Richtlinien zur Basisqualität - Amt für Soziales - Kanton St.Gallen

6 Aufgaben der Einrichtung
6.1 Kurz und knapp
Die Geschäftsleitung (fachspezifische Aufsicht) sorgt für die Implementierung und
Umsetzung der Qualitätsvorgaben und prüft kontinuierlich, ob und wie sie umgesetzt
werden. Die interne Aufsicht bzw. das oberste Leitungsorgan prüft, ob die Einrichtung
die Vorgaben erfüllt und erstattet dem Amt für Soziales jährlich Bericht über
die Tätigkeit der Einrichtung und insbesondere die Einhaltung der kantonalen Vorgaben.
Im Weiteren informiert die Trägerschaft das Amt für Soziales über meldepflichtige
Veränderungen und besondere Vorkommnisse.
6.2 Qualitätsmanagement
Qualitätsmanagement (nachfolgend QM) bedeutet die Implementierung der Qualitätsbelange
in die Managementprozesse einer Einrichtung. QM ist deshalb Teil der
strategischen und operativen Führung. Konkret werden unter QM alle organisatorischen
Massnahmen zur Umsetzung, Prüfung und Weiterentwicklung von Qualitätsstandards
zusammengefasst. QM ist demnach kontinuierlich und nicht punktuell. Es
umfasst eine systematisierte Sorge um die Leistungsqualität einer Einrichtung im
folgenden Regelkreis:
Definition von Qualitätsstandards (Basis: kantonale Standards);
Planung und Umsetzung der Standards (Strukturen, Prozesse);
Überprüfung (Controlling, Evaluation usw.);
Weiterentwicklung.
Die Einrichtungen sind in der Wahl von QM-Systemen frei. Es besteht keine Vorgabe
für eine spezielle Zertifizierung (vgl. Anhang Ziff. 9.2). Allerdings müssen die
Einrichtungen zumindest die Qualitätsstandards und -indikatoren nach Ziff. 3 dieser
Richtlinien in ihr QM-System implementieren. Ergänzend sind die nachfolgenden
weiteren rechtlich verankerten Aufgaben zu beachten bzw. sinnvollerweise in ein
QM-System zu übertragen (periodische Berichterstattung der internen Aufsicht sowie
Meldung besonderer Vorkommnisse und Meldung von bewilligungsrelevanten
Veränderungen).
6.3 Periodische Berichterstattung
Periodische Berichterstattungen für interne und externe Adressaten sind für eine
systematische Qualitätssicherung und -weiterentwicklung unabdingbar. Auch gegenüber
dem Amt für Soziales als staatliche Aufsichtsbehörde besteht die Notwendigkeit,
Nachweise über die Qualitätssicherungsprozesse und die Einhaltung der
Standards zu erbringen (vgl. Anhang Ziff. 9.4). Dies geschieht jährlich durch die interne
Aufsicht, die in der Regel das oberste Leitungsorgan (überwiegend Stiftungsrat,
Vereinsvorstand) wahrnimmt. Dieser Nachweis kann im Sinn der Qualitätssicherungsinstrumente
auch als Ergebnisbericht der Qualitätsprüfung bezeichnet
werden. Da er Basis für staatliches Aufsichtshandeln ist, besteht in Bezug auf die
Bewertung dieses Berichts auch ein Spannungsfeld zwischen den Anliegen der
Qualitätsentwicklung (Entwicklungs- und Beratungsauftrag) und der staatlichen Kontrolle
(Schutzauftrag).
Die interne Aufsicht legt mit ihrem Bericht an das Amt für Soziales dar, dass die Einrichtung
so betrieben wird, wie es die kantonalen Bewilligungsvoraussetzungen
verlangen. In welcher Form die interne Aufsicht konkret vorgenommen wird, ist in ihrer
eigenen Kompetenz. Mit der Berichterstattung bestätigt die interne Aufsicht somit
neben der Erfüllung der Betriebsbewilligungsvoraussetzungen auch, dass sie
die Überprüfung vorgenommen hat. Auch sollen Dritte nachvollziehen können, wie
die interne Aufsicht vor Ort Überprüfungen durchgeführt hat.
Richtlinien zur Basisqualität 17