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Phuong Vu Thi Seminar Sozialpsychologie – Inklusion und ...

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<strong>Phuong</strong> <strong>Vu</strong> <strong>Thi</strong> <strong>Seminar</strong> <strong>Sozialpsychologie</strong> – <strong>Inklusion</strong> <strong>und</strong> Exklusion 06.06.11<br />

Referat Teasing, Rejection and Violence: Case Studies of the School Shootings<br />

Handout<br />

Gliederung:<br />

1.) Gegenstand der Studie<br />

2.) Methode<br />

3.) Ergebnisse<br />

4.) Diskussion<br />

1.) Gegenstand:<br />

– Artikel befasst sich mit den interpersonalen Unterdrückung, die eine Rolle spielt in der Schulgewalt<br />

– psychologische Theorien <strong>und</strong> Forschung unterstützen die Spekulation, dass soziale Abweisung mit<br />

Aggression assoziiert werden<br />

– etliche Studien mit Kindern haben einen Zusammenhang zwischen der Abweisung durch Gleichaltrige<br />

<strong>und</strong> aggressiven Verhalten dokumentiert<br />

– bei einem Experiment, bei dem eine Kontrollgruppe von normalen Jungs <strong>und</strong> zurückgewiesenen Jungs<br />

ergab sich, dass obwohl beide Gruppen verärgert <strong>und</strong> aggressiv wurden durch Provokation, die<br />

unterdrückten Jungs aggressiver reagierten<br />

– Kinder, die generell von Gleichaltrigen unterdrückten wurden, neigen dazu ihre Aggressionen zu<br />

verstärken <strong>und</strong> weniger wahrscheinlich, dass sie es unterdrücken als nichtabgelehnte Kinder<br />

– bei Querschnittstudien → keine Kausalbetrachtung, dass Abweisung zu Aggressionen führen oder dass<br />

sich aggressiv verhalten die Wahrscheinlichkeit erhöht abgewiesen zu werden<br />

– aber bei Langzeitstudie mit 80 Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Realschülern ergab sich: Unterdrückung durch Gleichaltrige<br />

sei ein aussagekräftiger Prädiktor für Aggression <strong>und</strong> andere externalisierende Störungen <strong>und</strong> umso<br />

mehr Abweisung <strong>und</strong> Unterdrückung anstiegen über die Zeit, sich das Risiko zu aggressiven Verhalten<br />

erhöhe<br />

– ähnlich war es bei der Unterdrückung durch Eltern, welche ebenfalls mit höherer Aggression in der<br />

Kindheit einhergehen<br />

– Forschung zu unerwiderter Liebe ergab: Ärger ist eine häufige Antwort auf die vereitelte Romanze<br />

– Menschen, die fühlen, dass andere Menschen ihre Beziehung nicht so viel Wert beimessen wie sie<br />

selbst, werden verletzt <strong>und</strong> wütend, <strong>und</strong> verhalten sich manchmal aggressiv<br />

– aktuelle Forschung zeigt, dass reale oder vorgestellte Unterdrückung/Abweisung den Drang erhöht<br />

anzugreifen sowohl den Unterdrücker als auch andere Personen<br />

– existierende Forschung verlinkt den Zusammenhang zwischen interpersoneller Abweisung <strong>und</strong><br />

aggressiven Verhalten<br />

– Menschen, die Opfer werden von Mobbing, Sticheleien erhalten eine klare Botschaft, dass die Mobber<br />

sie nicht mögen, nicht schätzen oder sie akzeptieren<br />

– die öffentliche Demütigung verstärkt dies mehr als private Abweisung<br />

– beim Amoklauf von Columbine High School berichteten Medien, dass die Täter verspottet <strong>und</strong><br />

gedemütigt wurden durch andere Schüler<br />

– es gibt empirische Belege, die die Vermutung nahe legen, dass es verschiedene Formen von Abweisung<br />

gibt, die Ärger verursachen <strong>und</strong> zu Aggression führen<br />

– diese Fallstudie will: ob Abweisung/Unterdrückung involviert ist bei Amokläufen in der Schule <strong>und</strong><br />

andere Faktoren, die noch beitragen könnten identifizieren<br />

2.) Methode:<br />

– Form: Fallstudie, Dokumentation von Schulgewalt in den Vereinten Staaten von Januar 1995 bis<br />

03/2001<br />

– unter folgenden Kriterien wurden die Vorfälle ausgewählt:


– die Schulschießerei musste am Tag in der Schule geschehen sein<br />

– Vorfälle auf zb. Schulbällen wurden nicht einbezogen<br />

– die Täter mussten Schüler sein <strong>und</strong> es musste in Verletzungen oder Tod münden, mind. eines Schülers<br />

– bei Fällen, in denen zwar abgefeuert wurde, aber keines der Gleichaltrigen verletzt wurde, wurden nicht<br />

aufgenommen, da hier unterstellt werden könnte, dass die Verantwortlichen beeindrucken oder<br />

einschüchtern wollten eher als sie zu verletzen<br />

– wenn die Opfer nicht Schüler waren, wurde diese auch außer Acht gelassen<br />

– denn es geht um die Betrachtung der Aggression gegenüber den Gleichaltrigen<br />

– nationale Zeitungen wurden als Quelle herangezogen<br />

– wie z. B. Time, Newsweek, US News and World Report oder lokale Zeitungen zusätzlich<br />

– ebenfalls wurden Internetquellen genutzt, wenn diese ausreichend gestützt wurden durch angesehene<br />

Informanten/Quellen wie CNN<br />

– Indikatoren wie<br />

a) das Interesse an Waffen, Bomben, Explosionen<br />

b) Faszination für den Tod (Todesthema in Musikinteressen, Satanismus, Websiten)<br />

c) psych. Störungen <strong>und</strong> Auffälligkeiten vor dem Amok<br />

– 3 Bewerter laßen die Zeitungsberichte <strong>und</strong> dokumentierten unabhängig von einander relevante<br />

Informationen<br />

– bei Uneinigkeit bei der Auswertung wurde eine vierte Person herangezogen<br />

– 15 Fälle haben sich aus den Selektionskriterien von oben herausgebildet<br />

– <strong>und</strong> über die es ausreichende Informationen gewonnen werden konnten<br />

3.) Ergebnisse:<br />

– in 12 von 15 Fällen erlag der Täter böswilligen Sticheleien oder Mobbing z.B. aufgr<strong>und</strong> ihres<br />

Gewichtes oder ihres Auftretens, verspottet <strong>und</strong> gedemütigt durch verbale Ausdrücke wie „nerd“,<br />

Trottel, Schwuchtel<br />

– wichtig: unter den Opfern waren diejenigen, die gestichelt, unterdrückt <strong>und</strong> gemobbt haben<br />

– in ungefähr der Hälfte der aufgelisteten Fälle erfuhren die Täter unmittelbar vor der Tat eine Abweisung,<br />

am häufigsten davon eine Trennung von ihren Partnern oder unerwiderte Liebe<br />

– unter ihren Opfer waren die Verschmälern<br />

– hinsichtlich der anderen Faktoren wie psychische Probleme, Interesse an Waffen <strong>und</strong> Explosiven Sachen<br />

<strong>und</strong> der Begeisterung für den Tod trafen in den meisten Fällen diese zu<br />

– zehn der 15 Fälle wiesen depressive, hyperaggressives oder sadistische Züge auf<br />

– die Hälfte galt als Ärgerschüler unter den anderen Schülern<br />

– 6 Täter waren vertraut mit Waffen <strong>und</strong> 4 waren interessiert an der Anfertigung explosiver Sachen, daran<br />

gemessen, dass sie Pläne für Bomben oder selbstgemachte Bomben besaßen<br />

– 4 von 15 Tätern interessierten sich für Tod <strong>und</strong> Death-Rock Musik <strong>und</strong> hatten schon mal an<br />

satanistischen Veranstaltungen teilgenommen<br />

Beispiele aus der Tabelle:<br />

– Moses Lake, 1996: Barry Lockaitis, 14, 30 Kaliber Rifle (Gewehr), tötet Lehrer, 2Jungs, <strong>und</strong> verletzt ein<br />

Mädchen, als depressiv eingeschätzt, Minderwertigkeitskomplexe, durch eines der Opfer unterdrückt,<br />

welcher ein Athlet war<br />

– Pearl, Mississippi, 1997: Luke Woodham, 16, 2Schüler, Mütter mit Jagdgewehr, verletzte 7 Personen,<br />

unter den Opfern ein ehemaliges Date <strong>und</strong> ein Fre<strong>und</strong> von seiner Exfre<strong>und</strong>in, restlichen Verletzten<br />

waren wahllos gewählte Opfer<br />

– galt als molliger Junge, der öfter geärgert wurde<br />

– er sagte: „I killed because people like me are misteated every day.“<br />

– angeblich verehrte er Satan <strong>und</strong> war fasziniert vom Gothic lifestyle<br />

– West Paducah, 1997: Michael Carneal, 14, 3Mitschüler, 5 andere verletzt beim Gebet vor der Schule,<br />

erlitt eine andauernde Unterdrückung mit Verbalattacken wie „Trottel“ oder „Schwuchtel“, in der


Schülerzeitung als „schwul“ deklariert<br />

– ebenfalls erlebte er unerwiderte Liebe zu einem Mädchen, welches sein ersten Opfer wurde<br />

– aufgr<strong>und</strong> psych. Probleme wurde er als schuldig, aber mental krank eingestuft<br />

– nach seinem Arrest sagte er aus, dass er es satt hatte unterdrückt aufzuwachsen <strong>und</strong> dass die Menschen<br />

ihn nun respektieren würden<br />

4.) Diskussion:<br />

– Studie konnte anhand der aufgelisteten Beispiele aus den USA die Hypothese unterstützen, dass soziale<br />

Unterdrückung in den meisten Fällen von Schulgewalttaten eine Rolle spielen<br />

– 12 der 15 Fälle wiesen ein fortwährendes Muster von Sticheleien, Mobbing oder Ächtung auf<br />

– in 6 Fällen spielte die Abweisung durch den Schwarm eine Rolle<br />

– unabhängige Aussagen von anderen Schülern <strong>und</strong> Lehrern bestätigen das Vorhandensein von<br />

Unterdrückung in den meisten Fällen<br />

– es sind aber auch andere Gründe wie desinteressierte Eltern, ein kaputtes Zuhause, Missbrauch, psych.<br />

Probleme, die zu einer Tat führten<br />

– Unterdrückung ist sehr frustrierend, ärgerlich <strong>und</strong> kann einem verrückt machen, aber es ist selten<br />

ausreichend, um vorsätzliche Gewalt zu provozieren selbst wenn den Opfern solcher Unterdrückung<br />

nach Töten sei<br />

– Unterdrückung alleine sei daher nicht notwendigerweise eine Ursache für Gewalt<br />

– durch die Datensammlung soll auch aufmerksam gemacht werden, dass neben der Unterdrückung die<br />

anderen Risikofaktoren Hinweise geben<br />

– besonders spielten mindestens eins der Faktoren eine Gewichtung<br />

– Autoren spekulieren, dass Unterdrückung in Kombination mit einer der drei Faktoren das Opfer in ein<br />

höheres Level befördern, in denen sie ihre Aggressionen dann gegen Gleichaltrige richten<br />

– psych Probleme könnten mit einer erhöhten Tendenz zu aggressiven Verhalten assoziiert werden<br />

– zum Beispiel geringe Impulskontrolle, Persönlichkeitsstörung, Paranoia, geringes Maß an Empathie,<br />

Sadismus<br />

– viele der Täter waren bereits aufgefallen aufgr<strong>und</strong> ihres aggressiven Verhaltens gegenüber ihren<br />

Mitschülern<br />

– <strong>und</strong> zwei von ihnen haben angeblich Tiere gequält<br />

– gerade depressive Menschen, die auch an Suizid leiden, fühlen sich stärker zu aggressiven Verhalten<br />

bereit, da sie sich fühlen würden als hätten sie nichts zu verlieren<br />

– Personen mit Faszination für Waffen <strong>und</strong> explosiven Sachen verhalten sich wahrscheinlich eher nach<br />

ihre aggressiven Impulsen, da sie sich mit den „Instrumenten der Zerstörung“ vertrauter fühlen als die,<br />

die sich mit Waffen unwohl fühlen oder wenig vertraut sind<br />

– Autoren räumen ein, dass aktuelle Theorien <strong>und</strong> Forschung die Frage nicht genug beantworten, warum<br />

Unterdrückung manchmal zu Wut <strong>und</strong> Aggression führen<br />

– weisen darauf hin, dass das schmerzliche Gefühl der Blamage möglicherweise zu einer Provokation<br />

führen können <strong>und</strong> Wut <strong>und</strong> Aggression hervorrufen<br />

– ähnlich wie physischer Schmerz Menschen wütend machen kann<br />

– Kritik: Art der Datensammlung<br />

– welche selektiv <strong>und</strong> unkontrolliert sei<br />

– gerade die Zeitungsartikel als Gr<strong>und</strong>lage lässt die Kritik zu, dass es eher die Meinung der Reporter<br />

widerspiegelt, dass es eine Verlinkung gibt zwischen Unterdrückung <strong>und</strong> Aggression<br />

– außerdem Mangel an einer Kontrollgruppe<br />

– es ist nicht gewiss, in welchen Maß die Täter die Abweisung erfuhren im Vergleich zu anderen<br />

Mitschülern <strong>und</strong> Erwachsenen

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