Gemeindeanzeiger 3-10 - Schneizlreuth

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Maria Niederberger kam 1927 in Pfaffenhofen an der Ilm auf die Welt. Dort besuchte sie die Volksschule. 1948 kam sie als Hausangestellte nach Bad Reichenhall. Willi Niederberger wurde in Weißbach geboren und besuchte im Ort die Volks- und Feiertagsschule. Im Anschluss daran arbeitete er als Säger in der Öderbauersäge. 1943 wurde er zum erweiterte „Henschel-Baracke“ und 1966 schließlich in das neu gebaute Haus in Weißbach ein. Aus der Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter hervor, der „Opa“ freut sich über vier Enkelkinder und eine Urenkelin. Die Dorfgemeinschaft wünscht dem Jubelpaar noch lange, gesunde Jahre im Kreise ihrer Familie und bedankt sich für ihr Wirken im Ort. Kräuterwanderung mit Kinder (wb) Am 18.8. machten sich Lena, Laura, Michi, Gerhard, Christian, Anna, Sofia, Manuel, Lina und Lotta mit der Kräuterpädagogin Andrea Hochhäusler in Weißbach a.d.A. auf den Weg um auf einer Wiese am Waldrand die Vielfalt der natürlich wachsenden Wild- und Heilkräuter zu erkunden. Neben der Erklärung der Wirkung jedes Heilkrautes bemühte sich die Führerin während des Rundganges intensiv darum, den Mädchen und Buben nahe zu bringen, wie wichtig es sei, mit der Natur zu leben, einen engen Kontakt zu ihr herzustellen und sie mit allen Kriegsdienst nach Landsberg eingezogen und im Rußlandfeldzug eingesetzt. Nach nur drei monatiger Gefangenschaft konnte er 1945, von der Tschechoslowakei aus, zu Fuß nach Hause kommen. Eine Arbeit fand er zuerst in versch. Betrieben in Reichenhall, dann wieder in der Öderbauersäge. Von 1954 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1988 war er als Holzknecht, später Waldfacharbeiter beim Forstamt Reichenhall Süd beschäftigt. Privat war der Jubilar begeisterter Musikant als Schlagzeuger. Nach dem Krieg spielte er u.a. mit dem Häusler Hias in einer damals üblichen „Schrammlbesetzung“ und den „Weißbacher Schrammln“ Unterhaltungsmusik. 1966 wechselte er zur Weißbacher Blaskapelle welcher er insgesamt 25 Jahre angehörte. Dem Trachtenverein „D`Weikertstoana“ trat Willi Niederberger 1946 bei. Er war von 1947 bis 1950 Mitglied der aktiven Trachtengruppe. 1996 wurde er für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt und zum Ehrenmitglied ernannt. 1950 traten die beiden Jubilare vor den Traualtar. 1959 zog das Paar in die von ihnen Sinnen wahrzunehmen. Mit den gesammelten Kräutern wurde am Schluss ein köstlich schmeckender Kräuterquark angerichtet und auf einer Scheibe frischem Bauernbrot genossen. In einem kleinen Waldstück unter hohen Fichten angekommen machte die Gruppe gedanklich erst einmal einen Ausflug in die Vergangenheit zu den
Kelten, Germanen und Wikingern. Hochhäusler erzählte den sechs bis elfjährigen Kindern vom starken Bezug dieser Menschen zur Natur. Sie gingen zur Jagd, sammelten Beeren, Wildgemüse und Wildkräuter aus denen sie wiederum Tees, Tinkturen, Weine und Salben herstellten. Anstelle des Arztes wirkten in diese Gemeinschaften kräuterkundige Frauen und Männer, auch Druiden genannt, als Heiler. Außerdem mussten sich alle, bei Tag und bei Nacht, sicher und oft lautlos in der Natur bewegen können und jede Kleinigkeit wahrnehmen. Wie sich das anfühlt durften die Mädchen und Buben als erstes ausprobieren. Mit verbundenen Augen, die Hände auf den Rücken des Vordermannes gelegt bewegten sie sich über Moos, Zweigen, Steinen und sogar durch einen Bach nur geleitet von den Anweisungen zweier Führer. Noch vom Waldboden wanderte dann das erste Heilkraut in den geflochtenen Weidenkorb und zwar der „Sauerklee“. Mit seinem zitronensauren Geschmack wirkt er z. B. bei Galleproblemen. Gewissenhaft wurde jedes Exemplar von der Kräuterpädagogin noch einmal geprüft damit sich ja keine giftigen Kräuter unter die guten mischen konnten. Am Rand der gemähten Wiese fiel den kleinen Sammlern die „Alchemilla“, besser bekannt als „Frauenmantel“ in die Hände. Eine Legende erzählt, dass die Morgens von ihrem Fächer gesammelten Tautropfen zu Gold werden. Das Blatt sieht ähnlich einem Mantel aus und wird bei Frauenleiden eingesetzt. Der „Spitzwegerich“ hilft hingegen bei Halsbeschwerden und der frische Saft besonders gut bei Insektenstichen. Die amerikanischen Indianer nennen das Kraut „Fußstapfen des weißen Mannes“ da die Samen durch Einwanderer ins Land gebracht wurden. Geschickt erzählte Andrea an dieser Stelle ein Märchen über den Spitzwegerich der immer noch etwas Größeres und Höheres anstrebte bis er ein Mensch war und schweres Fieber bekam. Erst als ihm eine Kräuterfrau als Heilmittel den Spitzwegerich empfahl, erinnerte er sich wieder an seine Herkunft. Die Blätter der „Schafgarbe“ werden oft als „Wimpern der Venus“ bezeichnet und sind mit den Blütendolden ein bewährtes Mittel zur Wundheilung. Die Kräuterpädagogin hatte natürlich ein passendes Beispiel aus der griechischen Mythologie auf Lager. Aphrodite soll mit Schafgarbe die Pfeilwunde des trojanischen Helden Achilles geheilt haben. Unscheinbar kriecht der „Gundermann“ förmlich am Wiesenboden dahin. Dort holt er sich offensichtlich die Kraft um eitrige Wunden zu heilen oder den Schleim bei Husten zu lösen. Wer in der Walpurgisnacht zum 1. Mai einen Kranz dieses Krautes auf dem Kopf trägt, kann sehen ob der Nachbar oder die Nachbarin etwas Böses im Schilde führt oder sogar ein Hexerich oder ein Hexe ist, sagt man. Der „Girsch“ wurde von den Römern als Gemüseersatz mitgebracht. Wie man ihn vom giftigen Blatt des „Hahnenfußes“ unterscheidet, lernten die kleinen Naturforscher natürlich. Danach herrschte einige Minuten Stille. Was die Kinder mit geschlossenen Augen gehört hatten, brachten sie als „Gemälde“ zu Papier. Ein letztes Märchen beschreibt die Geschichte des Prinzen Mellisander und der Prinzessin Minta die gemeinsam mit „Rossminze“ den alten Drachen heilten. Letzter Treffpunkt war an einer mächtigen Buche. Hochhäusler erklärte der Gruppe hier, dass die frischen „Buchenblätter“ im Frühjahr als erste „Gemüse“ von den Bewohner verzehrt wurden und die Kelten mit kleinen Buchenästen in denen so genannte Runen eingeschnitzt wurden, Nachrichten übermittelten. Während einige Mädchen mit der Führerin den Kräuterquark mischten, kreierte der Rest der Gruppe zum Abschluss ein gelungenes „Wiesenbild“ eines Kriegers aus Steinen, Ästen, Tannenzapfen und Kräutern. Gemeinsam wurde die Exkursion mit dem Verzehr des würzigen Kräuterquarkes, farbenfroh garniert mit Blüten des „bunten Hohlzahnes“ und einer von Andrea hergestellte Kräuterlimonade abgeschlossen. Die Erfahrungen des Tages werden hängenbleiben, weil Andrea Hochhäusler es geschafft hat, wichtiges Wissen so zu verpacken, dass es bei den Kindern nicht als Belehrung, sondern als Spaß, Spiel und Bereicherung ankam. Dies wird sicher auch bei der Erwachsenengruppe, mit der sie seit einigen Monaten regelmäßig arbeitet, so sein. Auf dem Grundstück Fl.Nr. 156, Gemarkung Ristfeucht („Pfarrerbauernhof“), ist in dem geplanten Zuhaus nach dessen baulicher Fertigstellung eine Wohnung mit rd. 90 m² zu vermieten. Anfragen sind zu richten an die Gemeindeverwaltung <strong>Schneizlreuth</strong> (Tel. 08651/9535-14). KoKi - Unterstützung für Familien mit kleinen Kindern Bei Fragen rund um die Erziehung und Entwicklung ihres Kindes können Sie sich an Frau Eisenbichler von der KoKi (Koordinierende Kinderschutzstelle) am Landratsamt Berchtesgadener Land wenden. Das Beratungsangebot der KoKi richtet sich vorwiegend an Familien mit Säuglingen und kleinen Kindern. Auch werdende Eltern können anrufen. Wenn Sie sich Sorgen um die Entwicklung eines Kindes machen, Unterstützung in ihrer Erziehungskompetenz wünschen und / oder sich in
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