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Beschäftigung: Arbeitskräfte sind günstig. In vielen Häfen ersetzen<br />

Menschen die Maschinen – manchmal zu Lasten der Effizienz<br />

Verladung: Der Bürgerkrieg hat den Handel gebremst. Jetzt steckt die<br />

Elfenbeinküste 237 Millionen US-Dollar in den Hafen Abidjan<br />

Exportgut holz:<br />

Der Rohstoff aus den<br />

Tropen ist gefragt.<br />

Kritiker befürchten<br />

einen Ausverkauf der<br />

afrikanischen Wälder<br />

Fotos: VU/laif (2), Wallet P./Gamma/Eyedea Presse/laif, Catherine Henriette/Rapho/Eyedea/laif<br />

Mit dem Rohstoffboom<br />

beginnt die Zeit der Visionäre<br />

Afrikas Bodenschätze verkaufen sich immer besser. Deshalb wollen Investoren die<br />

Infrastruktur des Kontinents erweitern. Profitieren soll auch die Bevölkerung vor Ort<br />

[ Text ] Marc Engelhardt<br />

Wo heute der vom Roten Meer wehende<br />

Wind Sand durch die weitgehend menschenleere<br />

Wüste im Norden von Dschibuti<br />

treibt, sollen künftig anderthalb<br />

Millionen Menschen leben. Jedenfalls<br />

dann, wenn die Träume des saudischen Baukönigs Tarek<br />

bin Laden wahr werden. „An Nur“, die Stadt des Lichts, die<br />

der Halbbruder von Al-Qaida-Chef Osama derzeit plant, soll<br />

nur zur Hälfte auf afrikanischem Boden liegen. Die andere<br />

Hälfte, verbunden durch eine 28,5 Kilometer lange Brücke,<br />

läge im Jemen auf der arabischen Halbinsel. „An Nur wird<br />

das Dubai Afrikas“, schwärmt der dschibutische Unternehmer<br />

Salem al Zahiri, der in das 50-Milliarden-Euro-Projekt<br />

investiert. Ein sechsspuriger Superhighway und vier Bahngleise<br />

sollen hier, wo das Rote Meer am engsten ist, den<br />

Transport von Gütern zwischen Afrika und dem Nahen Osten<br />

revolutionieren. Dass Hunderttausende afrikanischer<br />

Muslime ihre Pilgerfahrt nach Mekka nicht mehr per Flugzeug,<br />

sondern über Land durchführen könnten, soll zusätzlich<br />

die Refinanzierung gewährleisten. Kritik an dem gigantischen<br />

Vorhaben, das bis 2030 abgeschlossen sein soll, lässt<br />

al Zahiri nicht gelten: „An den Suez-Kanal hat auch niemand<br />

geglaubt, bis er schließlich eingeweiht wurde.“<br />

nicht nur in Dschibuti, dem zwischen Eritrea, Äthiopien und<br />

Somalia eingezwängten Zwergstaat am Horn von Afrika,<br />

überall auf dem Kontinent blühen derzeit Pläne und Visionen<br />

für die Zukunft. „Der Ausbau der Infrastruktur ist<br />

Grundlage für unser wirtschaftliches Wachstum. Ausländische<br />

Investitionen – auch private – sind dafür besonders<br />

wichtig“, sagte Äthiopiens ehemaliger Verkehrsminister<br />

Mohamoud Dirir, der heute Kulturminister ist. Vom seit den<br />

90er Jahren boomenden Welthandel wollen die Ökonomien<br />

nun endlich profitieren. Denn während der Frachtverkehr<br />

per Schiff zwischen 1990 und 2005 weltweit um 75 Prozent<br />

zugelegt hat, sank der Anteil Afrikas kontinuierlich.<br />

Dazu kommt, dass die Zeiten für einen grundlegenden<br />

Umbau der afrikanischen Transportstrukturen so günstig<br />

sind wie lange nicht: Steigende Preise für Agrarprodukte<br />

und Bodenschätze, Afrikas wichtigste Exportgüter, machen<br />

Investitionen in die größtenteils marode Infrastruktur lukrativ.<br />

Das rasant wachsende Afrika-Engagement Chinas<br />

hat zudem andere Investoren vor allem aus dem arabischen<br />

Raum und Russland auf den Plan gerufen. Neue Betreibermodelle<br />

geben den notorisch klammen Staaten in Afrika die<br />

Power<br />

Chance, ihre Häfen trotz fehlender Mittel zu renovieren.<br />

Dabei übernehmen neue, private Hafenbetreiber wie DP<br />

World, CMA-CGM und AP Moeller-Maersk Renovierung<br />

und Betrieb und refinanzieren ihre Investitionen aus den<br />

Erlösen. Nach jahrelanger Vernachlässigung ist an Afrikas<br />

Küste ein regelrechter Konkurrenzkampf um die besten und<br />

modernsten Häfen ausgebrochen. Am Golf von Guinea versucht<br />

Abidjan in der Elfenbeinküste, trotz des Bürgerkriegs<br />

der vergangenen Jahre immer noch Afrikas zweitwichtigster<br />

Marode Infrastruktur: Die Strecke, auf der dieser äthiopische Bahnhof<br />

liegt, verbindet seit gut 100 Jahren Dschibuti und Äthiopien<br />

Modernisierung: Die entstehende Wasserpipeline soll in Ghana für<br />

Versorgungssicherheit und Wirtschaftswachstum sorgen<br />

><br />

Logistics | 21

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