LANDESTEILEN - Südtiroler Schützenbund
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N° 3 | Juni 2013<br />
Gmund<br />
von Hans Baur<br />
Patronatstag: Treue und Tradition<br />
Umringt von den Marketenderinnen, die die Fahne zur Weihe trugen, präsentieren LH Karl Steininger, LH-Stv. Martin Haberfellner,<br />
Fähnrich Toni Linsinger und Bundesschützenkönig Matthias Emmerich stolz die neue Landesschützenfahne.<br />
Über 40.000 Gebirgsschützen haben am 1. Mai-Sonntag in Gmund<br />
am Tegernsee feierlich ihren Patronatstag begangen. Bei ihrem<br />
höchsten Festtag zu Ehren der Schutzfrau Bayerns demonstrierten<br />
die Gebirgsschützen ihre Treue zur Heimat und zum Glauben.<br />
Es war eine Bilderbuchkulisse, die sich dem Betrachter auf der Kaltenbrunner<br />
Wiese am Tegernsee bot, und über allem wölbte sich ein<br />
sonniger weiß-blauer Himmel. LH Karl Steininger konnte eine Reihe<br />
von Ehrengästen begrüßen, darunter den Schutzherrn Ministerpräsident<br />
Horst Seehofer, Bundesministerin Ilse Aigner und Herzog Max<br />
in Bayern, der als Fahnenpate fungierte.<br />
Den Mittelpunkt der Feier stellten die Hl. Messe und die Weihe der<br />
Bundesfahne dar. Die Geschichte dieser Fahne reicht bis ins Jahr 1920<br />
zurück. Der damalige Kronprinz Rupprecht von Bayern stiftete sie für<br />
ein Landesschießen der bayerischen Einwohnerwehren in München.<br />
Die Mannschaft des Isarwinkel-Mangfall-Gaues gewann die Landesschützenfahne,<br />
die ab 1921 in der Tegernseer Klosterkirche verwahrt<br />
wurde. 1949 erhielt sie die Kompanie Tegernsee, 1952 übergab Hptm.<br />
Sepp Bachmair die Fahne als Geschenk an den Bund der Bayerischen<br />
Gebirgsschützenkompanien, der dieses Originaldokument der<br />
Zeitgeschichte hoch in Ehren hält. Die neue Fahne ist rein äußerlich<br />
identisch mit der alten Fahne: eine Seite ist mit der goldenen Aufschrift<br />
„Landesschützenfahne 1920“ versehen, die andere Seite trägt<br />
das Bildnis der Patrona Bavariae. Seit 1952 stellt die Familie Linsinger<br />
aus Bad Wiessee die Fähnriche. Josef Linsinger folgten jeweils Sohn<br />
Anton und Enkel Toni. Nunmehr hat Urenkel Toni Linsinger in der<br />
vierten Generation das Amt inne. Die Weihe der Fahne nahm Weihbischof<br />
Wolfgang Bischof im Beisein von Herzog Max in Bayern als<br />
Vertreter des Hauses Wittelsbach vor, der damit dokumentiert, dass<br />
sich die enge Verbindung zwischen dem Stifter Kronprinz Rupprecht<br />
von Bayern fortsetzt.<br />
Zuvor mahnte der Bischof in seiner Predigt „Der Kern der Tradition<br />
darf nicht verloren gehen“ und er bedankte sich im Namen der Kirche<br />
bei den Gebirgsschützen, dass sie so eindrucksvoll ihr Glaubenszeugnis<br />
ablegen.<br />
In seiner Ansprache würdigte MP Seehofer die Gebirgsschützen<br />
als Treuhänder der Tradition, des Brauchtums und des christlichen<br />
Glaubens. „Tragt die Flamme der Begeisterung weiter mit Engagement<br />
und Liebe zur Heimat“. Die Kürze und Prägnanz seiner Rede<br />
fand bei den Gebirgsschützen besonderen Beifall.<br />
Dicht gesäumt standen die Zuschauer entlang des Weges zum Festzelt<br />
nach Dürnbach. Die meisten waren selbst in fescher Tracht, und so<br />
titelte eine Zeitung über diesen Patronatstag „Bayern unter sich“.