weiterlesen... - Verband Deutscher Schullandheime eV
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Informationsbrief des <strong>Verband</strong>es <strong>Deutscher</strong><br />
<strong>Schullandheime</strong> e. V.<br />
Nachruf zum Tod von Lothar Epple<br />
Am 21.Juli 2009 feierte Lothar Epple<br />
seinen 78. Geburtstag. Leider<br />
konnte er diesen Tag nicht mehr mit<br />
seiner Familie und seinen Freunden<br />
feiern. Er war nicht mehr in der Lage<br />
seine Empfindungen und Regungen<br />
zu artikulieren, konnte niemanden<br />
mehr erkennen oder ansprechen.<br />
Geboren wurde Lothar Epple in<br />
Rutesheim, nahe Leonberg, westlich<br />
von Stuttgart. Sein Vater war<br />
Schreiner, doch Lothar wie sein<br />
älterer Bruder wollte den<br />
Lehrerberuf ergreifen. Sein Studium<br />
am Pädagogischen Institut in<br />
Esslingen am Neckar war aber erst<br />
nach dem 2.Weltkrieg möglich. In<br />
Esslingen bekam er an der<br />
Schillerschule seine erste Anstellung.<br />
An derselben Schule verbrachte<br />
Peter Krössinger seine<br />
Grundschulzeit. 1960 heiratete er<br />
seine Frau Lina, die ihm bald einen<br />
Sohn schenkte. Sechs Jahre später<br />
zog die ganze Familie nach<br />
Gündelbach bei Vaihingen / Enz um,<br />
wo Lothar Epple seine Stelle als<br />
Schulleiter antrat. Weitere sechs<br />
Jahre verwirklichte er sich eines<br />
jeden Schwaben Traum, ein eigenes<br />
„Häusle“ im Nachbarort Horrheim,<br />
mitten in den üppigen Weinbergen,<br />
wo er die dortige Schule gemeinsam<br />
mit der Schule in Gündelbach leitete.<br />
Wie es für einen damaligen<br />
„Schulmeister“ gehörte, dirigierte er<br />
in den beiden Gemeinden den<br />
gemischten Chor und den<br />
Männerchor.<br />
Ein Trauma musste er erleben, als er<br />
fürsorglich eine Kollegin vor einem<br />
rabiaten Vater schützen wollte und<br />
von ihm brutal niedergeschlagen<br />
wurde. Tief enttäuscht war er vom<br />
Verhalten der Schulbehörden, von<br />
denen er sich allein gelassen fühlte.<br />
Kein Vorgesetzter war bei der<br />
Gerichtsverhandlung gegen den<br />
Übeltäter zugegen.<br />
1994 ging er in den wohlverdienten<br />
Ruhestand, den er gemeinsam mit<br />
seiner Frau nur noch 8 Jahre<br />
gemeinsam genießen konnte, da sie<br />
nach erheblichen Herzproblemen<br />
2002 verstarb. Ihr Tod hat ihn<br />
zutiefst betroffen und ihm letztlich<br />
sein eigenes Herz gebrochen.<br />
Fast 50 Jahre war er<br />
Vorstandsmitglied im<br />
Schullandheimverband Baden-<br />
Württemberg e.V.<br />
Seit den 60er Jahren des letzten<br />
Jahrhunderts (!) besuchte und<br />
begutachtete Lothar Epple die baden<br />
- württembergischen<br />
<strong>Schullandheime</strong>, hielt engen Kontakt<br />
zu den Trägervereinen wie zu den<br />
Heimeltern und kannte alle<br />
Einrichtungen persönlich, wie<br />
niemand anders. Regelmäßig<br />
veröffentlichte er diese in der<br />
Heimliste für geeignete<br />
<strong>Schullandheime</strong>, die über die<br />
Schulbehörden an alle Schulen<br />
versandt wurde, nach Landschaften<br />
geordnet und mit den wichtigsten<br />
Informationen versehen. Akribisch<br />
listete er die vielen Daten der über<br />
hundert <strong>Schullandheime</strong> auf, brachte<br />
diese jedes Mal auf den aktuellen<br />
Stand, verhandelte mit der<br />
Druckerei. Die Schullandheimliste<br />
war sein „Kind“, bis es im Jahr 2000<br />
durch das Internet abgelöst wurde.<br />
Das „neumodische Zeug“ zu<br />
akzeptieren fiel im sichtlich schwer.<br />
Die Schulen konnten sich<br />
hundertprozentig auf die Qualität der<br />
<strong>Schullandheime</strong> verlassen. Nach<br />
dem plötzlichen Tod des Kassiers,<br />
Herrn Voitsch im Jahr 1992,<br />
übernahm er spontan die Kasse. Als<br />
guter schwäbischer Kassenverwalter<br />
konnte er stets positive Bilanzen<br />
vorlegen. Er sah es als seine<br />
dringendste Aufgabe an, stets vor<br />
hohen Ausgaben zu warnen und war<br />
aufs äußerste sparsam.<br />
Viele Jahre war er der badenwürttembergische<br />
Delegierte im<br />
<strong>Verband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Schullandheime</strong><br />
e.V.. Er löste 1992 Peter Krössinger<br />
ab, der damals in den<br />
Bundesvorstand gewählt wurde,<br />
musste dieses Amt aber 2001<br />
aufgeben, weil er seine erkrankte<br />
Frau nicht mehr länger allein lassen<br />
konnte.<br />
Im Januar 2004 schickte er die<br />
letzten Beitragsrechnungen für die<br />
Mitglieder los, handschriftlich wie<br />
immer versteht sich, denn an den<br />
Computer wollte er sich nicht mehr<br />
slh 2009—Infobrief 2<br />
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