Krippenschau im Kloster Annenthal - Schwestern Unserer Lieben Frau
Krippenschau im Kloster Annenthal - Schwestern Unserer Lieben Frau
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<strong>Krippenschau</strong> <strong>im</strong> <strong>Kloster</strong> <strong>Annenthal</strong><br />
„Wie viele Krippendarstellungen habt ihr eigentlich <strong>im</strong> <strong>Annenthal</strong>?“ „Meine zehn Finger<br />
werden wohl nicht ausreichen, um sie alle zu zählen. Es lohnt sich auch wirklich,<br />
sie einmal einzeln andächtig und liebevoll anzuschauen. Sie alle hier vorzustellen, ist<br />
sicher nicht möglich, aber die vier größten Krippen und die beiden vor den Refektorien<br />
(Speiseräumen) in der 1. und 2. Etage können hier angeschaut werden“.<br />
1. Bild: Krippe in der Kapelle<br />
Unser Weg zu einigen Krippen<br />
<strong>im</strong> <strong>Kloster</strong> <strong>Annenthal</strong><br />
beginnt in der Kapelle. Maria,<br />
eine westfälische junge<br />
<strong>Frau</strong>, und Josef, ein<br />
Handwerker, der offenbar<br />
auch aus Westfalen<br />
stammt, und das pausbäckige<br />
Jesuskind sind uns<br />
von der Liebfrauenburg<br />
überkommen. Dort hat diese<br />
Krippe wohl fast von Anfang<br />
an, also seit ca. 1953<br />
zur Weihnachtszeit in der<br />
Kapelle gestanden. Es gab<br />
damals den schönen<br />
Brauch, dass die <strong>Schwestern</strong>,<br />
die die Krippe aufbauten,<br />
die Figur des Jesuskindes zunächst nicht in die Krippe legten, sondern zur Provinzoberin<br />
brachten. Kurz vor der Christmette wurden dann die <strong>Schwestern</strong> gerufen, die<br />
gerade erreichbar waren, damit sie die Provinzoberin mit der Figur des Jesuskindes<br />
auf dem Weg zur Krippe begleiteten. Dabei wurde das Lied von der Herbergssuche<br />
gesungen: „Wir sind allein in dieser Welt...“<br />
2. Bild: Krippe <strong>im</strong> Innenhof<br />
Besucher, die ins<br />
Haus kommen, sehen<br />
schon an der Tür die<br />
Weihnachtskrippe, die<br />
früher in der Halle<br />
stand, jetzt aber seit<br />
der Renovierung <strong>im</strong><br />
überdachten Innenhof<br />
aufgebaut ist. Vor allem<br />
für Kinder gibt es<br />
da viel zu sehen: außer<br />
Maria und Josef<br />
und dem Jesuskind<br />
können wir Hirten und<br />
später die Drei Könige<br />
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mit Gefolge anschauen, aber auch einen „Kiepenkerl“. Zu den flauschigen weißen<br />
Schafen hat sich irgendwann he<strong>im</strong>lich ein ganz kleines (gestricktes) schwarzes<br />
Schaf gesellt. Viele <strong>Schwestern</strong> schauen in jedem Jahr gespannt, ob es wieder da<br />
ist: Auch ein schwarzes Schaf darf einen Platz an der Krippe haben. Im selben Jahr,<br />
in dem die ersten <strong>Schwestern</strong> ins <strong>Kloster</strong> <strong>Annenthal</strong> eingezogen sind, 1978, wurde<br />
das Agnes-He<strong>im</strong> in Münster aufgelöst und abgerissen. Außer Möbeln und Gegenständen<br />
des täglichen Gebrauchs kam die Krippe von dort ins <strong>Kloster</strong> <strong>Annenthal</strong>.<br />
3. Bild: Krippe <strong>im</strong> Speisesaal unten<br />
Auch die Krippe <strong>im</strong> Speisesaal<br />
ist ein Erbstück. Sie hat<br />
früher einer Dame gehört,<br />
die sich uns <strong>Schwestern</strong> verbunden<br />
fühlte und testamentarisch<br />
festgelegt hatte, dass<br />
nach ihrem Tod die Krippe<br />
uns gehören soll. Am zweiten<br />
Weihnachtstag ist diese<br />
Krippe mit dem dazu gehörenden<br />
Weihnachtsbaum für<br />
alle <strong>Schwestern</strong>, die wollen<br />
bzw. können, Treffpunkt zum<br />
Singen und Erzählen. Dabei<br />
ist auch Gelegenheit, alte<br />
Weihnachtsgeschichten und -<br />
gedichte und unsere alten Weihnachtslieder noch einmal aufleben zu lassen.<br />
4. Bild: Krippe <strong>im</strong> Großen Gruppenraum<br />
Die Krippe <strong>im</strong> großen Gruppenraum<br />
hat in einem Jahr in der Kapelle<br />
gestanden, nun hat sie diesen<br />
neuen Platz gefunden und<br />
kommt hier richtig zur Geltung,<br />
da sie auf dem Tisch in Augenhöhe<br />
aufgebaut ist. Geschnitzt<br />
hat sie Herr Hans-Josef Pecher,<br />
ein Hobbyschnitzer aus Coesfeld,<br />
dessen <strong>Frau</strong> nach seinem<br />
Tod diese Krippe und auch andere<br />
Figuren zu uns gebracht<br />
hat. Eine Gruppe älterer<br />
<strong>Schwestern</strong> hat gemeinsam diese<br />
Krippe aufgebaut. Die<br />
<strong>Schwestern</strong> haben besonders<br />
Gefallen an den Figuren mit den<br />
ausdrucksstarken Gesichtern.<br />
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5. Bild: Krippe vor dem Refektorium, 1. Etage<br />
Auf den ersten Blick wirkt diese<br />
Krippe, die vor dem Speiseraum<br />
auf der 1. Etage steht, vielleicht<br />
ein wenig herb. Man muss sich<br />
tief bücken, dann finde ich darin<br />
mit dem zweiten Blick ein Bild<br />
der Ruhe und Geborgenheit.<br />
Auch diese Krippe hat früher in<br />
der Liebfrauenburg gestanden,<br />
und zwar <strong>im</strong> Refektorium.<br />
6. Bild: Krippe vor dem Refektorium, 2. Etage<br />
Die Krippe vor dem Speiseraum<br />
der 2. Etage: eine sehr warmherzige<br />
Darstellung, die unmittelbar<br />
anspricht. Die Figuren standen<br />
früher in der Kapelle des Marienstiftes<br />
in Gescher. Vor allem den<br />
<strong>Schwestern</strong>, die einmal in Gescher<br />
ansässig waren, ist diese<br />
Krippe lieb und teuer.<br />
Wie gesagt, die Reihe der Bilder ließe sich leicht fortsetzen. Diese sechs Darstellungen<br />
mögen genügen, um zu sehen: Obwohl alle Kunstwerke dasselbe darstellen, hat<br />
jedes sein ganz eigenes Gepräge, und in jedem hat der Künstler jeweils seine Persönlichkeit<br />
und seinen Glauben ausgedrückt.<br />
Sr. M. Magdalene Roeseling<br />
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