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Lernstraße Elektrochemie V1.9 (pdf) - Chik.die-sinis.de

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Unterrichtsreihe<br />

Wenn <strong>de</strong>r Strom nicht aus <strong>de</strong>r Steckdose kommt...<br />

mobile Energiespeicher<br />

Lernstraße<br />

Grundlagen <strong>de</strong>r <strong>Elektrochemie</strong><br />

Materialien <strong>de</strong>r Arbeitskreises „Chemie im Kontext“ im Kölner Mo<strong>de</strong>ll<br />

Version 1.9 (Februar 2008)<br />

www.chik.<strong>die</strong>-<strong>sinis</strong>.<strong>de</strong><br />

www.chik.<strong>de</strong><br />

www.koelnermo<strong>de</strong>ll.<strong>de</strong>


Diese Materialien wur<strong>de</strong>n vom Kölner ChiK-Set (Leitung: Manuela Raida und Martin Sina) in <strong>de</strong>n<br />

Jahren 2004 und 2005 entwickelt.<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Kölner Sets:<br />

Birgit Feldmann<br />

Claudia Feldmann<br />

Thomas Fröhlich<br />

Evelyne Heumann<br />

Anne Hoerner<br />

Barbara Hölzel<br />

Dr. Jörg Klusemann<br />

Dr. Monika Mitschke<br />

Manuela Raida<br />

Martin Sina<br />

Dr. Markus Wasen<br />

Dr. Margarita Wilhelm<br />

Gymnasium Kreuzgasse, Köln<br />

Städtisches Gymnasium, Rheinbach<br />

Heinrich-Böll-Gesamtschule, Köln<br />

Anna-Freud-Schule, Köln<br />

Gymnasium Kreuzgasse, Köln<br />

Rhein-Sieg-Gymnasium, St. Augustin<br />

Albertus-Magnus-Gymnasium, Köln<br />

Freiherr-vom-Stein-Schule, Leverkusen<br />

Gesamtschule Kürten, Kürten<br />

Gymnasium Am Turmhof, Mechernich<br />

Geschwister-Scholl-Gymnasium, Pulheim<br />

Freiherr-vom-Stein-Schule, Leverkusen


Inhaltsverzeichnis<br />

0 Theoretischer Vorspann .......................................................................................... 2<br />

0.1 Begriffsklärungen ................................................................................................... 2<br />

0.2 Aufbauten für elektrochemische Versuche ................................................................ 4<br />

1 Die Spannungsreihe <strong>de</strong>r Metalle .............................................................................. 7<br />

V 1.1 Die Redoxreihe ........................................................................................................ 7<br />

1.1 Info: Redoxreihe <strong>de</strong>r Metalle ................................................................................... 9<br />

1.2 Info: Galvanische Zellen .......................................................................................... 9<br />

V 1.2 Spannungsreihe <strong>de</strong>r Metalle .................................................................................... 11<br />

2 Erweiterung <strong>de</strong>r Spannungsreihe I: Nichtmetalle .................................................... 12<br />

V 2.1 Redoxreaktionen zwischen Nichtmetallen und ihren Ionen ....................................... 12<br />

3 Die Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> als Bezugselektro<strong>de</strong> ......................................... 14<br />

V 3.1 Bestimmung <strong>de</strong>s Standard-Elektro<strong>de</strong>n-Potentials einer Zn/Zn 2+ - Halbzelle mithilfe <strong>de</strong>r<br />

Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> ............................................................................ 14<br />

4 Erweiterung <strong>de</strong>r Spannungsreihe II: Ermittlung <strong>de</strong>r Redoxpotentiale <strong>de</strong>r Halogene .... 16<br />

V 4.1 Galvanisches Element aus einer Wasserstoff- und einer Chlor-Halbzelle ...................... 16<br />

V 4.2 Spannungsermittlung zwischen Halogenhalbzellen .................................................... 16<br />

5 Hinführung zur Nernst-Gleichung .......................................................................... 18<br />

5.1 Konzentrationsabhängigkeit <strong>de</strong>r Potentiale ............................................................. 18<br />

V 5.1 Zinkblech in Zinksulfatlösung mit Konzentrationsgefälle............................................. 18<br />

5.2 Konzentrationszellen ............................................................................................. 19<br />

V 5.2 Konzentrationszelle ................................................................................................ 19<br />

5.3 Konzentrationsketten ............................................................................................ 20<br />

V 5.3 Verdünnungsreihe ................................................................................................. 20<br />

V 5.4 Konzentrationskette ............................................................................................... 20<br />

6 Historische und klassische Elemente ...................................................................... 21<br />

6.1 Volta-Element ...................................................................................................... 21<br />

6.2 Die Zitronenbatterie ............................................................................................. 22<br />

7 Hilfen.................................................................................................................. 24<br />

7.1 Auswertungshilfe zu Kapitel 2: Erweiterung <strong>de</strong>r Spannungsreihe I: Nichtmetalle ........ 24<br />

7.2 Auswertungshilfen zu Kapitel 4 Erweiterung <strong>de</strong>r Spannungsreihe II: Ermittlung <strong>de</strong>r<br />

Redoxpotentiale <strong>de</strong>r Halogene .............................................................................. 24<br />

7.3 Abgestufte Lösungshilfen zu Kapitel 6.2 Die Zitronenbatterie ................................... 25<br />

7.4 Lösungen - Antworten zu <strong>de</strong>n abgestuften Hilfen 7.3............................................... 26<br />

8 Lösungen ............................................................................................................ 27<br />

9 Quellen ............................................................................................................... 32<br />

10 Anhang ............................................................................................................... 33<br />

1


2<br />

0 Theoretischer Vorspann<br />

0.1 Begriffsklärungen 1<br />

0.1.1 Strom<br />

Es fließt immer da ein Strom, wo Ladungen sich zielgerichtet bewegen, also in einem elektrischen<br />

Feld o<strong>de</strong>r zum Ausgleich von Potentialdifferenzen. Eine griffige Kurz<strong>de</strong>finition für <strong>de</strong>n elektrischen<br />

Strom lautet „bewegte Ladung je Zeiteinheit“. In Metallen kommt <strong>de</strong>r Stromfluss durch Elektronen-,<br />

in Lösungen durch Ionen-Bewegung zustan<strong>de</strong>.<br />

0.1.2 Spannung<br />

Größenzeichen: U<br />

Einheit: Volt V<br />

Potenzialdifferenz U = E/Q (Energie durch Ladung)<br />

Die Spannung entspricht <strong>de</strong>r Arbeit, <strong>die</strong> man benötigt, um eine elektrische Ladung innerhalb eines<br />

elektrischen Fel<strong>de</strong>s von einem Punkt zu einem an<strong>de</strong>ren Punkt zu verschieben – <strong>die</strong> Spannung ist in<br />

<strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> Potentialdifferenz zwischen bei<strong>de</strong>n Punkten.<br />

0.1.3 Stromstärke<br />

Größenzeichen: I<br />

Einheit: Ampère A<br />

Die elektrische Stromstärke gibt an, wie viel elektrische Ladung (Elektronen) in einer bestimmten<br />

Zeit transportiert wird. Das Formelzeichen I kommt von <strong>de</strong>r "Intensität" (Intensity) <strong>de</strong>s Stroms.<br />

Definitionsgemäß beträgt <strong>die</strong> Stromstärke 1 A, wenn sich zwei unendlich lange Leiter, <strong>die</strong> von <strong>die</strong>ser<br />

Stromstärke durchflossen wer<strong>de</strong>n und parallel zueinan<strong>de</strong>r in einem Meter Abstand verlaufen,<br />

mit <strong>de</strong>r Kraft von 2 · 10 -7 Newton anziehen. Ein elektrischer Strom hat <strong>die</strong> Stromstärke 1 A, wenn<br />

pro Sekun<strong>de</strong> etwa 6.000.000.000.000.000.000 (6 Trillionen) Elektronen durch <strong>de</strong>n Leiterquerschnitt<br />

fließen.<br />

Beispiele<br />

Stromstärke I beim Zusammenziehen von Muskeln: 0,015 A<br />

Tödlicher Stromstoß für Menschen: ca. 0,050 A = 50 mA (Diese Stromstärke wird aufgrund<br />

<strong>de</strong>s Innenwi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s menschlichen Körpers erst ab bestimmten Spannungen erreicht,<br />

so dass gewöhnliche Batterien sowie elektrische Spannungen bis etwa 24 V in <strong>de</strong>r<br />

Regel harmlos sind.)<br />

Strom beim Betrieb einer Taschenlampe: ca. 0,2 A = 200 mA<br />

Strom einer Zimmerbeleuchtung: ca. 0,2 A bis 1 A (200 mA bis 1000 mA)<br />

Strom zum Betrieb einer Elektrolokomotive: über 300 A<br />

Strom in einem Blitz: ca. 100.000 A<br />

0.1.4 Wi<strong>de</strong>rstand<br />

Größenzeichen: R<br />

Einheit: Ohm<br />

Der Wi<strong>de</strong>rstand ist als <strong>de</strong>r Quotient aus Spannung (U) und Strom (I) <strong>de</strong>finiert. Wenn im Falle von<br />

Gleichspannung <strong>die</strong>ser Quotient unabhängig von <strong>de</strong>r Spannung und Zeit eine Konstante ist, so<br />

spricht man von einem ohmschen Wi<strong>de</strong>rstand. Das Formelzeichen R kommt von <strong>de</strong>m englischen<br />

Wort "Resistance". Bei Wechselspannung spielt zusätzlich <strong>de</strong>r kapazitive bzw. <strong>de</strong>r induktive Wi<strong>de</strong>rstand<br />

eine Rolle.<br />

1<br />

Vgl. http://www.muenster.org/uiw/in<strong>de</strong>x_i.htm (3.10.2004)<br />

Vgl. http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/ (3.10.2004)


0 Theoretischer Vorspann 3<br />

0.1.5 Messung von Stromstärke und Spannung<br />

In <strong>de</strong>r Regel wird heute im Schulunterricht mit digitalen Multimetern gearbeitet.<br />

Um eine Spannung zu ermitteln, wird das Multimeter parallel zur zu messen<strong>de</strong>n Spannung geschaltet.<br />

Es sollte bei Gleichspannungsmessungen, wie sie in <strong>de</strong>r <strong>Elektrochemie</strong> stets auftreten (warum?)<br />

auf <strong>die</strong> Polung geachtet wer<strong>de</strong>n. Bei Wechselspannungen spielt <strong>die</strong> Polung keine Rolle. Ist<br />

<strong>de</strong>r Spannungsbereich nicht bekannt, so wird mit <strong>de</strong>r höchsten Spannung begonnen und <strong>de</strong>r<br />

Messbereich so lange niedriger gestellt, bis ein vernünftig abzulesen<strong>de</strong>r Wert zu sehen ist. In <strong>de</strong>r<br />

<strong>Elektrochemie</strong> hat man es typischerweise mit Spannungen von maximal 2 Volt zu tun.<br />

Bei Strömen muss das Multimeter in Reihe mit <strong>de</strong>m messen<strong>de</strong>n Objekt geschaltet wer<strong>de</strong>n. Auch<br />

hier muss bei Gleichströmen auf <strong>die</strong> Polarität geachtet wer<strong>de</strong>n. Hier wird wie<strong>de</strong>rum mit <strong>de</strong>m größten<br />

einstellbaren Bereich begonnen. Bei beson<strong>de</strong>rs hohen Strömen, haben <strong>die</strong> meisten Multimeter<br />

eine Extra-Messbuchse. Diese ist dann bei entsprechen<strong>de</strong>n Strömen zu benutzen. Es ist noch zu<br />

beachten, dass einige Geräte keine Wechselstrombereiche haben.<br />

Zur Wi<strong>de</strong>rstandsmessung wird <strong>de</strong>r zu messen<strong>de</strong> Wi<strong>de</strong>rstand an <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Messleitungen angeschlossen.<br />

Es ist aber auf je<strong>de</strong>n Fall darauf zu achten, dass in <strong>die</strong>sem Messbereich keine Spannung<br />

am Messgerät angelegt wer<strong>de</strong>n darf. Dieses hätte unter Umstän<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Zerstörung <strong>de</strong>s Multimeters<br />

zur Folge!<br />

0.1.6 Umgang mit Größen und Einheiten<br />

Zurzeit gültig ist das SI-System (Système International d´Unites). Alle an<strong>de</strong>ren Größen sind von<br />

<strong>die</strong>sen sieben Basisgrößen abgeleitet.<br />

Tabelle 0.1 SI-Größen und -Einheiten<br />

Basisgröße<br />

übliche Symbole<br />

Name<br />

Einheit<br />

Abkürzung<br />

Länge s, l, b, h, d das Meter m<br />

Masse m das Kilogramm kg<br />

Zeit t <strong>die</strong> Sekun<strong>de</strong> s<br />

elektrische Stromstärke I das Ampere A<br />

Temperatur (thermodynamische) T das Kelvin K<br />

Stoffmenge n das Mol mol<br />

Lichtstärke I v <strong>die</strong> Can<strong>de</strong>la cd<br />

Im Buchdruck müssen Symbole kursiv geschrieben wer<strong>de</strong>n, dagegen Abkürzungen für Einheiten in<br />

Normalschrift.<br />

Bei physikalischen Messwertangaben sind <strong>die</strong> Symbole <strong>de</strong>r physikalischen Größen immer durch ein<br />

Gleichheitszeichen von <strong>de</strong>n Zahlenwerten und <strong>de</strong>n Abkürzungen <strong>de</strong>r Einheiten getrennt, so dass es<br />

bei <strong>de</strong>n Buchstaben zu keiner Verwechslung <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung kommen kann.<br />

In Tabellen ist es oft praktisch, wenn <strong>die</strong> Einheit in <strong>de</strong>r Spalte mit <strong>de</strong>n Messwerten entfallen kann.<br />

Mathematisch korrekt wird hierzu <strong>die</strong> Größe durch <strong>die</strong> Einheit divi<strong>die</strong>rt. Im Buchdruck ist <strong>die</strong>s problemlos<br />

möglich, da durch <strong>die</strong> kursiven Größenzeichen keine Verwechslung möglich ist, handschriftlich<br />

kann man <strong>die</strong> Einheit, in <strong>de</strong>r gemessen wird, in eckige Klammern setzen. Beispiel:<br />

Tabelle 0.2 Arbeiten mit Größenzeichen<br />

gedruckt h/m 3<br />

handschriftlich h [m] 3<br />

Größe Wert Gelesen<br />

„Höhe h gemessen in Metern: drei“


0 Theoretischer Vorspann 4<br />

0.2 Aufbauten für elektrochemische Versuche<br />

0.2.1 Elektrochemische Experimente mit <strong>de</strong>m U-Rohr<br />

Geräte<br />

Chemikalien<br />

Durchführung<br />

U-Rohr mit Fritte<br />

Schmirgelpapier bzw. Stahlwolle<br />

Stativmaterial, Kabel, Krokodilklemmen<br />

Spannungsmessgerät<br />

Elektro<strong>de</strong>n aus unterschiedlichen Metallen,<br />

ggf. auch Platin- o<strong>de</strong>r Kohleelektro<strong>de</strong>n<br />

Salzlösungen mit <strong>de</strong>finierter Konzentration<br />

<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Metalle<br />

Bei<strong>de</strong> Schenkel <strong>de</strong>s U-Rohrs wer<strong>de</strong>n mit<br />

Metallsalzlösungen halb gefüllt.<br />

Die passen<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n eventuell<br />

geschmirgelt, in <strong>die</strong> entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Schenkel <strong>de</strong>s U-Rohrs gegeben und mit<br />

<strong>de</strong>n Kabeln an <strong>de</strong>n Spannungsmesser angeschlossen.<br />

Metall-1-<br />

Elektro<strong>de</strong><br />

Metall-1-<br />

Salzlösung<br />

Diaphragma (Fritte)<br />

Metall-2-<br />

Elektro<strong>de</strong><br />

Metall-2-<br />

Salzlösung<br />

0.2.2 Galvanische Zellen mit Bechergläsern<br />

Geräte<br />

Chemikalien<br />

2 Bechergläser<br />

Schmirgelpapier bzw. Stahlwolle<br />

Pasteur-Pipette<br />

Kabel, Krokodilklemmen, Spannungsmessgerät<br />

Elektrolytbrücke (mit 1 % Agar eingedickte KNO 3 -Lösung im gebogenen Glasrohr)<br />

Elektro<strong>de</strong>n aus unterschiedlichen Metallen, ggf. auch Platin- o<strong>de</strong>r Kohleelektro<strong>de</strong>n<br />

Salzlösungen mit <strong>de</strong>finierter Konzentration <strong>de</strong>r oben verwen<strong>de</strong>ten Metalle<br />

Durchführung<br />

Die bei<strong>de</strong>n Bechergläser wer<strong>de</strong>n<br />

nebeneinan<strong>de</strong>r gestellt und mit<br />

<strong>de</strong>n gereinigten Elektro<strong>de</strong>n bestückt.<br />

Die Elektro<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n nun mit<br />

Krokodilklemmen und Kabel an<br />

<strong>de</strong>n Spannungsmesser angeschlossen.<br />

Je<strong>de</strong>s Becherglas wird mit <strong>de</strong>n<br />

passen<strong>de</strong>n Metallsalzlösungen<br />

halb gefüllt.<br />

Bei<strong>de</strong> Bechergläser wer<strong>de</strong>n<br />

durch <strong>die</strong> Elektrolytbrücke miteinan<strong>de</strong>r<br />

verbun<strong>de</strong>n.<br />

Metall-1-<br />

Elektro<strong>de</strong><br />

Metall-1-<br />

Salzlösung<br />

Messgerät<br />

Elektrolytbrücke<br />

Kaliumnitrat-Lösung<br />

Metall-2-<br />

Salzlösung<br />

Metall-2-<br />

Elektro<strong>de</strong>


0 Theoretischer Vorspann 5<br />

0.2.3 Spannungsmessungen in Petrischalen<br />

Mit Petrischalen kann man elektrochemische Versuche ohne viel Vorbereitung sowohl auf <strong>de</strong>m Arbeitsplatz<br />

als auch <strong>de</strong>m Tageslichtprojektor durchführen. Letzteres bietet sich bei Präsentationen<br />

an, weil man auf einer Folie <strong>de</strong>n Aufbau direkt beschriften kann.<br />

Geräte<br />

Chemikalien<br />

Durchführung<br />

Geteilte Petrischalen (zwei, drei o<strong>de</strong>r viergeteilt)<br />

Kabel und Krokodilklemmen<br />

Spannungsmessgerät<br />

gegebenenfalls Platinelektro<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Kohleelektro<strong>de</strong><br />

Schmirgelpapier bzw. Stahlwolle<br />

Bier<strong>de</strong>ckel<br />

Pasteur-Pipetten<br />

Nägel o<strong>de</strong>r Bleche unterschiedlicher Metalle als Elektro<strong>de</strong>n, ggf. auch Platin- o<strong>de</strong>r<br />

Kohleelektro<strong>de</strong>n, Salzlösungen mit <strong>de</strong>finierter Konzentration <strong>de</strong>r oben verwen<strong>de</strong>ten<br />

Metalle<br />

Die Elektro<strong>de</strong>n (Metallbleche o<strong>de</strong>r Metallnägel) wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Schmirgelpapier<br />

gereinigt.<br />

Metallbleche wer<strong>de</strong>n jeweils in einer Kammer einer Petrischale um <strong>de</strong>n Außenrand<br />

gebogen.<br />

Nägel wer<strong>de</strong>n vorsichtig erhitzt und dann leicht (5 mm) in <strong>de</strong>n Außenrand <strong>de</strong>r<br />

Petrischale eingeschmolzen. Sie wer<strong>de</strong>n so in ihrer Kammer fixiert. Beim Einschmelzen<br />

ist darauf zu achten, dass kein Leck entsteht, aus <strong>de</strong>m Lösungen<br />

fließen können.<br />

Die Elektro<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n nun mit Krokodilklemmen und Kabel an <strong>de</strong>n Spannungsmesser<br />

angeschlossen.<br />

Die zu je<strong>de</strong>m Metall passen<strong>de</strong>n Salzlösungen wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Pipette in <strong>die</strong><br />

entsprechen<strong>de</strong>n Kammern eingeführt.<br />

Mit einem eingeschnittenen Stück Pappe (z. B. aus einem Bier<strong>de</strong>ckel) wird eine<br />

Salzbrücke zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Kammern gebaut.<br />

Metall-1-Nagel<br />

Salzbrücke<br />

Metall-2-Nagel<br />

Metall-1-Lösung<br />

Metall-2-Lösung<br />

Metall-3-Lösung<br />

Metall-3-Nagel


0 Theoretischer Vorspann 6<br />

0.2.4 Elektrochemischer Experimentierkasten <strong>de</strong>r Fa. Leybold<br />

Geräte<br />

Chemikalien<br />

Durchführung<br />

<strong>Elektrochemie</strong>arbeitsplatz <strong>de</strong>r Fa. MAEY (Leybold-Heraeus-GmbH)<br />

Zellblöcke mit Untersetzschale<br />

Filterpapier<br />

Schmirgelpapier bzw. Stahlwolle<br />

Kabel und Krokodilklemmen<br />

Pipette<br />

Spannungsmessgerät<br />

Elektro<strong>de</strong>nplatten aus unterschiedlichen Metallen<br />

Salzlösungen mit <strong>de</strong>finierter Konzentration <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Metalle<br />

Die bei<strong>de</strong>n Kunststoffblöcke wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n drei Schrauben auseinan<strong>de</strong>r geschraubt<br />

und ein Filterpapierstreifen dazwischengesetzt. Nach <strong>de</strong>m Zusammenschrauben<br />

soll <strong>de</strong>r Filterpapierstreifen fest eingespannt sein. Der Filterstreifen<br />

<strong>die</strong>nt als Diaphragma.<br />

In <strong>die</strong> Führung <strong>de</strong>r Doppelkammern wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Metallelektro<strong>de</strong>n eingesetzt.<br />

Die verwen<strong>de</strong>ten Doppelzellen wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n Elektrolyt-Lösungen bis zum<br />

oberen Rand gefüllt.<br />

Am Messgerät wird <strong>de</strong>r Ein/Ausschalter auf Aus und <strong>de</strong>r Messbereichsschalter<br />

auf 10 V eingestellt.<br />

Der Kippschalter unterhalb <strong>de</strong>s Messbereichsschalters muss auf<br />

„galv. Messung“ positioniert wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Messgerät wird über das Netzgerät an <strong>die</strong> Stromversorgung angeschlossen<br />

und mit <strong>de</strong>m Ein/Ausschalter in Betrieb genommen. Gegebenenfalls wird<br />

<strong>de</strong>r Nullpunkt eingestellt.<br />

Mit Krokodilklemmen und Kabel wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> zu messen<strong>de</strong>n Halbzellen mit <strong>de</strong>m<br />

Messgerät verbun<strong>de</strong>n (Eingangsbuchsen + und -).<br />

Durch Einstellung <strong>de</strong>s optimalen Messbereiches kann <strong>die</strong> Spannung zwischen<br />

<strong>de</strong>n angeschlossenen Halbzellen gemessen wer<strong>de</strong>n.


7<br />

1 Die Spannungsreihe <strong>de</strong>r Metalle<br />

V 1.1 Die Redoxreihe<br />

Versuchsanleitung<br />

Geräte<br />

3 Bechergläser (BG)<br />

Schmirgelpapier bzw. Stahlwolle<br />

weiches Tuch<br />

Pasteur-Pipette<br />

Chemikalien<br />

Eisenblech<br />

Kupferblech<br />

Silberblech<br />

Durchführung<br />

Eisen(II)sulfat-Lösung<br />

Xn R: 22 S: 24/25<br />

c=0,1 mol·L -1 (Xn: w≥ 25%)<br />

Kupfer(II)sulfat-Lösung<br />

Xn R: 22-36/38 S: 2-22<br />

c=0,1 mol·L -1 (Xn: w≥ 25%)<br />

Silbernitrat-Lösung<br />

C R: 34 S: 1/2-26-45<br />

c=0,1 mol·L -1 (Xi: 5%≤ w


3 Die Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> als Bezugselektro<strong>de</strong> 8<br />

Aufgaben<br />

A 1.1 Notieren Sie ihre Beobachtungen und stellen Sie <strong>die</strong>se tabellarisch zusammen.<br />

A 1.2 Formulieren Sie <strong>die</strong> zugehörigen Reaktionsschemata. Zerlegen Sie <strong>die</strong> Gesamtreaktionen in<br />

Oxidation und Reduktion.<br />

A 1.3 Fin<strong>de</strong>n Sie, ausgehend von <strong>die</strong>sen Versuchen, ein Ordnungsschema für <strong>die</strong> Metalle und<br />

stellen Sie eine „Metallreihe“ auf.<br />

A 1.4 Stellen Sie eine begrün<strong>de</strong>te Hypothese auf, was zu beobachten wäre, wenn zu einer Silbernitrat-Lösung<br />

eine Zink-Perle (o<strong>de</strong>r ein Zinkblech) gegeben wür<strong>de</strong>.<br />

A 1.5 Zink und Eisen reagieren mit Salzsäure gemäß <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Reaktion:<br />

Me(s) + 2 H 3 O + (aq) Me 2+ (aq) + 2 H 2 O(l) + H 2 (g)<br />

Gibt man ein Kupferblech in Salzsäure, ist keine Reaktion zu beobachten. Wenn man <strong>die</strong>se<br />

Reaktion berücksichtigt, dann erscheint es sinnvoll, auch das Redoxpaar Wasserstoff/Oxonium-Ionen<br />

in <strong>die</strong> Metallreihe einzuordnen. An welcher Stelle muss Wasserstoff in <strong>die</strong> Metallreihe<br />

eingeordnet wer<strong>de</strong>n?


Stärke <strong>de</strong>s Elektronendonators<br />

/Reduktionsvermögen nimmt zu<br />

Stärke <strong>de</strong>s Elektronenakzeptors/<br />

Oxidationsvermögen nimmt zu<br />

3 Die Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> als Bezugselektro<strong>de</strong> 9<br />

1.1 Info: Redoxreihe <strong>de</strong>r Metalle<br />

Je nach Reaktionspartner können Kupfer-Atome als Reduktionsmittel wirken und oxi<strong>die</strong>rt wer<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r Kupfer-Ionen als Oxidationsmittel wirken und reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Cu(s) Cu 2+ (aq) +2e -<br />

Reduktionsmittel Oxidationsmittel +z e -<br />

Elektronendonator Elektronenakzeptor<br />

Tabelle 1.1 Redoxreihe <strong>de</strong>r Metalle (mit Wasserstoff)<br />

Reduktor Oxidator + z·e -<br />

Na(s) Na + (aq) + e -<br />

Mg(s) Mg 2+ (aq) + 2 e -<br />

Zn(s) Zn 2+ (aq) + 2 e -<br />

Fe(s) Fe 2+ (aq) + 2 e -<br />

Ni(s) Ni 2+ (aq) + 2 e -<br />

Sn(s) Sn 2+ (aq) + 2 e -<br />

Pb(s) Pb 2+ (aq) + 2 e -<br />

H 2 (g) + 2 H 2 O(l) 2 H 3 O + (aq) + 2 e -<br />

Cu(s) Cu 2+ (aq) + 2 e -<br />

Ag(s) Ag + (aq) + e -<br />

Hg(s) Hg 2+ (aq) + 2 e -<br />

Ein System aus einem<br />

Elektronendonator und <strong>de</strong>m<br />

dazugehörigen Elektronen<br />

akzeptor nennt man korrespon<strong>die</strong>ren<strong>de</strong>s<br />

Redoxpaar<br />

(Me/Me z+ ). Ordnet<br />

man nun <strong>die</strong> Redoxpaare<br />

aus Metall-Atom und<br />

<strong>de</strong>ren korrespon<strong>die</strong>ren<strong>de</strong>n<br />

Ionen nach <strong>de</strong>m Reduktionsvermögen<br />

<strong>de</strong>r Metall-<br />

Atome o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Oxidationsvermögen<br />

<strong>de</strong>r Ionen,<br />

erhält man <strong>die</strong> Redoxreihe<br />

<strong>de</strong>r Metalle. In <strong>die</strong>ser Reihe<br />

stehen <strong>die</strong> Alkalimetalle, <strong>de</strong>ren Atome <strong>die</strong> stärksten Elektronen-Donatoren sind, am oberen En<strong>de</strong>.<br />

Die E<strong>de</strong>lmetalle Gold und Platin, <strong>de</strong>ren Ionen <strong>die</strong> stärksten Elektronen-Akzeptoren sind, stehen am<br />

unteren En<strong>de</strong> <strong>die</strong>ser Reihe.<br />

Metalle, <strong>de</strong>ren Atome von Oxonium-Ionen oxi<strong>die</strong>rt wer<strong>de</strong>n, bezeichnet man als une<strong>de</strong>l. Metalle,<br />

<strong>de</strong>ren Atome von Oxonium-Ionen nicht oxi<strong>die</strong>rt wer<strong>de</strong>n, bezeichnet man als e<strong>de</strong>l.<br />

1.2 Info: Galvanische Zellen<br />

Taucht man ein Stück Zink in eine wässrige Kupfer(II)sulfat-<br />

Lösung, reagiert ein Teil <strong>de</strong>s Zinks und metallisches Kupfer<br />

schlägt sich auf <strong>de</strong>r Zinkoberfläche ab. Es läuft folgen<strong>de</strong> Redoxreaktion<br />

ab:<br />

Au(s) Au 3+ (aq) + 3 e - Abb. 1.1 galvanische Zelle<br />

Zn(s) + Cu 2+ (aq) Zn 2+ (aq) + Cu(s)<br />

Während <strong>de</strong>r Reaktion wer<strong>de</strong>n Elektronen vom Zink auf Cu 2+ -<br />

Ionen übertragen. Die Elektronen reduzieren <strong>die</strong> Cu 2+ -Ionen zu<br />

Cu-Atomen. Diese bleiben auf <strong>de</strong>r Zinkoberfläche haften. Das<br />

Stück Zink wird in <strong>de</strong>m Maße kleiner, wie seine Atome Elektronen<br />

abgeben und Zn 2+ -Ionen bil<strong>de</strong>n.<br />

Man kann nun Zink von <strong>de</strong>r Kupfer-Lösung abtrennen. (siehe<br />

Abb. 1.1 ) Wenn <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n<br />

sind, läuft <strong>die</strong>selbe Redoxreaktion ab, aber <strong>die</strong> Elektronen können<br />

<strong>die</strong> Cu 2+ -Ionen nur über <strong>de</strong>n externen Stromkreis erreichen.<br />

In <strong>de</strong>m Maße, wie Cu 2+ -Ionen in einem Raum zu neutralen<br />

Cu-Atomen und Zn-Atome im an<strong>de</strong>ren Raum zu Zn 2+ -Ionen<br />

umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, müssen sich Ionen (Sulfat-Ionen) zwischen<br />

<strong>de</strong>n Räumen bewegen (durch <strong>die</strong> poröse Wand <strong>de</strong>s Porzellanbechers),<br />

damit <strong>die</strong> Lösungen neutral bleiben.<br />

Zink<br />

Kupfersulfat-<br />

Lösung<br />

Kupfer<br />

Zinksulfat-<br />

Lösung<br />

poröser<br />

Becherr


3 Die Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> als Bezugselektro<strong>de</strong> 10<br />

Mit <strong>de</strong>r beschriebenen Versuchsanordnung hat<br />

man eine galvanische Zelle aufgebaut, <strong>die</strong> aus<br />

zwei Halbzellen besteht. Die Redoxpaare<br />

Zn/Zn 2+ und Cu/Cu 2+ bil<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Halbzellen <strong>de</strong>r<br />

galvanischen Zelle (häufig auch galvanisches Element<br />

genannt). Verbin<strong>de</strong>t man <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n<br />

miteinan<strong>de</strong>r, so fließen Elektronen vom Zink<br />

zum Kupfer. Dieser Elektronenfluss lässt sich mit<br />

Hilfe eines Strommessgerätes nachweisen. Damit<br />

Strom fließen kann muss zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n<br />

eine Potentialdifferenz, eine Spannung, bestehen.<br />

Auch <strong>die</strong>se lässt sich mit einem Spannungsmessgerät<br />

messen.<br />

Die Spannung zwischen <strong>de</strong>r Zink- und Kupfer-<br />

Elektro<strong>de</strong> beträgt unabhängig von <strong>de</strong>r Versuchsanordnung<br />

1,1 V, wenn in bei<strong>de</strong>n Halbzellen <strong>die</strong> gleiche<br />

Konzentration an Metallionen vorliegt. Die Zink-Elektro<strong>de</strong> bil<strong>de</strong>t dabei <strong>de</strong>n Minuspol, <strong>die</strong> Kupferelektro<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>n Pluspol. Man bezeichnet <strong>die</strong> Zink-Halbzelle auch als Donator-Halbzelle, <strong>die</strong><br />

Kupferhalbzelle als Akzeptor-Halbzelle<br />

Die gemessene Spannung ist eine charakteristische Größe für <strong>die</strong> Kombination <strong>de</strong>r Redoxpaare<br />

Zn(s) Zn 2+ (aq) + 2 e -<br />

Cu(s) Cu 2+ (aq) + 2 e -<br />

Abb. 1.2 Halbzellen<br />

Donator-Halbzelle<br />

Akzeptor-Halbzelle<br />

Diese Gleichgewichte bil<strong>de</strong>n sich beim Eintauchen <strong>de</strong>r Metalle in <strong>die</strong> wässrige Lösung an <strong>de</strong>r Metalloberfläche<br />

aus. Aus <strong>de</strong>m Metallgitter gehen Metall-Ionen in Lösung und Elektronen bleiben im<br />

Metall zurück. Das dadurch negativ aufgela<strong>de</strong>ne Metall zieht <strong>die</strong> in Lösung gegangenen positiv<br />

gela<strong>de</strong>nen Metall-Ionen wie<strong>de</strong>rum an. Es bil<strong>de</strong>t sich eine elektrische Doppelschicht aus. Da <strong>die</strong><br />

Ten<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r Zink-Atome Elektronen abzugeben und Ionen zu bil<strong>de</strong>n größer ist als <strong>die</strong> <strong>de</strong>r Kupfer-<br />

Atome, ist <strong>die</strong> Zink-Elektro<strong>de</strong> gegenüber <strong>de</strong>r Kupferelektro<strong>de</strong> negativ gela<strong>de</strong>n.<br />

Nimmt man <strong>die</strong> galvanische Zelle in Betrieb, d.h. man verbin<strong>de</strong>t <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n, nimmt allmählich<br />

<strong>die</strong> Masse <strong>de</strong>r Zinkelektro<strong>de</strong> ab und <strong>die</strong> <strong>de</strong>r Kupferelektro<strong>de</strong> zu. Gleichzeitig steigt <strong>die</strong><br />

Konzentration <strong>de</strong>r Zink-Ionen in Lösung, während <strong>die</strong> Konzentration <strong>de</strong>r Kupfer-Ionen in <strong>de</strong>r Lösung<br />

fällt.<br />

Zn 2<br />

+<br />

Zn 2<br />

+<br />

Zn 2<br />

+<br />

Zn 2<br />

+<br />

Zn 2<br />

+<br />

Zn 2<br />

+<br />

Zn 2<br />

+<br />

Zn 2<br />

+<br />

Zn 2<br />

+<br />

Cu 2<br />

+<br />

Cu 2<br />

+<br />

Cu 2<br />

+<br />

Cu 2<br />

+<br />

Cu 2<br />

+<br />

e -<br />

e -<br />

e -<br />

e - + Zn 2+ Cu 2+ +<br />

Zn<br />

(s)<br />

Zn 2+<br />

SO 4<br />

2-<br />

Cu<br />

(s)<br />

nach längerem<br />

Betrieb <strong>de</strong>r Zelle<br />

e -<br />

e - e -<br />

e - + Zn 2+ Cu 2+ +<br />

Zn<br />

(s)<br />

Zn 2+<br />

SO 4<br />

2-<br />

Cu<br />

(s)<br />

Abb. 1.3 Galvanische Zelle im Betrieb<br />

Eine galvanische Zelle kann sowohl als Spannungsquelle als auch als Stromquelle <strong>die</strong>nen. Während<br />

<strong>die</strong> gemessene Spannung vom Versuchsaufbau unabhängig ist, ist <strong>die</strong> Stromstärke je nach Versuchsanordnung<br />

sehr unterschiedlich. Sie hängt z.B. von <strong>de</strong>r Oberfläche und <strong>de</strong>m Abstand <strong>de</strong>r<br />

Elektro<strong>de</strong>n ab.<br />

Die beschriebenen Vorgänge lassen sich auf je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Kombination zweier verschie<strong>de</strong>ner Halbzellen<br />

übertragen. Das unedlere Metall bil<strong>de</strong>t dabei immer <strong>de</strong>n Minuspol, das edlere <strong>de</strong>n Pluspol.


3 Die Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> als Bezugselektro<strong>de</strong> 11<br />

V 1.2 Spannungsreihe <strong>de</strong>r Metalle<br />

Welche Spannungen misst man bei <strong>de</strong>r Kombination verschie<strong>de</strong>ner Redoxpaare mit Metall-Atomen<br />

als Elektronen-Donatoren? Um <strong>die</strong> Spannung unterschiedlicher Redoxpaare zu bestimmen kombiniert<br />

man je zwei Halbzellen aus verschie<strong>de</strong>nen Metallen und <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Salz-Lösungen<br />

zu galvanischen Zellen und misst <strong>die</strong> Spannung zwischen <strong>de</strong>n Metall-Elektro<strong>de</strong>n. Unter Standardbedigungen<br />

beträgt <strong>die</strong> Konzentration <strong>de</strong>s Metall-Ions in Lösung 1 mol·L -1 .<br />

Versuchsanleitung<br />

Geräte<br />

4 100 mL Bechergläser<br />

Elektro<strong>de</strong>n aus Eisen, Kupfer, Silber und Zink<br />

Kabel<br />

Spannungsmessgerät<br />

Filterpapier<br />

Chemikalien Eisen(II)sulfat-Lösung, c = 0,1 mol·L -1 R: 22 – 41 S: 46<br />

Kupfer(II)sulfat-Lösung, c = 0,1 mol·L -1 R: 22 S: 22<br />

Silbernitrat-Lösung, c = 0,1 mol·L -1 R: 34 S: (1/2) – 26 – 45<br />

Zinksulfat-Lösung, c = 0,1 mol·L -1 R: 36/38 S: 22 – 25<br />

Kaliumnitrat-Lösung, konzentriert R: 8 S: 16 – 41<br />

Durchführung<br />

Entsorgung<br />

In 4 Bechergläsern wer<strong>de</strong>n 4 Halbzellen jeweils aus Metall und zugehöriger<br />

Metallsalz-Lösung hergestellt.<br />

Jeweils zwei Halbzellen wer<strong>de</strong>n zu galvanischen Zellen verbun<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m<br />

<strong>die</strong> Lösungen mit einem in konzentrierte Kaliumnitrat-Lösung getauchtes<br />

Filterpapier verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, hierzu wird das fünfte BG verwen<strong>de</strong>t.<br />

Die Spannung zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n bei allen Halbzellen-<br />

Kombinationen wird gemessen.<br />

Die Salzlösungen wer<strong>de</strong>n in <strong>die</strong> Vorratsgefäße zurückgegeben, da sie für<br />

weitere Versuche verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n können.<br />

Aufgaben<br />

A 1.6 Legen Sie eine Wertetabelle an und tragen Sie <strong>die</strong> gemessenen Spannungen für alle Halbzellen-Kombinationen<br />

ein. Markieren Sie, welche <strong>de</strong>r Halbzellen <strong>de</strong>n Plus- bzw. Minus-Pol<br />

bil<strong>de</strong>t!<br />

A 1.7 Vergleichen Sie <strong>die</strong> gemessenen Spannungen zwischen verschie<strong>de</strong>nen Halbzellen mit <strong>de</strong>r<br />

Lage <strong>de</strong>r Metalle in <strong>de</strong>r Redoxreihe.<br />

A 1.8 Formulieren Sie für <strong>die</strong> hergestellten galvanischen Zellen <strong>die</strong> entsprechen<strong>de</strong>n Zellendiagramme<br />

(Info: s.u.)!<br />

A 1.9 Formulieren Sie für je<strong>de</strong> <strong>die</strong>ser galvanischen Zellen <strong>die</strong> Reaktion, <strong>die</strong> bei Betrieb <strong>de</strong>r Zellen<br />

abläuft, d.h. wenn zwischen bei<strong>de</strong>n Halbzellen Strom fließt.<br />

Info Zelldiagramme<br />

Zelldiagramme sind eine knappe Darstellungsmöglichkeit für galvanische Elemente. Ein Diagramm<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Metalle Me1 und Me2 wird folgen<strong>de</strong>rmaßen geschrieben: Me1/Me1 z+ // Me2 x+ /Me2. Die<br />

Donator-Halbzelle wird links, <strong>die</strong> Akzeptor-Halbzelle wird rechts vom Doppelschrägstrich geschrieben.<br />

Der Doppelschrägstrich <strong>de</strong>utet <strong>die</strong> poröse Trennwand zwischen <strong>de</strong>n Halbzellen bzw. <strong>die</strong> Elektrolytbrücke<br />

an.


3 Die Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> als Bezugselektro<strong>de</strong> 12<br />

2 Erweiterung <strong>de</strong>r Spannungsreihe I: Nichtmetalle<br />

V 2.1 Redoxreaktionen zwischen Nichtmetallen und ihren Ionen<br />

Versuchsanleitung<br />

Fakultativer Vorversuch: wenn Sie <strong>die</strong> Farben <strong>de</strong>r elementaren Halogene in Wasser und in organischen<br />

Lösungsmitteln nicht kennen, so geben sie 1 mL Chlorwasser, Bromwasser und Iod-<br />

Kaliumiodidlösung jeweils in ein RG und notieren <strong>de</strong>n Farbeindruck. Dann versetzen Sie <strong>die</strong> Lösungen<br />

mit etwas Heptan schütteln <strong>die</strong>se und notieren wie<strong>de</strong>rum Ihre Farbeindrücke in <strong>de</strong>r Heptanschicht.<br />

Geräte<br />

5 RG mit passen<strong>de</strong>n Stopfen<br />

RG-Stän<strong>de</strong>r<br />

5 Pipetten<br />

Chemikalien Kaliumchlorid-Lösung (c=0,1 mol·L -1 ) - R: - S: -<br />

Kaliumbromid-Lösung (c=0,1 mol·L -1 ) - R:- S:-<br />

Kaliumiodid-Lösung (c=0,1 mol·L -1 ) - R:- S:-<br />

Tropfflasche mit Chlorwasser (verd.) Xn R:23-36/37/38 S:7/9-44<br />

Tropfflasche mit Bromwasser (verd.) Xn R:23-34 S:7/9-26-44<br />

Iod-Kaliumiodid-Lösung<br />

R: S:<br />

(1:10 verdünnte Standard-Lösung)<br />

Heptan F R:11 S:2-9-16-23.2-29-<br />

33<br />

Durchführung a. Jeweils ca. 1 mL (1 cm) <strong>de</strong>r gegebenen Salzlösungen wird gemäß <strong>de</strong>r Abb. mit<br />

einer Pipette in <strong>die</strong> Reagenzgläser gegeben und versetzten dann mit ca. 1mL <strong>de</strong>r<br />

angegebenen Halogenlösungen versetzt.<br />

Notieren Sie ihre Beobachtungen in <strong>de</strong>r Tabelle!<br />

Cl 2 -Wasser Cl 2 -Wasser Br 2 -Wasser KI·I 2 -Lösung KI·I 2 -Lösung<br />

KBr(aq) KI(aq) KI(aq) KCl(aq) KBr(aq)<br />

b. In je<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r RG wird mittels Pipette ca. 1 mL Heptan gegeben, mit einem<br />

Stopfen verschlossen und gut geschüttelt.<br />

Notieren Sie Ihre Beobachtungen in <strong>die</strong> Tabelle!<br />

Entsorgung<br />

Entsorgen Sie <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>r RG in <strong>die</strong> bereitgestellte Flasche und spülen Sie <strong>die</strong><br />

RG mit Wasser aus.


3 Die Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> als Bezugselektro<strong>de</strong> 13<br />

Zu <strong>de</strong>m Versuch und <strong>de</strong>n Aufgaben gibt es in Kapitel 7 eine Auswertungshilfe!<br />

Aufgaben<br />

A 2.1 Deuten Sie Ihre Beobachtungen und formulieren Sie <strong>die</strong> Reaktionsgleichungen für <strong>die</strong> stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Reaktionen.<br />

A 2.2 Begrün<strong>de</strong>n Sie, welches Versuchsergebnis Sie erhalten wür<strong>de</strong>n, wenn Sie Kaliumchlorid-<br />

Lösung mit Bromwasser versetzen!<br />

A 2.3 Begrün<strong>de</strong>n Sie, was sich beobachten ließe, wenn statt <strong>de</strong>r Heptanzugabe <strong>die</strong> Lösungen in<br />

<strong>de</strong>n Reagenzgläsern jeweils mit einer verdünnten Stärkelösung versetzen wür<strong>de</strong>n!<br />

A 2.4 Ordnen Sie <strong>die</strong> Redoxpaare <strong>de</strong>r Halogene (X 2 + 2e - 2 X - ) nach steigen<strong>de</strong>m Oxidationsvermögen<br />

<strong>de</strong>r Halogenmoleküle.<br />

A 2.5 Erläutern Sie, wodurch sich <strong>die</strong> Redoxpaare <strong>de</strong>r Metalle von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Nichtmetalle unterschei<strong>de</strong>n!<br />

A 2.6 Markieren Sie bei A 2.1 jeweils <strong>de</strong>n Reaktionspartner, <strong>de</strong>r als Donator fungiert!


3 Die Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> als Bezugselektro<strong>de</strong> 14<br />

3 Die Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> als Bezugselektro<strong>de</strong><br />

Info<br />

Da in <strong>de</strong>r Spannungsreihe <strong>de</strong>r Metalle nur <strong>die</strong> Potentialdifferenzen gemessen wer<strong>de</strong>n können,<br />

benötigt man einen Bezugspunkt – eine Nullmarke. In <strong>de</strong>r Praxis ist man übereingekommen, als<br />

Bezugssystem <strong>die</strong> Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> festzulegen, in <strong>de</strong>r das Redoxpaar vorliegt:<br />

H 2 (g) + 2 H 2 O(l) 2 H 3 O + (aq) + 2 e -<br />

Da man keine Elektro<strong>de</strong> aus Wasserstoffgas bauen kann,<br />

verwen<strong>de</strong>t man eine Elektro<strong>de</strong> aus einem inerten 2 platinierten<br />

3 Platin-Blech, das in Salzsäure mit <strong>de</strong>r Oxonium-Ionen-<br />

Konzentration c(H 3 O + ) = 1 mol·L -1 von Wasserstoffgas unter<br />

Atmosphärendruck (p = 1013 hPa) umspült wird. Die<br />

poröse Oberfläche <strong>de</strong>s platinierten Platins adsorbiert Wasserstoff,<br />

<strong>de</strong>r so für das Redoxpaar bereitgestellt wird.<br />

Für das Potential <strong>de</strong>r Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong><br />

hat man festgelegt:<br />

E°(H 2 /2H 3 O + ) = 0 V<br />

Wasserstoff<br />

p(H 2)=1013 hPa<br />

Platin-<br />

Elektro<strong>de</strong><br />

o o o<br />

o<br />

o o<br />

o<br />

Elektrolytbrücke<br />

Abb. 3.1 Aufbau <strong>de</strong>r Standard-<br />

Wasserstoffelektro<strong>de</strong><br />

Säure-Lösung<br />

c(H 3O + )=1mol/l<br />

Die unter Standard-Bedingungen, d.h. Druck (1013 hPa), Temperatur (25 °C), Konzentration (1<br />

mol/L), gemessene Potentialdifferenz zwischen einer Me/Me z+ -Halbzelle und <strong>de</strong>r Standard-<br />

Wasserstoff-Halbzelle bezeichnet man als Standard-Elektro<strong>de</strong>n-Potential.<br />

Ein Redoxpaar, das gegenüber <strong>de</strong>r Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> <strong>de</strong>n elektrisch negativen Pol<br />

bil<strong>de</strong>t, erhält einen negativen Potentialwert, ein Redoxpaar, das gegenüber <strong>de</strong>r Wasserstoff-<br />

Elektro<strong>de</strong> <strong>de</strong>n elektrisch positiven Pol bil<strong>de</strong>t, erhält einen positiven Potentialwert.<br />

V 3.1 Bestimmung <strong>de</strong>s Standard-Elektro<strong>de</strong>n-Potentials einer Zn/Zn 2+ - Halbzelle<br />

mithilfe <strong>de</strong>r Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong><br />

Geräte<br />

U-Rohr (dreischenklig)<br />

2 Platin-Elektro<strong>de</strong>n<br />

Zink-Elektro<strong>de</strong><br />

Spannungsquelle<br />

Spannungsmessgerät<br />

Chemikalien Salzsäure-Lösung (c = 1 mol·L -1 ) C R: 34-37 S: -<br />

Zinksulfat-Lösung (c = 1 mol·L -1 ) Xi N R: 36/38-<br />

50/53<br />

S: 2-22-25-60-61<br />

2<br />

3<br />

inert be<strong>de</strong>utet reaktionsträge, reaktionsunfähig, chemisch inaktiv.<br />

Unter Platinieren versteht man <strong>de</strong>n Vorgang, dass ein Platin-Blech mit einer fein verteilten Platin-Schicht<br />

überzogen wird. Dies erreicht man durch Elektrolyse einer Platinchlorid-Lösung an einer Platin-Katho<strong>de</strong>.


3 Die Standard-Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> als Bezugselektro<strong>de</strong> 15<br />

Durchführung Der Versuch muss unter <strong>de</strong>m Abzug durchgeführt wer<strong>de</strong>n!<br />

Herstellung einer vereinfachten Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> durch<br />

Elektrolyse<br />

- Zwei Schenkel <strong>de</strong>s dreischenkligen U-Rohrs wer<strong>de</strong>n mit Salzsäure-Lösung, <strong>de</strong>r<br />

dritte Schenkel wird mit Zinksulfat-Lösung gefüllt.<br />

- In <strong>die</strong> Salzsäure-Lösungen wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Platin-Elektro<strong>de</strong>n getaucht, in <strong>die</strong> Zinksulfat-Lösung<br />

<strong>die</strong> Zink-Elektro<strong>de</strong>.<br />

- Dann elektrolysiert man <strong>die</strong> Salzsäure-Lösung 1 Minute bei 4 V Gleichspannung.<br />

Der entstehen<strong>de</strong> Wasserstoff haftet an <strong>de</strong>r Platinoberfläche bzw.<br />

wird vom Platin gespeichert.<br />

Bestimmung <strong>de</strong>s Standard-Elektro<strong>de</strong>n-Potentials <strong>de</strong>r Zn/Zn 2+ -Halbzelle<br />

- Die Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> wird anschließend mit <strong>de</strong>r Zink-Elektro<strong>de</strong> über ein<br />

Spannungsmessgerät verbun<strong>de</strong>n und <strong>die</strong> Spannung wird gemessen.<br />

Entsorgung<br />

Die Lösungen können für mehrere Versuche benutzt wer<strong>de</strong>n, vorausgesetzt.<br />

Zur endgültigen Entsorgung müssen <strong>die</strong> Lösungen später zu <strong>de</strong>n anorganischen<br />

Abfällen gegeben wer<strong>de</strong>n. (Hierzu Absprache mit <strong>de</strong>r Lehrperson treffen!)<br />

Aufgaben<br />

A 3.1 Zeichnen Sie <strong>de</strong>n Versuchsaufbau für <strong>die</strong> Elektrolyse. - An welcher Elektro<strong>de</strong> entsteht bei<br />

<strong>de</strong>r Elektrolyse <strong>de</strong>r Salzsäure <strong>de</strong>r Wasserstoff? – Formulieren Sie <strong>die</strong> Reaktionsgleichung.<br />

A 3.2 Vergleichen Sie <strong>die</strong> vereinfachte Wasserstoff-Elektro<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Standard-Wasserstoff-<br />

Elektro<strong>de</strong> vom Informationsblatt. – Nennen Sie Gemeinsamkeiten und Unterschie<strong>de</strong>.<br />

A 3.3 Benennen Sie bei <strong>de</strong>m galvanischen Element Pluspol, Minuspol, Katho<strong>de</strong> und Ano<strong>de</strong>. (Hinweis:<br />

Zink hat ein größeres Reduktionsvermögen als Wasserstoff). – Formulieren Sie <strong>die</strong><br />

Kurzschreibweise für das galvanische Element.<br />

A 3.4 Formulieren Sie für das galvanische Element <strong>die</strong> Reaktionen an <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n.<br />

A 3.5 Entschei<strong>de</strong>n Sie, ob das Standard-Elektro<strong>de</strong>n-Potential <strong>de</strong>r Zn/Zn 2+ -Halbzelle positiv o<strong>de</strong>r<br />

negativ ist. – Begrün<strong>de</strong>n Sie möglichst präzise!


16<br />

4 Erweiterung <strong>de</strong>r Spannungsreihe II: Ermittlung <strong>de</strong>r Redoxpotentiale<br />

<strong>de</strong>r Halogene<br />

V 4.1 Galvanisches Element aus einer Wasserstoff- und einer Chlor-Halbzelle<br />

Versuchsanleitung<br />

Geräte<br />

U-Rohr<br />

Graphit-Elektro<strong>de</strong>n<br />

Stativmaterial<br />

Spannungsquelle mit Kabel<br />

Messgerät<br />

Chemikalien Salzsäure (c = 1 mol·L -1 ) - R: 34-37 S: 1/2-26-45<br />

Durchführung<br />

Auswertung<br />

Der Versuch muss unter <strong>de</strong>m Abzug durchgeführt wer<strong>de</strong>n!<br />

Das U-Rohr wird am Stativ befestigt und mit ca 50 mL Salzsäure befüllt, so dass<br />

bei<strong>de</strong> Elektro<strong>de</strong>n einige Zentimeter in <strong>die</strong> Lösung eintauchen.<br />

Sie wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Spannungsquelle (Gleichstrom) verbun<strong>de</strong>n, es wird ca. 2<br />

min lang mit ungefähr 5 V elektrolysiert.<br />

Unmittelbar nach <strong>de</strong>r Elektrolyse wird <strong>die</strong> Spannung zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n<br />

gemessen.<br />

Lassen Sie <strong>de</strong>n Versuch für nachfolgen<strong>de</strong> Gruppen stehen, wenn noch<br />

in <strong>die</strong>ser Unterrichtsstun<strong>de</strong> gemessen wer<strong>de</strong>n kann!<br />

A 4.1 Beobachten Sie, was sich an <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n abspielt. Riechen Sie vorsichtig am Pluspol.<br />

A 4.2 Formulieren Sie <strong>die</strong> Reaktionen, <strong>die</strong> bei <strong>de</strong>r Elektrolyse <strong>de</strong>r Salzsäure an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Polen<br />

ablaufen.<br />

A 4.3 Bestimmen Sie aus <strong>de</strong>r gemessenen Spannung das Redoxpotential für <strong>die</strong> Chlor-Halbzelle!<br />

Begrün<strong>de</strong>n Sie Ihren Lösungsweg!<br />

V 4.2 Spannungsermittlung zwischen Halogenhalbzellen<br />

Versuchsanleitung<br />

Geräte<br />

3 U-Rohre mit Fritte<br />

3 Bechergläser<br />

6 Graphit-Elektro<strong>de</strong>n mit Stopfen<br />

3 Stative mit Klammer<br />

2 Kabel und Messgerät<br />

Chemikalien Kaliumchlorid-Lösung (c = 2 mol·L -1 ) - R: - S: -<br />

Kaliumbromid-Lösung (c = 2 mol·L -1 ) - R: - S: -<br />

Kaliumiodid-Lösung (c = 2 mol·L -1 ) - R: - S: -<br />

Chlorwasser (verd.) Xn R:23-36/37/38 S:7/9-44<br />

Bromwasser (verd) Xn R:23-34 S:7/9-26-44<br />

Iod-Kaliumiodid R: S:


4 Erweiterung <strong>de</strong>r Spannungsreihe II: Ermittlung <strong>de</strong>r Redoxpotentiale <strong>de</strong>r Halogene 17<br />

Durchführung<br />

Es muss unter <strong>de</strong>m Abzug gearbeitet wer<strong>de</strong>n!<br />

In <strong>de</strong>n drei Bechergläsern wer<strong>de</strong>n jeweils 25 mL Halogenwasser mit 25 mL<br />

Halogenid-Lösung versetzt. (Kaliumchlorid-Lösung / Chlorwasser, Kaliumbromid-Lösung<br />

/ Bromwasser und Kaliumiodid-Lösung / Iod-Iodkalium-<br />

Lösung).<br />

Die drei U-Rohre wer<strong>de</strong>n mit folgen<strong>de</strong>n Halbzellenkombinationen befüllt:<br />

1. 2Br - /Br 2 //Cl 2 /2Cl -<br />

2. 2I - /I 2 //Cl 2 / 2Cl -<br />

3. 2I - /I 2 //Br 2 /2Br -<br />

Die Öfnungen wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n mit durchbohrten Stopfen verschlossen.<br />

Die Messung <strong>de</strong>r drei Galvanischen Elemente kann nun auch außerhalb <strong>de</strong>s<br />

Abzugs erfolgen.<br />

Lösen Sie <strong>die</strong> Kabel und lassen Sie <strong>de</strong>n Versuch für nachfolgen<strong>de</strong><br />

Gruppen stehen, wenn noch in <strong>die</strong>ser Unterrichtsstun<strong>de</strong> gemessen<br />

wer<strong>de</strong>n kann!<br />

Auswertung/Aufgaben<br />

A 4.4 Notieren Sie Ihre ermittelten Spannungswerte in <strong>die</strong> Tabelle:<br />

Galvanische Zelle<br />

2Br - /Br 2 //Cl 2 /2Cl -<br />

2I - /I 2 //Cl 2 / 2Cl -<br />

2I - /I 2 //Br 2 /2Br -<br />

Zellspannung / V<br />

A 4.5 Berechnen Sie mit Hilfe Ihrer Lösung zu A 4.3 <strong>die</strong> Redoxpotentiale <strong>de</strong>r 3 Halogenhalbzellen<br />

und vergleichen Sie <strong>die</strong>se mit <strong>de</strong>n Literaturwerten.<br />

A 4.6 Erläutern Sie <strong>de</strong>n Zusammenhang zwischen <strong>de</strong>r Elektrolyse-Zelle und <strong>de</strong>r Galvanischen Zelle.<br />

A 4.7 Die direkte Bestimmung <strong>de</strong>s Redoxpotentials von Chlor kann experimentell noch auf einem<br />

an<strong>de</strong>ren Weg erfolgen als über <strong>die</strong> Elektrolyse von Salzsäure. Beschreiben Sie <strong>die</strong>sen Versuch.<br />

A 4.8 Stellen Sie eine begrün<strong>de</strong>te Hypothese auf, ob <strong>die</strong> Elektrolyse einer Natriumchlorid-Lösung<br />

<strong>de</strong>r Stoffmengenkonzentration von c = 1 mol·L -1 bei gleichen Versuchsbedingungen nach<br />

<strong>de</strong>r Elektrolyse <strong>die</strong> gleiche Spannung zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n liefert wie Salzsäure mit <strong>de</strong>r<br />

Konzentration 1 mol·L -1 !<br />

A 4.9 Ließe sich das Redoxpotential eines Halogens auch mit einer Metallhalbzelle bestimmen?<br />

Wenn nein, warum nicht?<br />

Wenn ja, beschreiben Sie <strong>die</strong> Versuchsdurchführung und <strong>die</strong> anschließen<strong>de</strong> Berechnung.


18<br />

5 Hinführung zur Nernst-Gleichung<br />

5.1 Konzentrationsabhängigkeit <strong>de</strong>r Potentiale<br />

Es stellt sich natürlich <strong>die</strong> Frage, welchen Einfluss <strong>die</strong> Konzentrationen <strong>de</strong>r eingesetzten Metallsalzlösungen<br />

auf <strong>die</strong> Elektro<strong>de</strong>npotentiale hat.<br />

V 5.1 wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r unten stehen<strong>de</strong>n Anleitung vor min<strong>de</strong>stens einer Woche angesetzt. Lesen<br />

Sie sich zunächst <strong>die</strong> Anleitung sorgfältig durch und lösen Sie dann <strong>die</strong> Aufgaben. Achtung: auf<br />

keinen Fall darf das RG stark bewegt o<strong>de</strong>r gar geschüttelt wer<strong>de</strong>n!<br />

V 5.1 Zinkblech in Zinksulfatlösung mit Konzentrationsgefälle<br />

Versuchsanleitung (Lehrerversuch)<br />

Geräte<br />

Reagenzglas<br />

Chemikalien Zinkblech R: - S: -<br />

Zinksulfat (ZnSO 4 ) R: 36/38-50/53 S: 2-22-25-60-61<br />

Durchführung<br />

In <strong>de</strong>m Reagenzglas wir festes Zinksulfat ca. 2 cm hoch eingefüllt und mit<br />

einem Glasstab festgedrückt. Dann wird ein Zinkblechstreifen hineingestellt<br />

und vorsichtig Wasser hineingeschichtet. Das RG wird mit einem Stopfen<br />

verschlossen, <strong>de</strong>r Aufbau bleibt min<strong>de</strong>stens eine Woche stehen.<br />

Entsorgung Schwermetallabfälle, darf keinesfalls in <strong>die</strong> Kanalisation gelangen!<br />

(wird vom Lehrer gemacht, bitte <strong>de</strong>n Versuch für <strong>die</strong> nächsten Gruppen stehen<br />

lassen)<br />

Aufgaben<br />

A 5.1 Beschreiben Sie möglichst präzise Ihre Beobachtungen.<br />

A 5.2 Deuten Sie <strong>die</strong>se Beobachtungen!<br />

A 5.3 Begrün<strong>de</strong>n Sie, Inwiefern es sich um eine Elektronenübertragungsreaktion/Redox-Reaktion<br />

han<strong>de</strong>lt! (Hilfsfrage: „Wo kommen <strong>die</strong> Elektronen her?“)<br />

A 5.4 Entwickeln Sie eine Möglichkeit, wie <strong>de</strong>r Elektronenfluss nutzbar o<strong>de</strong>r wenigstens messbar<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n kann!


5 Hinführung zur Nernst-Gleichung 19<br />

5.2 Konzentrationszellen<br />

Um einen Elektronenfluss nutzbar bzw. messbar zu machen müssen <strong>die</strong> Oxidation und <strong>die</strong> Reduktion<br />

räumlich voneinan<strong>de</strong>r getrennt und <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Halbzellen über einen Verbraucher resp. ein<br />

Spannungsmessgerät miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

V 5.2 Konzentrationszelle<br />

Geräte<br />

z.B. U-Rohr mit Fritte<br />

Chemikalien Zinkblech R: - S: -<br />

Zinksulfat (ZnSO 4 ) R: 36/38-50/53 S: 2-22-25-60-61<br />

Durchführung<br />

Entsorgung<br />

In <strong>de</strong>m U-Rohr wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Schenkel mit einer konzentrierten und<br />

einer stark verdünnten Zinksulfat-Lösung befüllt, jeweils ein Zinkblech eingetaucht<br />

und <strong>die</strong> Spannung gemessen.<br />

Die Lösung ist Schwermetallabfall, sie darf keinesfalls in <strong>die</strong> Kanalisation gelangen!<br />

(wird vom Lehrer entsorgt, bitte <strong>de</strong>n Versuch für <strong>die</strong> nächsten Gruppen<br />

stehen lassen)<br />

A 5.5 Machen Sie sich vor Anschluss <strong>de</strong>s Messgerätes klar, welche Polung Sie erwarten!<br />

A 5.6 Deuten Sie ausführlich <strong>die</strong> Versuchsergebnisse! Benennen Sie: Akzeptor/Donator; Oxidation/Reduktion;<br />

Plus-/Minus-Pol.<br />

A 5.7 Formulieren sie <strong>die</strong> Reaktionsgleichungen.


5 Hinführung zur Nernst-Gleichung 20<br />

5.3 Konzentrationsketten<br />

Nun sollen <strong>die</strong>se Phänomene quantitativ untersucht wer<strong>de</strong>n. Dazu können Sie entwe<strong>de</strong>r selber<br />

eine Verdünnungsreihe ansetzen, <strong>die</strong>s ist aber nicht ganz einfach und erfor<strong>de</strong>rt sehr genaues Arbeiten<br />

sowie einigen Zeitaufwand. Wenn Sie weniger Zeit haben sollten Sie auf je<strong>de</strong>n Fall <strong>die</strong> fertigen<br />

Lösungen verwen<strong>de</strong>n. Der Versuch V 5.4 Konzentrationskette sollte auf je<strong>de</strong>n Fall durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

V 5.3 Verdünnungsreihe<br />

Geräte<br />

Becherglas<br />

Vollpipette 2 mL<br />

Messzylin<strong>de</strong>r 20 mL<br />

Chemikalien Silbernitratlösung c = 1 mol·L -1 C R: 34 S: 1/2-26-45<br />

(Xi: 5%≤ w


21<br />

6 Historische und klassische Elemente<br />

6.1 Volta-Element<br />

Die Geschichte <strong>de</strong>r <strong>Elektrochemie</strong> begann En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts mit <strong>de</strong>n Arbeiten <strong>de</strong>s Mediziners<br />

Galvani (vgl. 3.1) und <strong>de</strong>s Physikers Alessandro Volta (1745-1827). Mit <strong>de</strong>r „Voltaschen<br />

Säule“ war er in <strong>de</strong>r Lage, kontinuierlich starke Ströme zu erzeugen. Die Säule bestand aus Kupfer-<br />

und Zinkplatten, <strong>die</strong> durch Filzscheiben (mit Elektrolytflüssigkeit) voneinan<strong>de</strong>r getrennt waren.<br />

Je<strong>de</strong>s einzelne Zn/Filz/Cu-Element besitzt eine Spannung von ungefähr 0,75 V.<br />

Durch Stapeln von Einzelelementen zu einer Säule und Hintereinan<strong>de</strong>rschalten erreichte er mehr<br />

als 100 V Spannung.<br />

V 6.1 Mo<strong>de</strong>llversuch zum Volta-Element<br />

Geräte<br />

U-Rohr, Trichter, Zink-Elektro<strong>de</strong>, Kupfer-Elektro<strong>de</strong>, Verbindungskabel, Spannungsmessgerät,<br />

Stativ mit Klammer, Schutzbrille<br />

Chemikalien verd. Schwefelsäure C R: 35 S: 2-26-30<br />

Durchführung<br />

Entsorgung<br />

Fülle das am Stativ befestigte U-Rohr mit verd. Schwefelsäure und tauche<br />

<strong>die</strong> Elektro<strong>de</strong>n ein.<br />

Miss <strong>die</strong> Spannung zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n<br />

Verbin<strong>de</strong> Kupfer- und Zinkelektro<strong>de</strong> über ein Kabel leitend miteinan<strong>de</strong>r<br />

Miss nach einigen Minuten erneut <strong>die</strong> Spannung zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n<br />

Entsorge <strong>die</strong> Schwefelsäure in das Gefäß mit Säuren und Laugen, spüle <strong>die</strong><br />

Elektro<strong>de</strong>n mit Wasser.<br />

Aufgaben<br />

A 6.1 Erklären Sie <strong>die</strong> Gasentwicklung an <strong>de</strong>r Zink- und Kupferelektro<strong>de</strong> einerseits beim Eintauchen<br />

in <strong>die</strong> Schwefelsäure und an<strong>de</strong>rerseits bei Stromfluss in <strong>de</strong>r Zelle.<br />

A 6.2 Erklären Sie das Auftreten einer Spannung von zunächst U = 1,1 V zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n<br />

beim Eintauchen in <strong>die</strong> Schwefelsäure.<br />

A 6.3 Begrün<strong>de</strong>n Sie, warum nach Stromfluss <strong>die</strong> Spannung <strong>de</strong>s Volta-Elements sinkt.<br />

A 6.4 Informieren Sie sich über <strong>de</strong>n Aufbau <strong>de</strong>s Daniell-Elements und vergleichen Sie <strong>die</strong> Reaktionen<br />

im Daniell- und im Volta-Element.<br />

Zusatzinformationen: Tabelle mit Standardpotentialen


6 Historische und klassische Elemente 22<br />

6.2 Die Zitronenbatterie<br />

Batterien können auf Knopfdruck elektrischen Strom liefern.<br />

Eine Batterie kann aber auch mithilfe von Obst- und Gemüsesorten<br />

hergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

V 6.2<br />

Herstellung von Zitronenbatterien mit unterschiedlicher<br />

Energie<br />

Geräte<br />

metallische Gegenstän<strong>de</strong>: Nägel, Schrauben (keine Legierungen; gleiche Oberfläche,<br />

<strong>die</strong> in <strong>die</strong> Frucht eintaucht) aus Zink (5x), Kupfer (5x),…<br />

Messer<br />

6 Elektrokabel<br />

12 Krokodil-Klemmen<br />

Spannungsmessgerät (Voltmeter)<br />

niedrigohmiger Elektromotor<br />

Kopfhörer<br />

alter Wecker<br />

Chemikalien,<br />

Materialien<br />

min<strong>de</strong>stens 5 Zitronen<br />

Versuch a (obligatorisch)<br />

Der Versuch wird entsprechend <strong>de</strong>r Abb. 6.1 aufgebaut!<br />

Zwei metallische Gegenstän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n in einem Abstand<br />

von 1 cm in <strong>die</strong> Zitrone gesteckt, sie dürfen sich dabei<br />

nicht berühren! Dazu wird <strong>die</strong> Schale <strong>de</strong>r Frucht an zwei<br />

Stellen eingeritzt und jeweils zwei Gegenstän<strong>de</strong> hineingesteckt.<br />

Die Gegenstän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n durch Krokodil-Klemmen mit<br />

<strong>de</strong>n Kabeln und <strong>de</strong>m Voltmeter verbun<strong>de</strong>n. Spannung<br />

und Stromstärke wer<strong>de</strong>n sofort abgelesen. Für eine<br />

neue Kombination von Gegenstän<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t man<br />

nach Möglichkeit eine neue Zitrone o<strong>de</strong>r steckt nach<br />

Entfernen <strong>de</strong>r alten Gegenstän<strong>de</strong> in möglichst großem<br />

Abstand zu <strong>de</strong>n bisherigen Einstichstellen <strong>die</strong> neuen<br />

Gegenstän<strong>de</strong> in <strong>die</strong>selbe Zitrone.<br />

Abb. 6.1 Aufbau Zitronenbatterie<br />

Versuch b (Klärungsversuch) (obligatorisch)<br />

Ein Becherglas wird mit konzentrierter Zitronensäure-Lösung gefüllt.<br />

Zwei Gegenstän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r Zitrone gezogen und über ein Kabel mit zwei Krokodil-<br />

Klemmen direkt miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n und in <strong>die</strong> Lösung getaucht, ohne dass sie sich<br />

berühren.<br />

Versuch c (Ergänzungsversuch) (fakultativ)<br />

Die bestehen<strong>de</strong> Spannung kann zusätzlich nachgewiesen wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Stecker <strong>de</strong>s<br />

Kopfhörers an <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Bleche gehalten wird. (Auf Anschlussbereiche achten!)


6 Historische und klassische Elemente 23<br />

Versuch d (Zusatzversuch) (fakultativ)<br />

„Cracks“ haben <strong>die</strong> Möglichkeit, wenn Sie <strong>de</strong>n Versuch a und b durchgeführt sowie <strong>die</strong> Arbeitsaufträge<br />

1-4 gelöst haben, „mehr Energie“ mithilfe von Zitronenbatterien zu liefern. Mit <strong>die</strong>ser<br />

kann ein alter batteriebetriebener Wecker funktionstüchtig gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Es wird ein Versuch wie Versuch 1 aufgebaut, nur wer<strong>de</strong>n mehrere Zitronen so hintereinan<strong>de</strong>rgeschaltet,<br />

dass im Stromkreis Gegenstän<strong>de</strong> aus Zink und Kupfer in <strong>de</strong>r Reihenfolge<br />

immer abwechseln.<br />

Entsorgung<br />

Die Metalle wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rverwen<strong>de</strong>t und <strong>die</strong> Zitronen im Hausmüll entsorgt.<br />

Sicherheitshinweis:<br />

Das Obst darf nach <strong>de</strong>m Versuch auf keine Fall mehr<br />

gegessen wer<strong>de</strong>n!<br />

Arbeitsaufträge:<br />

A 6.5 Führen Sie <strong>die</strong> obligatorischen Versuche a und b durch und notieren Sie ihre Beobachtungen!<br />

A 6.6 Zeichnen Sie <strong>die</strong> Vorgänge, <strong>die</strong> in <strong>de</strong>r Zitronen-Batterie ablaufen, in <strong>die</strong> Skizze <strong>de</strong>s Versuchsaufbaus<br />

ein! (Nehmen Sie zunächst an, dass sich ein Gegenstand aus Zink und einer<br />

aus Kupfer in <strong>de</strong>r Zitrone befin<strong>de</strong>t!)<br />

A 6.7 Notieren Sie <strong>die</strong> Oxidations- und Reduktionsgleichungen bei <strong>de</strong>r Kombination <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />

Gegenstän<strong>de</strong> und fassen Sie <strong>die</strong> Vorgänge anschließend in einer Redoxgleichung<br />

zusammen!<br />

A 6.8 Warum darf <strong>die</strong> Zitrone nach <strong>de</strong>m Versuch nicht mehr gegessen wer<strong>de</strong>n?<br />

A 6.9 Ordnen Sie <strong>die</strong> metallischen Gegenstän<strong>de</strong> aufgrund <strong>de</strong>r gemessenen Spannungen nach<br />

<strong>de</strong>r Metallreihe! Stellen Sie mithilfe <strong>de</strong>r Spannungsreihe <strong>de</strong>r Metalle Vermutungen an, aus<br />

welchen Metallen <strong>die</strong> Gegenstän<strong>de</strong> bestehen!<br />

A 6.10 Bei verbleiben<strong>de</strong>r Zeit können <strong>die</strong> fakultativen Versuche c und d durchgeführt wer<strong>de</strong>n. In<br />

Versuch d muss beim Hintereinan<strong>de</strong>r-Schalten auf <strong>die</strong> immer gleiche Reihenfolge <strong>de</strong>r<br />

Zink- und Kupfergegenstän<strong>de</strong> geachtet wer<strong>de</strong>n. Begrün<strong>de</strong>n Sie <strong>die</strong>s!<br />

Zu <strong>die</strong>sen Aufgaben gibt es in Kapitel 7 Lösungshilfen!<br />

Bitte verwen<strong>de</strong>n Sie <strong>die</strong>se, bevor Sie in <strong>die</strong> Lösungen sehen!


24<br />

7 Hilfen<br />

7.1 Auswertungshilfe zu Kapitel 2: Erweiterung <strong>de</strong>r Spannungsreihe I: Nichtmetalle<br />

Zu Versuch V 2.1 a :<br />

KBr(aq) + Cl 2 (aq) KI(aq) + Cl 2 (aq) KI(aq) + Br 2 (aq) KCl(aq) + I 2 (aq)<br />

KBr(aq) + I 2 (aq)<br />

Zu Versuch V 2.1 b :<br />

KBr(aq) + Cl 2 (aq) KI(aq) + Cl 2 (aq) KI(aq) + Br 2 (aq) KCl(aq) + I 2 (aq)<br />

KBr(aq) + I 2 (aq)<br />

Zu A 2.1<br />

Deuten Sie Ihre Beobachtungen, in<strong>de</strong>m Sie <strong>die</strong> Reaktionsgleichungen aufstellen und<br />

dahinter jeweils eine Kurzbegründung geben:<br />

KBr(aq) + Cl 2 (aq) <br />

KI(aq) + Cl 2 (aq) <br />

KI(aq) + Br 2 (aq) <br />

KCl(aq) + I 2 (aq) <br />

KBr(aq) + I 2 (aq) <br />

7.2 Auswertungshilfen zu Kapitel 4 Erweiterung <strong>de</strong>r Spannungsreihe II: Ermittlung<br />

<strong>de</strong>r Redoxpotentiale <strong>de</strong>r Halogene<br />

Zu <strong>die</strong>sem Kapitel können Sie von Ihrer Lehrkraft Hilfekarten bekommen!


7 Hilfen 25<br />

7.3 Abgestufte Lösungshilfen zu Kapitel 6.2 Die Zitronenbatterie<br />

Hinweis zur Verwendung <strong>de</strong>r Hilfen: Ziehen Sie immer nur eine <strong>de</strong>r Hilfen zur Lösung heran, erst<br />

wenn Sie nicht mehr weiterkommen verwen<strong>de</strong>n Sie <strong>die</strong> nächste Hilfe!<br />

H 6.1 Kennzeichnen Sie <strong>die</strong> Ano<strong>de</strong> und Katho<strong>de</strong>! Begrün<strong>de</strong>n Sie <strong>die</strong> Zuordnung <strong>de</strong>r Pole durch <strong>die</strong><br />

Stellung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Metalle in <strong>de</strong>r Metallreihe!<br />

H 6.2 Ziehen Sie <strong>die</strong> Vorgänge, <strong>die</strong> im Daniell-Element ablaufen, zum Vergleich heran!<br />

H 6.3 Damit Sie alle Reaktionen an <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n erklären können, überlegen Sie, warum <strong>die</strong><br />

Zitrone lustig macht! Welches Ion liegt also im Zitronensaft vor?<br />

H 6.4 Die Knallgasprobe mit <strong>de</strong>m - vor allem an <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong> entstehen<strong>de</strong>n - Gas fällt positiv aus.<br />

H 6.5 Das Kupfer reagiert nicht.<br />

H 6.6 Der Gegenstand aus Zink löst sich langsam auf.<br />

H 6.7 Ziehen Sie <strong>die</strong> Vorgänge, <strong>die</strong> im Daniell-Element ablaufen, zum Vergleich heran!


7 Hilfen 26<br />

7.4 Lösungen - Antworten zu <strong>de</strong>n abgestuften Hilfen 7.3<br />

zu H 6.1<br />

Zink ist unedler als Kupfer und hat daher ein größeres Bestreben Elektronen abzugeben. Die Zinkelektro<strong>de</strong><br />

bil<strong>de</strong>t <strong>die</strong> Ano<strong>de</strong> (Minus-Pol), an <strong>de</strong>r <strong>die</strong> Oxidation stattfin<strong>de</strong>t. Die Kupferelektro<strong>de</strong> bil<strong>de</strong>t<br />

<strong>die</strong> Katho<strong>de</strong> (Plus-Pol), an <strong>de</strong>r <strong>die</strong> Reduktion stattfin<strong>de</strong>t.<br />

zu H 6.3<br />

Der Zitronensaft enthält u.a. Zitronensäure, <strong>die</strong> mit Wasser zur Bildung von Oxonium-Ionen (H 3 0 + -<br />

Ionen) führt.<br />

zu H 6.4<br />

Durch <strong>die</strong> Reduktion <strong>de</strong>r Oxonium-Ionen entstehen Wasserstoff-Moleküle, <strong>die</strong> mit Hilfe <strong>de</strong>r Knallgasprobe<br />

nachgewiesen wer<strong>de</strong>n können.<br />

zu H 6.6<br />

Die Zink-Atome geben zwei Elektronen ab und gehen als Zink (Zn 2+ ) - Ionen in Lösung. Daher verringert<br />

sich <strong>die</strong> Anzahl <strong>de</strong>r Zink-Atome <strong>de</strong>s Gegenstan<strong>de</strong>s.<br />

zu H 6.7<br />

Die Pole sind in Analogie zum Daniell-Element zuzuordnen, wobei folgen<strong>de</strong> Vorgänge ablaufen.<br />

Die Vorgänge am Zink-Gegenstand entsprechen <strong>de</strong>r Zink-Halbzelle <strong>de</strong>s Daniell-Elementes.<br />

Minus-Pol: Ano<strong>de</strong> (Oxidation): Zn(s) Zn 2+ (aq) + 2 e -<br />

Das Fehlen <strong>de</strong>r Zinksulfat-Lösung ist nicht entschei<strong>de</strong>nd, da <strong>die</strong> Zink-Ionen auch im Daniell-<br />

Element kaum einen Einfluss haben.<br />

Am Kupfer-Gegenstand wer<strong>de</strong>n nicht Kupfer-Ionen son<strong>de</strong>rn Oxonium-Ionen reduziert.<br />

Plus-Pol: Katho<strong>de</strong> (Reduktion): 2 H 3 O + (aq) + 2 e - H 2 (g) + 2 H 2 O(l)


27<br />

8 Lösungen<br />

A 1.1 Beobachtungen:<br />

Eisen(II)sulfat-Lsg. Kupfersulfat-Lsg. Silbernitrat-Lsg.<br />

Eisen<br />

Rötlicher Belag auf <strong>de</strong>m<br />

Blech<br />

Schwarzer Belag auf <strong>de</strong>m<br />

Blech<br />

Kupfer Keine Verän<strong>de</strong>rung Schwarzer Belag auf <strong>de</strong>m<br />

Blech<br />

Silber Keine Verän<strong>de</strong>rung Keine Verän<strong>de</strong>rung<br />

A 1.2 Fe(s) + Cu 2+ (aq) Fe 2+ (aq) + Cu(s)<br />

Reduktion: Cu 2+ (aq) + 2e - Cu(s)<br />

Oxidation: Fe(s) Fe 2+ (aq) + 2e -<br />

Fe(s) + 2 Ag + (aq) Fe 2+ (aq) + 2 Ag(s)<br />

Reduktion: 2 Ag + (aq) + 2e - 2 Ag(s)<br />

Oxidation: Fe(s) Fe 2+ (aq) + 2e -<br />

Cu(s) + 2 Ag + (aq) Cu 2+ (aq) + 2 Ag(s)<br />

Reduktion: 2 Ag + (aq) + 2e - 2 Ag(s)<br />

Oxidation: Cu(s) Cu 2+ (aq) + 2e -<br />

A 1.3 Metallreihe: Eisen – Kupfer – Silber<br />

Eisen wird am leichtesten oxi<strong>die</strong>rt, Silber am schwersten.<br />

Silber ist das Metall in <strong>die</strong>ser Reihe mit <strong>de</strong>m stärksten Oxidationsvermögen, Eisen ist das<br />

Metall in <strong>die</strong>ser Reihe mit <strong>de</strong>m stärksten Reduktionsvermögen.<br />

A 1.4 Zink ist unedler als Silber. Wenn man nun also eine Zink-Perle in eine Silbernitrat-Lösung<br />

gibt, wird sich auf <strong>de</strong>r Zink-Perle ein schwarzer Belag abschei<strong>de</strong>n. Es fin<strong>de</strong>t folgen<strong>de</strong> Reaktion<br />

statt:<br />

Zn(s) + 2 Ag + (aq) Zn 2+ (aq) + 2 Ag(s)<br />

In <strong>de</strong>r Metallreihe steht Zink vor Eisen: Zink – Eisen – Kupfer – Silber<br />

A 1.5 Metallreihe mit Wasserstoff:<br />

Zink – Eisen – Wasserstoff – Kupfer – Silber<br />

A 1.6<br />

Fe/Fe 2+ Cu/Cu 2+ Ag/Ag +<br />

Zn/Zn 2+ 0,35 V 1,11 V 1,56 V<br />

Fe/Fe 2+ 0,76 V 1,21 V<br />

Cu/Cu 2+<br />

0,45 V<br />

A 1.7<br />

Das edlere Metall bil<strong>de</strong>t jeweils <strong>de</strong>n Pluspol, das unedlere <strong>de</strong>n Minuspol.<br />

Je weiter <strong>die</strong> Redoxpaare in <strong>de</strong>r Redoxreihe auseinan<strong>de</strong>r stehen, <strong>de</strong>sto größer ist <strong>die</strong><br />

Spannung zwischen <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Halbzellen. Entsprechen<strong>de</strong> Spannungen lassen sich


Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. 28<br />

ad<strong>die</strong>ren. So ist beispielsweise <strong>die</strong> Spannung <strong>de</strong>r Zink-Silber-Zelle gleich <strong>de</strong>r Summe <strong>de</strong>r<br />

Spannungen <strong>de</strong>r Zink-Eisen-Zelle und <strong>de</strong>r Eisen-Silber-Zelle.<br />

A 1.8<br />

Zn/Zn 2+ //Fe 2+ /Fe<br />

Zn/Zn 2+ //Cu 2+ /Cu<br />

Fe/Fe 2+ //Cu 2+ /Cu<br />

Zn/Zn 2+ //Ag + /Ag Fe/Fe 2+ //Ag + /Ag Cu/Cu 2+ //Ag + /Ag<br />

In <strong>de</strong>n galvanischen Zellen stellt Zink als une<strong>de</strong>lstes Metall immer <strong>de</strong>n Minus-Pol d.h. <strong>die</strong><br />

Donator-Halbzelle, <strong>die</strong> Silber-Elektro<strong>de</strong> immer <strong>de</strong>n Pluspol dar, d.h. <strong>die</strong> Akzeptor-Halbzelle.<br />

A 1.9 Zn(s) + Fe 2+ (aq) Zn 2+ (aq) + Fe(s)<br />

Zn(s) + Cu 2+ (aq) Zn 2+ (aq) + Cu(s)<br />

Zn(s) + 2 Ag + (aq) Zn 2+ (aq) + 2 Ag(s)<br />

Fe(s) + Cu 2+ (aq) Fe 2+ (aq) + Cu(s)<br />

Fe(s) + 2 Ag + (aq) Fe 2+ (aq) + 2 Ag(s)<br />

Cu(s) + 2 Ag + (aq) Cu 2+ (aq) + 2 Ag(s)<br />

A 2.1 KBr(aq) + Cl 2 (aq) Br 2 (aq) + KCl(aq)<br />

Chlor setzt aus einer Bromid-Ionen-Lösung Brom frei. Brom hat also ein geringeres<br />

Oxidationsvermögen als Chlor.<br />

KI(aq) + Cl 2 (aq) I 2 (aq) + KCl(aq)<br />

Chlor setzt aus einer Iodid-Ionen-Lösung Iod frei, hat also ein größeres Oxidationsvermögen<br />

als Iod.<br />

KI(aq) + Br 2(aq) I 2 (aq) + KBr(aq)<br />

Brom setzt aus einer Iodid-Ionen-Lösung Iod frei, hat also ein größeres Oxidationsvermögen<br />

als Iod.<br />

KCl(aq) + I 2 (aq) keine Reaktion, da Iod ein geringeres<br />

Oxidationsvermögen als Chlor hat.<br />

KBr(aq) + I 2 (aq) keine Reaktion, da Iod ein geringeres<br />

Oxidationsvermögen als Brom hat.<br />

A 2.1 Es fin<strong>de</strong>t keine Reaktion statt.<br />

A 2.3 Bei <strong>de</strong>n Reagenzgläsern, in <strong>de</strong>nen Iod entstan<strong>de</strong>n ist, wird eine intensive Blaufärbung<br />

sichtbar. Diese Blaufärbung beruht auf einer Einschlussverbindung zwischen Iod und<br />

Stärke, man nennt sie “Iodstärkereaktion”.<br />

A 2.4 Iod – Brom – Chlor (- Fluor)<br />

A 2.5 Bei <strong>de</strong>n Metallen liegt <strong>die</strong> oxi<strong>die</strong>rte Form als Ion vor (z.B. Cu 2+ ), bei <strong>de</strong>n Nichtmetallen<br />

liegt <strong>die</strong> reduzierte Form als Ion vor (z. B. Cl - ).<br />

A 2.6 siehe 2.1<br />

A 3.1 An <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong> (Minuspol) entsteht Wasserstoff.<br />

2 H 3 O + (aq) + 2 e - H 2 (g) + 2 H 2 O(l)<br />

A 3.2 Gemeinsamkeiten: Platin-Elektro<strong>de</strong><br />

Säure-Lösung<br />

Unterschied: Wasserstoff wird durch Elektrolyse hergestellt (einfacher handhabbar<br />

als Zufuhr durch eine Gasflasche).


Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. 29<br />

A 3.3 Pluspol (Katho<strong>de</strong>): 2H 3 O + /H 2 (Pt)<br />

Minuspol (Ano<strong>de</strong>): Zn/Zn 2+<br />

Kurzschreibweise: Zn/Zn 2+ //2H 3 O + /H 2 (Pt)<br />

A 3.4 Katho<strong>de</strong>: 2 H 3 O + + 2 e - H 2 + 2 H 2 O<br />

Ano<strong>de</strong>: Zn Zn 2+ + 2 e -<br />

A 3.5 Zn/Zn 2+ -Halbzelle ist negativ gela<strong>de</strong>n, d.h. sie bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n elektrisch negativen Pol. Zink hat<br />

ein größeres Reduktionsvermögen als Wasserstoff.<br />

0 An bei<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n entstehen Gasbläschen. Das am Pluspol entstehen<strong>de</strong> Gas riecht nach<br />

„Schwimmbad“.<br />

A 4.2 Plus-Pol: 2 Cl - Cl 2 + 2 e -<br />

Minus-Pol: 2 H 3 O + + 2 e - H 2 + 2 H 2 O<br />

A 4.3 Die Spannung zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Polen beträgt 1,36 V. Da <strong>die</strong> Konzentration <strong>de</strong>r Chlorid-<br />

Ionen und <strong>de</strong>r Oxonium-Ionen 1 mol·L -1 beträgt, ist <strong>die</strong> gemessene Spannung gleichzeitig<br />

das Redoxpotential (dass bei <strong>de</strong>r Elektrolyse <strong>die</strong> Konzentration <strong>de</strong>r Ionen etwas geringer<br />

wird, kann vernachlässigt wer<strong>de</strong>n.).<br />

A 4.4 theoretisch müssen sich folgen<strong>de</strong> Werte ergeben:<br />

Galvanische Zelle<br />

Zellspannung / V<br />

2Br - /Br 2 //Cl 2 /2Cl - 0,29<br />

2I - /I 2 //Cl 2 / 2Cl - 0,82<br />

2I - /I 2 //Br 2 /2Br - 0,53<br />

A 4.5 Die Literaturwerte für <strong>die</strong> Redoxpotentiale sind:<br />

E 0 (2Cl - /Cl 2 ) = + 1,36 V (wie bei Versuch 4.3 gemessen)<br />

E 0 (2Br - /Br 2 ) = + 1,07 V<br />

E 0 (2I - /I 2 ) = + 0,54 V<br />

Die Werte wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n Zellschemata <strong>de</strong>r Versuche gemäß U = E A –E D jeweils erhalten.<br />

Wur<strong>de</strong> sauber gearbeitet, so sollten <strong>die</strong> Fehler klein bleiben.<br />

A 4.6 Allgemein: Die in <strong>de</strong>r galvanischen Zelle ablaufen<strong>de</strong> Zellreaktion ist eine Umkehrung <strong>de</strong>r<br />

Elektrolysereaktion.<br />

Genauer: Die Polung bleibt bei bei<strong>de</strong>n Zellen gleich, da bei <strong>de</strong>r Galvanischen Zelle genau<br />

<strong>die</strong> Rückreaktionen ablaufen ist hier dann Oxidation/Reduktion, Ano<strong>de</strong>/Katho<strong>de</strong> und Donator-/Akzeptor-Halbzelle<br />

jeweils an<strong>de</strong>rsherum.<br />

A 4.7 Analog zu V 4.2 kann auch in einem U-Rohr mit Fritte in <strong>de</strong>n einen Schenkel Salzsäure, in<br />

<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren eine Natriumchlorid-Lösung eingefüllt wer<strong>de</strong>n. In bei<strong>de</strong> Schenkel wird entwe<strong>de</strong>r<br />

eine Kohleelektro<strong>de</strong> eingetaucht o<strong>de</strong>r in <strong>die</strong> Salzsäure eine Platinelektro<strong>de</strong> und in <strong>die</strong><br />

Kochsalzlösung eine Kohleelektro<strong>de</strong>. Die Halbzelle mit Salzsäure wird als –Pol/Katho<strong>de</strong> geschaltet,<br />

<strong>die</strong> Kochsalz-Halbzelle als +Pol/Ano<strong>de</strong>. An <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong> entwickelt sich Wasserstoff<br />

und damit eine Wasserstoffhalbzelle, an <strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong> Chlor und damit eine Chlor-Halbzelle.<br />

Wird <strong>die</strong> Stromquelle durch ein Messgerät ersetzt kann <strong>die</strong> Spannung von 1,36 abgelesen<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Reaktionsschemata sind i<strong>de</strong>ntisch mit <strong>de</strong>nen bei A 4.2.<br />

A 4.8 Nein. Die Wasserstoffhalbzelle (Standard-Elektro<strong>de</strong>) ist auch über eine Oxoniumionen-<br />

Konzentration von c(H 3 O + ) = 1 mol·L -1 <strong>de</strong>finiert. Die Zelle wür<strong>de</strong> theoretisch eine Spannung<br />

von U = 0,95 V liefern. (<strong>die</strong> genaue Erklärung ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht<br />

möglich!)<br />

A 4.9 Ja. Da <strong>die</strong> Halogene alle positive Redoxpotentiale haben fungieren sie mit <strong>de</strong>n meisten Metallen<br />

als Akzeptor-Halbzelle, sinnvollerweise betrachtet man <strong>die</strong> Messung allgemein mit einem<br />

unedlen Metall wie z.B. Zink, <strong>die</strong>se Halbzelle ist (wie auch bei einem Zn/Cu-Element)<br />

Donator-Halbzelle, Zinkionen gehen also in Lösung.<br />

allgemeine Reaktionsschemata (Me – Metall; X – Halogen)


Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. 30<br />

Donator-HZ: Me Me 2+ + 2e -<br />

Akzeptor-HZ: X 2 + 2 e - 2 X -<br />

Me + X 2 Me 2+ + 2 X -<br />

Ein Aufbau könnte so aussehen, dass man zunächst Zinkchlorid an Kohleelektro<strong>de</strong> elektrolysiert,<br />

dann wird <strong>die</strong> Spannung gemessen. Es bil<strong>de</strong>t sich bei <strong>de</strong>r Elektrolyse ein metallischgrauer<br />

Belag an <strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong>/-Pol, an <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong>/+Pol ist Gasentwicklung zu beobachten.<br />

Bei Zinkchlorid ergibt sich eine Spannung von U = 2,12 V.<br />

(Anmerkung: wird <strong>de</strong>r Versuch mit Zinkiodid durchgeführt, so kann <strong>die</strong> Lösung mit etwas<br />

Stärke-Lösung versetzt wer<strong>de</strong>n. Das entstehen<strong>de</strong> Iod färbt <strong>die</strong> Lösung <strong>de</strong>utlich sichtbar<br />

tiefblau)<br />

A 5.1 Beobachtungen: Nach einigen Tagen setzen sich dunkle Kristalle am unteren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Zinkbleches ab, das vorher blanke Blech wird oben matt und löchrig.<br />

A 5.2 Bei <strong>de</strong>n Kristallen kann es sich nur um elementares Zink han<strong>de</strong>ln, da außer Wasser nur<br />

Zinksulfat in <strong>de</strong>r Lösung vorhan<strong>de</strong>n ist, <strong>die</strong>ses aber weiß ist. Wenn Zinkionen zu Zink reagieren<br />

ist eine Reduktion abgelaufen: Zn 2+ (aq) + 2 e - Zn(s)<br />

A 5.3 Die Elektronen können nur aus <strong>de</strong>m Zink selber kommen („Elektronen können nicht<br />

schwimmen“ – sie können nicht aus <strong>de</strong>r Lösung stammen). Also muss noch irgendwo eine<br />

Oxidation ablaufen. Dies wird verständlich, wenn man sich klar macht, dass <strong>die</strong> Zinkionen-<br />

Konzentration im oberen Teil <strong>de</strong>s Reagenzglases gering ist. Hier kann also <strong>die</strong> Rückreaktion<br />

ablaufen: Zn(s) Zn 2+ (aq) + 2 e -<br />

A 5.5 Die Zelle mit <strong>de</strong>r verdünnten Lösung ist <strong>de</strong>r Minus- <strong>die</strong> mit <strong>de</strong>r konzentrierten <strong>de</strong>r Plus-Pol.<br />

A 5.6 In <strong>de</strong>r Halbzelle mit <strong>de</strong>r verdünnten Lösung wer<strong>de</strong>n eher Zink-Ionen in Lösung gehen als in<br />

<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r konzentrierten Lösung, da <strong>de</strong>r Lösungsdruck größer ist <strong>die</strong> Zinkatome wer<strong>de</strong>n<br />

oxi<strong>die</strong>rt und gehen als Ionen in Lösung, in <strong>de</strong>r Zelle mit <strong>de</strong>r konzentrierten Lösung ist <strong>de</strong>r<br />

Abschei<strong>de</strong>druck größer, <strong>die</strong> Zinkionen aus <strong>de</strong>r Lösung schei<strong>de</strong>n sich am Metall ab und wer<strong>de</strong>n<br />

reduziert und entla<strong>de</strong>n. Diese Vorgänge laufen theoretisch so lange ab, bis es zu einem<br />

Ausgleich <strong>de</strong>r Konzentrationen gekommen ist.<br />

konzentrierte Lösung Zn 2+ (aq) + 2 e - Akzeptor-Halbzelle / Reduktion / Katho<strong>de</strong> /<br />

Zn<br />

Pluspol<br />

verdünnte Lösung Zn Zn 2+ (aq) + 2 e - Donator-Halbzelle / Oxidation / Ano<strong>de</strong> /<br />

Minuspol<br />

A 6.1<br />

A 6.2<br />

Beim Eintauchen in <strong>die</strong> Schwefelsäure entwickeln sich an <strong>de</strong>r Zinkelektro<strong>de</strong> Gasblasen,<br />

beim Kurzschließen <strong>de</strong>r Elektro<strong>de</strong>n zeigt sich zusätzlich auch bei <strong>de</strong>r Kupferelektro<strong>de</strong> eine<br />

Gasentwicklung. Zu Beginn beträgt <strong>die</strong> Spannung U = 1,1 V, später U = 0,7 V.<br />

Beim Eintauchen in <strong>die</strong> Schwefelsäure löst sich Zink als unedles Metall unter Wasserstoffbildung<br />

(E 0 (Zn/Zn 2+ ) = - 0,76 V):<br />

Zn(s) Zn 2+ (aq) + 2 e -<br />

2 H 3 O + (aq) + 2 e - H 2 (g) + 2 H 2 O(l)<br />

während Kupfer als edleres Metall nicht reagiert (E 0 (Cu/Cu 2+ ) = 0,35 V) .<br />

An <strong>de</strong>n Phasengrenzen Metall/Lösung bil<strong>de</strong>n sich folgen<strong>de</strong> Gleichgewichte aus:<br />

Zn(s) Zn 2+ (aq) + 2 e -<br />

Cu(s) Cu 2+ (aq) + 2 e -<br />

Da <strong>die</strong> Ten<strong>de</strong>nz zur Elektronenabgabe bei Zink größer ist als bei Kupfer (s.o.), herrscht an<br />

<strong>de</strong>r Zink-Elektro<strong>de</strong> ein Elektronenüberschuss gegenüber <strong>de</strong>r Kupferelektro<strong>de</strong>, wodurch <strong>die</strong><br />

anfängliche Spannung zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n entsteht.


Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. 31<br />

A 6.3<br />

A 6.4<br />

A 6.5<br />

Verbin<strong>de</strong>t man <strong>die</strong> Kupfer- und <strong>die</strong> Zink-Elektro<strong>de</strong> leitend miteinan<strong>de</strong>r, so fließen Elektronen<br />

vom Zink zum Kupfer. Dort wer<strong>de</strong>n sie von <strong>de</strong>n Oxoniumionen <strong>de</strong>r Schwefelsäure<br />

aufgenommen, sodass Wasserstoff entsteht:<br />

Minus-Pol: Zn(s) Zn 2+ (aq) + 2 e -<br />

Plus-Pol: 2 H 3 O + (aq) + 2 e - H 2 (g) + 2 H 2 O(l)<br />

U = 0,35 V + 0,76 V = 1,1 V<br />

Diese anfängliche Spannung ist charakteristisch für das Redoxpaar Zn/Zn 2+ //Cu 2+ /Cu.<br />

Nach Stromfluss liegt das Redoxpaar Zn/Zn 2+ //2 H 3 O + /H 2 vor:<br />

U = 0 V + 0,76 V = 0,76 V.<br />

In bei<strong>de</strong>n Elementen wer<strong>de</strong>n am Minus-Pol Zink-Atome oxi<strong>die</strong>rt. Im Daniell-Element liegen<br />

am Plus-Pol Kupferionen vor, sodass <strong>die</strong>se Kupferionen reduziert wer<strong>de</strong>n können, während<br />

im Volta-Element Oxoniumionen reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Versuch a<br />

Schließt man <strong>die</strong> Kupfer- und Zinkelektro<strong>de</strong> an ein Voltmeter an, so kann man eine Spannung<br />

zwischen 0,8 und 1,2 V messen.<br />

Versuch b<br />

An <strong>de</strong>r Zink-Elektro<strong>de</strong> kann eine sehr schwache, an <strong>de</strong>r Kupfer-Elektro<strong>de</strong> eine starke Gasentwicklung<br />

beobachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

zu A 6.6<br />

Abb. 8.1 Vorgänge in einem Zink/Kupfer-Element<br />

A 6.7<br />

Minus-Pol / Ano<strong>de</strong> / Oxidation Zn(s) Zn 2+ (aq) + 2 e -<br />

Plus-Pol / Katho<strong>de</strong> / Reduktion 2 H 3 O + (aq) H 2(g +<br />

2<br />

H 2 O(l)<br />

Gesamtreaktion Zn(s) + 2 H 3 O + (aq) Zn 2+ (aq) + 2 H 2(g +<br />

2<br />

H 2 O(l)


Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. 32<br />

Ano<strong>de</strong>:<br />

Zink-Atome gehen als Zink-Ionen in Lösung (Oxidation).<br />

Die Elektronen bleiben in <strong>de</strong>r Elektro<strong>de</strong> (Zink-Gegenstand) zurück (Minus-Pol) und wan<strong>de</strong>rn<br />

über das Kabel zum Voltmeter und dann zum Plus-Pol, <strong>de</strong>m Kupferblech.<br />

Katho<strong>de</strong>:<br />

Elektronen vom Plus-Pol (Kupfer-Gegenstand) wer<strong>de</strong>n an Oxonium-Ionen <strong>de</strong>s Obst-Saftes<br />

abgegeben. Es bil<strong>de</strong>t sich Wasserstoff (Reduktion).<br />

A 6.8<br />

Da sich giftige Schwermetall-Ionen in <strong>de</strong>m Obst befin<strong>de</strong>n, darf <strong>die</strong>ses nicht mehr gegessen wer<strong>de</strong>n.<br />

Versuch c<br />

Ein Knacken im Kopfhörer zeigt elektrischen Strom an.<br />

Versuch d<br />

Beobachtung:<br />

Deutung:<br />

Es ist eine höhere Spannung messbar.<br />

Die Spannungen, <strong>die</strong> sich zwischen <strong>de</strong>n Blechen in je<strong>de</strong>r Zitrone aufbauen, ad<strong>die</strong>ren<br />

sich. Im I<strong>de</strong>alfall (experimentell selten zu erreichen!) misst man daher <strong>die</strong> x-<br />

fache Spannung vom ersten Versuch (x = Anzahl <strong>de</strong>r Zitronen).<br />

Das kann man sich wie folgt vorstellen: Im Kupfer-Gegenstand <strong>de</strong>r ersten Zitrone<br />

herrscht ein Elektronen-Mangel, da sich Oxonium-Ionen aus <strong>de</strong>r Lösung bevorzugt<br />

am Blech reduziert, und dabei Elektronen verbraucht wer<strong>de</strong>n. Dieser Elektronen-<br />

Mangel wird über das Kabel an <strong>de</strong>n Zink-Gegenstand <strong>de</strong>r nächsten Zitrone weitergegeben.<br />

Dadurch wird dort das Bestreben <strong>de</strong>s Zinks, in Lösung zu gehen und dabei<br />

Elektronen im Blech zurückzulassen, noch verstärkt, <strong>de</strong>nn dadurch wird <strong>de</strong>r<br />

Elektronen-Mangel etwas vermin<strong>de</strong>rt. Das vermehrte „In-Lösung-gehen" <strong>de</strong>s Zinks<br />

hat nun wie<strong>de</strong>r zur Folge, dass mehr Elektronen zum Kupfer-Gegenstand transportiert<br />

wer<strong>de</strong>n können. (Dort können sich nun mehr Wasserstoff-Moleküle bil<strong>de</strong>n,<br />

usw.)<br />

Bei gleichzeitiger Verwendung von mehreren han<strong>de</strong>lsüblichen Batterien (Monozellen)<br />

in einem Elektrogerät muss aus <strong>de</strong>m gleichen Grund auf <strong>die</strong> richtige Orientierung<br />

geachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Abb. 8.2 Reihenschaltung<br />

9 Quellen<br />

Michael W. Tausch, Magdalene von Wachtendonk, Chemie SII. Stoff – Formel – Umwelt (Buchner-<br />

Verlag 1993).<br />

Kapitel 6.1 Volta-Element: verän<strong>de</strong>rt nach Materialien-Handbuch Kursunterricht Chemie, Aulis-<br />

Verlag<br />

Kapitel 6.2 Die Zitronenbatterie: verän<strong>de</strong>rt nach Material - Lernen an Stationen Erarbeitungs-Zirkel<br />

– Redoxreaktionen bei Metallen (<strong>Elektrochemie</strong>) Klasse 10


33<br />

10 Anhang<br />

Standard-Redoxpotentiale (bei 25°C)<br />

Reduzierte Form Oxi<strong>die</strong>rte Form + z e - E° / V<br />

2 F - (aq) F 2 (g) + 2 e - + 2,87<br />

O 2 (g)+ 2 H 2 O(l) O 3 (g) + 2 H + (aq) + 2 e - + 2,07<br />

2 SO 2- 4 (aq) S 2 O 2- 8 (aq) + 2 e - + 2,05<br />

2 H 2 O(l) H 2 O 2 (aq) + 2 H + (aq) + 2 e - + 1,78<br />

Pb 2+ (aq) Pb 4+ (aq) + 2 e - + 1,67<br />

Cl 2 (g) + 2 H 2 O(l) 2 HClO(aq) + 2 H + (aq) + 2 e - + 1,63<br />

Mn 2+ (aq) + 4 H 2 O(l) MnO - 4 (aq) + 8 H + (aq) + 5 e - + 1,51<br />

Au(s) Au + (aq) + e - + 1,41<br />

2 Cl - (aq) = Cl 2 (g) + 2e - +1,36<br />

Pt(s) Pt 2+ (aq) + 2 e - + 1,20<br />

2 Br - (aq) Br 2 (l) + 2 e - + 1,09<br />

NO(g) + 2 H 2 O(l) NO - 3 (aq) + 4 H + (aq) + 3 e - + 0,96<br />

Cl - (aq) + 2 OH - (aq) ClO - (aq) + H 2 O + 2 e - + 0,89<br />

Hg(l) Hg 2+ (aq) + 2 e - + 0,85<br />

NO 2 (g) + H 2 O NO - 3 + 2 H + + e - + 0,80<br />

Ag(s) Ag + (aq) + 2 e - + 0,80<br />

Fe 2+ (aq) Fe 3+ (aq) + e - + 0,77<br />

2 I - (aq) I 2 (s) + 2 e - + 0,54<br />

3 I - (aq) I - 3 (aq) + 3 e - + 0,53<br />

Cu(s) Cu + (aq) + e - + 0,52<br />

Ni(OH) 2 (s) + OH - (aq) NiOOH(s) + H 2 O(l) + e - + 0,49<br />

4 OH - (aq) O 2 (g) + 2 H 2 O(l) + 4 e - + 0,40<br />

Cu(s) Cu 2+ (aq) + 2 e - + 0,35<br />

H 2 (g) 2 H + (aq) + 2 e - 0 (Def.)<br />

Fe(s) Fe 3+ (aq) + 3 e - - 0,04<br />

Pb(s) Pb 2+ (aq) + 2 e - - 0,13<br />

Sn(s) Sn 2+ (aq) + 2 e - - 0,14<br />

Ni(s) Ni 2+ (aq) + 2 e - - 0,23<br />

Co(s) Co 2+ (aq) + 2 e - - 0,28<br />

Pb(s) + SO 2- 4 (aq) PbSO 4 (s) + 2 e - - 0,36<br />

Cd(s) Cd 2+ (aq) + 2 e - - 0,40<br />

Fe(s) Fe 2+ (aq) + 2 e - - 0,41<br />

Cr(s) Cr 2+ (aq) + 2 e - - 0,74<br />

Zn(s) Zn 2+ (aq) + 2 e - - 0,76<br />

Cd(s) + 2OH - (aq) Cd(OH) 2 (s) + 2 e - - 0,81<br />

H 2 (g) + 2 OH - (aq) 2 H 2 O + 2 e - - 0,83<br />

Mn(s) Mn 2+ (aq) + 2 e - - 1,18<br />

Al(s) Al 2+ (aq) + 3 e - - 1,66<br />

Mg(s) Mg 2+ (aq) + 2 e - - 2,36<br />

Na(s) Na + (aq) + e - - 2,71<br />

Ca(s) Ca 2+ (aq) + 2 e - - 2,87<br />

K(s) K + (aq) + e - - 2,92<br />

Li(s) Li + (aq) + e - - 3,04<br />

Anmerkungen:<br />

- Alle Lösungen haben <strong>die</strong> Konzentration c=1 mol L -1 . Dies be<strong>de</strong>utet, dass in Redoxsystemen, in <strong>de</strong>nen<br />

Oxonium- o<strong>de</strong>r Hydroxidionen vorkommen, sich <strong>die</strong> Angaben stets auf pH=0 bzw. pH=14 beziehen!<br />

- Alle Gase haben einen Druck von p=1013 hPa, vereinfacht nimmt man <strong>die</strong>sen Standarddruck als<br />

existent an.<br />

- Fluor ist in <strong>de</strong>r obigen Tabelle das stärkste Oxidationsmittel, <strong>die</strong> Reaktion verläuft dort also stets zur<br />

reduzierten Form, Lithium hat das kleinste Standar<strong>de</strong>lektro<strong>de</strong>npotential, ist also das stärkste Reduktionsmittel,<br />

<strong>die</strong> Reaktion verläuft stets zur oxi<strong>die</strong>rten Form.

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