PDF Teaser - Sonne Wind & Wärme
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Politik Nachrichten<br />
Panorama<br />
EU-Kommission bestätigt Einspeisetarife und greift EEG-Rabatte an<br />
■ Die EU-Kommision hat Ende<br />
Dezember erneut das Vergütungssystem<br />
des Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetzes als grundsätzlich<br />
rechtskonform bestätigt.<br />
Allerdings konnte sich auch<br />
EU-Wettbewerbskommissar<br />
Almunia mit seiner Forderung<br />
durchgesetzen, ein Prüfverfahren<br />
gegen die besondere Ausgleichsregelung<br />
im EEG einzuleiten.<br />
Alumina betrachtet das<br />
EEG insgesamt als unzulässige<br />
Beihilfe und begründet dies mit<br />
„signifikanten Änderungen“ am<br />
Gesetz in den letzten Jahren.<br />
Gemeint ist hier insbesondere<br />
die starke Ausweitung der Regeln<br />
zur Befreiung von der EEG-<br />
Umlage, die ursprünglich nur<br />
besonders energieintensive<br />
Unternehmen vor Nachteilen<br />
im internationalen Wettbewerb<br />
schützen sollten.<br />
Der Europäische Gerichtshof<br />
(EuGH) hatte bereits 2001 das<br />
EEG als rechtskonforme Förderung<br />
eingestuft und vom Vorwurf<br />
der Beihilfe befreit. Dieses<br />
Urteil war bisher Grundlage<br />
der Positionierung der EU-<br />
Kommission. „Die neue Auffassung<br />
der Kommission, dass es<br />
seitdem signifikante Änderungen<br />
des EEG gegeben habe, die<br />
eine Einordnung als Beihilfe begründen<br />
könnten, ist rechtlich<br />
nicht stichhaltig“, sagte BEE-<br />
Geschäftsführer Hermann Falk.<br />
Gleichzeitig mit der Eröffnung<br />
des Prüfverfahrens hat<br />
der EU-Wettbewerbskommissar<br />
angekündigt, die Leitlinien für<br />
das Beihilferecht grundsätzlich<br />
zu überarbeiten. Sein bisheriger<br />
Entwurf einer Neufassung<br />
der Leitlinien kommt einem<br />
umfassenden Angriff auf das<br />
deutsche EEG gleich. Die darin<br />
vorgeschlagenen detaillierten<br />
Vorgaben für die Refinanzierung<br />
der erneuerbaren Energien<br />
werden vom BEE als mit<br />
der geltenden EU-Richtlinie für<br />
erneuerbare Energien nicht vereinbar<br />
heftig angegriffen: „Der<br />
Leitlinienentwurf von Almunia<br />
ist in keiner Weise akzeptabel.<br />
EU-Wettbewerbskommissar Almunia setzt seine Forderung durch,<br />
ein Prüfverfahren gegen die besondere Ausgleichsregelung im EEG<br />
einzuleiten.<br />
Foto: dpa<br />
Wir gehen vielmehr davon aus,<br />
dass die neuen Beihilfeleitlinien<br />
so ausgestaltet werden, dass<br />
die Mitgliedsstaaten weiterhin<br />
den notwendigen Spielraum<br />
beim Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien und den dafür geeigneten<br />
Förderinstrumenten<br />
behalten“, erklärt Falk.<br />
Einen Ausweg könnte das<br />
Beispiel Österreich geben. Im<br />
Jahr 2009 hatte die EU-<br />
Kommission eine Nachbesserung<br />
der österreichischen Regeln<br />
für eine Entlastung von<br />
Ökostromzuschlägen für die<br />
dortige Industrie gefordert.<br />
Österreich hatte daraufhin den<br />
Kreis der begünstigten Unternehmen<br />
verkleinert und diese<br />
auf zusätzliche Effizienzmaßnahmen<br />
verpflichtet. (vb)<br />
Neue Fachagentur nimmt Arbeit auf<br />
Neues Schallschutzkonzept in Kraft<br />
■ Die Fachagentur <strong>Wind</strong>energie<br />
an Land hat im Dezember mit<br />
einer Eröffnungsveranstaltung<br />
offiziell die Arbeit aufgenommen.<br />
Sie war bereits im April<br />
von Bund, elf Ländern und sieben<br />
Verbänden aus Wirtschaft,<br />
Kommunen und Naturschutz<br />
gegründet worden.<br />
Der Vorstandsvorsitzende<br />
Thorsten Müller verdeutlichte<br />
in seiner Begrüßung, dass sich<br />
die Fachagentur in ihrer<br />
Satzung verpflichtet hat, den<br />
natur- und umweltverträglichen<br />
Ausbau der <strong>Wind</strong>energie an<br />
Land zu unterstützen. Grundlage<br />
für die Arbeit der Fachagentur<br />
sei die Einbeziehung<br />
aller Akteure, um übergreifend<br />
Lösungsansätze zu entwickeln.<br />
Ein besonderes Augenmerk<br />
komme der Einbindung von<br />
Kommunen zu. Dass über Beteiligung<br />
und Wertschöpfung in<br />
den Kommunen Akzeptanz<br />
geschaffen werden kann,<br />
darauf wies Helmut Wenzel im<br />
Namen des Deutschen Städteund<br />
Gemeindebundes hin.<br />
Gerade im Bereich des Interessenausgleichs<br />
zwischen den<br />
Akteuren liegt auch aus Sicht<br />
des Bundesumweltministeriums<br />
(BMU) eine wesentliche Aufgabe<br />
der Fachagentur <strong>Wind</strong>energie.<br />
Franzjosef Schafhausen,<br />
Leiter der Unterabteilung Energiewende<br />
des BMU, forderte in<br />
seinem Grußwort, divergierende<br />
Interessen miteinander in<br />
Einklang zu bringen. Den Mehrwert<br />
der Agentur sehen die<br />
Mitglieder in der Vielzahl der<br />
unterschiedlichen Akteure,<br />
welche die Ausrichtung bestimmen.<br />
Neben konkreten Themen<br />
wie Akzeptanz, Wertschöpfung<br />
oder Naturchutz wurde vor<br />
allem die Notwendigkeit festgestellt,<br />
<strong>Wind</strong>energieplanungen<br />
vor Ort zu begleiten. (kg)<br />
■ Für den Schallschutz beim<br />
Ausbau der Offshore-<strong>Wind</strong>energie<br />
gelten seit 1. Dezember 2013<br />
neue Leitlinien. Das Ziel des<br />
Schallschutzkonzepts ist es, die<br />
Nordsee-Schweinswale besonders<br />
in der Zeit der Aufzucht<br />
von Nachwuchs vor Lärm zu<br />
schützen, der beim Rammen<br />
der Fundamente für die <strong>Wind</strong>kraftanlagen<br />
entsteht.<br />
Schweinswale sind für<br />
Kommunikation, Orientierung<br />
und Nahrungssuche auf ihr<br />
Gehör angewiesen. Zu großer<br />
Lärm ist für sie eine existenzielle<br />
Bedrohung. Das Bundesumweltministerium<br />
hat darum ein<br />
Schallschutzkonzept entwickelt,<br />
das einen naturverträglichen<br />
Ausbau der Offshore-<strong>Wind</strong>kraft<br />
ermöglichen soll. Die Rammungen<br />
müssen zeitlich so organisiert<br />
werden, dass den Walen<br />
immer ein ausreichend großer<br />
Rückzugsraum bleibt.<br />
Mit einem verbesserten Schallschutzkonzept<br />
soll der Schweinswal<br />
geschützt werden. Foto: dpa<br />
Das Schallschutzkonzept gilt<br />
für den von Deutschland bewirtschafteten<br />
Bereich der Nordsee<br />
jenseits des Küstenmeeres.<br />
Besonderen Schutz genießt ein<br />
Gebiet vor Sylt. Von Mai bis<br />
August werden dort besonders<br />
viele Kälber geboren und aufgezogen.<br />
Außerdem legt das Konzept<br />
Grenzwerte für die Schallbelastung<br />
der Natura-2000-<br />
Schutzgebiete in der Nordsee<br />
fest. Das Konzept soll künftig in<br />
Genehmigungsverfahren<br />
einfließen.<br />
(kg)<br />
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<strong>Sonne</strong> <strong>Wind</strong> & <strong>Wärme</strong> 01/2014