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Gastkolumne Gute Voraussetzungen geschaffen Liebe Leserinnen und Leser, der demografische Wandel beeinflusst unser Bundesland nachhaltig. Der Geburtenrückgang, die zunehmende Lebens erwartung und die Abwanderung jüngerer Menschen wirken sich bereits jetzt in vielen Bereichen aus. Die damit verbundenen Herausforderungen erfordern die Mobilisierung aller gesellschaftlichen Kräfte. Bürgerschaftliches Engagement wird zweifelsohne wichtiger. Hierbei kommt gerade der älteren Generation eine zentrale Rolle zu, denn sie besitzt ein unschätzbares Kapital, nämlich Erfahrungen, Kompetenz, Zeit und das Bedürfnis, dieses sinnvoll zu nutzen. Wir wollen die Chancen nutzen, die mit einer immer älter werdenden Gesellschaft verbunden sind. Mit der Ausbildung von Seniorinnen und Senioren im bürgerschaftlichen Engagement zum/zur seniorTrainerIn haben wir nicht nur gute Voraussetzungen geschaffen, damit Ältere aktiv werden können, sondern wir sind mit dieser Ausbildung auch dem Wunsch älterer Menschen nach Qualifikation für bürgerschaftliches Engagement nachgekommen. Sie sollen, und sollen gern, mithelfen, Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen. SeniorTrainerInnen werden durch die Ausbildung in die Lage versetzt, eigenverantwortlich tätig zu werden und ihr Wissen einzubringen. Seniorenpolitik findet in erster Linie auf kommunaler Ebene statt. Die Seniorinnen und Senioren können die Kommunen in vielen Fragen tatkräftig unterstützen. Viele Städte und Gemeinden haben bereist erkannt, dass der demografische Wandel ohne die Senioren nicht gestaltbar ist. Das muss auch so sein: Seniorenpolitik ist schließlich eine Querschnittsaufgabe und gehört zur kommunalen Daseinsvorsorge. Manuela Schwesig, Ministerin für Soziales und Gesundheit Das Land kann Impulse geben, so wie mit dem Projekt „Aus- und Weiterbildung älterer Menschen im bürgerschaftlichen Engagement als seniorTrainerIn“. Nach Abschluss der Ausbildung stehen die seniorTrainerInnen den Vereinen, den Verbänden, den Kommunen sowie den verschiedenen Initiativen und Gruppen für die Übernahme bürgerschaftlichen Engagements zur Verfügung. Sie werden in den unterschiedlichsten Bereichen als Initiativberater, Projektentwickler, Netzwerker und Teamkoordinator tätig. Ich würde mich freuen, wenn wir auch SIE mit den hier aufgeführten vielseitigen Beispielen ehrenamtlicher Tätigkeit begeistern könnten! Machen Sie mit! Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Manuela Schwesig Ministerin für Soziales und Gesundheit MV > Titel 1 seniorTrainer: aktiv und engagiert > Gastkolumne 2 Ministerin Manuela Schwesig > Projekte 3 Krakow am See – Tansania Fairer Handel im Weltladen > Projekte 4 Kunsterziehung Lesestübchen > Projekte 5 Seniorin vernetzt Sassnitz Inhalt Hilfe für Hort-Kinder Leidenschaft Lesen > Projekte 6 Vom Dorf in die Welt Sportförderung in Neustrelitz > Projekte 7 Seniorenbeirat in Waren Silbermäuse Auf der Suche nach Mistreitern > Projekte 8 Auf Wunsch - Großeltern Vorlesen für Kinder Skiverein in Rostock > Projekte 9 Frauen in Stolzenburg Aktiv für Menschen „bin ich frau bin ich“ > Projekte 10 Leben in die Scheune bringen Pflanzentauschbörse > Aktuell 11 Agentur hat Platz gefunden Landesnetzwerk > Service 12 Termine, Adressen, Impressum 2
Fairer Handel im Weltladen Projekte Krakow am See – Tansania – Güstrow Mein Name ist Ursula Pfannenschmidt. Ich bin 70 Jahre alt. Wir sind in 2009 von Krakow am See nach Güstrow gezogen. Hier habe ich viele Möglichkeiten am kulturellen Leben teilzunehmen und durch die S-Bahn leicht in die nächstgrößere Stadt Rostock zu gelangen. Es ist wichtig, auch im Alter mobil zu sein. Seit dem Jahre 2002 bin ich senior- Trainerin des Landes M/V und habe mich ehrenamtlich in der Region eingebracht. Mein erstes Projekt war die „Spinnstube Krakow“, welche auch heute noch 16 Mitglieder zählt. In Krakow habe ich außerdem ein Fitness- Projekt mit der Stadt und dem DRK initiiert, eine Seniorentanzgruppe gegründet und in der Regionalschule mit dem Leiter des Jugendklubs des DRK Möglichkeiten geschaffen, dass Rentner für wenig Geld Unterricht in der Computer- Nutzung bekommen. Diese gleichen Möglichkeit habe ich ebenfalls in Bützow organisiert. Zudem bin ich Mitglied des Kreisseniorenbeirates. Im Jahre 2006 habe ich Verbindung zu einem großen AIDS-Projekt aufgenommen. Dort konnte ich vielen infizierten Frauen zeigen, wie sie durch textile Handarbeiten ein Einkommen für sich und ihre Kinder erwirtschaften können. Durch diese Kontakte wurde ich auch mit dem Problem der Waisenkinder in Tansania und Uganda bekannt. Seit acht Jahren arbeite ich im Weltladen mit. Es ist einer von bundesweit mehr als 800 Läden, die durch den Verkauf von fair gehandelten Waren aus Entwicklungsländern Kleinproduzenten aus diesen Ländern unterstützen. Diese erhalten so einen gerechten Lohn für ihre Arbeit und können sich so auch aus eigener Kraft eine menschenwürdige Existenz schaffen. Dazu beizutragen, ist für mich außerordentlich motivierend. Zu meinen Aufgaben gehören die wöchentlichen Ladendienste, Bestellungen und Reklamationen, kurz, alle Arbeiten, die zur Führung eines Einzelhandelsgeschäfts gehören. Daneben beteiligen sich alle zehn bis 15 ehrenamtlichen Mitarbeiter des Rostocker Weltladens an Aktionen zu unterschiedlichen Anlässen, wie zum Beispiel zu Weihnachten, beim Weltgebetstag, 1. Mai, Kindertag, Faire Woche, Ursula Pfannenschmidt hilft in Tansania vor allen Kindern und Frauen beim Überleben. Foto: privat Seitdem sammle ich in Deutschland Gelder, um den rund 120 Kindern eine Schulbildung und medizinische Versorgung zu ermöglichen. Ich habe nach langen Vorarbeiten im Oktober 2009 den Verein „Helfende Hände für Waisenkinder in Afrika“ gegründet. Wir sind zurzeit acht Mitglieder und versuchen, genügend Gelder für die Kinder einzuwerben. Ich würde mit sehr darüber freuen, neue Sponsoren zu finden, die entweder für ein Kind in Tororo/Uganda direkt eine Patenschaft übernehmen oder für die 80 Waisenkinder in Arusha/Tansania Gelder spenden. Ich kenne die Einrichtungen persönlich und ebenso die Leitung und wache auch darüber, dass die Spendengelder gut für die Kinder eingesetzt G e sund heitstag 2009 der Stadt Rostock usw. Die Zusammenarbeit mit Men schen aus unterschiedlichen Berufen, verschiedener Altersgruppen und In teressen, die der Solidaritätsgedanke verbindet, macht Spaß und gibt ein hohes Maß an Zufriedenheit, und außerdem, vergisst man seine eigenen Weh wehchen. Dr. Ingrid Möller seniorTrainerin seit 2002 werden. 2010 werde ich mit einigen Vereinsmitgliedern wieder nach Tansania reisen, um weitere Hilfe vor Ort zu leisten. In Güstrow werde ich mich um die weitere Integration von Ausländern kümmern, besonders die der Frauen, damit sie heimisch werden und unsere Sprache lernen. Ich habe durch meine Arbeit als seniorTrainerin viele Menschen weltweit kennengelernt, mich am Computer gebildet und die englische Sprache erlernt. Wir haben nur eine Welt. Eine freundschaftliche und tolerante Verbindung zu Menschen anderer Kulturkreise ist mir ein Bedürfnis. Ursula Pfannenschmidt seniorTrainerin seit 2002 3
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