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Valencia

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16<br />

Die Santos Juanes Kirche gegenüber der Warenbörse steht auf dem Platz<br />

einer ehemaligen Moschee.<br />

Stadt war nicht mehr dieselbe. Ihre Landwirtschaft und<br />

ihre Textilindustrie boten weiterhin Reichtum und<br />

Handel. Aber nach dem Vertreiben der Mauren im Jahr<br />

1609 aus der Stadt, litt die Wirtschaft unter dem<br />

Mangel günstiger Arbeitskräfte. Die Künste blühten auf,<br />

es wurde schöne Tempel und Paläste erbaut und in<br />

den Kirchen entdeckte man die Gotik. Guillén de<br />

Castro war eng mit Lope de Vega, der lange Zeiträume<br />

in <strong>Valencia</strong> verbrachte, befreundet. <strong>Valencia</strong> wetteiferte<br />

mit Madrid in der Anzahl an Theatergebäuden und<br />

Innenhoftheatern. Das 17. Jahrhundert war für das<br />

Königreich <strong>Valencia</strong> zwar wirtschaftlich keine Blütezeit,<br />

aber für Malerei und Geisteswissenschaften sicherlich<br />

doch. Die politische Dekadenz vollendete sich kurz<br />

danach, 1707, als die Stellung des Königreichs im<br />

Erbfolgekrieg und die Niederlage in der Almansa<br />

Schlacht den Verlust der ehemaligen Vorrechte und<br />

das Ende einer zu Beginn glänzenden Zeit in der<br />

Geschichte bedeutete. Dabei bot jedoch das Land -<br />

wie immer das Land und seine Fruchtbarkeit - die<br />

notwendige Unterstützung für eine neue Epoche mit<br />

Arbeit und Reichtum. Maulbeerbäume und<br />

Seidenraupenzucht waren die Hauptdarsteller im 18.<br />

Jahrhundert: ein ganzes Stadtviertel (Velluters oder<br />

Terciopelo) konnte eine blühende Wirtschaft tragen.<br />

Das Geklapper tausender Handwebmaschinen stellte<br />

den Unterhalt ebenso vieler Familien dar. Es ist auch<br />

das Jahrhundert der Illustrierten, und zwar des<br />

José Cavanilles, des Geografen im Dienst des<br />

Königs, des Botanikers Rojas Clemente und<br />

Gregorio Mayans, des Gelehrten aus Oliva. <strong>Valencia</strong><br />

behauptete sich gegen zwei französische<br />

Belagerungen, riss seinen Königspalast ab und erlitt<br />

eine Besatzung Napoleons, die der Stadt einige<br />

interessante Verbesserungen brachte. Nach den<br />

Unruhen des Unabhängigkeitskriegs und der Suche<br />

nach Freiheitswegen zwischen Tradition und<br />

Fortschritt machte die Stadt die gesamten<br />

Spannungen und Sehnsüchte des 19. Jahrhunderts<br />

durch. Es war die Zeit der Karlistenkriege. Aber auch<br />

die Zeit der Eisenbahnen und Telegrafen. Dazu kam<br />

1873 eine Kantonserhebung, die mit der<br />

Bombardierung der Stadt endete. Die Restaurationszeit<br />

Die Uhr beherrscht das ausgezeichnete barocke Portal<br />

der Santos Juanes Kirche.

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