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Solution<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-Tochter Transa. „Absolutes<br />

Vertrauen ist die Nährlösung für eine<br />

gute Zusammenarbeit“, sagt Frank<br />

Schröer, Director International Logistics<br />

bei B. Braun. Entsteht erst einmal<br />

eine gut funktionierende Kooperation,<br />

ist sie umfassend und meist von Dauer.<br />

„Wir sind inzwischen bestrebt, alle logistischen<br />

Leistungen an unsere Partner<br />

zu geben.“<br />

So fährt die <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-Tochter<br />

Transa jede Nacht mit 35 Lastwagen<br />

von Melsungen aus elf Umschlagplätze<br />

in Deutschland und Österreich<br />

an. Diese Hubs wiederum werden<br />

von der Medical Service und Logistik<br />

GmbH, einem Joint Venture zwischen<br />

B. Braun und dem Medizin-Systemanbieter<br />

Paul Hartmann betrieben. „Das<br />

ist ein sehr effizientes Verfahren“, so<br />

Schröer.<br />

Eines zeichnet die Branche besonders<br />

aus: absolute Zuverlässigkeit und<br />

strenge Hygienevorschriften. Weil es<br />

im Ernstfall um Leben oder Tod geht,<br />

sind die Sicherheitsstandards hoch.<br />

Normen wie das Medizinproduktegesetz<br />

(MPG) oder das Arzneimittelgesetz<br />

(AMG), in denen die Lagerung<br />

von Ausgangsstoffen, Verpackungsmaterialien<br />

und Endprodukten nach<br />

Good Storage Practice Normen (GSP)<br />

festgeschrieben sind, sind zu berücksichtigen.<br />

„Alles muss schnell gehen,<br />

dabei müssen restriktive Bestimmungen<br />

eingehalten werden, und die Fahrzeuge<br />

sollten nicht nur halb beladen<br />

durchs Land fahren oder der Fracht-<br />

{ Frank Schröer, B. Braun }<br />

»Vertrauen<br />

ist die Nähr-<br />

lösung der<br />

Kooperation.«<br />

raum im Flugzeug nur teilweise gefüllt<br />

sein“, sagt Schröer. So sind Fach- und<br />

Methodenkompetenzen bei den Logistikern<br />

ein großer Wettbewerbsvorteil.<br />

In der Praxis erfordert das vom<br />

Dienstleister hohe Investitionen. Für<br />

seinen Kunden hat zum Beispiel Transa<br />

im Jahr 2008 neue Fahrzeuge angeschafft.<br />

Seit Juni sind 80 komplett<br />

isolierte Kofferauflieger im Einsatz.<br />

Die mietet B. Braun nebst Fahrer von<br />

Transa an. „Wir dürfen keine Fahrzeu-<br />

Automatisierung: Viele Prozesse laufen<br />

vollautomatisch ab und berücksichtigen dabei<br />

strengste Hygienevorschriften<br />

ge verwenden, die vorher zum Beispiel<br />

Autoreifen oder Fischabfälle gefahren<br />

haben“, erklärt Frank Schröer. Strikte<br />

Hygienevorschriften gelten auch beim<br />

Transport. In den gemieteten Fahrzeugen<br />

können problemlos Kühlaggregate<br />

nachgerüstet werden. So können<br />

die Disponenten kurzfristig klimatisierte<br />

Fahrzeuge – für sogenannte<br />

temperaturgeführte Fracht – ordern.<br />

Zudem, so der B. Braun-Mann, seien<br />

die Lkws auch für den Transport von<br />

Gefahrgut geeignet.<br />

Die Lieferungen des Healthcare-<br />

Konzerns sind exakt geplant. Um<br />

Zeitverluste in der Lieferkette zu<br />

vermeiden, hat sich Transa-Projektbetreuer<br />

Barth lange mit seinem B.<br />

Braun-Kollegen Frank Schröer an einen<br />

Tisch gesetzt und ein logistisches<br />

Nutzungskonzept erarbeitet.<br />

Etwa ein Drittel aller Lieferungen<br />

sind 24-Stunden-Aufträge. Da müssen<br />

zum Beispiel im Arzneimittelversand<br />

Produkte am Folgetag ausgeliefert werden,<br />

wenn die Bestellung am Vortag<br />

bis 14 Uhr erfolgte. Deshalb werden die<br />

Trailer sofort nach Ankunft in den B.<br />

Braun-Hubs entladen und für die End-<br />

empfänger bis auf die kleinste Verpackungseinheit<br />

zusammengestellt. Das<br />

spart bei der Auslieferung Zeit. Die<br />

Feinverteilung an die Empfänger – bei<br />

Krankenhäusern sogar direkt bis zur<br />

Verwendungsstelle – erfolgt bereits<br />

am Vormittag der Anlieferung. Die<br />

größte Herausforderung sind schwankende<br />

Volumina, so Rainer Barth.<br />

In ganz anderen Dimensionen muss<br />

Winfried Tollrian denken. Der Geschäftsleiter<br />

des <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-Standortes<br />

in Kassel koordiniert die Luftfracht<br />

für B. Braun. „Wir liefern von<br />

der Infusionslösung über Kanülen<br />

bis zu Verbandsmaterial alles, was<br />

B. Braun in die Welt schickt.“ Täglich<br />

gehen zwischen zwei und zehn Tonnen<br />

via Flugzeug von Deutschland<br />

nach Malaysia beziehungsweise von<br />

dort und von Japan aus zum Drehkreuz<br />

nach Frankfurt am Main.<br />

Jeden Tag zwischen 15 und 16 Uhr<br />

schickt Tollrian einen Sattelzug von<br />

Kassel in das 20 Kilometer entfernte<br />

Hauptlager in Melsungen. Hier lässt<br />

er die Kartons für den nächtlichen<br />

Flug abholen und, zurück in Kassel,<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> bündelt seine Healthcare-<br />

Aktivitäten in einem eigenen Kompetenzzentrum<br />

palettieren und mit Labeln und<br />

Frachtbriefen versehen. Inzwischen<br />

sind auch Kleinlieferungen aus anderen<br />

B. Braun-Standorten eingetroffen.<br />

Weiter geht die gebündelte Ladung<br />

zum Frankfurter Flughafen. Dort wird<br />

abgeladen und ankommende Fracht<br />

aufgenommen. Dann geht es retour<br />

ins europäische Warenverteilzentrum<br />

nach Melsungen.<br />

Die Zeit drängt – immer. Bis zu<br />

zehn Stunden dauert ein Vorgang vom<br />

Aufnehmen der Ladung bis zur Verladung<br />

ins Flugzeug. Umfassende, langwierige<br />

Sicherheits-Checks treiben<br />

den Logistikern die Schweißperlen<br />

auf die Stirn. „Wir müssen neben allen<br />

Vorgaben, die die Fracht betreffen,<br />

auch die gesetzlichen Ruhezeiten der<br />

Fahrer einhalten“, sagt Tollrian. Wenn<br />

es ganz hart kommt, fährt der Lkw vor<br />

der Aufnahme der Importware wieder<br />

ab. „Da müssen wir in Windeseile nach<br />

Alternativen suchen.“ Denn oft hingen<br />

alle Hoffnungen eines Patienten<br />

an einer ganz bestimmten Sendung.<br />

„Wir versorgen schließlich bedürftige<br />

Menschen und keine Fließbänder.“<br />

Je nach Aufwand sind in Deutschland<br />

bis zu vier <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-Mitarbeiter<br />

für B. Braun im Einsatz, an sechs<br />

Tagen in der Woche von 7–19 Uhr. Dazu<br />

kommen die Kollegen in verschiedenen<br />

Landesgesellschaften. So oft es<br />

machbar ist, übernimmt <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong><br />

im Empfängerland die Ware, um sie<br />

zum Adressaten zu schaffen. „Da zeigen<br />

sich die Vorteile unserer globalen<br />

Präsenz“, sagt Tollrian. Rund 80 Prozent<br />

der B. Braun-Sendungen werden<br />

im Netzwerk transportiert.<br />

Da der Gesundheitsversorger weltweit<br />

arbeitet, greift er vorzugsweise auf einen<br />

Logistiker zurück, der ebenfalls<br />

weltweit aufgestellt ist. Daraus entwi-<br />

ckeln sich weitere Kooperationen. So<br />

will B. Braun in Schanghai ein Werk<br />

errichten und wählt die <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong>-<br />

Niederlassung vor Ort als Partner.<br />

<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> wiederum hat auf dem<br />

Wachstumsmarkt Healthcare mit dem<br />

Aufbau eines Kompetenz-Centers in<br />

Frankfurt am Main reagiert. Von hier<br />

aus koordiniert Patrick Oestreich, Global<br />

Account Manager Healthcare der<br />

<strong>Schenker</strong> Deutschland AG, die europaweiten<br />

Aktivitäten und ist mit seinen<br />

Mitstreitern in Übersee und Asien Ansprechpartner<br />

und Anlaufstelle. „Der<br />

Gesundheits- und Wellnessmarkt<br />

wächst. Das nehmen wir nicht nur zur<br />

Kenntnis“, sagt Oestreich. Wer die<br />

Klientel kennt und das Geschäft beherrscht,<br />

wird mitwachsen: „Darauf<br />

bereiten wir uns vor.“ ■<br />

www.bbraun.de<br />

www.dbschenker.com<br />

40 | Logistics Logistics | 41<br />

Foto: B. Braun<br />

Palette: Spezielle Lastwagen transportieren nach exakten Plänen die verpackten<br />

Produkte zu einem der weltweiten Vertriebszentren

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