13.07.2014 Aufrufe

Lichtblick für den Monat August 2012 Herr, ich möchte innehalten ...

Lichtblick für den Monat August 2012 Herr, ich möchte innehalten ...

Lichtblick für den Monat August 2012 Herr, ich möchte innehalten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>L<strong>ich</strong>tblick</strong><br />

für <strong>den</strong> <strong>Monat</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

von Sr. Maria Reinhildis Gehring SND, Kloster Mülhausen<br />

<strong>Herr</strong>,<br />

<strong>ich</strong> möchte <strong>innehalten</strong>,<br />

einfach da sein,<br />

wieder Zugang fin<strong>den</strong><br />

zur Quelle in der Tiefe,<br />

zum L<strong>ich</strong>t in der Höhe,<br />

zum Leben in mir<br />

und um m<strong>ich</strong> herum<br />

<strong>Herr</strong>,<br />

<strong>ich</strong> möchte <strong>innehalten</strong><br />

einfach da sein,<br />

wieder Zugang fin<strong>den</strong><br />

zum Wort Gottes,<br />

das m<strong>ich</strong> begleitet durch <strong>den</strong> Tag;<br />

zum Glauben,<br />

der trägt und Orientierung gibt;<br />

zur Hoffnung,<br />

die ermutigt zum nächsten Schritt;<br />

zur Liebe, die verwandelt<br />

und die m<strong>ich</strong> braucht,<br />

diese Welt ein wenig<br />

heller zu machen<br />

Liebe <strong>L<strong>ich</strong>tblick</strong>-Freunde,<br />

<strong>ich</strong> kann leider <strong>den</strong> Autor des einleiten<strong>den</strong> Textes n<strong>ich</strong>t nennen, aber mir<br />

scheint, dass s<strong>ich</strong> der Text sehr gut als Gebet für die Wochen der Ferien und des<br />

Ausspannens eignet.<br />

Es ist erschreckend, wie sehr die Zahl der Menschen angestiegen ist, die<br />

ausgebrannt und arbeitsunfähig gewor<strong>den</strong> sind, weil die tägl<strong>ich</strong>en<br />

Anforderungen ihre Kräfte übersteigen.<br />

Die erste Bitte bringt zum Ausdruck, dass der Beter wieder einen Zugang fin<strong>den</strong><br />

möchte ‚zur Quelle in der Tiefe; zum L<strong>ich</strong>t in der Höhe, zum Leben in mir’. Er<br />

bittet um eine neue Lebendigkeit, und er ver- spr<strong>ich</strong>t s<strong>ich</strong> davon, dass ihm dazu<br />

‚Innehalten’ helfen könnte. Es verwundert n<strong>ich</strong>t, dass immer mehr Menschen


Orte der Stille und Zurückgezogenheit suchen und einfach nur da sein möchten.<br />

Sie wollen Abstand gewinnen, um wieder s<strong>ich</strong> selbst wahrzunehmen.<br />

Aber dann spürt auch der moderne Mensch, dass er s<strong>ich</strong> selbst n<strong>ich</strong>t genügt,<br />

dass s<strong>ich</strong> in ihm eine Sehnsucht nach mehr Leben meldet. Er möchte vielle<strong>ich</strong>t<br />

auch einen neuen Zugang zum WORT GOTTES fin<strong>den</strong>. Das Schriftwort kann<br />

wie ein Stück Brot in der Wüste sein und wie ein Trunk frischen Wassers.<br />

Es enthält in s<strong>ich</strong> etwas Aufbauendes und Frohmachendes, wenn es uns<br />

wohlwollend zugesagt wird.<br />

Die Schriftstellerin Hilde Domin schreibt in ihrem Ged<strong>ich</strong>t ‚Unaufhaltsam’ von<br />

dem ‚schwarzen Wort, das immer ankommt’.<br />

Es verletzt und tötet und zerstört das Miteinander der Menschen. Um so mehr<br />

verlangen wir nach einem. hellen Wort, das Lebenskraft in s<strong>ich</strong> hat.<br />

Wenn das Kind ein gutes und aufbauendes Wort hört, ehe es das Haus verlässt,<br />

wie viel Kraft und Mut zum Leben spürt es dann in s<strong>ich</strong>!<br />

Und wenn uns ein Mensch am Morgen ein freundl<strong>ich</strong>es Wort schenkt, dann<br />

fühlen wir uns wahrgenommen und geachtet.<br />

Das Wort Gottes für <strong>den</strong> Tag kann wie eine eiserne Ration sein. Vielle<strong>ich</strong>t ist es<br />

mir zugesagt durch die Liturgie des Tages, vielle<strong>ich</strong>t durch einen Menschen, der<br />

mir begegnet, vielle<strong>ich</strong>t durch ein Kind, das m<strong>ich</strong> um etwas bittet, vielle<strong>ich</strong>t<br />

durch einen hilfsbedürftigen Menschen, der nur noch ‚danke’ sagen kann.<br />

Hilde Domin hat in einem anderen Ged<strong>ich</strong>t <strong>den</strong> Ausspruch getan: „Worte sind<br />

reife Granatäpfel, sie fallen zur Erde und öffnen s<strong>ich</strong>.“ Sie geben ihr Inneres<br />

preis durch <strong>den</strong> Klang der Stimme Der Klang des gesprochenen Wortes<br />

offenbart, welche Gesinnung dahinter steht. Worte können Hilfe zum Glauben<br />

sein, sie können Hoffnung schenken, sie können Freude vermitteln und sie<br />

können Ansporn sein zur tätigen Liebe im Einsatz für Welt und Menschen.<br />

Dieses Gebet und der damit verbun<strong>den</strong>e Wunsch wieder aus der Tiefe zu leben,<br />

<strong>den</strong> Geist Gottes wieder zu verspüren und Kraft zu gewinnen aus dem Glauben<br />

und aus der Hoffnung, die Liebe zu leben, das ist wie eine Erneuerung und<br />

Verlebendigung unseres Lebens im Alltag.<br />

So gestärkt an Leib und Seele wünsche <strong>ich</strong> Ihnen und Euch allen eine gute Zeit,<br />

die so schnell dahin schwindet, uns aber tägl<strong>ich</strong> beschenken möchte, wenn wir<br />

dafür sensibel genug sind.<br />

Herzl<strong>ich</strong> grüße <strong>ich</strong> Sie und Euch und wünsche allen eine gute Zeit<br />

Ihre und Eure Sr. M. Reinhildis Gehring

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!