Millionen Dollar Bußgeld und darüber hinaus, 6,25 Millionen Dollar zu zahlen für <strong>die</strong> Unterstützung<br />

bestimmter Umweltschutzprojekte.<br />

Mit welchen Geldbußen eine Firma in <strong>de</strong>r EU zu rechnen hätte, wenn sie wichtige Daten zurückhält,<br />

ist offen. So sieht <strong>de</strong>r aktuelle Verhandlungstext zu REACH, also zur künftigen europäischen<br />

Chemikalienpolitik, keinen Bußgeldkatalog o<strong>de</strong>r ähnliches vor. Statt<strong>de</strong>ssen soll je<strong>de</strong>r Mitgliedsstaat<br />

mögliche Sanktionen für "schwarze Schafe” unter <strong>de</strong>n Firmen selber festlegen. Doch egal, ob national<br />

o<strong>de</strong>r europäisch, Patricia Cameron vom BUND hält <strong>die</strong> Androhung hoher Strafen für wichtig:<br />

Was wir auf je<strong>de</strong>n Fall brauchen, damit REACH ein wirksames Instrument für <strong>de</strong>n Verbraucherund<br />

Umweltschutz ist, ist dass "schwarze Schafe" bestraft wer<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> also auch längerfristig damit<br />

rechnen müssen, mit millionenschweren Strafen ja abgestraft zu wer<strong>de</strong>n, wenn sie <strong>die</strong>se notwendigen<br />

Daten nicht einreichen.<br />

Die Chemieexpertin <strong>de</strong>s BUND zieht aus <strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>r Perfluoroktansäure außer<strong>de</strong>m eine zweite<br />

Lehre für REACH:<br />

Es wäre augenblicklich so, dass <strong>die</strong> Chemikalie, <strong>die</strong> Gefährlichkeit <strong>die</strong>ser Chemikalie nicht erkannt<br />

wür<strong>de</strong>, weil es <strong>de</strong>r Industrie gelungen ist, in einem Bereich von einer Jahresproduktion von unter<br />

Zehn-Tonnen-Herstellung eben <strong>die</strong> Lieferung von Daten, <strong>die</strong> ja REACH for<strong>de</strong>rt, um eine Chemikalie<br />

als gefährlich erkennen zu können, eben so reduziert hat, dass <strong>die</strong>se Chemikalie durch das Netz<br />

fallen wür<strong>de</strong> und nicht mehr i<strong>de</strong>ntifizierbar wäre. Und das ist natürlich eine Katastrophe!<br />

Diese "Katastrophe" könne aber noch verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, glaubt Patricia Cameron. Sie hofft, dass<br />

das Europäische Parlament, wenn es im Frühjahr o<strong>de</strong>r Sommer erneut über <strong>die</strong> künftige europäische<br />

Chemikalienpolitik berät, hier nachbessern wird: Alle Stoffe sollten verbindlich daraufhin getestet<br />

wer<strong>de</strong>n, wie schnell sie sich in <strong>de</strong>r Umwelt abbauen.<br />

http://www.dradio.<strong>de</strong>/dlf/sendungen/umwelt/455227/

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