Stationenlernen Batterien und Akkumulatoren ... - Chik.die-sinis.de
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Unterrichtsreihe<br />
Wenn <strong>de</strong>r Strom nicht aus <strong>de</strong>r Steckdose kommt...<br />
mobile Energiespeicher<br />
<strong>Stationenlernen</strong><br />
<strong>Batterien</strong> <strong>und</strong> <strong>Akkumulatoren</strong><br />
Materialien <strong>de</strong>r Arbeitskreises „Chemie im Kontext“ im Kölner Mo<strong>de</strong>ll<br />
Version April 2009<br />
www.chik.<strong>die</strong>-<strong>sinis</strong>.<strong>de</strong><br />
www.chik.<strong>de</strong><br />
www.koelnermo<strong>de</strong>ll.<strong>de</strong>
Material erarbeitet von<br />
Martin Sina (Gymnasium Am Turmhof, Mechernich / Stu<strong>die</strong>nseminar Vettweiß)<br />
unter Mitarbeit von<br />
Manuela Raida (Gesamtschule Kürten)<br />
Martin Stettler (Referendar Stu<strong>die</strong>nseminar Vettweiß)<br />
Linda Paas (Schülerin Gymnasium Am Turmhof, Mechernich)<br />
Michael Weinert (Schüler Gymnasium Am Turmhof, Mechernich)<br />
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Die Voltasche Säule – eine <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten technischen Erfindungen aller Zeiten .............. 3<br />
1.1 Aufgabenstellung ....................................................................................................... 3<br />
1.2 Versuchsanleitung ..................................................................................................... 3<br />
1.3 Material .................................................................................................................... 4<br />
2 Das Leclanché-Element – <strong>die</strong> erste Trockenbatterie ............................................................. 6<br />
2.1 Aufgabenstellung ....................................................................................................... 6<br />
2.2 Versuchsanleitung ..................................................................................................... 6<br />
2.3 Material .................................................................................................................... 7<br />
3 Die Alkali-Mangan-Zelle: mehr Leistung <strong>und</strong> Sicherheit! ....................................................... 9<br />
3.1 Aufgabenstellung ....................................................................................................... 9<br />
3.2 Versuchsanleitung ..................................................................................................... 9<br />
3.3 Material .................................................................................................................. 10<br />
4 Strom im Auto: <strong>de</strong>r Blei-Akkumulator ............................................................................... 12<br />
4.1 Aufgabenstellung ..................................................................................................... 12<br />
4.2 Versuchsanleitung ................................................................................................... 12<br />
4.3 Material .................................................................................................................. 13<br />
Potentiale etc................................................................................................................. 15<br />
5 Der Nickel/Cadmium-Akkumulator ................................................................................... 16<br />
5.1 Aufgabenstellung ..................................................................................................... 16<br />
5.2 Versuchsanleitung ................................................................................................... 16<br />
5.3 Material .................................................................................................................. 17<br />
6 Der Nickel/Metallhydrid – Akkumulator ............................................................................. 20<br />
6.1 Aufgabenstellung ..................................................................................................... 20<br />
6.2 Versuchsanleitung ................................................................................................... 20<br />
6.3 Material .................................................................................................................. 21<br />
7 Hinweise für <strong>die</strong> Lehrkraft ............................................................................................... 24<br />
7.1 Methodisch-didaktische Überlegungen ....................................................................... 24<br />
7.2 Lösungen zu <strong>de</strong>n Stationen ...................................................................................... 25<br />
7.3 Gefährdungsbeurteilung nach <strong>de</strong>m Schutzstufenmo<strong>de</strong>ll............................................... 29<br />
7.3.1 Gefährdungsbeurteilung Volta-Element ............................................................... 29<br />
7.3.2 Gefährdungsbeurteilung Leclanché-Element ........................................................ 30<br />
7.3.3 Gefährdungsbeurteilung Alkali-Mangan-Zelle ....................................................... 31<br />
7.3.4 Gefährdungsbeurteilung Autobatterie (Blei-Akkumulator) ..................................... 32<br />
7.3.5 Gefährdungsbeurteilung Nickel-Cadmium-Akku (NiCd) ......................................... 33<br />
7.3.6 Gefährdungsbeurteilung Nickel-Metallhydrid-Akkumulator (NiMH) ......................... 34
3<br />
1 Die Voltasche Säule – eine <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten technischen Erfindungen<br />
aller Zeiten<br />
1.1 Aufgabenstellung<br />
A 1.1 Führen Sie <strong>de</strong>n Versuch sorgfältig durch! Protokollieren Sie Ihre Beobachtungen <strong>und</strong> <strong>de</strong>uten<br />
Sie <strong>die</strong>se.<br />
A 1.2 Stellen Sie alle ablaufen<strong>de</strong>n Reaktionen mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Potentialen zusammen,<br />
berechnen Sie <strong>die</strong> theoretische Spannung <strong>und</strong> vergleichen Sie mit <strong>de</strong>r gemessenen!<br />
A 1.3 Vergleichen Sie <strong>de</strong>n durchgeführten Versuch mit <strong>de</strong>m historischen!<br />
A 1.4 Berechnen Sie <strong>die</strong> historisch verwen<strong>de</strong>ten Redoxpaare. Entwickeln Sie eine Versuchsanordnung,<br />
wie z.B. Natrium mit Hilfe <strong>de</strong>r Voltaschen Säule dargestellt wer<strong>de</strong>n konnte!<br />
1.2 Versuchsanleitung<br />
Geräte<br />
Filterpapier<br />
Bier<strong>de</strong>ckel<br />
Messgerät, Kabel, Klemme<br />
Chemikalien Aluminiumfolie R: - S: -<br />
5-Cent-Stücke R: - S: -<br />
Haushaltsessig, 5%<br />
(c(HAc) ca. 1 mol/L)<br />
R: - S: -<br />
Durchführung<br />
1. Aus <strong>de</strong>r Aluminiumfolie <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Filterpapier wer<strong>de</strong>n so viele Kreise wie<br />
Münzen vorhan<strong>de</strong>n sind, ausgeschnitten, <strong>die</strong> etwas größer sind als <strong>die</strong> 5-<br />
Cent-Stücke. Aus <strong>de</strong>m Bierfilz wer<strong>de</strong>n zwei schmale Streifen geschnitten.<br />
2. Nun wird gestapelt: ein Bier<strong>de</strong>ckel-Kreis, dann immer Münze / Filterpapier<br />
/ Alufolie usw., als Abschluss wie<strong>de</strong>r ein Bier<strong>de</strong>ckel. Der ganze Stapel<br />
wird in einer Klemme fixiert <strong>und</strong> etwas zusammengepresst.<br />
3. Die gesamte Säule wird mit Essig übergossen, so dass <strong>die</strong> Filterpapiere<br />
alle getränkt sind.<br />
4. Zwischen <strong>de</strong>r Münze am einen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Säule <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Aluminiumfolie<br />
am an<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> wird <strong>die</strong> Spannung gemessen.<br />
5. Vergleichen Sie <strong>die</strong> Münzen zu Beginn <strong>und</strong> zu En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Versuchs!<br />
weitere Sicherheitshinweise<br />
Entsorgung<br />
Kupferacetat: Die Münzen sollten nach <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>s Versuches<br />
abgespült wer<strong>de</strong>n, damit sich kein Kupferacetat bil<strong>de</strong>t.<br />
Hausmüll
1.3 Material<br />
Die Voltasche Säule o<strong>de</strong>r auch Voltasäule ist eine von Alessandro<br />
Volta 1799/1800 entwickelte Anordnung, <strong>die</strong> als Vorläuferin<br />
heutiger <strong>Batterien</strong> im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert eine große<br />
Be<strong>de</strong>utung als Stromquelle hatte. Sie besteht aus vielen<br />
übereinan<strong>de</strong>r geschichteten Kupfer- <strong>und</strong> Zinkplättchen, zwischen<br />
<strong>de</strong>nen sich in bestimmter regelmäßiger Folge elektrolytgetränkte<br />
Papp- o<strong>de</strong>r Le<strong>de</strong>rstücke befin<strong>de</strong>n. Statt Kupfer<br />
wur<strong>de</strong> auch Silber, statt Zink auch Zinn verwen<strong>de</strong>t.<br />
4<br />
Abbildung 1: schematische Darstellung<br />
Volta-Säule<br />
Ein einzelnes Element <strong>de</strong>r Voltaschen Säule<br />
wird Voltaelement genannt. Es besteht beispielsweise<br />
aus einer Kupferfolie, einer Elektrolytschicht<br />
<strong>und</strong> einer Zinkfolie. Es liefert nur<br />
eine geringe Spannung, weshalb in <strong>de</strong>r Säule<br />
viele solcher Elemente übereinan<strong>de</strong>r gestapelt<br />
sind. Dabei ergibt sich <strong>die</strong> Stapelfolge Kupfer -<br />
Elektrolyt - Zink - Kupfer - Elektrolyt - Zink,<br />
d.h. Kupfer <strong>und</strong> Zink wechseln sich ab <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />
Elektrolyt befin<strong>de</strong>t sich in <strong>die</strong>sem Beispiel immer<br />
zwischen Kupfer <strong>und</strong> Zink, aber nicht<br />
zwischen Zink <strong>und</strong> Kupfer.<br />
Die Voltasche Säule kann als eine <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten<br />
Erfindungen aller Zeiten eingestuft<br />
wer<strong>de</strong>n, da sie als erste brauchbare kontinuierliche<br />
Stromquelle <strong>die</strong> Erforschung <strong>de</strong>r Elektrizität<br />
ermöglichte – lange vor <strong>de</strong>r Erfindung<br />
<strong>de</strong>s elektrischen Generators. Damit hat <strong>die</strong><br />
Voltasche Säule sowohl <strong>de</strong>r Elektrotechnik als<br />
auch <strong>de</strong>r Elektronik <strong>und</strong> vielen weiteren technischen<br />
Bereichen, beispielsweise <strong>de</strong>r Galvanik,<br />
<strong>de</strong>n Weg bereitet. Ganz beson<strong>de</strong>rs wur<strong>de</strong>n<br />
intensive Forschungen hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />
therapeutischen Anwendung <strong>de</strong>s Gleichstromes<br />
(galvanischer Strom, Galvanotherapie)<br />
unmittelbar nach Bekanntmachung <strong>de</strong>r Galvani-Voltaschen<br />
Säule von zahlreichen Ärzten<br />
durchgeführt, wie z.B. John Wesley, England,<br />
Bischoff, C.H.E., Jena-1801 (De Usu<br />
Galvanisimi in Arte Medica), Grapengiesser,<br />
Martens, Berlin-1803, Golding Bird, London-<br />
1840, Duchenne, Paris-1855 o<strong>de</strong>r Remak,<br />
Berlin-1858. Die Voltasche Säule war <strong>die</strong> erste<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />
Abbildung 2: Volta-Säule, historischer Aufbau
5<br />
Batterie <strong>und</strong> ermöglichte <strong>die</strong> Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Elektrolyse <strong>und</strong> damit <strong>die</strong> erstmalige Herstellung vieler<br />
unedler Elemente, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Metalle Natrium, Kalium, Barium, Strontium, Calcium <strong>und</strong><br />
Magnesium durch Humphry Davy in <strong>de</strong>n Jahren 1807 <strong>und</strong> 1808. Auch <strong>die</strong> ersten Versuche zur<br />
Nachrichtenübermittlung durch <strong>die</strong> elektrische Telegrafie wur<strong>de</strong>n erst durch <strong>die</strong> Erfindung Voltas<br />
möglich.<br />
Quellen<br />
Abb. 1: http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/Datei:VoltascheSaeule_Schema.png (18.04.2009)<br />
Abb. 2: http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/Datei:Pila_di_Volta_01.jpg (18.04.2009)<br />
Text: http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/Voltasche_Säule (18.04.2009)
6<br />
2 Das Leclanché-Element – <strong>die</strong> erste Trockenbatterie<br />
2.1 Aufgabenstellung<br />
A 2.1 Führen Sie <strong>de</strong>n Versuch sorgfältig durch!<br />
A 2.2 Deuten Sie ausführlich <strong>die</strong> Beobachtungen (Reaktionsschemata, gemessene Spannungen,<br />
Verhalten während <strong>de</strong>s Entla<strong>de</strong>prozesses).<br />
A 2.3 Erläutern Sie, aus welchem Gr<strong>und</strong> eine „Trockenbatterie― „auslaufen― kann!<br />
2.2 Versuchsanleitung<br />
Geräte<br />
Stativ mit Klemme <strong>und</strong> Muffe<br />
2 kleine Bechergläser<br />
Reagenzglasklammer<br />
Solarmotor, Messgerät, Kabel, Krokodilklemmen<br />
Bier<strong>de</strong>ckel<br />
Chemikalien Ammoniumchlorid R: S:<br />
Mangandioxid Xn R: 20/22 S: (2)-25<br />
Zinkblech-Elektro<strong>de</strong> R: - S: -<br />
Kohle-Plattenelektro<strong>de</strong> R: - S: -<br />
Stärke<br />
Durchführung<br />
1. Die Elektro<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n blank geschmirgelt, aus <strong>de</strong>m Bier<strong>de</strong>ckel wird eine<br />
Platte geschnitten, <strong>die</strong> etwas kürzer ist als <strong>die</strong> Elektro<strong>de</strong>n.<br />
2. Es wird eine Mischung aus Mangandioxid, Wasser <strong>und</strong> Stärke angerührt,<br />
so dass eine zähe Paste entsteht, im zweiten Becherglas wird eine gesättigte<br />
Ammoniumchloridlösung hergestellt.<br />
3. Die Kohleelektro<strong>de</strong> wird mit <strong>de</strong>r Mischung bestrichen, darauf wird <strong>die</strong><br />
Bier<strong>de</strong>ckel-Pappe gelegt. Diese wird mit Ammoniumchlorid-Lösung getränkt.<br />
Hierauf wird <strong>die</strong> Zink-Plattenelektro<strong>de</strong> gelegt, so dass sich an bei<strong>de</strong>n<br />
Elektro<strong>de</strong>n jeweils eine Krokodilklemme befestigen lässt.<br />
4. Die Batterie wird mit <strong>de</strong>r RG-Klammer zusammengehalten, <strong>die</strong> RG-<br />
Klammer kann in einem Stativ eingespannt wer<strong>de</strong>n. (Die RG-Klammer<br />
fungiert als Halter, da bei zu großem Druck <strong>die</strong> Gefahr besteht, dass <strong>die</strong><br />
Kohleplatte bricht.)<br />
5. Die Spannung wird gemessen, es kann eine Entla<strong>de</strong>kurve aufgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n, hierzu wird parallel ein Solarmotor o<strong>de</strong>r ein Wi<strong>de</strong>rstand geschaltet.<br />
weitere Sicherheitshinweise<br />
Entsorgung<br />
-<br />
abgekratzte Paste <strong>und</strong> Bierfilz: Feststoffabfall
7<br />
2.3 Material<br />
M 2.1 Aufbau<br />
M 2.2 Funktion <strong>und</strong> Aufbau eines Leclanché-Elements<br />
Beim Leclanché-Element 1 besteht <strong>die</strong> positive aktive Masse aus Mangandioxid MnO 2 , <strong>die</strong> negative<br />
Masse ist metallisches Zink, als Elektrolyt wird eine (neutrale) Ammoniumchlorid-Lösung verwen<strong>de</strong>t.<br />
Die Vorgänge an <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n <strong>und</strong> im Elektrolyten sind:<br />
Ano<strong>de</strong>: Zn Zn 2+ + 2 e -<br />
Katho<strong>de</strong>: 2 MnO 2 + 2 H 2 O + 2 e - 2 MnOOH + 2 OH -<br />
Elektrolyt:<br />
Zn 2+ + 2 NH 4 Cl + 2 OH - Zn(NH 3 ) 2 Cl 2 + 2 H 2 O<br />
Bei Stromentnahme wird also Mangandioxid zu MnOOH reduziert (Mn 4+ Mn 3+ ), <strong>und</strong> <strong>die</strong> primär<br />
gebil<strong>de</strong>ten Zink-Ionen reagieren mit <strong>de</strong>m Elektrolyten zu inaktivem Zn(NH 3 ) 2 Cl 2 . Die Brutto-<br />
Zellreaktion ist danach wie folgt:<br />
2 MnO 2 + Zn + 2 NH 4 Cl 2 MnOOH + Zn(NH 3 ) 2 Cl 2<br />
Das thermodynamische Standardpotential <strong>de</strong>r Zinkelektro<strong>de</strong> liegt bei -0,76 V, dasjenige <strong>de</strong>r Mangandioxi<strong>de</strong>lektro<strong>de</strong><br />
bei ca. +1.1 V. Die Ruhepotentiale unter Betriebsbedingungen än<strong>de</strong>rn sich<br />
gegenüber <strong>die</strong>sen Werten nach Maßgabe <strong>de</strong>r herrschen<strong>de</strong>n Zn 2+ -Aktivität (durch <strong>die</strong> Reaktion<br />
im Elektrolyten gesteuert) bzw. <strong>de</strong>r OH — Aktivität. Die theoretische Ermittlung <strong>de</strong>r genauen Potentiale<br />
konnte bisher nicht befriedigend durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Bei<strong>de</strong> Potentiale sind im gleichen Sinne<br />
<strong>und</strong> Betrage pH-abhängig (am einfachsten daran zu erkennen, dass in <strong>de</strong>r Zellreaktion Hydroxid-<br />
Ionen nicht auftreten). Die praktischen Ruheklemmenspannungen liegen zwischen 1.5 <strong>und</strong> 1.6 Volt<br />
<strong>und</strong> sind u. a. auch von <strong>de</strong>r Herkunft <strong>de</strong>s verwen<strong>de</strong>ten Mangandioxids abhängig (z. B. natürliches<br />
o<strong>de</strong>r elektrolytisch hergestelltes MnO 2 ). Beson<strong>de</strong>rs bemerkt sei, dass sich bei Tiefentladungen <strong>die</strong><br />
Zellreaktion sowie <strong>die</strong> gebil<strong>de</strong>ten Produkte än<strong>de</strong>rn:<br />
1<br />
1865 von Leclanché erstmalig beschrieben.
2 MnO 2 + Zn + 2 NH 4 Cl + H 2 O 2 MnOOH + NH 3 + Zn(OH)Cl<br />
8<br />
Die Zinkelektro<strong>de</strong> ist einer <strong>de</strong>r Fälle, in <strong>de</strong>nen <strong>die</strong> elektrochemische Reaktion an <strong>de</strong>r Oberfläche eines<br />
kompakten Metalls ausreichend schnell ist. Demgegenüber muss für <strong>die</strong> Mangandioxi<strong>de</strong>lektro<strong>de</strong> auf<br />
eine poröse Mangandioxidmasse zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> zur Erzielung ausreichen<strong>de</strong>r Leitfähigkeit<br />
mit Kohlenstoff (Graphit, heute meist Acetylenruß) durchsetzt ist.<br />
Im Falle <strong>de</strong>s bekannten Trockenelements wird <strong>die</strong> Mangandioxid-Kohlenstoff-Masse zylindrisch ausgeformt,<br />
ein zentraler Kohlestift übernimmt <strong>die</strong> Stromabnahme. Diese sog. Puppe wird in einen Becher<br />
aus Reinzink eingesetzt. Die zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n befindliche Ammoniumchlorid-Lösung ist<br />
zur Herstellung eines kippsicheren „Trockenelements― mit Quellmitteln (Mehl, Stärke, Methylcellulose)<br />
angedickt. Um zu verhin<strong>de</strong>rn, dass Elektrolyt austritt, wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Zellen oftmals noch mit einem<br />
äußeren Stahlmantel versehen („auslaufsichere Zellen―) 2 .<br />
Elektrolyt <strong>und</strong> Selbstentladung<br />
Aktive Massen können auch dann in <strong>de</strong>n entla<strong>de</strong>nen Zustand übergehen, wenn <strong>de</strong>m galvanischen<br />
Element kein Strom entnommen wird: durch chemische Reaktion o<strong>de</strong>r durch <strong>die</strong> Ausbildung einer<br />
Mischelektro<strong>de</strong> (elektrochemische Korrosion). In galvanischen Elementen verwen<strong>de</strong>te aktive Massen<br />
müssen daher chemisch stabil sein <strong>und</strong> gegenüber möglichen elektrochemischen Korrosionsreaktionen<br />
eine ausreichend hohe Überspannung aufweisen.<br />
Als Beispiel seien <strong>die</strong> Verhältnisse an <strong>de</strong>r Zinkelektro<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Leclanché-Elements betrachtet. Das Ruhepotential<br />
<strong>die</strong>ser Elektro<strong>de</strong> liegt unter -0,8 V, das Wasserstoffpotential in <strong>de</strong>r benutzten neutralen<br />
Lösung beträgt nur -0,4 V. Die Wasserstoffüberspannung an Zink reicht nicht ganz aus, um eine<br />
(stromlose) Metallauflösung nach Zn Zn 2+ +2 e - ; 2 H 2 0 + 2 e - H 2 +2 OH - zu verhin<strong>de</strong>rn<br />
(Selbstentladung). Der Zinkbecher muss daher durch <strong>de</strong>n Zusatz von Inhibitoren zur Elektrolytpaste<br />
geschützt wer<strong>de</strong>n 3 . Die Gasentwicklung ist dann sehr viel geringer, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Lagerfähigkeit <strong>de</strong>s Elements<br />
kann mehr als 3 Jahre betragen.<br />
Quellen<br />
M 2.1 http://upload.wikimedia.org/wikipedia/<strong>de</strong>/7/78/Zink-Braunstein-Zelle.png<br />
M 2.2 Hamann, Carl H., Wolf Vielstich, Elektrochemie. (Weinheim 3. Auflage 1998 (Wiley-VCH))<br />
436-438.<br />
2<br />
3<br />
Flüssigkeit kann durch gebil<strong>de</strong>ten Wasserstoff (s. Folgeabschn.) <strong>und</strong> durch beim Entla<strong>de</strong>vorgang aus Mangandioxid<br />
freigesetztes Kristallwasser aus <strong>de</strong>r Zelle herausgedrückt wer<strong>de</strong>n. Eine Variante enthält daher als Elektrolyt<br />
(anstelle von Ammoniumchlorid o<strong>de</strong>r als Zusatz) Zinkchlorid. Die dann in <strong>de</strong>r Lösungsphase ablaufen<strong>de</strong> Reaktion<br />
ist wasserbin<strong>de</strong>nd (4 Zn 2+ + ZnCl 2 + 8 OH - + H 2 O ZnCl 2 4 ZnO 5 H 2 O).<br />
Bis vor etwa 10 Jahren wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zinkbecher zwecks Inhibition <strong>de</strong>r stromlosen Auflösung innen amalgamiert (Ausnutzung<br />
<strong>de</strong>r hohen Wasserstoffüberspannung am Quecksilber).
9<br />
3 Die Alkali-Mangan-Zelle: mehr Leistung <strong>und</strong> Sicherheit!<br />
3.1 Aufgabenstellung<br />
A 3.1 Führen Sie <strong>de</strong>n Versuch sorgfältig durch!<br />
A 3.2 Vergleichen Sie <strong>die</strong>se Zelle mit <strong>de</strong>m Leclanché-Element: in wie weit wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Unterschie<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r technischen Zellen in <strong>de</strong>n Versuchen umgesetzt?<br />
A 3.3 Zeigen Sie mathematisch, dass <strong>die</strong> Potentialdifferenzen <strong>de</strong>r Alkali-Mangan-Zelle <strong>und</strong> <strong>de</strong>s<br />
Leclanché-Elements trotz <strong>de</strong>r pH-Abhängigkeit <strong>de</strong>r Elektro<strong>de</strong>npotentiale i<strong>de</strong>ntisch sind!<br />
3.2 Versuchsanleitung<br />
Geräte<br />
Stativ mit Klemme <strong>und</strong> Muffe<br />
kleines Becherglas<br />
Papierhandtuch (4-lagig, Laborbedarf)<br />
Pasteurpipette<br />
Reagenzglasklammer<br />
Solarmotor, Messgerät, Kabel, Krokodilklemmen<br />
Chemikalien Kalilauge c= 1 mol·L -1 C R: 22-35 S: (1/2)-26-36/37/39-45<br />
Mangandioxid Xn R: 20/22 S: (2)-25<br />
Zinkblech-Elektro<strong>de</strong> R: - S: -<br />
Eisenblech-Elektro<strong>de</strong> R: - S: -<br />
Durchführung<br />
1. Die Elektro<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n blank geschmirgelt<br />
2. Es wird eine Mischung aus 1 mL Kalilauge <strong>und</strong> 1,5 g Braunstein angerührt<br />
3. Die Eisenelektro<strong>de</strong> wird dünn mit <strong>de</strong>r Mischung bestrichen, darauf wird<br />
eine Lage <strong>de</strong>s vierlagigen Papiers gelegt, <strong>die</strong>ses wird mit Kalilauge gut<br />
befeuchtet, hierauf wird <strong>die</strong> Zinkelektro<strong>de</strong> gelegt. Es ist sinnvoll, <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n<br />
Elektro<strong>de</strong>n im 90°-Winkel aufeinan<strong>de</strong>rzulegen, da sich dann problemlos<br />
<strong>die</strong> Spannung messen lässt.<br />
4. Die Batterie wird mit <strong>de</strong>r RG-Klammer zusammengehalten <strong>und</strong> dann in<br />
eine Stativklemme fest eingespannt (<strong>die</strong> RG-Klammer fungiert vor allem<br />
als Isolator)<br />
5. Die Spannung wird gemessen, es kann eine Entla<strong>de</strong>kurve aufgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n, hierzu wird parallel ein Solarmotor o<strong>de</strong>r ein Wi<strong>de</strong>rstand geschaltet.<br />
weitere Sicherheitshinweise<br />
Entsorgung<br />
-<br />
Feststoffabfall
10<br />
3.3 Material<br />
M 3.1 Aufbau<br />
M 3.2 Die Alkali-Mangan-Zelle<br />
Die Alkali-Mangan-Primärbatterie ist eine Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Leclanché-Systems. Wie dort wer<strong>de</strong>n<br />
Zink <strong>und</strong> Mangandioxid als aktive Massen eingesetzt. Die Unterschie<strong>de</strong> sind:<br />
- Als Elektrolyt wird Kalilauge verwen<strong>de</strong>t. Die Reaktion <strong>de</strong>s Mangandioxid erfolgt dann in zwei<br />
Stufen bis zum Mangan(II)-hydroxid Mn(OH) 2<br />
2 MnO 2 + 2 H 2 O + 2 e - 2 MnOOH + 2 OH -<br />
MnOOH + H 2 O + e - Mn(OH) 2 + OH -<br />
- Man verwen<strong>de</strong>t nicht Zinkblech, son<strong>de</strong>rn mit Lauge getränkte Zinkflitter als negative Elektro<strong>de</strong><br />
(Masseelektro<strong>de</strong>).<br />
- Die Elektro<strong>de</strong>nanordnung wird gegenüber <strong>de</strong>r Leclanché-Zelle umgekehrt zur sog. insi<strong>de</strong>out-Anordnung.<br />
Insgesamt wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Batterieeigenschaften dadurch gegenüber <strong>de</strong>m Leclanché-Element bei<br />
gleichbleiben<strong>de</strong>r Ruheklemmenspannung um bis zu 50% verbessert.<br />
Die Mangandioxid-Elektro<strong>de</strong> ist vom Prinzip her eine Sek<strong>und</strong>ärelektro<strong>de</strong>, <strong>die</strong> zweite Entla<strong>de</strong>stufe ist<br />
allerdings nur schlecht umkehrbar. Ersetzt man in einer marktgängigen insi<strong>de</strong>-out-Zelle <strong>de</strong>n Sepa-
11<br />
rator durch ein gegenüber Dendritenwachstum 4 unempfindliches Material <strong>und</strong> entlädt nur <strong>die</strong> 1.<br />
Stufe, so kann <strong>die</strong> Zelle bis zu 50mal wie<strong>de</strong>raufgela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Zukünftige Anwendungen eines<br />
Mangandioxid-Zink-Akkumulators sind <strong>de</strong>nkbar, da Zink <strong>und</strong> Mangandioxid als Rohstoffe billig <strong>und</strong><br />
praktisch unbegrenzt verfügbar sind.<br />
Alkalische Zink-Mangandioxid-<strong>Batterien</strong> wer<strong>de</strong>n zur Erzielung höherer Elektro<strong>de</strong>noberflächen <strong>und</strong><br />
damit Strombelastbarkeiten auch in Form eines sog. Elektro<strong>de</strong>nwickels ausgeführt (Zink- <strong>und</strong> Mangandioxid-Elektro<strong>de</strong><br />
wer<strong>de</strong>n in Folienform hergestellt <strong>und</strong> unter Zwischenfügen eines<br />
laugegetränkten Separators umeinan<strong>de</strong>r aufgewickelt).<br />
Quellen<br />
M 3.1 http://www.wissen.<strong>de</strong>/w<strong>de</strong>/generator/substanzen/bil<strong>de</strong>r/sigmalink/b/ba/bat_/<br />
batterie_alkali_mangan_zelle_1817999,property=zoom.jpg<br />
M 3.2 Hamann, Carl H., Wolf Vielstich, Elektrochemie. (Weinheim 3. Auflage 1998 (Wiley-VCH))<br />
470.<br />
4<br />
Durch elektrochemische Vorgänge können auf <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n von <strong>Akkumulatoren</strong> Dendriten wachsen.<br />
Wenn sie <strong>de</strong>n Separator zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n durchdringen, führt <strong>die</strong>s zum Kurzschluss in <strong>de</strong>r Zelle.<br />
Dieser hat einen vollständigen Ausfall o<strong>de</strong>r in schwächer ausgeprägten Fällen eine beschleunigte Selbstentladung<br />
<strong>de</strong>r Zelle zu Folge. Dieser Vorgang hat nichts mit <strong>de</strong>m Memory-Effekt zu tun.<br />
http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/Dendrit_(Kristallographie) (19.04.2009)
12<br />
4 Strom im Auto: <strong>de</strong>r Blei-Akkumulator<br />
4.1 Aufgabenstellung<br />
A 4.1 Führen Sie <strong>de</strong>n Versuch durch!<br />
A 4.2 Fertigen Sie ein sorgfältiges Versuchsprotokoll an: Schil<strong>de</strong>rn Sie möglichst genau alle Beobachtungen<br />
auch an <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n! Verwen<strong>de</strong>n Sie bei <strong>de</strong>r Deutung <strong>die</strong> entsprechen<strong>de</strong><br />
Fachterminologie (Ano<strong>de</strong>/Katho<strong>de</strong> / Plus-Pol/Minus-Pol / Oxidation/Reduktion)<br />
A 4.3 Formulieren Sie <strong>die</strong> Reaktionsgleichungen für <strong>die</strong> Überladung (vgl. Material <strong>und</strong> Durchführung<br />
3.) Begrün<strong>de</strong>n Sie ausführlich, warum erst bei einer Spannung von mehr als 2,5 V <strong>de</strong>r<br />
zu beobachten<strong>de</strong> Effekt eintritt. Definieren Sie mit eigenen Worten <strong>die</strong> Begriffe Überspannung,<br />
Zersetzungsspannung <strong>und</strong> Überpotential!<br />
A 4.4 Erklären Sie, warum sich <strong>die</strong> Elektro<strong>de</strong>npotentiale <strong>de</strong>s Blei-Akkus von <strong>de</strong>n Standard-<br />
Elektro<strong>de</strong>n-Potentialen unterschei<strong>de</strong>n! Berechnen Sie <strong>die</strong> Potentiale, nehmen Sie dazu an,<br />
dass <strong>die</strong> Sulfationen-Konzentration c(SO 4 2- ) = 0,5 mol·L -1 beträgt. (Achtung: sinnvollerweise<br />
betrachten Sie <strong>de</strong>n Entla<strong>de</strong>vorgang!)<br />
A 4.5 Erläutern Sie, wie in <strong>de</strong>r Autobatterie <strong>die</strong> Spannung von 12 V erreicht wird!<br />
4.2 Versuchsanleitung<br />
Geräte<br />
Becherglas 50 mL<br />
2 Bleibleche<br />
Spannungsquelle, Kabel, 2 Krokodilklemmen, Verbraucher (z.B. Solarmotor)<br />
Chemikalien Schwefelsäure c = ca. 2 mol·L -1 Xi R: 36/38 S: 26-30-45<br />
(Batteriesäure,<br />
siehe Entsorgung)<br />
Durchführung 1. Es wird eine Spannung von 2,5 V für etwa 2 Minuten angelegt.<br />
2. Nach <strong>de</strong>m Abschalten <strong>de</strong>r Spannungsquelle wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Elektro<strong>de</strong>n<br />
a. über ein Voltmeter<br />
b. über <strong>de</strong>n Verbraucher (Glühbirnchen bzw. Solarmotor)<br />
miteinan<strong>de</strong>r verb<strong>und</strong>en<br />
Der Versuch wird mehrfach wie<strong>de</strong>rholt, dabei reicht es, wenn <strong>die</strong> Spannung<br />
jeweils nur für 1 min angelegt wird.<br />
3. Es wird für ca. 1 min eine Spannung von 4 V angelegt.<br />
weitere Sicherheitshinweise<br />
Entsorgung<br />
Die Bleibleche dürfen keinesfalls geschmirgelt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> sollten auch<br />
nach Möglichkeit nicht mit <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n angefasst wer<strong>de</strong>n, <strong>die</strong>se sind ansonsten<br />
unmittelbar zu waschen.<br />
Die Schwefelsäure wird in einer speziell beschrifteten Flasche (Schwefelsäure<br />
für Bleiakku) aufbewahrt <strong>und</strong> kann immer wie<strong>de</strong>rverwertet wer<strong>de</strong>n. Sie<br />
darf keinesfalls in <strong>de</strong>n Ausguss gegeben wer<strong>de</strong>n!<br />
entfällt bei Beachtung <strong>de</strong>r Sicherheitshinweise
13<br />
4.3 Material<br />
M 4.1 Blei/Bleidioxid-System (An<strong>de</strong>re Bezeichnungen: Blei-Säure-Akku, Bleiakkumulator,<br />
Lead-acid battery system)<br />
Anwendung<br />
Der Bleiakkumulator ist das am häufigsten angewandte Sek<strong>und</strong>ärsystem. Die größten Stückzahlen<br />
gehen in <strong>die</strong> Autoindustrie als Starterbatterie. An<strong>de</strong>re Anwendungen sind Traktionsbatterien in<br />
Gabelstaplern, elektrisch angetriebenen Fahrzeugen <strong>und</strong> U-Booten. Notstromversorgungen für<br />
große Anlagen wer<strong>de</strong>n allgemein mit Bleiakkumulatoren ausgerüstet. <strong>Batterien</strong> wer<strong>de</strong>n mit Kapazitäten<br />
von 1 Ah bis zu 12.000 Ah gebaut.<br />
Vereinfachte elektrochemische Reaktionsgleichungen<br />
(Die Gleichungen beziehen sich auf <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>vorgang, <strong>de</strong>r Entla<strong>de</strong>vorgang entspricht <strong>de</strong>r Rückreaktion)<br />
Negative Elektro<strong>de</strong> PbSO 4 + 2 H + + 2 e - Pb + H 2 SO 4<br />
Positive Elektro<strong>de</strong> PbSO 4 + 2 H 2 O PbO 2 + 4 H + + SO 2- 4 + 2 e -<br />
Summe 2 PbSO 4 + 2 H 2 O Pb + PbO 2 + 2 H 2 SO 4<br />
Der Elektrolyt ist wässrige Schwefelsäure. Da <strong>die</strong> Schwefelsäure an <strong>de</strong>n elektrochemischen Reaktionen<br />
beteiligt ist, muss sie strenggenommen zu <strong>de</strong>n aktiven Massen gerechnet wer<strong>de</strong>n. Die Säurekonzentration<br />
kann daher als Maß für <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>zustand <strong>de</strong>s Bleiakkus verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Da <strong>die</strong><br />
Säurekonzentration mit <strong>de</strong>r Entladung abnimmt besteht bei einem teilentla<strong>de</strong>nen Akku <strong>und</strong> tiefer<br />
Umgebungstemperatur früher <strong>die</strong> Gefahr <strong>de</strong>s Einfrierens <strong>de</strong>r Elektrolytlösung. Mit eingefrorener<br />
Elektrolytlösung kann <strong>die</strong> Batterie durch <strong>de</strong>n höheren Innenwi<strong>de</strong>rstand keinen hohen Laststrom<br />
liefern.<br />
Gegen La<strong>de</strong>schluss (nahezu alles PbSO 4 ist in PbO 2 umgewan<strong>de</strong>lt), überschreitet <strong>die</strong> Zelle <strong>die</strong> Gasungsspannung<br />
von 2,39 V <strong>und</strong> es beginnt eine Überla<strong>de</strong>reaktion bei <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Elektrolytlösung<br />
enthaltenen Wasser Wasserstoff- <strong>und</strong> Sauerstoff-Gas erzeugt wird.<br />
Achtung! Hochexplosive Gasmischung mit sehr niedriger Zün<strong>de</strong>nergie <strong>und</strong> –temperatur.<br />
Bei einigen Bauarten wird das gebil<strong>de</strong>te Knallgas über eine Katalysatorpatrone zu Wasser rekombiniert<br />
= kein Wasserverlust, wartungsarm.<br />
Technische Daten<br />
• Elektrolytlösung (RT):<br />
o Konzentration Schwefelsäure: 36,9 Gew.% = 1,28 g/cm³ voll gela<strong>de</strong>ner Akku,<br />
o 7,7 Gew.% = 1,05 g/cm³ entla<strong>de</strong>ner Akku<br />
o für Schwefelsäure mit 1,28 g/cm³ RT gilt:<br />
o Leitfähigkeit: 0,7 S/cm<br />
o Gefrierpunkt: -60 °C<br />
o Viskosität: 2,5 Centipoise<br />
• Leerlaufspannung : 2,08 V, Nennspannung: 2 V<br />
• Entla<strong>de</strong>schlussspannung: 1,4 bis 1,7 V je nach Belastung<br />
• Nennentla<strong>de</strong>strom: C/20 = 1/20 <strong>de</strong>r Nennkapazität [Ah] in [A]. Bei höheren Strömen verringert<br />
sich <strong>die</strong> entnehmbare Kapazität.<br />
• Lagertemperatur: -25 bis 60 °C<br />
• Betriebstemperatur: -10 bis 60 °C<br />
Achtung! Entla<strong>de</strong>ne Akkus frieren durch <strong>die</strong> geringere Schwefelsäurekonzentration rasch ein.
14<br />
• Theoretische spezifische Energie : 160 Wh/kg<br />
• Praktische spez. Energie je nach Bauart: 25 bis 40 Wh/kg<br />
• Praktische Energiedichte: 60 bis 95 Wh/l<br />
• Energiewirkungsgrad : 70 bis 80 %<br />
• Lebensdauer: 250 bis 1.000 Zyklen, hängt sehr stark von <strong>de</strong>r Bauart <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Betriebsbedingungen<br />
ab. Allgemein verringern folgen<strong>de</strong> Faktoren <strong>die</strong> Lebensdauer: hohe Entla<strong>de</strong>tiefe, Betriebstemperaturen<br />
> 25 °C, La<strong>de</strong>schluss-Spannung > 2,30 V, lange Lagerzeit im teil- o<strong>de</strong>r tiefentla<strong>de</strong>nen<br />
Zustand (gefüllte Akkus nur im gela<strong>de</strong>nen Zustand lagern <strong>und</strong> regelmäßig nachla<strong>de</strong>n!).<br />
• Selbstentladung : je nach Bauart <strong>und</strong> Antimongehalt <strong>de</strong>r Bleigitter bei Raumtemperatur 1 bis<br />
20% im Monat. Bei einer Erhöhung <strong>de</strong>r Lagertemperatur um jeweils 10 Grad verdoppelt sich <strong>die</strong><br />
Selbstentladungsrate.<br />
• Bauarten: Vielfältige, <strong>de</strong>m jeweiligen Verwendungszweck angepasste Bauweisen. Neben <strong>de</strong>n<br />
offenzelligen <strong>Batterien</strong> mit flüssiger Schwefelsäure wer<strong>de</strong>n auch geschlossene Zellen mit eingedicktem<br />
Elektrolyt (thixotrope Mischung mit Kieselsäure = SiO 2 ) hergestellt. Diese <strong>Batterien</strong> sind<br />
lageunabhängig <strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n mit einer max. Spannung von 2,35 V / Zelle gela<strong>de</strong>n. Diese Betriebsweise<br />
ergibt wartungsfreie <strong>Batterien</strong>, da beim La<strong>de</strong>n kein Wasserverlust auftritt.<br />
M 4.2 Aufbau
15<br />
M 4.3 Oxidationsstufen von Hauptgruppenmetallen<br />
Die höchste Oxidationsstufe <strong>de</strong>r Hauptgruppenelemente entspricht <strong>de</strong>r Gruppennummer im PSE,<br />
bei <strong>de</strong>n Hauptgruppenmetallen sind vor allem <strong>die</strong> höchste <strong>und</strong> <strong>die</strong> um zwei erniedrigte Oxidationsstufe<br />
von Be<strong>de</strong>utung, <strong>die</strong>se niedrigere Oxidationsstufe gewinnt mit steigen<strong>de</strong>r Perio<strong>de</strong> an Be<strong>de</strong>utung.<br />
Potentiale etc.<br />
E 0 (Pb/PbSO 4 ) = - 0,36 V<br />
E 0 (Pb/Pb 2+ ) = - 0,13 V<br />
E 0 (H 2 /H + ) = 0,00 V<br />
E 0 (H 2 O/O 2 ) = 1,23 V (pH = 0)<br />
E 0 (Pb 2+ /PbO 2 ) = + 1,46 V (pH = 0)<br />
KL(PbSO 4 ) = 2·10 -8 -2<br />
mol<br />
2·L<br />
Gas<br />
Elektro<strong>de</strong>nmaterial<br />
Wasserstoff<br />
M 4.4 Überspannung<br />
In <strong>de</strong>r Praxis wird zur Abscheidung von<br />
Gasen an Elektro<strong>de</strong>n in Abhängigkeit<br />
von Ionenkonzentration, Stromdichte<br />
<strong>und</strong> Elektro<strong>de</strong>nmaterial oft eine <strong>de</strong>utlich<br />
höhere Spannung benötigt, als nach<br />
<strong>de</strong>m Halbzellenpotential berechnet wer<br />
<strong>de</strong>n kann. Die Differenz zwischen Abschei<strong>de</strong>spannung<br />
<strong>und</strong> Elektro<strong>de</strong>n-<br />
Potential bezeichnet man als Überspannung.<br />
Eine Übersicht gibt nebenstehen<strong>de</strong> Tabelle.<br />
Überpotentiale / V<br />
bei einer Stromdichte<br />
von<br />
10 -2 A/cm² 10 -1 A/cm²<br />
Platin (platiniert) 0,03 0,05<br />
Platin ( blank) 0,35 0,40<br />
Eisen 0,53 0,64<br />
Graphit 0,76 0,99<br />
Zink 0,88 1,10<br />
Quecksilber 1,15 1,21<br />
Blei 1,24 1,26<br />
Sauerstoff Platin (blank) 1,32 1,50<br />
Eisen 0,48 0,56<br />
Graphit 0,53 1,09<br />
Palladium 1,01 1,21<br />
Blei 0,97 1,02<br />
Chlor Platin 0,008 0,05<br />
Graphit 0,05 0,25<br />
Quellen<br />
http://www.ict.fhg.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>utsch/scope/ae/bleisystem.html (18.11.2005)<br />
Bildquelle: Cornelsen-Verlag
16<br />
5 Der Nickel/Cadmium-Akkumulator<br />
5.1 Aufgabenstellung<br />
A 5.1 Fertigen Sie ein ausführliches Versuchsprotokoll an! Stellen Sie <strong>die</strong> Vorgänge bei <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>/<br />
Entla<strong>de</strong>zyklen dar <strong>und</strong> verwen<strong>de</strong>n Sie <strong>die</strong> entsprechen<strong>de</strong> Fachterminologie (Ano<strong>de</strong>/Katho<strong>de</strong><br />
/ Plus-Pol/Minus-Pol / Oxidation/Reduktion)<br />
A 5.2 Vergleichen Sie <strong>de</strong>n Ni/Cd-Akku mit <strong>de</strong>r Bleibatterie, <strong>de</strong>r Brennstoffzelle <strong>und</strong> <strong>de</strong>m NiMH-<br />
Akku: arbeiten Sie <strong>die</strong> Vor- <strong>und</strong> Nachteile <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Systeme sorgfältig heraus!<br />
5.2 Versuchsanleitung<br />
Geräte<br />
Becherglas 50 mL<br />
Nickelnetz<br />
Cadmiumblech<br />
Spannungsquelle, Kabel, 2 Krokodilklemmen, Verbraucher (z.B. Solarmotor),<br />
Universalmessgerät<br />
Chemikalien Kalilauge c = 5 mol·L -1 C R: 35 S: 26-36/37/39-45<br />
Durchführung<br />
weitere Sicherheitshinweise<br />
Entsorgung<br />
3. Die Nickelelektro<strong>de</strong> wird an <strong>de</strong>n Plus-Pol <strong>de</strong>r Spannungsquelle, das<br />
Cadmiumblech an <strong>de</strong>n Minuspol angeschlossen. Es wird 2 min mit<br />
U = 2 V elektrolysiert (Elektrolyt: Kalilauge).<br />
4. Die Nickel- <strong>und</strong> <strong>die</strong> Cadmiumelektro<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n über das Universalmessgerät<br />
miteinan<strong>de</strong>r verb<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> Spannung gemessen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Polung beobachtet.<br />
5. Nach erneutem Elektrolysieren wird ein Verbraucher angeschlossen.<br />
Die Cadmiumelektro<strong>de</strong> darf keinesfalls geschmirgelt wer<strong>de</strong>n, da Cadmiumstäube<br />
sehr giftig sind! Es besteht für alle Cadmiumverbindungen außer<br />
Cadmiumsulfat in <strong>de</strong>r Schule Verwendungsverbot. Da in <strong>die</strong>sem Versuch<br />
jedoch keine gelösten Stoffe o<strong>de</strong>r Stäube anfallen, son<strong>de</strong>rn das entstehen<strong>de</strong><br />
Hydroxid fest auf <strong>de</strong>r Elektro<strong>de</strong> haftet, ist eine Durchführung als Lehrerversuch<br />
m.E. möglich.<br />
Die Nickelnetzelektro<strong>de</strong> sollte nach Möglichkeit nicht mit <strong>de</strong>r Haut in Berührung<br />
kommen, da Nickel ein Kontaktallergen ist.<br />
Da eine Kontamination durch Schwermetall-Ionen nicht ausgeschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n kann, wird <strong>die</strong> Kalilauge in das Abfallgefäß „schwermetallhaltige<br />
Lösungen― gegeben.<br />
Alternative: Die Kalilauge wird zur Wie<strong>de</strong>rverwendung in <strong>die</strong>sem Versuch<br />
gekennzeichnet aufbewahrt.
5.3 Material<br />
17<br />
M 5 Nickel/Cadmium-System<br />
(An<strong>de</strong>re Bezeichnungen Ni/Cd, NiCd-Akku, Nickelakkumulator, NC-Akku, nickel/cadmium-system)<br />
Anwendung<br />
Gasdichte Nickel-Cadmium-<strong>Batterien</strong> wer<strong>de</strong>n häufig in Kleingeräten verwen<strong>de</strong>t. Es gibt sie in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Bauformen (Knopfzellen, R<strong>und</strong>ellen, prismatische Batteriepacks). Die Nennspannung<br />
einer einzelnen Zelle beträgt 1,3 V.<br />
Daneben gibt es prismatische <strong>Batterien</strong> in offener Bauweise, <strong>die</strong> wegen ihrer hohen Leistung <strong>und</strong><br />
Kapazität vorwiegend in Notstromaggregaten <strong>und</strong> als Starterbatterie in <strong>de</strong>r Luftfahrt eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Ni/Cd-<strong>Batterien</strong> wer<strong>de</strong>n mit Kapazitäten von 10 mAh (Knopfzelle) bis >300 Ah (offene Bauweise)<br />
gefertigt.<br />
Vereinfachte elektrochemische Reaktionsgleichungen<br />
(Die Gleichungen beziehen sich auf <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>vorgang, <strong>de</strong>r Entla<strong>de</strong>vorgang entspricht <strong>de</strong>r Rückreaktion)<br />
La<strong>de</strong>n<br />
Negative Elektro<strong>de</strong> Cd(OH) 2 + 2e - Cd + 2 OH -<br />
Positive Elektro<strong>de</strong> 2 Ni(OH) 2 + 2 OH - 2 NiOOH + 2 H 2 O + 2 e -<br />
Summe Cd(OH) 2 + 2 Ni(OH) 2 Cd + 2 NiOOH + 2 H 2 O<br />
Als Elektrolyt wird Kalilauge mit einer Dichte von 1,19 – 1,30 g/cm 3 (entspricht ca. 20-30 Gew. %)<br />
verwandt. Höhere Konzentrationen bewirken eine größere Entla<strong>de</strong>kapazität bei verringerter Lebensdauer.<br />
Gegen La<strong>de</strong>schluss überschreitet <strong>die</strong> Zelle <strong>die</strong> Gasungsspannung von 1,55 bis 1,6 V/Zelle <strong>und</strong> es<br />
beginnt bei offenen Zellen eine Überla<strong>de</strong>reaktion, bei <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Elektrolytlösung enthaltenen<br />
Wasser Wasserstoff- <strong>und</strong> Sauerstoffgas erzeugt wird, das entweicht:<br />
Überladung<br />
Negative Elektro<strong>de</strong> 4 H 2 O + 4e - 2 H 2 + 4 OH - (H 2 -Entwicklung)<br />
Positive Elektro<strong>de</strong> 4 OH - 2 H 2 O + O 2 + 4e - (O 2 -Entwicklung)<br />
Gesamtreaktion 2H 2 O 2 H 2 + O 2 (Knallgas)<br />
Bei offenen Zellen muss <strong>de</strong>r Verlust an Wasser von Zeit zu Zeit durch Nachfüllen von <strong>de</strong>stilliertem<br />
Wasser ausgeglichen wer<strong>de</strong>n.<br />
Zur Vermeidung <strong>de</strong>r Gasentwicklung sind gasdichte Zellen sind mit einer überdimensionierten negativen<br />
Elektro<strong>de</strong> ausgestattet, <strong>die</strong> eine La<strong>de</strong>reserve aus Cadmiumhydroxid enthält. Wird nach<br />
vollständigem La<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Zelle weitergela<strong>de</strong>n, so wird <strong>die</strong>ses zu Cadmium reduziert, es entsteht<br />
kein Wasserstoff. Der am Plus-Pol entstehen<strong>de</strong> Sauerstoff diff<strong>und</strong>iert zur Cadmium-Elektro<strong>de</strong> <strong>und</strong><br />
oxi<strong>die</strong>rt <strong>die</strong>se.<br />
Weiterentwickelte gasdichte Faserstruktur-Ni/Cd-Zellen enthalten spezielle Faserstruktur-<br />
Rekombinationselektro<strong>de</strong>n. Der entwickelte Sauerstoff gelangt über <strong>de</strong>n Gasraum zur Rekombinationselektro<strong>de</strong><br />
<strong>und</strong> wird an <strong>de</strong>r katalytischen Oberfläche so schnell rekombiniert, dass sich im Betrieb<br />
ein leichter Unterdruck einstellt. Schnellladung ist möglich.
18<br />
Technische Daten<br />
Ni/Cd-System offen gasdicht<br />
Elektrolytlösung KOH Dichte 1,17 – 1,19 g/cm 3 Dichte 1,24 – 1,3 g/cm 3<br />
Leitfähigkeit (20 °C) 0,5 S/cm 0,63 S/cm<br />
Gefrierpunkt - 46°C<br />
Leerlaufspannung 1,35 V 1,28 – 1,35 V<br />
Spannung unter Nennlast 1,2 V 1,2 V<br />
Betriebstemperatur - 20 bis 45°C - 20 bis + 50°C, (60°C)<br />
empfohlen: +10 - 45°C<br />
spez. Energie<br />
(theoretisch 210 Wh/kg)<br />
Energiedichte<br />
Lebensdauer<br />
(bei mittlerer Temperatur)<br />
25 Wh/kg 40 Wh/kg, 25 bis 35 Wh/kg mit Faserstrukturelektro<strong>de</strong>n<br />
35 bis 100 Wh/l<br />
Bis 15 Jahre; 1500 - 4000 Zyklen<br />
(je nach Elektro<strong>de</strong>ntyp)<br />
Schockbelastbarkeit gut sehr gut<br />
Energiewirkungsgrad 70-80 % 60 bis 70%<br />
ca. 4 Jahre; 1000 – 2000 Zyklen<br />
(abhängig von <strong>de</strong>r Nutzung)<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
Die Viskosität <strong>de</strong>r Elektrolytlösung fällt stark mit <strong>de</strong>r Temperatur ab. Bei tiefen Temperaturen <strong>und</strong><br />
großen La<strong>de</strong>/Entla<strong>de</strong>strömen können durch vermin<strong>de</strong>rte Diffusion Dichteunterschie<strong>de</strong> eintreten,<br />
<strong>die</strong> Potentialabfall <strong>und</strong> lokales Einfrieren bewirken.<br />
Memory-Effekt: Ni/Cd-Zellen können u.a. durch wie<strong>de</strong>rholte Teilentladung eine 2. Entla<strong>de</strong>stufe<br />
entwickeln, <strong>die</strong> um 120 mV tiefer liegt. Es scheint, dass sich <strong>die</strong> Zelle daran erinnert, vorher nur<br />
eine Teilkapazität abgegeben zu haben. Ursache ist <strong>die</strong> Kornvergröberung <strong>de</strong>s Cadmiums <strong>und</strong> Bildung<br />
einer intermetallischen Phase <strong>de</strong>r Zusammensetzung Ni 5 Cd 21 . Zur Beseitigung <strong>de</strong>s Memory-<br />
Effektes muss <strong>die</strong> Zelle zunächst tiefentla<strong>de</strong>n <strong>und</strong> anschließend mit Nennstrom <strong>und</strong> doppelter La<strong>de</strong>zeit<br />
aufgela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Dadurch wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> aktiven Massen wie<strong>de</strong>r vollständig aufgela<strong>de</strong>n.<br />
Selbstentladung: Abhängig von Bauart <strong>und</strong> Temperatur. Bei -20 °C ca. 1% pro Monat. Bei Raumtemperatur<br />
ca. 15% Kapazitätsverlust /Monat, bei 45°C ca. 80% in <strong>de</strong>n ersten drei Monaten, danach<br />
ca. 3% / Monat.<br />
Bauarten: Vielfältige, <strong>de</strong>m jeweiligen Verwendungszweck angepasste Bauweisen. Neben <strong>de</strong>n<br />
offenzelligen <strong>Batterien</strong> mit flüssiger Kalilauge wer<strong>de</strong>n gasdichte Zellen mit Überla<strong>de</strong>schutz hergestellt.<br />
Diese <strong>Batterien</strong> sind lageunabhängig <strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n mit einer max. Spannung von 1,55 V gela<strong>de</strong>n.<br />
Geschlossene <strong>Batterien</strong> sind wartungsfrei, da beim La<strong>de</strong>n kein Wasserverlust auftritt. Neuere<br />
<strong>Batterien</strong> enthalten Sinter- o<strong>de</strong>r Faserstrukturelektro<strong>de</strong>n. Letztere können in einer St<strong>und</strong>e gela<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorteile <strong>de</strong>s Systems: Zuverlässig, langlebig, robust, tiefentla<strong>de</strong>fähig, lange Standzeit im entla<strong>de</strong>nen<br />
Zustand, auch bei tiefen Temperaturen entla<strong>de</strong>fähig, Schnellladung bei bestimmten Bauarten<br />
möglich.<br />
Nachteile <strong>de</strong>s Systems: Die Cadmiumbelastung <strong>de</strong>r Umwelt in <strong>de</strong>n Industriestaaten stammt<br />
weitgehend aus <strong>de</strong>r Deponierung verbrauchter NiCd-Akkus. Das giftige Cadmium bil<strong>de</strong>t lösliche<br />
Verbindungen <strong>und</strong> gelangt so ins Gr<strong>und</strong>wasser. Trotz <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r Batterieverordnung<br />
(BattV) im Jahr 1998 mit einer Rückgabepflicht <strong>de</strong>r Verbraucher <strong>und</strong> einer Rücknahmepflicht <strong>de</strong>r<br />
Hersteller ist <strong>die</strong> Rücklaufquote bei <strong>de</strong>n kleineren Haushaltsbatterien schlecht. In <strong>de</strong>r Europäische<br />
Union ist das Inverkehrbringen von NiCd-Akkus seit <strong>de</strong>m 26.09.2008 verboten.<br />
Ausnahmen vom Inverkehrsetzungsverbot für NiCd-<strong>Akkumulatoren</strong> bestehen nur für medizinische<br />
Geräte, Notsysteme <strong>und</strong> Alarmsysteme, einschließlich Notbeleuchtung <strong>und</strong> schnurlosen Elektrowerkzeugen.
19<br />
Quellen<br />
Batterie-Glossar <strong>de</strong>s Fraunhofer ICT http://www.ict.fhg.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>utsch/scope/ae/nikohcd.html<br />
(05.09.2005)<br />
M. Tausch/M. von Wachtendonk, Chemie 2000+ Band 2 (Buchner-Verlag, Bamberg 2004) S. 50.
20<br />
6 Der Nickel/Metallhydrid – Akkumulator<br />
6.1 Aufgabenstellung<br />
A 6.1 Führen Sie <strong>de</strong>n Versuch sorgfältig durch!<br />
A 6.2 Notieren Sie alle Beobachtungen bei <strong>de</strong>n Schritten 2-4 <strong>und</strong> <strong>de</strong>uten Sie <strong>die</strong>se sorgfältig. Verwen<strong>de</strong>n<br />
Sie dazu <strong>die</strong> untenstehen<strong>de</strong>n Informationen!<br />
A 6.3 Erklären Sie, aus welchem Gr<strong>und</strong> nur mit U = 2 V elektrolysiert wird! (Welche Reaktion wür<strong>de</strong><br />
ansonsten anodisch ablaufen? Warum läuft <strong>die</strong>se Reaktion bei <strong>de</strong>r gewählten Spannung<br />
nicht ab?)<br />
A 6.4 Erläutern Sie, warum <strong>die</strong> Potentiale unter 3.3.3 keine Normalpotentiale sind <strong>und</strong> aus welchem<br />
Gr<strong>und</strong> dort pH-Werte angegeben sind! Zeigen Sie, dass das Potential einer Wasserstoffhalbzelle<br />
bei pH = 14 <strong>de</strong>m angegebenen Wert entspricht!<br />
A 6.5 Informieren Sie sich über <strong>de</strong>n Begriff „Hydrid―: Was versteht man im allgemeinen unter Hydri<strong>de</strong>n?<br />
Welche beson<strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>s Hydrids liegt in <strong>die</strong>ser Akkumulator-Bauform vor?<br />
6.2 Versuchsanleitung<br />
Geräte<br />
Becherglas 50 mL<br />
Nickelnetz (in Elektrochemiekästen enthalten, i.d.R. palladiniert)<br />
Platinelektro<strong>de</strong><br />
Stromquelle, Universalmessgerät, 2 Kabel, Krokodilklemme<br />
Chemikalien Kalilauge c = 5 mol·L -1 C R: 35 S: 26-36/37/39-45<br />
Durchführung<br />
Entsorgung<br />
1. Die Elektro<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n in ein Becherglas mit 25 mL Kalilauge gestellt,<br />
dabei sollte <strong>die</strong> Nickelelektro<strong>de</strong> wegen möglicher Kontaktallergien nicht<br />
mit <strong>de</strong>r Hand angefasst wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Es wird ca. 2 min bei 2 V elektrolysiert, dabei wird das Nickelnetz als<br />
Ano<strong>de</strong> (Plus-Pol) <strong>und</strong> <strong>die</strong> Platinelektro<strong>de</strong> als Katho<strong>de</strong> (Minus-Pol) geschaltet.<br />
3. Die Kabel wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Spannungsquelle getrennt <strong>und</strong> mit <strong>de</strong>m Universalmessgerät<br />
(Messbereich: 2 V =) verb<strong>und</strong>en.<br />
4. Es wird eine Entla<strong>de</strong>kurve aufgenommen (Spannung gegen Zeit, Intervalle:<br />
zu Beginn 30 s, später 5 min)<br />
Schwermetallsalzhaltige Lösungen
6.3 Material<br />
M 6.1 Nickel/Metallhydrid-System<br />
(An<strong>de</strong>re Bezeichnungen: Nickel-Metallhydrid-Akkumulator, nickel/hydri<strong>de</strong>-system)<br />
21<br />
Anwendung<br />
Das System enthält weniger Umwelt belasten<strong>de</strong> Stoffe <strong>und</strong> ist kompatibel mit <strong>de</strong>m Ni/Cd-System.<br />
Ein Ersatz von Nickel-Cadmium <strong>Akkumulatoren</strong> in Geräten ist überall möglich, wo es nicht auf extreme<br />
Hochstromentladung ankommt.<br />
Man unterschei<strong>de</strong>t Hochdruck-<strong>Batterien</strong>, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Wasserstoff in einem Druckbehälter gespeichert<br />
ist <strong>und</strong> Nie<strong>de</strong>rdruck-<strong>Batterien</strong>, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Wasserstoff an eine Metalllegierung geb<strong>und</strong>en<br />
ist. Hochdruckbatterien wer<strong>de</strong>n für sehr langlebige Stromversorgung von Satelliten verwen<strong>de</strong>t.<br />
Große, prismatische Akkus wer<strong>de</strong>n als Traktionsbatterien eingesetzt.<br />
Vereinfachte elektrochemische Reaktionsgleichungen<br />
(Die Gleichungen beziehen sich auf <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>vorgang, <strong>de</strong>r Entla<strong>de</strong>vorgang entspricht <strong>de</strong>r Rückreaktion)<br />
M = Wasserstoff speichern<strong>de</strong> Legierung<br />
(z.B. Typ AB 5 : MmNi 3,5 Co 0,7 Mn 0,4 Al 0,3 , Mm = Lanthanreiches Mischmetall mit 50% Lanthan, 30%<br />
Cer <strong>und</strong> 14% Neodym; Typ AB 2 : V 15 Ti 15 Zr 20 Ni 28 Cr 5 Co 5 Fe 6 Mn 6 )<br />
MH = Metallhydrid, beim La<strong>de</strong>vorgang wird an <strong>de</strong>r negativen Elektro<strong>de</strong> atomarer Wasserstoff erzeugt<br />
<strong>und</strong> sofort in das Kristallgitter <strong>de</strong>r Elektro<strong>de</strong> aufgenommen, s.u.<br />
Negative Elektro<strong>de</strong>: M + H 2 O + e - MH + OH -<br />
Positive Elektro<strong>de</strong>: Ni(OH) 2 + OH - NiOOH + H 2 O + e -<br />
Summe: M + Ni(OH) 2 MH + NiOOH<br />
Überladung<br />
positive Elektro<strong>de</strong>: 2 OH - 2 e - + ½ O 2 + H 2 O<br />
negative Elektro<strong>de</strong>: 2 H 2 O + 2e - 2 OH - + H 2<br />
Rekombination: ½ O 2 + H 2 H 2 O<br />
Technische Daten<br />
Elektrolytlösung:<br />
Kalilauge mit Lithiumhydroxid-Anteilen<br />
Konzentration <strong>de</strong>r Kalilauge: 26 bis 31 Gew.%, üblich 30 Gew.%<br />
Leitfähigkeit (20 °C): 0,54 S/cm<br />
Gefrierpunkt: -46 °C<br />
Zellspannung:<br />
Nennspannung:<br />
1,2 V<br />
Leerlauf:<br />
1,4 V<br />
Arbeitsspannung:<br />
1,25 bis 1,10 V<br />
Entla<strong>de</strong>schluss:<br />
1,0 V<br />
Betriebstemperatur:<br />
-20 bis 50 °C, empfohlen: La<strong>de</strong>n 10-35°C, Entla<strong>de</strong>n 0-25°C<br />
Theoretische spezifische Energie: 378 Wh/kg<br />
Praktische spez. Energie:<br />
50 bis 80 Wh/kg<br />
Energieinhalt volumetrisch: 170 bis 200 Wh/l<br />
Entla<strong>de</strong>profil:<br />
flach<br />
Energiedichte:<br />
mäßig bis hoch<br />
Selbstentladung bei 20°C / Monat: 20 %<br />
Lebensdauer:<br />
2 bis 5 Jahre
22<br />
Mögliche Zyklen:<br />
Bauarten:<br />
300 bis 1000 Zyklen<br />
Vorwiegend Knopf- <strong>und</strong> R<strong>und</strong>zellen, aber auch prismatische<br />
Zellen <strong>und</strong> entsprechen<strong>de</strong> Batteriepacks.<br />
Hochdruckausführung mit gasförmig gespeichertem Wasserstoff<br />
(30 bis 40 bar) für <strong>die</strong> Reservestromversorgung von Satelliten.<br />
Diese Ausführung zeichnet sich insbeson<strong>de</strong>re durch<br />
hohe Zyklenzahl (1500 bis 6000 Zyklen) aus. Nachteilig ist <strong>die</strong><br />
hohe Selbstentla<strong>de</strong>rate von 60% / Monat.<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
Im Gegensatz zum Ni/Cd-System tritt kaum ein Memory-Effekt auf.<br />
Wie beim Ni/Cd-System ist begrenzte Überladung im geschlossenen System möglich. Überschüssiges<br />
Elektro<strong>de</strong>nmaterial in <strong>de</strong>r negativen Elektro<strong>de</strong> <strong>die</strong>nt als La<strong>de</strong>-Entla<strong>de</strong>reserve <strong>und</strong> verzehrt <strong>de</strong>n<br />
gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ladung <strong>und</strong> bei Überladung entstehen<strong>de</strong> Sauerstoff.<br />
Die Temperatur hat erheblichen Einfluss auf Kapazität, Spannungslage <strong>und</strong> Lebensdauer <strong>de</strong>r Zelle.<br />
Vorteile: Hohe spez. Energie, weniger Umwelt belasten<strong>de</strong>n Inhaltsstoffe als NiCd-System, zuverlässig,<br />
langlebig, robust, tiefentla<strong>de</strong>fähig, lange Standzeit im entla<strong>de</strong>nen Zustand, auch bei tiefen<br />
Temperaturen entla<strong>de</strong>fähig. Hohe Ströme möglich.<br />
Nachteile: Höhere Kosten als NiCd-System, höhere Selbstentladungsrate als bei NiCd-System<br />
(beson<strong>de</strong>rs bei erhöhter Temperatur), geringere Lebensdauer.<br />
M 6.2 Metallhydri<strong>de</strong><br />
Sammelbezeichnung für Verbindungen von Metallen mit Wasserstoff; <strong>die</strong> Verbindungen <strong>de</strong>r Halbmetalle<br />
mit Wasserstoff bleiben hier unberücksichtigt. Es gibt stöchiometrische Metallhydri<strong>de</strong><br />
(Beisp.: <strong>die</strong> Hydri<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Alkali- u. Erdalkalimetalle), hochpolymere Metallhydri<strong>de</strong> (<strong>die</strong>jenigen von<br />
Al, Be u. Mg), <strong>die</strong> sogenannten komplexen Metallhydri<strong>de</strong> (Beisp.: Alanate, Boranate) <strong>und</strong> <strong>die</strong> hier<br />
interessieren<strong>de</strong>n nichtstöchiometrischen Metallhydri<strong>de</strong>, <strong>die</strong> im Gegensatz zu <strong>de</strong>n vorerwähnten<br />
salzartigen <strong>und</strong> Hydridionen-haltigen Metallhydri<strong>de</strong> metallartig sind <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Legierungen ähneln.<br />
Die nichtstöchiometrischen Metallhydri<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs von Übergangsmetallen <strong>und</strong> intermetallischen<br />
Verbindungen gebil<strong>de</strong>t <strong>und</strong> sind sprö<strong>de</strong>, im Allgemeinen luft- <strong>und</strong> wasserbeständige<br />
Massen. Sie stellen feste Lösungen von Wasserstoff in Metallen dar, in <strong>de</strong>nen H-Atome Zwischengitterplätze<br />
besetzen, wodurch das Kristallgitter stark aufgeweitet wird. Ein Raumteil Eisen kann<br />
z.B. 19, Gold 46, Platin 50 u. Palladium gar 500–900 Raumteile Wasserstoff aufnehmen, was seine<br />
bes. Eignung als Hydrierungs-Katalysator verständlich macht. Bei <strong>de</strong>r H-Einlagerung wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong><br />
zunächst an <strong>de</strong>r Metalloberfläche adsorbierten H 2 -Moleküle in H-Atome gespalten, <strong>die</strong> dann in das<br />
Gitter aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Herstellung: Sie erfolgt im Allgemeinen durch direkte Einwirkung von H 2 auf – möglichst fein verteiltes<br />
– Metall unter Druck bei erhöhter Temperatur Die H 2 -Aufnahme ist weitgehend reversibel,<br />
d.h. durch Druckvermin<strong>de</strong>rung bei gegebener Temperatur (o<strong>de</strong>r Temperatur-Erhöhung bei gegebenem<br />
Druck) wird <strong>de</strong>r Wasserstoff wie<strong>de</strong>r abgegeben; <strong>die</strong> Be- <strong>und</strong> Entladung sollte beliebig wie<strong>de</strong>rholt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Einige Legierungen wie z.B. LaNi 5 od. CaNi 5 reagieren schon bei Raumtemperatur<br />
mit H 2 , ebenso FeTi mit 5% Mn, während reine FeTi-Legierungen zuvor aktiviert wer<strong>de</strong>n<br />
müssen.<br />
Die Metallhydri<strong>de</strong> stellen somit Wasserstoff-Speicher dar, <strong>die</strong> z.B. in Brennstoffzellen o<strong>de</strong>r in H 2 -<br />
getriebenen Kraftfahrzeugen eingesetzt wer<strong>de</strong>n können, <strong>und</strong> in Spraydosen zur Erzeugung <strong>de</strong>s<br />
Zerstäubungsdrucks durch Wasserstoff (statt FCKW) geeignet erscheinen. [...]<br />
Potentiale<br />
2 H 2 O + 2 e - H 2 + 2 OH - E 0 = - 0,83 V (pH = 14)<br />
NiOOH + H 2 O + e - Ni(OH) 2 + OH - E 0 = + 0,49 V (pH = 14)<br />
O 2 + 2 H 2 O + 4 e - 4 OH - E 0 = + 0,40 V (pH = 14)
23<br />
Quellen<br />
M 6.1: Batterie-Glossar <strong>de</strong>s Fraunhofer ICT<br />
http://www.ict.fhg.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>utsch/scope/ae/nimehysys.html (05.09.2005)<br />
M 6.2: CD Römpp Chemie Lexikon – Version 1.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1995
24<br />
7 Hinweise für <strong>die</strong> Lehrkraft<br />
7.1 Methodisch-didaktische Überlegungen<br />
Dieses Material kann vielfältig eingesetzt wer<strong>de</strong>n:<br />
Bei viel Zeit o<strong>de</strong>r z.B. in einem Leistungskurs können <strong>die</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler es als klassisches<br />
<strong>Stationenlernen</strong> bearbeiten:<br />
Alle Stationen wer<strong>de</strong>n an verschie<strong>de</strong>nen Stellen aufgebaut <strong>und</strong> <strong>die</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler beginnen<br />
an einer beliebigen Station, können <strong>die</strong> Stationen auch im Prinzip in beliebiger Reihenfolge<br />
bearbeiten.<br />
Es können selbstverständlich auch einzelne Stationen aus <strong>de</strong>m Material herausgelöst wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />
z.B. nur <strong>die</strong> <strong>Akkumulatoren</strong> (Stationen 4-6) o<strong>de</strong>r nur <strong>die</strong> <strong>Batterien</strong> (Stationen 1-3) bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine weitere Möglichkeit ist es, <strong>de</strong>n Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler das Material als arbeitsteilige Gruppenarbeit<br />
zur Verfügung zu stellen <strong>und</strong> als Kurzreferate in <strong>de</strong>r Lerngruppe thematisieren zu lassen.<br />
Die Station 5 Nickel-Cadmium-Akkumulator ist dabei als Lehrer-Demonstrationsversuch eingeplant,<br />
kann aber auch, wenn einmal aufgebaut, von <strong>de</strong>n Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler unter Beachtung <strong>de</strong>r<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Sicherheitsbestimmungen selbst gemessen wer<strong>de</strong>n, da es beim Messen zu keinem<br />
Kontakt mit <strong>de</strong>n Lösungen <strong>und</strong> Metallen kommt.
7.2 Lösungen zu <strong>de</strong>n Stationen<br />
25<br />
A 1.1 Führen Sie <strong>de</strong>n Versuch sorgfältig durch! Protokollieren Sie Ihre Beobachtungen <strong>und</strong> <strong>de</strong>uten<br />
Sie <strong>die</strong>se.<br />
Bei <strong>de</strong>r Voltaschen Säule han<strong>de</strong>lt es sich um eine Reihe von hintereinan<strong>de</strong>r geschalteten<br />
galvanischen Zellen. Am negativen Pol, <strong>de</strong>r hier Ano<strong>de</strong> ist, da hier <strong>die</strong> Oxidation stattfin<strong>de</strong>t,<br />
geht das unedlere Metall in Lösung: Das Zinkplättchen löst sich auf: Je<strong>de</strong>s Zinkatom, das<br />
als Zinkion in Lösung geht, gibt zwei Elektronen ab; in <strong>de</strong>r Zinkelektro<strong>de</strong> entsteht so ein<br />
Elektronenüberschuss, weshalb sie <strong>de</strong>n negativen Pol bil<strong>de</strong>t. An <strong>de</strong>r positiven Elektro<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r<br />
Katho<strong>de</strong>, da hier <strong>die</strong> Reduktion stattfin<strong>de</strong>t, sind mehrere Reaktionen möglich. Han<strong>de</strong>lt es<br />
sich um Kupferplatten, <strong>die</strong> nicht poliert wur<strong>de</strong>n, sind sie mit einer Oxidschicht be<strong>de</strong>ckt.<br />
Dann läuft zunächst <strong>die</strong> Reduktion ab. Diese kann auch erfolgen, wenn das Kupfer aufgr<strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>r Anwesenheit von Luftsauerstoff in Lösung gegangen ist. Die Voltasche Säule<br />
funktioniert aber auch, wenn poliertes Kupfer o<strong>de</strong>r Silber als Elek-tro<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn also gar keine Kupfer- o<strong>de</strong>r Silberionen vorhan<strong>de</strong>n sind. Dann wird Sauerstoff<br />
aus <strong>de</strong>r Luft am Kupfer o<strong>de</strong>r Silber reduziert: Verwen<strong>de</strong>t man an Stelle eines neutralen<br />
Elektrolyten (z. B. Salzwasser) einen sauren (z. B. Essig o<strong>de</strong>r verdünnte Schwefelsäure o<strong>de</strong>r<br />
Salzsäure), so wer<strong>de</strong>n am Kupfer bzw. Silber Wasserstoffionen reduziert. Die Wasserstoffentwicklung<br />
erfolgt nicht nur an <strong>de</strong>r Zinkelektro<strong>de</strong>, weil Wasserstoff an Zink eine <strong>de</strong>utlich<br />
größere Überspannung hat als an Kupfer o<strong>de</strong>r Silber.<br />
A 1.2 Stellen Sie alle ablaufen<strong>de</strong>n Reaktionen mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Potentialen zusammen,<br />
berechnen Sie <strong>die</strong> theoretische Spannung <strong>und</strong> vergleichen Sie mit <strong>de</strong>r gemessenen!<br />
A 1.3 Vergleichen Sie <strong>de</strong>n durchgeführten Versuch mit <strong>de</strong>m historischen!<br />
A 1.4 Berechnen Sie <strong>die</strong> historisch verwen<strong>de</strong>ten Redoxpaare. Entwickeln Sie eine Versuchsanordnung,<br />
wie z.B. Natrium mit Hilfe <strong>de</strong>r Voltaschen Säule dargestellt wer<strong>de</strong>n konnte!<br />
Davy hat 1807 erstmals Natrium mit <strong>de</strong>r Schmelzflusselektrolyse von geschmolzenem Natriumhydroxid<br />
dargestellt. 5<br />
A 2.1 Führen Sie <strong>de</strong>n Versuch sorgfältig durch!<br />
A 2.2 Deuten Sie ausführlich <strong>die</strong> Beobachtungen (Reaktionsschemata, gemessene Spannungen,<br />
Verhalten während <strong>de</strong>s Entla<strong>de</strong>prozesses)<br />
A 2.3 Erläutern Sie, aus welchem Gr<strong>und</strong> eine „Trockenbatterie― „auslaufen― kann!<br />
A 3.1 Führen Sie <strong>de</strong>n Versuch sorgfältig durch!<br />
A 3.2 Vergleichen Sie <strong>die</strong>se Zelle mit <strong>de</strong>m Leclanché-Element: in wie weit wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Unterschie<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r technischen Zellen in <strong>de</strong>n Versuchen umgesetzt?<br />
A 3.3 Zeigen Sie mathematisch, dass <strong>die</strong> Potentialdifferenzen <strong>de</strong>r Alkali-Mangan-Zelle <strong>und</strong> <strong>de</strong>s<br />
Leclanché-Elements trotz <strong>de</strong>r pH-Abhängigkeit <strong>de</strong>r Elektro<strong>de</strong>npotentiale i<strong>de</strong>ntisch sind!<br />
5<br />
Dieser Versuch kann auch in <strong>de</strong>r Schule durchgeführt wer<strong>de</strong>n (Lehrerversuch!), dazu wird Natriumhydroxid<br />
in einem E<strong>de</strong>lstahlgefäß zum Schmelzen erhitzt (318°C, <strong>die</strong> Schmelze wird knapp über <strong>de</strong>m Schmelzpunkt<br />
gehalten, da sich ab ca. 330°C Natrium in <strong>de</strong>r Schmelze löst!). Der E<strong>de</strong>lstahltiegel wird als Ano<strong>de</strong>,<br />
ein Kupferdraht als Katho<strong>de</strong> genutzt, <strong>die</strong> Spannung wird so gewählt, dass nur eine geringe Gasentwicklung<br />
zu beobachten ist.<br />
Es darf keinesfalls mit Glasgeräten gearbeitet wer<strong>de</strong>n (Thermometer!), da flüsiges NaOH Glas stark angreift.
26<br />
A 4.1 Führen Sie <strong>de</strong>n Versuch durch!<br />
A 4.2 Fertigen Sie ein sorgfältiges Versuchsprotokoll an: Schil<strong>de</strong>rn Sie möglichst genau alle Beobachtungen<br />
auch an <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n! Verwen<strong>de</strong>n Sie bei <strong>de</strong>r Deutung <strong>die</strong> entsprechen<strong>de</strong><br />
Fachterminologie (Ano<strong>de</strong>/Katho<strong>de</strong> / Plus-Pol/Minus-Pol / Oxidation/Reduktion)<br />
A 4.3 Formulieren Sie <strong>die</strong> Reaktionsgleichungen für <strong>die</strong> Überladung (vgl. Material <strong>und</strong> Durchführung<br />
3.) Begrün<strong>de</strong>n Sie ausführlich, warum erst bei einer Spannung von mehr als 2,5 V <strong>de</strong>r<br />
zu beobachten<strong>de</strong> Effekt eintritt. Definieren Sie mit eigenen Worten <strong>die</strong> Begriffe Überspannung,<br />
Zersetzungsspannung <strong>und</strong> Überpotential!<br />
A 4.4 Erklären Sie, warum sich <strong>die</strong> Elektro<strong>de</strong>npotentiale <strong>de</strong>s Blei-Akkus von <strong>de</strong>n Standard-<br />
Elektro<strong>de</strong>n-Potentialen unterschei<strong>de</strong>n! Berechnen Sie <strong>die</strong> Potentiale, nehmen Sie dazu an,<br />
dass <strong>die</strong> Sulfationen-Konzentration c(SO 4 2- ) = 0,5 mol·L -1 beträgt. (Achtung: sinnvollerweise<br />
betrachten Sie <strong>de</strong>n Entla<strong>de</strong>vorgang!)<br />
A 4.5 Erläutern Sie, wie in <strong>de</strong>r Autobatterie <strong>die</strong> Spannung von 12 V erreicht wird!<br />
A 5.1 Fertigen Sie ein ausführliches Versuchsprotokoll an! Stellen Sie <strong>die</strong> Vorgänge bei <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>/<br />
Entla<strong>de</strong>zyklen dar <strong>und</strong> verwen<strong>de</strong>n Sie <strong>die</strong> entsprechen<strong>de</strong> Fachterminologie (Ano<strong>de</strong>/Katho<strong>de</strong><br />
/ Plus-Pol/Minus-Pol / Oxidation/Reduktion)<br />
Erstes La<strong>de</strong>n:<br />
+/Oxidation/Ano<strong>de</strong> 4 Ni + 6 OH - 2 NiOOH + 2 H 2 O + 6 e -<br />
-/Reduktion/Katho<strong>de</strong> 6 H 2 O + 6 e - 3 H 2 + 6 OH - (Gasen: H 2 -Entwicklung)<br />
Summe 4 Ni + 4 H 2 O 2 NiOOH + 3 H 2<br />
Beim La<strong>de</strong>n entsteht an <strong>de</strong>r Nickel-Elektro<strong>de</strong> Nickel(III)-hydroxid, <strong>die</strong>ses ist an <strong>de</strong>r<br />
Schwarzfärbung zu erkennen. An <strong>de</strong>r Cadmium-Elektro<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>t beim ersten La<strong>de</strong>n ausschließlich<br />
eine Gasentwicklung statt! Bei weiteren La<strong>de</strong>zyklen wird aus <strong>de</strong>m beim Entla<strong>de</strong>n<br />
entstan<strong>de</strong>nen Cadmiumhydroxid wie<strong>de</strong>r metallisches Cadmium.<br />
La<strong>de</strong>n:<br />
-/Reduktion/Katho<strong>de</strong> Cd(OH) 2 + 2e - Cd + 2 OH -<br />
+/Oxidation/Ano<strong>de</strong> 2 Ni(OH) 2 + 2 OH - 2 NiOOH + 2 H 2 O + 2 e -<br />
Summe Cd(OH) 2 + 2 Ni(OH) 2 Cd + 2 NiOOH + 2 H 2 O<br />
In Schritt 2 liefert das elektrochemische Element eine Spannung von ca. 1,1-1,2 V, <strong>die</strong>s<br />
entspricht <strong>de</strong>r Nennspannung <strong>de</strong>s NiCd-Akkus.<br />
Entla<strong>de</strong>n:<br />
-/Oxidation/Ano<strong>de</strong> Cd + 2 OH - Cd(OH) 2 + 2e -<br />
+/Reduktion/Katho<strong>de</strong> 2 NiOOH + 2 H 2 O + 2 e - 2 Ni(OH) 2 + 2 OH -<br />
Summe Cd + 2 NiOOH + 2 H 2 O Cd(OH) 2 + 2 Ni(OH) 2<br />
Wird ein Verbraucher an <strong>die</strong> Zelle angeschlossen, so bricht nach kurzer Zeit <strong>die</strong> Spannung<br />
stark ein. Offensichtlich ist <strong>die</strong> Kapazität <strong>de</strong>s Elementes sehr gering, es fließt nur ein geringer<br />
Strom.
27<br />
A 5.2 Vergleichen Sie <strong>de</strong>n Ni/Cd-Akku mit <strong>de</strong>r Bleibatterie, <strong>de</strong>r Brennstoffzelle <strong>und</strong> <strong>de</strong>m NiMH-<br />
Akku: arbeiten Sie <strong>die</strong> Vor- <strong>und</strong> Nachteile <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Systeme sorgfältig heraus!<br />
A 6.1 Führen Sie <strong>de</strong>n Versuch sorgfältig durch!<br />
A 6.2 Notieren Sie alle Beobachtungen bei <strong>de</strong>n Schritten 2-4 <strong>und</strong> <strong>de</strong>uten Sie <strong>die</strong>se sorgfältig. Verwen<strong>de</strong>n<br />
Sie dazu <strong>die</strong> untenstehen<strong>de</strong>n Informationen!<br />
Beobachtungen<br />
zu 2. Das Nickelnetz verfärbt sich schwarz, es ist eine geringe Gasentwicklung zu beobachten,<br />
an <strong>de</strong>r Platinelektro<strong>de</strong> ist nach kurzer Zeit eine kräftigere Gasentwicklung zu beobachten.<br />
zu 3. zu Beginn <strong>de</strong>r Messung beträgt <strong>die</strong> Spannung 1,4 V, <strong>die</strong>se sinkt recht schnell auf ca.<br />
1,2 V ab um dann langsam weiter abzusinken.<br />
zu 4.<br />
Entla<strong>de</strong>kurve NiMH-Akkumulator<br />
V<br />
/<br />
U<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,2<br />
1<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0<br />
1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41<br />
t/min<br />
Deutung<br />
zu 2. Die Schwarzfärbung <strong>de</strong>utet auf das entstehen<strong>de</strong> Nickel(III)-hydroxid NiOOH hin, Nickel(II)-hydroxid<br />
ist grün.<br />
Ni(OH) 2 + OH - NiOOH + H 2 O + e -<br />
Bei <strong>de</strong>r Gasentwicklung han<strong>de</strong>lt es sich um geringe Menge an Sauerstoff, auch wenn <strong>die</strong><br />
Sauerstoffbildung gehemmt ist (s.u.)<br />
An <strong>de</strong>r Platinelektro<strong>de</strong> bil<strong>de</strong>t sich das Metallhydrid, d.h., es wird Wasserstoff gebil<strong>de</strong>t <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong>ser löst sich im Platin <strong>de</strong>r Elektro<strong>de</strong>. Ist <strong>die</strong> Elektro<strong>de</strong> gesättigt, so entweicht Wasserstoff.<br />
zunächst: M + H 2 O + e - MH + OH -<br />
dann: 2 H 2 O + 2 e - H 2 + 2 OH -<br />
Gesamtreaktionsschema: M + 3 H 2 O + 3 e - MH + H 2 + 3 OH -<br />
zu 3. 1,4 V entspricht <strong>de</strong>r Leerlaufspannung <strong>de</strong>s Akkumulatortyps, 1,2 V <strong>de</strong>r Spannung unter<br />
Last, da es sich in <strong>die</strong>sem Mo<strong>de</strong>llversuch um einen sehr leistungsschwachen Aufbau han<strong>de</strong>lt<br />
(gemessene Stromstärke: 0,4 mA) reicht bereits <strong>de</strong>r geringe Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>s Messgerätes<br />
aus, um nach kurzer Zeit <strong>de</strong>n Akkumulator in <strong>de</strong>n Lastbereich zu bekommen.<br />
zu 4. vgl. zu 3.
28<br />
A 6.3 Erklären Sie, aus welchem Gr<strong>und</strong> nur mit U = 2 V elektrolysiert wird! (Welche Reaktion wür<strong>de</strong><br />
ansonsten anodisch ablaufen? Warum läuft <strong>die</strong>se Reaktion bei <strong>de</strong>r gewählten Spannung<br />
nicht ab?)<br />
Anodisch wür<strong>de</strong> als Nebenreaktion Sauerstoff abgeschie<strong>de</strong>n. Eigentlich ist das Potential <strong>de</strong>r<br />
Oxidation <strong>de</strong>s Sauerstoffs bei pH = 14 mit + 0,4 V geringer als das <strong>de</strong>r Oxidation von Ni(II)<br />
zu Ni(III). Offensichtlich hat <strong>die</strong> Abscheidung von Sauerstoff ein Überpotential an <strong>de</strong>r Nickelelektro<strong>de</strong>.<br />
Dieses Abschei<strong>de</strong>potential (= Normalpotential + Überpotential) wird bei Spannungserhöhung<br />
überschritten.<br />
A 6.4 Erläutern Sie, warum <strong>die</strong> Potentiale unter 3.3.3 keine Normalpotentiale sind <strong>und</strong> aus welchem<br />
Gr<strong>und</strong> dort pH-Werte angegeben sind! Zeigen Sie, dass das Potential einer Wasserstoffhalbzelle<br />
bei pH = 14 <strong>de</strong>m angegebenen Wert entspricht!<br />
A 6.5 Informieren Sie sich über <strong>de</strong>n Begriff „Hydrid―: Was versteht man im allgemeinen unter Hydri<strong>de</strong>n?<br />
Welche beson<strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>s Hydrids liegt in <strong>die</strong>ser Akkumulator-Bauform vor?
29<br />
7.3 Gefährdungsbeurteilung nach <strong>de</strong>m Schutzstufenmo<strong>de</strong>ll<br />
7.3.1 Gefährdungsbeurteilung Volta-Element<br />
Geräte<br />
Filterpapier<br />
Bier<strong>de</strong>ckel<br />
Messgerät, Kabel, Klemme<br />
Chemikalien Aluminiumfolie R: - S: -<br />
5-Cent-Stücke R: - S: -<br />
Haushaltsessig, 5%<br />
(c(HAc) ca. 1 mol/L)<br />
R: - S: -<br />
Durchführung<br />
1. Aus <strong>de</strong>r Aluminiumfolie <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Filterpapier wer<strong>de</strong>n so viele Kreise wie Münzen<br />
vorhan<strong>de</strong>n sind, ausgeschnitten, <strong>die</strong> etwas größer sind als <strong>die</strong> 5-Cent-Stücke.<br />
Aus <strong>de</strong>m Bierfilz wer<strong>de</strong>n zwei schmale Streifen geschnitten.<br />
2. Nun wird gestapelt: ein Bier<strong>de</strong>ckel-Kreis, dann immer Münze / Filterpapier /<br />
Alufolie usw., als Abschluss wie<strong>de</strong>r ein Bier<strong>de</strong>ckel. Der ganze Stapel wird in einer<br />
Klemme fixiert <strong>und</strong> etwas zusammengepresst.<br />
3. Die gesamte Säule wird mit Essig übergossen, so dass <strong>die</strong> Filterpapiere alle getränkt<br />
sind.<br />
4. Zwischen <strong>de</strong>r Münze am einen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Säule <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Aluminiumfolie am an<strong>de</strong>ren<br />
En<strong>de</strong> wird <strong>die</strong> Spannung gemessen.<br />
5. Vergleichen Sie <strong>die</strong> Münzen zu Beginn <strong>und</strong> zu En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Versuchs!<br />
weitere Sicherheitshinweise<br />
Entsorgung<br />
Kupferacetat: Die Münzen sollten nach <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>s Versuches abgespült<br />
wer<strong>de</strong>n, damit sich kein Kupferacetat bil<strong>de</strong>t.<br />
Hausmüll<br />
Substitutions-Prüfung nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Gefahren durch Einatmen o<strong>de</strong>r Hautkontakt mit <strong>de</strong>m Schema 1 (Heft 3, Seite 25 f) geprüft:<br />
keine.<br />
Brand- o<strong>de</strong>r Explosionsgefahr mit Schema II (Heft 3, Seite27) geprüft: keine<br />
Sonstige Gefahren mit Schema III (Heft 3, Seite 28) geprüft: keine<br />
Maßnahmen: (Symbole be<strong>de</strong>uten: Min<strong>de</strong>ststandards, Schutzbrille, Handschuhe, Abzug, geschl. System, Lüften, Brandschutz)<br />
TRGS<br />
500<br />
Schülerversuch, Schutzstufe 1<br />
Datum:.........................<br />
Unterschrift:.........................................
30<br />
7.3.2 Gefährdungsbeurteilung Leclanché-Element<br />
Geräte<br />
Stativ mit Klemme <strong>und</strong> Muffe<br />
2 kleine Bechergläser<br />
Reagenzglasklammer<br />
Elektromotor, Messgerät, Kabel, Krokodilklemmen<br />
Bier<strong>de</strong>ckel<br />
Chemikalien Ammoniumchlorid R: S:<br />
Mangandioxid Xn R: 20/22 S: (2)-25<br />
Zinkblech-Elektro<strong>de</strong> R: - S: -<br />
Kohle-Plattenelektro<strong>de</strong> R: - S: -<br />
Stärke<br />
Durchführung<br />
1. Die Elektro<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n blank geschmirgelt, aus <strong>de</strong>m Bier<strong>de</strong>ckel wird eine Platte<br />
geschnitten, <strong>die</strong> etwas kürzer ist als <strong>die</strong> Elektro<strong>de</strong>n.<br />
2. Es wird eine Mischung aus Mangandioxid, Wasser <strong>und</strong> Stärke angerührt, so dass<br />
eine zähe Paste entsteht, im zweiten Becherglas wird eine gesättigte Ammoniumchloridlösung<br />
hergestellt.<br />
3. Die Kohleelektro<strong>de</strong> wird mit <strong>de</strong>r Mischung bestrichen, darauf wird <strong>die</strong> Bier<strong>de</strong>ckel-<br />
Pappe gelegt. Diese wird mit Ammoniumchlorid-Lösung getränkt. Hierauf wird <strong>die</strong><br />
Zink-Plattenelektro<strong>de</strong> gelegt, so dass sich an bei<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n jeweils eine Krokodilklemme<br />
befestigen lässt.<br />
4. Die Batterie wird mit <strong>de</strong>r RG-Klammer zusammengehalten, <strong>die</strong> RG-Klammer kann<br />
in einem Stativ eingespannt wer<strong>de</strong>n. (Die RG-Klammer fungiert als Halter, da bei<br />
zu großem Druck <strong>die</strong> Gefahr besteht, dass <strong>die</strong> Kohleplatte bricht.)<br />
5. Die Spannung wird gemessen, es kann eine Entla<strong>de</strong>kurve aufgenommen wer<strong>de</strong>n,<br />
hierzu wird parallel ein kleiner Elektromotor o<strong>de</strong>r ein Wi<strong>de</strong>rstand geschaltet.<br />
weitere Sicherheitshinweise<br />
Entsorgung<br />
Geräte<br />
Chemikalien<br />
Durchführung<br />
-<br />
abgekratzte Paste <strong>und</strong> Bierfilz: Feststoffabfall<br />
Substitutions-Prüfung nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Gefahren durch Einatmen o<strong>de</strong>r Hautkontakt mit <strong>de</strong>m Schema 1 (Heft 3, Seite 25 f) geprüft:<br />
keine.<br />
Brand- o<strong>de</strong>r Explosionsgefahr mit Schema II (Heft 3, Seite27) geprüft: keine<br />
Sonstige Gefahren mit Schema III (Heft 3, Seite 28) geprüft: keine<br />
Maßnahmen: (Symbole be<strong>de</strong>uten: Min<strong>de</strong>ststandards, Schutzbrille, Handschuhe, Abzug, geschl. System, Lüften, Brandschutz)<br />
TRGS<br />
500<br />
Schülerversuch, Schutzstufe 1<br />
Datum:.........................<br />
Unterschrift:.........................................
31<br />
7.3.3 Gefährdungsbeurteilung Alkali-Mangan-Zelle<br />
Geräte<br />
Stativ mit Klemme <strong>und</strong> Muffe<br />
kleines Becherglas<br />
Papierhandtuch (4-lagig, Laborbedarf)<br />
Pasteurpipette<br />
Reagenzglasklammer<br />
Elektromotor, Messgerät, Kabel, Krokodilklemmen<br />
Chemikalien Kalilauge c= 1 mol·L -1 C R: 22-35 S: (1/2)-26-36/37/39-45<br />
Mangandioxid Xn R: 20/22 S: (2)-25<br />
Zinkblech-Elektro<strong>de</strong> R: - S: -<br />
Eisenblech-Elektro<strong>de</strong> R: - S: -<br />
Durchführung<br />
1. Die Elektro<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n blank geschmirgelt<br />
2. Es wird eine Mischung aus 1 mL Kalilauge <strong>und</strong> 1,5 g Braunstein angerührt<br />
3. Die Eisenelektro<strong>de</strong> wird dünn mit <strong>de</strong>r Mischung bestrichen, darauf wird eine Lage<br />
<strong>de</strong>s vierlagigen Papiers gelegt, <strong>die</strong>ses wird mit Kalilauge gut befeuchtet, hierauf<br />
wird <strong>die</strong> Zinkelektro<strong>de</strong> gelegt. Es ist sinnvoll, <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n im 90°-Winkel<br />
aufeinan<strong>de</strong>rzulegen, da sich dann problemlos <strong>die</strong> Spannung messen lässt.<br />
4. Die Batterie wird mit <strong>de</strong>r RG-Klammer zusammengehalten <strong>und</strong> dann in eine Stativklemme<br />
fest eingespannt (<strong>die</strong> RG-Klammer fungiert vor allem als Isolator)<br />
5. Die Spannung wird gemessen, es kann eine Entla<strong>de</strong>kurve aufgenommen wer<strong>de</strong>n,<br />
hierzu wird parallel ein kleiner Elektromotor o<strong>de</strong>r ein Wi<strong>de</strong>rstand geschaltet.<br />
weitere Sicherheitshinweise<br />
Entsorgung<br />
Geräte<br />
Chemikalien<br />
Durchführung<br />
-<br />
Feststoffabfall<br />
Substitutions-Prüfung nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Gefahren durch Einatmen o<strong>de</strong>r Hautkontakt mit <strong>de</strong>m Schema 1 (Heft 3, Seite 25 f) geprüft:<br />
keine.<br />
Brand- o<strong>de</strong>r Explosionsgefahr mit Schema II (Heft 3, Seite27) geprüft: keine<br />
Sonstige Gefahren mit Schema III (Heft 3, Seite 28) geprüft: keine<br />
Maßnahmen: (Symbole be<strong>de</strong>uten: Min<strong>de</strong>ststandards, Schutzbrille, Handschuhe, Abzug, geschl. System, Lüften, Brandschutz)<br />
TRGS<br />
500<br />
Schülerversuch, Schutzstufe 1<br />
Datum:.........................<br />
Unterschrift:.........................................
7.3.4 Gefährdungsbeurteilung Autobatterie (Blei-Akkumulator)<br />
32<br />
Geräte<br />
Becherglas 50 mL<br />
2 Bleibleche<br />
Spannungsquelle, Kabel, 2 Krokodilklemmen, Verbraucher (z.B. kleiner Elektromotor)<br />
Chemikalien Schwefelsäure c = ca. 2 mol·L -1<br />
(Batteriesäure, siehe Entsorgung)<br />
Durchführung<br />
Xi R: 36/38 S: 26-30-45<br />
1. Es wird eine Spannung von 2,5 V für etwa 2 Minuten angelegt.<br />
2. Nach <strong>de</strong>m Abschalten <strong>de</strong>r Spannungsquelle wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Elektro<strong>de</strong>n<br />
a. über ein Voltmeter<br />
b. über <strong>de</strong>n Verbraucher (Glühbirnchen bzw. Elektromotor)<br />
miteinan<strong>de</strong>r verb<strong>und</strong>en<br />
Der Versuch wird mehrfach wie<strong>de</strong>rholt, dabei reicht es, wenn <strong>die</strong> Spannung jeweils<br />
nur für 1 min angelegt wird.<br />
3. Es wird für ca. 1 min eine Spannung von 4 V angelegt.<br />
Substitutions-Prüfung durchgeführt, keine Substitution möglich.<br />
Gefahren durch Einatmen o<strong>de</strong>r Hautkontakt mit <strong>de</strong>m Schema 1 (Heft 3, Seite 25 f) geprüft:<br />
Bleistäube sind als erbgutschädigend <strong>und</strong> reproduktionstoxisch eingestuft, aus <strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong> dürfen<br />
<strong>die</strong> Bleche keinesfalls geschmirgelt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> sollten auch nach Möglichkeit nicht mit <strong>de</strong>n<br />
Hän<strong>de</strong>n angefasst wer<strong>de</strong>n, <strong>die</strong>se sind ansonsten unmittelbar zu waschen.<br />
Die Schwefelsäure wird in einer speziell beschrifteten Flasche (Schwefelsäure für Bleiakku) aufbewahrt<br />
<strong>und</strong> kann immer wie<strong>de</strong>rverwertet wer<strong>de</strong>n. Sie darf keinesfalls in <strong>de</strong>n Ausguss gegeben wer<strong>de</strong>n!<br />
Brand- o<strong>de</strong>r Explosionsgefahr mit Schema II (Heft 3, Seite27) geprüft: keine<br />
Sonstige Gefahren mit Schema III (Heft 3, Seite 28) geprüft: Abwassergefährdung, Entsorgung<br />
beachten!<br />
Maßnahmen: (Symbole be<strong>de</strong>uten: Min<strong>de</strong>ststandards, Schutzbrille, Handschuhe, Abzug, geschl. System, Lüften, Brandschutz)<br />
TRGS<br />
500<br />
Schülerversuch, Schutzstufe 1<br />
Datum:.........................<br />
Unterschrift:.........................................
7.3.5 Gefährdungsbeurteilung Nickel-Cadmium-Akku (NiCd)<br />
33<br />
Geräte<br />
Becherglas 50 mL<br />
Nickelnetz<br />
Cadmiumblech<br />
Spannungsquelle, Kabel, 2 Krokodilklemmen, Verbraucher (z.B. kleiner<br />
Elektromotor), Universalmessgerät<br />
Chemikalien Kalilauge c = 5 mol·L -1 C R: 35 S: 26-36/37/39-45<br />
Durchführung<br />
1. Die Nickelelektro<strong>de</strong> wird an <strong>de</strong>n Plus-Pol <strong>de</strong>r Spannungsquelle, das<br />
Cadmiumblech an <strong>de</strong>n Minuspol angeschlossen. Es wird 2 min mit<br />
U = 2 V elektrolysiert (Elektrolyt: Kalilauge).<br />
2. Die Nickel- <strong>und</strong> <strong>die</strong> Cadmiumelektro<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n über das Universalmessgerät<br />
miteinan<strong>de</strong>r verb<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> Spannung gemessen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Polung beobachtet.<br />
3. Nach erneutem Elektrolysieren wird ein Verbraucher angeschlossen.<br />
Substitutions-Prüfung durchgeführt, keine Substitution möglich.<br />
Gefahren durch Einatmen o<strong>de</strong>r Hautkontakt mit <strong>de</strong>m Schema 1 (Heft 3, Seite 25 f) geprüft:<br />
Cadmiumstäube sind als krebserregend, erbgutschädigend <strong>und</strong> reproduktionstoxisch sowie sehr<br />
giftig eingestuft, aus <strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong> dürfen <strong>die</strong> Bleche keinesfalls geschmirgelt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> sollten<br />
auch nach Möglichkeit nicht mit <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n angefasst wer<strong>de</strong>n, <strong>die</strong>se sind ansonsten unmittelbar<br />
zu waschen.<br />
Die Nickelnetzelektro<strong>de</strong> sollte nach Möglichkeit nicht mit <strong>de</strong>r Haut in Berührung kommen, da Nickel<br />
ein Kontaktallergen ist.<br />
Die Kalilauge wird in einer speziell beschrifteten Flasche (Kalilauge für NiCd-Akku) aufbewahrt <strong>und</strong><br />
kann immer wie<strong>de</strong>rverwertet wer<strong>de</strong>n. Sie darf keinesfalls in <strong>de</strong>n Ausguss gegeben wer<strong>de</strong>n!<br />
Brand- o<strong>de</strong>r Explosionsgefahr mit Schema II (Heft 3, Seite27) geprüft: keine<br />
Sonstige Gefahren mit Schema III (Heft 3, Seite 28) geprüft: Abwassergefährdung, Entsorgung<br />
beachten!<br />
Maßnahmen: (Symbole be<strong>de</strong>uten: Min<strong>de</strong>ststandards, Schutzbrille, Handschuhe, Abzug, geschl. System, Lüften, Brandschutz)<br />
TRGS<br />
500<br />
Lehrer-Demonstrationsversuch, Schutzstufe 2<br />
Datum:.........................<br />
Unterschrift:.........................................
34<br />
7.3.6 Gefährdungsbeurteilung Nickel-Metallhydrid-Akkumulator (NiMH)<br />
Geräte<br />
Becherglas 50 mL<br />
Nickelnetz (in Elektrochemiekästen enthalten, i.d.R. palladiniert)<br />
Platinelektro<strong>de</strong><br />
Stromquelle, Universalmessgerät, 2 Kabel, Krokodilklemme<br />
Chemikalien Kalilauge c = 5 mol·L -1 C R: 35 S: 26-36/37/39-45<br />
Durchführung 1. Die Elektro<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n in ein Becherglas mit 25 mL Kalilauge gestellt,<br />
dabei sollte <strong>die</strong> Nickelelektro<strong>de</strong> wegen möglicher Kontaktallergien<br />
nicht mit <strong>de</strong>r Hand angefasst wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Es wird ca. 2 min bei 2 V elektrolysiert, dabei wird das Nickelnetz als<br />
Ano<strong>de</strong> (Plus-Pol) <strong>und</strong> <strong>die</strong> Platinelektro<strong>de</strong> als Katho<strong>de</strong> (Minus-Pol) geschaltet.<br />
3. Die Kabel wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Spannungsquelle getrennt <strong>und</strong> mit <strong>de</strong>m Universalmessgerät<br />
(Messbereich: 2V =) verb<strong>und</strong>en.<br />
4. Es wird eine Entla<strong>de</strong>kurve aufgenommen (Spannung gegen Zeit, Intervalle:<br />
zu Beginn 30 s, später 5 min)<br />
Entsorgung<br />
Schwermetallsalzhaltige Lösungen<br />
Substitutions-Prüfung durchgeführt, keine Substitution möglich.<br />
Gefahren durch Einatmen o<strong>de</strong>r Hautkontakt mit <strong>de</strong>m Schema 1 (Heft 3, Seite 25 f) geprüft:<br />
Brand- o<strong>de</strong>r Explosionsgefahr mit Schema II (Heft 3, Seite27) geprüft: keine<br />
Sonstige Gefahren mit Schema III (Heft 3, Seite 28) geprüft: Abwassergefährdung, Entsorgung<br />
beachten!<br />
Maßnahmen: (Symbole be<strong>de</strong>uten: Min<strong>de</strong>ststandards, Schutzbrille, Handschuhe, Abzug, geschl. System, Lüften, Brandschutz)<br />
TRGS<br />
500<br />
Schülerversuch, Schutzstufe 2<br />
Datum:.........................<br />
Unterschrift:.........................................