Synchronturnen - Institut für Sportwissenschaften - Goethe-Universität
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<strong>Goethe</strong> Universität Frankfurt<br />
<strong>Institut</strong> für Sportwissenschaft<br />
Schwerpunkt Turnen<br />
Dr. Florian Krick<br />
SS 2010<br />
Unterrichtsreihe zum Thema<br />
<strong>Synchronturnen</strong><br />
Vorgelegt von:<br />
El Issami Imad<br />
Beyazal Erkan<br />
4019107 3382877<br />
L3<br />
Sport & Biologie<br />
L3<br />
Sport & Mathe
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung 3<br />
2. Didaktisch methodische Überlegungen 3<br />
3. Stundenverlaufspläne 5<br />
3.1 Unterrichtseinheit 1 5<br />
Anhang 6<br />
3.2 Unterrichtseinheit 2 7<br />
3.3 Unterrichtseinheit 3 8<br />
Anhang 9<br />
3.4 Unterrichtseinheit 4 10<br />
Anhang 11<br />
3.5 Unterrichtseinheit 5 12<br />
3.6 Unterrichtseinheit 6 13<br />
4. Literatur 13<br />
2
1. Einleitung<br />
Die vorliegende Ausarbeitung einer Unterrichtsreihe thematisiert das <strong>Synchronturnen</strong>.<br />
Dabei ist das <strong>Synchronturnen</strong> als eine besondere Form des Partner- und Gruppenturnens<br />
zu betrachten. Wesentliches Merkmal dieser Turnform ist die Gleichzeitigkeit<br />
der Bewegungsausführung von zwei oder mehreren Partnern. Dieser Gleichzeitigkeit<br />
liegen mehrere Prozesse zugrunde. So müssen Bewegungseinsatz, Bewegungstempo,<br />
Bewegungsumfang, Bewegungsrhythmus und Dynamik aufeinander<br />
abgestimmt sein, um ein gleichzeitiges Turnen zu ermöglichen. (vgl. Bruckmann,<br />
1990, S. 44)<br />
Das <strong>Synchronturnen</strong> bietet verschiedene Möglichkeit des Einsatzes. Es kann zum einen<br />
Ziel und zum anderen auch das methodische Mittel sein. Als Ziel ist es zu betrachten,<br />
wenn das Ergebnis z.B. darauf abzielt eine Darstellung für ein Turnfest/Sportfest<br />
oder für eine Feier zu konzipieren. Ferner kann das <strong>Synchronturnen</strong> zur<br />
Ausprägung der Kooperationsfähigkeit beitragen und zum Erproben und Anwenden<br />
unterschiedlicher Kommunikationsformen beim Bewegen Einsatz finden. (vgl.<br />
Bruckmann, 1990, S. 44)<br />
2. Didaktisch methodische Überlegungen<br />
Das Thema <strong>Synchronturnen</strong> bietet in der Schule verschiedene Möglichkeiten des<br />
Einsatzes. Laut dem hessischen G8-Lehrplan (2005, S. 62) wird im zweiten Teil des<br />
ersten Halbjahrs der 8. Klasse als verbindliche Unterrichtsinhalte/ Aufgabe das Turnen<br />
an Einzelgeräten und Gerätebahnen genannt. Hier wird vorgeschlagen, dass unterschiedliche<br />
Geräte wie Reck, Barren, Kasten usw. zum Einsatz kommen sollen.<br />
Als fakultative Unterrichtsinhalte/ Aufgaben ist die Durchführung von partner- und<br />
gruppensynchronem Turnen an Einzelgeräten und Gerätebahnen vorgesehen.<br />
Dabei wird als leitende pädagogische Perspektive „Kooperieren, wettkämpfen und<br />
sich verständigen“ propagiert. Hierfür eignet sich das Thema des <strong>Synchronturnen</strong>s<br />
besonders gut, da eine gewisse Kooperationsfähigkeit eine wesentliche Bedingung<br />
für das erfolgreiche Gelingen darstellt. So ist die pädagogische Bedeutung, schon allein<br />
aufgrund des kooperativen Handelns beim <strong>Synchronturnen</strong> mit Partner/Partnerin<br />
3
oder in Gruppen oder beim gegenseitigen Helfen und Sichern z.B. im Rahmen des<br />
Gerätturnens, von immenser Bedeutung.<br />
Desweiteren ist es oft so, dass Schüler/ Schülerinnen Angst davor haben, eine Bewegung<br />
nicht zu beherrschen und deshalb von Mitschülern ausgelacht zu werden. Allerdings<br />
wird dieses Problem beim Partner- oder Gruppenturnen stark minimiert.<br />
Die vorliegende Ausarbeitung zum Thema <strong>Synchronturnen</strong> ist so aufgebaut, dass<br />
zum einen das individuell turnerische Bewegungskönnen gefestigt wird und zum anderen<br />
die Fähigkeit erlangt werden soll, eigene Bewegungsleistungen und Bewegungsverhalten<br />
den Mitschülern/innen anzupassen zu können. Bedingung hierfür ist,<br />
dass die Schüler/ Schülerinnen miteinander kommunizieren. Dies kann z.B. durch<br />
Sprechtexte wie „Lauf-lauf-lauf-lauf-hock und vor und ab…“ gewährleistet werden.<br />
Dabei haben wir für den Einstieg eine Unterrichtseinheit konzipiert, in der die Schüler<br />
und Schülerinnen bereits bekannte Basiselemente festigen. Im Anschluss daran<br />
soll eine Partnerpräsentation als Anreiz für die kommenden Unterrichtseinheiten dienen.<br />
In den nächsten Stunden werden die Schüler mit den Geräten konfrontiert. Hier<br />
sollen sie verschiedene Elemente erproben und festigen, bevor in den letzten zwei<br />
Unterrichtseinheiten insbesondere auf die von den Schülern zu entwerfende Kür eingegangen<br />
wird. Zum Abschluss sollen die Schüler/innen in der Lage sein eine Kür<br />
vorzuführen. Dies soll an einer gerätelandschaft demonstriert werden. In den vorangegangen<br />
Stunden haben die Schüler/Schülerinnen reichlich Ideen sammeln können,<br />
wie man mehrere Geräte zu einem Parcours kombinieren kann.<br />
4
3. Stundenverlaufspläne<br />
3.1. Unterrichtseinheit 1<br />
Zeit in Lerninhalt Lernziel Organisationsform Material<br />
(min)<br />
0 – 10 Begrüßung und Einführung in das Thema<br />
10 - 20 Spiel- und Übungsformen<br />
Lehrer gibt Übung Musik<br />
aus dem Bereich der<br />
rhythmischen Bewegungserziehung<br />
Rhythmische Bewegungserziehung<br />
vor<br />
Sitzkreis<br />
Bsp.: Die Schüler komponieren<br />
eine rhythmische<br />
Folge im 4/4-tel-Takt. 4-<br />
mal in die Hände klatschen,<br />
4-mal mit den Finger<br />
schnippen, 4-mal mit<br />
den Füßen stampfen, 4-<br />
mal laut „1-2-3-4“ zählen.<br />
20 - 30 Erwärmung und rhythmische<br />
Anpassung:<br />
Auf schnelle Musik laufen<br />
die Schüler durcheinander<br />
durch die Halle. Begegnen<br />
sie einem Partner, so tanzen<br />
sie eine Weile miteinander<br />
und trennen sich<br />
anschließend wieder. Die<br />
Schüler suchen einen<br />
„neuen“ Partner etc.<br />
30 - 50 Aufgabe 1<br />
Die folgende Übung mit<br />
einem Partner synchron<br />
turnen: Schlussstand, ½<br />
Drehung, Rolle vw,<br />
Strecksprung ½ Drehung<br />
Rolle rw Strecksprung ½<br />
Drehung, Rad<br />
Erwärmung<br />
Erwärmung und<br />
Rhythmusfähigkeit<br />
verbessern<br />
Hauptteil<br />
Basiselemente wiederholen<br />
und Festigen.<br />
Kooperation<br />
verbessern.<br />
Synchronität verbessern.<br />
Gruppenbildung<br />
4er Gruppen<br />
Die Schüler sollen<br />
zwei bzw. drei<br />
Läufer aufbauen<br />
Präsentation und Stundenende<br />
50 - 60 Die Partner sollen die<br />
Übung Synchron vor der<br />
Gruppe turnen.<br />
Festigen der Bewegungsabläufe<br />
Motivation<br />
Präsentation<br />
60 –70 Reflexion und Abbau Sitzkreis<br />
Schülerzentriert<br />
Musik<br />
Turnmatten,<br />
Läufer<br />
Läufer<br />
5
Anhang zu 3.1<br />
Aufgabe 1: Die folgende Übung mit einem Partner synchron turnen<br />
Abb. 15 – Beispiel einer Basisübung<br />
6
3.2. Unterrichtseinheit 2<br />
Zeit Lerninhalt Lernziel Organisationsform Material<br />
(min)<br />
0 – 10 Begrüßung und Anknüpfung an die Letzte Stunde<br />
10 - 20 Anknüpfung an die Letzte<br />
Stunde:<br />
Schülerzentriert<br />
Sitzkreis<br />
Aufgabe 2<br />
Die Übung verändern und<br />
erweitern:<br />
- Wie könnte man die<br />
Übung fortsetzen?<br />
- Wie könnte man die<br />
Raumwege verändern?<br />
20 - 30 Aufwärmen<br />
Schüler sollen sich selbständig<br />
aufwärmen<br />
Aufbau:<br />
Boden, Balken, Kasten,<br />
Reck, Barren, Bock<br />
30 - 60 Die Schüler führen die in<br />
der Aufgabe 1 vorgegebenen<br />
Elemente und benutzen<br />
dazu die aus Aufgabe<br />
2 gewählten Übungen<br />
dazu. Außerdem werden<br />
die aufgebauten Geräte in<br />
die Bewegungen integriert.<br />
Erwärmung und Aufbau von Geräten<br />
Selbständiges<br />
Aufwärmen<br />
Hauptteil<br />
Kreativität<br />
Synchronität<br />
Neue Bewegungserfahrung<br />
Stundenende und Reflexion<br />
60 –70 Reflexion und Abbau Sitzkreis<br />
Schülerzentriert<br />
Boden<br />
Balken<br />
Kasten<br />
Reck<br />
Barren<br />
Bock<br />
7
3.3. Unterrichtseinheit 3<br />
Zeit<br />
(min)<br />
0 - 25<br />
Lerninhalt Lernziel Organisationsform Material<br />
Schüler bauen ein Parkour<br />
auf. (siehe Bild auf der<br />
nächsten Seite)<br />
Erwärmung und rhythmische<br />
Anpassung<br />
Begrüßung, Ausblick und Aufbau<br />
Erwärmung und<br />
Rhythmusfähigkeit<br />
verbessern<br />
Frei in der Halle<br />
mit den Geräten,<br />
welche bereits im<br />
Vorfeld gemeinsam<br />
aufgebaut<br />
werden.<br />
Lehrerzentriertes<br />
Aufwärmen<br />
Reck<br />
Matten<br />
Kästen<br />
Bänke<br />
Reifen<br />
Musik<br />
30 - 60<br />
Die Gruppen sollen versuchen<br />
den Parkour synchron<br />
zu durchlaufen.<br />
Hauptteil<br />
Kooperation verfeinern.<br />
Synchronität verbessern.<br />
Bewegungserfahrung<br />
Rücksichtnahme<br />
Kommunikation<br />
Parkour durchlaufen<br />
Reck<br />
Matten<br />
Kästen<br />
Bänke<br />
Reifen<br />
60 - 70<br />
Reflexion und Werdegang<br />
der nächsten drei Doppelstunden<br />
besprechen. Die<br />
Schüler sollen sich als<br />
Hausaufgabe Gedanken<br />
für die Abschlusspräsentation<br />
machen.<br />
Stundenende und Abbau<br />
Schülerzentriert<br />
8
Anhang zu 3.3<br />
9
3.4. Unterrichtseinheit 4<br />
Zeit<br />
(min)<br />
0 - 20<br />
Lerninhalt Lernziel Organisationsform Material<br />
Schüler bauen erneut ein<br />
Parkour auf. (siehe Anhang)<br />
Erwärmung und rhythmische<br />
Anpassung<br />
Begrüßung und Anknüpfung an die Letzte Stunde, Aufbau<br />
Erwärmung und<br />
Rhythmusfähigkeit<br />
verbessern<br />
Frei in der Halle<br />
mit den Geräten,<br />
welche bereits im<br />
Vorfeld gemeinsam<br />
aufgebaut<br />
werden.<br />
Lehrerzentriertes<br />
Aufwärmen<br />
Matten<br />
Kästen<br />
Bänke<br />
Großer Kasten<br />
Musik<br />
20 – 50<br />
Die Schüler sollen den<br />
Parkour synchron durchlaufen.<br />
Hauptteil<br />
Kooperation verfeinern.<br />
Synchronität verbessern.<br />
Bewegungserfahrung<br />
Rücksichtnahme<br />
Kommunikation<br />
Kreativität<br />
Parkour durchlaufen<br />
Matten<br />
Kästen<br />
Bänke<br />
Großer Kasten<br />
50-65<br />
Freies Turnen der Partner,<br />
dabei sollen sie sich<br />
Ideen für ihre Kür überlegen<br />
Stundenende<br />
65 - 75 Reflexion und Abbau Schülerzentriert<br />
10
Anhang zu 3.4<br />
11
3. 5. Unterrichtseinheit 5<br />
S. haben in den zwei vorherigen Unterrichtseinheiten Ideen sammeln können, wie verschiedene<br />
Geräte kombiniert werden können. Nun sollen die Schüler/innen ohne spezifische Aufgabenstellung<br />
des Lehrers ein eigne Kür erstellen, die sie in der letzten Stunde dann vorführen<br />
sollen. Dabei müssen mindestens 3 verschiedene Geräte verwendet werden<br />
Zeit in Lerninhalt Lernziel Organisationsform Material<br />
(min)<br />
0 – 5 Begrüßung und Ausblick<br />
5 - 15<br />
Erwärmung und rhythmische<br />
Anpassung<br />
Erwärmung und<br />
Rhythmusfähigkeit<br />
verbessern<br />
Frei in der Halle mit den<br />
Geräten, welche bereits<br />
im Vorfeld gemeinsam<br />
aufgebaut werden<br />
Musik<br />
Hauptteil<br />
15 - 45<br />
S. üben die Elemente,<br />
welche sie für eigene Kür<br />
festgelegt haben oder<br />
festlegen wollen<br />
Kooperation verfeinern.<br />
Synchronität verbessern.<br />
Bewegungserfahrung<br />
Rücksichtnahme<br />
Kommunikation<br />
Kreativität<br />
S. entwickeln eigene<br />
Kür. Dabei sollen sie die<br />
Geräte nach ihrer Wahl<br />
kombinieren.<br />
L. fungiert als Beobachter<br />
und gibt Tipps<br />
Weichböden<br />
Turnmatten,<br />
Läufer,<br />
Reck,<br />
Barren,<br />
Balken,<br />
Kasten<br />
Generalprobe und Stundenende<br />
45 - 60<br />
Generalprobe für die Abschlusspräsentation<br />
Festigen der Bewegungsabläufe<br />
Letzte Feinheiten<br />
verbessern<br />
Motivation<br />
Präsentation<br />
60 –70 Reflexion und Abbau Sitzkreis<br />
Schülerzentriert<br />
Weichböden<br />
Turnmatten,<br />
Läufer,<br />
Reck,<br />
Barren,<br />
Balken,<br />
Kasten<br />
12
3.6 Unterrichtseinheit 6<br />
Zeit in Lerninhalt Lernziel Organisationsform Material<br />
(min)<br />
0 – 5 Begrüßung und Ausblick<br />
5 - 15<br />
Erwärmung und rhythmische<br />
Anpassung<br />
Erwärmung und<br />
Rhythmusfähigkeit<br />
verbessern<br />
Frei in der Halle mit den<br />
Geräten, welche bereits<br />
im Vorfeld gemeinsam<br />
aufgebaut werden.<br />
Lehrerzentriertes Aufwärmen<br />
Musik<br />
Hauptteil<br />
15 - 35<br />
S. üben ein letztes Mal ihre<br />
kreierte Präsentation<br />
Bewegen ohne akustische<br />
Begleitung<br />
Kooperation verfeinern.<br />
Synchronität verbessern.<br />
Bewegungserfahrung<br />
Rücksichtnahme<br />
Kommunikation<br />
Kreativität<br />
S. üben an den Geräten<br />
L. fungiert als Beobachter<br />
und gibt Tipps<br />
Weichböden<br />
Turnmatten,<br />
Läufer,<br />
Reck,<br />
Barren,<br />
Balken,<br />
Kasten<br />
Abschlusspräsentation und Bewertung<br />
40 - 60<br />
Abschlusspräsentation<br />
Verschiedene Turnelemente<br />
beherrschen,<br />
Kommunikation,<br />
Kreativität,<br />
Mit Druck umgehen<br />
lernen<br />
Geräteparcours nach<br />
eigenem Bedarf aufbauen.<br />
Präsentation vor der<br />
gesamten Gruppe.<br />
Weichböden<br />
Turnmatten,<br />
Läufer,<br />
Reck,<br />
Barren,<br />
Balken,<br />
Kasten<br />
Stundenende und Siegerehrung<br />
60 –70<br />
Siegerehrung mit Belohnung,<br />
Reflexion/Notengebung<br />
und Abbau<br />
Motivation,<br />
Belohnung,<br />
Spaß<br />
Sitzkreis<br />
Feedback<br />
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Literatur<br />
Bruckmann Marita (1990). Wir turnen miteinander. Fördergesellschaft des Schwäbischen<br />
Turnerbundes: Stuttgart<br />
Hafner Sabrina (2009). Turnen in der Schule. Hofmann-Verlag: Schorndorf.<br />
Internetquellen:<br />
Lehrplan am 15.06.10 abgerufen unter<br />
http://www.hessen.de/irj/HKM_Internet?cid=ac9f301df54d1fbfab83dd3a6449af60<br />
Abbildung 1 abgerufen am 15.06.10 unter<br />
http://www.rueckfuehrung.org/images/synchron.jpg<br />
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